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Querschnitt durch die Erde. Die chemischen Elemente des ...

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<strong>Querschnitt</strong> <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Erde</strong>. <strong>Die</strong> <strong>chemischen</strong> <strong>Elemente</strong> <strong>des</strong> Periodensystems reichern sich in<br />

Atmosphäre, Kruste, Mantel und Kern der <strong>Erde</strong> unterschiedlich an. Man nennt sie daher<br />

atmophil (den "Dunst liebend"), lithophil ("gesteinsliebend") und siderophil ("eisenliebend").<br />

Aus: Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut), Mainz. Faszination Forschung


<strong>Die</strong> mittlere Zusammensetzung (a) der <strong>Erde</strong> insgesamt und (b) der Erdkruste. Während der<br />

Krustenbildung wurden vor allem <strong>Elemente</strong> mit großem Ionenradius und/oder hoher<br />

Kernladung (Valenz) extrahiert. <strong>Die</strong> hohen Eisengehalte (und auch <strong>die</strong> Nickelgehalte) der<br />

Gesamterde sind vorwiegend im metallischen Kern untergebracht. Der Erdmantel kann als<br />

Residuum der Kernbildung betrachtet werden und besteht entsprechend vor allem aus<br />

Magesiumsilikaten und Magnesiumoxid (Ferroperiklas ist ein wichtiges Mineral <strong>des</strong> Unteren<br />

Erdmantels), in denen ein Teil <strong>des</strong> Magnesiums <strong>durch</strong> Fe und Ca ersetzt wird. Dazu enthalten<br />

einige Mantelminerale (wie Granat oder <strong>die</strong> Pyroxene) größere Mengen von Al, Cr und Na.<br />

Aus: Cattermole, P. (2000): Building Planet Earth. Cambridge University Press, 283 S.


Schnitt <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Erde</strong> mit den Hauptelementen der Plattentektonik (Mittelozeanische<br />

Rücken und Tiefseegräben mit Subduktionszonen).<br />

Aus: Simon Lamb. S. & Sington, D. (2000) <strong>Die</strong> Erdgeschichte. Eine Spurensuche <strong>durch</strong><br />

Jahrmillionen. Könemann, Bonn, 240 S.


Weiterer Schnitt <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Erde</strong> mit den Hauptelementen der Plattentektonik (Mittelozeanische<br />

Rücken und Tiefseegräben mit Subduktionszonen).<br />

Aus: Geo


Schnitt <strong>durch</strong> <strong>die</strong> <strong>Erde</strong> (rechts) und Zunahme von Dichte, Druck und Temperatur mit der<br />

Tiefe (links). Abrupte Änderungen <strong>die</strong>ser physikalischen Parameter werden von abrupten<br />

Sprüngen in der Ausbreitungsgeschwindigkeit seismischer Wellen ("seismische<br />

Diskontinuitäten) begleitet.<br />

Aus: Cattermole, P. (2000): Building Planet Earth. Cambridge University Press, 283 S.


Cartoon mit den wesentlichen <strong>Elemente</strong>n der Manteldynamik, <strong>die</strong> bis heute identifiziert<br />

wurden. <strong>Die</strong> wesentliche aktive Komponente ist <strong>die</strong> ozeanische Lithosphäre (schwarz) <strong>die</strong><br />

sich über Konvektionszellen an den mittelozeanischen Rücken (links neu bildet), sich<br />

langsam abkühlt und schließlich an einer Subduktionszone (rechts) wieder in den Erdmantel<br />

zurückgeführt wird. Eine zweite wichtige aktive Komponente sind Mantelplumes (Bildmitte),<br />

in denen Mantelmaterial säulenförmig aufsteigt. Über einer wandernden Platte können solche<br />

Plumes Vulkanketten erzeugen (hot spot trails), <strong>die</strong> sich in Richtung auf den aktuellen<br />

Standort <strong>des</strong> Plumes verjüngen (im linken Teil der Abbildung). <strong>Die</strong> Auftriebskraft der<br />

kontinentalen Lithosphäre (gestrichelt, rechts) moduliert das System.<br />

Aus: Davies, G.F. (1999) Dynamic Earth. Cambridge University Press, 458 S.


Änderung der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Kompressionswellen (P-Wellen) und<br />

Scherwellen (S-Wellen) mit zunehmender Erdtiefe. Im flüssigen Äußeren Kern werden<br />

Scherwellen vollständig absorbiert.<br />

Aus: Simon Lamb. S. & Sington, D. (2000) <strong>Die</strong> Erdgeschichte. Eine Spurensuche <strong>durch</strong><br />

Jahrmillionen. Könemann, Bonn, 240 S.


Ausbreitung von Kompressions- (P-) und Scherwellen (S-Wellen)<br />

Aus: Brown, G.C., Hawkesworth, C.J. & Wilson, R.C.L. (1992): Understanding the Earth.<br />

Cambridge University Press, Cambridge, 551 S.


Zwei unterschiedliche Typen von Seismometern. <strong>Die</strong> Aufhängung an einem Pendel (a)<br />

erlaubt <strong>die</strong> Aufzeichnung der Horizontalkomponente von Erdbebenwellen. <strong>Die</strong> Aufhängung<br />

an einer Feder (b) gestattet dagegen <strong>die</strong> vertikale Komponente von seimischen Wellen zu<br />

erfassen.<br />

Aus: Cattermole, P. (2000): Building Planet Earth. Cambridge University Press, 283 S.


Der flüssige äußere Kern führt nicht nur zu einer Schattenzone für Scherwellen (S-wave<br />

shadow zone) auf der gegenüberliegenden Erdseite (wegen <strong>des</strong> fehlenden Scherwiderstan<strong>des</strong><br />

von Flüssigkeiten, werden im äußeren Kern keine Scherwellen weitergeleitet), sondern<br />

erzeugt <strong>durch</strong> Brechung auch noch eine zweite, ringförmige Schattenzone für Kompressionswellen<br />

(P-wave shadow zone).<br />

Aus: Brown, G.C., Hawkesworth, C.J. & Wilson, R.C.L. (1992): Understanding the Earth.<br />

Cambridge University Press, Cambridge, 551 S.


Gliederung der <strong>Erde</strong> mit Ausbreitungsgeschwindigkeit von longitudinal Wellen (P-Wellen).<br />

Aus: Max-Planck-Institut für Chemie (Otto-Hahn-Institut), Mainz. Faszination Forschung


Ein Profil <strong>durch</strong> <strong>die</strong> obersten 900 km der <strong>Erde</strong> basierend auf seismischen Daten. <strong>Die</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

von der S-Wellen (Scherwellen) zeigt eine mechanisch starke<br />

Lithosphäre, eine weiche Asthenosphäre (low velocity zone, da <strong>die</strong> Ausbreitungsgeschwindigkeit<br />

der Erdbeben-Wellen niedrig ist) sowie zwei "Übergangszonen" (nicht mit der<br />

eigentlichen Übergangszone <strong>des</strong> Erdmantels zu verwechseln, <strong>die</strong> von <strong>die</strong>sen beiden Zonen<br />

begrenzt wird). <strong>Die</strong>se "Überganszonen" basieren auf einer Neuanordnung der Atome zu<br />

immer dichteren Kristallstrukturen. So nimmt Olivin zunächst eine Spinellstruktur an und<br />

zerfällt dann zu einem Mineral in Perovskitstruktur (MgSiO3) und Magnesiumoxid.<br />

Aus: Press, F & Siever, R. (1985): Earth. W.H. Freeman, New York, 656 S.


Eine terminologische Gliederung der verschiedenen Zone der <strong>Erde</strong> nach Kriterien der<br />

Mineralphysik, der Seismologie und der Manteldynamik. <strong>Die</strong> Einteilung der seismischen<br />

Zonen nach Bullen (1949) ist ebenfalls dargestellt (3 Spalte), allerdings wird heute von <strong>die</strong>ser<br />

Einteilung nur noch <strong>die</strong> Bezeichnung D'' für <strong>die</strong> Übergangsschicht der Unteren Erdmantels<br />

zum Kern hin verwendet.<br />

Aus: Davies, G.F. (1999) Dynamic Earth. Cambridge University Press, 458 S.


<strong>Die</strong> Entwicklung der Diamantstempelzelle in den späten fünfziger Jahren <strong>durch</strong> Eric Van<br />

Valkenburg (National Bureau of Standards, USA) erlaubte <strong>die</strong> Untersuchung von Phasen bei<br />

bisher unerreichbar hohen Drucken. Geregelt wird der Druck wird <strong>durch</strong> Verstellen der<br />

Schraube. Mit <strong>die</strong>sem Apparat erreichten Van Valkenburg und Mitarbeiter etwa 30 GPa (300<br />

000 Atmophären).<br />

Aus: Hazen R.M. (1999): The diamond makers. Cambridge University Press. 244 S.


<strong>Die</strong> Diamantstempelzelle besteht im Kernstück aus zwei Brillianten, der Spitzen abgeschliffen<br />

wurden. Durch <strong>die</strong> Kopffläche der Brillianten kann so <strong>die</strong> experimentelle Probe in situ,<br />

während <strong>des</strong> Experiments, optisch oder spektroskopisch beobachtet werden.<br />

Aus: Hazen R.M. (1999): The diamond makers. Cambridge University Press. 244 S.


Durch Anbringen einer Dichtungsmanschette zwischen den beiden Diamanten schaffte Van<br />

Valkenburg einen Raum, in dem er Probenmaterial zur Untersuchung einbringen konnte.<br />

Aus: Hazen R.M. (1999): The diamond makers. Cambridge University Press. 244 S.


<strong>Querschnitt</strong> <strong>durch</strong> eine innenbeheizte Diamantstempelzelle. <strong>Die</strong> Temperatur wird mit Hilfe<br />

eines Heizdrahtes erhöht, <strong>des</strong>sen Durchmesser nur 0.02 mm beträgt. <strong>Die</strong> Temperatur im<br />

Probenraum wird über das Spektrum der Schwarzkörperstrahlung ("Wellenlängenbereich der<br />

Wärmestrahlung") bestimmt, der Druck im Probenraum wird über <strong>die</strong> Fluoreszenz eines<br />

kleinen Rubinkristalls gemessen, da <strong>die</strong> Wellenlänge <strong>die</strong>ser Fluoreszenzstrahlung eine<br />

bekannte Druckabhängigkeit besitzt. Mit modernen Diamantstempelzellen lassen sich Drucke<br />

erzeugen, <strong>die</strong> <strong>die</strong>jenigen im Erdkern überschreiten.<br />

Aus: Max-Planck-Gesellschaft, Berichte und Mitteilungen, Heft 1/87


© T. Stachel<br />

Ein genaueres Phasendiagramm für den Oberen Erdmantel, <strong>die</strong> Übergangszone (440-660 km)<br />

und den beginnenden Unteren Erdmantel. Im Oberen Mantel geht Orthopyroxen zunächst in<br />

Klinopyroxen (Klinoenstatit) über, dann (Oberer Mantel und Übergangszone) löst sich<br />

Pyroxen in der Granatstruktur auf (Majoritgranat). <strong>Die</strong> Übergangszone wird definiert <strong>durch</strong><br />

<strong>die</strong> Umwandlung von Olivin zunächst in <strong>die</strong> β-Phase (spinellartige Struktur) und dann in <strong>die</strong><br />

γ-Phase (echte Spinellstruktur). Im Übergang zum Unteren Erdmantel zerfällt Olivin zu<br />

Ferroperiklas (MgO mit etwas FeO) sowie MgSiO3-Perovskit. Granat löst sich in MgSiO3und<br />

CaSiO3-Silikatperovskit auf.


Vereinfacht kann man sich den Erdmantel als eine dichte Packung von Sauerstoffatomen<br />

(dunkle Kugeln) vorstellen, in deren Lücken sich vergleichsweise kleine Kationen (wie Mg,<br />

Fe, Si etc.) aufhalten können. In einer einzelnen Lage (oben) berührt jede Kugel sechs weitere<br />

Kugeln. Eine zweite Lage von Kugeln passt nur auf eine einzige Art über <strong>die</strong> erste Lage. Eine<br />

dritte Lage kann nun aber auf zwei verschiedene Arten überlagert werden: sie kann über <strong>die</strong><br />

Kugeln der ersten Lage oder über Lücken in der ersten Lage positioniert werden. Im ersten<br />

Fall entsteht ein eine hexagonale Dichtestpackung (mitte), im zweiten Fall eine kubische<br />

Dichtestpackung (unten). Olivin, <strong>die</strong> wichtigste Phase <strong>des</strong> Oberen Erdmantels, stellt<br />

angenähert eine hexagonale Dichtestpackung der Sauerstoffatome dar, <strong>die</strong> Verdichtung zu den<br />

Olivin-Spinellen (β- und γ-Phase) der Übergangszone basiert auf einem Übergang zur<br />

kubischen Dichtestspackung der Sauerstoffe.<br />

Aus: Hazen R.M. (1999): The diamond makers. Cambridge University Press. 244 S.


Peridotitxenolithe: Peridotit ist das dominierende Gestein <strong>des</strong> Oberen Erdmantels.<br />

Aufsteigende Magmen können solche fußballgroßen Bruchstücke von Peridotit mit zur<br />

Erdoberfläche reißen, <strong>die</strong> uns dann direkten Einblick in <strong>die</strong> Zusammensetzung <strong>des</strong> Erdmantels<br />

gewähren. Der oberste Xenolith ist ein Granatperidotit, und stammt daher aus min<strong>des</strong>tens 70<br />

km Tiefe. Der mittlere und der untere Xenolith sind beide Spinellperidotite, kommen also aus<br />

Tiefen von etwa 30-70 km. Im unteren Xenolith ist dazu ein deutlicher Lagenbau vermutlich<br />

<strong>durch</strong> nachträgliche chemische Überprägung vorhanden.<br />

Aus: Nixon, P.H. (1987): Mantle Xenoliths. John Wiley & Sons, Chichester, 844 pp., Plate 6


Eklogitxenolith von der Roberst Victor Mine, Südafrika. Eklogit besteht fast ausschließlich<br />

aus Granat (orange-rot, Almandin-Pyrop) und natriumreichem Klinopyroxen (grün). Es<br />

handelt sich dabei um das metamorphe Umwandlungsprodukt von Basalt (Metamorphose<br />

bezeichnet <strong>die</strong> Umkristallisation eines Gesteins im festen Zustand). Eklogit ist neben Peridotit<br />

das zweite wichtige Quellgestein für Diamanten im Oberen Erdmantel.<br />

Aus Nixon, P.H. (Hrsg.) (1987): Mantle Xenoliths. John Wiley & Sons, Chichester, 844 S.


Ein Kimberlitschlot im Abbau (Fisnch Diamantmine in Südafrika)<br />

Aus: Harlow G.E. (Hrsg.) (1998): The Nature of Diamonds. Cambridge University Press,<br />

Cambridge, 278 S.


Diamanten werden von Gesteinsschmelzen aus über 140 km Tiefe an <strong>die</strong> Erdoberfläche<br />

mitgerissen. Schmelzen aus solch großen Tiefen treten nur unter alten und sehr dicken<br />

kontinentalen Bereichen, den sogenannten Kratonen auf. <strong>Die</strong> vulkanischen Gesteine<br />

bezeichnet man als Kimberlite, in Australien treten Diamanten auch in Olivin-Lamproiten auf,<br />

<strong>die</strong> sich von Kimberliten <strong>durch</strong> höhere Kalium- und Fluor-Gehalte unterscheiden, sonst aber<br />

ähnlich sind.<br />

<strong>Die</strong> Vulkanischen Formen der Diamantlagerstätten, <strong>die</strong> sog. "Kimberlitpipes" (pipe = Röhre)<br />

sind dem Unterbau der Eifelmaare sehr ähnlich. Auf Gängen aufsteigen<strong>des</strong> Magma trifft in<br />

einer bestimmten Tiefe (wenige 100m bis ca. 2 km) auf Grundwasser. Es kommt zu<br />

schlagartigen Wasserdampfexplosionen. Durch explosiven Auswurf von Nebengestein<br />

entsteht so ein Schlot mit Krater, der später <strong>durch</strong> einen Kratersee (Maarsee) gefüllt werden<br />

kann.<br />

Aus: Harlow G.E. (Hrsg.) (1998): The Nature of Diamonds. Cambridge University Press,<br />

Cambridge, 278 S.


Eklogitxenolith mit Diamant. Höhe der Stufe 2.5 cm.<br />

Aus extraLapis No 18


Oktaderischer Diamant (4mm Kantenlänge) mit weinrotem Granateinschluss (Pyrop).<br />

Diamant steckt noch in Kimberlit. Udachnaya Mine in Yakutien, Sibierien.<br />

Aus extraLapis No 18


Diamant-Oktaeder (4 Karat) in Kimberlit, Jagersfontein Mine, Südafrika.<br />

Aus extraLapis No 18


Oktaedrischer Diamant in Kimberlit (Südafrika). Durch teilweise Resorption entstanden auf<br />

der Diamantoberfläche kleine dreieckige Ätzfiguren, <strong>die</strong> als negative Trigons bezeichnet<br />

werden, da sie umgekehrt zur Orientierung der dreieckigen Oktaederfläche ausgerichtet sind.<br />

Aus: Mineralientage München 2000, Katalog


Diamant in einem Sedimentgestein (konglomeratischer Sandstein). Durch Verwitterung und<br />

Umlagerung kann der primär nur in vulkanischen Gesteinen vorhandene Diamant sekundär<br />

auch in Fluß- oder Meeresablagerungen auftreten.<br />

<strong>Die</strong> primäre, oktaedrische Wachstumsform <strong>des</strong> Diamanten ist hier <strong>durch</strong> Resorption<br />

größtenteils <strong>durch</strong> dodekaedrische Flächen ersetzt worden, nur das rundliche Dreieck im<br />

Zentrum stellt noch eine ursprüngliche Oktaederfläche dar. <strong>Die</strong>se Anlösung der Diamanten<br />

erfolgt vermutlich während <strong>des</strong> Aufstiegs zur Erdoberfläche in einer Gesteinsschmelze.<br />

Aus: Mineralientage München 2000, Katalog


Leicht gelblicher, oktaedrischer Diamant in Kimberlit. <strong>Die</strong> Figur im Inneren <strong>des</strong> Diamanten<br />

beruht Spannungsdoppelbrechung in polarisiertem Licht und geht vermutlich von einem<br />

Einschluss im Zentrum aus.<br />

Aus: Mineralientage München 2000, Katalog


Eklogitische Granateinschlüsse in Diamant (Länge der Einschlüsse ca 0.2 mm).<br />

Photo J.W. Harris (Glasgow).


<strong>Die</strong> unterschiedlichen Eigenschaften von Diamant und Graphit beruhen auf einer stark unterschiedlichen<br />

atomaren Struktur. Im Diamant (oben) sind <strong>die</strong> Kohlenstoffatome jeweils von<br />

einer Pyramide von vier anderen Kohlenstoffen umgeben, wo<strong>durch</strong> eine extrem starkes<br />

dreidimensionales Netzwerk entsteht. Im Graphit (unten) ist je<strong>des</strong> Kohlenstoffatom innerhalb<br />

einer Lage mit drei weiteren Kohlenstoffen verbunden, zwischen den Lagen herrschen aber<br />

nur schwache Bindungskräfte.<br />

Aus: Hazen R.M. (1999): The diamond makers. Cambridge University Press. 244 S.


Diamant und Graphit -<br />

Kohlenstoffmodifikationen mit sehr unterschiedlichen Eigenschaften<br />

Diamant Graphit<br />

Symmetrie kubisch hexagonal<br />

Spaltbarkeit vollkommen nach {111} vollkommen nach (0001)<br />

Bruch muschelig, spröde<br />

Härte [Mohs] 10 (härtestes Mineral) 1 (sehr weich)<br />

Dichte [g/cm³] 3,51 2,25<br />

Lichtbrechung 2,4-2,5 (sehr hoch) (opak)<br />

Dispersion 0,044 (stark)<br />

Farbe farblos, <strong>durch</strong> Stickstoffeinbau<br />

gelblich, <strong>durch</strong> Bor-<br />

schwarz, opak<br />

einbau bläulich, <strong>durch</strong><br />

plastische<br />

bräunlich-rosa<br />

Deformation<br />

Glanz Diamantglanz (hoch) metallglänzend<br />

Elektrische Leitfähigkeit nur bei Boreinbau guter Leiter<br />

Thermische Leitfähigkeit<br />

[W/(cm °C)]<br />

5-25 (sehr hoch) niedrig


Wachstums- und Resorptionsformen von Diamant.<br />

Aus extraLapis No 18


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Herstellung von Diamant <strong>durch</strong> Chemical-Vapor-Deposition (CVD) -<br />

ein Werkstoff mit extremen Eigenschaften<br />

Chemical-Vapor-Deposition (CVD)<br />

<strong>Die</strong> Abscheidung dünner, polykristalliner Diamantfilme <strong>durch</strong> CVD ist heute von<br />

erheblichem Interesse in der Materialforschung. In der oben dargestellten Anlage wird ein<br />

Methan (CH4) – Wasserstoffgemisch bei etwa 0.05 bar (5% Atmosphärendruck) <strong>durch</strong> eine<br />

Quarzröhre gepumpt. Durch Mikrowellenstrahlung wird das Gasgemisch in den Plasma-<br />

Zustand angeregt, zusätzlich erhitzt sich das Substrat (meist ein Silizium-Waver) auf etwa 800<br />

°C. <strong>Die</strong> Oberfläche <strong>des</strong> Substrates ist in der Regel aufgeraut, um den Ablagerungsprozess zu<br />

erleichtern. <strong>Die</strong> Diamantabscheidung geht zunächst von einzelnen, zufällig entstehenden<br />

Kristallisationskeimen aus, <strong>die</strong> sich dann <strong>durch</strong> Wachstum zu einem geschlossenen,<br />

polykristallinen Film verbinden. Während in den ersten Versuchen nur dünne (

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