Konzert 23.9.12 - Bach Ensemble Luzern
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Einleitung<br />
Alle vier «Lutheranischen Messen» bestehen aus Kyrie und Gloria.<br />
Dies entspricht der lutheranischen Liturgie. Naturgemäss kommen<br />
dem Kyrie drei Abschnitte zu. Das Gloria ist in verschiedene Abschnitte<br />
aufgeteilt, so dass der Gesamtablauf dem einer Kantate nahe kommt.<br />
Wie in allen Messen sind die meisten Sätze Umarbeitungen aus Kantatensätzen.<br />
Die ernste Stimmung der Messekomposition in g-Moll geht zurück auf<br />
die hier verwendeten Kantatensätze. «Sie haben ein härter Angesicht<br />
denn der Fels» ist eine der Umarbeitungen, die <strong>Bach</strong> für das Kyrie verwendet<br />
hat. Einer Kyrie-Bitte wird hier eindringlich Nachdruck verliehen.<br />
Das Manuskript der Motette «Der Geist hilft unsrer Schwachheit auf»<br />
nennt die Gelegenheit, für die dieses Werk geschrieben ist: «Bey Beerdigung<br />
des seel. Prof. und Rectoris Ernesti». Johann Heinrich Ernesti<br />
war Rektor der Thomasschule und Universitätsprofessor. Er starb am<br />
16. Oktober 1729. Am 20. Oktober wurde ein funus academicus in der<br />
Paulinerkirche gehalten, und am 24. Oktober fand der Gedächtnisgottesdienst<br />
in der Universität statt. Die Motette ist doppelchörig und,<br />
im Hinblick auf die vornehme Gelegenheit, versehen mit einer instrumentalen<br />
Begleitung von Streichern und Bläsern. Der Text besteht aus<br />
zwei Fragmenten aus Paulus’ Brief an die Römer (8.26 27) und aus einem<br />
Choral, der dritten Strophe von Luthers ‹Komm heiliger Geist, Herre<br />
Gott› von 1524.<br />
Ueber die Entstehungszeit der einzelnen Hornkonzerte sind immer<br />
noch Unklarheiten vorhanden. So auch beim <strong>Konzert</strong> in Es-Dur KV 447,<br />
welches auf Grund seines bereits romantisch anmutenden Ausdrucks<br />
heute auf die Zeit von 1788 / 1789 datiert wird. Wie die anderen<br />
drei <strong>Konzert</strong>e haben diese Juwelen der <strong>Konzert</strong>literatur zu Mozarts Zeiten<br />
weder grosses Aufsehen erregt noch sind sie auf Grund kommerzieller<br />
Potenz ins Interesse von Verlegern geraten.