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Hunde und andere Heimtiere im Auto Um dies noch weiter zu veranschaulichen, bei einer Geschwindigkeit von nur 25 km/h wirkt eine Beschleunigung von 6,94 m/s, aus einem 50 kg- Hund wird dann umgerechnet schon 1.204 kg Flugmasse, also über eine Tonne! Dies bedeutet ernsthafte Lebensgefahr für Mensch und Tier und zwar nicht nur für die Fahrzeuginsassen, sondern auch z.B. für außerhalb des Fahrzeugs befindliche Dritte. Als Beispiel sei ein Radfahrer genannt, der von dem, extrem schnell durch die zerberstende Windschutzscheibe geschleuderten Tier, getroffen wird. Kommt es zu Schäden anderer, droht neben den zivilrechtlichen Schadensersatzpflichten auch die Verfolgung als Straftat, z.B. wegen Sachbeschädigung, fahrlässiger Körperverletzung, fahrlässiger Tötung, sowie gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. In letzterem Fall droht in der Regel auch die Entziehung der Fahrerlaubnis. Alexandra Fuchs Hunde und andere Heimtiere gelten im Fahrzeug als Ladung und sind entsprechend zu sichern. Gem. § 22 Straßenverkehrsordnung ist Ladung so zu verstauen, dass sie selbst bei einer Vollbremsung oder Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und her rollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen kann. Selbstverständlich ist jede Ladung nach ihrer speziellen Eigenart zu sichern. Ladungssicherung betrifft daher nicht nur LKW-Fahrer, sondern auch jeden Tierbesitzer, der mit seinem Tier eine Autofahrt unternimmt. Die gesetzlichen Vorschriften zur Ladungssicherung schützen nach dem Willen des Gesetzgebers, neben dem Verkehrsteilnehmer, in erster Linie unbeteiligten Dritten, die durch unzureichend gesicherte Ladung nicht gefährdet oder gar geschädigt werden sollen. Aus Sicht des Tierschutzes ist es aber genauso wichtig, dass dies auch zum Wohle der beförderten Tiere gelten sollte. Wer sein Tier im Auto mitnehmen möchte, muss darauf achten, dass sowohl Mensch als auch Tier sicher unterwegs sind. Durch eine plötzliche Vollbremsung kann ein nicht gesichertes Tier durch das Auto geschleudert werden und dabei sich selbst und/ oder Insassen, ggf. auch andere Verkehrsteilnehmer oder unbeteiligte Dritte erheblich verletzen. 30 Wie gefährlich die Fahrt mit z.B. einem ungesicherten Hund im Auto werden kann, zeigen diverse Crash-Tests. Die Kräfte, die auf das Tier wirken, sind enorm: Kommt es zum Beispiel bei einem Tempo von 50 km/h zu einem Auffahrunfall, wird das ungesicherte Tier mit dem Dreifachen seines Gewichts durch das Auto geschleudert. Aber auch ohne Schaden wird eine mangelhaft gesicherte Ladung jedenfalls als Ordnungswidrigkeit von den Bußgeldbehörden verfolgt. Es drohen gem. § 22 StVO bei einem Verstoß ohne Gefährdung anderer: 35,- Euro Bußgeld, mit Gefährdung, 50,- Euro und 3 Punkte in Flensburg. Im Auto sollte man also dringend beachten, dass die tierischen Lieblinge gut und ausreichend gesichert sind. Spezielle Hundegeschirre, die während der Fahrt an den Gurten verankert sind, bieten einen gewissen Schutz, reichen aber bei einem heftigen Aufprall in der Regel nicht aus, um Mensch und Tier zu schützen. Höchst mögliche Sicherheit bieten richtig platzierte, gesicherte Trans-
portboxen. Kleine Hunde können darin auf der Rückbank mitfahren, wenn die Transportbox mit dem Sicherheitsgurt fixiert wird. Für große Hunde empfiehlt sich der Transport in einer entsprechenden Transportbox, die im Laderaum eines Vans, Geländewagens oder Kombis platziert und gesichert wird. Platzieren Sie die Box quer zur Fahrtrichtung, direkt an der Lehne der Rückbank. Laderaumgitter verhindert zusätzlich, dass der Hund durch das Fahrzeug geschleudert wird. Gesetzliche Prüfvorschriften zu Sicherungssystemen für Tiere gibt es leider nicht. Es ist aber in jedem fall sinnvoll, auf eine Bestätigung zu Crashtests oder DIN-Prüfungen (DIN75410-2) zu achten. Autor: Rechtsanwältin Alexandra Fuchs Anwaltskanzlei Fuchs Verkehrsrecht und Arbeitsrecht Goggelgasse 28, 86899 <strong>Landsberg</strong> am Lech Fotos: Gerd Fischer 31
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