Jahresbericht 2006 - DRK Kreisverband Schaumburg
Jahresbericht 2006 - DRK Kreisverband Schaumburg
Jahresbericht 2006 - DRK Kreisverband Schaumburg
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Deutsches<br />
Rotes<br />
Kreuz<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong><br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst und Krankentransport <strong>Schaumburg</strong> e.V.
Herausgeber:<br />
<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
Am Stadtpark 4, 31655 Stadthagen<br />
Telefon: (0 57 21) 97 57-0<br />
Telefax: (0 57 21) 7 25 43<br />
eMail: info@drk-schaumburg.de<br />
Internet: www.drk-schaumburg.de<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst und Krankentransport im<br />
Landkreis <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
Klosterstraße 21b, 31737 Rinteln<br />
Telefon: (0 57 51) 45 51<br />
Telefax: (0 57 51) 4 11 88<br />
eMail: info@drk-rd-shg.de<br />
Internet: www.drk-rd-shg.de<br />
Es gibt keinen Weg<br />
ein pefekter Mensch zu sein,<br />
aber eine Million Wege<br />
um ein guter zu sein.<br />
Martin Mächler<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Ursula Krüger, Geschäftsführerin KV<br />
Hans-Joachim Werhahn, Bernd<br />
Gerberding, Geschäftsführung<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst <strong>Schaumburg</strong><br />
Redaktion:<br />
Ursula Krüger, Hans-Joachim<br />
Werhahn, Bernd Gerberding,<br />
Christian Kolletzki, Tanja Theiß<br />
Fotos:<br />
<strong>Kreisverband</strong>sarchiv, <strong>DRK</strong> Rettungsdienst<br />
und Krankentransport<br />
im Landkreis <strong>Schaumburg</strong>, Bernd<br />
Althammer, photocase.com,<br />
Christian Kolletzki,<br />
Illustration:<br />
Atelier Anne C. Rieken, Bremen<br />
www.atelier-anne-rieken.de<br />
Konzept/Text:<br />
Medienbüro Ware Worte, Hannover<br />
www.wareworte.de<br />
Layout:<br />
filterlos.de, Hannover<br />
www.filterlos.de<br />
Druck:<br />
Steppat-Druck, Hannover<br />
www.steppat-druck.de
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2006</strong> / Vorschau 2007<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
12<br />
14<br />
15<br />
16<br />
17<br />
18<br />
19<br />
20<br />
21<br />
22<br />
23<br />
Vorwort <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong><br />
Wolfgang Foerstner<br />
Der <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong><br />
<strong>Schaumburg</strong> in Zahlen<br />
Im Gespräch Ursula Krüger<br />
Vorstellung Ortsvereine<br />
Bergkrug und Obernkirchen<br />
Bereitschaften<br />
Einsätze von Berlin bis Rumänien<br />
Jugendrotkreuz im Wandel<br />
Ausbildung: Neuer Fokus<br />
Tafeln mit neuen Ausgabestellen<br />
<strong>DRK</strong>-Läden mit viel Auswahl<br />
Seniorenbegegnung<br />
in Bad Nenndorf<br />
Betreutes Wohnen / Pflege<br />
Psychiatrisches Wohnheim<br />
Jahresrückblick in Steinbergen<br />
<strong>DRK</strong>-Pflegeheim: Individuelle<br />
Betreuung im Fokus<br />
Ortsvereine, Mitglieder, Kontakt,<br />
Vorstand<br />
Service Hausnotrufdienst und<br />
Essen auf Rädern<br />
26<br />
27<br />
28<br />
29<br />
30<br />
32<br />
33<br />
34<br />
Vorwort <strong>DRK</strong> Rettungsdienst und<br />
Krankentransport in <strong>Schaumburg</strong><br />
Arbeitssitzung mit Landrat<br />
Heinz-Gerhard Schöttelndreier<br />
Fortbildung in Notfallmedizin<br />
sichert Qualität<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
Meldungen: Neuer Notarzt-Pool,<br />
Ausbildungsmesse Rinteln, Tag<br />
der offenen Tür Sachsenhagen,<br />
Ruhestand Hans-Dieter Maaß<br />
Digitale Funkalarmierung<br />
Intranet: Rettungswachen<br />
vernetzt<br />
Die Rettungswachen in<br />
<strong>Schaumburg</strong> im Überblick
4<br />
Vorwort<br />
Wie das <strong>DRK</strong> den demografischen Wandel<br />
in <strong>Schaumburg</strong> begleitet<br />
Die Fußballweltmeisterschaft in<br />
Deutschland war nicht nur ein<br />
Sommermärchen, das Millionen<br />
von Menschen zu einem großen<br />
Fest vereint hat, sie war zugleich<br />
der größte geplante Sanitätseinsatz<br />
in der langen Geschichte des<br />
<strong>DRK</strong>.<br />
Dieser Einsatz war nur möglich, weil<br />
das <strong>DRK</strong> mit 160 000 Angehörigen<br />
der Bereitschaften und mit 414 000<br />
ehrenamtlichen Helfern und weiteren<br />
vier Millionen Fördermitgliedern<br />
zu den größten freiwilligen Organisationen<br />
in Deutschland gehört. Auch<br />
der <strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> des<br />
<strong>DRK</strong> ist ein Glied in der Kette dieser<br />
beeindruckenden Organisation und<br />
nimmt mit hunderten Ehrenamtlichen<br />
an der Wohlfahrts- und Sozialarbeit<br />
des Roten Kreuzes teil.<br />
Der Schwerpunkt der Arbeit des KV<br />
lag im Jahr <strong>2006</strong> allerdings nicht bei<br />
den Einsätzen der Sanitäter für die<br />
Fußballspiele in Hannover, sondern<br />
im Ausbau der Einrichtungen für<br />
Menschen im Landkreis, die Hilfe<br />
104.000<br />
95.500<br />
und Unterstützung benötigen.<br />
Wir wissen, dass wir den demographischen<br />
Wandel mit unserer Arbeit<br />
nicht aufhalten können, aber das<br />
<strong>DRK</strong> bietet im Landkreis ein breites<br />
Spektrum an, um vor allem alten<br />
Menschen zu helfen, möglichst lange<br />
selbstbestimmt leben zu können,<br />
und um damit den negativen Folgen<br />
des langen Alterns positive Aspekte<br />
gegenüber zu stellen.<br />
Ein wichtiger Baustein ist die<br />
kreisweite Sozialstation mit ihren<br />
Anlaufstellen in Nenndorf, Stadthagen,<br />
im Auetal, Obernkirchen und<br />
Bückeburg. Diese Einrichtung hat<br />
sich bewährt. Sie bringt kranken<br />
und behinderten Menschen die Hilfe<br />
dort, wo sie wohnen.<br />
Ein weiterer Baustein ist das Ange-<br />
B e i t r ä g e Betrag Mitglieder<br />
92.200<br />
8426 7897 7548<br />
87.700<br />
7258<br />
98.700<br />
7699<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
97.200<br />
7399<br />
<strong>2006</strong><br />
Jahre<br />
bot des betreuten Wohnens. Das<br />
<strong>DRK</strong> bietet Wohnmodelle an, vor<br />
allem für Menschen, die im Rentenalter<br />
stehen und z.B. im Zusammenhang<br />
mit den demographischen<br />
Veränderungen den Anschluss an<br />
ein Leben in der Gemeinschft zu<br />
verlieren drohen. Hier gibt es eine<br />
Alternative, nicht alleine leben zu<br />
müssen und zugleich noch sicher zu<br />
sein, im Notfall sofort und auf Dauer<br />
Hilfe zu bekommen.<br />
In diesem Jahr wird der KV in Stadthagen<br />
in der Seniorenwohnanlage<br />
„Im Wallgarten“ betreutes Wohnen<br />
und in der sanierten „Timme Villa“<br />
ein neues Wohnmodell in Form einer<br />
„Seniorenwohngemeinschaft“ anbieten.<br />
Vom <strong>DRK</strong> betreutes Wohnen
Betrag<br />
40.000<br />
35.000<br />
30.000<br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000<br />
0<br />
S p e n d e n<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
gibt es bereits in Bückeburg und<br />
Bad Nenndorf.<br />
Als dritten Baustein, als Ergänzung<br />
sozusagen, plant der <strong>Kreisverband</strong><br />
in Kooperation mit dem Landesverband<br />
und der Sparkasse <strong>Schaumburg</strong>,<br />
ein Pflegeheim im Zentrum<br />
von Rinteln<br />
zu betreiben. Dieses Heim soll auch<br />
den Erkenntnissen Rechnung tragen,<br />
dass die Menschen immer älter<br />
werden und heute andere Krank-<br />
<strong>2006</strong><br />
heiten und Behinderungen sowohl<br />
körperlicher als auch seelischer Artzu<br />
behandeln sind als noch vor 20<br />
oder 30 Jahren. Die ehrenamtliche<br />
Tätigkeit in den Ortsvereinen rundet<br />
das Bild ab und zeigt zugleich den<br />
Kern der praktischen Arbeit der Rotkreuzler<br />
in <strong>Schaumburg</strong>. Hier gibt es<br />
viele Angebote: vom Seniorentanzen<br />
„Der <strong>Kreisverband</strong> plant ein Pflegeheim<br />
im Zentrum von Rinteln.“<br />
Jahre<br />
über Spiel- und Klönnachmittage,<br />
gemeinsames Frühstücken, Ausflüge<br />
und Weihnachtsfeiern. Ziel<br />
ist es, den Menschen Anreize zu<br />
Betrag<br />
12.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
0<br />
geben,gemeinsam etwas zu tun<br />
und der Vereinsamung entgegen zu<br />
treten.<br />
Vor diesem Hintergrund scheint es<br />
fast eine Pflicht für alle Bürger zu<br />
sein, Mitglied im Deutschen Roten<br />
Kreuz zu werden. Leider sehen das<br />
noch nicht alle so. Auch das <strong>DRK</strong><br />
leidet unter der allgemeinen Unlust<br />
in Deutschland, sich für die Allgemeinheit<br />
zu engagieren.<br />
Wir müssen in <strong>Schaumburg</strong> gegensteuern<br />
– durch Aufklärung und<br />
Werbung für die Ziele des <strong>DRK</strong>.<br />
So ist es uns gelungen 650 neue<br />
Mitglieder zu gewinnen. Ich begrüße<br />
die „Neuen“ ganz herzlich, bedanke<br />
mich bei allen, vor allem bei den<br />
S a m m l u n g e n Frühjahr Herbst<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
Ortsvereinen, die zu diesem Erfolg<br />
beigetragen haben, und hoffe, dass<br />
wir gemeinsam für die Zukunft unseres<br />
Roten Kreuzes arbeiten werden.<br />
Wolfgang Foerstner<br />
Vorsitzender<br />
<strong>2006</strong><br />
Jahre<br />
Vorwort Wolfgang Foerstner<br />
5
6<br />
Von 1996 bis heute:<br />
Der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> in Zahlen<br />
Wie sich die Arbeit des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Schaumburg</strong> in den vorigen zehn Jahren verändert hat, dokumentieren<br />
Kennziffern von 1996 bis heute: Eine Mitgliedschaft ist nicht mehr traditionell selbstverständlich, das<br />
Spendenverhalten ändert sich. Auch die regionale und internationale Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes ist<br />
nicht mehr selbstverständlich bekannt. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach individuellen Angeboten wie<br />
Essen auf Rädern, Hausnotruf, Betreutes Wohnen und Ambulante Pflege. Ein Rückblick auf einige Zahlen der<br />
<strong>DRK</strong>-Arbeit illustriert auch einen Teil des demografischen Wandels in <strong>Schaumburg</strong>.<br />
Zahl der <strong>DRK</strong>-Mitglieder im Jahr 1996 10.071<br />
Zahl der <strong>DRK</strong>-Mitglieder im Jahr <strong>2006</strong> 7.691<br />
Einnahmen des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Schaumburg</strong> durch Mitgliedsbeiträge 1999 114.500 €<br />
Einnahmen des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Schaumburg</strong> durch Mitgliedsbeiträge <strong>2006</strong> 97.000 €<br />
Anzahl der warmen Mahlzeiten, die 1999 ausgeliefert wurden 35.923<br />
Anzahl der warmen Mahlzeiten, die <strong>2006</strong> ausgeliefert wurden 59.926<br />
Zahl der Hausnotrufanschlüsse 1999 79<br />
Zahl der Hausnotrufanschlüsse <strong>2006</strong> 111<br />
Höhe der Spenden bei der Herbsammlung 1999 10.900 €<br />
Höhe der Spenden bei der Herbstsammlung <strong>2006</strong> 4.826 €<br />
Zahl der Menschen, die das <strong>DRK</strong> 1999 über die Tafel mit Lebensmitteln versorgte: 0<br />
Zahl der Menschen, die das <strong>DRK</strong> <strong>2006</strong> über die Tafel mit Lebensmitteln versorgte: 38.476<br />
m -24%<br />
m -15%<br />
m<br />
m<br />
+66%<br />
+29%<br />
m -56%<br />
m
Portionen<br />
Teilnehmer<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
80.000<br />
70.000<br />
60.000<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
0<br />
E s s e n a u f R ä d e r n Kalt Heiß<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
H a u s n o t r u f a n s c h l ü s s e<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>2006</strong><br />
<strong>2006</strong><br />
Jahre<br />
Jahre<br />
Teilnehmer<br />
Kilogramm<br />
200.000<br />
180.000<br />
160.000<br />
140.000<br />
120.000<br />
100.000<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
80.000<br />
60.000<br />
40.000<br />
20.000<br />
0<br />
Erster Hilfe<br />
A u s b i l d u n g i n . . .<br />
Erster Hilfe/ Firmen Erster Hilfe/ Feuerwehren Erster Hilfe/ Schulen<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
K l e i d e r s a m m l u n g<br />
2001 2002 2003 2004 2005<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />
<strong>2006</strong><br />
<strong>2006</strong><br />
Jahre<br />
Jahre<br />
7
8<br />
Große Altersverschiebung<br />
in <strong>Schaumburg</strong><br />
Wie der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
den Wandel begleitet<br />
2020 leben in <strong>Schaumburg</strong> 60 Prozent<br />
mehr Menschen, die älter als<br />
80 Jahre sind. Gleichzeitig wird<br />
es 20 Prozent weniger Kinder und<br />
Jugendliche geben. So sieht eine<br />
Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />
die demografische Entwicklung in<br />
Geschäftsführerin Ursula Krüger<br />
<strong>Schaumburg</strong> voraus. Schon heute<br />
macht sich der Wandel bemerkbar.<br />
Wie der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
darauf reagiert und welche Chancen<br />
sich bieten, beschreibt Kreisgeschäftsführerin<br />
Ursula Krüger.<br />
Zahl der über 80-Jährigen<br />
steigt um 60 Prozent<br />
Während die Bevölkerung in <strong>Schaumburg</strong> bis zum Jahr 2020 nur um rund<br />
2,5 abnimmt, steigt der Anteil der über 80-Jährigen um cirka 60 Prozent.<br />
Die Zahl der Einwohner unter 18 Jahren sinkt um 20 Prozent, die der 30-<br />
bis 49-Jährigen um rund 30 Prozent. So sieht es eine Studie der Bertelsmann-Stiftung<br />
voraus.<br />
Der demografische Wandel wird das<br />
Leben und Arbeiten in <strong>Schaumburg</strong><br />
deutlich beeinflussen. Schon heute<br />
richtet der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
<strong>Schaumburg</strong> seine Arbeit deshalb<br />
nach den veränderten Altersstrukturen<br />
aus. Wir überprüfen unsere<br />
Angebote und passen sie an die<br />
Erwartungen und Bedürfnisse einer<br />
Gesellschaft an, die immer älter wird<br />
und sich dabei Eigenständigkeit und<br />
Lebensqualität erhalten möchte.<br />
Unser Vorteil als <strong>DRK</strong>: Wir können<br />
die Herausforderungen des demografischen<br />
Wandels durch die<br />
Zusammenarbeit ehren- und hauptamtlich<br />
Tätiger begleiten. Darauf bereiten<br />
wir nicht nur unsere Mitglieder,<br />
Einrichtungen und Dienste vor. Als<br />
Wohlfahrtsverband sensibilisieren wir<br />
auch Politik, Kostenträger und weite-<br />
re Akteure für die kommenden Probleme<br />
und arbeiten gemeinsam an<br />
Lösungen. Und wir erheben unsere<br />
Stimme für die Menschen, die durch<br />
die demografischen Veränderungen<br />
den Anschluss an ein Leben in der<br />
Gemeinschaft zu verlieren drohen.<br />
Unsere Einrichtungen und Dienste<br />
müssen sich den veränderten<br />
Bedürfnissen flexibel anpassen.<br />
Ältere Menschen sind in <strong>Schaumburg</strong><br />
meist noch viele Jahre über<br />
ihr Erwerbsalter hinaus aktiv und fit:<br />
Sie betreuen ältere, pflegebedürftige<br />
Angehörige, reisen, bilden sich und<br />
wollen in der eigenen Häuslichkeit<br />
möglichst lange ein selbstbestimmtes<br />
Leben führen – auch wenn das<br />
Zuhause in einer ländlichen Region<br />
wie dem Landkreis <strong>Schaumburg</strong> liegt<br />
und eigentlich zu groß geworden
Prozent<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
Altersstrukturentwicklung<br />
in <strong>Schaumburg</strong> 2003 - 2020<br />
0-5 6-18 19-29 30-49 50-64<br />
ist, nachdem die Kinder das Haus<br />
verlassen haben. Auf diese Wünsche<br />
und Lebensentwürfe reagiert das<br />
<strong>DRK</strong>, indem wir verstärkt Angebote<br />
entwickeln, die bezahlbar sind<br />
und in die Region passen – seien<br />
es Leistungen, die unsere Kunden<br />
direkt bezahlen oder solche, die über<br />
Versicherungen finanziert werden.<br />
Beispiele für diese Ausrichtung gibt<br />
es schon heute: Der durch den <strong>DRK</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> angebotene<br />
Hausnotruf ermöglicht sicheres<br />
Wohnen in den eigenen vier Wänden<br />
und macht uns zu einem idealen<br />
Partner für Menschen in ländlichen<br />
Regionen. Eine mobile Gesundheitsversorgung,<br />
z. B. durch unsere Sozialstation<br />
<strong>Schaumburg</strong>, wird auch<br />
in den nächsten Jahren weiterhin ein<br />
zukunftsorientiertes Aufgabenfeld<br />
bleiben.<br />
65-79<br />
über 80<br />
Altersgruppe<br />
Dienste für ältere Menschen müssen<br />
aus der Nutzer-Perspektive gestaltet<br />
werden. Das bedeutet, dass unsere<br />
Einrichtungen und Dienste sich<br />
flexibel den Bedürfnissen unserer<br />
immer älter werdenden Gesellschaft<br />
anpassen; die starren Grenzen zwischen<br />
stationären, ambulanten und<br />
sonstigen Hilfen wie der Hausnotruf<br />
oder der Menübringdienst (Essen auf<br />
Rädern) müssen aufgelöst werden.<br />
Familiäre und sonstige Unterstützungssysteme<br />
sind unverzichtbar.<br />
Sie müssen in Zukunft eingebunden<br />
oder dort aufgebaut werden, wo sie<br />
nicht existieren. Die älteren Menschen<br />
bestimmen das Versorgungssystem<br />
selbst mit und sind im Rahmen<br />
ihrer Möglichkeiten beteiligt.<br />
Wir sind auf dem Weg hin zu einer<br />
Altenhilfe, die sich aus Pflege und<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
-0,5<br />
- 1,0<br />
- 1,5<br />
- 2,0<br />
- 2,5<br />
- 3,0<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
2005 2010 2015<br />
einem Bündel weiterer, individuell<br />
auf den Nutzer und sein Umfeld abgestimmten<br />
Angeboten zusammensetzt.<br />
Es wird immer von Netzwerken<br />
geredet – sie müssen gelebt werden.<br />
Wir sind im <strong>DRK</strong> dringend gefordert,<br />
neue Wege zu beschreiten, um Hilfemöglichkeiten<br />
wahrnehmbar und<br />
Angebote transparent zu machen.<br />
Eine Aussage des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren Frauen<br />
und Jugend im fünften Bericht zur<br />
Lage der älteren Generation in der<br />
Bundesrepublik Deutschland lautet:<br />
„Der Ausbau und die<br />
Weiterentwicklung angemessener<br />
Betreuung und Versorgung von<br />
pflegebedürftigen Menschen<br />
sowie wirksamer Hilfen für<br />
pflegende Angehörige gehören<br />
Niedersachsen<br />
<strong>Schaumburg</strong><br />
2020<br />
Jahre<br />
zu den wichtigen altenpolitischen<br />
Aufgaben der Bundesrepublik, die<br />
nur im Dialog mit Betroffenen und<br />
Nutzern effizient zu lösen sind.“<br />
Der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong><br />
mit seinen ehren- und hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern hat sich in den<br />
vorigen Jahren ständig weiterentwickelt.<br />
Er wird die Herausforderung,<br />
die durch den demografischen<br />
Wandel an uns herangetragen wird,<br />
aufnehmen und umsetzen.<br />
Ursula Krüger<br />
Kreisgeschäftsführerin<br />
Im Gespräch Ursula Krüger<br />
9
Ortsvereine Bergkrug<br />
10<br />
Ortsverein Bergkrug<br />
Vereinsarbeit gemeinsam wiederbelebt<br />
Den kalten Sprung ins Wasser hat<br />
Heidrun Rössel nicht bereut. Im<br />
Sommer 2000 hat sie den Vorsitz<br />
des <strong>DRK</strong> Ortsvereins Bergkrug<br />
übernommen.<br />
Der Verein ruhte seit Jahren, Fahrten<br />
oder Kaffeetafeln gab es nicht mehr,<br />
die Mitgliederkartei wurde vom<br />
<strong>Kreisverband</strong> verwaltet. Nur Blutspendetermine<br />
fanden noch statt,<br />
aber auch die drohten wegzufallen.<br />
„Zweimal war ich dabei und habe<br />
geholfen“, erinnert sich Heidrun<br />
Rössel. „Beim dritten Mal habe ich<br />
das dann schon alleine gemacht.“<br />
Aber ganz alleine war sie nicht.<br />
Nachdem die vorherige Vorsitzende<br />
sie gefragt hatte, ob sie das Amt<br />
übernehmen und versuchen würde,<br />
dem Ortsverein wieder Leben<br />
einzuhauchen, hat sie Freunde und<br />
Verwandte mobilisiert. Auch aus den<br />
umliegenden Ortsvereinen erhielt<br />
sie hilfreiche Tipps. Heute steht ihr<br />
ein Team von 19 Aktiven zur Seite,<br />
sieben davon ohne überhaupt im<br />
<strong>DRK</strong> zu sein. Insgesamt zählt der<br />
Ortsverein 176 Mitglieder. Dass<br />
die Vereinsarbeit beinahe gänzlich<br />
eingeschlafen wäre, davon ist nichts<br />
mehr zu spüren: Drei Blutspendetermine,<br />
Frühlingskaffee mit Tombola<br />
und Bücherbasar, „Kaffee und<br />
mehr“ im Herbst, Päckchenpacken<br />
für Kinder in Bulgarien - nur einige<br />
Aktionen, die in den vergangenen<br />
Jahren etabliert wurden und auch<br />
in diesem Jahr wieder geplant sind.<br />
Der Zuspruch ist groß. Auch bei<br />
Spendenaktionen kann Heidrun<br />
Rössel auf Mitglieder und Freunde<br />
des Ortsvereins zählen. So konnten<br />
z.B. fast 900 Euro für die Stadthäger<br />
Tafel gesammelt werden. „Eine<br />
besondere Erfahrung war es, in dem<br />
Zusammenhang auch mal selbst in<br />
der Ausgabestelle in Stadthagen<br />
mitzuhelfen“, erzählt Heidrun Rössel.<br />
„Die Dankbarkeit der Menschen,<br />
die sich dort mit Lebensmitteln<br />
versorgen, hat mich in meiner Arbeit<br />
bestätigt und motiviert für alle weiteren<br />
Aktionen.“ Das schöne Gefühl,<br />
das sich einstellt, wenn man etwas<br />
für eine gute Sache getan hat, kann<br />
Heidrun Rössel nur weiterempfehlen<br />
Zusammen mit vielen Helfern hat die neue Vereinsführung<br />
die <strong>DRK</strong>-Arbeit in Bergkrug neu aufgebaut.<br />
– und sie hat eine ganz konkrete<br />
Idee: „Auf zum nächsten Blutspendetermin“,<br />
lautet ihr Appell, der sich<br />
insbesondere an die immer rarer<br />
werdenden jungen Spender richtet.
Kai Sprengler am Steuer<br />
des umgebauten Einsatzwagens<br />
Ortsverein Obernkirchen<br />
Eigene Ausgabestelle der Tafel kommt<br />
Bauforum, Hallenfußballturnier, Schützen- oder Oktoberfest – der technische<br />
Dienst des Ortsvereins Obernkirchen ist bei allen großen Veranstaltungen<br />
in der Bergstadt und der näheren Umgebung mit von der Partie.<br />
Wenn die Besucher kommen, ist das Meiste längst geschafft: die Stromversorgung<br />
steht, die Notaggregate sind positioniert, Lampen und Scheinwerfer<br />
rücken alles ins rechte Licht. Seit Kurzem gehen dem eingespielten Team<br />
um den Ortsvereinsvorsitzenden Dieter Horstmeyer die Vorbereitungen noch<br />
leichter von der Hand.<br />
In unzähligen Stunden, nicht nur an den wöchentlichen Dienstabenden,<br />
haben die Aktiven, allen voran Vater Wolfgang und Sohn Kai Sprenger, einen<br />
ausgemusterten Möbelwagen umfunktioniert in einen Einsatzwagen - randvoll<br />
mit ihrem kompletten technischen Equipment, praktisch sortiert und allzeit<br />
griffbereit in Regalen und Rollwagen.<br />
Für die nächsten Projekte stehen Horstmeyer und die anderen Helfer bereits<br />
in den Startlöchern. Auch für die 20 Damen der Sozialdienstgruppe des<br />
<strong>DRK</strong> Obernkirchen gibt es 2007 wieder allerhand zu tun: Blutspendetermine,<br />
Betreuung der Altenfeiern der Stadt oder des Ortsteils Gelldorf, Ferienfreizeit<br />
für Kinder aus Gomel (bei Tschernobyl), Geschenkpakete für Kinderheime in<br />
Bulgarien – „Das ganz normale Jahresprogramm eben“, berichtet Horstmeyer<br />
und hebt dabei das besondere Engagement der 82-jährigen Erna Nußpicker<br />
hervor, die für ihren unermüdlichen Einsatz 2005 auch das Bundesverdienstkreuz<br />
erhielt.<br />
Wenn es nach den Rotkreuzlern aus der Bergstadt geht, kommt bald ein<br />
weiteres soziales Angebot dazu: eine Ausgabestelle der Tafel für Lebensmittel.<br />
„Die Nachfrage ist groß“, erzählt Horstmeyer. „Wir wissen, dass viele den<br />
Weg zu anderen Ausgabestellen im Landkreis auf sich nehmen.“ Die Aktiven<br />
vom Obernkirchener Ortsverein stehen Gewehr bei Fuß und haben mittlerweile<br />
geeignete Räume gefunden.<br />
Außerdem laufen die Planungen für das 40. Jubiläum zur französischen Partnerstadt<br />
La Flèche an, das 2008 ansteht. Gespannt warten die Rotkreuzler<br />
auch auf neue Nachrichten von ihrem Patenkind in Chile, das die Bergstädter<br />
regelmäßig mit Spenden bedenken - übrigens bereits das vierte Patenkind,<br />
das der Ortsverein mit Spenden unterstützt.<br />
Dieter Horstmeyer (l.) und<br />
einige Aktive in ihrem neuen<br />
Einsatzwagen<br />
Ortsvereine Obernkirchen<br />
11
12<br />
Schnelleinsatz im Juni:<br />
Peter Merz begleitete im Juni einen Schnelleinsatz im südrumänischen<br />
Craiova. Zusammen mit vier weiteren <strong>DRK</strong>-Mitarbeitern aus Niedersachsen<br />
versorgte er 1000 Menschen im 1500-Seelen-Dorf Carnâ mit Hilfsgütern.<br />
Sechs Wochen nach der Donau-Flutkatastrophe lebten die Bewohner noch<br />
immer zwischen dem Schutt dessen, was einmal ihre Häuser waren. 70<br />
Prozent des Dorfes sind zerstört.<br />
Bereitschaften<br />
Einsätze von Berlin bis Rumänien<br />
„So motiviert, wie unsere Leute waren – das war einfach gigantisch“,<br />
sagt Kreisbereitschaftsleiter Thomas Bremer im Jahresrückblick. Auch<br />
<strong>2006</strong> leisteten die 220 Mitglieder der acht <strong>DRK</strong>-Bereitschaften in <strong>Schaumburg</strong><br />
zehntausende Stunden ehrenamtlicher Arbeit – oft bei der Ausbildung,<br />
bei Sanitätsdiensten für örtliche Veranstaltungen, aber auch bei Alarmbereitschaften<br />
während der Fußball-WM oder bei Noteinsätzen von Berlin bis Rumänien.<br />
Obwohl die Zukunft der Katastrophenhilfe in den Sternen steht (siehe<br />
blauer Kasten), bleiben die Bereitschaftsmitglieder hochmotiviert. Bremer:<br />
„Ohne die Opferbereitschaft und den Enthusiasmus unserer Helfer könnten<br />
wir nicht existieren.“<br />
Von Gasexplosionen und<br />
Verletztensuche<br />
Bei Großeinsätzen müssen viele<br />
Rettungskräfte aus unterschiedlichen<br />
Regionen kooperieren. Im<br />
September haben die <strong>DRK</strong>-Bereitschaften<br />
aus <strong>Schaumburg</strong> und Hameln-Pyrmont<br />
diese landkreisübergreifende<br />
Zusammenarbeit geübt.<br />
Das Szenario auf dem Gelände der<br />
alten Raketenabschussbasis Goldbeck:<br />
Nach einer Gasexplosion in<br />
der Küche eines Ferienlagers mussten<br />
Verletzte gefunden, auf einem<br />
Behandlungsplatz für 50 Personen<br />
versorgt und abtransportiert werden.<br />
Alarm um 17 Uhr:<br />
5000 Menschen haben Hunger<br />
Sonntags um 17 Uhr kam der Alarm,<br />
um 19 Uhr war Abfahrt und in der<br />
Nacht begann die Arbeit: Vier Tage<br />
lang halfen <strong>Schaumburg</strong>er Bereit-<br />
schaftler, täglich 5000 Menschen mit<br />
drei Mahlzeiten zu versorgen. Einsatzort<br />
war das Hochwassergebiet<br />
in Neu-Tram (Lüchow-Dannenberg)<br />
vom 9. bis 13. April. Die Einsatzkräfte<br />
und die evakuierte Bevölkerung<br />
mussten mit Essen versorgt werden.<br />
Die örtliche Einsatzleitung hatte<br />
dazu zwei Feldküchen angefordert,<br />
insgesamt waren 16 Helfer dabei.<br />
Einsätze in Kürze<br />
+++ 25 Mitglieder halfen beim Felgenfest<br />
Ende Mai, die Wegstrecke<br />
zwischen Rinteln und Hameln zu<br />
sichern und betreuten fünf Sanitätsstationen<br />
+++ Rund 30 Einsatzkräfte<br />
sicherten wieder die Großveranstaltung<br />
„Doktorsee in Flammen“ in<br />
Rinteln +++ In Berlin unterstützten<br />
sechs Helfer die Sanitätsdienste<br />
während der Silvester-Feier am<br />
Brandenburger Tor +++
Alarmwarnung während<br />
der WM<br />
Während Deutschland mit der WM<br />
<strong>2006</strong> ein Sommermärchen genoss,<br />
galt für die <strong>Schaumburg</strong>er <strong>DRK</strong>-<br />
Schnell-Einsatzgruppe (SEG) eine<br />
Alarmwarnung. Als Katastrophenschützer<br />
waren sie ein wichtiges<br />
Bindeglied der WM-Notfallversorgung.<br />
Für rund 105 Ehrenamtliche<br />
hieß das: Standortbereitschaft<br />
statt Party. Während der fünf<br />
WM-Spiele in der AWD-Arena<br />
in Hannover standen die Helfer<br />
jeweils drei Stunden vor, während<br />
und drei Stunden nach dem Spiel<br />
einsatzfertig vor dem Stützpunkt<br />
in Obernkirchen zur Verfügung.<br />
Alle Einsatzfahrzeuge wurden dazu<br />
aufgerüstet und parkten abfahrbereit<br />
vor den Hallen. Im Ernst-<br />
Großübung in der AWD-Arena: Hilfskräfte proben den Ernstfall.<br />
fall sollten die Bereitschaftler in<br />
Stöcken innerhalb von 90 Minuten<br />
zwei Behandlungsplätze für 100<br />
Verletzte aufbauen und betreuen.<br />
Im Gegensatz zu anderen Bundesländern<br />
gab es in Niedersachsen<br />
keine Freistellung für Ehrenamtliche.<br />
Die Helfer mussten für die<br />
vom Land vorgesehene Unterstützung<br />
Urlaub nehmen. Auch die<br />
Diskussion um die Übernahme von<br />
Sachkosten gestaltete sich laut<br />
Bereitschaftsleitung schwierig.<br />
Die Vorbereitungen für den WM-<br />
Einsatz – Besprechungen, Koordination<br />
und Einsatzplanung – begannen<br />
bereits im Februar. Im April<br />
folgte eine großangelegte, landesweite<br />
Anfahrtsübung zur AWD-<br />
Arena. Ziel war es, alle Einheiten<br />
ortskundig und mit der Lage der<br />
Krankenhäuser vertraut zu machen.<br />
+++ Infokasten +++<br />
Was bleibt vom<br />
Katastrophenschutz ?<br />
Der Katastrophenschutz in Deutschland<br />
wird neu geordnet. Unklar bleibt,<br />
ob die <strong>Schaumburg</strong>er Schnell-<br />
Einsatzgruppe (SEG) weiterhin<br />
dazugehören wird. Die Bereitschaften<br />
im <strong>DRK</strong> <strong>Schaumburg</strong> sind mit zwei<br />
Betreuungs- und zwei Sanitätseinheiten<br />
Teil des Katastrophenschutzes. Übung,<br />
Fortbildung, Einsätze: Das alles ist<br />
Ehrenamt. Die Kosten für Fahrzeuge und<br />
Material übernimmt bislang der Bund.<br />
Ob und wie es mit der <strong>Schaumburg</strong>er<br />
SEG weitergeht, kann noch niemand<br />
sagen: „Wir wissen, was kommt<br />
– aber wir wissen nicht, was bleibt“,<br />
fasst Kreisbereitschaftsleiter Thomas<br />
Sanitätsdienst für 45.000 Besucher<br />
Bremer die „dynamische Lage“<br />
zusammen. Nach der Neuordnung<br />
solle es bundesweit 52 medizinische<br />
„Taskforces“ geben, sechs bis sieben<br />
davon in Niedersachsen. Über die<br />
Stationierung und die Wahl des Trägers<br />
entscheidet dabei das jeweilige Land.<br />
„Den Katastrophenschutz finanziert<br />
dann das Land – und das Land hat<br />
kein Geld“, so Bremer. Mietzuschüsse<br />
für die Mehrzweckhalle seien ebenso<br />
in Frage gestellt wie die Einsatzwagen<br />
und Ausstattung. Zurück bleibt bei den<br />
SEG-Mitgliedern, die sich ehrenamtlich<br />
und auf hohem Niveau für Katastrophen-<br />
Einsätze fit halten, ein ungutes Gefühl:<br />
„Wenn man uns die Gerätschaften<br />
nimmt, bleibt uns die Manpower und<br />
das Know-How, aber keine Ausrüstung,<br />
um sie einzusetzen.“<br />
Rund 45.000 Besucher kamen zum Tag der Heeresflieger zur Heeresfliegerwaffenschule<br />
nach Achum. Den Sanitätsdienst für die Großveranstaltung<br />
übernahmen die Bereitschaften mit insgesamt sieben Sanitätsstationen auf<br />
dem Gelände. Unterstützung gab es von <strong>DRK</strong>lern aus Berlin; insgesamt<br />
waren 100 Helfer während der zwei Veranstaltungstage im Einsatz.<br />
Bereitschaften Jahresrückblick 13
Jugendrotkreuz<br />
14<br />
Das Jugendrotkreuz<br />
passt seine Angebote an neue<br />
Bedürfnisse an.<br />
Viele Kinder und Jugendliche, die Ganztagsschulen<br />
besuchen, haben am Nachmittag oder Abend keine Zeit für<br />
Gruppentermine. Der Trend geht deshalb zu den Schulsanitätsdiensten.<br />
Immer deutlicher ergänzen sie das Angebot der sieben<br />
JRK-Gruppen in <strong>Schaumburg</strong>. Die 20 neuen Schulsanitäter, die<br />
<strong>2006</strong> ihre San-Ausbildung an der Stadthäger Schule am Schlosspark<br />
begonnen haben, sind ein Beispiel für den neuen Trend. Gemeinsam<br />
und unter Begleitung ihrer Lehrer bilden sie jetzt die Schulsanitätsdienst-Gruppe.<br />
JRK-Leiterin Elke Klos begleitete die Praxisstunden für<br />
Erste Hilfe. Auch weiterhin gibt es für die Schüler regelmäßige Fortbildungen.<br />
Sie verwalten und ergänzen das Sanitätsmaterial an der<br />
Schule und leisten bei Unfällen kompetent Erste Hilfe. Damit tun die<br />
Ersthelfer auch etwas für sich – sie lernen, sich in andere Menschen<br />
einzufühlen. Denn wer anderen Menschen helfen kann,<br />
ist stark und selbstbewusst. 2007 werden die Mitglieder<br />
der Schulsanitätsdienste auch an den JRK-Kreiswettbewerben<br />
teilnehmen und wachsen damit in das<br />
<strong>Schaumburg</strong>er Jugendrotkreuz hinein.<br />
Mit<br />
205 Kindern und<br />
Jugendlichen ist die Mitgliederzahl<br />
des JRK in <strong>Schaumburg</strong> auch <strong>2006</strong><br />
stabil geblieben. Während der wöchentlichen<br />
Gruppenstunden ging es nicht nur um Erste Hilfe.<br />
Die Jugendrotkreuzler beschäftigten sich mit dem<br />
Jahresthema Kinder- und Jugendarmut und mit dem Humanitären<br />
Völkerrecht. Auch in diesem Jahr gab es wieder<br />
eine intensive Zusammenarbeit mit den Einsatzzügen der<br />
Bereitschaften. Außerdem unterstützten die JRKler die Übungen<br />
der Schnell-Einsatzgruppe, halfen als Statisten und als<br />
geschminkte Verletzte bei der realistischen Unfalldarstellung.<br />
Jugendrotkreuz im Wandel<br />
Auch das JRK beschäftigt sich mit dem demographischen<br />
Wandel. In den nächsten 20 Jahren wird die Zahl der<br />
Jugendlichen deutlich sinken. Unter dem Motto „Die<br />
Zukunft sichern – das JRK sichern!“ hat der<br />
Landesverband deshalb eine Ideenkampagne<br />
gestartet, an der sich auch die<br />
<strong>Schaumburg</strong>er beteiligen.<br />
Info<br />
Erfahren, wie es<br />
ist, gebraucht zu werden;<br />
Helfen lernen, Verantwortung<br />
übernehmen, den Teamgeist und<br />
das Selbstbewusstsein stärken und<br />
natürlich viel lachen – all das ist das<br />
Jugendrotkreuz. Es geht um Spiel, Spaß<br />
und um Engagement für die humanitären<br />
Werte, für die das Rote Kreuz steht. Die<br />
Mitgliedschaft ist kostenlos für Kinder<br />
und Jugendliche im Alter von sechs<br />
bis 27 Jahren, für die es drei<br />
Altersgruppen gibt.
<strong>DRK</strong>-Ausbildung<br />
Lebendig und praxisorientiert<br />
Rund 1900 Teilnehmer haben <strong>2006</strong><br />
beim <strong>DRK</strong> gelernt, wie man in<br />
Notsituationen richtig hilft. Und<br />
das nicht nur unterhaltsam, sondern<br />
auch auf hohem Niveau: Die<br />
20 ehrenamtlichen Ausbilder haben<br />
ihre Standards für Schulungen in<br />
Erster Hilfe und Lebensrettenden<br />
Sofortmaßnahmen weiter angeho-<br />
Ein hoher Praxisanteil und eine entspannte Atmosphäre gehören<br />
zum Erfolgskonzept der <strong>DRK</strong>-Ausbildung in <strong>Schaumburg</strong>.<br />
ben. Das <strong>DRK</strong> <strong>Schaumburg</strong> ist jetzt<br />
auch anerkannter Ausbilder nach<br />
den hohen Zertifizierungsansprüchen<br />
der Berufsgenossenschaften.<br />
Die für bestimmte Branchen vorgeschriebenen<br />
Lehrgänge in Erster<br />
Hilfe sollen künftig auch einer der<br />
Schwerpunkte des Ausbildungsangebotes<br />
sein. An den Preisschlach-<br />
ten um „Führerscheinkurse“ wie<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
will sich der Ausbildungsbeauftragte<br />
Günter Klos mit seinem Team nicht<br />
beteiligen. Wen hätte man als Betroffener<br />
in einer Notsituation lieber<br />
neben sich: Den Helfer, der sich<br />
die billigste Erste-Hilfe-Ausbildung<br />
aussucht - oder den Helfer, der sich<br />
für den kompetentesten Lehrer entscheidet?<br />
„Beim Roten Kreuz stehen<br />
wir für inhaltliche Qualität und<br />
einen abwechslungsreichen, praxisnahen<br />
Unterricht. Für eine Geiz-ist-<br />
Geil-Mentalität sind Themen wie<br />
Soforthilfe und Lebensrettung viel<br />
zu wichtig“, unterstreicht Klos. Viele<br />
Ausbilder bringen aus der Praxis als<br />
Rettungskraft oder Katastrophenhelfer<br />
wichtige Erfahrungen mit. Das<br />
kommt bei den Kursteilnehmern gut<br />
an.<br />
Im Zuge der Qualitätsoffensive<br />
wurden <strong>2006</strong> auch die Schulungsräumlichkeiten<br />
modernisiert. Im<br />
<strong>Schaumburg</strong>er <strong>Kreisverband</strong> stehen<br />
jetzt neue Stühle, Tische sowie eine<br />
moderne Beleuchtung und Ausstattung<br />
bereit. In Fortbildungen haben<br />
sich die Ausbilder über neue Standards<br />
bei der Ersthilfe informiert.<br />
Außerdem werden durch eine neue<br />
Ehrenamtliche jetzt auch viele Lehrgänge<br />
auf Türkisch angeboten.<br />
Ausbildung<br />
15
Tafeln<br />
16<br />
Neue Ausgabestelle:<br />
Großer Besucherandrang<br />
Auch in Bad Nenndorf gibt es jetzt<br />
kostenlose Lebensmittel<br />
Anfang <strong>2006</strong> hat der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
<strong>Schaumburg</strong> auch in<br />
Bad Nenndorf eine Ausgabestelle<br />
seiner Tafel eröffnet.<br />
„Der Ansturm war kaum zu bewältigen“,<br />
erinnert sich Tafel-Koordinatorin<br />
Sabine Janke. Kamen im<br />
Januar noch 338 Bedürftige, waren<br />
es im April bereits 936. Der <strong>DRK</strong>-<br />
<strong>Kreisverband</strong> unterhielt bis dahin<br />
zwei Ausgabestellen in Rinteln und<br />
Stadthagen. Der neue Standort in<br />
der Kurstadt sollte die Nachfrage<br />
in Stadthagen entzerren und die<br />
Anfahrtswege für die Bedürftigen<br />
verkürzen. „Aber der neue Standort<br />
hat sich anders entwickelt, als<br />
wir erwartet haben“, so Janke. Die<br />
Besucherzahlen in der Kreisstadt<br />
sind in der Folge nur leicht gesunken,<br />
während die Warteschlange in<br />
Bad Nenndorf immer länger wurde.<br />
Deshalb erweiterte das <strong>DRK</strong> sein<br />
Angebot und verteilt die Lebensmittel<br />
jetzt an vier statt zwei Tagen<br />
pro Woche; durchschnittlich kamen<br />
dann rund 600 Menschen pro<br />
Monat.<br />
Janke freut sich dabei über die<br />
starke ehrenamtliche Unterstützung<br />
vor Ort. Bad Nenndorf habe sich für<br />
die Tafel-Nutzer zu einem echten<br />
Treffpunkt entwickelt: „Die Leute<br />
tauschen sich aus und helfen sich<br />
gegenseitig, neue Kontakte entstehen.“<br />
Hinter dem Tafelbetrieb steckt eine<br />
aufwändige Logistik: 20 Ein-Euro-<br />
Jobber und zahlreiche Ehrenamtliche<br />
arbeiten vor und hinter den<br />
Kulissen mit. Da die Arbeitszeit der<br />
Ein-Euro-Kräfte auf neun Monate<br />
begrenzt ist, müssen regelmäßig<br />
neue Kollegen eingearbeitet werden.<br />
Die Zulieferer – überwiegend Supermärkte,<br />
Tankstellen, Bäckereien,<br />
Großmärkte und -lieferanten, aber<br />
auch Privatpersonen – erwarten verlässliche<br />
Partner, die überschüssige<br />
Ware schnell und unter Einhaltung<br />
der Kühlkette abholen. Und gerade<br />
größere Chargen kommen oft sehr<br />
kurzfristig. Im Lauf des Jahres ist ein<br />
weiterer Großhändler hinzugekommen,<br />
der das Lebensmittelangebot<br />
um viel Brot, Gemüse, Wurst und<br />
Salate erweitert.<br />
In Rinteln und Stadthagen blieb die<br />
Nachfrage ebenfalls hoch. Tendenziell<br />
kommen mittlerweile weniger<br />
Familien und mehr Einzelpersonen,<br />
darunter oft ältere Menschen.<br />
38.476 Personen hat der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
im Jahr <strong>2006</strong> mit Lebensmitteln<br />
versorgt. Für April 2007 ist<br />
die Eröffnung einer Ausgabestelle in<br />
Obernkirchen geplant.<br />
Tafel-Standorte<br />
Rinteln: Klosterstraße 18b<br />
(Mo-Fr von 11 bis 13 Uhr)<br />
Stadthagen: Am Stadtpark 4<br />
(Mo-Fr von 11 bis 13 Uhr)<br />
Obernkirchen: Beeker Straße<br />
(Mo/Do von 14 bis 16 Uhr)<br />
Bad Nenndorf: Rodenberger Allee 13<br />
(Mo-Do von 11 bis 13 Uhr)
<strong>DRK</strong>-Läden mit wechselndem Sortiment<br />
Kleidungsangebot wird häufiger erneuert<br />
In den <strong>DRK</strong>-Läden in Rinteln und<br />
Enzen gibt es gut erhaltene Kleidungsstücke<br />
für wenig Geld.<br />
Ob Lederjacke oder schnieker Anzug,<br />
ein dicker Pullover oder Kinderkleidung:<br />
Das Angebot kann mit<br />
jedem Second-Hand-Basar mithalten.<br />
Denn weitergegeben wird ausschließlich<br />
eine „Best-of“-Auswahl<br />
der <strong>DRK</strong>-Kleidersammlungen, bei<br />
denen <strong>2006</strong> insgesamt 176 Tonnen<br />
Altkleider zusammenkamen – zehn<br />
Prozent mehr als im Vorjahr.<br />
Um das Angebot in Enzen noch<br />
attraktiver zu machen, arbeiten die<br />
Ehrenamtlichen und Helfer jetzt in<br />
zwei Schichten. Auch wenn der<br />
Laden geschlossen ist, werden die<br />
Sammlungen nach Größe und Qualität<br />
sortiert. „Wir wollten endgültig<br />
weg vom Rumpelkammer-Stil“,<br />
erklärt Koordinatorin Sabine Janke.<br />
Durch die zusätzliche Schicht gibt<br />
es vor Ort jetzt eine größere Auswahl<br />
und schnellere Angebotswechsel.<br />
Vorbeischauen lohnt sich. Die<br />
<strong>DRK</strong>-Läden stehen jedermann zum<br />
Stöbern offen.<br />
<strong>DRK</strong>-Läden<br />
Ladenlokal Enzen<br />
Nienstädter Straße 21<br />
Mo, Fr 10-12 Uhr<br />
Di-Do 14-17 Uhr<br />
<strong>DRK</strong>-Lädchen Rinteln<br />
Klosterstraße 18b<br />
Mo-Mi, Fr 10-13 Uhr<br />
Do 14-17 Uhr<br />
Mobiler Abholdienst<br />
für Kleidung, Geschirr und<br />
kleinere Möbelstücke<br />
Tel. (0 57 21) 97 57-18<br />
Die Auswahl in den <strong>DRK</strong>-Läden kann sich sehen lassen – hier gibt es gut erhaltene Second-Hand-Ware zum Schnäppchenpreis<br />
<strong>DRK</strong>-Läden<br />
17
Seniorenbegegnung<br />
18<br />
Seniorenbegegnung<br />
Angebot in Bad Nenndorf wächst<br />
„Lerne alt zu werden mit einem<br />
jungen Herzen. Das ist die Kunst.“<br />
Goethes Sinnspruch haben die<br />
Hausdamen der Seniorenbegegnungsstätte<br />
in Bad Nenndorf,<br />
Bettina Sandmann und Beatrix<br />
Klemz, zum Leitsatz für ihre Arbeit<br />
gemacht.<br />
Nach einhelliger Meinung der<br />
Damen und Herren, die regelmäßig<br />
montags und mittwochs zwischen<br />
15 und 17 Uhr zu den zwang- und<br />
kostenlosen Treffen in die Brunnenstraße<br />
2 (Villa Nova 2) kommen,<br />
werden die Hausdamen ihrem<br />
Leitsatz mehr als gerecht. Zwischen<br />
12 und 20 Senioren nehmen das<br />
abwechslungsreiche Angebot in der<br />
Begegnungsstätte wahr. Die Spielenachmittage<br />
sind besonders beliebt.<br />
„Da sind fast alle Tische besetzt“,<br />
erzählt Bettina Sandmann. „Aber<br />
trotzdem freuen wir uns über weitere<br />
Besucher“, versichert sie.<br />
Neben Spielen wird regelmäßig mit<br />
gezielten Übungen das Gedächtnis<br />
trainiert. Beatrix Klemz hat dafür<br />
eine besondere Fortbildung absolviert.<br />
Beim „Pro und Contra“ ist die<br />
Meinung der Herrschaften zu aktuellen<br />
Diskussionsthemen gefragt.<br />
Gelegentlich kommen auch Gäste<br />
und halten kurze Vorträge. Leichte<br />
Gymnastik, Basteln und Malen<br />
sowie Nachmittage unter dem Motto<br />
„Lesen und Lauschen“ runden das<br />
Programm ab.<br />
„Für<br />
jeden ist<br />
etwas dabei“,<br />
wirbt eine ältere Dame.<br />
„Und obwohl zum Beispiel Basteln<br />
eigentlich gar nicht mein Ding<br />
ist, komme ich trotzdem - einfach<br />
um der Gesellschaft Willen.“ Damit<br />
spricht sie den anderen, zumeist<br />
alleinstehenden Senioren aus dem<br />
Herzen. So sind die Damen und<br />
Herren gar nicht böse drum, wenn<br />
einfach nur ein geselliges Klönen<br />
bei Kaffee und Kuchen im Terminkalender<br />
steht oder das gemeinsame<br />
Frühstück am letzten Donnerstag im<br />
Monat zusätzlich zu den Nachmittagsterminen.<br />
Dabei werden gerne<br />
auch Pläne für einen neuen Ausflug<br />
geschmiedet. <strong>2006</strong> ging es mit dem<br />
Zug zum Einkaufen nach Hannover<br />
und zum Spaziergang in die Herrenhäuser<br />
Gärten.<br />
Zwei Jahre nach der Eröffnung der<br />
Seniorenbegegnungsstätte ziehen<br />
die Hausdamen eine positive Bilanz.<br />
Und sie versprechen sich noch<br />
mehr Zulauf, sollten die Pläne der<br />
Samtgemeinde realisiert und eine<br />
ehrenamtliche Buslinie zusätzlich<br />
zum regulären Busverkehr eingerichtet<br />
werden.
Betreutes Wohnen<br />
Angebot für Betreutes Wohnen<br />
wird ausgebaut – auch in Rinteln<br />
Betreutes Wohnen kommt gut an:<br />
An den <strong>DRK</strong>-Einrichtungen in<br />
Bückeburg, Bad Nenndorf und<br />
bald auch Stadthagen schätzen die<br />
Senioren vor allem die gute Atmosphäre<br />
im Haus, das Freizeitangebot<br />
und die freundliche Nachbarschaft.<br />
Moderne Senioren möchten ihre<br />
Selbstständigkeit so lange wie möglich<br />
erhalten. Der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />
kümmert sich mit engagierten Hausdamen<br />
nicht nur um die gute Stimmung,<br />
sondern auch um Sicherheit:<br />
Wird doch einmal Hilfe nötig, ist sie<br />
nur einen Hausnotruf entfernt. Und<br />
wer Pflege benötigt, findet sie dann<br />
in den vertrauten vier Wänden.<br />
Wegen der großen Nachfrage<br />
entstanden an der Bad Nenndorfer<br />
Doudevillestraße in kurzer Zeit<br />
drei Häuser, die Villa Nova 1, 2 und<br />
3. In Bückeburg ist das <strong>DRK</strong> mit<br />
der Seniorenresidenz Rosengrten<br />
und der Villa Argentina vertreten.<br />
In Stadthagen eröffnet unter <strong>DRK</strong>-<br />
Regie dieses Jahr die Timme-Villa<br />
als Senioren-Wohngemeinschaft; im<br />
hinteren Parkbereich Im Wallgarten<br />
entstehen zurzeit 30 Appartments<br />
für Betreutes Wohnen.<br />
Regelmäßige Fortbildungen<br />
halten<br />
das Fachwissen<br />
der <strong>DRK</strong>-Mitarbeiter<br />
auf dem<br />
neuesten Stand<br />
Pflege<br />
Familien loben Pflege des <strong>DRK</strong><br />
Woran merkt Pflegedienstleiterin<br />
Beate Loose-Sander eigentlich,<br />
dass sie und ihre 35 Kollegen vom<br />
<strong>DRK</strong> Service- und Pflegeteam<br />
gute Arbeit leisten?<br />
Durch Qualitätsmanagement und<br />
regelmäßige Pflegevisiten hat<br />
Loose-Sander zwar immer einen<br />
guten Überblick über die Kundenzufriedenheit.<br />
Besonders in Erinnerung<br />
bleiben aber die menschlichen<br />
Gesten. So sammelte die Tochter<br />
einer Patientin zum Beispiel 1500<br />
Euro und spendierte den Mitarbeiterinnen<br />
neue Einsatzjacken – einfach<br />
„als Zeichen der Wertschätzung“. In<br />
einem anderen Fall bedankten sich<br />
Familie und Hausarzt für die liebevolle<br />
und professionelle Pflege der<br />
93-jährigen Großmutter. In den drei<br />
Jahren Bettpflege hatte es keinen<br />
einzigen Fall von Dekubitus gegeben.<br />
Ein doppeltes Lob, denn die<br />
Häufigkeit solcher Wundeliegegeschwüre<br />
gilt als Gradmesser für die<br />
Pflegequalität.<br />
Über die drei Anlaufstellen in Bad<br />
Nenndorf, Bückeburg und Obernkirchen/Auetal<br />
versorgt das <strong>DRK</strong><br />
Service- und Pflegeteam rund 200<br />
Kunden aller Pflegestufen. Zwar<br />
hat sich die Patientenzahl <strong>2006</strong><br />
nicht verändert. Dafür ist die Pflege<br />
intensiver geworden. Dabei stand<br />
auch im vorigen Jahr das Qualitätsmanagement<br />
im Vordergrund. Es<br />
schafft klare Strukturen im Alltag<br />
zwischen Pflegearbeit, gesetzlichen<br />
Vorgaben und Dokumentationspflicht.<br />
2007 soll die <strong>DRK</strong>-Pflege<br />
zertifiziert werden. Lob gab es vom<br />
Auditor, der die Qualitätsstandards<br />
überwacht, schon jetzt: „Es ist einfach<br />
klasse, was Sie hier an Arbeit<br />
leisten.” Um das hohe Niveau im<br />
Team zu halten, gab es auch <strong>2006</strong><br />
viele Fortbildungen zu aktuellen Erkenntnissen<br />
der Pflegewissenschaft.<br />
Dabei ging es um Schmerzmanagement<br />
in der Praxis, Förderung der<br />
Harnkontinenz, Sturzprophylaxe,<br />
Entlassungsmanagement und Dekubitusprophylaxe.<br />
Kontakt<br />
<strong>DRK</strong>-Service-und Pflegeteam:<br />
Anlaufstelle Obernkirchen-Auetal<br />
Birgit Fimpeler: (05724) 98138<br />
Anlaufstelle Bad Nenndorf<br />
Regina Preuss: (05723) 913126<br />
Anlaufstelle Bückeburg<br />
Helgrit Kölling: (05722) 25081<br />
Betreutes Wohnen / Pflege 19
Psychiatrisches Wohnheim<br />
20<br />
Psychiatrisches Wohnheim<br />
Kompliment für die engagierte Arbeit<br />
Sie sind neutral und nehmen das<br />
<strong>DRK</strong>-Wohnheim Jahr für Jahr<br />
unter die Lupe:<br />
Auch <strong>2006</strong> besuchte die Heimaufsicht<br />
des Niedersächsischen<br />
Landesamtes für Soziales, Jugend<br />
und Familie die Facheinrichtung in<br />
Rinteln/Steinbergen. Das Ergebnis<br />
fasste die Kreisgeschäftsführung<br />
in einem Dankesschreiben an die<br />
Mitarbeiter zusammen: „Seitens der<br />
Heimaufsicht gab es beim letzten<br />
Besuch keine Beanstandungen.<br />
Es wurde deutlich, dass wir zu den<br />
Einrichtungen gehören, in die die<br />
Heimaufsicht gerne kommt. Die<br />
jahrelange Arbeit, die Erstellung von<br />
Konzepten, die Veränderung der<br />
Einrichtung, die Zufriedenheit der<br />
Bewohner sind ein Erfolg der Heimleitung<br />
und aller Mitarbeiter.“<br />
Der Rückblick auf das Jahr <strong>2006</strong><br />
zeigt am Beispiel Ferienmaßnahme,<br />
wie deutlich die Arbeit im Wohnheim<br />
von äußeren Faktoren beeinfl usst<br />
wird: Durch die örtliche Nähe zu<br />
Nordrhein-Westfalen wohnen in der<br />
Einrichtung sowohl Menschen aus<br />
Niedersachsen als auch aus dem<br />
Nachbarbundesland. Beide Länder<br />
haben als Kostenträger unterschiedliche<br />
Sparmaßnahmen beschlossen,<br />
die auch die Ferienmaßnahme<br />
betreffen. Niedersachsen trägt die<br />
Kosten für „seine“ Bewohner, Nordrhein-Westfalen<br />
nicht. Vor dieser<br />
Änderung übernahmen Kostenträger<br />
die Regelung des Bundeslandes,<br />
in dem sich die Einrichtung befi ndet,<br />
um Ungleichbehandlungen<br />
zwischen Bewohnern derselben<br />
Einrichtung zu vermeiden. Jetzt<br />
müssen die Bewohner des Wohnheimes<br />
die Folgen dieser Ungleich-<br />
heit tragen und die Einrichtung darf<br />
zwischen „Ausgrenzung einzelner“<br />
oder „Streichung des Angebots“<br />
wählen.<br />
<strong>2006</strong> hatte sich außerdem die<br />
Auftragslage bei der Arbeitstherapie<br />
verschlechtert, so dass sie nur<br />
eingeschränkt oder teils gar nicht<br />
angeboten werden konnte.<br />
Die Arbeit an Industrieaufträgen<br />
erfüllt für viele Bewohner aber eine<br />
wichtige Funktion: Sie stärkt das<br />
Selbstwertgefühl, ist Teil der Tagesstruktur<br />
und hilft bei der Verbesserung<br />
der eigenen fi nanziellen Lage.<br />
Den Ausfall haben die Mitarbeiter<br />
des Wohnheims durch ein erweitertes<br />
Angebot im neuen Clubraum<br />
ausgeglichen, etwa durch gemeinsame<br />
Kaffeerunden, Spieleabende<br />
und Fitnessgruppen. Der Clubraum<br />
mit seiner Fitness-, Spiel-, Com-<br />
14 Bewohner machten <strong>2006</strong> Ferien in Lehringen. Die<br />
Finanzierung solcher Freizeiten steht jetzt auf der Kippe.<br />
puter- und Sitzecke entwickelt sich<br />
dabei immer mehr zum Aktivitätenzentrum.<br />
Für 2007 deutet sich eine<br />
entspanntere Auftragslage an.<br />
Ein umfassendes Freizeitangebot,<br />
das gemeinsam von Heimbeirat<br />
und Therapieteam geplant wird,<br />
gehörte auch <strong>2006</strong> dazu: Neben<br />
häufi gen Grillterminen im Sommer<br />
fuhren die Bewohner und Betreuer<br />
beispielsweise zum Karneval nach<br />
Hessisch Oldendorf oder besuchten<br />
ein Wildschweingehege, eine<br />
Schmetterlingsfarm und das Besucherbergwerk.<br />
Auch die Ferienmaßnahme<br />
im Eigenversorger-Haus in<br />
Lehringen/Verden konnte <strong>2006</strong> noch<br />
einmal angeboten werden. Über<br />
eine Spendenaktion des <strong>DRK</strong>-Landesverbandes<br />
bekamen die Bewohner<br />
außerdem TV-Digitalreceiver für<br />
ihre Zimmer.
Die Betreuung ist<br />
individueller geworden<br />
Neue Konzepte im <strong>DRK</strong>-Pflegeheim<br />
Was hat Pflegequalität mit der Küche<br />
zu tun?<br />
Das <strong>DRK</strong>-Pflegeheim in Rinteln/<br />
Steinbergen hat die hauseigene<br />
Küche <strong>2006</strong> geschlossen und auf<br />
einen externen Catering-Service<br />
umgestellt. Parallel dazu begann<br />
eine Initiative, um alle Bewohner<br />
noch deutlicher als individuelle Persönlichkeiten<br />
wahrzunehmen und zu<br />
behandeln. Das Motto hatten beide<br />
Veränderungen gemeinsam: Klasse<br />
statt Masse.<br />
Frischer, leckerer und mehr Auswahl:<br />
Die neue Verpflegung kommt<br />
im <strong>DRK</strong>-Pflegeheim gut an. Die Bewohner<br />
können aus einem größeren<br />
Angebot wählen. Die bislang mehrstündigen<br />
Standzeiten zwischen<br />
Zubereitung und Ausgabe entfallen.<br />
Die vorgegarten Hauptgerichte<br />
bereiten die Mitarbeiter jeweils<br />
schonend auf der Stationsküche<br />
zu. Beilagen wählen die Bewohner<br />
je nach Geschmack. Dazu gibt es<br />
genaue Kalorien- und Broteinheiten<br />
für jede Mahlzeit. So wird aus einem<br />
Massenprodukt eine individuelle<br />
Mahlzeit. „Qualitativ und ernährungstechnisch<br />
ist das für uns ein<br />
Fortschritt“, freut sich Leiter Wilfried<br />
Wenzel.<br />
Aber welche Beilagen mögen die<br />
Bewohner jeder Station? Mit den<br />
mobilen Küchen auf jeder Station<br />
sei auch eine neue Kontaktfläche<br />
entstanden, sagt Wenzel und sieht<br />
in der Individualisierung der früheren<br />
Massenverpflegung eine Herausforderung:<br />
„Es geht darum, die Bewohner<br />
richtig kennenzulernen: Was<br />
sind seine Vorlieben und Wünsche,<br />
und welche Portion ist für sie oder<br />
ihn angemessen?“<br />
Das Qualitätsmanagement des Hauses<br />
schlug parallel dazu ein Konzept<br />
zur individuellen Betreuung vor. Als<br />
Folge wurden alle zentralen Feste<br />
aufgelöst. Im Vordergrund stehen<br />
jetzt persönlichere Angebote in allen<br />
Bereichen. Wenzel: „Freizeitgestaltung<br />
soll nicht mehr allgemeine<br />
Ergotherapie sein. Es geht darum,<br />
Betreuung individuell zu planen statt<br />
aus dem Bauch festzuschreiben<br />
,Heute spielen wir mal´ “. Es gehe<br />
um biografisches Arbeiten: „Was<br />
wissen wir von dem Menschen?<br />
Mit welchem Weltbild ist eine heute<br />
93-Jährige eigentlich aufgewachsen,<br />
was galt vor 50 Jahren? Das<br />
müssen wir wieder lernen.“ Manchmal<br />
lässt sich dabei auch an alte<br />
Fähigkeiten anknüpfen. So deckt<br />
der Bewohner, früher Kellner, heute<br />
wieder die Tische mit und fühlt sich<br />
damit eigentlich ziemlich wohl.<br />
„Auch die Prüfung des Medizinischen<br />
Dienstes war sehr positiv,<br />
fordert uns aber auch auf, nicht<br />
nachzulassen und weiter an Verbesserungen<br />
zu arbeiten“, so Wenzel.<br />
Info<br />
Das <strong>DRK</strong>-Pflegeheim in Steinbergen<br />
hat 105 Plätze und<br />
ist in drei Bereiche unterteilt:<br />
„Geschütztes Wohnen“ richtet<br />
sich nach den Bedürfnissen von<br />
Alzheimer- und Demenzkranken;<br />
außerdem gibt es besondere<br />
Stationen für alt gewordene<br />
seelisch Behinderte sowie<br />
für die gerontopsychiatrische<br />
Pflege.<br />
Individuelle Betreuung heißt auch, an alte Fähigkeiten<br />
der Bewohner anzuknüpfen – zum Beispiel an<br />
das Spielen der geliebten Mundharmonika.<br />
<strong>DRK</strong>-Pflegeheim<br />
21
Ortsvereine, Mitglieder, Kontakt, Vorstand<br />
22<br />
Vorstand und<br />
leitende Mitarbeiter<br />
Vorsitzender ....................................... Wolfgang Foerstner<br />
stellv. Vorsitzende ................................... Christina Müller-Kunkel<br />
stellv. Vorsitzender .................................. Bernhard Schäfer<br />
Schatzmeister ........................................ Wilfried Rabe<br />
Schriftführer ........................................... Heinz Brauer<br />
Justitiar .................................................. Kirk Johnson<br />
<strong>Kreisverband</strong>sarzt ................................... Friedhelm Henze<br />
Kreisbereitschaftsleiter ........................... Thomas Bremer<br />
JRK-Leiterin ........................................... Elke Klos<br />
Beisitzerin .............................................. Rita Lange<br />
Beisitzerin .............................................. Ursula Weber<br />
Beisitzer .................................................. Wolfgang Bergmann<br />
Verantwortliche Mitarbeiter<br />
Geschäftsführung ................................... Ursula Krüger<br />
Wohnheimleitung .................................... Kathrin Fricke-Reckstadt<br />
Pflegeheimleitung ................................... Wilfried Wenzel<br />
Pflegedienstleitung (ambulant) ............... Beate Loose-Sander<br />
Mitgliederzahlen<br />
Dem <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> e.V. waren im<br />
Jahr <strong>2006</strong> 39 Ortsvereine mit insgesamt 7701 aktiven<br />
und fördernden Mitgliedern<br />
angeschlossen.<br />
Apelern 167 Liekwegen 100<br />
Bad Nenndorf 535 Lindhorst 283<br />
Bad Eilsen 161 Lüdersfeld 24<br />
Beckedorf 12 Möllenbeck 47<br />
Bergkrug 179 Nienstädt 317<br />
Bernsen 6 Obernkirchen 435<br />
Buchholz 28 Pohle 148<br />
Bückeburg 541 Rehren 85<br />
Deckbergen 143 Rinteln 645<br />
Engern 9 Rodenberg 363<br />
Evesen 82 Rolfshagen 136<br />
Exten 40 Sachsenhagen 282<br />
Hagenburg 337 Scheie 76<br />
Haste 129 Stadthagen 1267<br />
Hattendorf 7 Suthfeld 153<br />
Heuerßen 10 Uchtdorf 112<br />
Hohnhorst 66 Waltringhausen 119<br />
Hohenrode 19 Wendthagen 332<br />
Horsten 45 Wiedensahl 202<br />
Krankenhagen 16 Gesamt: 7701
„Mir gehts gut.“<br />
Wie der Hausnotruf Sicherheit schafft<br />
Der handliche Sender für den Hausnotruf lässt sich<br />
um den Hals oder als Armband tragen.<br />
110 <strong>Schaumburg</strong>er verlassen sich<br />
auf Sicherheit per Knopfdruck,<br />
die der <strong>DRK</strong>-Hausnotrufservice<br />
bietet.<br />
Der Hausnotruf gibt Sicherheit in<br />
den eigenen vier Wänden und hilft,<br />
persönliche Freiräume zu erhalten.<br />
Unabhängigkeit und Ungezwungenheit<br />
sind wichtig für das eigene<br />
Lebensgefühl. Der Hausnotruf<br />
bedeutet aber auch Sicherheit für<br />
alle, die sich um einen sorgen. Das<br />
beruhigende Signal „Ich bin im Fall<br />
der Fälle in guten Händen“ bedeutet<br />
auch für Familie und Freunde mehr<br />
Lebensqualität.<br />
Das Hausnotrufgerät ergänzt den<br />
heimischen Telefonanschluss. Auf<br />
Knopfdruck aktiviert ein handlicher<br />
Sender die Station und stellt eine<br />
Sprechverbindung zu den geschulten<br />
Mitarbeitern in der Notrufzentrale<br />
her. Hochempfindliche Mikrofone<br />
machen das Gespräch aus jedem<br />
Raum des Hauses möglich. In der<br />
Zentrale ist die Krankengeschichte<br />
und ggf. eine Liste aktueller Medikamente<br />
des Kunden bekannt. Je<br />
nach Bedarf werden Verwandte, der<br />
Pflegedienst oder der Rettungsdienst<br />
benachrichtigt. 653 Notrufe<br />
sind <strong>2006</strong> in der Hausnotruf-Zentrale<br />
des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>s <strong>Schaumburg</strong><br />
eingegangen.<br />
Mit 25 Jahren Erfahrung und bundesweit<br />
rund 100.000 Hausnotruf-<br />
Anschlüssen ist das <strong>DRK</strong> der führende<br />
Anbieter in Deutschland. Das<br />
aus einer rein technischen Möglichkeit<br />
eine menschliche Dienstleistung<br />
wird – daran arbeiten die Fachleute<br />
des Roten Kreuzes seit den ersten<br />
Pionierstunden des Dienstes in den<br />
60er Jahren.<br />
Kontakt:<br />
Gisela Krüger<br />
Tel. (0 57 22) 97 57 18<br />
<strong>DRK</strong>-Menübringdienst<br />
Täglich 165 Essen ausgeliefert<br />
Rund 60.000 warme Essen hat<br />
der <strong>DRK</strong>-Menübringdienst <strong>2006</strong><br />
ausgeliefert.<br />
Die Nachfrage nimmt seit Jahren zu.<br />
Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen<br />
Helfer liefern die Menüs an 365<br />
Tagen und bei jeder Witterung aus.<br />
Die Kunden können aus sieben verschiedenen<br />
Kostformen (etwa Vollkost,<br />
vegetarisch, Diabetikerkost)<br />
und rund 250 Gerichten wählen. Die<br />
Menüs sind nach den Grundlagen<br />
einer gesunden, ausgewogenen<br />
Ernährung erstellt. Dazu gehört<br />
zartes Fleisch, eine milde Würze und<br />
natürliche Frische. Sie werden heiß<br />
geliefert oder lassen sich zuhause<br />
einfach schonend erwärmen.<br />
Kontakt:<br />
Hannelore Thiem-Dollhofer<br />
Tel. (0 57 22) 97 57 11<br />
Sind 365 Tage im Jahr und bei jeder Witterung<br />
unterwegs: Die Lieferanten des <strong>DRK</strong>-Menübringdienstes.<br />
Hausnotruf-/Menübringdienst<br />
23
24<br />
<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong><br />
<strong>Schaumburg</strong> e.V.
<strong>DRK</strong> Rettungsdienst und Krankentransport<br />
im Landkreis <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
25
Vorwort <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
26<br />
Der Rettungsdienst als flexibler Partner<br />
<strong>2006</strong> mehr als 26.000 Einsätze im Landkreis <strong>Schaumburg</strong><br />
Noch bevor Sie unseren <strong>Jahresbericht</strong><br />
gelesen haben, wird<br />
irgendwo in <strong>Schaumburg</strong> einer<br />
unserer Rettungs- oder Krankentransportwagen<br />
mit einem neuen<br />
Auftrag aufbrechen.<br />
Vielleicht ein Transport zur Routineuntersuchung.<br />
Vielleicht ein Kreislaufproblem.<br />
Vielleicht ein Herzinfarkt.<br />
Zu einem durchschnittlichen<br />
Tag gehören für unsere Kollegen<br />
und Mitarbeiter rund 60 Einsätze.<br />
<strong>2006</strong> hat der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
und Krankentransport in <strong>Schaumburg</strong><br />
11.212 Notfalleinsätze und<br />
11.450 Krankentransporte gefahren,<br />
in 3413 Fällen begleitet durch einen<br />
Notarzt.<br />
Die Notfallhilfe muss ebenso wie<br />
der Krankentransport effizient und<br />
verlässlich sein. Der Kostendruck im<br />
Gesundheitswesen lässt dabei we-<br />
nig Spielraum. In den vergangenen<br />
Jahren hat sich der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
als flexibler und kostenbewusster<br />
Partner profiliert. Stichwort<br />
Vernetzung: War die Alarmierung<br />
wegen vieler Funklöcher im Landkreis<br />
nicht immer gewährleistet, liegt<br />
die Erreichbarkeit unserer Mitarbeiter<br />
jetzt bei nahezu 100 Prozent.<br />
Der Rettungsdienst hat die neuen<br />
Möglichkeiten des vom Landkreis<br />
aufgebauten digitalen Funknetzes<br />
umgehend genutzt und seine Technik<br />
modernisiert. Auch intern sind<br />
wir besser vernetzt: Mit mehreren<br />
Intranet-Anwendungen nutzen wir<br />
seit <strong>2006</strong> ein wachenübergreifendes<br />
Informations- und Wissensmanagement.<br />
Außerdem haben wir uns dem<br />
Notarzt-Pool benachbarter <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungsdienste angeschlossen, der<br />
die Gestellung von Notärzten nachts<br />
und an Wochenenden regelt. Mehr<br />
zu den Veränderungen im <strong>Schaumburg</strong>er<br />
Rettungswesen haben wir<br />
auf den folgenden Seiten für Sie<br />
aufgeschrieben – damit Sie wissen,<br />
warum Sie bei uns gut aufgehoben<br />
sind.<br />
Ihr <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst-Team
„Einen besseren Dienstleister kann<br />
man sich nicht wünschen“<br />
Landrat lobt Arbeit des Rettungsdienstes<br />
Regelmäßig besucht Landrat<br />
Heinz-Gerhard Schöttelndreier<br />
den <strong>DRK</strong> Rettungsdienst und<br />
Krankentransport in <strong>Schaumburg</strong><br />
e.V. zum direkten Erfahrungsaustausch.<br />
Der Landkreis ist der gesetzliche<br />
Träger des Rettungsdienstes und<br />
hat die Notfallrettung und den<br />
Krankentransport an den <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungsdienst delegiert. Die<br />
Kreisverwaltung stellt dabei unter<br />
anderem die Rettungsleitstelle als<br />
Koordinationszentrum und übernimmt<br />
die Einsatzverwaltung und<br />
-abrechnung. Für Notfalleinsätze<br />
und Krankentransporte sind die 91<br />
Mitarbeiter der sechs Rettungswachen<br />
zuständig. Elf Rettungswagen,<br />
vier Krankentransportwagen und<br />
zwei Notarzt-Einsatzfahrzeuge stehen<br />
dazu in ständiger Bereitschaft.<br />
Der Jahresetat für den kompletten<br />
Rettungsdienst verhandelt der<br />
Landkreis mit den Krankenkassen;<br />
er liegt bei rund 5 Millionen Euro.<br />
Tendenz: fallend.<br />
Bei den Gesprächen zwischen<br />
Schöttelndreier, dem Vereinsvorsit-<br />
zenden Dr. Peter Kalbe und den Geschäftsführern<br />
Hans-Joachim Werhahn<br />
und Bernd Gerberding geht es<br />
deshalb regelmäßig um Wünsche,<br />
Nöte, Effizienz und Kosten. Der<br />
Kostendruck im Gesundheitswesen<br />
fordert Flexibilität und Weitsicht. Es<br />
geht um die größtmögliche Sicherheit<br />
für die <strong>Schaumburg</strong>er Bürger<br />
für das kleinstmögliche Geld. Um<br />
diesen Anspruch einzuhalten, arbeiten<br />
Landkreis und Rettungsdienst<br />
in partnerschaftlicher Atmosphäre<br />
zusammen.<br />
Der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst stellt sich<br />
der Herausforderung als transparenter<br />
Dienstleister: So werden<br />
neue Einsatzwagen im Verbund mit<br />
benachbarten Rettungsdiensten<br />
eingekauft. Das ermöglicht eine<br />
bessere Ausrüstung bei niedrigeren<br />
Preisen. Mittlerweile stellen die<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienste der Region<br />
sogar nachts und am Wochenende<br />
einen gemeinsamen Notärztepool<br />
und reduzieren so den Personalkostenanteil<br />
für den Landkreis. Das<br />
Qualitätsmanagement und dessen<br />
konsequente Umsetzung hat dazu<br />
beigetragen, viele Bereiche effizienter<br />
zu gestalten – von der internen<br />
Verwaltung über die Beschaffung bis<br />
hin zur Innenkommunikation.<br />
Die technische Ausrüstung und<br />
Organisation des <strong>Schaumburg</strong>er<br />
Rettungsdienstes gilt als vorbildlich.<br />
„Einen besseren Dienstleister kann<br />
man sich nicht wünschen“, fasste<br />
es Schöttelndreier im Gespräch<br />
zusammen. Ein Zeichen für die vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit ist der<br />
2004 unbefristet verlängerte Vertrag<br />
mit dem <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst.<br />
Landrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier (Mitte)<br />
während der Arbeitssitzung in der Rettungswache<br />
Rinteln mit Vorstand und Geschäftsführung des<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes.<br />
Arbeitssitzung<br />
27
Fortbildung<br />
28<br />
Fortbildung sichert Qualität<br />
– und vor allem Leben<br />
Mitarbeiter auf neuestem Stand<br />
in der Notfallmedizin<br />
Sie kennen sich mit den neuesten<br />
Techniken zur Reanimation aus.<br />
Sie haben ihr Wissen rund um<br />
Notfalleinsätze und Medikamentengabe<br />
bei Kindern erweitert und<br />
sich mit dem Verlauf von und dem<br />
Schutz vor Infektionen beschäftigt:<br />
Mit regelmäßigen Fortbildungen<br />
hielten sich die Mitarbeiter<br />
des <strong>Schaumburg</strong>er <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes<br />
auch <strong>2006</strong> auf dem<br />
aktuellen Stand der Notfallmedizin.<br />
Herzinfarkt in Bückeburg, Schlaganfall<br />
in Stadthagen, Verkehrsunfall bei<br />
Rinteln: Durchschnittlich 30 Notfalleinsätze<br />
fahren die Mitarbeiter des<br />
<strong>Schaumburg</strong>er <strong>DRK</strong>-Rettungsdienstes<br />
täglich. Wer Leben rettet, braucht<br />
nicht nur eine moderne Ausrüstung,<br />
sondern vor allem Erfahrung und:<br />
Wissen. Die Notfallmedizin entwickelt<br />
sich rasant weiter und verbessert<br />
ihre Möglichkeiten mit neuen<br />
Erkenntnissen. Im <strong>Schaumburg</strong>er<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst ist die regelmäßige<br />
Fortbildung fester Bestandteil<br />
des Qualitätsmanagements.<br />
Die Inhalte wählen Mitarbeiter und<br />
Vorgesetzte gemeinsam aus: Welche<br />
neuen Themen gibt es in der Notfallmedizin,<br />
und in welchen Bereichen<br />
wäre im Rettungsdienst-Alltag mehr<br />
Praxiswissen hilfreich?<br />
Für die Fortbildungen kommen<br />
Ausbilder der <strong>DRK</strong>-Landesrettungsschule<br />
Goslar in die Rodenberger<br />
Rettungswache. Sie dient als Seminarzentrum<br />
für alle Mitarbeiter. <strong>2006</strong><br />
ging es unter anderem um neue<br />
Richtlinien für die Wiederbelebung.<br />
Beispielsweise ist die bisherige Taktfolge<br />
„Eine Beatmung, 15 Druckmassagen“<br />
überholt. Eine neue<br />
Technik mit zwei Beatmungen und<br />
30 Druckmassagen fördert den Wiederaufbau<br />
des Kreislaufs deutlich<br />
effizienter und unterstützt die Mikrozirkulation<br />
in den Gefäßen. Weitere<br />
Themen waren Großschadenslagen,<br />
Notfälle mit und Medikamentengabe<br />
bei Kindern sowie der Verlauf von<br />
Infektionen und Schutzmaßnahmen.<br />
Für 2007 soll auf Wunsch der Mitarbeiter<br />
das Thema Traumamanagement<br />
im Mittelpunkt stehen.
„Ich habe sehr viel Neues gelernt“: Johann Christoph Meier macht beim <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst sein FSJ.<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr<br />
…beim <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst: ein Interview<br />
Jedes Jahr treten neue Schulabgänger<br />
ihr Freiwilliges Soziales<br />
Jahr beim <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
und Krankentransport in <strong>Schaumburg</strong><br />
an. Johann Christoph Meier<br />
(20) ist einer von ihnen. Im Interview<br />
erzählt er, warum und<br />
berichtet von seinen Erfahrungen<br />
bei der Rettungswache Rodenberg.<br />
Warum hast Du dich für das FSJ<br />
entschieden?<br />
Statt irgendwo Zivildienst abzuleisten,<br />
wollte ich meine Ersatzdienstzeit<br />
sinnvoll nutzen. Da ich Medizin<br />
studieren möchte, war es mir wichtig,<br />
in dem Bereich Erfahrung zu<br />
sammeln. Für mich ist es ideal: Die<br />
Qualifikation als Rettungssanitäter<br />
wird mir angerechnet, und das FSJ<br />
gilt als Wartezeit für den Studienplatz.<br />
Wie bist du zum <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
in <strong>Schaumburg</strong> gekommen?<br />
Nach der Bewerbung folgte ein<br />
Vorstellungsgespräch und ein fünftägiges<br />
Schnupperpraktikum. Dem<br />
<strong>DRK</strong> ist es wichtig, dass die Leute<br />
echtes Interesse mitbringen und mit<br />
Menschen umgehen können.<br />
Wie ging es dann weiter?<br />
Im Juli habe ich eine vierwöchige<br />
Ausbildung zum Rettungssanitäter<br />
an der Rettungsdienstschule in Bielefeld<br />
mitgemacht. Danach folgten<br />
Praktika: Vier Wochen in einer Klinik,<br />
vier Wochen in einer Rettungswache<br />
und dann eine Woche Nachbereitung<br />
an der Schule.<br />
War die Ausbildung schwer?<br />
Für jemanden, der keine Vorerfahrung<br />
im medizinischen Bereich<br />
hat, ist es fordernd. Man muss sich<br />
schon engagieren – nur durch Absitzen<br />
der Zeit kommt man da nicht<br />
weit. Deshalb schaut sich das <strong>DRK</strong><br />
die Bewerber auch vorher genau an.<br />
Was hast du bisher erlebt? Wie ist<br />
bis jetzt dein Fazit?<br />
Ich habe sehr viel Neues gelernt. Die<br />
FSJler sind schnell im Praxisalltag<br />
dabei und werden gut begleitet.<br />
Beeindruckt haben mich erstmal die<br />
Einsätze bei schweren Unfällen auf<br />
der Autobahn – und vor allem, wie<br />
die Kollegen mit solchen Situationen<br />
umgehen. Und plötzlich sitzt<br />
du beim nächsten Einsatz neben<br />
dem Notarzt, vor dir ein Patient mit<br />
Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)<br />
…ist ein Orientierungs- und Bildungsangebot<br />
für junge Menschen<br />
im Alter zwischen 18 und 27. Wer<br />
sich im sozialen Bereich engagieren<br />
möchte, kann sich einen praxisorientierten<br />
Überblick in sozialen<br />
Berufen verschaffen. In Zusammenarbeit<br />
mit dem <strong>DRK</strong>-Landesverband<br />
als anerkannter FSJ-Bildungsträger<br />
bietet der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
<strong>Schaumburg</strong> mehrere FSJ-Stellen<br />
an. Die FSJler arbeiten ganztags als<br />
Helfer im täglichen Rettungsdienst<br />
und Krankentransport. Sie erhalten<br />
ein Taschengeld, eine Sachkostenpauschale,<br />
sind sozialversichert und<br />
haben Urlaubsanspruch. Das FSJ<br />
wird als Vorpraktikum für soziale<br />
Berufe anerkannt und in der Regel<br />
bei der Vergabe von Studienplätzen<br />
berücksichtigt. Außerdem kann die<br />
Zeit alternativ für den Wehr- und<br />
Zivildienst angerechnet werden.<br />
Weitere Infos zur Bewerbung und<br />
Terminen gibt es im Bereich “Ausbilung<br />
- FSJ” unter<br />
www.drk-rd-shg.de<br />
Hypoglykomie (Unterzuckerung),<br />
reichst Medikamente und assistierst<br />
beim Legen des Zugangs. Das vergisst<br />
man nicht so schnell. Ich fühle<br />
mich gut aufgehoben, weil immer<br />
ein Rettungsassistent dabei ist, der<br />
uns zur Seite steht und die Verantwortung<br />
trägt. Ich kann Menschen<br />
helfen, Erfahrung sammeln und<br />
sitze nicht einfach irgendwo meine<br />
Zeit ab, wie ich es oft von anderen<br />
Zivildienstleistenden höre.<br />
Freiwilliges Soziales Jahr<br />
29
30<br />
Anschluss an Pool<br />
mit 100 Notärzten<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienste helfen,<br />
Notfallhilfe wirtschaftlich zu gestalten<br />
Die <strong>DRK</strong>-Rettungsdienste in<br />
<strong>Schaumburg</strong>, der Region Hannover<br />
und Nienburg haben <strong>2006</strong> geholfen,<br />
die Gestellung von Notärzten<br />
in ihrem Versorgungsgebiet – auch<br />
wirtschaftlich – zu sichern.<br />
Auslöser war ein Gesetz, dass die<br />
Arbeitszeiten von Ärzten an Krankenhäusern<br />
neu regelt. Die zwischen<br />
Arbeitgebern und Arbeitnehmern<br />
umstrittene Praxis, nach der Bereitschaftszeiten<br />
als Ruhezeiten gelten,<br />
gehörte damit der Vergangenheit an.<br />
Um die Versorgung mit Notärzten in<br />
der neuen Situation auch wirtschaftlich<br />
praktikabel zu machen, boten<br />
die drei regionalen Rettungsdienste<br />
ein Pool-Modell an.<br />
Werktags von 7 bis 19 Uhr stellen<br />
weiterhin die örtlichen Krankenhäuser<br />
die Notärzte. Für die übrige Zeit<br />
übernehmen die Rettungsdienste<br />
die Besetzung mit einem neu<br />
gegründeten, gemeinsamen Ärzte-<br />
Pool. Mehr als 100 Ärzte mit dem<br />
Fachkundenachweis Rettungsdienst<br />
arbeiten hier nebenberuflich auf<br />
selbstständiger Basis.<br />
Das zusätzliche Angebot der <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungsdienste sichert die notärztliche<br />
Versorgung auf gewohntem<br />
Niveau. Der neue Service hilft den<br />
kommunalen Trägern, das mit den<br />
Krankenkassen ausgehandelte Budget<br />
einzuhalten.<br />
Das Deutsche Rote Kreuz<br />
als Arbeitgeber<br />
Berufsbilder und Einsatzspektrum auf der<br />
Ausbildungsmesse vorgestellt<br />
Im September <strong>2006</strong> hat sich der<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst <strong>Schaumburg</strong><br />
mit einem Stand an der Aktion<br />
„Marktplatz Arbeit und Beruf“ in Rinteln<br />
beteiligt. Handwerker, Freiberufler,<br />
Bildungsträger, Einzelhändler<br />
und öffentliche Einrichtungen präsentierten<br />
sich auf dem Marktplatz<br />
als Arbeitgeber und Ausbildungsbetriebe.<br />
Am <strong>DRK</strong>-Stand konnten sich<br />
die Besucher durch Videos, Flyer<br />
und Broschüren über die Arbeit<br />
des Rettungsdienstes informieren.<br />
Ein Notarzteinsatzfahrzeug und ein<br />
Rettungswagen standen ebenfalls<br />
bereit. Die Mitarbeiter erklärten ihre<br />
Ausrüstung und die unterschiedlichen<br />
Einsatzmöglichkeiten ihres<br />
täglichen Werkzeugs. Ein Quiz und<br />
ein kostenloser Blutdruck-Check<br />
rundeten das Angebot ab.<br />
Für Schulabgänger und Berufseinsteiger<br />
präsentierte der <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungsdienst außerdem sein<br />
umfangreiches Angebot: Neben der<br />
Möglichkeit, sich mit einem Freiwilligen<br />
Sozialen Jahr (FSJ) im sozialen<br />
Berufsfeld einen Überblick zu verschaffen,<br />
können Ersatzdienstleistende<br />
auch ihren Zivildienst im Rettungsdienst<br />
und Krankentransport<br />
ableisten. In beiden Fällen erhalten<br />
sie die Ausbildung zum Rettungssanitäter.<br />
Der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
unterhält außerdem vier Lehrrettungswachen,<br />
in denen angehende<br />
Rettungsassistenten ihr Praxisjahr<br />
absolvieren können.
Den Rettungswagen in<br />
Ruhe erforschen<br />
Tag der offenen Tür<br />
in Sachsenhagen und Rinteln<br />
Keine Frage: Einen Rettungswagen<br />
erforscht jeder lieber in Ruhe<br />
statt liegend mitten in einem Notfall.<br />
Beim Tag der offenen Tür des<br />
<strong>DRK</strong> in Sachsenhagen nutzten die<br />
Besucher die Möglichkeit ausgiebig.<br />
Seit 2005 ist die örtliche Rettungswache<br />
im Gebäude des Ortsvereins<br />
untergebracht. Beim Tag der offenen<br />
Tür stellte der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
in <strong>Schaumburg</strong> unter anderem auch<br />
seinen Fahrzeugpark vor.<br />
Neugierig waren vor allem die<br />
Kinder. Was ist eigentlich der Unterschied<br />
zwischen einem Krankenwagen<br />
und einem Rettungswagen?<br />
Der Volksmund macht da schließlich<br />
keine Unterschiede und Blaulicht<br />
haben beide. Gemeinsam mit den<br />
Rettungsdienstmitarbeitern erforschten<br />
sie die Unterschiede: Der<br />
Rettungswagen ist voller Ausrüstung<br />
und Medikamente, um Menschen im<br />
Notfall am Leben zu erhalten und bis<br />
ins nächste Krankenhaus zu bringen.<br />
Der Krankenwagen dagegen<br />
ist lediglich für den sitzenden oder<br />
liegenden Transport kranker oder<br />
behinderter Menschen ausgelegt.<br />
Auch in Rinteln beteiligte sich der<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst beim Tag der<br />
offenen Tür des Krankenhauses mit<br />
einer Fahrzeugvorstellung und Quiz-<br />
Aktionen.<br />
Wachwechsel: Ruhestand<br />
nach 34 Jahren<br />
Hans-Dieter Maaß in den Ruhestand<br />
verabschiedet<br />
Nach 34 Jahren Arbeit für den<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst ist Hans-Dieter<br />
Maaß (rechts, 64) Ende März <strong>2006</strong><br />
in den Ruhestand gegangen. Die<br />
Auetaler Rettungswache wird jetzt<br />
von Herrn Jakob geführt.<br />
Nach einigen Jahren in der Möbelbranche<br />
arbeitete Maaß seit 1970<br />
als Rettungsfahrer in Rodenberg,<br />
ab 1974 dann als Einsatzleiter. Über<br />
eine Zwischenstation in Rinteln kam<br />
er später nach Rehren und engagierte<br />
sich seit 1984 im Betriebsrat.<br />
Die <strong>Schaumburg</strong>er Zeitung schrieb:<br />
„Über viele Jahre hinweg galt Maaß<br />
als einer der wichtigsten Ansprechpartner<br />
in der Rettungsbranche, der<br />
sich mit großem Verantwortungs-<br />
bewusstsein und Engagement für<br />
die Öffentlichkeit eingesetzt hatte.“<br />
Seinen neuen Lebensabschnitt ohne<br />
Alarmierung und Schichtwechsel<br />
will Maaß für seine Hobbys nutzen:<br />
Motorrad fahren, Kochen und nach<br />
Tirol reisen.<br />
Zur Verabschiedung kamen am<br />
letzten Arbeitstag Bürgermeisterin<br />
Ursula Sapia, Betriebsratsvorsitzender<br />
Otto Seidel (links) und die<br />
Geschäftsführer Bernd Gerberding<br />
und Hans-Joachim Werhahn<br />
(Mitte) in die Rettungswache und<br />
verabschiedeten den langjährigen<br />
Mitarbeiter im Rahmen einer kleinen<br />
Feierstunde.<br />
Meldungen<br />
31
Digitaler Funkmeldedienst<br />
32<br />
Mehr Zuverlässigkeit durch<br />
digitale Alarmierung<br />
Keine Funklöcher und nahezu 100 Prozent<br />
Erreichbarkeit dank Digitalfunktechnik<br />
Funklöcher und überlastete Kanäle<br />
gehören der Vergangenheit<br />
an: Seit Mitte <strong>2006</strong> arbeitet der<br />
<strong>DRK</strong>-Rettungsdienst mit digitalen<br />
Funkmeldeempfängern.<br />
Alle Einsatzfahrzeuge sind jetzt<br />
jederzeit zu nahezu 100 Prozent<br />
erreichbar. Das war beim alten,<br />
analogen Funksystem nicht selbstverständlich:<br />
Im teils hügeligen<br />
<strong>Schaumburg</strong> störten Funklöcher<br />
häufig den Empfang. Ob die Alarmierung<br />
angekommen war, blieb<br />
des öfteren für wertvolle Minuten<br />
unklar. Und da Alarmierung und<br />
Sprechfunk über die gleiche Frequenz<br />
liefen, konnte es bei mehreren<br />
Einsätzen schon einmal eng im<br />
Funkkanal werden.<br />
Dank digitaler Technik können jetzt<br />
auch weitere Daten an die kleinen<br />
Funkmeldeempfänger gesendet<br />
werden, etwa der Einsatzort und<br />
eine erste Verdachtsdiagnose. Zuvor<br />
gab es solche Informationen nur<br />
aus dem Fax-Gerät der jeweiligen<br />
Rettungswache. Im Idealfall können<br />
sich die Rettungskräfte jetzt schneller<br />
auf ihren Einsatz vorbereiten.<br />
Durch die verbesserte Erreichbarkeit<br />
besteht auch kein Risiko mehr, dass<br />
wertvolle Zeit in der Alarmierungskette<br />
verlorengeht.<br />
Die technische Infrastruktur hat der<br />
Landkreis <strong>Schaumburg</strong> Mitte <strong>2006</strong><br />
zur Verfügung gestellt – insgesamt<br />
13 so genannte Alarmumsetzer<br />
decken das Kreisgebiet im 2-Meterband<br />
ab. Sie garantieren eine<br />
bessere Flächenabdeckung; auch<br />
größere Gebäude stellen dank des<br />
neuen Frequenzbereichs kein Hindernis<br />
mehr dar. Rund 230.000 Euro<br />
hat der Aufbau des eigenen Digital-Funknetzes<br />
gekostet. Rund ein<br />
Drittel aller Landkreise in Deutschland<br />
setzen bereits auf eigene<br />
Alarmierungsnetze. Der <strong>DRK</strong>-Rettungsdienst<br />
hat als eine der ersten<br />
Hilfsorganisationen umgehend auf<br />
die neue Technik umgestellt.<br />
Gedacht ist die digitale Alarmierung<br />
für alle Einsatzkräfte<br />
im Kreisgebiet: Feuerwehren,<br />
THW, DLRG und <strong>DRK</strong>. Für eine<br />
Übergangsfrist von drei Jahren<br />
laufen das digitale und das analoge<br />
Funksystem noch parallel. In<br />
dieser Zeit können die Träger von<br />
Hilfsorganisationen ihre Empfänger<br />
modernisieren. Gerade für die Kommunen<br />
als Träger der Ortsfeuerwehren<br />
war die Ersatzbeschaffung alter<br />
Geräte zuletzt teuer geworden: Sie<br />
waren nicht mehr Stand der Technik<br />
und wurden teilweise nicht mehr<br />
hergestellt.<br />
Die digitale Alarmierung ist nicht<br />
zu verwechseln mit dem digitalen<br />
Sprechfunk, der ab 2009 flächendeckend<br />
vom Land Niedersachsen<br />
eingeführt wird. Die digitale Alarmierung<br />
soll dann in die neue Funk-<br />
Infrastruktur integriert werden.
Alle Rettungswachen sind vernetzt<br />
Intranet verbessert internen Informationsaustausch<br />
Die sechs Rettungswachen im<br />
Landkreis <strong>Schaumburg</strong> und die 91<br />
Mitarbeiter sind jetzt vollständig<br />
untereinander vernetzt.<br />
Mehrere Intranet-Anwendungen<br />
auf Basis von Lotus Notes helfen<br />
Beschaffungen zu koordinieren und<br />
Informationen auszutauschen. Die<br />
interne Vernetzung ist wesentlicher<br />
Bestandteil der Qualitätsmanagement-Philosophie.<br />
So können<br />
Schadensmeldungen an Fahrzeugen<br />
oder Ausrüstung schnell dokumen-<br />
tiert, bewertet und weitergeleitet<br />
werden. Außerdem gibt es ein internes<br />
Forum, in dem die Mitarbeiter<br />
sich austauschen können, etwa für<br />
Verbesserungsvorschläge, Diskussionen<br />
rund um die Arbeit oder zur<br />
konstruktiven Kritik. Das QM-Handbuch<br />
ist ebenfalls online abrufbar<br />
und steht so immer in der aktuellsten<br />
Fassung bereit.<br />
In Zukunft soll das Intranet noch um<br />
ein Dokumenten-Management-System<br />
für Formulare erweitert werden.<br />
Über das Intranet werden Schäden an Fahrzeugen oder Ausrüstung<br />
zentral gemeldet und entsprechende Reparaturen organisiert. Der<br />
ganze Vorgang bleibt für alle Mitarbeiter transparent. Auch Formulare<br />
werden zentral gepflegt.<br />
Intranet Rettungswachen vernetzt<br />
33
34<br />
Die Rettungswachen<br />
im Landkreis <strong>Schaumburg</strong><br />
Hilfe jederzeit und an jedem<br />
Ort innerhalb von höchstens 15<br />
Minuten – dafür setzt der <strong>DRK</strong>-<br />
Rettungsdienst in <strong>Schaumburg</strong> 22<br />
Einsatzwagen und 91 Mitarbeiter<br />
ein. Koordiniert werden die Fahrten<br />
von der Rettungsleitstelle des<br />
Landkreises.<br />
Der <strong>DRK</strong> Rettungsdienst und<br />
Krankentransport im Landkreis<br />
<strong>Schaumburg</strong> beschäftigt 75 haupt-<br />
und ehrenamtliche Mitarbeiter, acht<br />
FSJler sowie acht Praktikanten. Die<br />
Rettungswachen sind so stationiert<br />
und besetzt, dass jeder Ort im<br />
Landkreis spätestens 15 Minuten<br />
nach Eintritt eines Notfalls erreicht<br />
werden kann. Die Rettungswache in<br />
Stadthagen ist die größte im Kreisgebiet.<br />
Sie hält auch Ersatzfahrzeuge<br />
und das Materiallager für den<br />
Rettungsdienst vor. Koordiniert werden<br />
die Einsätze von der Leitstelle<br />
des Landkreises in Stadthagen. An<br />
drei vollelektronischen Arbeitsplätzen<br />
können bis zu drei Disponenten<br />
die Rettungs-, Krankentransport-<br />
und Feuerwehreinsätze steuern. Im<br />
Normalfall sitzen hier zwei Mitarbeiter,<br />
jeweils in Zwölf-Stunden-<br />
Schichten. Die Leitstelle übernimmt<br />
auch die Abrechnung der Einsätze<br />
mit Kostenträgern bzw. Privatpersonen.<br />
Rettungswache Stadthagen<br />
Am Krankenhaus 6a<br />
31655 Stadthagen<br />
Telefon (0 57 21) 7 30 09<br />
2 Rettungswagen<br />
1 Krankentransportwagen<br />
1 Notarzt-Einsatzfahrzeug<br />
1 Ersatz-NEF<br />
1 Ersatz-RTW<br />
1 Ersatz-KTW<br />
24 Stunden besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 192.390<br />
Rettungswache Bückeburg<br />
Kreuzbreite 31<br />
31675 Bückeburg<br />
Telefon (0 57 22) 2 66 89<br />
2 Rettungswagen<br />
1 Krankentransportwagen<br />
24 Stunden besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 105.473<br />
Rettungswache Rinteln<br />
Virchowstraße 7<br />
31737 Rinteln<br />
Telefon (0 57 51) 58 01<br />
2 Rettungswagen<br />
1 Krankentransportwagen<br />
1 Notarzt-Einsatzfahrzeug<br />
1 Ersatz-RTW<br />
24 Stunden besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 126.570<br />
Bückeburg<br />
Nienstädt<br />
Rinteln<br />
Obern<br />
Bad Eilsen
Niedernwöhren<br />
kirchen<br />
Stadthagen<br />
Auetal<br />
Sachsenhagen<br />
Lindhorst<br />
Bad Nenndorf<br />
Rodenberg<br />
Rettungsleitstelle<br />
Hier laufen auch die Notrufe über<br />
112 auf: Die Rettungsleitstelle des<br />
Landkreises in Stadthagen koordiniert<br />
Rettungs- und Feuerwehreinsätze mit<br />
modernster Computertechnik.<br />
Rettungswache Sachsenhagen<br />
Holztrift 5<br />
31553 Sachsenhagen<br />
Telefon (0 57 25) 51 90<br />
1 Rettungswagen<br />
tagsüber besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 33.176<br />
Rettungswache Rodenberg<br />
Hans-Sachs-Straße 1a<br />
31552 Rodenberg<br />
Telefon (0 57 23) 51 00<br />
3 Rettungswagen<br />
1 Krankentransportwagen<br />
1 Ersatz-Rettungswagen<br />
24 Stunden besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 176.948<br />
Rettungswache Auetal<br />
Rehrener Straße 8<br />
31749 Auetal<br />
Telefon (0 57 52) 13 36<br />
1 Rettungswagen<br />
24 Stunden besetzt<br />
Gefahrene Kilometer <strong>2006</strong>: 47.298<br />
Rettungswachen im Überblick<br />
35
<strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong> <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
Am Stadtpark 4<br />
31655 Stadthagen<br />
Telefon: (0 57 21) 97 57-0<br />
Telefax: (0 57 21) 7 25 43<br />
eMail: info@drk-schaumburg.de<br />
Internet: www.drk-schaumburg.de<br />
<strong>DRK</strong> Rettungsdienst und Krankentransport<br />
im Landkreis <strong>Schaumburg</strong> e.V.<br />
Klosterstraße 21b<br />
31737 Rinteln<br />
Telefon: (0 57 51) 45 51<br />
Telefax: (0 57 51) 4 11 88<br />
eMail: info@drk-rd-shg.de<br />
Internet: www.drk-rd-shg.de