Was ist solare Kühlung? - O.Ö. Energiesparverband
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Sensible und latente Lasten<br />
Sensible Lasten stellen me<strong>ist</strong> den Großteil der<br />
Kühllast und führen ausschließlich zu einem<br />
Temperaturanstieg. Sie stammen teils von<br />
außen, entstehen durch Sonneneinstrahlung und<br />
durch das Temperaturgefälle zwischen dem<br />
Äußeren und dem Inneren eines Gebäudes<br />
(Wärmeübertragung durch die Gebäudestrukturen),<br />
durch den Wärmeeintrag durch die<br />
Außenluft sowie durch sogenannte innere Lasten<br />
wie z.B. Personen und vorhandene Wärmequellen<br />
(Beleuchtung, Geräte, Motoren usw.).<br />
2.2 - Lösungsansätze<br />
Die Kühllast eines Gebäudes und damit dessen Energiebedarf lassen<br />
sich durch passive Wärmeschutzmaßnahmen (Abb. 3) verringern.<br />
Wärmelasten können reduziert werden, indem man bereits in der<br />
Planungsphase Vorkehrungen trifft wie:<br />
standortgerechte Architektur<br />
externer Sonnenschutz für Fenster und Fassaden (Abb. 4, 5)<br />
Wärmedämmung, verbunden mit Nachtlüftung<br />
bedarfsgerechte Lüftung<br />
Pflanzen<br />
Die Außentemperatur kann durch Maßnahmen in der unmittelbaren<br />
Gebäudenähe gesenkt werden:<br />
Erhöhung der Luftfeuchtigkeit durch Teiche, Brunnen<br />
und Begrünung<br />
Beschattung durch Pflanzen (Bäume, Pergolen usw.)<br />
helle Anstriche für Außenfassaden<br />
Sonnenschutz<br />
Begrünung<br />
Materialien<br />
Gebäudeöffnung<br />
Interne Lasten<br />
Ausrichtung<br />
Lüftung<br />
Latente Lasten hingegen führen zu einem Anstieg<br />
des <strong>Was</strong>serdampfgehaltes in der Luft und somit<br />
der Luftfeuchtigkeit, ohne die Temperatur zu<br />
erhöhen. Quellen für latente Lasten sind<br />
Personen (durch Atmung und Schweißabsonderung)<br />
sowie Dampf produzierende Geräte<br />
(Wäschetrockner, Küchengeräte usw.). Bei der<br />
Lüftung eines Raumes gelangt über die<br />
Außenluft einerseits sensible Wärme ins Innere,<br />
da die Temperatur höher als die Umgebungstemperatur<br />
<strong>ist</strong>, und andererseits, bedingt durch<br />
den Dampfgehalt, latente Wärme.<br />
Abbildung 3<br />
Eine Reduzierung der<br />
Kühllast im Sommer lässt<br />
sich erzielen, indem man<br />
bereits in der Planungsphase<br />
auf passive Wärmeschutzmaßnahmen<br />
zurückgreift.<br />
Abbildung 4<br />
Vertikale Abschattungselemente<br />
in<br />
einem Bürogebäude<br />
in Dresden (D)<br />
SONNENSCHUTZ<br />
Sonnenstrahlen, die durch Türen und Fenster dringen, verursachen<br />
einen sofortigen Energieanstieg, der durch das Kühlsystem abgebaut<br />
werden muss. Die Auswirkungen der Sonneneinstrahlung lassen sich<br />
durch den Einsatz folgender Abschattungsvorrichtungen verringern:<br />
vertikale (für nach Osten oder Westen ausgerichtete Gebäude) oder<br />
horizontale Verschattungen (bei Ausrichtung nach Süden) (Abb. 7)<br />
externe Abschattungselemente - fix oder verstellbar<br />
Außenmarkisen (Rollläden, Lamellenjalousien)<br />
interne Elemente (Lamellen- oder Stoffjalousien)<br />
Spezialgläser<br />
Außen liegende Abschattungselemente haben sich als am wirksamsten<br />
erwiesen, da sie verhindern, dass Sonnenstrahlen auf Fenster und<br />
andere Flächen auftreffen.<br />
Abbildung 6<br />
Horizontale<br />
Abschattungsflächen mit integrierten<br />
Solarzellen (Solarhäuser<br />
in Freiburg (D))<br />
Abbildung 2<br />
Bürotrakt der Handelskammer in Freiburg (D);<br />
gutes Beispiel für die Umsetzung von Maßnahmen<br />
zur Reduzierung der Kühllast im<br />
Sommer (Sonnenschutz und Belüftung des<br />
Daches), Abschattungsvorrichtungen und<br />
begrüntes Dach<br />
Abbildung 5<br />
Sonnenschutz durch horizontale<br />
Abschattungsflächen und<br />
Außenjalousien in einem<br />
Bürogebäude in Dresden (D)<br />
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