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Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband

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<strong>Energiesparend</strong><br />

<strong>Bauen</strong> <strong>Sanieren</strong> & <strong>Wohnen</strong>


VORWORT<br />

<strong>Bauen</strong>, <strong>Sanieren</strong> und Sparen<br />

Oberösterreichs Wohnbau geht es in erster Linie darum, Energie zu sparen.<br />

Und das nicht zum Selbstzweck, sondern für die Bürger, welche mit steigenden<br />

Preisen konfrontiert sind. Energie sparend zu bauen, bedeutet auch, bei den<br />

Betriebskosten zu sparen.<br />

Die Politik hat die Aufgabe, die günstigsten Voraussetzungen dafür zu schaffen,<br />

dass die Bürger energiesparend wohnen können. Schwerpunkt sind nicht nur<br />

der Neubau oder bestimmte Formen von energiesparendem <strong>Bauen</strong>.<br />

Die Politik muss auch die Voraussetzungen schaffen, dass durch <strong>Sanieren</strong> es zu<br />

Einsparungen im Energiebereich kommt. Das Potential in diesem Bereich ist<br />

sehr groß. Im Neubaubereich soll keine bestimmte Form mittels Vorschriften<br />

bevorzugt werden. Dem Bürger bzw. dem Bauträger muss die Freiheit gelassen<br />

werden, sich selbst für ein Produkt entscheiden zu können.<br />

Mittels entsprechende Vorschriften und Verordnungen sollen Energiesparen<br />

und wirtschaftliches Interesse vereinbar werden. Denn übertriebene Kennzahlen<br />

tragen sicherlich nicht zu kostengünstigem <strong>Bauen</strong> und <strong>Wohnen</strong> bei.<br />

Wir müssen den Spagat schaffen, mit unseren natürlichen Ressourcen sorgsam<br />

umzugehen und nachhaltige Werte zu schaffen. Gleichzeitig muss die regionale<br />

mittelständische Bauwirtschaft gefördert werden.<br />

Ihr Wohnbau-Landesrat<br />

Dr. Manfred Haimbuchner


O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


ENERGIE-<br />

BERATUNG<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> -<br />

kompetente Energieberatung aus einer Hand<br />

Der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ist eine vom Land<br />

<strong>OÖ</strong> eingerichtete Institution und die zentrale Anlaufstelle<br />

für produktunabhängige Energieinformation.<br />

Nutzen Sie das umfassende Beratungsangebot<br />

des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es - egal, welche<br />

Energiefragen Sie ansprechen möchten, die fachkundigen<br />

Energieberater/innen des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />

geben umfassende Antworten.<br />

Manche Fragen lassen sich oft schon am Telefon<br />

klären. Bei weitergehenden Fragen besteht die<br />

Möglichkeit einer Einzelberatung durch eine/n Energieberater/in.<br />

Eine Einzelberatung kann telefonisch unter 0800-<br />

205-206 angefordert werden. Die Beratung findet<br />

entweder im Büro des/der Beraters/in statt, oder<br />

der/die Berater/in kommt zu Ihnen ins Haus. Sie<br />

können dann ca. 1,5 Stunden lang Ihre Anliegen<br />

besprechen.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

Welche Beratungsfelder gibt es ?<br />

Sie können die Beratung zum Beispiel zu<br />

folgenden Fragen anfordern:<br />

• Sie planen den Neubau Ihres Einfamilienhauses?<br />

• Sie denken an eine Sanierung Ihres Einfamilienhauses?<br />

• Sie möchten Ihre Heizung erneuern?<br />

• Sie wollen eine Solaranlage einbauen?<br />

• Sie haben eine Frage zu Energiesparmaßnahmen?<br />

• Sie planen die Anschaffung energiesparender<br />

Elektrogeräte?<br />

• Sie brauchen eine Auskunft zu Energieförderungen?<br />

• Sie interessieren sich für "Ökostrom"?<br />

Sie möchten zum Beispiel Ihre Heizung erneuern,<br />

haben aber noch keine genaue Vorstellung, wofür<br />

Sie sich entscheiden sollen. Der/die Energieberater/in<br />

sagt Ihnen, welche Möglichkeiten in Ihrem<br />

Fall bestehen und gibt einen Überblick über die<br />

Kosten sowie die jeweiligen Fördermöglichkeiten.<br />

Oder Sie wollen die Sonnenenergie nutzen und<br />

eine Solaranlage einbauen, sind aber unsicher,<br />

ob Ihre Dachneigung und die Dachrichtung ideal<br />

sind. Der/die Energieberater/in berät Sie unabhängig<br />

und produktneutral, sagt Ihnen, welche Möglichkeiten<br />

in Ihrem Fall günstig sind und welche<br />

Förderungen Sie in Anspruch nehmen können.<br />

01


00 01<br />

Welche<br />

Beratungsaktionen gibt es noch?<br />

● Wohnbauförderung<br />

Individuelle Energieberatung für Neubau und Sanierung,<br />

wenn Sie um die Wohnbauförderung für<br />

energiesparende Bauweise (Neubau und Sanierung,<br />

Eigenheim) ansuchen.<br />

Mittlerweile sind diese Beratungen so erfolgreich,<br />

dass bereits über 85.000 Familien beim <strong>Energiesparverband</strong><br />

beraten wurde.<br />

Die Neubauberatung wird in 12 Orten in Oberösterreich<br />

angeboten, wobei bei der Sanierungsberatung<br />

die Berater/innen des <strong>Energiesparverband</strong>es<br />

immer zu dem jeweiligen Objekt kommen,<br />

um sich vor Ort von dem Bauvorhaben ein Bild<br />

zu machen. Bei der Beratung kann sich auch jeder/jede<br />

Häuslbauer/in zu zusätzlichen Dämm-<br />

Maßnahmen verpflichten, um so eine noch höhere<br />

Förderung zu bekommen. Diese Zusatzverpflichtung<br />

bringt dann zudem noch neben der höheren<br />

Förderung niedrigere Heizkosten und ein<br />

behaglicheres Heim für die nächsten Jahre und<br />

Jahrzehnte mit sich.<br />

● Energieberatung für<br />

Gewerbe und Industrie<br />

Kompetente Unterstützung für Gewerbe- und Industriebetriebe<br />

bei der Umsetzung von Energie-<br />

Effizienzmaßnahmen und der Nutzung erneuerbarer<br />

Energieträger.<br />

● Energieberatung für Gemeinden<br />

Energieberatung für öffentliche Gebäude, Unterstützung<br />

bei Energiekonzepten, Gemeinde-Energieberatungstage.<br />

Wie kommen Sie zu<br />

Ihrer Energieberatung?<br />

Melden Sie Ihren Beratungswunsch<br />

einfach telefonisch beim<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

(Hotline: 0800-205-206)<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


SCHRITTE ZUM<br />

TRAUMHAUS<br />

Der Bau eines Einfamilienhauses erfordert sehr<br />

sorgfältige Planung und Überlegung. Eine wichtige<br />

Unterstützung bietet dabei eine Energieberatung,<br />

die durch das Land Oberösterreich / Abteilung<br />

Wohnbauförderung ermöglicht wird.<br />

Der Weg zum Traumhaus<br />

Nutzen Sie die Möglichkeit, eine produktunabhängige<br />

Energie beratung des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es<br />

in Anspruch zu nehmen. Je früher Sie die Beratung<br />

durchführen, umso besser können Sie den<br />

kompetenten Rat von Fachleuten nutzen und mögliche<br />

Verbesserungsvorschläge noch berücksichtigen.<br />

Im Rahmen der erhöhten Wohnbauförderung für<br />

energiesparende Bauweise und energiesparende<br />

Sanierung wird eine Energie beratung vom O.Ö.<br />

Energiespar verband durchgeführt.<br />

Bei einem Neubau planen Sie idealerweise folgenden Ablauf:<br />

An wen wende ich mich ?<br />

1. Bankinstitut<br />

2. Architekt/in, Planer/in,<br />

Baufirma<br />

3. Gemeinde (Magistrat)<br />

4. O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

5. O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

6. Gemeinde (Magistrat)<br />

7. Land O.Ö., Abt. Wohn-<br />

bauförderung<br />

8. Baufirma/ Bauwerber/in<br />

9. Darlehensgeber<br />

Was passiert ?<br />

• Information über Finanzierungsmöglichkeiten, Erstellen des Finanzierungs<br />

planes, Formular Bauteilbeschreibung mitnehmen<br />

• Bauplanung beginnen (Bauplan, Angebote einholen, Konstruktion<br />

überlegen), Energieausweis erstellen<br />

• Bauanzeige bzw. Bauansuchen stellen<br />

• Ansuchen um die Wohnbauförderung für energie sparende<br />

Bauweise mittels Formular Bauteilbeschreibung und Bauplan<br />

• Energieberatung durch den O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>: Sie erhalten<br />

einen Termin zur Energieberatung, können Ihr Bauvorhaben mit unabhängigen<br />

Energieberater/innen besprechen und allenfalls noch<br />

Verbesserungen vornehmen.<br />

• Baugenehmigung wird erteilt bzw. Baufreistellung erfolgt<br />

• bewilligter Bauplan bzw. Baufreistellung liegt vor<br />

• Ansuchen um Wohnbauförderung und vorzeitigen Baubeginn stellen<br />

• Erteilung des vorzeitigen Baubeginns<br />

• Förderungszusicherung erfolgt<br />

• Baubeginn, Errichtung des Rohbaus<br />

• Ausstellung der Rohbaubestätigung für den Darlehensgeber<br />

• Auszahlung der Wohnbauförderung<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

02


00 02<br />

Wie hilft der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> beim Neubau ?<br />

Förderwerber/in<br />

• schickt vollständigen Bauplan (Kopie),<br />

Energieaus weis (Kopie) und ausgefüllte<br />

Bauteil beschreibung an: O.Ö.<br />

Energiespar verband Landstraße 45,<br />

4020 Linz<br />

• kommt zur Energieberatung<br />

(an 12 Beratungsstellen in <strong>OÖ</strong>.)<br />

• erforderliche Energiekennzahl wird<br />

nicht erreicht<br />

• verpflichtet sich, diese zusätzlichen<br />

Maßnahmen zu setzen<br />

• erforderliche Energiekennzahl<br />

wird erreicht<br />

• Energie-Zertifikat bei Abt. Wohnbau-<br />

förderung einreichen<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

• berechnet mit Ihren Unterlagen die<br />

Nutzheiz-Energiekennzahl<br />

• lädt Sie zu einer Energieberatung<br />

(ca. 1 Stunde) ein<br />

• führt Energieberatung durch<br />

• informiert Sie über mögliche zusätzliche<br />

Maßnahmen (z.B. höhere Dämmstärke)<br />

• berechnet die neue Energiekennzahl<br />

mit den vorgeschlagenen Maßnahmen<br />

• schickt Ihnen Energie-Zertifikat<br />

Wie hilft der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> im Sanierungsfall ?<br />

Förderwerber/in<br />

• schickt vollständigen Bauplan (Kopie)<br />

und ausgefüllte Bauteilbeschreibung<br />

an: O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Landstraße 45, 4020 Linz<br />

• Energieberatung,*<br />

(vor Ort in Ihrem Haus)<br />

• erforderliche Energiekennzahl wird<br />

nicht erreicht<br />

• Zertifikat zusammen mit den bezahlten<br />

Rechnungen Ihrem Antrag auf Sanierungsförderung<br />

bei der Abt. Wohnbauförderung<br />

beilegen<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

• Energieberater/in bereitet sich<br />

auf individuelle Beratung vor<br />

• vereinbart Termin für die<br />

Energieberatung<br />

• führt Energieberatung durch<br />

• berechnet aus Ihren Unterlagen<br />

die Nutzheiz-Energiekennzahl<br />

• informiert Sie über mögliche zusätzliche<br />

Maßnahmen (z.B. höhere Dämmstärke)<br />

• schickt Ihnen ein Zertifikat<br />

Zeitrahmen<br />

ca. 4-5 Wochen<br />

ca. 1-2 Wochen<br />

einige Tage<br />

Zeitrahmen<br />

ca. 2-3 Wochen<br />

ca. 2-3 Wochen<br />

ca. 1 Woche<br />

Ein erhöhter Annuitätenzuschuss für das Darlehen eines Geldinstitutes wird ausbezahlt.<br />

*nicht bei Sanierung von Einzelbauteilen<br />

ca. 6-8 Wochen<br />

Alle Informationen rund um die Wohnbauförderung erhalten Sie beim Land Oberösterreich<br />

Abteilung Wohnbauförderung, LDZ, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz, T: 0732/7720-14143,<br />

E: wo.post@ooe.gv.at, I: www.ooe.gv.at/foerderung/Wohnbau/<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


DER ENERGIE-<br />

AUSWEIS<br />

Was ist der Energieausweis?<br />

Der Energieausweis ist eine Art Typenschein für Ihr<br />

Haus und beschreibt die Gesamt-Energieeffizienz<br />

des Gebäudes. Er enthält wertvolle Informationen,<br />

wie z.B. den Heizenergiebedarf - damit können Sie<br />

Ihren Energieverbrauch fürs Heizen und somit auch<br />

die Heizkosten abschätzen.<br />

Seit Anfang 2008 gibt es in Österreich und Europa<br />

den Energieausweis für Gebäude. In Österreich ist<br />

der Energieausweis nichts Neues – seit der gesetzlichen<br />

Einführung im Jahr 1999 wurden in <strong>OÖ</strong> über<br />

100.000 Ausweise bereits ausgestellt, es gibt aber<br />

doch einige wichtige Ergänzungen und Neuerungen.<br />

bis 10 kWh/m²a<br />

11 - 15 kWh/m²a<br />

16 - 25 kWh/m²a<br />

26 - 50 kWh/m²a<br />

51 - 100 kWh/m²a<br />

101 - 150 kWh/m²a<br />

151 - 200 kWh/m²a<br />

202 - 250 kWh/m²a<br />

über 250 kWh/m²a<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

Wann ist ein Energieausweis<br />

erforderlich?<br />

• bei Neubau, Zubau, Umbau oder umfassender<br />

Sanierung eines Gebäudes (<strong>OÖ</strong> Baurecht)<br />

• bei Verkauf, Vermietung, Verpachtung eines Gebäudes<br />

(Ö. Energieausweisvorlagegesetz für bestehende<br />

Gebäude gültig seit 1.1.2009)<br />

• bei Gebäuden mit einer Größe von über 1.000 m²<br />

- für größere Menschenansammlungen – zum verpflichtenden<br />

Aushang an einer gut sichtbaren Stelle<br />

(für bestehende Gebäude gültig seit 1.1.2009)<br />

Neu ist die Energieausweis-Pflicht für Nicht-Wohngebäude<br />

und dass der Energieausweis nunmehr für<br />

10 Jahre gilt.<br />

Was steht im Energieausweis NEU<br />

für Wohngebäude?<br />

Im Energieausweis NEU für Wohngebäude finden<br />

Sie unter anderem folgende Angaben:<br />

Der Energieausweis besteht aus einer ersten Seite<br />

mit einer Effizienzskala, einer zweiten Seite mit detaillierten<br />

Energie- und Gebäude-Daten und einem<br />

Anhang. Form und Inhalt sind genormt, der Energieausweis<br />

ist eine Urkunde.<br />

Der Energieausweis für<br />

Wohngebäude enthält:<br />

• den Heizwärmebedarf des Gebäudes (HWB)<br />

• den Warmwasser-Wärmebedarf (WWWB)<br />

• den Heiztechnik-Energiebedarf des Gebäudes<br />

(HTEB)<br />

• den Endenergiebedarf des Gebäudes (HEB)<br />

• Empfehlungen für Maßnahmen<br />

Zusätzlich ist auch nachzuweisen, dass das Wohngebäude<br />

sommertauglich ist (ÖNORM B 8110 Teil 3)<br />

und keine sommerliche Überhitzung eintreten<br />

kann.<br />

03


03<br />

Was bedeuten die Energiekennzahlen?<br />

Kernstück des Energieausweises sind die Energiekennzahlen.<br />

Sie ermöglichen - wie die Angabe des<br />

Treibstoffverbrauches in Litern pro 100 km beim<br />

PKW – einen Vergleich mit anderen Gebäuden.<br />

In Oberösterreich wird bereits seit 1993 die Nutzheiz-Energiekennzahl<br />

(NEZ) im Rahmen der Wohnbauförderung<br />

berechnet. Diese Zahl ist eine geometriebereinigte<br />

Vergleichszahl, die die jährlich<br />

zur Raumheizung benötigte Wärme je Quadratmeter<br />

Fläche angibt. Dabei werden die Energieverluste<br />

(Transmissions- und Lüftungsverluste) und<br />

die solaren und inneren Gewinne eines Gebäudes<br />

(die sich aus der Gebäudeform, der Gebäudeausrichtung,<br />

den verwendeten Baumaterialien etc. ergeben)<br />

auf die beheizte Fläche des Gebäudes bei<br />

einer standardisierten Kompaktheit bezogen.<br />

Im Energieausweis NEU finden Sie als wesentlichste<br />

Energiekennzahl den Heizwärmebedarf (HWB), er<br />

gibt an, wie hoch der zu erwartende jährliche Wärmebedarf<br />

für die Beheizung Ihres Hauses (in Kilowattstunden<br />

pro Quadratmeter beheizter Bruttogrundfläche)<br />

ist.<br />

Dieser kann vom tatsächlichen Verbrauch u. a. auf<br />

Grund des Benutzerverhaltens abweichen.<br />

Als Summe von Heizwärmebedarf und Warmwasserwärmebedarf<br />

(pro m² Bruttogeschoßfläche) sowie<br />

Heiztechnik-Energiebedarf finden Sie im Energieausweis<br />

NEU mit dem Heizenergiebedarf (HEB) auch<br />

eine Angabe zum Endenergiebedarf Ihres Wohngebäudes.<br />

Im Unterschied zum HWB berücksichtigt<br />

der HEB auch die Verluste Ihres Heizsystems (Hilfsenergie,<br />

Verteil- und Speicherverluste etc).<br />

kWh/m 2<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

150<br />

110<br />

gesamter<br />

Gebäudebestand<br />

Bau-Gesetz 94<br />

90<br />

Bau-Gesetz 99<br />

75<br />

Förderung 93<br />

70<br />

Förderung 95<br />

Energiesparhaus<br />

Förderung 97<br />

50 50<br />

Mindeststandard<br />

WBF 07<br />

Niedrigenergiehaus<br />

Förderung 99<br />

Mindeststandard<br />

45<br />

WBF 09<br />

Niedrigstenergiehaus<br />

Förderung 05<br />

Passivhaus<br />

Förderung 05<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

68<br />

Bau-Gesetz 08<br />

65<br />

57<br />

Bau-Gesetz 10<br />

30<br />

10


FÖRDERUNG FÜR<br />

ENERGIESPARENDES<br />

BAUEN<br />

<strong>Energiesparend</strong>es <strong>Bauen</strong><br />

<strong>Energiesparend</strong> <strong>Bauen</strong> bedeutet, durch optimale<br />

Gebäudeplanung und gute Wärmedämmung die<br />

Wärmeverluste nach außen zu minimieren und<br />

durch eine Südorientierung der Fensterflächen solare<br />

Gewinne zu nutzen. Die Lüftungswärmeverluste<br />

werden mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung<br />

mit Wärmerückgewinnung gering gehalten.<br />

Bereits seit 1993 wird in Oberösterreich für die Errichtung<br />

eines energiesparenden Hauses nach dem<br />

Modell des O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>es, im Auftrag<br />

der Wohnbauabteilung, eine erhöhte Wohnbauförderung<br />

gewährt. Voraussetzung für diese Förderung<br />

sind ein Energieberatungsgespräch durch den O.Ö.<br />

<strong>Energiesparverband</strong> und der Nachweis über die<br />

energiesparende Bauweise, anhand der „Nutzheiz-<br />

Energiekennzahl“ (NEZ). Diese Kennzahl ist ein<br />

Maß für den jährlichen Heizwärmebedarf pro Quadratmeter<br />

und hilft, ähnlich wie z.B. die Angabe<br />

des Benzinverbrauchs pro 100 km bei einem Auto,<br />

die Energiesparqualität festzustellen.<br />

Die Berechnung der Nutzheiz-Energiekennzahl<br />

wird vom O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> – auf Basis der<br />

von dem/der Förderwerber/in eingereichten Unter-<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

lagen (Bauplan und Bauteilbeschreibung) – durchgeführt.<br />

Die Bauwerber/innen werden dann zu<br />

einer Energieberatung eingeladen, die von einer/m<br />

geschulten Energieberater/in durchgeführt wird.<br />

Suchen Sie rechtzeitig vor Baubeginn beim O.Ö.<br />

<strong>Energiesparverband</strong> um die Förderung für energiesparendes<br />

<strong>Bauen</strong> an. Damit tragen Sie bei, dass es<br />

bei der gesamten Förderabwicklung zu keiner Verzögerung<br />

kommt und Sie wertvolle Energiespartipps<br />

rechtzeitig vor Baubeginn erhalten.<br />

Der ideale Ablauf<br />

• 1. Schritt: Bauplanentwurf und Planerstellung<br />

• 2. Schritt: mind. 8 Wochen vor Baubeginn beim<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ansuchen<br />

• 3. Schritt: Ansuchen um Baugenehmigung bei<br />

der Baubehörde und Ansuchen um Wohnbauförderung<br />

beim Land Oberösterreich<br />

• 4. Schritt: Baubeginn<br />

Wohnbauförderung – Neubau<br />

Die Förderung zur Errichtung von Eigenheimen<br />

durch natürliche Personen, gewerbliche Bauträger<br />

und gemeinnützige Bauvereinigungen besteht bei:<br />

• Reihenhäusern, Doppelhäusern und<br />

• sonstigen Eigenheimen (Mindestgröße 80 m²) in<br />

der Gewährung von nichtrückzahlbaren Zinsenzuschüssen<br />

zu Hypothekardarlehen, abhängig von<br />

der erreichten Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ):<br />

● Oö. Niedrigenergiehaus:<br />

47.000 € bei einer NEZ von höchstens 45 kWh/m²<br />

und Jahr; Eigenheime mit einer NEZ von mehr als<br />

45 kWh/m² und Jahr werden nicht mehr gefördert.<br />

● Oö. Niedrigstenergiehaus:<br />

54.000 € bei einer NEZ von höchstens 30 kWh/m²<br />

und Jahr<br />

● Oö. Passivhaus:<br />

59.000 € bei einer NEZ von höchstens 10 kWh/m²<br />

und Jahr<br />

04


04<br />

Erhöhung des geförderten Hypothekardarlehens:<br />

• 10.000 € für jedes Kind<br />

• 3.000 € für barrierefreie Bauweise<br />

• 5.000 € für Verwendung von ökologischen Dämmstoffen<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen. Dabei<br />

müssen sämtliche Außenbauteile (Außenwand,<br />

oberste Decke/Dach, Kellerdecke, erdanliegende<br />

Böden - ausgenommen erdberührende Dämmung)<br />

zu 100 % mit nachwachsenden ökologischen<br />

Dämmstoffen versehen werden. Zusätze gegen<br />

Feuer, Wasser und Schädlinge sowie Stützfasern<br />

sind zulässig. Nachwachsende ökologische Dämmstoffe<br />

sind z.B. Flachs, Hanf, Holzfaser, Schafwolle,<br />

Stroh, Zellulose und Kork. Die Wärmeleitfähigkeit<br />

(Lambda-Wert) des Dämmstoffes muss 0,06 W/mK<br />

oder kleiner sein.<br />

Bei Reihen- und Doppelhäusern gilt<br />

darüber hinaus:<br />

• Erhöhung um 18.000 € sofern die Anlage aus<br />

mind. 3 Reihen-bzw. zwei Doppelhäusern besteht<br />

(nicht mehr als durchschnittlich 400 m²<br />

Grund pro Eigenheim)<br />

• es werden nur Niedrigstenergie- und Passivhäuser<br />

gefördert<br />

• die Reihen- und Doppelhäuser müssen über eine<br />

zusammenhängende thermische Hülle verfügen<br />

• bei Errichtung in Form eines Mietkaufes beträgt<br />

das geförderte Hypothekardarlehen bei einer NEZ<br />

von höchstens 30 kWh/m²a -> 87.000 €, bei einer<br />

NEZ von höchstens 10 kWh/m²a -> 92.000 €.<br />

Weitere Voraussetzungen:<br />

• Einsatz eines innovativen klimarelevanten<br />

Hauptheizsystems:<br />

– Heizungssystem auf Basis emissionsarmer, biogener<br />

Brennstoffe (Pellets, Hackgut, Stückholz)<br />

– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />

mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />

4 (bei Luft-Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />

wird zumindest für die ersten drei<br />

Jahre nach Bezug nachweislich mit Strom betrieben,<br />

der zu 100 Prozent aus erneuerbaren<br />

Energieträgern erzeugt wird<br />

– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />

mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />

4 (bei Luft- Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />

wird mit einer thermischen Solaranlage<br />

mit mindestens 4 m² Aperturfläche zur<br />

Warmwasserbereitung kombiniert<br />

– elektrisch betriebenes Heizungswärmepumpensystem<br />

mit einer Jahresarbeitszahl von zumindest<br />

4 (bei Luft-Wärmepumpen 3,5), die Wärmepumpe<br />

wird mit einer netzgekoppelten Photovoltaikanlage<br />

mit mindestens 1kW peak kombiniert<br />

– Fern- oder Nahwärme aus hocheffizienter Kraft-<br />

Wärme-Koppelungs-Anlage oder sonstiger Abwärme,<br />

die andernfalls ungenutzt bleibt<br />

– Fernwärme mit einem Anteil erneuerbarer Energie<br />

von zumindest 80 %<br />

– Erdgas-Brennwert- bzw. Flüssiggas-Brennwert-<br />

Anlagen in Kombination mit thermischen Solaranlagen<br />

mit mindestens 4 m² Aperturfläche<br />

ODER der Bezug eines von der Förderstelle<br />

anerkannten Erdgas-Biogas-Produktes (für die<br />

Dauer der Gewährung der Zinsenzuschüsse der<br />

Eigenheimförderung).<br />

• Kohle, Heizöl und Elektroheizungen dürfen<br />

als Hauptheizsystem nicht verwendet werden<br />

• Ökologische Mindestkriterien:<br />

– HFKW-freie und HFCKW-freie Wärmedämm-<br />

stoffe und Baustoffe (siehe periodisch aktuali-<br />

sierte Liste des Klimaschutzbeauftragten)<br />

– Brennwerttechnik bei Gaskessel<br />

– selbsttätig wirkende Einrichtungen zur raum-<br />

bzw. zonenweisen Regelung der Raumtem-<br />

peratur (zB Thermostatventil)<br />

– Niedertemperaturverteilsystem (Vorlauf-/<br />

Rücklauftemperatur max. 55/45 °C)<br />

– bei Umwälzpumpen sind gemäß Energiever-<br />

brauchs-Kennzeichnung (EU-Energie-Label)<br />

nur Pumpen der Klasse A, A+ und A++ zulässig<br />

– ein wassergetragenes Heizsystem ist vorzuseh-<br />

en (ausgenommen bei Passivhäusern)<br />

– Elektrische Durchlauferhitzer zur Warm-<br />

wasser-Bereitung sind nicht zulässig<br />

– ein Nachweis über die einzuhaltende Ver-<br />

meidung der sommerlichen Überwärmung ge-<br />

mäß ÖNORM 8110-3 ist auf Verlangen vor-<br />

zulegen (z.B. bei > 30% Fensteranteil der<br />

Außenwand oder > 45% einer Fassade)<br />

– luftdichte Gebäudehülle mit n 50 -Wert kleiner<br />

oder gleich 1,5 [1/h] bei Niedrigstenergie-<br />

häusern und kleiner oder gleich 0,6 [1/h] bei<br />

Passivhäusern<br />

– Vermeidung von Zirkulationsleitungen für die<br />

Warmwasserversorgung<br />

– fachgerechte hydraulische Einregulierung der<br />

Wärmeverteilungs/abgabe-Systeme.<br />

Nähere Information: Land <strong>OÖ</strong>.,<br />

Abt. Wohnbauförderung, Tel. 0732/7720-14144<br />

oder O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Tel. 0800-205-206<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


DAS NIEDRIGST-<br />

ENERGIEHAUS<br />

Von einem Niedrigstenergiehaus spricht man,<br />

wenn eine Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) von<br />

höchstens 30 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

und Jahr (kWh/m²,a) erreicht bzw. unterschritten<br />

wird. Die Vorteile eines Niedrigstenergie-<br />

hauses sind u.a. ein höherer Wohnkomfort, geringere<br />

Energiekosten und eine erhöhte Wohnbauförderung.<br />

Wie wird ein Gebäude<br />

zum Niedrigstenergiehaus?<br />

● Die Energiekennzahl (NEZ):<br />

Dokumentiert wird das Niedrigstenergiehaus durch<br />

das Erreichen einer Nutzheiz-Energiekennzahl von<br />

höchstens 30 kWh/m²,a. Diese Kennzahl gibt den<br />

jährlichen Heizenergiebedarf pro Quadratmeter<br />

an und ist ein Maß für die „Energiequalität“ des<br />

Hauses. Erreicht werden kann sie durch eine gute<br />

Planung, die neben einer kompakten Bauweise<br />

auch die Nutzung der solaren Gewinne durch eine<br />

Südorientierung der Fensterflächen berücksichtigt.<br />

Voraussetzung ist weiters eine sehr gute Wärmedämmung<br />

der Gebäudehülle und im Regelfall eine<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung<br />

zur Verringerung der Lüftungswärmeverluste.<br />

Weiters sollte auf die Vermeidung von Wärmebrücken<br />

bei sämtlichen Bauteilanschlüssen und<br />

Bauteilübergängen geachtet werden.<br />

● Sehr gute Wärmedämmung:<br />

Gute Dämmeigenschaften der Bauteile (niedrige<br />

U-Werte) senken den Energiebedarf. Gute Wärmedämmung<br />

heißt z.B. 3-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />

bei den Fenstern (U-Werte des gesamten<br />

Fensters von 1,0 bis 0,8 W/m²K), Dämmung<br />

der obersten Geschoßdecke mit mindestens 30 cm<br />

und der Kellerdecke mit mind. 16 – 20 cm Wärmedämmung.<br />

Bei den Außenwänden bedeutet gute<br />

Wärmedämmung z.B: ein 50 cm hochporosierter<br />

Hochlochziegel, ein 25 bzw. 30 cm Hochlochziegel<br />

mit 16 – 20 cm Dämmung oder eine Holzriegelwand<br />

mit 25 – 30 cm Dämmung.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

Richtwerte für den Bau<br />

eines Niedrigstenergiehauses:<br />

U-Werte (W/m²K)<br />

Fenster 1,0<br />

Außenwand 0,16<br />

oberste Geschoßdecke 0,12<br />

Kellerdecke 0,20<br />

Worauf muss ich beim Bau<br />

eines Niedrigstenergiehauses<br />

besonders achten?<br />

● Kontrollierte Wohnraumlüftung:<br />

Voraussetzung für das Erreichen eines Niedrigstenergiestandards<br />

ist in der Regel der Einsatz einer<br />

kontrollierten Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />

Dabei wird die zugeführte Luftmenge<br />

genau dem hygienischen Frischluftbedarf angepasst.<br />

Zusätzlich kann die in der Abluft enthaltene<br />

Wärme zur Vorerwärmung der Zuluft genutzt werden.<br />

Mit der Lüftungsanlage können bis zu 90 %<br />

der in der Abluft enthaltenen Energie zurückgewonnen<br />

werden. Bei richtiger Planung und Benutzung<br />

können in einem Durchschnittshaushalt<br />

2.000 – 3.000 kWh Energie pro Jahr eingespart<br />

werden, Voraussetzung ist eine luftdichte Gebäudehülle.<br />

Gute Anlagen benötigen im Gegenzug<br />

max. 300 kWh Strom jährlich für den Betrieb.<br />

05


05<br />

● Luftdichtheit:<br />

Ein wichtiges Kriterium bei der Umsetzung eines<br />

Niedrigstenergiehauses ist eine luftdichte Gebäudehülle.<br />

Sie sorgt dafür, dass Bauteile nicht übermäßig<br />

auskühlen, Bauschäden sowie Schimmelbildung<br />

vermieden werden und keine unkontrollierten<br />

Lüftungsverluste auftreten.<br />

Typische Leckagen bei Gebäuden, denen besonderes Augenmerk<br />

geschenkt werden sollte, sind u.a:<br />

1 Tür zwischen beheiztem Kellerflur und unbeheiztem Kellerraum<br />

2 Anschluss der Kellerdecke an die Außenwand<br />

3 Durchführung der Sanitärleitung durch die Decke über kaltem<br />

Keller<br />

4 Durchführung der Kellerdecke durch die Innenwand<br />

5 Anschlüsse der Außentür<br />

6 Fenster- und Fensterbankanschlüsse<br />

7 Übergang der Außenwand zur Luftdichtungsebene des Schrägdaches<br />

8 Durchführung der Sanitärleitung<br />

9 Anschlüsse der Luftdichtungsebene an die Drempelabmauerung<br />

10 Anschluss des Dachflächenfensters<br />

11 Anschluss der Bodenluke<br />

12 Anschluss der Luftdichtungsebene an die Giebelmauer<br />

13 Schornsteindurchführung<br />

● Luftdichtheitstest:<br />

Idealerweise wird die Gebäudedichtheit durch einen<br />

Luftdichtheitstest nachgewiesen. Dabei wird ein<br />

Gebläse in einer Öffnung angebracht und der Luftvolumenstrom<br />

bei Über- und Unterdruck bei einer<br />

Druckdifferenz von 50 Pascal bestimmt. Der stündliche<br />

Luftwechsel durch Gebäudeundichtheiten wird<br />

auf das Raumvolumen bezogen. Dieser „nL50-Wert“<br />

stellt einen Qualitätsnachweis über die Dichtheit der<br />

Gebäudehülle dar. Für Gebäude mit einer mechanischen<br />

Belüftung ist gem. Oö. Bautechnikverordnung<br />

ein nL50-Wert von maximal 1,5 pro Stunde<br />

(= 1,5-facher Leck-Luftwechsel pro Stunde) gefordert,<br />

idealerweise liegt der Wert unter 1,0 pro Stunde.<br />

Bei der Luftdichtheitsmessung sollten folgende<br />

Messrichtlinien beachtet werden: Die Messung sollte<br />

in der kleinstmöglichen Öffnung und erst nach<br />

Montage von hülldurchdringenden und -berührenden<br />

Installationen (Elektriker, Installateur, Lüftungstechniker)<br />

erfolgen. Die Haustüre muss bereits eingebaut<br />

sein und es sollen keine provisorischen Abdichtungen<br />

(ausgenommen Kanal- und Lüftungsrohre)<br />

vorgenommen werden.<br />

● Wärmebrücken:<br />

Wärmebrücken sind Schwachstellen des Gebäudes,<br />

bei denen an örtlich begrenzten Stellen mehr<br />

Wärme verloren geht als durch andere, gut gedämmte<br />

Flächen. Beim Bau eines Niedrigstenergiehauses<br />

ist es wichtig, Wärmebrücken zu minimieren.<br />

Diese treten typischerweise v.a. an folgenden<br />

Bauteilübergängen auf:<br />

- Fensteranbindung (Laibung, Sturz, Fensterbrett,<br />

Rollladenkasten)<br />

- Anbindung der Kellerdecke an den Keller (Kellerwände)<br />

- Anbindung der Außen- und Innenwände an die<br />

Kellerdecke / Fundamentplatte<br />

- Anbindung Außenwände an die Dachkonstruktion.<br />

Warum lohnt es sich, ein<br />

Niedrigstenergiehaus zu bauen?<br />

● Höherer Wohnkomfort:<br />

Ein behagliches Raumklima durch eine sehr gute<br />

Wärmedämmung und eine luftdichte Gebäudehülle<br />

erhöht wesentlich den Wohnkomfort. Die<br />

kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt durch richtig<br />

dosierte Frischluft für ein angenehmes Raumklima.<br />

● Geringe Energiekosten für’s Heizen:<br />

Die Energiekennzahl von max. 30 kWh/m² und<br />

Jahr bedeutet eine wesentliche Energieeinsparung<br />

und halbiert die Heizkosten annähernd gegenüber<br />

herkömmlichen Neubauten gemäß Baugesetz.<br />

● Erhöhte Wohnbauförderung:<br />

Niedrigstenergiehäuser werden vom Land <strong>OÖ</strong><br />

besonders gefördert. Im Rahmen der Wohnbauförderung<br />

erhalten Sie bei der Errichtung von Eigenheimen<br />

(Eigenheimen als Teil einer Gesamtan-<br />

lage/Reihenhäuser und bei sonstigen Eigenheimen)<br />

ein gefördertes Hypothekardarlehen von 54.000 <br />

(plus Zuschläge für Kinder, barrierefreies <strong>Bauen</strong>,<br />

ökologische Dämmstoffe und Reihenhaus).<br />

Suchen Sie rechtzeitig vor Baubeginn beim O.Ö.<br />

<strong>Energiesparverband</strong> um die erhöhte Wohnbauförderung<br />

für energiesparendes <strong>Bauen</strong> an und Sie erhalten<br />

im Rahmen der Energieberatung wertvolle<br />

Energiespartipps rechtzeitig vor Baubeginn.<br />

Nähere Information:<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Landstraße 45,<br />

4020 Linz, Energiespar-Hotline: 0800/205 206<br />

zum Ortstarif, info@energiesparverband.at,<br />

www.energiesparverband.at bzw.<br />

Abteilung Wohnbauförderung,<br />

Tel: 0732-7720-14143<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


DAS PASSIVHAUS<br />

Passivhäuser sind Gebäude, die auch ohne herkömmliches<br />

Heizsystem in unseren Breiten ein<br />

behagliches Raumklima bieten können. Im Wesentlichen<br />

reicht die „passive“ Nutzung der Sonneneinstrahlung<br />

durch die Fenster – daher der Name<br />

– und die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern<br />

aus, um das Gebäude während der Heizsaison<br />

auf einer angenehmen Innentemperatur zu<br />

halten. Der Jahresheizwärmebedarf liegt laut den<br />

oberösterreichischen gesetzlichen Regelungen bei<br />

Passivhäusern bei 10 kWh/m²a und darunter. Passivhäuser<br />

brauchen damit nur rund 1/5 der Heizenergie<br />

von Neubauten nach der derzeitigen Bauordnung.<br />

In der Regel deckt eine kleine Heizanlage<br />

den (geringen) Wärmebedarf.<br />

Durch die Ausstattung des Passivhauses mit stromsparenden<br />

Haushaltsgeräten kann eine weitere Reduktion<br />

des Energieverbrauchs erzielt werden.<br />

Wodurch wird ein Gebäude<br />

zum Passivhaus?<br />

Der Bau eines Passivhauses erfordert eine exakte<br />

und umfassende Planung. Passivhäuser haben eine<br />

besonders gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken<br />

und haben eine hohe Luftdichtheit. Eine<br />

optimale Nutzung der Sonnenenergie erfolgt<br />

durch Südorientierung des Hauses sowie spezielle<br />

Fenster mit großer Dämmwirkung und hoch lichtdurchlässiger<br />

Verglasung. Der verbleibende Restenergiebedarf<br />

wird dann im Idealfall durch erneuerbare<br />

Energieträger (z.B. thermische Solaranlage<br />

zur Warmwasserbereitung und Holz-Pelletsofen)<br />

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gedeckt. Die Mehrkosten für die Errichtung eines<br />

Passivhauses werden im Idealfall durch die erhöhte<br />

Wohnbauförderung abgedeckt.<br />

● Geringste Wärmeverluste<br />

Dämmung<br />

Die Wärmedämmwerte (U-Werte) der Bauteile liegen<br />

unter 0,12 W/m²K. Eine hochgedämmte Außenwand<br />

ist Grundvoraussetzung für ein Passivhaus.<br />

Mauersteine mit 20 bis 30 cm Wärmedämmung<br />

oder Holzriegelkonstruktionen mit 30 bis<br />

40 cm Dämmung sind üblich. Die Wärmedämmung<br />

der obersten Geschoßdecke beträgt bis zu<br />

einem halben Meter. Und auch die Wärmeverluste<br />

nach unten (Keller) werden mit hohen Dämmstärken<br />

von 20 bis 30 cm klein gehalten.<br />

Bei den Fenstern wird auf einen guten Wärmedämmwert<br />

von Verglasung und Rahmen geachtet.<br />

Wärmeschutzverglasung (U-Wert < 0,6 W/m²K)<br />

und supergedämmte Fensterrahmen mit reduziertem<br />

Verlust am Glasrand sind erforderlich. Der<br />

Gesamt-U-Wert (Uw, Glas und Rahmen) sollte<br />

möglichst unter 0,8 W/m²K liegen. Wichtig bei der<br />

Auswahl der Fenster ist auch, wie viel Sonnenenergie<br />

durch die Fenster ins Haus kommt. Der Gesamtenergiedurchlassgrad<br />

(g-Wert) sollte möglichst<br />

über 50 % liegen.<br />

Luftdichtheit<br />

Die Dämmung eines Gebäudes ist nur dann wirksam,<br />

wenn die Gebäudehülle auch luftdicht ist. Die<br />

Gebäudedichtheit wird durch eine Luftdichtheitsmessung<br />

nachgewiesen. Der so gemessene Luftwechsel<br />

bezogen auf das Raumluftvolumen (n 50 ) muss beim<br />

Passivhaus 0,6 [1/h] pro Stunde unterschreiten.<br />

Wärmebrücken<br />

Besonderes Augenmerk muss bei einem Passivhaus<br />

auf eine wärmebrückenfreie Konstruktion gelegt<br />

werden.<br />

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06<br />

● Passive Sonnenenergienutzung<br />

Durch eine Ausrichtung der Fenster nach Süden<br />

kann die passive Sonnenenergienutzung optimiert<br />

werden. Große Glasflächen in andere Himmelsrichtungen<br />

sollten vermieden werden. Ein Fensteranteil<br />

an der Südfassade von 30 bis 50 % bringt<br />

beim Passivhaus einen Beitrag zur Raumheizung<br />

von nahezu 40 %. Vor allem bei großen Fensterflächen<br />

muss aber wegen Überhitzungsgefahr im<br />

Sommer eine Abschattung vorgesehen werden.<br />

● Effektiv Lüften<br />

Passivhäuser werden über eine kontrollierte Wohnraumlüftung<br />

automatisch mit Frischluft versorgt.<br />

Die kontrollierte Wohnraumlüftung garantiert eine<br />

dauerhaft gute Raumluftqualität bei gleichzeitiger<br />

Energieeinsparung durch Wärmerückgewinnung<br />

aus der Abluft. Eine zusätzliche Vorerwärmung der<br />

Frischluft über einen Erdwärmetauscher (z.B. Sole-<br />

Erdwärmetauscher) ist möglich und empfehlenswert.<br />

Damit wird der Nachheizbedarf weiter gesenkt<br />

und die Vereisungsgefahr im Wärmetauscher<br />

ausgeschlossen. Im Sommer kann damit eine<br />

Abkühlung der Luft erfolgen, es sollte aber keine<br />

Klimaanlage verwendet werden. Ein Sonnenschutz<br />

wird dadurch nicht ersetzt und ist erforderlich.<br />

● Etwas Heizen<br />

Auch wenn der Heizenergiebedarf sehr gering<br />

ist, muss fallweise trotzdem geheizt werden. Bei<br />

einem Passivhaus ohne Heizung würde bei ungünstigen<br />

Wetterbedingungen die Innenraumtemperatur<br />

auf etwa 16° C fallen. Aus Umweltschutzgründen<br />

sollte die erforderliche Wärmeversorgung<br />

mit erneuerbaren Energieträgern erfolgen, z.B. mit<br />

einem kleinen Holz-Pelletsofen. Eine elektrische<br />

Direktheizung ist nicht erlaubt.<br />

● Warmwasser bereiten<br />

Sonnenkollektoren übernehmen im Sommer die<br />

Warmwasserbereitung, im Winter kann die Erwärmung<br />

mit dem Haustechniksystem erfolgen.<br />

● Gesamtenergieverbrauch<br />

Um den Gesamtenergieverbrauch des Gebäudes<br />

gering zu halten, sollten alle elektrischen Verbraucher<br />

möglichst energiesparend sein. Achten Sie<br />

beim Kauf von Elektrogeräten daher unbedingt auf<br />

deren Strombedarf.<br />

Ziel ist es, dass der gesamte Endenergiebedarf<br />

für Heizung, Warmwasser und Haushaltsgeräte<br />

42 kWh/m² und Jahr nicht überschreitet.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

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FÖRDERUNG FÜR<br />

ENERGIESPARENDES<br />

SANIEREN<br />

<strong>Energiesparend</strong>es <strong>Sanieren</strong><br />

Eine Förderung für die Sanierung von Wohnhäusern<br />

und Wohnungen wird grundsätzlich in Form<br />

von Annuitätenzuschüssen gewährt. Die Förderhöhen<br />

betragen:<br />

a) 25 % Annuitätenzuschuss u.a. bei der energiesparenden<br />

Sanierung von Einzelbauteilen – dazu<br />

müssen Mindest-Wärmedämmwerte (U-Werte)<br />

erreicht werden – oder<br />

b) 30 %, 35 % oder 40 % Annuitätenzuschuss bei<br />

der gesamthaften energiesparenden Sanierung –<br />

dafür ist eine Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ)<br />

von 75, 65, 45 oder 15 kWh/m²a zu erreichen.<br />

Bei gesamthafter energiesparender Sanierung, deren<br />

Ausführung ab dem 1. 1. 2009 begonnen wurde<br />

und deren Rechnungsdatum zwischen 1. 1. 2009<br />

und 30. 6. 2010 liegt, besteht die Möglichkeit<br />

alternativ zum Annuitätenzuschuss einen Direktzuschuss<br />

zu beantragen.<br />

Voraussetzungen:<br />

• Die Erteilung der Baubewilligung muss zum Zeitpunkt<br />

des Ansuchens mind. 20 Jahre zurückliegen.<br />

• Förderbar sind nur solche Sanierungsarbeiten, die<br />

durch gewerblich befugte Unternehmen durchgeführt<br />

oder deren Vornahme durch Materialrechnungen<br />

in der Höhe von mindestens 150 €<br />

nachgewiesen worden sind. Die Rechnungen<br />

dürfen nicht älter als 2 Jahre sein.<br />

Wie ist die Vorgangsweise?<br />

1. Schicken Sie bitte möglichst vor Beginn der Sanierung<br />

einen Bauplan und eine vollständig ausgefüllte<br />

Bauteilbeschreibung an den O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>,<br />

Landstraße 45, 4020 Linz.<br />

2. Unser/e Energieberater/in vereinbart mit Ihnen den<br />

Termin für die verpflichtende Energieberatung.<br />

3. Der O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> errechnet aus<br />

Ihren Unterlagen die Nutzheiz-Energiekennzahl.<br />

4. Nach absolvierter Beratung und mit dem Erreichen<br />

der Energiekennzahl wird Ihnen ein Zertifikat<br />

zugeschickt, das Sie gemeinsam mit den<br />

bezahlten Rechnungen Ihrem Antrag auf Sanierungsförderung<br />

beim Land <strong>OÖ</strong> beilegen.<br />

5. Ein entsprechender Annuitätenzuschuss (Direktzuschuss)<br />

wird von der Wohnbauförderstelle<br />

nach absolvierter Beratung und Nachweis der<br />

bezahlten Rechnungen gewährt.<br />

6. Es werden Kontrollen der Sanierungsmaßnahmen<br />

durchgeführt.<br />

a) 25 % Annuitätenzuschuss wird gewährt:<br />

1. Bei einer Sanierung ohne Verbesserung des Energiestandards<br />

2. Bei der Sanierung einzelner, zusammengehöriger<br />

Bauteile, wenn folgender energietechnischer<br />

Mindeststandard (höchstzulässige U-Werte bzw.<br />

Mindest-Dämmstärken) erreicht wird:<br />

Bauteil max.<br />

U-Wert<br />

(W/m 2 K)<br />

Außendecken, Dach,<br />

oberste Geschoßdecke<br />

≤ 0,15<br />

Dachschrägen ≤ 0,18<br />

Fenster & Türen<br />

gegen Außenluft<br />

Austausch des<br />

Fensterglases<br />

Außenwände/Wände<br />

gegen Dachraum &<br />

Garagen<br />

Decken & Wände zu<br />

unbeheiztem Keller<br />

Erdberührte Wände &<br />

Fußböden<br />

Unbeheizte Keller<br />

gegen Außenluft<br />

Dämmstarke Fensterlaibung<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />

Beispiel/<br />

Anmerkung<br />

Betondecke mit 26<br />

cm Dämmplatten<br />

Dämmung zw. den<br />

Sparren mit 24 cm<br />

≤ 1,20 gemäß Prüfzeugnis<br />

≤ 1,10<br />

≤ 0,25<br />

≤ 0,35<br />

≤ 0,35<br />

≤ 0,5<br />

≤ 3 cm<br />

Wärmeschutzverglasung<br />

25 cm Ziegelwand<br />

mit 14 cm Vollwärmeschutz<br />

10 cm Dämmung<br />

auf der Unterseite<br />

10 cm Dämmung<br />

im Fußbodenaufbau<br />

bezogen auf eine<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

von 0,04 W/m 2 K<br />

07


07<br />

Ist es aufgrund der vorhandenen Bausubstanz<br />

technisch nicht möglich oder zumutbar, die definierten<br />

U-Werte zu erreichen, so können vom<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> für das konkrete Sanierungsvorhaben<br />

abweichende U-Werte festgelegt<br />

werden. (z.B. bei Denkmalschutz)<br />

3. Erneuerung von Heizkesseln:<br />

In Gebäuden, in denen zumindest eine NEZ von<br />

75 kWh/m²a bereits durch frühere Maßnahmen<br />

erreicht wurde. Bei der Erneuerung von Heizkesseln<br />

für fossile Brennstoffe sind nur Brennwertgeräte<br />

förderbar.<br />

Was geschieht, wenn die<br />

Mindest-Wärmedämmwerte nicht<br />

erreicht werden?<br />

Bei einer Überschreitung der Mindest-Wärmedämmwerte<br />

lt. Ihrem Ansuchen gibt es die Möglichkeit im<br />

Zuge einer Energieberatung höhere Dämmstärken<br />

festzulegen, um die geforderten Werte zu erreichen.<br />

Im Anschluss erhalten Sie ein Zertifikat und Sie können<br />

um den 25%-igen Annuitätenzuschuss beim Land<br />

<strong>OÖ</strong> ansuchen. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird<br />

bei Überschreiten der Mindest-Wärmedämmwerte<br />

keine Förderung gewährt. Vor Beginn der Sanierung<br />

ist mit dem O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> ein Beratungsgespräch<br />

zu führen.<br />

b) Annuitätenzuschuss bei gesamt-<br />

hafter, energiesparender Sanierung:<br />

• 30 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />

75 kWh/m² und Jahr<br />

• 35 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />

65 kWh/m² und Jahr<br />

• 40 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />

45 kWh/m² und Jahr<br />

• 40 % Annuitätenzuschuss bei einer NEZ von<br />

15 kWh/m² und Jahr (Passivhaussanierung -<br />

andere Rückzahlungsmodalitäten)<br />

Förderung von Häusern bis zu<br />

3 Wohnungen:<br />

• Annuitätenzuschüsse werden höchstens bis zu<br />

einer Darlehenssumme von 37.000 € pro Wohnhaus<br />

gewährt<br />

• bei einem Passivhaus beträgt die höchste bezuschusste<br />

Darlehenssumme 40.000 €<br />

• werden ökologische Dämmstoffe aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen verwendet, so erhöht sich das<br />

Darlehen um 3.000 €. Dabei müssen sämtliche<br />

Außenbauteile (Außenwand, oberste Decke/Dach,<br />

Kellerdecke, erdanliegende Böden - ausgenommen<br />

erdberührende Dämmung) zu 100 % mit<br />

nachwachsenden ökologischen Dämmstoffen versehen<br />

werden. Zusätze gegen Feuer, Wasser und<br />

Schädlinge sowie Stützfasern sind zulässig. Nachwachsende<br />

ökologische Dämmstoffe sind z.B.<br />

Flachs, Hanf, Holzfaser, Schafwolle, Stroh, Zellulose<br />

und Kork. Die Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert)<br />

des Dämmstoffes muss 0,06 W/mK oder<br />

kleiner sein.<br />

• + 3.000 € bei Brennwertkessel (Heizlastberechnung<br />

erforderlich)<br />

Ökologische Mindestkriterien<br />

Bei der Sanierung von Wohnhäusern mit bis zu 3<br />

Wohnungen sind die folgenden ökologischen Mindestkriterien<br />

einzuhalten:<br />

• HFKW-freie und HFCKW-freie Wärmedämmstoffe<br />

und Baustoffe (siehe periodisch aktualisierte<br />

Liste des Klimaschutzbeauftragten)<br />

• bei nachträglichem Einbau einer Wohnraumlüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung ist eine<br />

luftdichte Gebäudehülle mit n 50 -Wert kleiner<br />

oder gleich 1,5 [1/h] auszuführen<br />

• bei Erneuerung der Heizanlage ist ein wassergetragenes<br />

System vorzusehen (ausgenommen Passivhaus)<br />

• fachgerechte hydraulische Einregulierung der<br />

Wärmeverteilungs/abgabe-Systeme.<br />

• bei Erneuerung der Warmwasserbereitung keine<br />

Durchlauferhitzer<br />

• bei Erneuerung der Umwälzpumpen zumindest<br />

A-Pumpen<br />

Nähere Information: Land <strong>OÖ</strong>.,<br />

Abt. Wohnbauförderung, Tel. 0732/7720-14144<br />

oder O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong>, Tel. 0800-205-206<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


DIE RICHTIGE<br />

SANIERUNG<br />

Wann sollte man an<br />

eine Sanierung denken ?<br />

Die Sanierung von bestehenden Gebäuden ist sowohl<br />

vom ökonomischen als auch vom ökologischen<br />

Standpunkt gesehen eine sinnvolle Investition.<br />

Durch verbesserten Wärme schutz sparen Sie Heizkosten,<br />

tragen damit zum Umwelt schutz bei und erhöhen<br />

auch die Behaglichkeit in Ihrem Zuhause.<br />

Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass<br />

bei einem über 20 Jahre alten Gebäude einzelne<br />

Sanierungsmaßnahmen notwendig sein können.<br />

Auf Grund der raschen Entwicklung bei Baumaterialien<br />

und Dämmstandards benötigen neue Niedrigenergiehäuser<br />

nur mehr rund ein Drittel der Energie<br />

zum Beheizen als herkömmliche Gebäude.<br />

Als Faustregel gilt: Dividieren Sie die jährlichen<br />

Heizkosten durch die Quadrat meteranzahl der<br />

beheizten Fläche. Ist der Wert größer als 10 Euro/m<br />

2 , sollten Sie an Wärme dämm maßnahmen<br />

denken. Eine umfassende, gesamthafte Sanierung<br />

ist meist die beste Lösung, Sie können aber auch<br />

schrittweise einzelne Maßnahmen setzen.<br />

Empfehlenswert ist dabei folgende Reihenfolge:<br />

1) Oberste Geschoßdecke dämmen:<br />

Diese Maßnahme bringt mit relativ geringen Kosten<br />

häufig die größten Einsparungen (siehe Beispiel).<br />

2) Fenstertausch:<br />

Beim Fenstertausch sollte auf einen möglichst kleinen<br />

U-Wert der Fenster geachtet werden. Den bes-<br />

ten Wärmeschutz bietet ein Dreischeiben-Wärmeschutzglas<br />

mit U-Werten von 0,5 – 0,7 W/m 2 K.<br />

3) Fenster sanieren:<br />

Manchmal lassen sich Fenster auch mit einfachen<br />

Maßnahmen, wie Einstellen der Beschläge oder Erneuerung<br />

der Dichtungen, sanieren und ein sofortiger<br />

Fenstertausch ist nicht unbedingt erforderlich.<br />

Ev. kann auch ein Glastausch sinnvoll sein.<br />

4) Kellerdecke von unten dämmen:<br />

Mindestens 10 cm zusätzliche Wärmedämmung an<br />

der Keller decke schafft Abhilfe bei "kalten" Fußböden.<br />

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5) Außenwände dämmen:<br />

Idealerweise verbinden Sie eine ohnehin notwendige<br />

Fassadenerneuerung mit einer Wärmedämmung<br />

der Außenwände. Nicht nur aus<br />

Energiespar gründen, sondern auch aus bauphysikalischen<br />

Erwägungen ist eine Mindestdämmstärke<br />

von 14 –20 cm empfehlenswert.<br />

6) Warmwasserbereitung im Sommer<br />

von der Heizung trennen:<br />

Wird das Warmwasser im Sommer mit der Heizungsanlage<br />

bereitet, ist der Heizkessel für diesen<br />

Zweck in der Regel zu groß dimensioniert.<br />

Idealerweise nutzen Sie Sonnenkollektoren zur<br />

Warmwas serbereitung im Sommer und verwenden<br />

nur im Winter die Heizungsanlage.<br />

7) Heizung sanieren:<br />

Auch ohne Heizungstausch lassen sich mit einfachen<br />

Maßnahmen Verbesserungen erzielen, wie<br />

z.B. durch Dämmen der Verteilleitungen, Einbau<br />

einer modernen Regelung und von Thermostatventilen,<br />

durch einen Pufferspeicher bei Festbrennstoffen<br />

oder durch den Einbau von effizienten Umwälzpumpen.<br />

8) Heizkessel tauschen:<br />

Nach erfolgter Sanierung des Hauses ist der Energie<br />

bedarf wesentlich geringer und der Heizkessel<br />

daher meist überdimensioniert. Bei einer Heizungserneuerung<br />

sollten Sie die Möglichkeit zum Umstieg<br />

auf erneuerbare Energieträger, die vom Land<br />

Oberösterreich gefördert werden, nutzen.<br />

08


08<br />

Beispiel:<br />

Sanierung eines<br />

Wohngebäudes<br />

2 x 120 m 2 Geschoßfläche, 11 m x 11 m Außenabmessung,<br />

Energieverbrauch vor der Sanierung<br />

ca. 6.000 Liter Öl (~16 t CO 2 ), teilbeheizt (bei<br />

Vollbeheizung ca. 8.100 Liter).<br />

1) Dämmung der obersten Geschoßdecke:<br />

vor Sanierung: . ............................... 3 cm Wärmedämmung<br />

Maßnahme: . ................................. 30 cm Wärmedämm platten<br />

Materialkosten: . .............................. ca. 2.000 Euro<br />

Energieeinsparung: . ............................ 10.800 kWh (ca. 1.500 Liter Öl)<br />

2) Dämmung der Kellerdecke:<br />

vor Sanierung: . ............................. 3 cm Schlackenschüttung<br />

Maßnahme: . ................................. 12 cm Wärmedämmung (Kellerdecke Unterseite)<br />

Materialkosten: . .............................. ca. 2.500 Euro<br />

Energieeinsparung: . ............................ 5.400 kWh (ca. 700 Liter Öl)<br />

3) Fenstertausch:<br />

vor Sanierung: . ............................... Verbundfenster<br />

Maßnahme: . ................................. neue Fenster mit Wärmeschutzglas<br />

Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 15.000 Euro<br />

Energieeinsparung: . ............................ 3.300 kWh (ca. 450 Liter Öl)<br />

4) Dämmung der Außenwände:<br />

vor Sanierung: . ............................... 30 cm Lochziegel<br />

Maßnahme: . ................................. 16 cm Wärmedämmplatten<br />

Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 18.000 Euro<br />

Energieeinsparung: . ............................ 21.000 kWh (ca. 2.800 Liter Öl)<br />

5) Solaranlage zur Warmwasserbereitung:<br />

vor Sanierung: . ............................... Warmwasserbereitung mit Heizkessel<br />

Maßnahme: . ................................. 10 m 2 Sonnenkollektoren<br />

Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 7.000 Euro<br />

Energieeinsparung: . ............................ 3.500 kWh (ca. 700 Liter Öl)<br />

6) Heizkesseltausch:<br />

vor Sanierung: . ............................... Ölkessel (nach Sanierung überdimensioniert)<br />

Maßnahme: . ................................. moderne Pelletsheizanlage<br />

Material- und Arbeitskosten: . .................... ca. 12.000 Euro<br />

Energieverbrauch nach der Sanierung (vollbeheizt): .........ca. 4.000 kg Pellets (entspricht 1.900 Liter Öl, CO 2 -neutral)<br />

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BARRIEREFREIE<br />

BAUWEISE<br />

Barrierefreies <strong>Bauen</strong> bedeutet <strong>Bauen</strong> für alle Menschen<br />

mit allen Veränderungen, die im Laufe eines<br />

jeden Lebens eintreten können. Barrierefreies <strong>Bauen</strong><br />

bringt daher für alle Menschen Vorteile, nicht<br />

nur für Ältere und Menschen mit physischen Beeinträchtigungen.<br />

Im oö. Baurecht sind daher Bestimmungen aufgenommen,<br />

die die barrierefreie Gestaltung baulicher<br />

Anlagen und den „anpassbaren Wohnbau“ bei bestimmten<br />

Bauvorhaben verpflichtend vorsehen.<br />

Auch die Wohnbauförderung unterstützt die barrierefreie<br />

Bauweise, so erhöht sich das geförderte Hypothekardarlehen<br />

um 3.000 Euro, wenn das Eigen-<br />

heim barrierefrei errichtet wird.<br />

Kriterien für barrierefreies <strong>Bauen</strong><br />

1) Zugang und Eingangsebene<br />

Der Zugang zum Wohnhaus, zum Wohnschlafraum,<br />

zum WC, zur Dusche und zur Küche in der<br />

Eingangsebene muss barrierefrei errichtet werden.<br />

„Barrierefreier“ Hauptzugang zur Wohn-<br />

ebene heißt:<br />

• ein maximaler Niveauunterschied von 3 cm ist<br />

einzuhalten, anderenfalls ist eine Zufahrtsrampe<br />

vorzusehen. (lt. ÖNORM B 1600)<br />

• die Eingangstür muss eine durchgangslichte Breite<br />

von mindestens 90 cm aufweisen, die Türflügelbreite<br />

sollte jedoch 100 cm nicht überschreiten.<br />

(lt. ÖNORM B 1600)<br />

• auf beiden Seiten der Eingangstür ist ein ausreichend<br />

großer Anfahrbereich vorzusehen d.h.<br />

mindestens 120 cm tief und 150 cm breit bzw.<br />

auf der Türaufgehseite mindestens 200 cm tief<br />

und ebenfalls 150 cm breit. (lt. ÖNORM B<br />

1600)<br />

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Mindestanforderungen an die Rampe:<br />

(lt. ÖNORM B 1600)<br />

• Die Steigung darf maximal 6 % betragen (z.B.:<br />

bei 2 Stufen mit insgesamt 36 cm Höhe entspricht<br />

dies einer Rampenlänge von mindestens<br />

6 m).<br />

• Die Rampenbreite muss mindestens 120 cm betragen.<br />

• Am Anfang und am Ende der Rampe sind horizontale<br />

Bewegungsflächen von mindestens 150 cm<br />

Länge vorzusehen.<br />

In der Eingangsebene muss ein Wohnschlafraum,<br />

ein WC, ein Badbereich (Dusche) sowie eine Küche<br />

vorhanden sein.<br />

09


09<br />

2) Sanitär- und Badbereich<br />

Die Installationen im Sanitär- und Badbereich<br />

müssen so ausgeführt werden, dass eine nachträgliche<br />

rollstuhlgerechte Nutzung ohne weitergehende<br />

bauliche Maßnahmen möglich ist. Eine Verlegung<br />

von Sanitäranschlüssen und Leitungen darf<br />

nicht erforderlich sein. Diese Nutzungsmöglichkeit<br />

ist mit einem maßgenauen Detailplan nachzuweisen.<br />

Eine Bewegungsfläche mit einem Durchmesser<br />

von mindestens 150 cm ist freizuhalten. Die Bewegungsfläche<br />

darf nicht im Schwenkbereich<br />

der Tür liegen (lt. ÖNORM B 1600). Türen müssen<br />

eine Durchgangslichte von mindestens 80<br />

cm haben.<br />

Mindestanforderungen an den Duschbereich:<br />

• Der Duschplatz kann ausgeführt sein als:<br />

– eine geflieste Fläche mit Gefälle zum Bodenablauf<br />

– eine herkömmliche Duschtasse oder Badewanne,<br />

wobei die Abflussinstallation so ausgeführt<br />

sein muss, dass ein nachträglicher Einbau<br />

eines rollstuhlgerechten Duschbereichs möglich<br />

ist<br />

4) Empfohlene Raumgrößen für den Sanitär- und Badbereich (Beispiele):<br />

Bad mit WC und Dusche –<br />

235 cm x 290 cm:<br />

235<br />

150<br />

290<br />

130<br />

90 90<br />

Bad mit WC und Badewanne –<br />

235 cm x 225 cm:<br />

235<br />

20 60 90 45<br />

65<br />

• Der Platzbedarf für eine barrierefreie Dusche<br />

beträgt mindestens 90 cm x 130 cm, der zusätzliche<br />

Platzbedarf an der Längsseite der Dusche<br />

beträgt mindestens 90cm. (lt. ÖNORM B 1600)<br />

Mindestanforderungen an den WC-Bereich:<br />

• Der Platzbedarf neben der WC-Schale beträgt<br />

mindestens 90 cm oder alternativ dazu vor der<br />

WC-Schale mindestens 120 cm. (lt. ÖNORM B<br />

1600)<br />

• Eine Bewegungsfläche mit einem Durchmesser<br />

von mindestens 150 cm ist freizuhalten. Die Bewegungsfläche<br />

darf nicht im Schwenkbereich<br />

der Tür liegen. (lt. ÖNORM B 1600)<br />

3) Die Türen müssen eine Durchgangs-<br />

lichte von mindestens 80 cm haben<br />

Weitere Information:<br />

• O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

• Bausachverständige der Abteilung Umwelt-/Bau-<br />

und Anlagentechnik und der Bezirksbauämter<br />

• technische und rechtliche Grundlagen für barrierefreies<br />

<strong>Bauen</strong> finden Sie auf der Homepage<br />

des Landes <strong>OÖ</strong> www.ooe.gv.at (unter: Themen/<br />

<strong>Bauen</strong> und <strong>Wohnen</strong>/Barrierefreies <strong>Bauen</strong>)<br />

150<br />

225<br />

75<br />

WC – 215 cm x 165 cm:<br />

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215<br />

55<br />

65<br />

150<br />

165<br />

90


AUSSENWÄNDE<br />

Grundsätzlich ist zunächst zu entscheiden, ob eine<br />

Massivbauweise (z.B. Ziegelbau), eine leichte<br />

Bauweise (Holzbau) oder eine Kombination gewählt<br />

werden soll. Einige Beispiele ver schiedener<br />

Außenwandkonstruktionen:<br />

Massivbauweise<br />

● Einschaliges Mauerwerk<br />

besteht aus Baustoffen, die gleichzeitig statische<br />

Funktion übernehmen und dämmen wie z.B.<br />

hochporosierte Ziegel, Blähton, Beton, Gasbeton<br />

oder Kalksandstein. Um Niedrigenergiehaus-<br />

Standard zu erreichen, ist meist eine zusätzliche<br />

Wärmedämmung erforderlich. Vorteile dieser<br />

langjährig bewährten Bauweise: ausreichender<br />

Schallschutz und Wärmespeicherung durch hohes<br />

Wandgewicht.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Innenputz<br />

• Hochwärmedämmendes Mauerwerk (50 cm)<br />

• Außenputz<br />

● Einschaliges Mauerwerk mit<br />

Wärmedämmverbundsystem<br />

(Vollwärmeschutz)<br />

Bei Außendämmungen wird die gesamte Gebäudehülle<br />

durch die Dämmung erfasst, vorhandene<br />

Wärmebrücken (Deckenkränze, Fenster stürze,<br />

Sockel,...) werden beseitigt und bestehende Putzschäden<br />

überdeckt. Die Kondensationsgefahr<br />

(Schimmelbildung) an den Wänden in den Wohnräumen<br />

wird bei ordnungsgemäßer Verarbeitung<br />

stark herabgesetzt. Die äußere Putzschicht soll<br />

wasserdampfdurchlässig sein, damit anfallende<br />

Luftfeuchtigkeit nach außen abgeleitet wird.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Innenputz<br />

• Mauerwerk (25-30 cm)<br />

• Wärmedämmplatten (mind. 16 cm)<br />

• Außenputz<br />

Innenputz<br />

Massivwand<br />

Vollwärmeschutz, mind. 16 cm<br />

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● Einschaliges Mauerwerk<br />

mit hinterlüfteter Fassade<br />

Hier wird das Dämmmaterial zwischen einer<br />

Lattung eingebracht, auch eine Konterlattung<br />

mit einer zweiten Dämmschicht ist möglich<br />

und sinnvoll. Die Hinterlüftung wird mit einer<br />

weiteren Lattung sichergestellt.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Innenputz<br />

• Mauerwerk (25-30 cm)<br />

• Wärmedämmung zwischen Lattung (mind. 16 cm)<br />

• Winddichte, diffusionsoffene Folie<br />

• Hinterlüftung<br />

• Außenfassaden (z.B. Holz, Blech)<br />

Innenputz<br />

Massivwand<br />

Montagelattung + Querlattung<br />

dazw. mind. 16 cm Dämmung<br />

diffusionsoffene Folie<br />

Hinterlüftung<br />

Fassade<br />

● Zweischaliges Mauerwerk<br />

Die innere Schale übernimmt hier die statische<br />

Funktion, die Vorsatzschale gewährleistet langlebigen<br />

Witterungsschutz. Dazwischen sorgt eine<br />

Kern dämmung für Wärmeschutz.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Innenputz<br />

• Hochlochziegel (25 cm)<br />

• Wärmedämmung (mind. 16 cm)<br />

• Vormauerung (12 cm Ziegel)<br />

• Außenputz<br />

00 10


00 10<br />

● Einschaliges Mauerwerk mit Innendämmung<br />

Eine Innendämmung ist bauphysikalisch ungünstig<br />

und sollte nur in Ausnahmefällen (keine andere<br />

Möglichkeit, historische Bauten) bzw. bei Wochenendhäusern,<br />

die rasch aufgeheizt werden sollen,<br />

eingesetzt werden.<br />

• Nachteile einer innenliegenden Dämmung:<br />

Die Oberflächentemperaturen an der Bauteilinnen-<br />

seite steigen (gewollter Effekt), dadurch kühlt der gedämmte<br />

Bauteil aber mehr aus als ohne Innendämmung.<br />

An den Anschlussstellen (Decken, Wände<br />

Holzbauweise<br />

Die tragende Konstruktion besteht aus Holz, zwischen<br />

den Holzstehern befindet sich die Wärmedämmung.<br />

Besonders zu beachten ist die Winddichtheit<br />

außen (Windbremse) und die Luftdichtheit<br />

(gleichzeitig Dampfbremse) innen.<br />

Achten Sie bei den Stößen der Folien darauf, dass<br />

sich diese überlappen und verklebt sind.<br />

● Holzriegelbau (bei Fertigteil häusern)<br />

Zur Vermeidung von Wärmebrücken wird die Wärmedämmung<br />

(mind. 25 cm) zwischen der Holzkonstruktion<br />

in zwei Bahnen waagrecht und senkrecht<br />

verlegt.<br />

Innenverkleidung<br />

Installationsebene<br />

Holzbauplatte<br />

Naturdampfbremse = Luftdiche Ebene<br />

Holzständerkonstruktion<br />

dazw. Dämmung<br />

Diffusionsoffene Holzbauplatte<br />

Windbremse<br />

Hinterlüftung<br />

Fassade<br />

und Böden) treten größere Temperaturdifferenzen<br />

auf, es entstehen neue Wärmebrücken und in vielen<br />

Fällen durch Kondensat auch Schimmelbildung.<br />

Die Dämmstoffe einer Innendämmung müssen in<br />

der Regel durch eine Dampfsperre (immer an der inneren<br />

Seite der Dämmung) vor Raumluftfeuchtigkeit<br />

geschützt werden oder es werden spezielle Dämmplatten<br />

(z.B. Kalzium-Silikatplatten verwendet.<br />

Bei der Verwendung von Wandheizungen ist eine<br />

Innendämmung notwendig und unproblematisch.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Innenverkleidung<br />

• Installationsebene (inkl. Dämmung)<br />

• Holzbauplatte<br />

• Dampfbremse luftdicht verlegt<br />

• Holzkonstruktion mit Wärmedämmung<br />

zwischen den Holzstehern (20-30 cm)<br />

• Holzbauplatte<br />

• Winddichtung<br />

• Hinterlüftung<br />

• Außenfassade<br />

● Holzriegelwand mit Vollwärmeschutz<br />

Speziell bei Fertigteilhäusern wird an der Außen-<br />

seite manchmal auch ein Vollwärmeschutz angebracht.<br />

● Doppelwandsystem<br />

Ist eine „Blockwand-Optik“ gewünscht, können<br />

zwei Blockbohlenwände mit Wärmedämmung dazwischen,<br />

verwendet werden.<br />

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FENSTER UND<br />

AUSSENTÜREN<br />

Alte Fenster und Außentüren führen zu hohen Ener-<br />

gieverlusten und oft auch einem unbehaglichen<br />

Wohnklima. Bei tiefen Außen temperaturen kühlen<br />

die Scheiben ab (Eisblumen) und entziehen den<br />

Wohnräumen einseitig Wärmestrahlung. Auch bei<br />

abgedichteten Fugen sammelt sich an der Scheiben-<br />

innenseite kühle Luft, dies ist oft Ursache für Kondensatbildung<br />

und Beschlagen der Fenster und unangenehmer<br />

Zuglufterscheinungen im Raum.<br />

Durch die Sanierung oder Erneuerung unzureichender<br />

Fenster und Türen mit energiesparenden<br />

Wärmeschutzverglas ungen, Rahmenmaterialien<br />

und Dichtungen werden die Energieverluste<br />

erheblich verringert, der Schallschutz verbessert<br />

und die Wohnbehaglichkeit erhöht.<br />

Sonneneinstrahlung<br />

Wärmeabstrahlung<br />

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● Wärmeschutz<br />

Die Förderrichtlinien schreiben derzeit für Fenster<br />

einen „Wärmedurchgangskoeffizienten“ von<br />

zumindest U = 1,2 W/m 2 K oder kleiner vor. Standardverglasungen<br />

weisen bereits einen U-Wert von<br />

1,0 W/m 2 K auf, Spezialausführungen können auch<br />

einen U-Wert von 0,5 W/m 2 K erreichen. Beachten<br />

Sie beim Fensterkauf, dass der U-Wert des Rahmenmaterials<br />

meist schlechter ist als der Verglasungs-U-<br />

Wert. U-Werte von Fensterrahmen reichen von 1,2<br />

bis 1,5 W/m 2 K (Standard-Rahmen) bis hin zu 0,7 W/<br />

m 2 K (hochgedämmte Rahmen). Entscheidend ist der<br />

U-Wert des gesamten Fensters (Uw = Ug (Glas) + Uf<br />

(Rahmen)). Für einen guten Gesamt-U-Wert (Uw-<br />

Wert) ist auch das Material des Glasrandverbundes<br />

(Abstandhalter zwischen den Glasscheiben) entscheidend.<br />

Neben dem U-Wert ist auch der Energiedurchlassgrad<br />

(g-Wert) der Verglasung entscheidend.<br />

Dieser Wert beschreibt, wieviel Strahlung und damit<br />

Sonnenenergie das Glas in den Raum hineinlässt<br />

und sollte über 50 % liegen.<br />

Die Verglasung<br />

● Zweischeiben-Isolierglas<br />

Isolierglas gibt es als Zwei- oder Dreischeiben-Isolierglas<br />

(ohne Gasfüllung und Metallbedampfung<br />

bis 1990). Die Scheiben sind über einen Aluminium-Randverbund<br />

miteinander verbunden. Eine<br />

Zweischeiben-Isolierverglasung (Glas-U-Wert 2,9<br />

bis 3,1 W/m 2 K) ist heute bereits durch die Wärmeschutzverglasung<br />

"überholt" und darf nicht mehr<br />

eingesetzt werden.<br />

● Zweischeiben-Wärmeschutzglas<br />

Stand der Technik ist ein Wärmeschutzglas (Glas-<br />

U-Wert 1,1 W/m 2 K), das sich auch in vorhandene<br />

Fensterrahmen einbauen lässt. Die Dämm eigenschaften<br />

sind gegenüber Isolierglas um ca. 50<br />

bis 60 % verbessert. Dafür sorgen eine Edelgasfüllung<br />

im Scheibenzwischenraum, eine dünne,<br />

nicht sichtbare Metallbedampfung der raumseitigen<br />

Scheibe im Zwischenraum und das Material<br />

(Edelstahl oder Kunststoff) des Abstandhalters.<br />

00 11


00 11<br />

● Dreischeiben-Wärmeschutzglas<br />

Diese Glasart wird immer öfter verwendet und<br />

bietet mit U-Werten von 0,5 bis 0,7 W/m 2 K den<br />

heute besten Wärmeschutz unter allen Verglasungsarten.<br />

Die Dämmwir kung wird durch die<br />

dritte Scheibe, eine Metallbedampfung auf zwei<br />

Scheibenober flächen und eine Edelgasfüllung<br />

(Argon, Krypton) erreicht. Ein Spezial-Randverbund<br />

reduziert die Wärmebrücken (z.B. Edelstahl<br />

oder Hochleistungs-Kunststoff).<br />

● Rahmenmaterial<br />

Das Rahmenmaterial (15 bis 35 % der Fensteröffnung)<br />

ist mitentscheidend für die Energieeinsparung.<br />

Holzrahmen weisen zumeist die besten<br />

Dämmeigenschaften auf. Es gibt sie auch mit<br />

einer äußeren Aluminiumver kleidung als Witterungsschutz.<br />

Für Kunststoff rahmen wird meistens<br />

Hart-PVC, aber auch Hart-Polyurethan eingesetzt.<br />

PVC ist ein End produkt der Chlorchemie und sollte<br />

aus Umweltschutz gründen begrenzt eingesetzt<br />

werden. Bei Metallrahmen (Aluminium, Stahl) hat<br />

sich die Dämmqualität in den letzten Jahren deutlich<br />

verbessert, erreicht jedoch nicht die Werte<br />

von Holz- oder Kunststoff rahmen.<br />

● Beschläge und Fensteröffnungsarten<br />

Grundsätzlich gilt, je weniger Funktionen die Beschläge<br />

auszuführen haben, um so höher ist ihre<br />

Wartungsfreiheit und die Fugendichtigkeit. Beschläge<br />

gehören auch regelmäßig gewartet und<br />

neu eingestellt.<br />

● Sanierung vorhandener Fenster<br />

Ist die Substanz der vorhandenen Rahmen noch<br />

gut, kann sich eine Sanierung lohnen. Ein kurzer<br />

Überblick über die wichtigsten Sanierungsmöglichkeiten:<br />

Fugendichtigkeit verbessern<br />

Dichtungsmaterialien werden angebracht. Eine<br />

dauerhafte, wenn auch kostenintensive Lösung ist<br />

das Einfräsen elastischer Dichtungsbänder (Lippenprofil<br />

aus Silikonkautschuk) in den Flügelrahmen.<br />

Die Haltbarkeit beträgt 5 - 10 Jahre.<br />

Beachten Sie aber, dass bei Räumen mit Feuerstellen<br />

gewährleistet sein muss, dass nach der Fugendichtung<br />

noch genügend Verbrennung s luft in<br />

die Räume gelangt.<br />

Wärmeschutzverglasung in bestehenden Rahmen<br />

Die vorhandene Verglasung wird durch ein Wärmeschutzglas<br />

ausgetauscht. Die Wärmeverluste<br />

über die Scheibe können um bis zu 70 % zurückgehen.<br />

Die Kosten liegen etwa 30 % niedriger als<br />

der Einbau neuer Fenster.<br />

● Richtige Fenstermontage (ÖNORM B 5320)<br />

Beim Einbau von Fenstern sind unter anderem aus<br />

bauphysikalischen Gründen zwei Abdichtungs -<br />

ebenen sinnvoll, nämlich<br />

• eine äußere zur Sicherstellung der Schlagregendichtheit<br />

und<br />

• eine innere, um zu vermeiden, dass feuchte<br />

Raumluft bis an die kalten Anschlussbauteile<br />

gelangen kann.<br />

• Achten Sie darauf, dass die<br />

Anschlussfugen zwischen<br />

Fenster und angrenzendem<br />

Bauwerk gedämmt und<br />

winddicht verschlossen sind<br />

(ÖNORM Montage)<br />

• und die Wärmedämmung<br />

den Fensterstock mind.<br />

3 cm überdeckt<br />

● Außentüren<br />

Hauseingangstüren stellen einen Teil der Gebäudehülle<br />

dar und müssen daher neben dem Einbruchs-<br />

und Schallschutz auch den Witterungs-<br />

und Wärmeschutz erfüllen. Der bei Türen zu erzielende<br />

Wärmeschutz ist weitgehend vom Material<br />

des Rahmens und Blattes, deren Dicke und<br />

der Dichtheit der Anschluss- und Bewegungsfugen<br />

abhängig. Bei Türen an windigen Stellen kann ein<br />

Windfang eingeplant oder nachträglich angebaut<br />

werden. Bodendichtungen (Hohl- und Bürstenprofile)<br />

sowie Dichtungsbänder und -leisten bieten<br />

auch nachträglich noch gute Möglichkeiten,<br />

die Tür abzudichten.<br />

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GESCHOSSDECKEN<br />

Dämmung der obersten Geschoßdecke:<br />

Ein beträchtlicher Teil der eingesetzten Heizenergie<br />

geht über die oberste Geschoß decke verloren.<br />

Zusätzliche Wärme dämmung in diesem Bereich<br />

ist oft eine der preiswertesten Energiesparmaßnahmen.<br />

Wenn Sie z.B. eine bestehende Dach bodendecke<br />

mit bisher nur wenigen Zenti metern Dämmung mit<br />

einer zusätzlichen Wärme dämmschicht von bis zu<br />

25 bis 30 cm Gesamtdämmdicke versehen, ergeben<br />

sich Energieeinsparungen von bis zu 100 kWh<br />

(entspricht 10 Liter Erdöl) pro m 2 und Jahr. Neben<br />

der Energieeinsparung wird auch die Behaglichkeit<br />

der darunter liegenden Räume erheblich gesteigert.<br />

Ausgewählte Beispiele von Deckenaufbauten<br />

● Oberste Geschoßdecke<br />

Aufbau mit Holzkonstruktion (Zangendecke)<br />

• Begehbare Platten (Brandschutzplatten)<br />

auf Holzschalung<br />

• Dämmung (Dämmmatten und/oder lose Dämmung)<br />

zwischen Holzkonstruktion,<br />

30 cm<br />

• Dampfbremse<br />

• Montagelattung<br />

• Untersicht (F30) (Innenverkleidung)<br />

Brandschutzplatten<br />

Holzschalung (Sparschalung)<br />

Dämmung, 30 cm<br />

Deckenkonstruktion<br />

Dampfbremse<br />

Rauschalung<br />

Untersicht<br />

Aufbau mit Estrich<br />

• Estrich<br />

• Dämmplatten, mind. 30 cm<br />

• Massivdecke<br />

• Untersicht (Innenputz)<br />

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● Zwischendecke<br />

• Bodenbelag<br />

• Estrich<br />

• Trennschicht<br />

• Trittschalldämmung<br />

(biegeweiche Dämmplatten)<br />

• Dämmung<br />

• Tragende Decke<br />

• Untersicht (Innenputz)<br />

Bodenbelag<br />

Estrich<br />

Folie<br />

Trittschalldämmung<br />

Trittfeste Dämmung<br />

Decke<br />

Untersicht<br />

● Kellerdecke/Fußboden<br />

Aufbau mit Estrich<br />

• Bodenbelag<br />

• Estrich (ev. Fußbodenheizung)<br />

• Trennschicht (Folie)<br />

• Trittschalldämmung<br />

• Dämmplatten 14–20 cm<br />

• Kellerdecke<br />

• ev. 6–12 cm Dämmung von unten, nach Erfordernis<br />

• Untersicht (Innenputz)<br />

00 12


12<br />

● Fußbodenaufbau mit Polsterhölzer<br />

• Bodenbelag<br />

• Blindboden bzw. begehbare Platten<br />

• Dampfbremse<br />

• Dämmung zwischen Polsterhölzer, 16 - 20 cm<br />

• Trittschalldämmung<br />

• Kellerdecke<br />

• ev. 8 - 12 cm Dämmung von unten<br />

• Untersicht (Innenputz)<br />

Bodenbelag<br />

Blindboden<br />

Dampfbremse<br />

Dämmung zw. Polsterhölzern<br />

Trittschalldämmung<br />

Decke<br />

ev. Dämmung<br />

Untersicht<br />

● Erdanliegender Boden mit Estrich<br />

• Bodenbelag<br />

• Estrich<br />

• Trennschicht (Folie)<br />

• Trittschalldämmung<br />

• Wärmedämmung, 14 - 20 cm<br />

• Feuchtigkeitsisolierung<br />

• Unterbeton (Fundamentplatte)<br />

• ev. Dämmung (8 - 12 cm)<br />

• Rollierung<br />

Bodenbelag<br />

Estrich<br />

Trittschalldämmung<br />

Trittfeste Dämmung<br />

Feuchtigkeitsisolierung<br />

Unterbeton<br />

ev. Dämmung<br />

Rollierung<br />

● Dämmschüttungen<br />

Dämmschüttungen aus Polystyrolgranulat werden<br />

aus recycleten EPS-Platten produziert, die fein zerrieben<br />

werden. Um die Tragfähigkeit zu erhöhen, wird<br />

ein Bindemittel dazugemischt. Bei zementgebundenen<br />

Polystyrolgranulaten, die hauptsächlich auf der<br />

Baustelle gemischt und verarbeitet werden, sollte darauf<br />

geachtet werden, dass der Zementanteil richtig<br />

dimensioniert wird. Bei zu geringer Zugabe von<br />

Zement entstehen nach der Einbringung sogenannte<br />

Setzungsrisse. Wird zuviel Zement dazugemischt,<br />

verschlechtert sich die Dämmwirkung (Lambda-Wert).<br />

Klebergebundene oder kunstharzgebundene Granulate<br />

werden entweder vom Werk trocken vorgemischt<br />

und erreichen hiebei bessere Dämmwerte (Prüfzeugnis).<br />

Soll ein besonderer U-Wert erreicht werden,<br />

kann auch eine Mischform von Dämmschüttung mit<br />

darüberliegender Dämmplatte verarbeitet werden.<br />

● Decken über Außenluft<br />

Bei Geschoßdecken, die beheizte Wohnräume<br />

nach unten gegen die Außenluft abgrenzen, besteht<br />

besonders die Gefahr von Wärmebrücken, wie<br />

z.B. bei Decken über offenen Durchfahrten, Garagen<br />

oder auskragenden Gebäude teilen. Eine sehr<br />

gute Wärmedämmung (zusätzliche Dämmung von<br />

unten) ist daher erforderlich.<br />

● Balkon über Wohnraum/Terrassen<br />

Bei Decken, die beheizte Wohnräume nach oben<br />

gegen die Außenluft abgrenzen, ist besonders auf<br />

eine wasserundurchlässige Ausführung (wasserabweisende<br />

Bauteilschicht, Verwendung von wasserbeständigem<br />

Dämm material und gute Feuchtigkeitsisolierung)<br />

zu achten. Beachten Sie auch<br />

die Konstruk tionshöhe in der Planungsphase (eine<br />

Absen kung der Decke könnte erforderlich sein).<br />

● Flachdächer<br />

Flachdächer sind besonders hohen Belastungen<br />

ausgesetzt, der Aufbau sollte nur von Fach betrieben<br />

ausgeführt werden. Eine Dampfsperre und hohe<br />

Anforderungen an die Dachab dichtung sind Voraussetzung.<br />

Wird das Dach als Gründach ausgeführt,<br />

kann das gerade im städtischen Bereich eine<br />

wesentliche Verbes serung des Kleinklimas bringen.<br />

Wetterfester Abschluss<br />

Schalung<br />

Hinterlüftung<br />

Diffusionsoffene Dachbahn<br />

Schalung<br />

Dachbalken 20–30 cm<br />

dazw. Dämmung<br />

Querbalken 10 cm<br />

dazw. Dämmung<br />

Dampfbremse<br />

Untersicht<br />

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DACHNEUBAU<br />

UND -AUSBAU<br />

Die ausreichende Wärmedämmung nach oben<br />

(oberste Geschoßdecke bzw. Dach) ist sehr wichtig<br />

und verbessert die Energiebilanz des Hauses<br />

ganz wesentlich. Ein Dachboden ausbau ermöglicht<br />

die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum.<br />

Durch kompakte Bauweise und gute Wärmedämmung<br />

kann damit auch Energie gespart und der<br />

Wohnkomfort wesentlich verbessert werden.<br />

● Wärmedämmung<br />

Achten Sie auf ausreichende Wärmedämmung<br />

im Dachbereich. Laut Oö. Bautechnik-Verordnung<br />

beträgt der Mindestwärmeschutz U = 0,20<br />

W/m 2 K. Dieser Wert sollte aber bei modernen<br />

Niedrigenergie bauten und bei nachträglichem<br />

Dachgeschoß ausbau deutlich unterschritten und<br />

U-Werte unter 0,15 W/m 2 K angestrebt werden.<br />

Erreicht wird dieser gute Wärmeschutz durch 25<br />

bis 35 cm Wärmedämmung.<br />

Als Dämmstoffe eignen sich Schüttmaterialien<br />

(z.B. Perlite, Zellulose) und Platten (z.B. Schafwolle,<br />

Mineralwolle, Hanf, Flachs, Holzweichfaserplatten).<br />

Daneben sollte auf eine ausreichende<br />

Dämmung von Wänden zum unbeheizten Dachraum<br />

und zu den sogenannten Abseitenräumen<br />

geachtet werden.<br />

● Feuchtigkeits schutz & Dichtheit<br />

Richtig ausgeführter Feuchtigkeitsschutz (Schutz vor<br />

Kondenswasser und Schlagregen) ist gerade beim<br />

Dachgeschoßausbau sehr wichtig. Damit Bauschäden<br />

vermieden werden, sollten Dach konstruktionen<br />

nach heutigem Stand der Technik nach außen diffusionsoffen<br />

sein und nach innen über eine luftdicht<br />

verlegte Dampfbremse verfügen.<br />

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Die Dampfbremse verringert den Eintritt der<br />

Raumluftfeuchte in die Konstruktion, die diffusionsoffene<br />

Unterdachbahn ermöglicht das Entweichen<br />

der in die Dämmschicht eingedrungenen<br />

Luftfeuchtigkeit nach außen. Sowohl Dampfbremse<br />

als auch die äußere Winddichtung müssen bei<br />

Stoßstellen, Anschlüssen und Durchbrüchen luftdicht<br />

verklebt werden.<br />

Der Anschluss des Dachaufbaus an die Wand<br />

ist wegen möglicher Undichtheiten eine besonders<br />

heikle Zone. Luftdurchlässigkeit hat<br />

negative Auswirkungen auf den Wohnkomfort<br />

(es "zieht'" unangenehm) und der Wärmeschutz<br />

wird stark vermindert. Ein weiteres Problem<br />

ist, dass die feuchte Luft in die Konstruktion<br />

eindringt und zu kondensieren beginnt, die<br />

Wärmedämmung und der ganze Aufbau werden<br />

feucht und Bauschäden sind die Folge.<br />

Um ein Eindringen von feuchter Luft in die Konstruktion<br />

zu verhindern, ist auf eine sorgfältige,<br />

luftdichte Anbringung der Dampfbremse an der<br />

Innenseite zu achten.<br />

13


13<br />

Dachkonstruktionen<br />

● Vollsparrendämmung<br />

ohne Hinterlüftung<br />

Dabei wird an der Außenseite eine diffusion soffene<br />

Folie oder Platte als Schutz gegen eindringendes<br />

Wasser angebracht. Der Diffusionswiderstand<br />

der einzelnen Schichten soll dabei<br />

unbedingt von innen nach außen abnehmen.<br />

Dadurch wird einer Durchfeuchtung der Konstruktion<br />

vorgebeugt.<br />

Innen wird eine, an den Stößen verklebte und zu<br />

allen Anschlüssen abgedichtete, Dampf bremse<br />

angebracht, um ein Eindringen von Feuchtigkeit<br />

in die Konstruktion zu verhindern. Dieser Aufbau<br />

ist heute Stand der Technik und ermöglicht höhere<br />

Dämmstärken.<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Dachlattung und Dachdeckung<br />

• Konterlattung (Hinterlüftung)<br />

• dampfdurchlässige (diffusionsoffene) Unterdachbahn,<br />

winddicht verlegt<br />

• Vollschalung<br />

• Sparren (Zangen) mit Aufdoppelung,<br />

dazwischen 26 - 30 cm Dämmung<br />

• Dampfbremse luftdicht verlegt<br />

• Installationsebene<br />

• Innenverkleidung<br />

Dachhaut<br />

Lattung<br />

Konterlattung (Hinterlüftung)<br />

Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />

Holzbauplatte<br />

Sparren dazw. Dämmung (mind. 16 cm)<br />

Querlattung dazw. Dämmung (mind. 10 cm)<br />

Dampfbremse = luftdichte Ebene<br />

Montageebene (Installationsebene)<br />

Innenausbau (F30)<br />

● Aufsparrendämmung<br />

Sollen die Sparren im Raum sichtbar bleiben, wird<br />

meist eine Aufsparrendämmung gewählt.<br />

Dachhaut<br />

Lattung<br />

Konterlattung<br />

Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />

Dämmplatten 26 cm<br />

Dampfbremse<br />

Holzschalung (F30)<br />

Sparren<br />

Möglicher Aufbau:<br />

• Dachlattung und Dacheindeckung<br />

• Konterlattung (Hinterlüftung)<br />

• dampfdurchlässige Unterdachbahn,<br />

winddicht verlegt<br />

• 26 - 30 cm Dämmung<br />

• Dampfbremse<br />

• Vollschalung (F30)<br />

• Sichtsparren<br />

Dachhaut<br />

Lattung<br />

Konterlattung<br />

Diffusionsoffene Unterdachbahn<br />

Dämmplatten<br />

Dampfbremse<br />

Holzschalung (F30)<br />

Sparren<br />

● Zwischensparren-, Vollsparren-<br />

Dämmung mit Hinterlüftung<br />

Dabei handelt es sich um ein "Kaltdach" mit<br />

Durchlüftungsraum zwischen Wärmedämm schicht<br />

und Unterdach. Wurde nach außen eine dampfdichte<br />

Bahn (z.B. Bitumen) angebracht, so ist eine<br />

Hinterlüftung von 4 cm unbedingt erforderlich.<br />

Am Dachfirst muss das Austreten der Luft ermöglicht<br />

werden und im Bereich der Mauerbank<br />

muss ein Zuluftschlitz mit Insekten gitter vorgesehen<br />

werden (frühere Konstruktionsform, manchmal<br />

in der Sanierung notwendig).<br />

Achten Sie darauf, dass die Hinterlüftungsebene<br />

nicht durch Dachflächen fenster und Gaupen unterbrochen<br />

wird. Insgesamt birgt diese Konstruktion<br />

die Gefahr mangelnder Wind dichtheit und hohen<br />

Feuchtigkeitseintrages von außen und wird daher<br />

vor allem bei bestehenden Objekten beim Dachgeschoßausbau<br />

verwendet. Eine Dampf bremse<br />

bzw. Dampfsperre nach innen, die sehr sorgfältig,<br />

luftdicht verlegt werden muss, ist unbedingt erforderlich.<br />

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WINTERGARTEN<br />

Was kann der<br />

Wintergarten?<br />

Wintergärten sind der Traum vieler Häusl bauer.<br />

Damit der Wunsch nach "der grünen Idylle Wintergarten"<br />

aber nicht die Energie bilanz Ihres Niedrigenergiehauses<br />

verschlechtert, sollten einige<br />

grundsätzliche Hinweise berücksichtigt werden:<br />

Ein Wintergarten ist ein Pufferraum, möglichst<br />

nach Süden ausgerichtet. Scheint im Winter die<br />

Sonne, wird die erwärmte Luft aus dem Wintergarten<br />

bewusst für die Wohnraumbelüftung eingesetzt.<br />

Statt Fenster zu öffnen, strömt dann warme<br />

Frischluft aus dem Wintergarten in den Wohnraum.<br />

Im Sommer, wenn es im Wintergarten heiß<br />

ist, bleiben die Türen zum Haus geschlossen und<br />

die Wärme wird im Wintergarten weggelüftet. So<br />

kann ein richtig geplanter und genutzter Wintergarten<br />

sich durchaus positiv auf die Energiebilanz<br />

eines Hauses auswirken.<br />

Umgekehrt kann der Wintergarten jedoch auch<br />

zum "Energiefresser" werden. Mängel bei der Planung<br />

können sich später in Überhitzung im Sommer<br />

oder in zu tiefen Temperaturen im Winter<br />

auswirken. Und wer im Winter die Tür zum Wintergarten<br />

wegen frostempfindlicher Pflanzen offen<br />

lässt oder den Wintergarten gar heizt, braucht sich<br />

über hohe Heizkosten nicht wundern.<br />

Eine wesentliche Voraussetzung ist, sich zunächst<br />

über die Nutzungsweise des Wintergartens<br />

klar zu werden. Betrachtet man den Wintergarten<br />

als ganzjährig genutzten Wohnraum, so<br />

wird er zwangsläufig zum Energieverschwender.<br />

Wird der Wintergarten beheizt, benötigt er mehr<br />

Energie, als durch ihn gewonnen werden kann.<br />

Sieht man hingegen den Wintergarten als Pufferraum,<br />

in dem man sich an sonnigen Tagen, wenn<br />

es draußen zu kühl ist, aufhält, kann er zur Energieeinsparung<br />

beitragen. Laut Bautechnikgesetz<br />

ist ein Wintergarten ein unbeheizbarer, belüftbarer<br />

und zum angrenzenden Raum nicht dauernd<br />

geöffneter verglaster Vorbau.<br />

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Richtige<br />

Wintergartenplanung<br />

Um die Sonneneinstrahlung maximal nutzen zu<br />

können, sollte ein Wintergarten grundsätzlich<br />

nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet sein<br />

und im Idealfall über 2 Stockwerke reichen. Ein<br />

wichtiger Faktor ist bei einem Wintergarten natürlich<br />

die Verglasung. Eine Wärmeschutzverglasung<br />

mit möglichst niedrigem U-Wert (< 1,0 W/m 2 K) ist<br />

empfehlenswert. Schrägver glasungen und Westorientierung<br />

sollten eher vermieden werden, hier<br />

kommt es ohne Verschattung leicht zu sommerlicher<br />

Überhitzung. Etwa 10 bis 20 % der Glasfläche<br />

sollten Sie für den Sommer als Lüftungsöffnungen<br />

vorsehen. Ideal sind eine Querlüftung und<br />

Belüftungsöffnungen ganz oben und ganz unten.<br />

Bei der Auswahl der Pflanzen sollte darauf geachtet<br />

werden, dass diese auch leichte Frosttemperaturen<br />

überstehen.<br />

14


14<br />

Auch im Fall des Wintergartens gilt: ein guter<br />

Wärmeschutz ist die wichtigste Voraussetzung für<br />

die Nutzung der Sonnenenergie. Vernach lässigen<br />

Sie daher nicht die Wärmedämmung der Außenwand<br />

zwischen Wohnung und Wintergarten. Da<br />

der Wintergarten grundsätzlich als unbeheizter<br />

Raum gilt, muss er gänzlich vom Wohnraum getrennt<br />

und die an den Wintergarten anschließende<br />

Gebäudeaußen wand genauso wie alle anderen<br />

Außenwände wärmegedämmt ausgeführt sein.<br />

Schwere Baustoffe (z.B. Ziegel, Steine, Beton) im<br />

Wintergarten sollen die Temperaturschwan kungen<br />

ausgleichen, Wärme zeitversetzt abgeben und<br />

Überhitzungen vermeiden.<br />

In der zum Wintergarten führenden Außenwand<br />

sollten möglichst große Glasflächen vorgesehen<br />

werden, damit Sie in den dahinter liegenden Räumen<br />

noch ausreichend Tageslicht erhalten.<br />

Passive<br />

Sonnenergienutzung<br />

Die Art der passiven Sonnenenergienutzung kann<br />

vom einfachen Fenster, das optimal nach Süden<br />

ausgerichtet ist, bis zum Wintergarten reichen.<br />

Um ein Fenster zu einem guten passiven "Sonnenkollektor"<br />

zu machen, müssen die folgenden Voraussetzungen<br />

eingehalten werden:<br />

• Südorientierung der Fensterflächen<br />

• Wärmeschutzverglasung<br />

• Geringste Verschattung (Pflanzen, Balkone,<br />

Nachbarbebauung)<br />

• Möglichst geringe Scheibenverschmutzung<br />

• Keine zugezogenen Gardinen<br />

• Flink regelbares Heizungssystem<br />

• Ausreichende Speichermasse im Raum<br />

• Kein übermäßiges Weglüften der Sonneneinstrahlung<br />

in der Übergangsjahreszeit<br />

Wichtig ist dabei auch, dass für entsprechende<br />

Beschattungseinrichtungen gesorgt wird, um eine<br />

Überhitzung im Sommer zu vermeiden<br />

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WÄRME -<br />

DÄMMUNG<br />

Die Auswahl an Dämmstoffen ist sehr groß,<br />

es ist daher oft schwierig, den für den jeweiligen<br />

Einsatzbereich richtigen Dämmstoff auszuwählen.<br />

Der Dämmstoff im Kellerbereich muss<br />

zum Beispiel andere Eigenschaften haben als ein<br />

Dämmstoff an der Außenwand oder im Dachbodenbereich.<br />

Neben den Kosten sollten bei der<br />

Dämmstoffwahl vor allem folgende Aspekte berücksichtigt<br />

werden:<br />

• Wärmeleitfähigkeit ( = Lambda) und Wärmedurchgangskoeffizent<br />

(U-Wert)<br />

• Dampfdiffusion<br />

• Druckfestigkeit, Belastbarkeit<br />

• Umweltbelastung und Energiebedarf bei der<br />

Herstellung, Wiederverwendung/Entsorgung<br />

● Wärmeleitfähigkeit ( in W/mK)<br />

Die eigentliche Funktion, die Wärmeverluste zu reduzieren,<br />

wird mit der Wärmeleitzahl Lambda ( )<br />

beurteilt. Je kleiner der -Wert, umso besser die<br />

Dämmwirkung. Schlechtere -Werte können aber<br />

durch höhere Dämmstoffstärken ausgeglichen werden.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit von üblichen Dämmmaterialien<br />

liegt in der Regel zwischen 0,035 und<br />

0,045 W/mK.<br />

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● Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(U-Wert in W/m 2 K)<br />

Der U-Wert ist ein Maß für die Wärmeverluste<br />

durch einen Bauteil und bezieht neben der Wärmeleitzahl<br />

auch die Dicke der Bauteilschicht ein.<br />

Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Wärmedämmung.<br />

● Dampfdiffusion<br />

Die Dampfdiffusion wird durch den μ-Wert<br />

(sprich: [mü-Wert] = Dampfdiffusionswiderstand)<br />

beschrieben und mit der Materialstärke des Bauteils<br />

multipliziert. Der so ermittelte Wert sollte<br />

von innen nach außen abnehmen, damit der<br />

Transport der Luftfeuchtigkeit nach außen nicht<br />

behindert wird. Ist dies nicht gewährleistet, muss<br />

auf der Innenseite eine Dampfbremse angebracht<br />

werden, um das Eindringen der Feuchtigkeit in die<br />

Konstruktion zu bremsen. Feuchtigkeit im Dämmstoff<br />

vermindert nämlich in der Regel die Dämmwirkung<br />

und kann Bauschäden hervorrufen.<br />

● Dämmstoffe im Vergleich<br />

Grundsätzlich ist es wichtig, dass man gut, d.h.<br />

mit entsprechender Stärke, dämmt. Beim Ver gleich<br />

von Dämmstoffen kann Folgendes mit einbezogen<br />

werden: Die Umweltbelastungen und der Energieverbrauch<br />

bei der Dämmstoff herstellung sind vor<br />

allem bei Zellulose, Schafwolle, Flachs und Hanf<br />

sehr gering. Die relativ größte Umweltbelastung<br />

und den größten Energiebedarf bei der Herstellung<br />

verursacht Polyurethan, gefolgt von Polystyrol (siehe<br />

Infoblatt "Baubiologie & biologische Baustoffe").<br />

● Wärmedämmverbundsysteme<br />

(Vollwärmeschutz)<br />

Es handelt sich um eine außen aufgeklebte und<br />

häufig auch gedübelte Wärmedämmschicht, die<br />

dann verspachtelt und verputzt wird. Achten Sie<br />

auf die Qualität der verwendeten Materialien<br />

und eine sorgfältige Verarbeitung, um eine hohe<br />

Lebensdauer zu gewährleisten.<br />

15


15<br />

Neue Dämmtechnologien<br />

● Transparente Wärmedämmung (TWD)<br />

Wärmedämmsysteme mit transparenter Wärme -<br />

dämm ung (TWD) ermöglichen einen Wärme fluss<br />

von außen nach innen, indem Sonnenlicht in<br />

Wärme umgewandelt wird. Damit kann in diesem<br />

Bereich, je nach Ausrichtung, eine über das Jahr<br />

positive Energiebilanz erzielt werden.<br />

● Vakuumdämmung<br />

Um eine Verringerung der Dämmstoffdicke bei<br />

gleichbleibendem Wärmeschutz zu erreichen,<br />

wird bei der Vakuumdämmung die Luft aus dem<br />

Isolationsvolumen abgepumpt (evakuiert). Dieses<br />

Prinzip ist seit langem bei der Thermos kanne bekannt<br />

und wird nun erstmals auch bei der Gebäude-Vakuumdämmung<br />

eingesetzt.<br />

● Solarfassade<br />

Eine neue Methode der Fassadendämmung ist die<br />

Solarfassade. Es handelt sich dabei um ein hoch<br />

wärmedämmendes Fassadensystem, dessen Kernelement<br />

eine Solarwabe bildet, die in einer Glasfassade<br />

integriert ist. Die tief stehende Wintersonne<br />

dringt in die Solarwabe ein und erwärmt<br />

Häufig gestellte Fragen<br />

zum Thema Wärmedämmung<br />

● Kann man zuviel dämmen?<br />

Je nach Dämmstoff kann gesamtökologisch durchaus<br />

bis zu 50 cm gedämmt werden, da erst ab<br />

dieser Dämmstärke der Energiebedarf für Produktion,<br />

Transport und Entsorgung des Dämmstoffes<br />

etwa die Höhe der eingesparten Energie erreicht.<br />

Eine wirtschaftlich optimale Dämmstärke liegt bei<br />

der massiven Außenwand derzeit bei rund 16 bis<br />

20 cm. Ein Zuviel in Bezug auf Behaglichkeit gibt<br />

es nicht, denn mit jedem Zentimeter Dämmung<br />

steigt das Wohlbefinden durch die höheren Oberflächentemperaturen<br />

der Innenwandflächen.<br />

● Dämmung und Dampfdichte?<br />

Oft werden Dämmmaßnahmen mit dem Argument<br />

unterlassen, die „Atmung“ der Wand werde<br />

beeinträchtigt. Insgesamt erfolgt aber der Dampfaustausch<br />

nur bis zu 5 % über die Gebäude-<br />

hülle. Der überwiegende Teil des Wasserdampfes<br />

wird durch das Lüften abgeführt. Wichtig ist in<br />

diese. Das Fassadenpaneel wird vor eine statisch<br />

tragende Außenwand bzw. in ein Pfosten-Riegel<br />

System montiert. Dies funktioniert sowohl bei<br />

Massivwänden als auch bei Leichtwänden.<br />

diesem Zusammenhang eine luftdichte Gebäudehülle<br />

(Dampfbremse sauber verkleben), damit<br />

keine Feuchtigkeit in die Baukonstruktion eindringen<br />

kann.<br />

● Soll ich die Südwand nicht bzw.<br />

weniger dämmen?<br />

Nein! Sowohl aus energetischer als auch aus finanzieller<br />

Sicht sind unterschiedliche Dämmstärken<br />

nicht sinnvoll. Solare Gewinne durch die<br />

Wand gibt es (außer bei der transparenten Wärmedämmung)<br />

eigentlich nicht, die Sonne vermindert<br />

nur geringfügig die Verluste. Solare Gewinne<br />

erzielen Sie vor allem durch hochwertige Fenster,<br />

die bevorzugt auf der Südfassade angeordnet<br />

werden sollten und mittels aktiver Systeme wie<br />

einer Solaranlage.<br />

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BAUBIOLOGIE<br />

& BIOLOGISCHE<br />

BAUSTOFFE<br />

Baubiologie beschäftigt sich mit den Beziehungen<br />

zwischen Gebäuden und der Gesundheit<br />

des Menschen. Ein wesentlicher Bestandteil der<br />

Baubiologie ist die Bauökologie, die sich mit der<br />

nachhaltigen Rohstoffnutzung und Energie beim<br />

<strong>Bauen</strong> beschäfigt. Wichtige Beurteilungskriterien<br />

der Baubiologie sind:<br />

● Wohnklima<br />

Baumaterialien haben einen großen Einfluss auf<br />

das Wohlbefinden, so empfindet man zum Beispiel<br />

einen Raum mit "warmen" Oberflächen, wie<br />

Holz, behaglicher als mit "kalten" Oberflächen<br />

wie Fliesen oder Metall. Neben der Wahl der richtigen<br />

Materialien ist auch auf die gesundheitsverträgliche<br />

Oberflächen behandlung (Farben, Lacke)<br />

und den Einsatz von umweltfreundlichen Reinigungsmitteln<br />

zu achten.<br />

● Rohstoff- und Energieverbrauch<br />

Heimische Materialien, die in großen Mengen<br />

verfügbar sind, sowie nachwachsende Rohstoffe<br />

(Holz) sind ökologisch sinnvoller als mit hohem<br />

Energieaufwand hergestellte und weit transportierte<br />

Materialien. Auch der Materialkreislauf<br />

durch Wiederverwertbarkeit vermindert den Rohstoffverbrauch.<br />

● "<strong>Bauen</strong> mit der Natur"<br />

„<strong>Bauen</strong> mit der Natur“ ist mehr als die Verwendung<br />

von mehr oder weniger natürlichen Materialien<br />

oder einer Solaranlage. Ökologisch bauen<br />

setzt grundlegende Planung voraus, die mit der<br />

richtigen Wahl des Bauplatzes beginnt (Zersiedelung<br />

und daraus resultierendes Verkehrsproblem)<br />

und auch die Größe des Hauses einbezieht. Naturnahes<br />

<strong>Bauen</strong> reicht von der Baustoffwahl über<br />

die Entsorgung von Baurestmassen und die naturnahe<br />

Garten gestaltung bis hin zur schadstoffarmen<br />

Innenraumgestaltung.<br />

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● Ersatz klimaschädigender<br />

Baumaterialien<br />

Als wesentlichen Schritt zu einer ökologischen<br />

Wohnbauförderung verlangt das Land <strong>OÖ</strong> von<br />

den Förderwerbern den Verzicht auf klimaschädigende<br />

Baumaterialien, wenn gleichwertige Alternativprodukte<br />

vorliegen. In einer sogenannten Positivliste<br />

sind diese gleichwertigen Alternativprodukte<br />

aufgelistetet. Diese Positiv- und Negativliste<br />

betreffend dem Ersatz klimaschädigender Stoffe<br />

im Wohnbau finden Sie unter: www.esv.or.at (unter<br />

Förderungen/Wohnbau).<br />

16


16<br />

Einige Baustoffe im Vergleich:<br />

● Ziegel:<br />

sehr gute raumklimatische Eigenschaften, je<br />

nach Dichte gute Wärmedämmung bzw. Wärmespeicherung,<br />

lokal vorhandener Baustoff.<br />

● Holz:<br />

nachwachsender Rohstoff, kann Feuchtigkeit in<br />

großen Mengen aufnehmen und abgeben, begünstigt<br />

ein angenehmes Raumklima und schafft<br />

"warme" Oberflächen. Wichtig ist, den konstruktiven<br />

Holzsschutz zu beachten und auf chemische<br />

Holzschutzmittel zu verzichten.<br />

● Lehm:<br />

vielseitig verwendbarer Baustoff, gut feuchtigkeitsregulierend,<br />

geringster Energieeinsatz bei der Herstellung.<br />

● Naturstein:<br />

vielfältig verwendbar; praktisch unbegrenzte Lebensdauer,<br />

guter Wärmespeicher und schalldämmend,<br />

allerdings ist zusätzliche Wärme dämmung<br />

erforderlich.<br />

● Putze:<br />

Schadstoffemissionen sind bei Kunstputzen aus<br />

Kunstharzen und organischen Lösungsmitteln<br />

möglich, zur Vermeidung dieser Emissionen soll-<br />

ten daher Kalk-Gipsputze oder Lehmputze für den<br />

Innenraum und Kalk-Zementputze oder Silikatputze<br />

für den Außen bereich eingesetzt werden.<br />

● Bindemittel:<br />

Lufthärtende Bindemittel (Kalke) sind feuchteregulierend,<br />

in Herstellung und Verarbeitung unbedenklich,<br />

allerdings nur im Innenbereich einsetzbar.<br />

Produkte mit Trass (Trasskalk, Trasszement<br />

etc.) sind dagegen auch im Außenbereich einsetzbar.<br />

Zement hat ein schlechtes Feuchteverhalten<br />

und ist in der Herstellung sehr energieintensiv.<br />

● Putzträgerplatten:<br />

Hier gibt es eine große Auswahl an umweltfreundlichen<br />

Materialien, wie z.B. Hartfaser-, Holzwolleleichtbauplatten,<br />

Hanf- oder Schilf matten.<br />

● Dämmstoffe:<br />

Grundsätzlich ist jeder Dämmstoff als Energiesparmaßnahme<br />

sinnvoll, die richtige Auswahl eines<br />

umweltfreundlichen Dämm materials hängt<br />

vom Anwendungsbereich ab. Zu den bauökologisch<br />

empfehlenswerten Produkten zählen u.a.<br />

Kork, Schafwolle, Perlite, Zellulose, Flachs, Hanf<br />

oder Holzfaserdämmplatten.<br />

Problembereiche können Bereiche mit erhöhten<br />

Anforderungen an die Feuchte resistenz (wie<br />

Flachdächer, Kellersockel dämmungen, Bodenplatten,<br />

Gründach etc.) sein.<br />

Umweltfreundlich produzierte Produkte für diese<br />

Bereiche sind meist mit Kohlen dioxid (XPS-Produkte)<br />

oder Kohlen wasserstoffen (PU-Platten) anstelle<br />

von halogenierten Verbindungen geschäumt.<br />

Als ökologische Ersatzstoffe können in vielen Fällen<br />

auch Schaumglas oder EPS-Automaten platten<br />

eingesetzt werden. Achten Sie beim Einkauf auf<br />

Dämmstoffe ohne halogenierte Kohlenwasserstoffe<br />

(H-FKW-frei). Polyurethan-Montage schäume<br />

(PU-Schäume) sollten auch mit alternativem Treibmittel<br />

möglichst sparsam verwendet werden.<br />

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ÖKOLOGISCHE<br />

DÄMMSTOFFE AUS<br />

NACHWACHSENDEN<br />

ROHSTOFFEN<br />

Ökologische Dämmstoffe, die aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen hergestellt werden, sollten aus Umweltschutzgründen<br />

bevorzugt eingesetzt werden. Es gibt<br />

eine Reihe von Dämmstoffen, die ökologischen Kriterien<br />

entsprechenden, d.h. die Umweltbelastung<br />

und der Energiebedarf bei der Herstellung sind gering,<br />

keine gesundheitliche Beeinträchtigung bei<br />

der Nutzung, die Entsorgung ist unproblematisch<br />

bzw. eine Wiederverwendbarkeit ist gegeben.<br />

Neben den Materialeigenschaften (z.B. diffusionsoffen,<br />

feuchtigkeitsregulierend), ist beim Vergleich<br />

von Dämmstoffen auch die Wärmeleitfähigkeit<br />

ein wichtiges Kriterium. Je kleiner die Wärmeleitzahl<br />

Lambda ( - in W/mK) ist, umso besser ist die<br />

Dämmwirkung. Schlechtere Lambda-Werte können<br />

durch höhere Dämmstoffstärken ausgeglichen werden.<br />

Die Wärmeleitfähigkeit (Lambda-Wert) der folgenden<br />

ökologischen Dämmstoffe liegt in der Regel<br />

zwischen 0,04 und 0,05 W/mK.<br />

Informieren Sie sich über Förderungen für ökologische<br />

Dämmstoffe.<br />

Schafwolle<br />

Durch die natürliche Kräuselung, die hohe Elastizität<br />

und das feuchtedynamische Verhalten unterscheidet<br />

sich Wolle von anderen Faserdämmstoffen.<br />

Schafwolle nimmt bis zu 30 Gewichtsprozent<br />

an Feuchtigkeit auf, ohne dass sich die<br />

Wärmeleitfähigkeit verändert. Schafwolle hat einen<br />

sehr geringen Wasserdampfwiderstand und<br />

kann neben der Luftfeuchtigkeit auch Schadstoffe<br />

aus der Raumluft aufnehmen. Schafwolle kann<br />

als Wärmedämmung von Wänden, Dächern und<br />

Decken sowie von Luftkanälen und Heizungsrohren<br />

eingesetzt werden. Die Wärmeleitfähigkeit<br />

liegt bei ca. 0,04 W/mK.<br />

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Flachs<br />

Dämmstoffe aus Flachs (und auch aus Hanf) besitzen<br />

eine hohe Formbeständigkeit, sie schrumpfen<br />

nicht im eingebauten Zustand. Durch natürliche<br />

Bitterstoffe sind die Dämmstoffe von Natur aus resistent<br />

gegen Schädlingsbefall durch Insekten oder<br />

Nagetiere. Die Flachskurzfaser wird mechanisch verfilzt.<br />

Unter Verwendung von Klebern (z.B. Kartoffelstärke)<br />

oder mit Vliesbildnern (Kunststofffasern) werden<br />

die Kurzfasern geschichtet und zu unterschiedlich<br />

starken Dämmstoffmatten verarbeitet. Zum Einsatz<br />

kommt Flachs im Wand-, Decken- und Dachbereich.<br />

Hanf<br />

Bei der Herstellung von Dämmplatten und Filzen<br />

werden Hanf- und Flachsfasern zum Teil miteinander<br />

vermischt. Das Hanfstroh wird in Fasern und<br />

Schäben (Bruchstücke der Stängelrinde) getrennt.<br />

Aus Fasern werden Dämmvliese, die im Wand-,<br />

Decken- und Dachbereich eingesetzt werden, hergestellt.<br />

Schäben werden vorwiegend als Dämm-<br />

und Ausgleichschüttungen für Fußböden und Decken<br />

eingesetzt. Hanf ist von Natur aus, wie Flachs,<br />

resistent gegen Schädlingsbefall.<br />

17


17<br />

Kork<br />

Kork kommt vor allem aus den Korkeichenwälder<br />

im Mittelmehrraum. Alle 9 bis 10 Jahre lässt sich<br />

die Korkeiche schälen, ohne dass der Baum dabei<br />

Schaden nimmt. Die Herstellung von Kork erfolgt<br />

durch Mahlen von geschälter Korkrinde zu Granulat,<br />

das mit Heißdampf behandelt wird. Durch Expansion<br />

des Granulates und Bindung durch die korkeigenen<br />

Harze entstehen Blöcke, die nach einer<br />

Ablüftzeit zu Platten geschnitten werden.<br />

Stroh<br />

Stroh hat eine hohe Wärmedämmqualität, der Aufwand<br />

für den Einbau bei der vorgefertigten Bauweise<br />

ist mit konventionellen Dämmstoffen vergleichbar.<br />

Stroh ist außerdem regional verfügbar und<br />

kostengünstig. Schimmelbildung ist bei fachgerechter<br />

Konstruktion nicht gegeben. Das Brandverhalten<br />

und die Setzung im Bauteil ist mit anderen<br />

Dämmstoffen vergleichbar.<br />

Holzfaserdämmplatten<br />

Holzfaserdämmplatten werden aus Schwach- und<br />

Resthölzern von Fichten oder Kiefern erzeugt. Holz<br />

und Holzwerkstoffe sind bauphysikalisch hochwertige<br />

Produkte, die bei entsprechender Nutzung<br />

praktisch unbegrenzt verfügbar sind. Die Einsatzmöglichkeiten<br />

von Holzfaserdämmplatten sind sehr<br />

vielfältig und reichen von der Fußbodendämmung<br />

über Vollwärmeschutz bis zur Aufsparrendämmung.<br />

Dank der guten Wärmespeicherung bieten Holzfaserdämmplatten<br />

auch einen hervorragenden Schutz<br />

gegen sommerliche Überhitzung. Holzfaserdämmplatten<br />

sind wasserdampfdurchlässig und haben gute<br />

Schallschutzeigenschaften.<br />

Zellulose<br />

Zellulose ist mit Flammschutzmittel vermischtes,<br />

zerfasertes Altpapier und wird als Schüttung oder<br />

auch eingeblasen verwendet. Hauptanwendungsgebiete<br />

für Zellulose sind die Dämmung von Dachschrägen<br />

und Wänden im Leichtbau. Beim Einblasen<br />

wird Zellulose mit Maschinen unter Druck eingebracht<br />

und verdichtet. Zellulose ist auch in Plattenform<br />

lieferbar und kann auf senkrechte Schalungen<br />

sogar aufgespritzt werden. Eine Verarbeitung<br />

durch einen lizenzierten Fachbetrieb ist unbedingt<br />

empfehlenswert, da das richtige Einblasen<br />

von grundlegender Bedeutung für die Dämmwirkung<br />

ist.<br />

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SOMMERLICHE<br />

ÜBERHITZUNG<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurde der<br />

Schwerpunkt beim <strong>Bauen</strong> vor allem auf gute Wärmedämmung<br />

gelegt, das Problem der sommerlichen<br />

Überhitzung fand bisher wenig Beachtung.<br />

Nicht zuletzt durch einige sehr heiße Sommer,<br />

rückt das Thema aber nun in den Mittelpunkt. War<br />

bisher ein Konzept gegen sommerliche Überhitzung<br />

vor allem bei Bürogebäuden eine unabdingbare<br />

Voraussetzung beim Neubau, ist nun auch bei<br />

der Planung eines Einfamilienhauses der Nachweis<br />

über die Vermeidung der sommerlichen Überwärmung<br />

(ÖNORM B 8110-3) zu führen. Große Glasflächen,<br />

wie im Neubau üblich, sind bei guter Verglasung<br />

und richtiger Planung des Sonnenschutzes<br />

dennoch möglich.<br />

Verminderung des<br />

Wärmeeintrags<br />

Wie beim Heizenergie Sparen gilt auch hier: vermeiden<br />

vor reparieren. Der erste Schritt sollte<br />

sein, den Licht- und Wärmeeintrag durch die Sonne<br />

in der Planungsphase genau zu überlegen und<br />

zu lenken. Daneben wirkt eine ausreichende Speichermasse<br />

als stabilisierendes Element für die Innenraumtemperatur.<br />

Erst danach folgt der Einsatz<br />

von Kühlsystemen.<br />

Der sommerliche Wärmeeintrag eines<br />

Gebäudes wird bestimmt von:<br />

• Dauer der Sonneneinstahlung<br />

• Einstrahlungswinkel<br />

• Verhältnis verglaste Fläche zu nichttransparenter<br />

Fläche (Mauern)<br />

• Glasqualität: Transmissionsgrad, Energiedurchlassgrad<br />

und U-Wert<br />

• Wärmedurchgang und Wärmekapazität von Außenmauern<br />

• Verschattung durch Sonnenschutz, auskragende<br />

Bauteile, Bepflanzung etc.<br />

• interne Wärmequellen (Personen, Beleuchtung,<br />

Geräte)<br />

• Lüftung und Luftwechselrate<br />

6 %<br />

27 %<br />

46 %<br />

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Strahlungsbilanz am Fenster<br />

13 %<br />

14 %<br />

27 %<br />

13 %<br />

17 %<br />

16 %<br />

) 54 %<br />

5 % )<br />

48 %<br />

86 %<br />

mit innenliegender Jalousie mit außenliegender Jalousie<br />

aus „Handbuch der passiven Kühlung“<br />

„ Glasarchitektur“<br />

14 %<br />

Der Verglasungsanteil orientiert sich an der erforderlichen<br />

Belichtung der Räume, der jeweiligen<br />

Architektur und der Umgebung. Der Anteil an<br />

Glasflächen sollte max. 50 Prozent der Fassadenfläche<br />

betragen.<br />

Grundsätzlich gilt, dass Glasfassaden ohne technische<br />

Klimatisierung nur mit großem technischen<br />

und finanziellen Aufwand zu beherrschen sind<br />

und an Süd und Westseiten häufig keinen ausreichenden<br />

Schutz vor sommerlicher Überhitzung<br />

gewährleisten können.<br />

18


18<br />

Sonnenschutz<br />

Bei Gebäuden ist auf den besonnten Fassaden ein<br />

Sonnenschutz wichtig. Beschichtungen von Gläsern<br />

gewährleisten bis dato keinen ausreichenden<br />

Schutz vor Überhitzung. Ein wirksamer Sonnenschutz<br />

in Kombination mit natürlicher Lüftung ermöglicht<br />

unter hiesigen klimatischen Bedingungen<br />

den Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />

Zu unterscheiden ist zwischen:<br />

• Passivem, feststehendem Sonnenschutz:<br />

feststehende Überstände, Auskragungen oder<br />

Schilde über den Glasflächen. Diese Maßnahmen<br />

wirken allerdings wegen des Einstrahlungswinkels<br />

nur auf der Südfassade, auf anderen Fassadenseiten<br />

verhindern sie die Sonneneinstrahlung nicht,<br />

mindern aber im Gegenzug den Tageslichtertrag.<br />

• Aktivem, beweglichem Sonnenschutz:<br />

solche Systeme können vor der Fassade, im Scheibenzwischenraum<br />

oder innen angeordnet sein. Außenseitige<br />

Sonnenschutzsysteme mindern den Wärmeeintrag<br />

wesentlich stärker als innenliegende Systeme.<br />

Abschattungsvorrichtung Faktor<br />

Keine Abschattungsvorrichtung 1,00<br />

Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefül- 0,27<br />

lung (beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne<br />

künstliche Beleuchtung möglich)<br />

Zwischenjalousie 0,53<br />

Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />

Beschattungswirksame Vordächer, Balkone<br />

und horizontale Lamellenblende<br />

0,32<br />

Markisen (seitlicher Lichteinfall möglich) 0,43<br />

Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />

Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge<br />

und Innenmarkisen<br />

0,75<br />

Bepflanzung 0,50-1,00<br />

Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. ÖNORM<br />

Speichermasse<br />

Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur<br />

ist die Speichermasse des Gebäudes. Je mehr<br />

Speichermasse vorhanden ist, umso träger ist das<br />

Temperaturverhalten, d.h. umso langsamer wird<br />

die Wärme aufgenommen und umso wirkungsvoller<br />

die kühle Luft gespeichert. In der Regel ist<br />

durch die vorhandenen massiven Bauteile (Betondecken,<br />

gemauerte Innenwände) ausreichend<br />

Speichermasse gegeben. Diese Bauteile sollten<br />

allerdings nicht durch Verkleidungen (z.B. abgehängte<br />

Decken etc.) von der kühlenden Nachtluft<br />

abgeschirmt werden.<br />

Kühlen<br />

Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen<br />

manche Gebäude gekühlt werden. Dies kann<br />

durch passive, hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />

Nachtkühlung<br />

Die einfachste Form passiver Kühlung ist die<br />

Nachtkühlung. Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur<br />

für mindestens fünf Stunden unter 21°C<br />

liegt. Dies ist in unseren Klimazonen nahezu immer<br />

gegeben.<br />

Die Fensterlüftung als einfachste Form verlangt<br />

allerdings eine entsprechende Disziplin der<br />

Nutzer/innen. Durch Einsatz von Querlüftungen<br />

kann das Ergebnis leicht verbessert werden. Mit einem<br />

mechanischen Lüftungssystem kann die Wärme<br />

nachts gezielt abgeführt werden, zu beachten<br />

ist allerdings der Energieaufwand der Geräte.<br />

Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme,<br />

die ohne mechanische Antriebe arbeiten. Dazu<br />

gehören bauliche Vorkehrungen zum sommerlichen<br />

Wärmeschutz, Beschattung und Belüftung<br />

und z.B. Pflanzen.<br />

Hybride Systeme gründen auf einfachen<br />

haustechnischen Komponenten und nutzen natürliche<br />

Kältequellen wie z. B. Erdreich, kühle Nachtluft,<br />

Grundwasser in Verbindung mit Speichermedien<br />

wie z. B. Betondecken.<br />

Aktive Systeme wie z. B. Kältemaschinen wer-<br />

den vor allem in größeren Objekten eingesetzt,<br />

wenn aus Planungsdefiziten oder speziellen Nutzungsansprüchen<br />

besondere Wärmelasten entstehen,<br />

verursachen aber zusätzlichen Stromverbrauch.<br />

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SOLARANLAGEN<br />

Über eine Million m 2 thermische Solaranlagen sind<br />

in Oberösterreich bereits installiert.<br />

Die Vorteile der Sonnenenergienutzung liegen auf<br />

der Hand: kostenlose, umweltfreundliche Energienutzung<br />

sichert Ihre Unabhängig keit. Solaranlagen<br />

können optisch ansprechend in das Dach integriert<br />

werden und werden vom Land Oberösterreich gut<br />

gefördert. Sonnenenergie steht bei uns sowohl für<br />

Warmwasser als auch zur Unterstützung der Raumheizung<br />

in Wohnhäusern wie auch für Unternehmen<br />

und öffentliche Einrichtungen in überreichem<br />

Maß zur Verfügung.<br />

Eine richtig dimensionierte Solaranlage kann im Eigenheim<br />

übers Jahr gesehen durchschnittlich 70 %<br />

Ihres Warmwasserbedarfes decken. Voraussetzung<br />

für einen wirtschaftlichen Einsatz zur Raumheizung<br />

ist ein sehr gut gedämmtes Gebäude, die Solaranlage<br />

unterstützt dabei das Hauptheizsystem.<br />

Solarabsorber für Schwimmbäder sichern im Sommer<br />

umweltfreundlich warmes Badewasser.<br />

● Wie funktioniert die Solaranlage?<br />

Solaranlagen wandeln die Sonneneinstrahlung<br />

in Wärme um und führen diese über ein Wärmeträgermedium<br />

einem Verbraucher (Warmwasserspeicher,<br />

Raumheizung, Schwimm bad) entweder<br />

direkt oder über einen Wärmetauscher zu.<br />

Das Herz der Solaranlage ist der Kollektor.<br />

Welche Kollektor-<br />

typen werden<br />

bei uns eingesetzt?<br />

● Schwimmbad-Absorber<br />

sind als Kunststoffabsorber ausgeführt und werden<br />

auf Grund ihrer begrenzten Leistungsfähigkeit<br />

hauptsächlich für Wassererwärmung im<br />

Schwimmbad verwendet.<br />

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● Flachkollektor<br />

wird für die Warmwasserbereitung und die Raumheizung<br />

in der Übergangszeit verwendet. Er besteht<br />

im Wesentlichen aus Kollektor gehäuse, Absorber,<br />

Wärmedämmung und transparenter Abdeckung<br />

(Glas). Die einfallende Sonnenstrahlung<br />

durchdringt das Glas und trifft auf den Absorber<br />

(beschichtete Metallplatte). Dieser wandelt die<br />

Strahlungs energie der Sonne durch Absorption in<br />

Wärme um (siehe Abb.).<br />

● Vakuumkollektoren<br />

(meist Röhrenkollektoren)<br />

Durch Evakuierung des Raumes zwischen Glasabdeckung<br />

und Absorber werden die Verluste sehr<br />

stark reduziert. Vakuumkollek toren weisen eine<br />

hohe Leistungsfähigkeit bei großen Temperaturdifferenzen<br />

zwischen Absorber und Umgebung auf,<br />

sind allerdings auch höher im Preis.<br />

● CPC-Kollektor<br />

Bei thermischen CPC-Sonnenkollektoren (Compound<br />

Parabolic Concentrator) wird die einfallende<br />

Solarstrahlung in der Regel mit Hilfe von Spiegeln<br />

auf die Absorberfläche gelenkt, wo die Strahlungsenergie<br />

in Wärme umgelenkt wird. Die Absorberfläche<br />

soll dabei möglichst klein gehalten<br />

werden, da eine kleinere heiße Oberfläche zu geringeren<br />

Wärmeverlusten führt.<br />

19


19<br />

Die wichtigsten Bestandteile<br />

einer Solaranlage<br />

Die eingestrahlte Sonnenenergie wird vom Kollektor<br />

(1) in Wärme umgewandelt. Diese Wärme<br />

wird über ein Wärmeträgermedium (Wasser-Frostschutzgemisch)<br />

in Rohrleit ungen (2) in einen<br />

Warmwasserspeicher (3) trans portiert.<br />

Dort wird die Wärme über den unteren Wärmetauscher<br />

(4) an das Nutz wasser übertragen Die Speicherung<br />

über mehrere Tage sollte möglich sein.<br />

Bei unzureichender Sonneneinstrahlung erfolgt die<br />

Nachheizung (5). Das über den Wärmetauscher<br />

abgekühlte Wasser fließt dann zum Kollektor zurück.<br />

Das Wärmeträgermedium wird mit Hilfe<br />

einer Pumpe (6) umgewälzt.<br />

Eine elektronische Steuerung (7) sorgt dafür, dass die<br />

Pumpe nur dann in Gang gesetzt wird, wenn ein<br />

Energiegewinn vom Kollektor zu erwarten ist. Sowohl<br />

der Speicher als auch die Rohrleitungen sollen gut wärmegedämmt<br />

sein, um Wärmeverluste zu vermeiden.<br />

Zur weiteren Grundausstattung der Anlage gehört<br />

ein Manometer (8), das am Besten in der Nähe des<br />

Speichers montiert wird. Durch das Ausdehnungsgefäß<br />

(9) werden Volums änderungen der Flüssigkeit<br />

bei wechselnden Temperaturen ausgeglichen und<br />

der Betriebs druck der Anlage gleichmäßig gehalten.<br />

Die Schwerkraftbremse (11) verhindert bei Stillstand<br />

der Anlage den Rückfluss der Wärme nach oben.<br />

Ein Überdruckventil (10) ist als Sicherheitsablassventil<br />

bei überhöhtem Druck zuständig. Ein<br />

Entlüftungsventil (12) wird an der höchsten Stelle<br />

montiert, damit in der Installation vorhandene<br />

Luft entweichen kann. Füll- und Entleerhähne<br />

komplettieren die Anlage.<br />

Durch den Einbau eines Wärmemengenzählers<br />

(13) können Sie die gewonnene Energie und das<br />

Funktionieren der Anlage genau feststellen.<br />

Dimensionierung<br />

Zur richtigen Dimensionierung der Solaranlage<br />

sollten Sie zunächst Ihren Warmwasser verbrauch<br />

abschätzen. Als Richtwert gilt ein täglicher Warmwasserbedarf<br />

von 30-50 l/Person.<br />

Grundlage für die Richtwerte im Einfamilien haus<br />

sind "solare Deckungsgrade" um die 70 %, d.h. 70 %<br />

Ihres jährlichen Warmwasserbedarfs deckt die Sonne.<br />

Diese Auslegung bringt außerhalb der Heizperiode<br />

eine fast 100 %ige solare Deckung.<br />

Für einen 4-Personen-Haushalt benötigen Sie für<br />

die Warmwasserbereitung eine ca. 8 m 2 große Solaranlage<br />

mit einem mindestens 400 Liter-Speicher.<br />

• Täglicher Warmwasserbedarf:<br />

30 - 50 l/Person<br />

• Empfohlene Kollektorfläche:<br />

Flachkollektor ca. 2 m 2 /Person<br />

Vakuumkollektor ca. 1,5 m 2 /Person<br />

• Empfohlenes Speichervolumen:<br />

zwei- bis dreifacher Tagesbedarf<br />

• Empfohlene Kollektorneigung:<br />

ab 30° bis 90°<br />

• Empfohlene Ausrichtung: S, SO, SW<br />

• Für Heizungsunterstützung empfiehlt es<br />

sich, Anlagengrößen ab 16 m 2 vorzusehen.<br />

Solar Keymark –<br />

Zertifizierung für Sonnenkollektoren<br />

Prüfsiegel und Prüfzeichen gibt es sehr viele, die<br />

Übersicht wird daher immer schwieriger, da diese<br />

sich auch in den Prüf- und Überwachungskriterien<br />

stark unterscheiden.<br />

Um dieser „Zeichenflut“ entgegenzuwirken, haben<br />

die Europäischen Normungsorganisationen<br />

CEN und CENELEC das europäische Qualitätszeichen<br />

SOLAR KEYMARK geschaffen, mit dem<br />

ein Hersteller durch eine aussagekräftige Zertifizierung<br />

den Anwendern und Verbrauchern die<br />

Qualität seiner Produkte dokumentiert.<br />

Die Solar-Keymark Zertifizierung ist von einer vom<br />

CEN Zertifizierungsrat (Europäisches Kommitee für<br />

Normung) anerkannte Prüfstelle durchzuführen.<br />

Neben der Produktzertifizierung muss der Kollektorhersteller<br />

ein Qualitätsmanagementsystem in<br />

seinem Betrieb eingeführt haben.<br />

Nähere Info: www.solarkeymark.com (Englisch)<br />

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WARMWASSER-<br />

BEREITUNG<br />

Jederzeit warmes Wasser in ausreichender Menge<br />

zur Verfügung zu haben, ist heute für uns selbstverständlich.<br />

Im Gesamtenergieverbrauch eines<br />

Haushalts stellt die Warmwassererzeugung, nach<br />

der Heizung, den zweitgrößten Posten dar (Treibstoffverbrauch<br />

für Mobilität nicht mitgerechnet).<br />

Eine effiziente und umweltfreundliche Art der<br />

Warmwassererwärmung erfolgt während der<br />

Heizperiode mit der Heizung und im Sommer mit<br />

einer Solaranlage.<br />

● Richtwerte zum Warmwasserbedarf<br />

Der durchschnittliche Warmwasserverbrauch<br />

(55° C) im Haushalt beträgt:<br />

• sparsam (nur duschen): 15 bis 25 l<br />

(ca. 1 kWh) pro Person und Tag<br />

• durchschnittlich (1 Vollbad pro Woche):<br />

25 bis 45 l (ca. 2 kWh) pro Person und Tag<br />

• nicht sparsam (2 Vollbäder pro Woche):<br />

50 bis 90 l (ca. 3 kWh) pro Person und Tag<br />

Das Benutzerverhalten hat einen sehr großen Einfluss<br />

auf den Warmwasserverbrauch: duschen<br />

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statt baden, niedrigere Temperaturen und Wasserspararmaturen<br />

helfen mit, den Warmwasserverbrauch<br />

zu senken.<br />

● Speichersysteme<br />

Soll eine Badewanne mit 150 Liter Warmwasser<br />

in 10 Minuten gefüllt werden, so benötigt man eine<br />

sehr hohe Leistung (~50 kW) des Warmwasserbereiters.<br />

Sieht man jedoch einen entsprechend<br />

großen Speicher (Boiler) vor, kann die Heizleistung<br />

stark reduziert werden. Speicher systeme<br />

werden daher zur "Warmwasser erwärmung auf<br />

Vorrat" eingesetzt.<br />

Für die Dimensionierung des Speichers ist vor allem<br />

die Art der Warmwasserbereitung im Sommer<br />

von Bedeutung. Rechnet man einen durchschnittlichen<br />

täglichen Warmwasser bedarf von<br />

50 l/Person, so ist für einen 4-Personen-Haushalt<br />

ein 200-Liter-Speicher erforderlich.<br />

Wird das Warmwasser im Sommer von einer Solaranlage<br />

erwärmt, sollte jedoch mindestens der zweifache<br />

Tagesbedarf an Speichervolumen zur Verfügung<br />

stehen, um auch einen sonnenlosen Tag zu<br />

überbrücken (mind. 400 Liter Speicher bei 4 Personen).<br />

Ein mit Nachtstrom betriebener Elektrospeicher<br />

erfordert ebenfalls eine größere Dimensionierung<br />

als ein ständig beheizter Speicher.<br />

Angeboten werden unter anderem Registerspeicher<br />

(Rohrschlangen geben die Wärme an das<br />

umgebende Wasser ab), Pufferspeicher mit Trinkwasserbereitung,<br />

Kombispeicher für Warmwasser<br />

und Heizung, Elektro speicher mit eingebauter E-<br />

Patrone und Wärmepumpe.<br />

Sind die Entnahmestellen sehr weit auseinander<br />

(> 20 m) oder/und wird selten Warmwasser entnommen,<br />

empfiehlt es sich, Kleinspeicher (mit<br />

Vorschaltgerät) für die dezentrale Warmwasserversorgung<br />

(Küchen spüle, Handwaschbecken etc.)<br />

mit 5 oder 10 Liter Inhalt als Ober- oder Untertischspeicher<br />

vorzusehen.<br />

20


20<br />

Zur Vermeidung von unnötigen Speicherver lusten<br />

des Warmwasserspeichers ist ausreichende Wärmedämmung<br />

von entscheidender Bedeutung. Die<br />

Dämmstärke des Speichers soll mindestens 12 cm<br />

betragen, bei Großspeichern sind mind. 20 cm<br />

empfehlenswert.<br />

● Durchlaufsysteme<br />

Durchlaufsysteme erwärmen die jeweils benötigte<br />

Menge Warmwasser. Es sind hohe Wärmeleistungen<br />

erforderlich (für ein Waschbecken ~20 kW),<br />

um in kurzer Zeit ausreichend Warmwasser zu erhalten.<br />

Erhältlich sind vor allem Gas- und Elektro-Durchlauferhitzer.<br />

Beachten Sie, dass elektrische<br />

Durchlauferhitzer nicht mehr zulässig sind<br />

(Wohnbauförderung).<br />

● Warmwasserverteilung<br />

Bei der Verteilung des Warmwassers zu den einzelnen<br />

Entnahmestellen ergeben sich die größten<br />

Verluste der Warmwasserversorgung. Das in<br />

der Leitung zwischen Warmwasserbereitung und<br />

Verbraucher verbleibende Wasser kühlt aus und<br />

wurde daher umsonst erwärmt. Eine ausreichende<br />

Wärmedämmung der Verteilleitungen ist daher<br />

besonders wichtig.<br />

Beim Verteilungs konzept sollten folgende Aspekte<br />

berücksichtigt werden:<br />

• Standort des Warmwassererzeugers möglichst<br />

nahe an der Hauptentnahmestelle<br />

• Effiziente Leitungsanordnung (keine Umwege)<br />

• Kleinstmögliche Rohrdimensionierung<br />

• Ausreichende Dämmung der Leitungen (Rohrquerschnitt<br />

= Dämmstärke, mind. 20 mm)<br />

• Möglichst niedrige Warmwassertemperaturen:<br />

Speicher nicht über 60° C erhitzen, höhere<br />

Temperaturen fördern die Verkalkung, die Bakterien<br />

werden bereits bei ca. 60° C abgetötet<br />

• Kunststoffrohre anstatt Eisen-/ Metallrohre<br />

• Zirkulationsleitung:<br />

Zirkulationsleitungen werden vor allem in<br />

größeren Gebäuden eingebaut, um lange Wartezeiten<br />

auf Warmwasser zu vermeiden. Zirkulationsleitungen<br />

müssen ausreichend gedämmt<br />

und die Zirkula tionspumpe mit einer Zeitschaltung<br />

versehen sein.<br />

Bei Ein- und Zweifamilienwohnhäusern sind<br />

Zirku lations leitungen in der Regel nicht erforderlich.<br />

• Korrosionsschutz und Verkalkung:<br />

Korrosions schutz ist für alle warmwasserführenden<br />

Teile notwendig. Edelstahl- oder Kunststoffrohre<br />

sind heute üblicher Standard. Durch Verkalkung<br />

können Rohrleitungsquer schnitte verengt<br />

und auch der Wärmedurch gang bei Wärmetauschern<br />

stark behindert werden. Temperaturen<br />

über 60° C fördern die Verkalkung.<br />

● Energiespartipps<br />

• Ein Vollbad braucht dreimal so viel Energie<br />

wie Duschen.<br />

• Spararmaturen verringern den Warmwasserverbrauch<br />

bei gleichem Komfort.<br />

• Mit tropfenden Wasserhähnen werden bis zu<br />

2.000 Liter Wasser pro Jahr vergeudet.<br />

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HEIZEN MIT<br />

BIOMASSE<br />

Viele Gründe sprechen für das Heizen mit Biomasse.<br />

Biomasse ist ein umweltfreundlicher,<br />

CO 2 -neutraler, heimischer Brennstoff und hilft,<br />

den Treibhauseffekt zu vermindern. Egal für<br />

welchen Brennstoff Sie sich entscheiden, ob<br />

Scheitholz, Hackschnitzel oder Pellets oder ob<br />

Sie einen Anschluss an eine Biomasse-Nahwärmeanlage<br />

überlegen - mit modernen Biomasse-<br />

Heizanlagen ist komfortables Heizen möglich.<br />

Zudem gibt es attraktive Förderungen.<br />

Scheitholz - Hackgut - Pellets<br />

● Grundlagen der Holzverbrennung<br />

Holz enthält neben Kohlenstoff, Wasserstoff und<br />

Sauerstoff auch unterschiedlich viel Wasser. Als<br />

Maß für die Feuchtigkeit wird der Wassergehalt (bezogen<br />

auf die Gesamtmasse) bzw. die Holzfeuchte<br />

(bezogen auf die Trockensubstanz) verwendet.<br />

Je mehr Wasser im Holz enthalten ist, umso geringer<br />

ist sein Heizwert. Der durchschnittliche Heizwert<br />

für alle Holzarten beträgt ca. 4 kWh pro Kilogramm<br />

trockenes Holz. Lufttrockenes Holz, wie<br />

für die meisten Holzfeuerungen benötigt, erfordert<br />

eine mindestens einjährige Lagerung unter<br />

Dach bei Hackschnitzel bzw. eine zweijährige<br />

Lager ung bei Stückholz.<br />

Zur Holzverbrennung werden hohe Tempera turen<br />

benötigt. Merkmale guter Holzfeue rungen sind:<br />

• einstellbare Primärluft in die Glutzone<br />

• Sekundärluft in die Flammenzone<br />

• ungekühlte Glut und Flamme<br />

• stufenlose Heizleistungsanpassung<br />

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Nach dem vollständigen Ausbrand kann das Abgas<br />

stark gekühlt werden, um Abgas verluste zu<br />

minimieren. Ein guter Wärme austausch führt zu<br />

Druckverlust, so dass oft ein Ventilator eingebaut<br />

wird.<br />

Holzfeuerungssysteme<br />

● Holz-Pelletsfeuerung<br />

Pellets aus gepresstem, naturbelassenem Holz<br />

sind ein hochwertiger Brennstoff für automatisch<br />

beschickte Holzfeuerungen. Da Holz pelletsanlagen<br />

auch im kleinen Leistungs bereich erhältlich<br />

sind, eignen sie sich sehr gut für moderne<br />

Niedrig- bzw. Niedrigstenergiehäuser.<br />

Pellets benötigen gegenüber einer Hack schnitzel -<br />

heizung nur etwa ein Viertel des Lagervolumens,<br />

in jedem Einfamilienhaus findet sich üblicherweise<br />

genügend Lagerplatz für den Brennstoffbedarf<br />

eines Jahres. Die Zustellung der Pellets erfolgt in<br />

der Regel mit einem Tankwagen, die Pellets werden<br />

direkt in den Lagerraum eingeblasen.<br />

21


21<br />

● Hackschnitzelheizung<br />

Die Verfeuerung von Holz in Form von Hackschnitzel<br />

passiert durch automatische Zuführung<br />

des Brennstoffs aus einem Vorratsbehälter mittels<br />

Förderschnecke. Die Verbrennung erfolgt entweder<br />

"vor dem Kessel" (Vorofenfeuerung: die Hackschnitzel<br />

werden unter gleichzeitiger Luftbeimischung<br />

im Vorofen verbrannt) oder im bzw. "unter<br />

dem Kessel" (Unterschub- oder Retortenfeuerung).<br />

Das Teillastverhalten ist gut, ein Speicher entfällt.<br />

Die regulierbare Transportschnecke ermöglicht eine<br />

leistungsgerechte Förderung des Brennstoffs in<br />

die Feuermulde des Kessels. Das Lager wird meist<br />

so dimensioniert, dass mit dem Inhalt die Versorgung<br />

für 2 bis 8 Wochen gesichert ist.<br />

● Holzvergaserkessel<br />

Holzvergaserkessel (auch Gebläse-, Vergaser-,<br />

oder Turbokessel) in Kombination mit einem Pufferspeicher<br />

gewährleisten einen hohen Bedienungskomfort,<br />

eine sehr gute Leistungsanpassung<br />

ist möglich. Voraussetzungen sind großes Füllraumvolumen,<br />

trockenes Holz und ein Pufferspeicher<br />

mit mindestens 10-fachem Inhalt (in Liter<br />

Wasser) des Füllraumes im Heizkessel. Die Ausstattung<br />

mit einer Lambda sonde für die vollständige<br />

Verbrennung bei verschiedenen Lastfällen ist<br />

heute Stand der Technik. Dadurch kann die Energieausnutzung<br />

des Brennholzes optimiert und ein<br />

sehr hoher Komfort erreicht werden.<br />

● Stückholzkessel<br />

Händisch beschickte Stückholzkessel sollten, um<br />

die Verbrennungsqualität zu verbessern, möglichst<br />

mit Volllast betrieben und ein Pufferspeicher eingesetzt<br />

werden.<br />

● Tischherde<br />

Auch Holzkochherde (Tischherde) können zu einem<br />

vollwertigen Heizsystem in attraktivem Design<br />

mit Speicher und Wassererwärmer ausgebaut werden.<br />

Es muss jedoch eine hohe Verbrennungsqualität<br />

mit niedrigen Emissionen gewährleistet sein.<br />

● Kachelofen<br />

Eine Kombination von schadstoffarmer Feuerung<br />

und Behaglichkeit stellt der altbewährte Kachelofen<br />

dar. Er hat die gewünschte heiße Brennkammer,<br />

allerdings auch hohe Abgastemperaturen.<br />

Auch verschiedene Systeme einer Kachelofen-<br />

Ganzhausheizung sind am Markt erhältlich (z.B.<br />

Wärmetauscher entweder im Heizgasstrom, im<br />

Warmluftstrom oder im keramischen Speicher angeordnet,<br />

System bestehend aus Kachelofen, Solaranlage,<br />

Pufferspeicher und Strahlungsflächen).<br />

● Einzelraumheizungen<br />

Hierzu zählen Öfen, offene Kamine, Kaminöfen<br />

etc. Steigender Beliebtheit erfreuen sich Pellets-<br />

Kaminöfen. Vor allem in neuen Gebäuden mit<br />

sehr geringem Wärmebedarf (Passiv-, Niedrigstenergiehäuser)<br />

werden sie auch als alleiniges<br />

Hauptheizsystem verwendet. Die Beschickung<br />

kann hier auch automatisch aus einem Vorratsbehälter<br />

erfolgen. Nicht nur im Neubau, auch in der<br />

Sanierung ist der Austausch eines Heizungskessels<br />

gegen einen Pelletskessel oft einfach möglich. Es<br />

ist zu beachten, dass der Raum durch den Kamin<br />

ständig warme Luft verliert, wenn der Ofen nicht<br />

betrieben wird. Ausreichende Luftzufuhr ist für<br />

eine gute Verbrennung erforderlich.<br />

● Typenprüfung und wiederkehrende<br />

Überprüfung von Heizungsanlagen<br />

Heizungsanlagen dürfen nur in Verkehr gebracht<br />

werden, wenn Sie die Emissionsgrenzwerte lt.<br />

Oö. Luftreinhalte- & Energietechnikgesetz erfüllen<br />

(Abnahmebefund) und an der Feuerstätte ein Typenschild<br />

angebracht ist.<br />

Für Feuerungsanlagen bis 15 kW ist eine wiederkehrende<br />

Überprüfung alle 3 Jahre auf Sicherheitsvorschriften<br />

vorgesehen (Prüfbericht).<br />

Daneben enthält die Oö. Heizungsanlagen- und<br />

Brennstoffverordnung (Oö. HaBV 2005) auch einige<br />

Vereinfachungen bezüglich Aufstellung von<br />

Biomasse-Heizanlagen (Feuerungsanlagen bis 15<br />

kW dürfen z.B. unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch außerhalb vom Heizraum in einem Aufstellungsraum<br />

betrieben werden) und Lagerung von<br />

Biomasse-Brennstoffen (bestimmte Mengen dürfen<br />

auch im Heiz-/Aufstellungsraum gelagert werden).<br />

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HEIZEN MIT<br />

HOLZPELLETS<br />

Holzpellets sind ein umweltfreundlicher Brennstoff.<br />

Allein in Oberösterreich sind bereits über<br />

20.000 Pellets-Zentralheizungen in Betrieb. Die<br />

Anlagen sind sowohl im Neubau als auch bei einer<br />

Heizungsmodernisierung geeignet. Die Pellets-<br />

anlieferung erfolgt komfortabel, eine Platz sparende<br />

Lagerung des Brennstoffs ist möglich.<br />

● Was sind Holzpellets?<br />

Holzpellets sind zylindrische Presslinge aus trokkenem,<br />

naturbelassenem Restholz (z.B. Säge- und<br />

Hobelspäne) mit einem Durchmesser von 6 bis 8<br />

mm und einer Länge von 10 bis 30 mm. Sie werden<br />

ohne Beigabe von chemischem Bindemittel unter<br />

hohem Druck gepresst und haben einen sehr<br />

niedrigen Wassergehalt. Der Heizwert von 2 kg<br />

Pellets entspricht ca. jenem von 1 Liter Öl. 1m 3<br />

Pellets hat ein Gewicht von 650 kg. Die Herstellung<br />

von Holzpellets ist in der ÖNORM M 7135<br />

geregelt.<br />

● Pelletsanlieferung und Lagerung<br />

Holzpellets sind beim Hersteller oder dem Brennstoffhandel<br />

erhältlich. Die Zustellung erfolgt vorwiegend<br />

mit Tankwagen ähnlich der Heizöllieferung.<br />

Die Pellets werden direkt in den Lagerraum<br />

eingeblasen und die Abluft abgesaugt. Die<br />

Tankwagen verfügen in der Regel über einen<br />

Pumpschlauch mit max. 30 m Länge. Der Pelletslagerraum<br />

(bzw. die Befüllkupplungen) sollte daher<br />

maximal 30 m von der Hauszufahrt entfernt sein.<br />

Die Größe des benötigten Lagerraumes hängt vom<br />

Gebäude ab, sollte jedoch so groß gewählt werden,<br />

dass eine Jahresbrennstoffmenge (= ca. 3.000<br />

bis 5.000 kg für ein Einfamilienhaus) eingelagert<br />

werden kann.<br />

Als Faustregel gilt: pro 1 kW Heizlast = 0,9 m 3 Lagerraum<br />

(inkl. Leerraum).<br />

Beispiel:<br />

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• Einfamilienhaus mit einer Heizlast von 8 kW<br />

3.200 kg Pellets/Jahresbedarf<br />

• 8 kW Heizlast x 0,9 m 3<br />

7,2 m 3 Lagerraumvolumen (inkl. Leerraum)<br />

• 7,2 m 3 : 2,5 m (Raumhöhe)<br />

3 m 2 Lagerraumfläche<br />

• Vorgeschlagene Größe = 1,5 x 2 m<br />

3 m 2 Lagerraumfläche<br />

• 5,1 m 3 nutzbares Volumen<br />

= 3.300 kg Pellets<br />

Damit der Pelletslagerraum auch vollständig entleert<br />

wird, wird empfohlen, im Lagerraum einen<br />

Zwischen-Schrägboden einzubauen.<br />

Die Wände und die Geschoßdecke des Pellets-<br />

lagerraumes und des Heizraumes müssen der<br />

Brandwiderstandsklasse F 90 entsprechen. Wie<br />

auch bei anderen Heizsystemen ist die Heizraumtür<br />

und die Tür des Lagerraumes als Brandschutztür<br />

(mind. T 30) auszuführen.<br />

Für Biomasse-Heizanlagen gelten lt. Oö. HaBV<br />

2005 (Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung)<br />

vereinfachte Bestimmungen hinsichtlich<br />

Aufstellung und Lagerung, wie zB:<br />

• Die Aufstellung von Feuerungsanlagen bis 15<br />

kW ist unter bestimmten Voraussetzungen auch<br />

außerhalb von Heizräumen in Aufstellungsräumen<br />

(F30 für Wände und Decke reicht) zulässig.<br />

• Bei Feuerungsanlagen bis 50 kW dürfen bis 15<br />

m³ Pellets auch in Aufstell- oder Heizräumen<br />

(außerhalb von Lagerräumen) bzw. im Freien gelagert<br />

werden.<br />

22


22<br />

Die Pelletsheizung -<br />

Anlagensysteme und Komponenten<br />

● Anlage mit Schnecke:<br />

Diese sehr häufige Variante ermöglicht eine gute<br />

Raumaustragung und stellt eine einfache und kostengünstige<br />

Lösung dar. Voraussetzung ist, dass<br />

sich Lagerraum und Heizraum un mittel bar nebeneinander<br />

befinden.<br />

● Anlage mit Vakuumsaugsystem:<br />

Ermöglicht flexible Lösungen (Heizraum befindet<br />

sich nicht unmittelbar neben dem Lager raum) bei<br />

maximaler Schlauchlänge von 20 m und maximaler<br />

Steighöhe von 6 m.<br />

● Pelletslagerung im Tank:<br />

Die Pelletslagerung ist auch in einem Gewebe-<br />

oder Stahlblechtank möglich, der in einem Kellerraum<br />

oder im Freien aufgestellt werden kann. Als<br />

Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast<br />

gerechnet werden. Die Tanks sind in Größen<br />

bis 11 m³ erhältlich.<br />

Ist kein entsprechender Kellerraum vorhanden,<br />

gibt es auch die Möglichkeit, einen Erdtank, der<br />

unterirdisch außerhalb des Gebäudes eingegraben<br />

wird, einzusetzen.<br />

Eine relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung<br />

(für Heizanlagen bis max. 50 kW und max. 15 m³<br />

Pellets) ist die Aufstellung eines eigenen Lagerbehälters<br />

im Freien (z.B. Heizzentrale, Container).<br />

Dort kann auch die gesamte Heizanlage untergebracht<br />

werden.<br />

● Anlage mit integriertem<br />

Solarschichtspeicher:<br />

Bei Anlagen, die mit einem Solarspeicher kombiniert<br />

sind, erwärmt der Brenner direkt den oberen<br />

Teil des Speichers. Der Gesamtwirkungsgrad der<br />

Biomasse- und Solaranlage wird erhöht.<br />

● Kompaktanlage mit Vorratsbehälter:<br />

Neben dem Heizkessel befindet sich ein Vorratsbehälter<br />

mit einem Fassungsvermögen von etwa<br />

1 m 3 (ca. 650 kg). Der Vorratsbehälter muss manuell<br />

ein- bis zweimal monatlich befüllt werden.<br />

● Einzelöfen:<br />

Vor allem in Passiv- und Niedrigstenergiehäusern<br />

beliebt sind Pelletsöfen im kleinen Leistungsbereich.<br />

Der Brenner wird aus einem Vorratsbehälter<br />

automatisch beschickt. Die Öfen sind auch mit<br />

Wassertasche erhältlich und funktionieren wie eine<br />

klassische Zentralheizung.<br />

● Asche:<br />

Anlagen mit automatischer Reinigung und Aschenkomprimierung<br />

sind erhältlich. Eine Aschenentleerung<br />

ist in der Regel nur alle 6 Wochen erforderlich,<br />

die reine Holzasche kann kompostiert<br />

werden.<br />

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HEIZEN MIT<br />

UMGEBUNGS-/<br />

FERNWÄRME<br />

Wärmepumpen zur Beheizung nutzen die Umgebungswärme<br />

und elektrischen Strom zur Wärmeerzeugung.<br />

In der Wärmepumpe zirkuliert ein Kältemittel, das<br />

einer Wärmequelle (z.B. Erdreich, Luft oder Grundwasser)<br />

Wärme entzieht und dabei verdampft. Das<br />

dampfförmige Kältemittel wird in einem elektrisch<br />

betriebenen Kompressor verdichtet. Dadurch erhöht<br />

sich die Temperatur so weit, dass die der Wärmequelle<br />

entzogene Energie im Verflüssiger an das<br />

Heizsystem abgegeben werden kann. Durch die<br />

Wärmeabgabe wird das Kältemittel wieder flüssig<br />

und der Kreislauf beginnt von vorne.<br />

Meist werden mit Wärmepumpen Endtemperaturen<br />

von max. 50° C erreicht. Der Einsatz<br />

einer Niedertemperaturheizung (Fußboden- und<br />

Wandheizung) für die Raumheizung ist daher bei<br />

Verwendung einer Wärmepumpe empfehlenswert,<br />

das Temperaturniveau (Vorlauf der Heizung) sollte<br />

nicht mehr als 35° C betragen.<br />

Voraussetzung für den sinnvollen Einsatz von<br />

Wärmepumpen ist eine sehr gute Wärme dämmung<br />

des Gebäudes.<br />

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● Arten von Wärmepumpen<br />

Nach eingesetzter Wärmequelle unterscheidet<br />

man Luft-, Wasser- und Erdreich-Wärmepumpen.<br />

Abhängig von der Betriebsweise spricht man von<br />

monovalentem Betrieb (die Wärmepumpe übernimmt<br />

alleine die Wärme versorgung) und bivalentem<br />

Betrieb (zusätzlich zur Wärmepumpe wird<br />

noch ein anderes Heizungssystem eingesetzt).<br />

Beim bivalentem Betrieb deckt z.B. die Wärmepumpe<br />

bis zu einer bestimmten Außentemperatur<br />

den Wärme bedarf alleine ab, unterhalb dieser<br />

Temperatur übernimmt der Heizkessel allein oder<br />

zusätzlich die Beheizung.<br />

● Erdreich-Wärmepumpen<br />

Je nach der Art, wie Wärme aus dem Erdreich geholt<br />

wird, unterscheidet man Sole-Wärme pumpen<br />

(der Wärmeentzug findet über das Trägermittel<br />

Sole statt) und Systeme mit Direktverdampfung<br />

des Kältemittels.<br />

Dabei werden Rohrschlangen (Flächenkollektor)<br />

im Erdreich in frostfreier Tiefe verlegt. Der erforderliche<br />

Platzbedarf beträgt das rund 1,5 bis 2-fache<br />

der beheizten Wohnfläche (abhängig vom Dämmstandard<br />

des Gebäudes).<br />

Eine weitere Möglichkeit ist das Niederbringen<br />

eines Bohrloches, in dem dann das Kältemittel<br />

(bzw. Sole) zirkuliert. Die Bohrtiefe sollte mindestens<br />

1 m je m 2 beheizter Wohnfläche betragen.<br />

23


23<br />

● Grundwasser-Wärmepumpen<br />

Die Temperatur des Grundwassers in Tiefen von<br />

10 m und mehr schwankt im Verlauf eines Jahres<br />

nur geringfügig und beträgt im Mittel etwa 10°C.<br />

Bevor mit dem Bau begonnen wird, ist es sinnvoll,<br />

eine Probebohrung durchzuführen. Vor der Installation<br />

sollten folgende Punkte beachtet werden:<br />

– das Grundwasser muss in ausreichender Menge<br />

zur Verfügung stehen, der Grundwasserspiegel<br />

sollte nicht tiefer als 15 m liegen. Der Wasserbedarf<br />

beträgt ca. 160 Liter/Stunde je kW Heizleistung<br />

(Spreizung 4 K).<br />

– Um den Edelstahl-Wärmetauscher vor Korrosion<br />

zu schützen, dürfen gewisse Grenzwerte (Wasser-<br />

analyse) nicht überschritten werden.<br />

– Die minimale Temperatur des Grundwassers darf<br />

8 °C nicht unterschreiten und nicht auf unter<br />

4°C abgekühlt werden.<br />

– Der Entnahme- und der Schluckbrunnen sollten<br />

so weit wie möglich, mindestens jedoch 15 m<br />

entfernt, angeordnet werden.<br />

Zu beachten ist auch, dass ein wasserrechtliches<br />

Genehmigungsverfahren erforderlich ist.<br />

● Leistungs- und Arbeitszahl<br />

Um die Effizienz der Wärmepumpe zu be stim men,<br />

verwendet man die Leistungs- und Arbeits zahl.<br />

Die Leistungszahl (COP) gibt das Verhältnis von<br />

abgegebener Wärmeleistung zu der dafür erforderlichen<br />

elektrischen Leistung an.<br />

Die Arbeitszahl bezeichnet hingegen das Verhältnis<br />

von abgegebener Wärmemenge zu eingesetzter<br />

Energiemenge.<br />

Während die Leistungszahl eine Momentaufnahme<br />

(Leistung) darstellt, gibt die Jahresarbeitszahl<br />

(JAZ) eine genauere Aussage über die Effizienz<br />

der Wärmepumpe.<br />

Achten Sie darauf, dass eine Mindest-Jahresarbeitszahl<br />

erreicht wird. Diese ist nach der Richtlinie<br />

VDI 4650 z. B. vom Installateur zu ermitteln.<br />

Sie sollte mindestens 4,5 bei Erdwärme- oder Wasser-Wärme<br />

pumpen betragen. Die Jahres arbeitszahl<br />

können Sie mit dem Wärmemengenzähler und<br />

dem Stromzähler für die Wärmepumpe und deren<br />

Hilfsantriebe einfach feststellen.<br />

● Andere Einsatzbereiche<br />

Zur Warmwasserbereitung können außerhalb der<br />

Heizperiode Luft-Wärmepumpen verwendet werden.<br />

Zu beachten ist allerdings, dass der Wirkungsgrad<br />

mit sinkender Außenlufttem peratur geringer<br />

wird. Wärmepumpen werden häufig auch<br />

zur Kühlung und Abwärmenutzung bzw. in Klimageräten<br />

eingesetzt.<br />

Heizen mit Fernwärme<br />

Fernwärme ist ein für die Abnehmer einfaches und<br />

komfortables Heizsystem. Wärme, die z.B. bei der<br />

Energieerzeugung aus Industrie und Gewerbe oder<br />

in Kraftwerken (Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen)<br />

entsteht, kann so sinnvoll für die Raumheizung<br />

eingesetzt werden.<br />

Biomasse-Nah- und Fernwärmeanlagen, die z.B.<br />

Restholz aus der Forstwirtschaft nutzen, oder Geothermie-Fernwärmeanlagen<br />

sind gerade für den<br />

ländlichen Bereich eine gute Alternative zu Einzelheizungsanlagen.<br />

Der Vorteil für die Abnehmer ist, dass kein eigener<br />

Wärmeerzeuger erforderlich ist (was Kosten und<br />

Platz spart), sondern nur eine "Übergabestation",<br />

welche das Fernwärmenetz mit dem eigenen Wärmeverteilsystem<br />

verbindet.<br />

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HEIZKOSTEN-<br />

ABRECHNUNG<br />

Die jährliche Heizkostenabrechnung im Mehrfamilienhaus<br />

wirft oft Fragen auf und ist nicht immer<br />

einfach nachzuvollziehen.<br />

Wie setzen sich die<br />

Heizkosten zusammen?<br />

In der Regel besteht die Summe der Heiz- und<br />

Warmwasserkosten aus drei Kostenblöcken:<br />

1. Grundkostenanteil:<br />

Kosten für die Wärmebereitstellung und für die<br />

Leitungsverluste, unabhängig vom individuellen<br />

Verbrauch, nach beheizbarer Nutzfläche aufgeteilt.<br />

2. Verbrauchskosten (Arbeitspreis pro<br />

kWh verbrauchter Energie):<br />

Entgelt für die verbrauchte Wärmemenge, abhängig<br />

vom individuellen Heizverhalten.<br />

Gibt es bezüglich dieser prozentuellen Aufteilung<br />

keine Vereinbarung zwischen Wärmeabgeber und<br />

Nutzer, so erfolgt die Verteilung lt. HeizKG zu 65<br />

% nach dem Verbrauch und zu 35 % nach der<br />

beheizbaren Nutzfläche (Rahmen: 55-75 % Verbrauchskosten).<br />

3. Daneben fallen noch „sonstige Kos-<br />

ten“ an, die nach der beheizbaren<br />

Nutzfläche aufgeteilt werden, z.B. für<br />

• Bedienung, Überwachung und Wartung der Anlage<br />

• Ersatz von Verschleißteilen oder der Messvorrichtungen<br />

• Kosten der Ablesung der Messgeräte und der Abrechnung<br />

• Reinigung der Anlage und des Betriebsraumes<br />

• Gerätebeistellungskosten bzw. Kosten der Nutzung<br />

anderer technischer Hilfsmittel zur Verbrauchserfassung<br />

Ist eine getrennte Erfassung von Heiz- und Warmwasserverbrauch<br />

nicht möglich, so sieht das<br />

HeizKG eine Aufteilung von 70 % Heiz- und 30 %<br />

Warmwasserkosten vor (Rahmen: 60-80 % Heizkosten).<br />

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Wie wird der<br />

Verbrauch ermittelt?<br />

Durch die Montage von Verbrauchserfassungsgeräten<br />

kann eine individuelle Abrechnung erfolgen.<br />

Gibt es keine Verpflichtung für die Ausstattung<br />

der einzelnen Objekte/Wohnungen mit Messvorrichtungen,<br />

so kann jede/r Bewohner/in unter bestimmten<br />

Voraussetzungen eine solche Ausstattung<br />

auf Antrag beim zuständigen Bezirksgericht verlangen.<br />

Sind keine Messvorrichtungen vorhanden/<br />

erforderlich, erfolgt die Abrechnung idR. nach beheizbarer<br />

Nutzfläche.<br />

In der Regel wird das Ablesen der Verbrauchserfassungsgeräte<br />

von spezialisierten Unternehmen<br />

durchgeführt. Folgende Verbrauchserfassungsgeräte<br />

sind üblich:<br />

• Verdunster:<br />

Bei sogenannten „Verdunsterröhrchen“ wird die<br />

Temperatur des Heizkörpers auf die im „Verdunster“<br />

befindliche Ampulle übertragen, die Spezialflüssigkeit<br />

verdunstet. Je heißer der Heizkörper<br />

wird und je länger diese Wärme auf das Röhrchen<br />

einwirkt, umso größer ist die Verdunstungsmenge.<br />

Erst die Summe der Verbrauchseinheiten aller<br />

Wohnungen im Verhältnis zu den gesamten Heizkosten<br />

ermöglicht die Errechnung der Kosten für<br />

einzelne Wohnungen.<br />

• Elektronische Heizkostenverteiler:<br />

Elektronische Heizkostenverteiler erfassen mit einem<br />

Fühler Heizkörpertemperaturen präziser,<br />

schneller und feiner abgestuft als es mit nicht elektronischen<br />

Messmethoden möglich ist.<br />

• Wärmemengenzähler:<br />

Wärmemengenzähler ermöglichen eine physikalisch<br />

exakte Wärmemessung. Der Wärmeverbrauch<br />

wird aus der Temperaturdifferenz zwischen Heizungsvorlauf<br />

und -rücklauf sowie der Durchflussmenge<br />

errechnet und in kWh oder MWh angezeigt.<br />

• Wasserzähler:<br />

Wasserzähler werden in das Rohrleitungsnetz eingebaut<br />

und zeigen den Wasserverbrauch in m³ an.<br />

24


24<br />

Die Jahresabrechnung<br />

Die gesamten Kosten sind jeweils für einen Zeitraum<br />

von 12 Monaten abzurechnen, wobei das<br />

Kalenderjahr (1.1. bis 31.12.) oder ein anderer<br />

Zeitraum (Heizperiode, z.B. 1.7. bis 30.6.) festgelegt<br />

werden kann. Jeder Wärmeabnehmer muss<br />

spätestens 6 Monate nach Ende der Abrechnungsperiode<br />

eine Abrechnungsübersicht erhalten. Diese<br />

sollte zumindest folgende Punkte umfassen:<br />

• Beginn, Ende der Abrechnungsperiode<br />

• Heiz- und/oder Warmwasserkosten für das gesamte<br />

Gebäude, getrennt nach Energiekosten<br />

und sonstigen Kosten<br />

• Gesamtverbrauch für das Gebäude (Heizung<br />

und/oder Warmwasser)<br />

• Beheizbare Nutzfläche des Gebäudes<br />

• Beheizbare Nutzfläche des jeweiligen Nutzungsobjektes<br />

• Verhältnis zwischen den nach den Verbrauchsanteilen<br />

und den nach der beheizbaren Nutzfläche<br />

zu tragenden Energiekosten<br />

• Auf das jeweilige Nutzungsobjekt entfallender<br />

betragsmäßiger Anteil an den Energiekosten und<br />

an den sonstigen Kosten<br />

• Während der Abrechnungsperiode geleistete<br />

Vorauszahlungen (monatliche Teilbeträge) und<br />

das sich ergebende Guthaben bzw. die Nachforderung<br />

• Ort und Zeitraum an dem in die Abrechnung<br />

Einsicht genommen werden kann<br />

• Hinweis auf die Folgen der Abrechnung<br />

65%** nach<br />

Messergebnissen<br />

Energiekosten<br />

Warmwasser<br />

30%*<br />

Energiekosten<br />

Öl, Gas, Kohle, Biomasse, Strom<br />

für z. B. Pumpe od. Brenner<br />

Arbeitspreis<br />

verbrauchsabhängig<br />

35%** nach der<br />

beheizbaren Nutzfläche<br />

65%** nach<br />

Messergebnissen<br />

Begriffe<br />

• MWh = eine Million Wattstunden, =<br />

1.000 Kilowattstunden (kWh)<br />

• HeizKG = Heizkostenabrechnungsgesetz:<br />

regelt, wie Heizkosten abzurechnen sind<br />

• „Kaltmiete“ = die Verrechnung der Kosten<br />

für Heizung und Warmwasser erfolgt<br />

über eine externe Energieabrechnungsfirma<br />

(eigener Wärmelieferungsvertrag).<br />

Alles Wichtige<br />

auf einen Blick<br />

• Die Heizkosten setzen sich zusammen aus:<br />

– Grundkostenanteil: wird durch das Heizverhalten<br />

nicht beeinflusst und ist auch zu<br />

bezahlen, wenn nicht oder nur gering geheizt<br />

wurde (ca. 35 %)<br />

– Verbrauchskosten: abhängig von Ihrem individuellen<br />

Verbrauch (ca. 65 %)<br />

– sonstige Kosten (nach beheizbarer Nutzfläche<br />

aufgeteilt)<br />

• Verbrauchskosten werden durch Ablesen<br />

von Erfassungsgeräten (z.B. Verdunster, elektronische<br />

Heizkostenverteiler, Wärmemengenzähler)<br />

ermittelt.<br />

• Aus der Anzahl der Verbrauchseinheiten bei<br />

Verdunstungszählern kann daher nicht unmittelbar<br />

auf die Höhe der Heizkosten geschlossen<br />

werden.<br />

• In der Jahresabrechnung werden die geleisteten<br />

Akontozahlungen den tatsächlich im<br />

Abrechnungszeitraum angefallenen Kosten<br />

gegenübergestellt. Sie bildet die Basis für die<br />

monatlichen Teilbeträge im nächsten Jahr.<br />

HEIZKOSTEN – Warmwasser und Heizung<br />

Energiekosten<br />

Heizung<br />

70%*<br />

35%** nach der<br />

beheizbaren Nutzfläche<br />

Heizkostenabrechnungsgesetz – HeizKG<br />

*Aufteilungsrahmen gem. § 9 min. 60% – max.<br />

80% Heizung min. 20% – max. 40% Warmwasser;<br />

ohne Vereinbarung gilt: 70% Heiz- / 30% Warmwasserkosten<br />

und 65% nach Verbrauch / 35% nach<br />

beheizbarer Nutzfläche<br />

**Abweichend ist eine Aufteilung – einstimmig<br />

zu vereinbaren – möglich Rahmen<br />

gem. § 10, min. 55% – max. 75 % nach<br />

Verbrauch; bei Wärmelieferverträgen<br />

min. 55% nach Verbrauch<br />

sonst. Kosten des Betriebes<br />

Betreuung & Wartung, Ersatz v.<br />

Verschleißteilen, Messgeräte, Abrechnung<br />

Grundpreis, Messpreis<br />

verbrauchsunabhängig<br />

sonstige Kosten<br />

Warmwasser<br />

sonstige Kosten<br />

Heizung<br />

30%* 70%*<br />

Kosten sind nach der<br />

beheizbaren Nutzfläche aufzuteilen<br />

© Christopher Schmid<br />

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WÄRMEABGABE-<br />

SYSTEME<br />

Moderne Wärmeabgabesysteme sind als Niedertemperatursysteme<br />

mit großen Wärme abgabeflächen<br />

und niedrigen Heizwasser temperaturen ausgeführt.<br />

Größere Wärmeabgabe flächen mit niedrigeren<br />

Temper aturen ermöglichen bei gleicher thermischer<br />

Emp findung des Nutzers eine niedrigere Raumlufttemperatur<br />

und damit niedrigere Energiekosten.<br />

Durch die geringeren Oberflächentemperaturen der<br />

Heizkörper und Wärmeabgabeflächen wird die Behaglichkeit<br />

erhöht und Energie gespart.<br />

Früher wiesen Heizkörper und Radiatoren häufig<br />

Temperaturen über 70° C auf, um den Raum erwärmen<br />

zu können. Bei den heute üblichen Niedertemperatursystemen<br />

reichen hingegen Auslegungstemperaturen<br />

von 25 bis 55° C aus.<br />

Im Fall einer Sanierung ist zu beachten, dass Niedertemperatursysteme<br />

wesentlich größere Abgabeflächen<br />

("Heizkörper") benötigen, um den Raum<br />

behaglich zu erwärmen.<br />

Im Neubau werden aufgrund der guten thermischen<br />

Qualität der Bauhülle Abgabesysteme auf<br />

niedrige Temperatur dimensioniert. Hier reichen<br />

kleinere Heizflächen aus.<br />

Niedrigere Heiz wasser temperaturen erleichtern auch<br />

die Einbindung einer Solaranlage zur Raumheizung.<br />

● Flächenheizungen<br />

Flächenheizungen - vor allem Wand- und Fußbodenheizungen<br />

- bieten bei bestimmten Wärmeerzeugern<br />

auf Grund niedriger Ausle gungstemperaturen<br />

erhöhte Wirkungsgrade (geringste<br />

Rohrleitungs- und Verteilungs verluste).<br />

Rasche Temperaturänderungen sind allerdings<br />

durch die Trägheit von Flächenheizungen nicht<br />

möglich. Für den sinnvollen Einsatz von Flächenheizungen<br />

ist jedenfalls ein gut gedämmter Bauteil<br />

Voraussetzung (U-Wert von Boden und Wand<br />

maximal 0,25 W/m 2 K).<br />

● Wandheizung<br />

Durch die gleichmäßige Wärmeverteilung liefert die<br />

Wandheizung größte Behaglichkeit. Bei der Wandheizung<br />

werden Rohrschlangen in der Außenwand<br />

(Innenseite) verlegt. Der warme Vorlauf sollte in Bodennähe,<br />

der kühlere Rücklauf weiter oben verlegt<br />

sein, damit knapp über dem Boden mehr und<br />

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in Kopfhöhe weniger Wärme abgegeben wird. Die<br />

Wandheizung wird in erster Linie unter und neben<br />

Fenstern an der Innenseite der Außenwand<br />

verlegt. Damit wird bereits ab 18° C Raumtemperatur<br />

ein sehr behagliches Raumklima erreicht.<br />

Als Faustregel kann für ein durchschnittliches Einfamilienhaus<br />

mit 40 % der beheizten Wohnnutzfläche<br />

als erforderliche Wandheizfläche gerechnet<br />

werden, eine genaue Berechnung ist jedoch erforderlich.<br />

Die Einrichtung sollte daher bereits vorab<br />

genau geplant werden.<br />

● Fußbodenheizung<br />

Bedingt durch den höheren Fußbodenaufbau bei<br />

einer Fußbodenheizung ist eine frühe Planung erforderlich.<br />

Die meisten Bodenbeläge mit geringem<br />

Wärmedurchlasswiderstand sind verwendbar, d.h.<br />

Holzböden sind beschränkt einsetzbar, von Teppichböden<br />

ist abzuraten. Besonderer Wert sollte<br />

auch auf die Dämmung zum unbeheizten Keller<br />

gelegt werden (mindestens 14 cm Dämmplatten).<br />

Zu beachten ist dabei die Längenausdehnung der<br />

Rohrmaterialien bei Temperaturerhöhung. Für ausschließlich<br />

fußbodenbeheizte Gebäude ist eine<br />

außentemperaturgeführte Vorlauftemperaturregelung<br />

geeignet. Jede Raumtem peratur kann gesondert<br />

eingestellt werden.<br />

Aus physiologischen Gründen darf in Wohn-, Aufenthalts-<br />

und Büroräumen eine Fußbodenober-<br />

flächentemperatur von ca. 27° C nicht überschritten<br />

werden. Das entspricht Leistungs abgaben von<br />

etwa 80 Watt/m 2 und erfordert eine ausreichende<br />

Wärmedämmung des Hauses.<br />

25


25<br />

● Niedertemperatur-Radiatoren<br />

Niedertemperatur-Radiatoren ermöglichen rasche<br />

Temperaturänderungen und damit einen sparsamen<br />

Heizbetrieb. Unterschiedlichen Temperaturwünschen<br />

der Bewohner (z.B. hohe Raumtemperatur<br />

im Bad) kann rasch entsprochen werden.<br />

Damit die erforderliche Heiz leistung mit Hilfe<br />

von Radiatoren auch bei niedrigen Heizwassertemperaturen<br />

(max. 55° C) erreicht werden kann,<br />

sollte die Außen temperaturregelung über eine<br />

Heizkurve genau eingestellt werden. Radiatoren<br />

nicht mit Möbel ”verstecken” bzw. mit Vorhängen<br />

verdecken, damit die warme Luft frei zirkulieren<br />

kann.<br />

● Pumpen<br />

Die Heizungsumwälzpumpe sorgt für den Transport<br />

des vom Wärmeerzeuger erwärmten Wassers zu<br />

den Heizkörpern.<br />

Weniger gepumpt ist besser…<br />

Besprechen Sie mit Ihrem Installateur den Einsatz<br />

der Pumpen:<br />

• nur so viele Pumpen, wie wirklich erforderlich<br />

sind, einsetzen;<br />

• Pumpen in der notwendigen Leistungsstufe anschaffen<br />

(nicht überdimensionieren), Pumpenleistung<br />

ist am Typenschild angegeben;<br />

• Pumpen auf geringst möglicher Stufe betreiben,<br />

Beispiel: eine 49-Watt-Pumpe benötigt auf Stufe<br />

1 nur 21, auf Stufe 3 jedoch 49 Watt!<br />

• Pumpen in nicht benötigten Zeiten (Sommer)<br />

bzw. in Zeiten mit geringer Anforderung (Übergangssaison)<br />

auf geringer Leistungsstufe betreiben<br />

bzw. abschalten.<br />

• Pumpe auf Heizungssystem abstimmen „hydraulischer<br />

Abgleich“<br />

• Auf das Energie-Pickerl achten (nur Energieeffizienzklasse<br />

A)<br />

• online Pumpentest: www.pumpentest.at<br />

Stromkosten-Beispiel Umwälzpumpe*:<br />

15 W 49 W 68 W<br />

Stromverbrauch (kWh/Saison) 60 196 272<br />

Stromkosten 11 35 49 <br />

Stromkosten in 15 Jahren 165 525 735 <br />

Jährliche Strommehrkosten 24 38 <br />

Mehrkosten in 15 Jahren 360 570 <br />

* 4.000 Stunden im Jahr (Heizsaison, 24 Stunden/Tag, auf Stufe 3<br />

betrieben); Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt.<br />

18 ct/kWh Stromkosten<br />

Hydraulischer Abgleich von<br />

Heizungsanlagen<br />

Das Heizungswasser fließt nach dem Prinzip des geringsten<br />

Widerstands durch das Heizsystem. Bei nicht<br />

einregulierten Anlagen führt dieser Weg durch die der<br />

Umwälzpumpe nächstgelegenen Heizkörper. Weiter<br />

entfernte Heizkörper werden nicht ausreichend<br />

versorgt und die zugehörigen Räume werden nicht<br />

warm. Es ist oft üblich, zur Abhilfe stärkere Pumpen<br />

einzubauen und/oder die Vorlauftemperatur zu erhöhen.<br />

Die Folge sind höherer Energieverbrauch, Strömungsgeräusche<br />

im Heizsystem und teilweise überhitzte<br />

Räume wegen der schlechten Regelbarkeit.<br />

Nur durch eine hydraulische Einregulierung, mit der<br />

für alle Heizkörper / Heizflächen ähnliche Widerstände<br />

erzeugt werden, ist dieses Problem mit optimalem<br />

Energieeinsatz zu lösen. Der hydraulische<br />

Abgleich ist von einer Fachfirma durchzuführen.<br />

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KONTROLLIERTE<br />

WOHNRAUM-<br />

LÜFTUNG<br />

Für ein gesundes, angenehmes Raumklima ist regelmäßiges<br />

Lüften erforderlich. Der Frischluftbedarf<br />

hängt von der Personenanzahl und Raumnutzung<br />

ab, die notwendige Lüftungsdauer wird<br />

auch von den Witterungsverhältnissen bestimmt.<br />

Oft wird zu wenig gelüftet, was ungesunde Raumluft,<br />

hohe Luftfeuchte und Schimmelgefahr zur<br />

Folge hat. Häufig bleiben Fenster in der Heizsaison<br />

geöffnet oder gekippt und es wird zuviel gelüftet,<br />

was wiederum die Heizkosten in die Höhe<br />

treibt. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung passt<br />

die zugeführte Luftmenge genau dem erforderlichen<br />

Frischluftbedarf an. Bei gut wärmegedämmten<br />

Niedrigstenergiehäusern wird mit einer Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung bis zu<br />

90% der in der Abluft enthaltenen Energie zurückgewonnen.<br />

Funktionsweise<br />

Kalte Außenluft wird direkt von außen oder über<br />

einen Erdwärmetauscher angesaugt und gefiltert,<br />

im Lüftungsgerät erfolgt dann die Erwärmung der<br />

Frischluft. Die Luft strömt über ein Rohrsystem in<br />

die Wohn- und Schlafräume ein und weiter über<br />

Gänge in Küche, Bad und WC. Dort wird die verbrauchte<br />

Luft über das Rohrsystem abgesaugt und<br />

zum Lüftungsgerät geführt, wo der Großteil der<br />

darin enthaltenen Wärme berührungsfrei im Wärmetauscher<br />

an die frische Zuluft übertragen wird.<br />

Die abgekühlte verbrauchte Luft wird ins Freie geblasen.<br />

Filter im Gerät verhindern das Verschmutzen<br />

der Anlage und erhöhen die Luftqualität.<br />

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Technische Daten<br />

Der Wärmerückgewinnungsgrad (= Anteil der in<br />

der Abluft enthaltenen Energie, der an die Zuluft<br />

übertragen wird) liegt bei guten Anlagen über<br />

70%. Die rückgewonnene Wärmeenergie sollte im<br />

Verhältnis zur eingesetzten elektrischen Antriebsenergie<br />

möglichst hoch sein. Werte von über<br />

20 kWh Wärme je kWh elektrischem Strom sind<br />

möglich. Bei richtiger Planung, dichter Gebäudehülle,<br />

richtiger Geräteauswahl und Benutzung<br />

können in einem Durchschnittshaushalt fürs Heizen<br />

2.000 - 3.000 kWh Energie pro Jahr eingespart<br />

werden. Gute Lüftungsanlagen benötigen im<br />

Gegenzug rund 300 kWh Strom jährlich für den<br />

Betrieb.<br />

Planung & Ausführung<br />

Ein Lüftungsgerät hat in der Regel drei Betriebsstufen<br />

(Grund-, Normal- und Partylüftung). Das Gerät<br />

sollte schalldämpfend montiert, leicht zugänglich<br />

und einfach zu reinigen sein. Beim Rohrsystem<br />

sollte auf eine möglichst kurze und einfache Ausführung<br />

sowie auf eine Reinigungsmöglichkeit geachtet<br />

werden. Um Schallübertragung zu vermeiden,<br />

werden in den Luftleitungen Schalldämpfer<br />

eingebaut sowie weitere schalldämpfende Maßnahmen<br />

getroffen. Filter bei Abluftventilen und<br />

bei der Außenluftansaugung verhindern das Verschmutzen<br />

des Systems und erhöhen die Luftqualität.<br />

Die frische Außenluft kann mittels Erdwärmetauscher<br />

bzw. Solekreislauf über Frosttemperatur<br />

vorerwärmt werden, im Sommer kann die einströmende<br />

Luft etwas abgekühlt werden. Eine Lüftungsanlage<br />

ist aber keinesfalls eine Klimaanlage!<br />

Störende Luftbewegung: Bei richtiger Planung und<br />

Ausführung der Lüftungsanlage kommt es zu keinen<br />

unangenehmen Zugerscheinungen. Eine ge-<br />

26


26<br />

zielte Ventilanordnung und richtiges Einstellen der<br />

Luftmengen in den jeweiligen Räumen verhindern<br />

spürbaren Luftzug. Eine Lüftungsanlage muss regelmäßig<br />

gewartet werden: Reinigung bzw. Tausch<br />

der Filter alle drei Monate, viele Anlagen besitzen<br />

eine automatische Filterüberwachung, Kontrolle<br />

des Rohrnetzes und (so vorhanden) des Erdwärmetauschers<br />

alle 2-3 Jahre. Bei der Installation eines<br />

Kaminofens muss unbedingt darauf geachtet werden,<br />

dass dieser eine externe Luftzuführung hat,<br />

sonst könnten sich unter besonders ungünstigen<br />

Voraussetzungen Verbrennungsgase im Wohnraum<br />

verbreiten. Dunstabzugshauben sollten im Umluftbetrieb<br />

geführt werden. Damit die Lüftungsanlage<br />

die gewünschten Erwartungen erfüllen kann, ist eine<br />

luftdichte Ausführung der Gebäudehülle erforderlich.<br />

Dafür ist eine Luftdichtheitsmessung sehr<br />

empfehlenswert. Ein Messwert von n = 1,5 1/h<br />

(1,5-facher Luftwechsel pro Stunde bei 50 Pascal<br />

Druckunterschied) darf lt. Oö. Bautechnikverordnung<br />

bei Be- und Entlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung<br />

nicht überschritten werden.<br />

Gute Gründe für eine<br />

kontrollierte<br />

Wohnraumlüftung<br />

● Höherer Wohnkomfort:<br />

Die kontrollierte Wohnraumlüftung sorgt durch<br />

richtig dosierte Frischluft immer für ein angenehmes<br />

Raumklima. Raumluftfeuchte, Gerüche und<br />

Schadstoffe werden laufend abtransportiert.<br />

● Lärmbelastung:<br />

Fenster können geschlossen bleiben und Lärm<br />

von draußen kann nicht herein. Das Lüftungsgerät<br />

selbst sollte möglichst leise sein, z.B. nicht lauter<br />

als ein Kühlschrank. Eine Geräuschübertragung zu<br />

und zwischen den Wohnräumen wird mit Schalldämpfer<br />

verhindert.<br />

● Fenster öffnen:<br />

Natürlich können Sie die Fenster öffnen und im<br />

Sommer kann die Lüftungsanlage auch abgeschaltet<br />

werden.<br />

● Hilfe für Allergiker:<br />

Der Einsatz von speziellen Filtern (z.B. Pollenfilter)<br />

bringt vor allem Allergikern eine spürbare Erleichterung.<br />

● Niedrigstenergiehaus-Standard<br />

bedeutet geringe Energiekosten<br />

fürs Heizen:<br />

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung ist neben einer<br />

sehr guten Wärmedämmung und einer luftdichten<br />

Gebäudehülle eine wesentliche Voraussetzung für<br />

das Erreichen des Niedrigstenergiehaus-Standards.<br />

Die Energiekennzahl von max. 30 kWh/m² und<br />

Jahr bedeutet eine wesentliche Energieeinsparung<br />

und halbiert etwa die Heizkosten gegenüber herkömmlichen<br />

Neubauten gemäß Bauordnung.<br />

● Trockene Luft bei Lüftungsanlagen:<br />

Bei richtigem Lüften herrscht grundsätzlich in Gebäuden<br />

mit oder ohne Lüftungsanlage die gleiche<br />

Luftfeuchtigkeit. Bei besonders kalten Außentemperaturen<br />

wird in der Regel in Häusern ohne<br />

Wohnraumlüftung zu wenig gelüftet. Trockene<br />

Luft ist in Verbindung mit Staub ein Problem. Bei<br />

Häusern mit Lüftungsanlagen ist die Trockenheit<br />

der Luft aufgrund der geringeren Staubbelastung<br />

deutlich weniger merkbar.<br />

● Erhöhte Wohnbauförderung:<br />

Niedrigstenergiehäuser mit Wohnraumlüftungsanlagen<br />

mit Wärmerückgewinnung werden vom<br />

Land <strong>OÖ</strong> besonders gefördert.<br />

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WÄRMEBRÜCKEN<br />

Wärmebrücken sind Schwachstellen des Gebäudes,<br />

bei denen an örtlich begrenzten Stellen mehr<br />

Wärme verloren geht als durch andere, gut gedämmte<br />

Flächen. Ursachen sind häufig Baufehler<br />

an Konstruktionsübergängen wie mangelnde Wärmedämmung,<br />

fehlerhafte Bauausführung, aber<br />

auch konstruktive und geometrische Ursachen<br />

wie Erker, auskragende Balkone, Gebäudekanten<br />

etc. Einfache, kompakte Bauformen vermindern<br />

die Gefahr von Wärmebrücken.<br />

Was bewirken<br />

Wärmebrücken?<br />

● Erhöhter Energieverbrauch:<br />

Wämebrücken erhöhen den Heizwärmebedarf, da<br />

zum Ausgleich der geringeren Oberflächentemperatur<br />

an den Wärmebrücken eine höhere Raumlufttemperatur<br />

erforderlich ist.<br />

● Beeinträchtigung der Behaglichkeit:<br />

Große Wärmebrücken verursachen geringere<br />

Oberflächentemperaturen und führen häufig zu<br />

Zugerscheinungen, die das Wohlbefinden erheblich<br />

beeinträchtigen.<br />

● Gefahr von Schimmelbildung:<br />

Unkontrollierter Luftaustausch durch Fugen und<br />

Ritzen sowie "kalte" Wände an Stellen mit Wärmebrücken<br />

können zur Kondensation der Luftfeuchtigkeit<br />

führen, und die Gefahr von Schimmelbildung<br />

steigt.<br />

● Gefährdung der Bausubstanz:<br />

Bei längerer Durchfeuchtung durch auftretendes<br />

Kondensat kann es zu Bauschäden kommen.<br />

Bauthermografie<br />

Wärmebrücken können von Expert/innen festgestellt<br />

werden, aber auch durch eine thermografische<br />

Aufnahme des Gebäudes mit einer Wärmebildkamera<br />

sichtbar gemacht werden. Oberflächentemperaturen<br />

können mit der Thermografie<br />

sehr gut sichtbar gemacht und in Farben dargestellt<br />

werden.<br />

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1 Auflager der Kellertreppe auf der Bodenplatte<br />

2 Fußpunkt der Treppenhauswand auf der<br />

Bodenplatte<br />

3 Seitlicher Anschluss der Kellertreppe an<br />

Kellerwand<br />

4 Anschluss der Kellerwand an Kellerdecke<br />

und Erdgeschoß-Trennwand<br />

5 Anschluss der Kellerwand an Kellerdecke<br />

und Erdgeschoß-Außenwand<br />

6 Auskragende Erkerbodenplatte<br />

7 Auskragendes Eingangspodest<br />

8 Fensteranschlag und Fensterbank<br />

9 Auskragende Balkone, Vordach<br />

10 Giebelmauerkronen gegen Außenluft<br />

11 Zarge des Dachflächenfensters gegen Auß-<br />

enluft<br />

12 In den kalten Spitzboden hinaufragende<br />

Innenwände<br />

27


27<br />

Typische Wärmebrücken<br />

Wärmebrücken treten typischerweise an Übergängen<br />

von einem Bauteil auf den anderen auf<br />

(z.B. Wand/Deckenanschluss). Es sollte daher bei<br />

allen Übergängen auf sorgfältige Bauaus führung<br />

geachtet werden.<br />

● Fundament, Sockelbereich:<br />

• Wird kein Keller vorgesehen oder ragt der Keller<br />

zur Gänze aus dem Erdreich heraus, sollte unter<br />

der Fundamentplatte eine wasserabweisende<br />

Dämmplatte verlegt werden.<br />

• Eine Sockeldämmung verhindert, dass die Kälte<br />

über die Kellerdecke und -wand in das Mauerwerk<br />

gelangt.<br />

● Außenwandbereich:<br />

• Heizkörpernischen sollten nächträglich gedämmt<br />

werden.<br />

• Gebäudekanten haben eine größere äußere,<br />

wärmeabstrahlende als innere, wärmeaufnehmende<br />

Oberfläche. Dadurch kommt es bei<br />

schlecht gedämmten Gebäuden im Eckbereich<br />

zu wesentlich niedrigeren Oberflächentemperaturen.<br />

• Bei Innenwärmedämmung kommt es vor allem<br />

im Eckbereich Außenwand/Decke zu Wärmebrücken.<br />

Kann die Innendämmung nicht durch<br />

eine Außendämmung ersetzt werden, sollte auch<br />

die Innenwand, mindestens 1 m vom Anschlusspunkt<br />

weg, gedämmt werden.<br />

● Fenster, Außentüren:<br />

• Überlager (Stürze) sind aus statischen Gründen<br />

großteils aus Stahlbeton mit einer schlechteren<br />

Wärmedämmung als die Außenwand. Sie gehören<br />

daher jedenfalls zusätzlich gedämmt.<br />

• Rollladenkästen müssen rundum gut ge dämmt<br />

sein, um die Entstehung einer Wärme brücke zu<br />

vermeiden.<br />

• Eine Wärmedämmung der Leibung und der<br />

sorgfältige Einbau sind zu beachten.<br />

• Außentüren und Zimmertüren zu unbeheizten<br />

Räumen sollten an allen vier Seiten gut abgedichtet<br />

werden.<br />

● Decke:<br />

Da Beton eine schlechtere Wärmedämm wirkung<br />

hat, sollten die Deckenanschlüsse gut gedämmt<br />

werden. Außenseitig ist eine Deckenrostdämmung<br />

erforderlich.<br />

● Balkon:<br />

Bei auskragenden Balkonplatten sind Wärmebrücken<br />

nur sehr schwer zu verhindern. Die<br />

Balkonplatte müsste zur Gänze mit Wärmedämmung<br />

ummantelt werden. Eine gute Lösung<br />

stellt in diesem Fall eine vollkommene thermische<br />

Trennung des Balkons auf einer neuen<br />

Tragkonstruktion dar.<br />

● Dach:<br />

• Bei Flachdächern muss auch die Attika (Mauer<br />

an der Stirnseite) außen und innen gut gedämmt<br />

werden.<br />

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GEBÄUDE-<br />

DICHTHEIT<br />

Eine luftdichte Gebäudehülle und gute Wärmedämmung<br />

sind wichtige Grundlagen für energiesparendes<br />

<strong>Bauen</strong>. Während die Wärmedämmung<br />

Wärmeverluste vermindert, sorgt die luftdichte<br />

Gebäudehülle dafür, dass keine störenden Zugerscheinungen<br />

auftreten, wir uns in einem behaglichen<br />

Raumklima wohl fühlen können, Bauteile<br />

nicht ungleichmäßig auskühlen oder Bauschäden<br />

sowie Schimmel bildung entstehen.<br />

● Anforderungen an die Gebäudedichtheit<br />

Die erforderliche Dichtheit der Gebäudehülle<br />

ist auch in der Oö. Bautechnikverordnung festgeschrieben.<br />

Die Gebäudedichtheit sollte durch<br />

eine Luftdichtheit s messung nachgewiesen werden.<br />

Dabei wird ein Gebläse in der Haustüröffnung<br />

angebracht und der Luftvolumenstrom bei<br />

Über- und Unterdruck bei einer Druckdifferenz<br />

von 50 Pascal bestimmt. Der stündliche Luftwechsel<br />

wird auf das Raumvolumen bezogen. Dieser<br />

"n L50 -Wert" stellt einen Qualitätsnachweis über die<br />

Dichtheit der Gebäudehülle dar. Die Oö. Bautechnikverordnung<br />

sieht vor, dass bei Gebäuden mit<br />

einer natürlichen Belüftung der 3-fache Luftwechsel<br />

nicht überschritten werden darf. Für Gebäude mit<br />

einer mechanischen Belüftung ist entsprechend dieser<br />

Verordnung ein n L50 -Wert von maximal 1,5 h -1<br />

(= 1,5-facher Luftwechsel pro Stunde), für die Passivhausförderung<br />

0,6 h -1 , gefordert.<br />

● Leichtbau/vorgefertigter Bauteil<br />

Fugen un dicht heiten treten häufig in jenen Bereichen<br />

auf, die vor Ort ausgeführt werden (z.B. Verbindungen<br />

zwischen Wänden, Wänden mit Böden<br />

bzw. Decken und Dachkonstruktionen und<br />

beim Fenstereinbau).<br />

● Dachbereich<br />

Ausgebaute Dachgeschoße<br />

Bei ausgebauten Dachgeschoßen ist raumseitig eine<br />

Dampfbremse erforderlich, die auch ordnungsgemäß<br />

verklebt werden muss. Praktisch bei allen<br />

Konstruktionsübergängen können Fugenundichtheiten<br />

auftreten.<br />

Einbindung von Dachflächenfenstern<br />

Hier treten häufig Fugenundichtheiten zwischen<br />

Dämmebene, Fensterstock und Dachkonstruktion<br />

bedingt durch einen nicht ordnungsgemäßen<br />

Fenstereinbau auf. Achten Sie darauf, dass die<br />

Dampfbremse am Fensterstock angeklebt wird.<br />

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● Typische Leckagen bei Gebäuden<br />

1 Tür zwischen beheiztem Kellerflur<br />

und Kellerraum<br />

2 Anschluss der Kellerdecke an die Außenwand<br />

3 Durchführung der Sanitärleitungen durch die<br />

Decke über kaltem Keller<br />

4 Durchführung der Kellerdecke durch die<br />

Innenwand<br />

5 Anschlüsse der Außentür<br />

6 Fenster- und Fensterbankanschlüsse<br />

7 Übergang der Außenwand zur Luftdichtungsebene<br />

des Schrägdaches<br />

8 Durchführung der Sanitärleitungen<br />

9 Anschlüsse der Luftdichtungsebene an die<br />

Drempelabmauerung<br />

10 Anschluss des Dachflachenfensters<br />

11 Anschluss der Bodenluke<br />

12 Anschluss der Luftdichtungsebene an die<br />

Giebelmauer<br />

13 Schornsteindurchführung<br />

Dachbodentreppen<br />

Auch Dachbodentreppen werden manchmal fehlerhaft<br />

eingebaut. Dies wirkt sich besonders nachteilig<br />

aus, wenn keine Dichtungen vorhanden<br />

sind. Massive Wärmeverluste und auch Kondensations<br />

probleme können die Folge sein. Dämmstoffplatten<br />

am Deckel der Treppe, ein gedämmter<br />

und luftdichter Ausstiegskasten und, falls möglich,<br />

eine umlaufende Dichtung sind zu empfehlen.<br />

28


28<br />

● Außenwände<br />

Bei den heute üblichen massiven oder leichten<br />

Außenwandkonstruktionen werden die gesetzlich<br />

geforderten Wärmedämmwerte durchwegs<br />

erreicht. Nicht beachtet wird jedoch oft, dass eine<br />

Wandkonstruktion auch Undichtheiten aufweisen<br />

kann. Bei massiven Wandkonstruk tionen kann<br />

dies so aussehen: Ziegelhohl kammern stehen,<br />

wenn die Mörtelfuge nicht vollflächig ausgeführt<br />

wurde, im gesamten Gebäude miteinander in Verbindung.<br />

Durch (unverputzte) vorstehende Ziegelreihen,<br />

aber auch durch Risse im Außenputz, können<br />

Luftverbindungen zwischen innen und außen<br />

entstehen.<br />

Leichte Außenwandkonstruktionen (Holzständer-<br />

oder Stahlkonstruktionen) sollten raumseitig mit<br />

luftdichten Materialien (Folien, Baupapier, Faserplatten<br />

usw.) abgedichtet sein. Schwach stellen treten<br />

häufig bei Konstruktions übergängen auf. Auch<br />

im Anschlussbereich zwischen Wand und Fußboden<br />

bzw. Decke müssen die Folien dicht angeschlossen<br />

werden.<br />

Fensteranschlüsse müssen sehr dicht hergestellt<br />

werden. 2 Abdichtungsebenen sind sinnvoll: eine<br />

äußere Ebene zur Sicher stellung der Schlagregendichtheit<br />

und eine innere Ebene, die verhindert,<br />

dass feuchte Raumluft bis an die kalten Anschlussbauteile<br />

gelangt.<br />

● Elektroinstallation<br />

Die Rohre der Elektroinstallation sind im gesamten<br />

Haus verlegt, Luftverbindungen zwischen den<br />

Geschoßen und Räumen sowie der Außenluft sind<br />

damit gegeben. Mit den Installationsschläuchen<br />

sollte daher die Dichtheitsebene nie durchstoßen<br />

werden. Im Trockenausbau ist innenseitig eine Installationsebene<br />

vorzusehen.<br />

● Luftdichte<br />

Konstruktionsausführungen<br />

Konstruktionen müssen zweifach gegen Luftundichtheiten<br />

geschützt werden: An der Außenseite<br />

ist eine diffusionsoffene Wind dichtung erforderlich;<br />

an der Raumseite sollte eine Luftdichtung<br />

(Dampfbremse bzw. Dampf sperre) vollflächig luftdicht<br />

ausgeführt werden. Auch bei Anschlüssen<br />

und Übergängen ist auf eine optimale Luftdichtheit<br />

zu achten.<br />

● Tipps beim Dachausbau<br />

• Eine diffusionsoffene, außenseitige Wind bremse<br />

verhindert die Durchlüftung der Wärmedämmung.<br />

• Eine raumseitige Dampfbremse wird luftdicht<br />

an alle Bauteile (Dachflächenfenster, Kamine,<br />

Wände, Dachbodentreppe etc.) angeschlossen.<br />

• Eine Installationsebene gewährleistet, dass die<br />

luftdichte Ebene nicht durchstoßen wird.<br />

● Tipps beim Ziegelmauerwerk<br />

• Das Ziegelmauerwerk ist oben mit einem Mörtelband<br />

abgeschlossen.<br />

• Der Innenputz reicht bis an die Rohdecke und<br />

endet nicht bei der Fußbodenoberkante.<br />

• Vorstehende Ziegelscharen werden nach unten<br />

abgedichtet.<br />

● Tipps bei der Holzriegelwand<br />

• Eine innenseitige Installationsebene gewährleistet,<br />

dass die luftdichte Ebene nicht durchstoßen<br />

werden muss.<br />

• Die raumseitige Dampfbremse schließt luftdicht<br />

an Geschoßdecke und Fußboden an.<br />

• Die außenseitige Windbremse schließt luftdicht<br />

an die Kelleraußenwand an.<br />

• Luftdichter Anschluss der Windbremse bei den<br />

Fensterstößen.<br />

• Luftdichter Abschluss bei Konstruktionsdurchbrüchen.<br />

• Luftdichtheitsmessung<br />

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RICHTIG LÜFTEN<br />

Für ein gesundes, angenehmes Raumklima ist regelmäßiges<br />

Lüften äußerst wichtig. Sehr häufig<br />

wird durch zu viel oder falsches Lüften unnötig<br />

Energie verschwendet oder umgekehrt für zu wenig<br />

Frischluft gesorgt und dadurch ein ungesundes<br />

Raumklima geschaffen. Richtiges Lüften ist daher<br />

wichtig, um Schimmelbildung zu verhindern!<br />

Lüften nach Bedarf<br />

Die ideale Luftwechselrate hängt im Wesentlichen<br />

von der Lüftungsart (Fenster gekippt oder<br />

ganz offen) und vom Frischluftbedarf (Personenanzahl,<br />

Raumnutzung) ab. Die energiesparendste<br />

Art, Wohnungen zu lüften, orientiert sich am tatsächlichen<br />

Frischluftbedarf und erfolgt durch weites<br />

Öffnen der Fenster am besten mit Querlüftung,<br />

d.h. gegenüberliegende Fenster werden geöffnet.<br />

5 Min.<br />

im Dezember, Jänner, Februar<br />

10 Min.<br />

im März, November<br />

15 Min.<br />

im April, Oktober<br />

● Regeln für bedarfsorientiertes Lüften<br />

• Raumweise lüften<br />

• Gekippte Fenster führen meist zu überhöhten<br />

Luftwechselraten. Die dauernde Kippstellung<br />

ist nur von Mai bis September sinnvoll. Im Winterhalbjahr<br />

sollten Fenster am besten kurz und<br />

weit geöffnet werden (sog. "Stoßlüftung" und<br />

wo möglich Querlüftung).<br />

• Da bei der empfehlenswerten "Stoßlüftung" der<br />

Luftaustausch sehr rasch erfolgt, ist diese Lüftungsart<br />

im Winter nur dann energiesparend,<br />

wenn das Fenster kurz geöffnet wird (etwa 5<br />

Minuten).<br />

• Die Dauer des Fensteröffnens an das Außenklima<br />

(Kälte, Wind) anpassen. Faustregel: Je kälter<br />

draußen, desto kürzer lüften.<br />

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Empfohlene<br />

Lüftungs weise für ver -<br />

schiedene Wohnräume<br />

● Wohnräume<br />

• Lüften bei Betreten des Raumes<br />

• Einmal stündlich querlüften<br />

● Schlafzimmer<br />

In Schlafräumen entsteht besonders viel Wasserdampf<br />

pro Nacht (ca. 1 Liter pro Person), richtiges<br />

Lüften ist hier beson ders wichtig.<br />

• Morgens und abends ausreichend querlüften.<br />

• Zusätzlich morgens 1/2 Stunde nach dem Aufstehen<br />

nochmals querlüften (damit wird auch<br />

die in Bettwäsche und Matratzen befindliche<br />

Feuchtigkeit abtransportiert).<br />

• Auch wenn Sie in der Heizperiode gerne in einem<br />

unbeheizten Raum schlafen, sollten Sie<br />

das Schlafzimmer tagsüber beheizen (Gefahr<br />

von Schimmelbildung).<br />

• Besonders ungünstig ist es, in der kalten Jahreszeit<br />

die Tür zu den Wohnräumen zu öffnen,<br />

um das Schlafzimmer etwas zu "temperieren".<br />

Dabei strömen große Luftfeuchtemengen ein,<br />

die von der kühleren Schlafzimmerluft nicht<br />

aufgenommen werden können und kondensieren<br />

(Schimmelgefahr).<br />

• Wer gerne bei offenem Fenster schläft, sollte jedenfalls<br />

Durchzug vermeiden (geschlossene<br />

Schlafzimmertür und mit einer Fugendichtung<br />

abgedichtet), maximal ein Fenster kippen oder<br />

idealerweise "Dosierlüfter", mit denen sich der<br />

Kippgrad des Flügels stufenlos einstellen lässt,<br />

verwenden.<br />

29


29<br />

● Badezimmer<br />

In Bädern entstehen die größten Feuchtigkeit s-<br />

belastungen, Sie sollten daher folgende Lüftungsgewohnheiten<br />

einhalten:<br />

• Sofort nach dem Duschen oder Baden ausreichend<br />

lüften.<br />

• Zusätzlich ca. 1/2 Stunde danach nochmals<br />

ausreichend lüften (damit wird auch die in<br />

Materialien wie Putze, Textilien etc. befindliche<br />

Feuchtigkeit abtransportiert).<br />

• Auch im Badezimmer sollte in der Heiz periode<br />

nicht ständig das Fenster gekippt werden.<br />

• WC-Lüfter sollte nicht ständig in Betrieb sein<br />

● Küche<br />

• Dunstabzug<br />

● Wenig benutzte Räume<br />

• Beim Betreten ausreichend lüften.<br />

• Zumindest einmal täglich lüften.<br />

• Nicht ständig Fenster gekippt lassen .<br />

• Zumindest geringfügig beheizen.<br />

● Kellerräume<br />

• Im Prinzip gelten die gleichen Regeln wie für<br />

Wohnräume: je kälter es draußen ist, desto<br />

kürzer lüften.<br />

• Eine kritische Zeit für Kellerräume stellt das<br />

Frühjahr dar, wenn in den Wänden noch die<br />

Winterkälte steckt, draußen aber schon<br />

warmes Wetter mit hoher Luftfeuchtigkeit<br />

herrscht.<br />

• Vorzugsweise nur nachts lüften (dann ist die<br />

Außenluftfeuchtigkeit am geringsten).<br />

• im Sommer nur kurz lüften<br />

• keine Dauerlüftung<br />

Häufige Fragen<br />

zum richtigen Lüften<br />

1. Ist zuwenig Lüften<br />

gesundheitsschädlich?<br />

Ja, aber...<br />

Wurde auf Umweltfreundlichkeit bei den Baumaterialien,<br />

der Ausstattung der Wohnung und bei<br />

der Verwendung von Putzmitteln usw. geachtet,<br />

muss nicht so viel gelüftet werden. Voraussetzung<br />

ist aber, dass die Bausubstanz "in Ordnung" ist,<br />

damit die Raumluftfeuchtigkeit nicht zu Schimmelbildung<br />

führt.<br />

2. Müssen Außenwände<br />

"atmungsfähig" sein?<br />

Nein, der Luftaustausch durch die Wände<br />

zwischen drinnen und draußen erfolgt auch bei<br />

einer "atmungsfähigen" Außenwand nur bis zu<br />

5 % über die Gebäudehülle.<br />

3. Was tun, wenn die Luft<br />

zu trocken ist?<br />

Stellen Sie zunächst mittels Hygrometer die tatsächliche<br />

Luftfeuchtigkeit fest. Sinkt die Luftfeuchtigkeit<br />

unter 30 %, dann hilft z.B. das Abdichten<br />

von Fenster- und Türfugen und ausreichende Beheizung<br />

der Wohnräume. Luftbefeuchter werden<br />

damit überflüssig. Zimmerpflanzen können zu einem<br />

guten Raumklima beitragen.<br />

4. Kommt zuviel Feuchtigkeit<br />

in den Wohnraum, wenn<br />

bei Regen gelüftet wird ?<br />

Nein, denn die Raumluft ist in der Regel feuchter<br />

als die Außenluft. Ein Beispiel: bei einer Raumluft<br />

mit 20°C und 60 % Luftfeuchtigkeit ist auch<br />

"gesättigte“ Außen luft (Regen) bei einer Temperatur<br />

von weniger als +12°C absolut trockener.<br />

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SCHIMMEL-<br />

BILDUNG IN<br />

WOHNRÄUMEN<br />

Schimmelpilze sind ein fixer Bestandteil unserer<br />

mikrobiologischen Umgebung. Gesundheit liche<br />

Auswirkungen treten vor allem bei immungeschwächten<br />

Personen und Klein kindern auf. Viele<br />

Pilzsporen sind so klein, dass sie in die Bronchien<br />

gelangen und Erkrankungen hervorrufen können.<br />

● Wie entsteht Schimmel?<br />

Das Wachstum von Schimmelpilzen wird durch<br />

ein bestimmtes Temperaturniveau, eine bestimmte<br />

Luft- bzw. Materialfeuchtigkeit und einen<br />

entsprechenden Nährboden begünstigt. Die Beseitigung<br />

der Ursachen ist die einzige Möglichkeit,<br />

die Entstehung von Schimmel pilzen dauerhaft<br />

zu verhindern.<br />

Ursachen<br />

der Schimmelbildung<br />

Neben falschem Lüften sind v. a. Baumängel<br />

Hauptursache von Schimmelbildung.<br />

● Mangelnde Wärmedämmung<br />

Durch unzureichende Wärmedämmung sinkt die<br />

Innen ober flächentemperatur der Bauteile. Bei Unterschreiten<br />

der Taupunkttemperatur kommt es zur<br />

Kondensatbildung und in der Folge zum Schimmelwachstum.<br />

● Innendämmung<br />

Bei Innendämmung besteht besonders die Gefahr<br />

von Wärmebrücken. Durch die geringe Bauteil-<br />

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temperatur erhöht sich die Gefahr von Feuchteschäden<br />

bereits bei kleinen Lücken in der Dämmung<br />

und Undichtheiten bei Verleg ung der<br />

Dampfbremse.<br />

● Baurestfeuchte<br />

Die Verarbeitung der meisten Baustoffe (z.B. Gips,<br />

Mörtel, Beton) erfordert erhebliche Mengen Wasser.<br />

Das gebundene Wasser trocknet erst über einen<br />

längeren Zeitraum aus. Rasches <strong>Bauen</strong> verhindert<br />

aber das Austrocknen der Wände und<br />

Decken vor dem Bezug des Hauses. Das Trocknen<br />

des Gebäudes muss daher von den Bewohnern<br />

übernommen werden (Entfeuchtungs geräte,<br />

erhöhte Beheiz ung und Lüftung).<br />

● Wärmebrücken<br />

Im Bereich der Wärmebrücke sinkt die Innenoberflächentemperatur<br />

der Außenbauteile stark<br />

ab, dies führt zur Kondensation der Raumluft und<br />

in der Folge zur Schimmel bildung.<br />

● Mängel in der Bauausführung<br />

Fehler in der Bauausführung (falsche Wahl von<br />

Materialien, Mängel in der Ausführung) sind Ursache<br />

für Wärmebrücken, aber auch für Luftundichtheiten<br />

in der Konstruktion.<br />

● Schimmelbildung hinter<br />

Einbauten / Möbeln<br />

Wandverkleidungen, Möbel oder Vorhänge wirken<br />

wie eine Dämmschicht vor der Wand. Die<br />

dahinterliegenden Flächen können von der Raumluft<br />

nicht erwärmt werden und kühlen aus, Kondenswasser<br />

kann sich bilden, und die Gefahr von<br />

Schimmelpilzen ist gegeben.<br />

● Tauwasserbildung an Fenstern<br />

Während der kalten Jahreszeit tritt immer wieder<br />

Tauwasser am Rand von Fenstern auf. Passiert<br />

dies in geringen Mengen, ist dies in der Regel<br />

unproblematisch. Sind jedoch große Flächen<br />

der Scheibe ständig mit Tauwasser beschlagen,<br />

können Feuchteschäden entstehen.<br />

30


30<br />

Checkliste zur<br />

Vermeidung von<br />

Schimmelbildung<br />

• An erster Stelle steht die Überprüfung der<br />

Lüftungsgewohnheiten (Querlüftung drei-<br />

bis viermal täglich, 5 bis 15 Minuten lang).<br />

• Kontrolle der Raumlufttemperaturen.<br />

Die Differenzen innerhalb einer Wohnung<br />

sollen 4°C nicht überschreiten.<br />

• Feuchtigkeit durch Backen, Kochen, Duschen,<br />

Baden oder Waschen sofort und direkt ins Freie<br />

ableiten. Keine Verteilung der Feuchtigkeit in<br />

der Wohnung durch geöffnete Türen.<br />

• Technische Hilfsmittel (Entlüftungs ein richtungen<br />

z.B. in Bad und Küche).<br />

• Regelmäßige Messung der relativen Luftfeuchtigkeit<br />

mit einem Hygrometer. 55 %<br />

relative Luftfeuchtigkeit ist als Ober grenze einzuhalten.<br />

Kommt es weiterhin zu Schimmel-<br />

bildung, sollte ein Sachverständiger zu Rate<br />

gezogen werden.<br />

• Einrichtungsgegenstände (Schränke, Vorhänge,<br />

großflächige Bilder) mit einem Mindestabstand<br />

von 5 cm zur Wand aufstellen. Möbel nicht zu<br />

eng anordnen, Raumaußenecken möglichst<br />

freihalten.<br />

• Verwendung diffusionsoffener Wandverkleidungen,<br />

keine oberflächenversiegelnden<br />

Tapeten und Baumaterialien verwenden.<br />

• Wärmedämmung der Bauteile überprüfen.<br />

• Austrocknung feuchter Bauteile vor jeder<br />

Sanierung!<br />

• Zusätzliche Wärmedämmung immer außen-<br />

seitig anbringen.<br />

Maßnahmen zur<br />

Schimmelbekämpfung<br />

Wenn nur der Schimmel, nicht aber die Ursache<br />

für die Entstehung beseitigt wird, kann der<br />

Befall in relativ kurzer Zeit wieder erfolgen. Da<br />

Schimmelbildung in erster Linie mit Feuchtigkeit<br />

zu tun hat, ist unbedingt die Ursache der erhöhten<br />

Feuchtigkeit zu entfernen. Dies kann durch<br />

Änderung des Nutzer verhaltens (Lüften) oder Sanierung<br />

der Bau mängel (zusätzliche Wärmedämmung,<br />

Abdich tungsmaßnahmen) geschehen.<br />

● Mechanische Schimmelentfernung<br />

Zunächst müssen die befallenen Materialien (Tapeten,<br />

Teppichböden, Putz) entfernt werden. Bei<br />

kleinflächigem Befall ist dies mit einer Drahtbürste<br />

möglich, bei stärkerem Befall muss die gesamte<br />

Putzschicht abgetragen werden. Das Mauerwerk<br />

sollte möglichst lange austrocknen, bevor eine neue<br />

Putzschicht aufgetragen wird. Dabei ist jedoch<br />

darauf zu achten, dass nicht unnötig Pilzsporen<br />

in die Luft freigesetzt werden. Das Tragen einer<br />

Staubmaske, einer Schutzbrille sowie von Handschuhen<br />

ist em p fehlenswert. Die ehemals befallenen<br />

Stellen können nach dem Austrocknen mittels<br />

"Sanierputz" neu verputzt werden.<br />

● Chemische Schimmelentfernung<br />

Chemikalien zur Schimmelbekämpfung beinhalten<br />

häufig Verbindungen, die für den Menschen<br />

nicht unbedenklich sind. Mit nachstehenden<br />

"Hausmitteln" kann der oberflächliche Schimmel<br />

bekämpft werden:<br />

• 5-%ige Essiglösung<br />

• Wasser, Brennspiritus und Salicylsäure im<br />

Verhältnis 90:10:2<br />

• 5-%ige Sodalösung (Apotheke)<br />

● Anstriche<br />

Damit der Schimmel nicht gleich wieder kommt, verwenden<br />

Sie am besten mineralische Kalk- und Silikatfarben.<br />

Leim- oder Dispersionsfarben sowie Tapeten<br />

sollten bei Schimmelpilzrisiko gemieden werden.<br />

Information auch bei:<br />

Land Oberösterreich<br />

UAbt. Umwelt- und Anlagentechnik, Technische<br />

Schimmelberatung<br />

T: 0732-7720-14543<br />

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FEUCHTE<br />

MAUERN<br />

Bei Feuchtigkeit im und am Haus sollten Sie rasch<br />

handeln, da Feuchtigkeit einerseits eine Gefahr für<br />

die Bausubstanz darstellt und zu ernsten Bauschäden<br />

führen bzw. andererseits auch für die Gesundheit<br />

und das Wohlbefinden der Bewohner/innen<br />

nachteilig sein kann. Wichtig ist zunächst, die Ursache<br />

der Feuchtigkeit festzustellen:<br />

● Baufeuchte<br />

Die Verarbeitung der meisten Baustoffe (z.B. Gips,<br />

Mörtel, Beton) erfordert erhebliche Mengen an<br />

Wasser. Das gebundene Wasser trocknet erst über<br />

einen längeren Zeitraum aus. Eine sehr rasche<br />

Bauweise verhindert aber das Austrocknen der<br />

Wände und Decken vor dem Bezug des Hauses.<br />

Das Trocknen des Gebäudes muss daher von den<br />

Bewohnern übernommen werden. Die noch im<br />

Gebäude vorhandene Feuchtigkeit kann entweder<br />

vor Bezug des Hauses mit Entfeuchtungsgeräten<br />

oder nach dem Bezug durch erhöhte Beheizung<br />

und Lüftung der Räume abtransportiert werden.<br />

● Luftfeuchtigkeit von innen<br />

In einem von vier Personen bewohnten Einfamilienhaus<br />

fallen täglich bis zu 10 Liter Wasser<br />

als Wasserdampf an (Duschen/Baden, Kochen,<br />

Wäsche trocknen, Atmung etc.). Bei ungenügender<br />

Entlüftung der Räume können dadurch hohe<br />

Feuchtigkeits konzentrationen auftreten. Ausreichendes<br />

und richtiges Lüften der Räume ist daher<br />

eine Grundvoraussetzung, um Feuchtigkeitsschäden<br />

und Schimmelbildung zu vermeiden (siehe<br />

Infoblatt "Richtig Lüften").<br />

● Nässe von innen<br />

Vor allem durch Rohrbrüche bzw. in Nass räumen<br />

durch Spritzwasser ausgelöst.<br />

● Nässe von außen<br />

Die umfangreichsten Sanierungsmaßnahmen erfordert<br />

Nässe, die von außen in das Gebäude eindringt.<br />

Die Vermeidung von Feuchtig keitsschäden<br />

durch aufsteigende Feuchtigkeit (Grundwasser,<br />

Bodenfeuchte), seitliche Feuchtig keit (Hangwasser,<br />

Sickerwasser) oder Oberflächenwasser (Witterungseinflüsse)<br />

ist daher ein wesentlicher Teil der<br />

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Baukon struktion. Vor allem bei älteren Objekten<br />

ist oft eine nachträgliche Feuchtigkeitssanierung<br />

erforderlich.<br />

● Seitliche Feuchtigkeit<br />

Um seitlich eindringende Feuchtigkeit zu verhindern,<br />

hilft in den meisten Fällen eine gute Vertikalabdichtung<br />

mit einer richtig angelegten Drainage.<br />

Dabei wird das Mauerwerk bis zur Fundamentunterkante<br />

freigelegt. Das Funda ment sollte<br />

wenn möglich einige Monate offen bleiben, um<br />

austrocknen zu können. Verlegen Sie dann ein<br />

Drainagerohr mit etwas Gefälle in einem Schotterbett.<br />

Das Fundament selbst wird vertikal mit einer<br />

Folie gegen Feuchtigkeit geschützt. Achten Sie<br />

darauf, dass keine Feuchtigkeit durch ablaufendes<br />

Wasser hinter die Folie gelangen kann.<br />

31


31<br />

Aufsteigende Feuchtigkeit<br />

Aufsteigende Bodenfeuchtigkeit ist meist dadurch<br />

gekennzeichnet, dass nur bis zu einer gewissen<br />

Höhe Feuchtigkeit sichtbar ist. Salze, die mit der<br />

Feuchtigkeit nach oben transportiert werden, machen<br />

die Schäden dann deutlich. Salze kristallisieren<br />

an der Oberfläche aus, Putze halten nicht<br />

mehr. Eine nachträgliche Sanierung ist auf folgende<br />

Art und Weise möglich:<br />

● Händisches Ausmauern<br />

Das Mauerwerk wird abschnittsweise ersetzt und<br />

neu ausgemauert. Dabei wird eine Dichtungsbahn<br />

mit eingebracht. Diese Methode ist sehr wirksam,<br />

allerdings auch sehr arbeitsaufwändig.<br />

● Metallblech-Verfahren<br />

In Mörtelfugen wird rostfreies Metallblech "eingeschossen".<br />

Diese sehr wirksame Methode ist<br />

allerdings nur bei durchgehenden Mauerfugen<br />

anwendbar und bei alten Steinmauern problematisch.<br />

● Injektionsmethode<br />

In kleinen Abständen werden Bohrlöcher ins Mauerwerk<br />

gebohrt und in diese Löcher ein bestimmtes<br />

Injektionsmaterial eingebracht (z.B. Kunststoffe,<br />

Silikone, Harze). Bei altem Mischmauerwerk<br />

mit großen Hohlräumen und Fugen ist darauf zu<br />

achten, dass das eingebrachte Mittel nicht durch<br />

Ritzen abfließt.<br />

● "Osmose-Verfahren"<br />

Bei dieser elektrophysikalischen Methode sollen<br />

durch das Anlegen einer Spannung bzw. durch<br />

Funkwellen, die ein elektromagnetisches Feld<br />

aufbauen, die Flüssigkeitsteilchen in eine bestimmte<br />

Richtung gelenkt werden. Dadurch soll<br />

die Ionenwanderung der Wassermoleküle und<br />

der damit aufsteigende Feuchtigkeitsstrom verhindert<br />

werden.<br />

Häufig bringt eine Vertikalabdichtung mit einer<br />

sorgfältig angelegten Drainage zur Beseitigung<br />

der seitlichen Feuchtigkeit auch bei aufsteigender<br />

Feuchtigkeit Abhilfe.<br />

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen sollte eine<br />

oberflächliche Sanierung der betroffenen Stellen<br />

erfolgen. Der feuchte Putz muss dabei gründlich<br />

und ausreichend weit über die "sichtbar nassen"<br />

Stellen hinaus entfernt werden. Idealerweise wartet<br />

man einige Monate mit dem Neuverputz, um<br />

dem Mauerwerk Zeit zum Austrocknen zu geben.<br />

Wurde die Ursache der Feuchtigkeit durch eine<br />

der oben beschriebenen Maßnahmen behoben,<br />

kann mit einem "Sanierputz" neu verputzt werden.<br />

Sanierputze verfügen über eine gute Dampfdurchlässigkeit,<br />

binden Salze und sind daher robuster<br />

gegen Feuchtigkeit als herkömmliche Putze. Als<br />

Anstriche verwenden Sie am besten mineralische<br />

Kalk- und Silikatfarben. Leim-, Kasein- oder Dispersionsfarben<br />

sollten bei Feuchtig keitsproblemen<br />

nicht verwendet werden.<br />

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RICHTIG HELL<br />

ZU HAUSE<br />

Gute und effiziente<br />

Beleuchtung – was ist das?<br />

Schön hell und richtig günstig – jeder Wohnraum<br />

bietet viele Möglichkeiten für eine ansprechende<br />

Gestaltung mit Licht. Effiziente Beleuchtung bedeutet<br />

aber niemals „schlechtes Licht“, im Gegenteil:<br />

Mit modernen Lampen können Sie häufig bei<br />

besserem Beleuchtungskomfort Strom sparen.<br />

Die wichtigsten Lampen im<br />

Wohnbereich:<br />

● Glühlampen:<br />

Die herkömmlichen Glühlampen wandeln nur ca.<br />

5 % der elektrischen Energie in sichtbares Licht<br />

um, der Rest ist Wärme. Die mittlere Lebensdauer<br />

liegt bei nur ca. 1.000 Stunden (~ 1 Jahr). Sie sollten<br />

daher nur dort eingesetzt werden, wo Energiesparlampen<br />

nicht geeignet sind.<br />

● Energiesparlampen:<br />

Eine Vielfalt an Modellen für verschiedene Einsatzbereiche<br />

und optische Ansprüche ist auf dem Markt.<br />

Achten Sie auf die richtige Lampe für den gewünsch-<br />

Einsparung<br />

()<br />

5 Glühlampen<br />

á 60 W<br />

5 Energiesparlampen<br />

á 12 W<br />

Lampenkosten<br />

pro Jahr<br />

3,50 5,83 <br />

Stromkosten<br />

pro Jahr<br />

54 10,80 <br />

Gesamtkosten<br />

pro Jahr<br />

57,50 16,63 <br />

Jährliche<br />

Einsparung<br />

40,87 <br />

Strompreis 0,18 /kWh, 1.000 Betriebsstunden pro Jahr, Energiesparlampe,<br />

6.000 Stunden Lebensdauer, 7 (inkl. MWSt.), Glühlampe,<br />

1.000 Stunden Lebensdauer, 0,70 (inkl. MWSt.), Lampenkosten<br />

pro Jahr = Kaufpreis x Betriebsstunden/Lebensdauer<br />

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ten Einsatzbereich. Energiesparlampen weisen eine<br />

rund 5- bis 12-fache Lebensdauer und eine 5-fache<br />

Lichtausbeute gegenüber Glühlampen auf. Es gibt<br />

bereits Energiesparlampen, die dimmbar (ausdrücklicher<br />

Hinweis auf der Verpackung) und schaltfest<br />

sind, d. h., die Lebensdauer hängt kaum vom Ein-/<br />

Ausschaltzyklus ab. Neben der Stromkostenersparnis<br />

erzeugen Energiesparlampen auch wesentlich weniger<br />

Wärme und helfen mit, Überhitzung von Räumen<br />

oder Arbeitsflächen zu vermeiden.<br />

Energiesparlampen gibt es in verschiedenen Lichtfarben<br />

(z.B. „warm-weiß“ für den Wohnbereich,<br />

„neutralweiß“ für den Arbeitsplatz). Energiesparlampen<br />

gehören ordnungsgemäß entsorgt und<br />

nicht in den Restmüll.<br />

● Halogen-Glühlampen:<br />

Halogen-Glühlampen sind keine Energiesparlampen!<br />

Vorteile der Halogen-Glühlampe sind eine<br />

höhere Lichtausbeute, die längere Lebensdauer<br />

von bis zu 5.000 Stunden und die optischen Möglichkeiten<br />

(kleine Abmessung). Gegenüber Energiesparlampen<br />

schneiden sie im Verbrauch aber<br />

deutlich schlechter ab.<br />

Wenn Halogen, dann sogenannte Niedervolt-Halogen-Glühlampen<br />

mit einer Infrarotbeschichtung<br />

(”IRC-Lampen“) verwenden. Diese verbrauchen<br />

rund ein Drittel weniger Strom. Um Stand-by<br />

Stromverbrauch zu vermeiden, müssen Halogenlampen<br />

richtig ausgeschaltet sein. Wenn der Transformator<br />

auch nach dem Ausschalten am Stromnetz<br />

bleibt, ist dies durch leichtes Brummen oder<br />

Abgeben von Wärme erkennbar – Stecker ziehen<br />

oder Steckdosenleiste verwenden.<br />

32


32<br />

Beleuchtungsplanung<br />

● Leuchtstofflampen:<br />

Leuchtstoff-Lampen gibt es in unterschiedlichen<br />

Formen, sie sind wesentlich effizienter als Glühlampen<br />

und weisen eine sehr lange Lebensdauer auf.<br />

Empfehlenswert sind sogenannte T5-Lampen (T5 =<br />

5/8 Zoll = ca. 16 mm Ø). Im Haushaltsbereich werden<br />

Leuchtstofflampen vor allem für Arbeitsflächen<br />

in Küchen, Keller- und Hobbyräumen eingesetzt.<br />

Falls in Ihrem Fall möglich, planen Sie die Wohnräume<br />

so, dass Sie weitestgehend Tageslicht nutzen<br />

können. Bei Kunstlicht ist – neben einer guten Allgemeinbeleuchtung<br />

des Raumes – eine der jeweiligen<br />

Tätigkeit entsprechende Beleuchtungsstärke wichtig.<br />

Planungstipps:<br />

• Wo möglich, Tageslicht nutzen<br />

• Blendung vermeiden (z. B. Leuchten mit Schirmen<br />

oder Blenden)<br />

• Lampen mit guter Farbwiedergabe für Wohnbereich<br />

• Indirekte Beleuchtung erfordert 2- bis 3-mal<br />

mehr Lichtleistung<br />

• Räume mit hellen Wänden und Böden benötigen<br />

„weniger Licht“<br />

• Gute Allgemeinbeleuchtung und zusätzliche<br />

Beleuchtung der Arbeitsflächen<br />

• Leselicht schräg von hinten anordnen<br />

• Hell-/Dunkel-Unterschiede im Gesichtsfeld vermeiden<br />

Tipps für die richtige Anordnung der<br />

Beleuchtungskörper<br />

● Eingangs- und Treppenbereiche:<br />

Ausreichende Helligkeit und ein blendfrei beleuchteter<br />

Hauseingang, z. B. durch 2 abgeschirmte<br />

Leuchten in mehr als 2 m Höhe.<br />

● Küche und Arbeitsraum:<br />

Ideal ist eine gute Allgemeinbeleuchtung an der<br />

Decke und die zusätzliche Beleuchtung der einzelnen<br />

Arbeitsflächen (z.B. Leuchten an der Vorderkante<br />

der Oberschränke). Ausgeprägte Lichtinseln<br />

(z.B. Strahler an Wänden oder Regalen) erzeugen<br />

im Sommer unerwünscht hohe Strahlungswärme.<br />

● Essplatz:<br />

Für den Essplatz eignet sich eine besonders gut gegen<br />

Blendung abgeschirmte Leuchte (z. B. Pendelleuchte)<br />

Zwischen Tischoberkante und Leuchtenunterkante<br />

sollten ca. 60 cm eingehalten werden.<br />

Mit einem Dimmer lässt sich die Helligkeit der jeweiligen<br />

Stimmung anpassen.<br />

● Wohnzimmer:<br />

Lichtinseln und gezielt eingesetzte Beleuchtung können<br />

Akzente schaffen. Ideale Beleuchtung für gesellige<br />

Unterhaltung ermöglicht ungehinderten Blickkontakt,<br />

die Gesichter dürfen weder im Dunkeln<br />

liegen noch direkt angestrahlt werden, ein Dimmer<br />

ist vorteilhaft. Für den Fernsehbereich sollte<br />

eine geringe Raumbeleuchtung – am besten hinter<br />

dem Fernsehgerät angebracht – verwendet werden.<br />

Das richtige Leselicht kommt schräg von hinten<br />

(z. B. Stehleuchte).<br />

● Home Office:<br />

Die Arbeitsplatzbeleuchtung kann ergänzend zur<br />

Allgemeinbeleuchtung erfolgen. Eine gute Lösung<br />

ist das Zwei-Komponenten-System: dimmbare<br />

Pendel- oder Stehleuchten kombiniert mit individuell<br />

zuschaltbaren Schreibtischleuchten.<br />

● Kinderzimmer:<br />

Bei der Schreibtischbeleuchtung sollte das Licht<br />

seitlich einstrahlen (bei Rechtshändern von links)<br />

und mit einem lichtundurchlässigen Schirm gegen<br />

direkten Einblick abgeschirmt sein. Neben dem<br />

Schreibtisch-Bereich muss ein Kinder-/Spielzimmer<br />

eine helle, gleichmäßige Beleuchtung haben.<br />

Günstig sind Deckenleuchten mit lichtstreuender<br />

Abdeckung, die das Licht in alle Ecken verteilen.<br />

● Schlafzimmer:<br />

Günstig ist eine gleichförmig strahlende Leuchte<br />

unter der Deckenmitte. Als Lesebeleuchtung kann<br />

z. B. eine schwenkbare Leuchte am Nachttisch eingesetzt<br />

werden. Eine andere Möglichkeit ist die indirekte<br />

Raumbeleuchtung mit Leuchtstofflampen<br />

vom Kopfende des Bettes her, kombiniert mit der<br />

Lesebeleuchtung.<br />

● Badezimmer:<br />

Gleichmäßiges Licht am Spiegel erreicht man am<br />

besten durch beidseitig angebrachte langgestreckte<br />

Leuchten. Die Allgemeinbeleuchtung kann dann<br />

durch eine Deckenleuchte mit lichtstreuender Abdeckung<br />

erfolgen.<br />

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HOHE STROM-<br />

KOSTEN –<br />

NICHT BEI MIR!<br />

Wussten Sie, dass über ein Drittel des privaten<br />

Stromverbrauchs auf Kosten von Kühlschrank &<br />

Co geht? Ob Waschmaschine, Kühlschrank oder<br />

E-Herd – Haushaltsgeräte bleiben heute in der Regel<br />

10 – 15 Jahre an Ihrer Seite und sind echte<br />

„Lebensabschnittspartner“. Deshalb lohnt es sich,<br />

beim Kauf nicht nur auf den Preis und den Komfort,<br />

sondern auch auf die Energie-Effizienz des<br />

neuen Gerätes zu achten. Auch im Betrieb kann –<br />

gewusst wie – viel gespart werden.<br />

Auch Kleinvieh macht Mist: Ob PC, Notebook,<br />

Drucker oder Modem - in vielen Haushalten ist<br />

dieser Bereich bereits einer der größten Stromverbraucher,<br />

vergleichbar mit Beleuchtung oder<br />

Kühlgeräten. Der Stand-by-Verbrauch aller Geräte<br />

beträgt rund 10% der Stromkosten im Haushalt<br />

– hier kann oft mit sehr einfachen Mitteln gespart<br />

werden.<br />

Typische Verteilung des Stromverbrauchs<br />

im Durchschnittshaushalt:<br />

4-Personen-Haushalt<br />

Stand-by, Home-Office,<br />

TV und sonstige Kleingeräte.............970 kWh/Jahr 23,0 %<br />

Pumpen, Hilfsenergie Heizung,<br />

Lüftungsanlage (Einfamilienhaus)......800 kWh/Jahr 19,0 %<br />

Elektroherd....................................540 kWh/Jahr 13,0 %<br />

Beleuchtung...................................420 kWh/Jahr 10,0 %<br />

Wäschetrockner.............................420 kWh/Jahr 10,0 %<br />

Gefriergerät...................................350 kWh/Jahr 8,5 %<br />

Geschirrspüler................................320 kWh/Jahr 7,5 %<br />

Kühlschrank...................................200 kWh/Jahr 4,5 %<br />

Waschmaschine.............................200 kWh/Jahr 4,5 %<br />

Summe..........................................4.220 kWh/Jahr<br />

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Wieviel bezahle ich wirklich?<br />

Der Strompreis für Haushalte setzt sich aus verschiedenen<br />

Komponenten (Energiepreis, Netzpreis<br />

inkl. Messpreis, Steuern und Abgaben) zusammen.<br />

Die tatsächlichen Stromkosten geteilt durch den<br />

Jahresstromverbrauch ergeben den von Ihnen bezahlten<br />

Strompreis pro Kilowattstunde.<br />

Und übrigens ist auf der Jahresstromrechnung auch<br />

auszuweisen, aus welchen Energieträgern der gekaufte<br />

Strom erzeugt wurde. Achten Sie daher auf<br />

die Stromkennzeichnung. Gemäß Regulierungsbehörde<br />

ist der Händlermix zu beachten, lassen Sie<br />

sich durch andere Angaben nicht verwirren.<br />

33


33<br />

Wieviel verbrauche ich wirklich?<br />

Hand aufs Herz, wissen Sie wie viel Strom Sie jährlich<br />

verbrauchen? Sie können den Stromverbrauch<br />

des letzten Jahres Ihrer jährlichen Stromrechnung<br />

entnehmen. Sobald Sie den Stromverbrauch (angegeben<br />

in kWh = Kilowattstunden) kennen, stellt<br />

sich die nächste Frage: Ist mein Stromverbrauch eigentlich<br />

zu hoch? Anhand der unten abgebildeten<br />

Tabelle können Sie abschätzen, ob Ihr Stromverbrauch<br />

niedrig, mittel oder hoch ist.<br />

Dem Stromräuber auf der Spur…<br />

Damit Sie Ihre Stromräuber aufspüren, können Sie<br />

sich beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> kostenlos ein<br />

Strommessgerät ausleihen. Mit diesem Messgerät<br />

können Sie den Stromverbrauch Ihrer Haushaltsgeräte<br />

überprüfen. Nicht messen können Sie in<br />

der Regel E-Herde, Heizungspumpen und andere<br />

Geräte, die fest angeschlossen sind.<br />

Ist mein Stromverbrauch hoch?<br />

Stromverbrauch OHNE und MIT elektrischer<br />

Warmwasserbereitung (Angaben in kWh/Jahr)<br />

OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />

1 Personen-Haushalt<br />

MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />

OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />

2 Personen-Haushalt<br />

MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />

OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />

3 Personen-Haushalt<br />

MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />

OHNE elektr. Warmwasserbereitung<br />

4 Personen-Haushalt<br />

MIT elektr. Warmwasserbereitung<br />

Energie-Effizienz ist käuflich!<br />

Achten Sie beim Kauf von E-Geräten auf das Energie-Pickerl.<br />

Das Pickerl weist die Energieeffizienz-<br />

Klassen A bis G aus - A steht für den niedrigsten<br />

Energieverbrauch, G für den höchsten - und muss<br />

gut sichtbar am Gerät angebracht sein. A+ und A++<br />

- Geräte sind noch um viel sparsamer als A-Geräte.<br />

A++ - Kühlgeräte verbrauchen zum Beispiel im Vergleich<br />

zu einem A-Gerät rund die Hälfte weniger<br />

Strom.<br />

Für welche Geräte gibt es das Pickerl?<br />

Geräte beste Energie-Klassen<br />

Kühl- und Gefriergeräte A++<br />

Waschmaschine A+, A<br />

Waschtrockner A<br />

Geschirrspüler A<br />

Elektro-Backöfen<br />

Lampen:<br />

A<br />

– Energiesparlampen<br />

A<br />

– Halogenlampen<br />

B<br />

– Leuchtstofflampen<br />

A<br />

– Glühlampen<br />

E<br />

Klimageräte A<br />

Heizungs-Umwälzpumpen A<br />

niedrig mittel hoch<br />

unter 1.250 1.250 bis 2.330 über 2.330<br />

unter 1.750 1.750 bis 2.830 über 2.830<br />

unter 2.120 2.120 bis 3.940 über 3.940<br />

unter 3.020 3.020 bis 4.840 über 4.840<br />

unter 2.720 2.720 bis 5.040 über 5.040<br />

unter 4.020 4.020 bis 6.340 über 6.340<br />

unter 3.100 3.100 bis 5.760 über 5.760<br />

unter 4.800 4.800 bis 7.460 über 7.460<br />

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153


ELEKTROGERÄTE<br />

IM HAUSHALT<br />

Kühlen & Gefrieren<br />

Etwa 8 % des Stromverbrauchs im Haushalt entfällt<br />

auf den Kühlschrank und 9 % auf Gefriergeräte<br />

– Tendenz steigend!<br />

Der Blick aufs Pickerl lohnt sich!<br />

„A+ Geräte“ benötigen um bis zu 40 % weniger,<br />

„A++ Geräte“ um bis zu 45 % weniger Strom als A-<br />

Geräte. Der Kauf eines energiesparenden Modelles<br />

macht sich über die Lebensdauer gerechnet bezahlt.<br />

So können Sie zum Beispiel mit einem A++<br />

Kühlschrank gegenüber einem B-Gerät 20 € jährlich<br />

– immerhin über 300 € in 15 Jahren – sparen!<br />

So viel bringt das „A++“:<br />

A++ A<br />

Stromverbrauch (kWh/Jahr) 84 150<br />

Stromkosten 15 27 <br />

Stromkosten in 15 Jahren 225 405 <br />

jährliche Strom-Mehrkosten<br />

(im Vergleich zum A++ Gerät)<br />

12 <br />

Mehrkosten in 15 Jahren 180 <br />

Standgerät, ohne Gefrierfach, 150 Liter, 18 ct/kWh Stromkosten<br />

Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />

„Kühlen“ kommt billiger als „gefrieren“:<br />

Je mehr „Sterne“, desto kälter die Temperatur und<br />

desto höher der Stromverbrauch. Falls ein Gefriergerät<br />

vorhanden ist, kann beim Kühlschrank auf<br />

das Gefrierfach verzichtet werden. Ein ***-Sterne<br />

Kühlschrank verbraucht täglich ca. 20-30 % mehr<br />

Strom als ein Kühlschrank ohne Gefrierfach.<br />

Welches Gefriergerät passt für mich?<br />

Eine Gefriertruhe bietet bei etwa gleicher Größe<br />

mehr Einlagerungsraum als ein Gefrierschrank und<br />

spart rund 15 %, ist allerdings nicht so übersichtlich<br />

wie ein Gefrierschrank. Bei einer Kühl-Gefrier-Kombination<br />

sollten 2 getrennte Kältekreisläufe vorhanden<br />

sein und beide Teile getrennt zu öffnen sein.<br />

Wieviel „Kaltes“ brauche ich?<br />

Kaufen Sie ein Gerät, das Ihren Bedürfnissen entspricht.<br />

Ein großes Gerät ist sparsamer als zwei<br />

kleinere Modelle.<br />

Richtig aufgestellt spart Strom:<br />

Ein Kühlschrank verbraucht weniger Strom, wenn er<br />

möglichst kühl aufgestellt ist. Der Aufstellort sollte<br />

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nicht neben einer Wärmequelle (z.B. E-Herd, Heizkörper<br />

oder direkte Sonneneinstrahlung) sein. Gefriergeräte<br />

stellt man, wenn möglich, am Besten im<br />

Keller oder in einem unbeheizten Raum auf. Steht<br />

das Gerät unter einer Arbeitsplatte, sollten in dieser<br />

Lüftungsschlitze vorhanden sein. Achten Sie darauf,<br />

dass diese immer frei gehalten werden und mind. 5<br />

cm Abstand zur Wand vorhanden sind.<br />

Richtig eingestellt spart Strom:<br />

Beim Kühlschrank reicht in der Regel eine Innentemperatur<br />

von 7°C (erste Stufe) – dies spart gegenüber<br />

einer Temperatur von 5°C rund 15 %<br />

Strom. Bei Gefriergeräten reicht meist eine Lagertemperatur<br />

von minus 18°C aus.<br />

Richtig gepflegt spart Strom:<br />

Geräte ohne Abtau-Automatik sollten regelmäßig<br />

abgetaut werden, spätestens aber, wenn die Dicke<br />

der Eisschicht 1 cm übersteigt. „No-frost“-Geräte<br />

ersparen Ihnen das lästige Abtauen, verbrauchen<br />

aber mehr Strom. Zu schnelles Vereisen kann auch<br />

am schlechten Schließen der Türen liegen. Kontrollieren<br />

Sie daher die Türdichtungen regelmäßig.<br />

34


34<br />

Waschen Trocknen<br />

Rund 7 % des Stromverbrauchs entfallen in einem<br />

Durchschnittshaushalt auf Wäsche waschen.<br />

3 x "A/A/A" ist am Besten:<br />

Die 3 "A" am Geräte-Pickerl kennzeichnen den<br />

Energieverbrauch, die Wasch- und die Schleuderwirkung.<br />

Es gibt auch A+ Geräte (freiwillige Kennzeichnung),<br />

die noch sparsamer sind.<br />

So viel bringt A+:<br />

Der Kauf eines energiesparenden Modelles macht<br />

sich über die Lebensdauer gerechnet bezahlt. So<br />

können Sie z.B. mit einer A+ Waschmaschine gegenüber<br />

einem B-Gerät 62 € jährlich sparen!<br />

Stromkosten-Beispiel Waschmaschine:<br />

A+ A<br />

Stromverbrauch (kWh/Jahr) 173 216<br />

jährliche Stromkosten 31 39 <br />

Stromkosten in 15 Jahren 467 585 <br />

jährliche Strom-Mehrkosten (im Vergleich<br />

zum A+ Gerät)<br />

8 <br />

Mehrkosten in 15 Jahren 118 <br />

Unterbaugerät, 5 kg, 4 Waschvorgänge pro Woche, 18 ct/kWh<br />

Stromkosten, Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />

Nicht zu groß kaufen:<br />

Zunehmend werden Waschmaschinen mit 6 kg<br />

oder mehr angeboten. Überlegen Sie, ob Sie diese<br />

Füllmenge benötigen.<br />

Die Sache mit den halben Portionen ...<br />

die Programmfunktion “½“ reduziert bei halber<br />

Beladung zwar den Wasser- und Stromverbrauch –<br />

aber nicht auf die Hälfte! Es gilt daher: voll Befüllen<br />

ist am Effizientesten und auch zweimal Sparprogramm<br />

braucht mehr Energie als einmal voll!<br />

Zu heiß gebadet ...<br />

bei 60° Programm wird 85 % des Stromverbrauchs für<br />

das Aufheizen benötigt. Versuchen Sie, statt mit 95°<br />

mit 60° und statt mit 60° mit 40° zu waschen.<br />

Waschmaschinen mögen‘s warm:<br />

Rund 70 % des Stromverbrauchs wird für das Aufheizen<br />

des Wassers verwendet. Insbesondere, wenn<br />

Sie eine Solaranlage haben und Ihre Waschmaschine<br />

keinen Warmwasseranschluss besitzt, können<br />

Sie mit einem Vorschaltgerät Abhilfe schaffen.<br />

Wäsche trocknen braucht rund dreimal so viel<br />

Strom wie Wäsche waschen – hier lohnt sich ein<br />

sparsamer Betrieb umso mehr.<br />

Nicht gekauft kann besser sein ...<br />

Wäschetrockner, wenn möglich, vermeiden. Am<br />

energiesparendsten sind noch immer Wäscheleine<br />

und Wäscheständer.<br />

Der Blick aufs Pickerl lässt erschaudern ...<br />

Auf das Energie-Pickerl achten und möglichst sparsame<br />

Geräte kaufen. Ablufttrockner erreichen derzeit<br />

meist nur die Effizienzklasse „C“, Kondensationstrockner<br />

gibt es auch als „A-Geräte“.<br />

Waschen & Trocknen im Doppelpack?<br />

Nur wenn Sie aus Platzgründen keinen Wäschetrockner<br />

aufstellen können, ist die Anschaffung eines<br />

Waschtrockners (Waschmaschine und Trockner<br />

in einem Gerät) sinnvoll. Das Fassungsvermögen<br />

beim Trocknen ist in der Regel hier nur halb so groß<br />

wie beim Waschen, die Energieeffizienz ist schlechter<br />

und auch der Wasserverbrauch ist sehr hoch.<br />

Stromkosten-Beispiel Wäschetrockner:<br />

„gutes“ A „schlechtes“ A C<br />

Stromverbr. (kWh/Jahr) 281 499 832<br />

jährliche Stromkosten 50 90 150 <br />

Stromkosten in 15 Jahren<br />

jährliche Strom-Mehr-<br />

750 1.350 2.250 <br />

kosten (im Vergleich<br />

zum „guten“ A Gerät)<br />

40 100 <br />

Mehrkosten in 15 Jahren 600 1.500 <br />

Kondensationstrockner, 7 kg, 4 Trockenvorgänge pro Woche, 18 ct/<br />

kWh Stromkosten, Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt<br />

Stromverbrauch bei 1.400 U/min<br />

Nur voll beladen ist effizient ...<br />

Bei halber Beladung halbiert sich der Stromverbrauch<br />

nicht, sondern sinkt höchstens um ein Drittel.<br />

Je besser die "Vorarbeit" ...<br />

Wäsche gut schleudern (mindestens 1.200 Um-<br />

drehungen) und "lose aufgeschüttelt" in den Trockner<br />

geben.<br />

Nicht übers Ziel hinausschießen ...<br />

Textilien nicht übertrocknen. Ideal sind Feuchtigkeitssensoren,<br />

die automatisch abschalten.<br />

Gut belüftet, trocknet es besser ...<br />

Zum Trocknen ist ein gut belüfteter Raum erforderlich.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

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Kochen Geschirrspülen<br />

Rund 12 % des Stromverbrauchs entfallen auf das<br />

Kochen und Backen.<br />

Energie-Pickerl: Für E-Herde gibt es noch kein Energie-Pickerl,<br />

für elektrische Backöfen hingegen schon.<br />

Welches Kochfeld? Cerankochfelder brauchen um 10-<br />

20 % weniger Strom als herkömmliche Kochmulden<br />

mit gusseisernen Platten. Kochfelder mit Induktionstechnik<br />

sind besonders effizient, allerdings in der Anschaffung<br />

teuer und erfordern eigenes Kochgeschirr.<br />

Gut bedeckt ist viel gespart ... Kochen ohne Dekkel<br />

erfordert bis zu 3x soviel Energie.<br />

Auf die richtige Größe kommt‘s an ... Das Kochgeschirr<br />

sollte in der Größe zur Kochplatte passen und<br />

einen ebenen Boden aufweisen.<br />

Restwärme nutzen ... 5-10 Minuten vor Garzeitende<br />

die Kochplatte ausschalten (nachgaren).<br />

Nicht „verwässern“ ... Zu viel Wasser beim Garen verbraucht<br />

unnötig Strom. Vorquellen verkürzt die Garzeit.<br />

Für den Tee bleibt der Herd kalt ... Elektrische<br />

Wasserkocher erhitzen Wasser wesentlich effizienter<br />

als die Herdplatte.<br />

Backen<br />

Vorheizen – nein danke! Das Vorheizen des<br />

Backofens ist meist unnötig.<br />

Das Backrohr bleibt zu ... Backrohr nur öffnen,<br />

wenn unbedingt nötig (ca. 20% Wärmeverlust).<br />

Umluft statt Ober-/Unterhitze ... Beim Backen<br />

mit Umluft kann die Temperatur um 20 - 30°C<br />

niedriger als bei Ober-/Unterhitze sein.<br />

Selbstreinigung sparsam einsetzen ... Selbstreinigende<br />

Backöfen sind zwar bequem, verbrauchen<br />

aber einiges an Strom.<br />

Restwärme nutzen ... Bei längeren Backzeiten<br />

(über 40 Minuten) 10 Minuten früher abschalten.<br />

Kleine Geräte für kleine Speisen ... Für kleine<br />

Mengen sind Toaster, Kleingrill oder die Mikrowelle<br />

sparsamer als das Backrohr.<br />

Mikrowelle spart nicht immer ... Die Mikrowelle<br />

ist nur bei kleinen Mengen (1-2 Portionen) und<br />

beim Erwärmen sparsamer als der Herd.<br />

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Aus Energiespargründen brauchen Sie auf die Geschirrspülmaschine<br />

nicht zu verzichten, mit der<br />

Hand abzuwaschen ist in der Regel – verglichen mit<br />

energieeffizienten Spülmaschinen – nicht sparsamer.<br />

Geschirrspüler mögen‘s heiß ... Wenn Sie eine<br />

Solaranlage haben, sollten Sie auf die Anschlussmöglichkeit<br />

des Geschirrspülers an die Warmwasserleitung<br />

achten.<br />

Stromkosten-Beispiel Geschirrspüler:<br />

„gutes“ A „schlechtes“ A<br />

Stromverbrauch (kWh/Jahr) 216 322<br />

jährliche Stromkosten 39 58 <br />

Stromkosten in 15 Jahren 585 870 <br />

jährliche Strom-Mehrkosten (im<br />

Vergleich zum „guten“ A Gerät)<br />

19 <br />

Mehrkosten in 15 Jahren 285 <br />

12 Gedecke / 60 cm Breite, 5 Spülvorgänge pro Woche;<br />

Anschaffungskosten der Geräte nicht berücksichtigt, 18 ct/kWh<br />

Stomkosten<br />

Darf‘s ein bisschen mehr sein? Geschirrspüler voll<br />

beladen: zweimal halb voll ist auch mit Sparprogrammen<br />

schlechter als einmal voll.<br />

„Vorwäsche“ nicht nötig ... Das Geschirr heiß vorzuspülen,<br />

ist in der Regel nicht nötig.<br />

Richtig eingestellt ... Wenn möglich, Energiespar-<br />

oder Umweltprogramm einstellen (spült meist bei<br />

50°C).<br />

35


35<br />

Stand-by-Verbrauch<br />

Stand-by ist unnötiger Stromverbrauch, der häufig<br />

unterschätzt wird und in einem durchschnittlichen<br />

Haushalt rund 10 % der Stromkosten beträgt!<br />

Wie erkenne ich Stand-by-Betrieb?<br />

Zum Beispiel am leuchtend roten Kontrolllämpchen<br />

oder an Zeitanzeigen, bei manchen Geräten<br />

ist der Transformator vor dem Hauptschalter und<br />

verbraucht auch nach dem Ausschalten Strom.<br />

"Energieräuber" können z. B. sein:<br />

TV, Video- / DVD-Recorder, Sat-Receiver, HiFi-Anlagen,<br />

Computer, Monitore und Peripheriegeräte,<br />

Radio, Ladegeräte, elektrische Zahnbürsten, Anrufbeantworter,<br />

Fax, Espressomaschinen, elektrische<br />

Durchlauferhitzer, Radiowecker, Waschmaschine,<br />

jede Uhr, Halogen-Spotlampen, Designer-<br />

Leuchten.<br />

Aus sollte wirklich Aus sein:<br />

richtig abschalten, Stecker ziehen oder Steckerleis-te<br />

verwenden, Ladegeräte nach dem Ladevorgang<br />

ausstecken.<br />

Schaltbare Steckerleiste:<br />

Mit einem Fingerdruck bzw. Fußhebel können<br />

mehrere Geräte gleichzeitig ab-/eingeschalten<br />

und gleichzeitig vollständig vom Stromnetz getrennt<br />

werden. Bei Steckdosenschalter entfällt das<br />

”Stecker-Ziehen“.<br />

Stromsparbox (z. B. Power Safer):<br />

wird zwischen Steckdose und Gerät montiert, erkennt<br />

den Stand-by-Modus und unterbricht die<br />

Stromverbindung. TV, Video können wie gewohnt<br />

per Fernbedienung ein-/ausgeschalten werden.<br />

Netzfreischalter:<br />

Sie unterbrechen die Stromversorgung für den Bereich<br />

und werden vor allem für Kinderzimmer und<br />

Schlafräume eingesetzt.<br />

Home Office<br />

Ob PC, Notebook, Drucker oder Modem – sie<br />

sind auch zu Hause kaum mehr wegzudenken. In<br />

vielen Haushalten ist dieser Bereich bereits einer<br />

der größten Stromverbraucher!<br />

PC oder Notebook?<br />

Wenn Ihnen die standardmäßig eingebauten Komponenten<br />

genügen, ist ein Notebook die beste und<br />

energiesparendste Lösung.<br />

PC-Ausstattung mit Folgen ...<br />

Die technische Ausstattung wirkt sich entscheidend<br />

auf den Stromverbrauch aus. Prozessor, Grafikkarte<br />

und Mainboard machen zusammen rund<br />

75 % des Stromverbrauchs eines Computers aus.<br />

Wer sieht in die Röhre?<br />

Wenn es doch ein PC sein soll, dann ist ein Flachbildschirm<br />

(TFT oder LCD) mit bis zu 75 % weniger<br />

Stromverbrauch als ein herkömmlicher Röhrenmonitor<br />

(CTR) deutlich sparsamer.<br />

Wie schaut‘s in der Peripherie aus?<br />

Vergleichen Sie beim Kauf von Drucker, Scanner,<br />

Modem & Co den Energieverbrauch im Normalbetrieb<br />

und im Stand-by-Modus.<br />

Abschalten tut gut!<br />

Schalten Sie den Bildschirm bei längeren Pausen<br />

ab. Drucker und andere Peripheriegeräte (Scanner,<br />

etc.) nur bei Bedarf einschalten, Modem und Router<br />

für den Internetzugang ausschalten.<br />

Bildschirmschoner sind unnötig<br />

Bildschirmschoner verbrauchen Strom und sind bei<br />

modernen Bildschirmen nicht erforderlich! Am Besten<br />

Sie aktivieren die Funktion "Monitor ausschalten“<br />

in der Energieversorgung Ihres Computers.<br />

Energiesparfunktion des PCs aktivieren ...<br />

Einzelne Systemkomponenten werden automatisch<br />

abgeschalten, wenn sie nicht benötigt werden.<br />

Steckdosenleiste mit Master-Slave-Funktion:<br />

Beim Abschalten des Computers werden alle<br />

angeschlossenen Geräte automatisch vom Stromnetz<br />

getrennt.<br />

Damit Sie Ihre Stromräuber aufspüren, können Sie<br />

sich beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> kostenlos ein<br />

Strommessgerät ausleihen.<br />

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PHOTOVOLTAIK -<br />

STROM AUS<br />

DER SONNE<br />

In Österreich strahlt die Sonne je nach Lage eine Energiemenge<br />

von etwa 950 bis 1.200 kWh pro Jahr<br />

auf jeden Quadratmeter ein. Dies entspricht in etwa<br />

dem jährlichen Strom verbrauch einer Person in<br />

Österreich und dem Energieinhalt von 100 I Heizöl.<br />

Was liegt also näher, als die Sonnenenergie auch zur<br />

Strom erzeugung zu nutzen. Sonnenstrom wird in<br />

Oberösterreich derzeit bereits in rund 2.000 Photo-<br />

voltaik-Anlagen (PV-Anlagen) erzeugt.<br />

● Wie funktioniert die<br />

solare Stromgewinnung?<br />

Als Photovoltaik bezeichnet man die direkte Umwandlung<br />

von Lichtenergie in elektrische Energie.<br />

Die Stromgewinnung aus Sonnenlicht erfolgt mit<br />

Hilfe von Solarzellen vollkommen emissions- und<br />

geräuschfrei. Sobald Sonne auf die Solarzellen<br />

scheint, baut sich eine elektrische Spannung auf<br />

und es fließt Gleichstrom. Je größer die Einstrahlung<br />

ist, umso größer ist auch der Stromfluss. Der<br />

Strom wird meist durch einen Wechselrichter in<br />

Wechselstrom umgewandelt, entweder direkt vom<br />

Verbraucher genutzt oder in das Stromnetz des<br />

Netz betreibers eingespeist. Ist kein Stromnetz vorhanden,<br />

kann der erzeugte Strom in Batterien gespeichert<br />

werden (z.B. Almhütten).<br />

● Was sind Solarzellen ?<br />

Zur Herstellung von Solarzellen wird heute fast<br />

ausschließlich Silizium als Grundmaterial verwendet.<br />

Eine Solarzelle besteht aus zwei Siliziumschichten,<br />

die unterschiedliche physikalische<br />

Eigenschaften besitzen. An den Grenzflächen der<br />

Schichten bildet sich ein elektrisches Feld, das<br />

die bei Lichteinstrahlung entstehenden freien Ladungsträger<br />

trennt. Dadurch baut sich zwischen<br />

den Metallkontakten der Zelle eine elektrische<br />

Spannung auf, so dass bei Anschluss eines Verbrauchers<br />

Strom fließt.<br />

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Es gibt bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Solarzellentypen.<br />

Bei der "klassischen" Solarzelle<br />

aus Silizium werden dünne Siliziumscheiben auf<br />

ein Trägermaterial, z.B. eine Metallplatte, aufgebracht.<br />

Bei der Dünnschicht-Solarzelle werden<br />

Halbleiter materialien verdampft und auf<br />

Glas bzw. Metall- oder Kunststofffolien aufgebracht.<br />

Bei den Solarzellen-Materialien ist monokristallines,<br />

polykristallines oder amorphes Silizium<br />

aber auch Kupfer-Indium-Diselenid (CIS)<br />

in Verwendung. Amorphe Zellen haben einen<br />

niedrigen Wirkungsgrad, aber auch niedrigere<br />

Herstellungskosten. Mit Farbstoffen können bei<br />

manchen Materialien auch unterschiedlich gefärbte<br />

Zellen erzeugt werden, die klassische Photovoltaikfarbe<br />

ist ein metallisch schimmerndes<br />

Blau (polykristalline Zelle).<br />

36


36<br />

● Was bringt die Photovoltaikanlage ?<br />

Von der eingestrahlten Energie lassen sich je<br />

nach Standort, Ausrichtung und verwendeter<br />

Technik zwischen 80 und 120 kWh Strom pro<br />

m 2 Modulfläche erzeugen. Ein 8 bis 10 m 2 großer<br />

Solargenerator kann eine elektrische Leistung<br />

von etwa 1.000 Watt erzeugen und wird deshalb<br />

als 1 kWp-Anlage (Wp = Watt-Peak) bezeichnet.<br />

1 kWp installierte Leistung erzeugt in Österreich<br />

- je nach Standort - einen Energieertrag von<br />

Welche Systeme gibt es ?<br />

Man unterscheidet vor allem zwischen Inselanlagen<br />

und netzgekoppelten Anlagen.<br />

● Inselanlagen<br />

Inselanlagen sind nicht mit dem Stromnetz verbunden.<br />

Sie werden hauptsächlich dort eingesetzt,<br />

wo aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

eine Netzanbindung nicht in Frage kommt,<br />

z.B. bei Ferienhäusern, Berghütten oder auch<br />

als mobile Anwendungen im Kraftfahrzeug-<br />

und Bootsbereich, weiters bei Telekommuni-<br />

kat ionseinrichtungen und Pumpsystemen für Trinkwasserversorgungen<br />

und zu Bewässerungs zwecken.<br />

ca. 800 kWh bis 1.000 kWh pro Jahr. Eine optimale<br />

Ausrichtung der PV-Anlage in unseren Breiten<br />

ist bei 30° Dachneigung und Südausrichtung<br />

gegeben. Eine Abweichung um 45° nach Südosten<br />

oder Südwesten vermindert den Energieertrag<br />

nur um 5-10 %. Auch eine senkrechte Fläche<br />

(Solarfassade = 90°) empfängt noch bis zu<br />

70 % der Energiemenge. Verschattung (auch Teilverschattung)<br />

sollte vermieden werden.<br />

● Netzparallelbetrieb<br />

Bei netzgekoppelten Anlagen wird der mit einer<br />

PV-Anlage gewonnene Strom in das öffentliche<br />

Stromnetz eingespeist. Teure und wartungsintensive<br />

Batterieanlagen können so entfallen. Das<br />

Stromnetz dient quasi als Energiespeicher. Über<br />

den Wechselrichter wird der solar erzeugte Gleichstrom<br />

in netzkonformen Wechselstrom (230V, 50<br />

Hz) umgeformt und mit dem Netz synchronisiert.<br />

In Oberösterreich typisch sind im Privatbereich<br />

Anlagen mit 2 - 5 kWp, die Kosten pro 1 kWp<br />

belaufen sich, je nach Anlagengröße auf ca. 4.000<br />

Euro.<br />

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WASSER SPAREN<br />

& REGEN-<br />

WASSERNUTZUNG<br />

Wasser ist ein kostbarer Rohstoff, und in vielen<br />

Gebieten Europas führt der verschwenderische<br />

Umgang bereits zu einem deutlichen Absinken<br />

des Grundwasserspiegels. Das gefährdet nicht<br />

nur die Trinkwasserversorgung, sondern wirkt sich<br />

auch negativ auf die Natur und die Landwirtschaft<br />

aus. Wassersparmaßnahmen und Regenwassernutzung<br />

stellen eine sinnvolle Möglichkeit dar,<br />

kostbares Trinkwasser zu sparen.<br />

Wasser verwenden statt verschwenden<br />

In einem durchschnittlichen Haushalt verbraucht<br />

jede Person rund 150 Liter Trinkwasser pro Tag -<br />

150 Liter, von denen aber nur 3 Prozent zum Kochen<br />

und Trinken verwendet werden. Den größten<br />

Anteil, rund 32 Prozent unseres Trinkwassers,<br />

spülen wir in der Toilette (oft ohne Spartaste) hinunter.<br />

WCs mit sechs Liter Spülkasteninhalt und<br />

Wasserstopp-Taste leisten daher einen erheblichen<br />

Beitrag zum Wasser-Sparen. Spararmaturen<br />

bei Duschköpfen, an Waschtischen und allen anderen<br />

Wasserhähnen helfen sparen. Auch richtiges<br />

Nutzerverhalten, z.B. sparsamer Betrieb von<br />

Waschmaschine und Geschirrspüler, helfen mit,<br />

den Wasserverbrauch zu senken.<br />

● Als Verbrauchsrichtwerte pro Person gelten:<br />

Verwendungszweck<br />

WC-Spülung mit (ohne) Spartaste<br />

Waschmaschine<br />

Baden und Duschen<br />

Sonstige Körperpflege<br />

Geschirrspülen<br />

Kochen und Trinken<br />

Wohnungsreinigung<br />

Sonstiges (Auto, Garten)<br />

Summe<br />

Liter pro Tag<br />

32 (48)<br />

25<br />

55<br />

10<br />

8<br />

4<br />

7<br />

9<br />

150 (166)<br />

Für die Gartenbewässerung sind rund 6 m 3 pro 100 m 2 und Jahr zu bewässernder Fläche erforderlich.<br />

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m 3 pro Jahr<br />

11,5 (17,5)<br />

9<br />

20<br />

4<br />

3<br />

1,5<br />

2,5<br />

3<br />

54,5 (60,)<br />

37


37<br />

Regenwassernutzung<br />

Bei Neubauten kann eine Regenwassersammelanlage<br />

von Anfang an eingeplant werden. Das<br />

gesammelte Wasser kann für die Toilettenspülung,<br />

die Waschmaschine und den Garten verwendet<br />

werden.<br />

Statt des Trink wasseranschlusses wird hierfür ein<br />

kleines Regenwasserleitungsnetz in allen Toiletten<br />

installiert; bei Regenwassermangel wird<br />

Trinkwasser in die Regenwasserinstallation eingespeist.<br />

Wichtig ist, dass die Regenwasser leitung<br />

und Trinkwasserleitung vollkommen getrennt ausgeführt<br />

werden und keine direkte Verbindung<br />

zwischen den beiden Leitungs systemen hergestellt<br />

wird. Für das Hauswasser leitungsnetz sind<br />

PE-Rohre Nirostarohren vorzuziehen. Verzinkte<br />

Leitungen sind wegen Korrosionsgefahr ungeeignet.<br />

Regenwasser muss bei Verwendung im Haushalt<br />

gefiltert werden. Je nach Verwendungs -<br />

zweck sind verschiedene Filterstufen notwendig.<br />

So reicht zum Beispiel bei Verwendung für<br />

die Toilettenspülung ein einfacher Filtertopf.<br />

Wird für die Regenwassernutzung in der Waschmaschine<br />

ein Feinfilter eingesetzt, ist eine regelmäßige<br />

Kontrolle des Filters wegen Verkei-<br />

m ungs gefahr nötig. Selbstreinigungsfeinfilter sind<br />

zu empfehlen.<br />

Bei der Wahl des Wasserspeichers sollten Sie neben<br />

der einfachen Reinigungsmöglichkeit darauf<br />

achten, dass das Wasser möglichst kühl bleibt,<br />

da ab 15°C eine starke Vermehrung von Bakterien<br />

eintritt. Ob man einen externen oder internen<br />

Speicher wählt, hängt von den örtlichen Gegebenheiten<br />

(Platzverhältnisse im Keller bzw. Garten)<br />

ab. Metalltanks sind mit Ausnahme von Edelstahlbehältern<br />

wegen der Korrosionsgefahr als Regenwasserspeicher<br />

nicht geeignet. Das Regenwasser<br />

kann beispielsweise auch in einer Außenzisterne<br />

gesammelt werden, die beim Bau im Zuge<br />

der Ausschach tungsarbeiten gesetzt wird. Die<br />

durchschnittliche Größe des Regenwasserspeichers<br />

für ein Einfamilienhaus liegt bei 5 bis 10 m 3 ,<br />

abhängig vom Einsatzbereich und dem angestrebten<br />

Deckungsgrad.<br />

Für eine genaue Berechnung der Speicherdimensionierung<br />

ist neben dem Wasserbedarf<br />

auch der Regenertrag und die Dachfläche zu bedenken.<br />

Formel:<br />

Beispiel Linz:<br />

Dachfläche<br />

x Niederschlagsmenge<br />

x Abflussbeiwert<br />

= Regenertrag<br />

Dachfläche<br />

x 900 Liter / m 2<br />

Niederschlagsmenge<br />

x 0,75 (Abflussbeiwert für<br />

Ziegeldächer)<br />

= Regenertrag<br />

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VERKEHR<br />

Klimafreundlich mobil sein<br />

So kann jede/r von uns klimafreundlich mobil sein:<br />

• Kurze Strecken zu Fuß gehen:<br />

Jede zehnte Autofahrt ist im Schnitt kürzer als<br />

einen Kilometer - da kann überlegt werden,<br />

zu Fuß zu gehen.<br />

• Fahrrad benutzen:<br />

Gerade in den ersten drei Kilometern ist der<br />

Spritverbrauch von PKW sehr hoch. Lt. Herstellerangaben<br />

verbraucht mancher Mittelklassewagen<br />

direkt nach dem Start 30-40 Liter<br />

Sprit auf 100 Kilometer. Nach einem Kilometer<br />

beträgt der Verbrauch 20 Liter/100 km. Erst<br />

nach vier Kilometer hat der Motor den optimalen<br />

Verbrauch. Zudem sind Sie vor allem<br />

im Stadtgebiet mit dem Fahrrad oft schneller<br />

am Ziel, Sie stehen nicht im Stau und ersparen<br />

sich zeitraubende Parkplatzsuche.<br />

• Öffentliche Verkehrsmittel benutzen:<br />

Wer eine Jahreskarte für den öffentlichen Verkehr<br />

hat, ist um ein Vielfaches günstiger als<br />

mit dem PKW unterwegs. Nutzen Sie in Städ-<br />

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Beim Stichwort „Energiesparen“ denk man meist<br />

an das Haus und die Wohnung und vergisst dabei,<br />

dass auf das Auto im Durchschnitt fast die Hälfte<br />

des gesamten Energieverbrauchs eines Haushalts<br />

entfällt. Umweltbewusstsein beginnt hier z.B. bereits<br />

bei der Wahl des Grundstückes, das keine langen<br />

Autofahrten zur Arbeit oder Schule erfordert.<br />

Einige der folgenden Vorschläge werden Ihnen<br />

wahrscheinlich bekannt sein, vielleicht bekommen<br />

Sie Lust, den einen oder anderen auszuprobieren.<br />

ten das gute Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

• Mit Bus oder Bahn zur Arbeit pendeln:<br />

Wer die Möglichkeit hat, mit Bus oder Bahn<br />

zur Arbeit zu pendeln, spart Geld, schont die<br />

Umwelt und kann z.B. entspannt die Zeitung<br />

lesen.<br />

• Carsharing:<br />

Wer weniger als 12.000 Kilometer pro Jahr<br />

mit dem Auto fährt, steigt meist mit Carsharing<br />

günstiger aus als mit dem eigenen Auto.<br />

• Achten Sie beim Autokauf auf den Spritverbrauch:<br />

Im Durchschnitt fährt ein privater<br />

Haushalt mit einem Auto rund 15.000 km im<br />

Jahr. Ein um einen Liter pro 100 Kilometer geringerer<br />

Verbrauch erspart 150 Liter Sprit pro<br />

Jahr. Entscheidungshilfen beim Autokauf bietet<br />

z.B. auch die Auto-Umweltliste des Verkehrs-<br />

Club Schweiz.<br />

38


38<br />

Tipps für den Kauf alltagstauglicher Fahrräder<br />

Wenn Sie das Fahrrad als „Verkehrsmittel“ z.B. für<br />

die Fahrt zur Arbeit oder zum Einkaufen - und weniger<br />

als Freizeit-Sportgerät - nutzen möchten,<br />

sollten Sie beim Kauf auf Alltagstauglichkeit achten.<br />

Mountainbikes oder Straßenrennräder sind<br />

Sportgeräte, die für den Alltagseinsatz nicht geeignet<br />

sind.<br />

• Anforderungen an ein alltagstaugliches<br />

Fahrrad:<br />

passen Sie das Fahrrad an Ihre Wünsche/<br />

Bedürfnisse an, wie aufrechte oder sportliche<br />

Sitzhaltung, Nabenschaltung mit Rücktrittsbremse,<br />

Kettenschaltung mit großem Übersetzungsbereich<br />

oder die Möglichkeit, einen Anhänger<br />

zu verwenden. Wichtig ist auch ein<br />

für Sie passender, bequemer Sattel. Ein stabiler<br />

Gepäckträger mit der Möglichkeit einen<br />

Korb zu montieren, Radständer, wo das Fahrrad<br />

auch mit beladenem Gepäckträger stehen<br />

bleibt, fest montierte Kotflügel, stabiler Rahmen,<br />

Kettenschutz, eine zuverlässig funktionierende<br />

Schaltung und eine gute Lichtanlage<br />

(Nabendynamo und LED-Beleuchtung setzen<br />

sich dzt. durch) gehören zu einem alltagstauglichen<br />

Fahrrad.<br />

• vor dem Kauf eine Probefahrt machen:<br />

nur so erkennen Sie, ob z.B. der Rahmen und<br />

der Sattel für Sie passen<br />

• Diebstahlschutz ist wichtig:<br />

guten Schutz bieten Bügelschlössen und Panzerkabelschlösser<br />

• Abstellplatz:<br />

sorgen Sie für einen leicht zugänglicher Abstellplatz<br />

beim Haus<br />

• Richtige Bekleidung (z.B. Regenponcho) und<br />

Helm aufsetzen<br />

• Jährliches Service für Schaltung und Bremsen<br />

• Elektrofahrräder:<br />

Unterstützung beim Treten erreichen Sie durch<br />

ein Elektrofahrrad. Auch hier zählt beim Kauf:<br />

Achten Sie auf die Qualität.<br />

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Elektro-Mobilität – die Zukunft?<br />

Elektro-Fahrzeuge verringern die Abhängigkeit<br />

von Erdöl und sind auch eine Chance für den Klimaschutz,<br />

wenn entsprechenden Rahmenbedingungen<br />

gegeben sind. In Österreich waren 2008<br />

146 Elektro-Autos zugelassen, knapp 2.600 PKW<br />

hatten einen Hybridmotor – von insgesamt 4,28<br />

Millionen PKW. Das Potenzial ist aber sehr groß<br />

und es wird für Europa für 2020 ein Anteil von bis<br />

zu 14% am PKW-Bestand prognostiziert.<br />

Der große Vorteil von Elektro-Autos gegenüber<br />

Benzin-und Diesel-PKW ist, dass beim Fahren keine<br />

Abgase entstehen. Die besonders kleinen und<br />

gesundheitsschädlichen Partikel, die nur durch<br />

Verbrennung entstehen, werden bei Elektro-Fahrzeugen<br />

vollständig vermieden. Die Emissionen der<br />

Elektro-Mobilität entstehen bei der Stromerzeugung<br />

und sind je nach Energiequelle verschieden<br />

hoch.<br />

Ein Elektro-Auto verbraucht für 100 Kilometer<br />

10-25 kWh Strom.<br />

Elektro-Fahrzeuge benötigen eine Batterie, die<br />

auch die Reichweite von Elektro-Fahrzeugen bestimmt.<br />

Üblich sind Reichweiten von 100-200<br />

Kilometer, wenn man bedenkt, dass in Österreich<br />

Hybrid<br />

Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />

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98% der Autofahrten kürzer als 100 Kilometer<br />

sind (95% sind sogar kürzer als 50 Kilometer), ist<br />

das für den überwiegenden Teil der Autofahrten<br />

ausreichend.<br />

Eine Alternative sind auch Hybrid-Fahrzeuge, hier<br />

sorgt neben dem Verbrennungsmotor ein Elektroantrieb<br />

Treibstoff einzusparen.<br />

Quelle: Autoumweltliste, Verkehrs-Club der Schweiz<br />

Diverse Treibstoffe + Strom Diverse Treibstoffe + Strom Strom + Diverse Treibstoffe Strom<br />

Funktionsweise<br />

Vorteile<br />

Nachteile<br />

Plug-In Hybrid<br />

Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />

Der Hybrid-Antrieb besteht aus der Kombination eines Verbrennungs- und eines Elektromotors.<br />

Ein komplexes Steuersystem regelt, wann welcher Antrieb zum Einsatz kommt.<br />

Elektromotor senkt den Treibstoffverbrauch. Plug-In-Hybride könnnen am<br />

Stromnetz aufgeladen werden.<br />

Ideal im Stadtverkehr dank Rekuperierung der Bremsenergie.<br />

Hohes Fahrzeuggewicht verursacht Mehrverbrauch speziell bei Überlandfahrten.<br />

Hybrid mit Range Extender<br />

Otto- oder Dieselmotor + Elektromotor<br />

Range-Extender-Motor erhöht die<br />

Reichweite.<br />

Rein elektrisch fahren in der Stadt<br />

möglich „Billiger“ Treibstoff<br />

Technologie (noch) teuer.<br />

Keine Modelle auf dem Markt.<br />

Elektromotor<br />

Beim Elektromotor wird elektrische<br />

Energie in mechanische Bewegungsenergie<br />

umgewandelt.<br />

Elektromotor liefert vom Start weg<br />

maximales Drehmoment und ist sehr<br />

effizient.<br />

Bei nachhaltiger Stromproduktion<br />

emissionsfreier Betrieb.<br />

Hohe Anschaffungskosten.<br />

Oft geringe Reichweite und lange<br />

Batterieladezeiten.<br />

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39<br />

Energiespartipps beim Auto-Fahren<br />

• Klimaanlagen als Spritschlucker:<br />

Ein kleiner Motor muss im Extremfall fast ein<br />

Viertel seiner Kraft für die Kühlung aufbringen.<br />

Solange der Verkehr zügig rollt, liegt der Mehrverbrauch<br />

einer Klimaanlage zwischen 0,5 und<br />

1,5 Litern. Ganz anders dagegen im Stadtverkehr:<br />

dort gibt es einen Mehrverbrauch von bis<br />

zu 5,7 Litern pro 100 Kilometer, zusätzlich zum<br />

Betrieb ohne Klimaanlage! Wer aber glaubt, eine<br />

Klimaanlage würde nur an wenigen Tagen im<br />

Jahr wirklich so viel verbrauchen, der irrt nach:<br />

wenn eine Klimaautomatik auf 20 Grad eingestellt<br />

ist und es draußen so kühl ist, dass der<br />

Innenraum eigentlich geheizt werden müsste,<br />

läuft die Klimaanlage trotzdem automatisch mit,<br />

um eventuell feuchte Luft zu trocknen.<br />

• Richtiger Reifendruck:<br />

Im Durchschnitt verliert ein Reifen pro Monat<br />

0,1 bar an Druck. Bereits bei 0,2 bar zu wenig<br />

Druck steigt der Treibstoffverbrauch um 1 Prozent.<br />

Überprüfen Sie daher den Reifendruck<br />

monatlich, mindestens aber alle 2 Monate und<br />

generell 0,5 bar höher als angegeben pumpen.<br />

• Niedrig tourig fahren:<br />

Je höher die Drehzahl, umso mehr Sprit braucht<br />

der Motor. Niedrig tourig fahren verringert auch<br />

den Verkehrslärm: ein PKW mit 50 km/h im<br />

2. Gang wird so laut empfunden wie 20 PKW,<br />

die im 4. Gang 50 km/h fahren.<br />

• Keinen unnötigen Ballast mitführen:<br />

100 kg Mehrgepäck erhöhen den Spritverbrauch<br />

um einen halben Liter. Dachträger sollten daher<br />

nicht unnötig mitgeführt werden. Übrigens:<br />

fahren Sie im Sommer nicht mit Winterreifen.<br />

• Hohes Tempo vermeiden:<br />

wer 150 statt 130 km/h fährt, verbraucht um<br />

zwei Liter pro 100 Kilometer mehr Sprit, Tempo<br />

100 statt 130 spart zwei Liter pro 100 Kilometer.<br />

Im Durchschnitt ist der Verbrauch bei der<br />

Höchstgeschwindigkeit bis zu doppelt so hoch<br />

wie bei dreiviertel der Höchstgeschwindigkeit.<br />

• Vorausschauend fahren:<br />

Anfahren und beschleunigen verbrauchen viel<br />

Sprit. Im Stadtverkehr kann viel Sprit gespart<br />

werden, wenn man z.B. darauf achtet, ob Ampeln<br />

in 200 oder 300 Meter rot sind oder nicht.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at


ENERGIESPARTIPPS<br />

Beim Neukauf von Elektrogeräten ist es, neben anderen<br />

Kriterien, zum Beispiel wichtig, auch auf das<br />

Energiepickerl (Klasse „A“, „A+“, „A++“) zu achten<br />

und nur stromsparende Modelle zu kaufen.<br />

Um den Stromverbrauch von Haushaltsgeräten zu<br />

überprüfen, können Sie sich auch beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

ein Strommessgerät ausborgen<br />

(misst auch Stand-by Verbrauch).<br />

Viele einfache Energiespar-Maßnahmen können<br />

Sie sofort und ohne bzw. mit nur geringen Investitionskosten<br />

umsetzen. Hier einige Energiespartipps<br />

für Ihren Haushalt:<br />

Tipps zur Senkung der Heizkosten<br />

• Kurz und kräftig lüften („stosslüften“), Fenster im<br />

Winter nicht ständig kippen<br />

• Heizkörper nicht durch Vorhänge, Möbel oder<br />

Heizkörperverbau verdecken<br />

• Heizkörper regelmäßig entlüften (vor allem,<br />

wenn es „gluckert“)<br />

• Tür- und Fensterfugen abdichten<br />

• Rollläden oder „dicke“ Vorhänge in der Nacht<br />

schließen<br />

• 1°C weniger Raumtemperatur bedeutet eine<br />

Einsparung von bis zu 6%<br />

• auch bei längerer Abwesenheit oder in der Nacht<br />

kann die Raumtemperatur gesenkt werden<br />

• Umwälzpumpe auf möglichst niedrige Leistungsstufe<br />

einstellen – je nach Alter der Pumpe ev.<br />

Tausch überlegen, unter www.pumpentest.at können<br />

Sie die Effizienz Ihrer Umwälzpumpen testen<br />

• ev. nachträglich Heizkörper-Thermostatventile<br />

einbauen bzw. wenn vorhanden, diese richtig<br />

einstellen<br />

• Dämmung frei liegender Heizungsrohre (im Keller)<br />

• Überhitzung im Sommer z.B. durch Außen-<br />

jalousien minimieren<br />

Tipps für energiesparende<br />

Warmwasserbereitung<br />

• Warmwassertemperatur nicht zu hoch einstellen<br />

(60°C reicht)<br />

• tropfende Wasserhähne abdichten – ein tropfender<br />

Wasserhahn verschwendet monatlich bis zu<br />

180 l (Warm-)Wasser<br />

• Wasserspararmaturen senken den (Warm-)<br />

Wasserverbrauch bei gleichem Komfort<br />

• Duschen statt Baden hilft mit, die Kosten für die<br />

Warmwasserbereitung zu senken<br />

• wenn möglich, Warmwasser im Sommer nicht<br />

mit der Heizung erwärmen, sondern z.B. mit<br />

einer Solaranlage<br />

• dafür geeignete Waschmaschine und Geschirrspüler<br />

an das mittels Solaranlage erwärmte<br />

Warmwasser anschließen<br />

Tipps zur Vermeidung „heimlicher<br />

Stromfresser“ (Stand-by Verbrauch)<br />

• heimlicher Stromverbrauch („stand-by“<br />

Verbrauch) entsteht, wenn Elektrogeräte Strom<br />

verbrauchen, auch wenn sie nicht verwendet<br />

werden, wie z.B. bei Fernseher, Computer,<br />

Radiogeräte, Ladegeräte für Handys, PCs,<br />

Radiowecker, Schnurlostelefone usw.<br />

• erkennbar ist dieser Verbrauch u.a. an leuchtenden<br />

Kontrolllämpchen oder an Zeitanzeigen<br />

• in einem durchschnittlichen Haushalt kann<br />

dieser Verbrauch, ohne dass die Geräte betrieben<br />

werden, rund 70 € jährlich betragen<br />

• solche Elektrogeräte sollten daher immer zur<br />

Gänze ausgeschalten werden, am besten ist es,<br />

eine schaltbare Steckerleiste zu verwenden oder<br />

den Stecker zu ziehen<br />

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Stromspartipps für das Home<br />

office – PC & Co<br />

• Fernseher: kein Dauerbetrieb im Hintergrund<br />

• den Monitor Ihres PCs ab 10 Minuten Pause am<br />

besten ausschalten<br />

• keine Bildschirmschoner verwenden<br />

• Energiesparfunktion des PCs aktivieren<br />

• beim Neukauf Notebook und Flachbildschirme<br />

bevorzugen, diese sind wesentlich sparsamer als<br />

PCs und Röhrenmonitore<br />

Tipps für energiesparendes Kochen,<br />

Kühlen & Waschen<br />

• Elektrogeräte wie Waschmaschine, Wäschetrockner<br />

oder Geschirrspüler nur vollständig<br />

befüllt betreiben<br />

• wählen Sie die Waschtemperatur möglichst<br />

niedrig, bei wenig verschmutzter Wäsche<br />

können Sie auf die Vorwäsche verzichten<br />

• Waschmaschine abschalten, wenn Programm<br />

zu Ende ist, Zeitvorwahl bei programmierbaren<br />

Waschmaschinen verursacht oft lange Stand-by<br />

Phasen<br />

• Trockner - wenn möglich – vermeiden und<br />

Wäsche auf der Wäscheleine trocknen. Wenn<br />

das nicht möglich ist, Wäschetrockner (2 Geräte)<br />

statt Waschtrockner (1 Gerät) verwenden und<br />

die Wäsche nicht „übertrocken“, den Aufstellraum<br />

gut lüften und eine hohe Schleuderdrehzahl<br />

bei Trocknereinsatz wählen<br />

• Kühl- und Gefriergeräte an einem möglichst<br />

kühlen und trockenen Ort aufstellen und bei<br />

Einbaugeräten Lüftungsgitter frei halten<br />

• Temperatur im Kühlschrank nicht zu niedrig einstellen<br />

(+5 bis +10°C), Gerätetür nur kurz öffnen<br />

und keine warmen Speisen hinein geben<br />

• sobald sich Eisschichten bilden, abtauen<br />

• Gefriergut im Kühlschrank auftauen<br />

• beim Kochen sparen Sie Strom, indem Sie einen<br />

Deckel auf den Kochtopf geben, nicht mit Töpfen<br />

kochen, die kleiner als die Herdplatte sind,<br />

ev. einen Schnellkochtopf verwenden und die<br />

Restwärme nutzen, indem Sie die Herdplatte bereits<br />

vor Entnahme des Kochtopfes ausschalten<br />

• Vorheizen des Backrohrs ist in der Regeln unnötig<br />

• die Mikrowelle ist nur bei kleinen Mengen und<br />

beim Erwärmen sparsamer als der E-Herd<br />

• bei Verwendung eines Geschirrspülers Geschirr<br />

nicht vorher heiß abspülen und Energiesparprogramme<br />

verwenden<br />

• Wasserkocher erhitzen Wasser kostengünstiger<br />

als der E-Herd<br />

• Kaffeemaschine, Wasserkocher, etc. regelmäßig<br />

entkalken<br />

• eine Thermoskanne hält den Kaffee kostenlos<br />

warm, nicht so die Warmhalteplatte der Kaffeemaschine<br />

Tipps für eine energiesparende<br />

Beleuchtung<br />

• Licht, wenn es nicht benötigt wird, ausschalten<br />

• Energiesparlampen statt Glühlampen verwenden<br />

• wenn Halogenlampen eingesetzt werden, solche<br />

mit Infrarotbeschichtung („IRC-Lampen“)<br />

verwenden<br />

• indirekte Beleuchtung (z.B. Deckenstrahler)<br />

sparsam einsetzen, erfordert 2-3 mal mehr Lichtleistung<br />

• Bewegungsmelder, Zeitschaltuhren, Dämmerungsschalter,<br />

Dimmer für wenig bzw. sehr<br />

unterschiedlich benutzte Räume oder die<br />

Außenbeleuchtung einsetzen<br />

• Beleuchtungskörper regelmäßig reinigen<br />

• helle Farben für Böden, Wände und Decken<br />

• Weihnachtsbeleuchtung sparsam einsetzen<br />

(Zeitschaltuhren), LED Lichterketten sind am<br />

sparsamsten<br />

Wertvolle Hinweise zum Energiesparen und weiterführende<br />

Information zu vielen Energie-Themen<br />

finden Sie auch in den Publikationen des O.Ö.<br />

<strong>Energiesparverband</strong>es<br />

Alle Broschüren können Sie kostenlos auf der Home-<br />

page www.energiesparverband.at downloaden<br />

oder beim O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> anfordern.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

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FACHBEGRIFFE<br />

Annuitätenzuschuss<br />

Zuschuss zu den Rückzahlraten (inkl. Zinsen) für<br />

einen Kredit.<br />

Aperturfläche<br />

Solare Lichteintrittsfläche eines Sonnenkollektors<br />

(ohne Rahmenfläche), Förderkriterium.<br />

g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad)<br />

Der g-Wert von Fensterverglasungen gibt an, wie<br />

viel der auf das Fensterglas auftreffenden Sonnenstrahlung<br />

in den Wohnbereich eindringen kann.<br />

Bei einer handelsüblichen 2-Scheiben-Wärmeschutzverglasung<br />

ist der g-Wert ca. 60 %.<br />

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Jahresarbeitszahl (JAZ) /<br />

Leistungszahl (COP)<br />

Um die Effizienz einer Wärmpumpe zu bestimmen,<br />

verwendet man Leistungs- und Arbeitszahl.<br />

Die Leistungszahl gibt das Verhältnis von abgegebener<br />

Wärmeleistung zu der dafür erforderlichen<br />

elektrischen Leistung an. Die Arbeitszahl bezeichnet<br />

hingegen das Verhältnis von abgegebener<br />

Wärmemenge zu eingesetzter Energie menge.<br />

Während die Leistungsziffer eine Momentaufnahme<br />

(Leistung) darstellt, gibt die Arbeitszahl den<br />

Mittelwert, der über einen längeren Zeitraum festgestellten<br />

Leistungsziffern an und gibt als Jahresarbeitszahl<br />

eine genauere Aussage über die Effizienz<br />

der Wärmepumpe.<br />

Kilowattstunde (kWh)<br />

Energieeinheit; mit 1 kWh kann z.B. eine<br />

100-Watt-Glühbirne 10 Stunden brennen oder 30<br />

Liter Wasser von 8° auf 37° C erwärmt werden.<br />

Luftdichtheitsmessung<br />

Eine luftdichte Gebäudehülle ist eine Grundvoraussetzung<br />

energiesparenden <strong>Bauen</strong>s. Eine<br />

Luftdichtheitsmessung (auch bekannt unter der<br />

Firmenbezeichnung "Blower-Door-Test") dient zur<br />

Feststellung der Luftdichtheit der Gebäude hülle.<br />

Sobald die Dampfbremse aufgebracht und das<br />

Haus verputzt ist, wird in der Haustüröffnung ein<br />

Ventilator angebracht und Luft aus dem Haus gesogen.<br />

Zur Bewertung der Dichtheit der Gebäudehülle<br />

wird die Menge der durch Fugen und Ritzen<br />

nachströmenden Luft gemessen. Die Luftmenge<br />

wird auf das Raumvolumen bezogen.<br />

Entsprechend der Oö. Bautechnikverordnung darf<br />

der n 50 -Wert maximal 3 erreichen (= 3-facher Luftwechsel<br />

pro Stunde). Bei Gebäuden mit kontrollierter<br />

Wohnraumlüftung darf der n 50 -Wert nicht<br />

mehr als 1,5 betragen, bei Passivhäusern muss er<br />

deutlich unter 1,0 (angestrebt werden 0,6) liegen.<br />

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41<br />

(Relative) Luftfeuchtigkeit<br />

Die Luft nimmt - abhängig von der Temperatur - nur<br />

eine bestimme Menge an Feuchtigkeit in Form von<br />

Wasserdampf auf. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit<br />

speichern als kalte Luft. Wird feuchte, warme<br />

Luft abgekühlt, so steigt die relative Luftfeuchtigkeit<br />

bis zur Sättigung (100 %) an. Kühlt sich die Luft<br />

weiter ab, so wird Wasserdampf ausgeschieden.<br />

Im Freien entsteht Nebel, in Wohnräumen passiert<br />

die Abkühlung der Raumluft in Raumecken und an<br />

Wärme brücken mit der Folge von Kondenswasser<br />

(Schwitz wasser) und Schimmelbildung. Richtiges<br />

Lüften kann mithelfen, das zu verhindern.<br />

Nutzheiz-Energiekennzahl<br />

Die Nutzheiz-Energiekennzahl (NEZ) ist eine Art<br />

"Normenergieverbrauch" in Heizenergie pro Quadratmeter<br />

und Jahr wie es auch beim PKW mit der<br />

Angabe des Treibstoffverbrauches in Litern pro 100<br />

km üblich ist und bewertet den Energie bedarf zur<br />

Raumheizung.<br />

Passivhaus / Niedrigenergiehaus<br />

Niedrigstenergiehaus<br />

In Oberösterreich gesetzlich definierter Energiestandard<br />

für Eigenheime. Maß ist die Nutzheiz-<br />

Energie kennzahl von 10 kWh/m 2 a (Passivhaus),<br />

30 kWh/m 2 a (Niedrigstenergiehaus), 45 kWh/m 2 a<br />

(Niedrigenergiehaus), Stand 2010<br />

Typenprüfung /<br />

wiederkehrende Prüfung<br />

Das Oö. Luftreinhalte- und Energie technikgesetz<br />

2002 u. die Oö. HaBV 2005 (Oö. Heizungsanlagen<br />

- & Brennstoffverordnung) sieht für jede neu<br />

errichtete oder wesentlich geänderte Feuerungsanlage<br />

vor der erstmaligen Inbetriebnahme eine<br />

Überprüfung vor (Typenprüfung - eine Art Pickerl<br />

für die Heizung). Darüber muss ein Abnahmebefund<br />

erstellt werden. Dies gilt auch, wenn<br />

die Heizungsanlage länger als ein Jahr stillgelegt<br />

war (bei Heizungsanlagen unter 50 kW länger als<br />

3 Jahre). Feuerungsanlagen müssen nicht nur vor<br />

der erstmaligen Inbetriebnahme, sondern auch<br />

laufend im Betrieb überprüft werden.<br />

Folgende Überprüfungspflichten sind vorgesehen:<br />

• bis zu 15 kW - alle 3 Jahre auf Sicherheitsvorschriften<br />

• über 15 kW bis 50 kW - alle 2 Jahre auf Sicherheits-<br />

und Umweltvorschriften<br />

• über 50 kW - jährlich auf Sicherheits- und Umweltvorschriften<br />

Das Ergebnis der Überprüfung ist in einem Prüfbericht<br />

festzuhalten und vom Betreiber der Feuerungsanlage<br />

bis zur nächsten Überprüfung aufzubewahren<br />

sowie auf Verlangen vorzulegen.<br />

Wasserdampfdiffusion / Diffusionswiderstand<br />

(μ - Wert) / Dampfbremse<br />

Luftfeuchtigkeit durchdringt Baukonstruktionen in<br />

der Regel von der warmen zur kalten Seite – dies<br />

wird als Wasserdampfdiffusion (μ - Wert, sprich:<br />

m -Wert) bezeichnet. Zwischen Bereichen unterschiedlicher<br />

Temperatur und Luftfeuchtig keit findet<br />

ein Luftfeuchtigkeitsausgleich statt. Der Diffusionswiderstand<br />

ist ein Material kennwert, der angibt,<br />

um wieviel mal größer der Luftfeuchtigkeitstransport<br />

im Vergleich zu einer gleich dicken Luftschicht<br />

ist. Dampf bremsen vermindern den Eintritt<br />

von Luft feuchtig keit in die Konstruktion, diffusionsoffene<br />

Folien lassen die Luftfeuchtigkeit nahezu<br />

ungehindert durch.<br />

Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(U-Wert in W/m 2 K)<br />

Der U-Wert ist ein Maß für den Wärmeverlust<br />

durch eine Bauteilkonstruktion. Je kleiner der U-<br />

Wert, desto besser ist die Wärme dämmwirkung<br />

und umso geringer der Energieverlust.<br />

Gleiche Dämmwirkung wie 10 cm Wärmedämmung<br />

erreichen:<br />

• 570 cm Beton<br />

• 170 cm Vollziegel<br />

• 40 cm porosierter<br />

Hochlochziegel<br />

• 35 cm Holz<br />

• 23 cm Wärmedämmputz<br />

• 10 cm Wärmedämmung<br />

Wärmeleitfähigkeit ( -Wert)<br />

Die eigentliche Funktion des Dämmstoffes, die<br />

Wärmeverluste zu reduzieren, wird mit der Wärmeleitzahl<br />

Lambda ( -Wert, sprich: Lambda-<br />

Wert) beurteilt. Je kleiner der -Wert, umso<br />

besser die Dämmwirkung. Schlechtere -Werte<br />

können aber durch höhere Dämm stoffstärken ausgeglichen<br />

werden. Die Wärme leit fähigkeit üblicher<br />

Dämmmaterialien liegt in der Regel<br />

zwischen 0,035 und 0,05 W/mK, Stahlbeton hat<br />

im Gegensatz dazu einen -Wert von 2,3.<br />

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Herausgeber:<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong><br />

Dr. Gerhard Dell<br />

A-4020 Linz<br />

Landstraße 45<br />

T: 0732-7720-14380<br />

F: 0732-7720-14383<br />

E: office@esv.or.at<br />

I: www.energiesparverband.at<br />

ZVR 171568947<br />

Angaben ohne Gewähr<br />

Linz, Februar 2010<br />

Redaktion:<br />

Mag. Christine Öhlinger<br />

in Zusammenarbeit mit:<br />

Mag. Christiane Egger<br />

Ing. Karl Fürstenberger<br />

Ing. Wolfgang Hirner<br />

Günter Primetzhofer

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