Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband
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DAS PASSIVHAUS<br />
Passivhäuser sind Gebäude, die auch ohne herkömmliches<br />
Heizsystem in unseren Breiten ein<br />
behagliches Raumklima bieten können. Im Wesentlichen<br />
reicht die „passive“ Nutzung der Sonneneinstrahlung<br />
durch die Fenster – daher der Name<br />
– und die Wärmeabgabe von Geräten und Bewohnern<br />
aus, um das Gebäude während der Heizsaison<br />
auf einer angenehmen Innentemperatur zu<br />
halten. Der Jahresheizwärmebedarf liegt laut den<br />
oberösterreichischen gesetzlichen Regelungen bei<br />
Passivhäusern bei 10 kWh/m²a und darunter. Passivhäuser<br />
brauchen damit nur rund 1/5 der Heizenergie<br />
von Neubauten nach der derzeitigen Bauordnung.<br />
In der Regel deckt eine kleine Heizanlage<br />
den (geringen) Wärmebedarf.<br />
Durch die Ausstattung des Passivhauses mit stromsparenden<br />
Haushaltsgeräten kann eine weitere Reduktion<br />
des Energieverbrauchs erzielt werden.<br />
Wodurch wird ein Gebäude<br />
zum Passivhaus?<br />
Der Bau eines Passivhauses erfordert eine exakte<br />
und umfassende Planung. Passivhäuser haben eine<br />
besonders gute Wärmedämmung, vermeiden Wärmebrücken<br />
und haben eine hohe Luftdichtheit. Eine<br />
optimale Nutzung der Sonnenenergie erfolgt<br />
durch Südorientierung des Hauses sowie spezielle<br />
Fenster mit großer Dämmwirkung und hoch lichtdurchlässiger<br />
Verglasung. Der verbleibende Restenergiebedarf<br />
wird dann im Idealfall durch erneuerbare<br />
Energieträger (z.B. thermische Solaranlage<br />
zur Warmwasserbereitung und Holz-Pelletsofen)<br />
O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />
Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at<br />
gedeckt. Die Mehrkosten für die Errichtung eines<br />
Passivhauses werden im Idealfall durch die erhöhte<br />
Wohnbauförderung abgedeckt.<br />
● Geringste Wärmeverluste<br />
Dämmung<br />
Die Wärmedämmwerte (U-Werte) der Bauteile liegen<br />
unter 0,12 W/m²K. Eine hochgedämmte Außenwand<br />
ist Grundvoraussetzung für ein Passivhaus.<br />
Mauersteine mit 20 bis 30 cm Wärmedämmung<br />
oder Holzriegelkonstruktionen mit 30 bis<br />
40 cm Dämmung sind üblich. Die Wärmedämmung<br />
der obersten Geschoßdecke beträgt bis zu<br />
einem halben Meter. Und auch die Wärmeverluste<br />
nach unten (Keller) werden mit hohen Dämmstärken<br />
von 20 bis 30 cm klein gehalten.<br />
Bei den Fenstern wird auf einen guten Wärmedämmwert<br />
von Verglasung und Rahmen geachtet.<br />
Wärmeschutzverglasung (U-Wert < 0,6 W/m²K)<br />
und supergedämmte Fensterrahmen mit reduziertem<br />
Verlust am Glasrand sind erforderlich. Der<br />
Gesamt-U-Wert (Uw, Glas und Rahmen) sollte<br />
möglichst unter 0,8 W/m²K liegen. Wichtig bei der<br />
Auswahl der Fenster ist auch, wie viel Sonnenenergie<br />
durch die Fenster ins Haus kommt. Der Gesamtenergiedurchlassgrad<br />
(g-Wert) sollte möglichst<br />
über 50 % liegen.<br />
Luftdichtheit<br />
Die Dämmung eines Gebäudes ist nur dann wirksam,<br />
wenn die Gebäudehülle auch luftdicht ist. Die<br />
Gebäudedichtheit wird durch eine Luftdichtheitsmessung<br />
nachgewiesen. Der so gemessene Luftwechsel<br />
bezogen auf das Raumluftvolumen (n 50 ) muss beim<br />
Passivhaus 0,6 [1/h] pro Stunde unterschreiten.<br />
Wärmebrücken<br />
Besonderes Augenmerk muss bei einem Passivhaus<br />
auf eine wärmebrückenfreie Konstruktion gelegt<br />
werden.<br />
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