Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband
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Sonnenschutz<br />
Bei Gebäuden ist auf den besonnten Fassaden ein<br />
Sonnenschutz wichtig. Beschichtungen von Gläsern<br />
gewährleisten bis dato keinen ausreichenden<br />
Schutz vor Überhitzung. Ein wirksamer Sonnenschutz<br />
in Kombination mit natürlicher Lüftung ermöglicht<br />
unter hiesigen klimatischen Bedingungen<br />
den Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />
Zu unterscheiden ist zwischen:<br />
• Passivem, feststehendem Sonnenschutz:<br />
feststehende Überstände, Auskragungen oder<br />
Schilde über den Glasflächen. Diese Maßnahmen<br />
wirken allerdings wegen des Einstrahlungswinkels<br />
nur auf der Südfassade, auf anderen Fassadenseiten<br />
verhindern sie die Sonneneinstrahlung nicht,<br />
mindern aber im Gegenzug den Tageslichtertrag.<br />
• Aktivem, beweglichem Sonnenschutz:<br />
solche Systeme können vor der Fassade, im Scheibenzwischenraum<br />
oder innen angeordnet sein. Außenseitige<br />
Sonnenschutzsysteme mindern den Wärmeeintrag<br />
wesentlich stärker als innenliegende Systeme.<br />
Abschattungsvorrichtung Faktor<br />
Keine Abschattungsvorrichtung 1,00<br />
Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefül- 0,27<br />
lung (beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne<br />
künstliche Beleuchtung möglich)<br />
Zwischenjalousie 0,53<br />
Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />
Beschattungswirksame Vordächer, Balkone<br />
und horizontale Lamellenblende<br />
0,32<br />
Markisen (seitlicher Lichteinfall möglich) 0,43<br />
Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />
Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge<br />
und Innenmarkisen<br />
0,75<br />
Bepflanzung 0,50-1,00<br />
Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. ÖNORM<br />
Speichermasse<br />
Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur<br />
ist die Speichermasse des Gebäudes. Je mehr<br />
Speichermasse vorhanden ist, umso träger ist das<br />
Temperaturverhalten, d.h. umso langsamer wird<br />
die Wärme aufgenommen und umso wirkungsvoller<br />
die kühle Luft gespeichert. In der Regel ist<br />
durch die vorhandenen massiven Bauteile (Betondecken,<br />
gemauerte Innenwände) ausreichend<br />
Speichermasse gegeben. Diese Bauteile sollten<br />
allerdings nicht durch Verkleidungen (z.B. abgehängte<br />
Decken etc.) von der kühlenden Nachtluft<br />
abgeschirmt werden.<br />
Kühlen<br />
Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen<br />
manche Gebäude gekühlt werden. Dies kann<br />
durch passive, hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />
Nachtkühlung<br />
Die einfachste Form passiver Kühlung ist die<br />
Nachtkühlung. Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur<br />
für mindestens fünf Stunden unter 21°C<br />
liegt. Dies ist in unseren Klimazonen nahezu immer<br />
gegeben.<br />
Die Fensterlüftung als einfachste Form verlangt<br />
allerdings eine entsprechende Disziplin der<br />
Nutzer/innen. Durch Einsatz von Querlüftungen<br />
kann das Ergebnis leicht verbessert werden. Mit einem<br />
mechanischen Lüftungssystem kann die Wärme<br />
nachts gezielt abgeführt werden, zu beachten<br />
ist allerdings der Energieaufwand der Geräte.<br />
Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme,<br />
die ohne mechanische Antriebe arbeiten. Dazu<br />
gehören bauliche Vorkehrungen zum sommerlichen<br />
Wärmeschutz, Beschattung und Belüftung<br />
und z.B. Pflanzen.<br />
Hybride Systeme gründen auf einfachen<br />
haustechnischen Komponenten und nutzen natürliche<br />
Kältequellen wie z. B. Erdreich, kühle Nachtluft,<br />
Grundwasser in Verbindung mit Speichermedien<br />
wie z. B. Betondecken.<br />
Aktive Systeme wie z. B. Kältemaschinen wer-<br />
den vor allem in größeren Objekten eingesetzt,<br />
wenn aus Planungsdefiziten oder speziellen Nutzungsansprüchen<br />
besondere Wärmelasten entstehen,<br />
verursachen aber zusätzlichen Stromverbrauch.<br />
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