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Energiesparend Bauen Sanieren & Wohnen - OÖ Energiesparverband

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18<br />

Sonnenschutz<br />

Bei Gebäuden ist auf den besonnten Fassaden ein<br />

Sonnenschutz wichtig. Beschichtungen von Gläsern<br />

gewährleisten bis dato keinen ausreichenden<br />

Schutz vor Überhitzung. Ein wirksamer Sonnenschutz<br />

in Kombination mit natürlicher Lüftung ermöglicht<br />

unter hiesigen klimatischen Bedingungen<br />

den Verzicht auf technische Klimatisierung.<br />

Zu unterscheiden ist zwischen:<br />

• Passivem, feststehendem Sonnenschutz:<br />

feststehende Überstände, Auskragungen oder<br />

Schilde über den Glasflächen. Diese Maßnahmen<br />

wirken allerdings wegen des Einstrahlungswinkels<br />

nur auf der Südfassade, auf anderen Fassadenseiten<br />

verhindern sie die Sonneneinstrahlung nicht,<br />

mindern aber im Gegenzug den Tageslichtertrag.<br />

• Aktivem, beweglichem Sonnenschutz:<br />

solche Systeme können vor der Fassade, im Scheibenzwischenraum<br />

oder innen angeordnet sein. Außenseitige<br />

Sonnenschutzsysteme mindern den Wärmeeintrag<br />

wesentlich stärker als innenliegende Systeme.<br />

Abschattungsvorrichtung Faktor<br />

Keine Abschattungsvorrichtung 1,00<br />

Außenjalousie, Fensterläden mit Jalousiefül- 0,27<br />

lung (beweglich, unterlüftet, Belichtung ohne<br />

künstliche Beleuchtung möglich)<br />

Zwischenjalousie 0,53<br />

Innenjalousie (je nach Farbe und Material) 0,75<br />

Beschattungswirksame Vordächer, Balkone<br />

und horizontale Lamellenblende<br />

0,32<br />

Markisen (seitlicher Lichteinfall möglich) 0,43<br />

Rolläden, Fensterläden mit voller Füllung 0,32<br />

Helle Innenvorhänge, Reflektionsvorhänge<br />

und Innenmarkisen<br />

0,75<br />

Bepflanzung 0,50-1,00<br />

Richtwerte für Abschattungsfaktoren gem. ÖNORM<br />

Speichermasse<br />

Das stabilisierende Element der Innenraumtemperatur<br />

ist die Speichermasse des Gebäudes. Je mehr<br />

Speichermasse vorhanden ist, umso träger ist das<br />

Temperaturverhalten, d.h. umso langsamer wird<br />

die Wärme aufgenommen und umso wirkungsvoller<br />

die kühle Luft gespeichert. In der Regel ist<br />

durch die vorhandenen massiven Bauteile (Betondecken,<br />

gemauerte Innenwände) ausreichend<br />

Speichermasse gegeben. Diese Bauteile sollten<br />

allerdings nicht durch Verkleidungen (z.B. abgehängte<br />

Decken etc.) von der kühlenden Nachtluft<br />

abgeschirmt werden.<br />

Kühlen<br />

Bei längeren Sonnenperioden im Sommer müssen<br />

manche Gebäude gekühlt werden. Dies kann<br />

durch passive, hybride oder aktive Kühlung geschehen.<br />

Nachtkühlung<br />

Die einfachste Form passiver Kühlung ist die<br />

Nachtkühlung. Diese wirkt, wenn die Nachttemperatur<br />

für mindestens fünf Stunden unter 21°C<br />

liegt. Dies ist in unseren Klimazonen nahezu immer<br />

gegeben.<br />

Die Fensterlüftung als einfachste Form verlangt<br />

allerdings eine entsprechende Disziplin der<br />

Nutzer/innen. Durch Einsatz von Querlüftungen<br />

kann das Ergebnis leicht verbessert werden. Mit einem<br />

mechanischen Lüftungssystem kann die Wärme<br />

nachts gezielt abgeführt werden, zu beachten<br />

ist allerdings der Energieaufwand der Geräte.<br />

Als passive Kühlung bezeichnet man Systeme,<br />

die ohne mechanische Antriebe arbeiten. Dazu<br />

gehören bauliche Vorkehrungen zum sommerlichen<br />

Wärmeschutz, Beschattung und Belüftung<br />

und z.B. Pflanzen.<br />

Hybride Systeme gründen auf einfachen<br />

haustechnischen Komponenten und nutzen natürliche<br />

Kältequellen wie z. B. Erdreich, kühle Nachtluft,<br />

Grundwasser in Verbindung mit Speichermedien<br />

wie z. B. Betondecken.<br />

Aktive Systeme wie z. B. Kältemaschinen wer-<br />

den vor allem in größeren Objekten eingesetzt,<br />

wenn aus Planungsdefiziten oder speziellen Nutzungsansprüchen<br />

besondere Wärmelasten entstehen,<br />

verursachen aber zusätzlichen Stromverbrauch.<br />

O.Ö. <strong>Energiesparverband</strong> • Landstraße 45, 4020 Linz • T: 0732-7720-14380 • F: 0732-7720-14383<br />

Energiespar-Hotline 0800-205-206 • E: office@esv.or.at • I: www.energiesparverband.at

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