Empfehlungen zur Ermittlung prognosefähiger Ergebnisse
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DER BETRIEB ´ Heft 36 vom 5. 9. 2003 Betriebswirtschaft | 1917<br />
(1) Rückstellung für Abfindungen an Mitarbeiter<br />
Rückstellung für EDV-Umstellung<br />
(2) Auûerplanmäûige Abschreibungen<br />
(3) Geleistete Entschädigungen für<br />
Produktmängel<br />
(4) Ansprüche auf Versicherungsentschädigungen<br />
(5) Erhaltene Anzahlung auf zukünftigen<br />
Veräuûerungsgewinn<br />
(6) Gewinne aus Geschäftsverkäufen<br />
Sondertatbestände insgesamt<br />
Steuerliche Be-/ Entlastung generell 40%.<br />
Bilanzdaten zum 31. 12.<br />
Eigenkapital ohne Anteile Dritter<br />
(500 Mio. Stück Aktien)<br />
Anteile Dritter am Eigenkapital<br />
Verzinsliches Fremdkapital und sämtliche<br />
Rückstellungen<br />
± Flüssige Mittel<br />
Übriges Fremdkapital<br />
Bilanzsumme<br />
G.u.V.-Daten<br />
Umsatzerlöse<br />
EBIT<br />
Bereinigt um non recurring items<br />
Bereinigt EBIT<br />
Finanzergebnis = Zinsergebnis (Zinssatz 6%)<br />
Bereinigt um non recurring items<br />
Bereinigtes Finanzergebnis<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
Bereinigt um non recurring items<br />
Bereinigtes Ergebnis vor Steuern<br />
Ertragsteuern (40%)<br />
Auf non recurring<br />
Bereinigte Ertragsteuern<br />
Jahresüberschuss<br />
Non recurring<br />
Bereinigter Jahresüberschuss<br />
Gewinnanteil anderer Gesellschafter<br />
(Das Beispiel enthält keine non recurring items)<br />
Nettoergebnis<br />
Non recurring<br />
Bereinigtes Nettoergebnis<br />
Ergebnis je Aktie (in E)<br />
Bereinigtes Ergebnis je Aktie (in E)<br />
n (Ist)<br />
±30<br />
±<br />
±50<br />
±15<br />
+10<br />
(+ 30)<br />
+30<br />
±55<br />
1000<br />
100<br />
1500<br />
± 300<br />
400<br />
3000<br />
4000<br />
350<br />
+55<br />
405<br />
±70<br />
±<br />
±70<br />
280<br />
+55<br />
335<br />
± 112<br />
±22<br />
± 134<br />
168<br />
+33<br />
201<br />
±10<br />
158<br />
+33<br />
191<br />
0,316<br />
0,382<br />
n + 1(E)<br />
±<br />
±20<br />
±10<br />
±<br />
(+ 10)<br />
+30<br />
+10<br />
+10<br />
1100<br />
110<br />
1300<br />
± 300<br />
440<br />
2950<br />
4160<br />
404<br />
±10<br />
394<br />
±65<br />
±<br />
±65<br />
339<br />
±10<br />
329<br />
± 136<br />
+4<br />
± 132<br />
203<br />
±6<br />
197<br />
±12<br />
191<br />
±6<br />
185<br />
0,382<br />
0,370<br />
IV. Verwendung prognostizierter <strong>Ergebnisse</strong><br />
Die Einschätzung der zukünftigen Ergebnisentwicklung börsennotierter<br />
Unternehmen ist für Finanzanalysten und institutionelle<br />
Anleger in der Regel nur ein erster Schritt, dem weitere folgen<br />
wie diejenigen der Beurteilung des zukünftigen Unternehmenswerts<br />
im Sinn einer Marktkapitalisierung sowie die Einschätzung<br />
der Entwicklung des zukünftigen Börsenkurses des untersuchten<br />
Unternehmens. Hierfür werden eine Reihe zusätzlicher<br />
makroökonomischer Informationen sowie Prognosen von Vergleichsunternehmen<br />
(Peer Group) herangezogen und verschiedenartige<br />
Bewertungsverfahren verwendet. Die Auseinandersetzung<br />
mit diesen Vorgängen ist nicht Gegenstand der Ausarbeitung.<br />
Allerdings möchte der Arbeitskreis mit seinen Empfehlun-<br />
gen darauf aufmerksam machen, dass die <strong>Ermittlung</strong> einer zutreffenden<br />
Ausgangsbasis nicht nur für die Prognose zukünftiger<br />
<strong>Ergebnisse</strong> von groûer Bedeutung ist, sondern auch für die <strong>Ermittlung</strong><br />
zukünftiger Unternehmenswerte, um eine Vervielfachung<br />
von Ausgangsfehlern zu vermeiden.<br />
V. Zusammenfassung undAusblick<br />
Die Prognose zukünftiger Unternehmensergebnisse durch<br />
Auûenstehende, wie Investoren und Finanzanalysten, erfordert<br />
zunächst eine gründliche Analyse der als Ausgangsdaten von den<br />
Unternehmen veröffentlichten Abschlussinformationen, um insbesondere<br />
nicht regelmäûig wiederkehrende Ergebniseinflüsse<br />
festzustellen. Der Arbeitskreis hat versucht, hierfür ein Hilfsmittel<br />
zu schaffen und ± so umfassend wie möglich ± derartige Sondereinflüsse<br />
zusammengestellt. Er ist sich der Tatsache bewusst,<br />
dass ein Teil dieser Informationen von den Unternehmen in<br />
quantitativer Form nur auf freiwilliger Basis erlangt werden<br />
kann. Die Bereitschaft hierzu dürfte sich in Zukunft verstärken,<br />
und zwar nicht nur durch das IASB-Projekt ¹Performance Reportingª<br />
sowie das DRSC-Projekt zum Lagebericht, sondern auch<br />
durch verstärkte Eigeninitiativen der Unternehmen im Rahmen<br />
eines ¹Value Reportingª.<br />
Der Arbeitskreis empfiehlt die vollständige Ausschaltung aller<br />
wesentlichen Sachverhalte aus den Ausgangsdaten, von denen<br />
ein nicht regelmäûig wiederkehrender Ergebniseinfluss erwartet<br />
werden kann. Im Gegenzug sind dann die prognostizierten bereinigten<br />
<strong>Ergebnisse</strong> um einschätzbare zukünftige Sondereinflüsse<br />
zu ergänzen.<br />
Unternehmensinsolvenzen im Mai 2003<br />
Für Mai 2003 haben nach Angaben des Statistischen Bundesamts<br />
die deutschen Amtsgerichte 8275 Insolvenzen gemeldet,<br />
davon 3363 von Unternehmen und 4912 von anderen Schuldnern.<br />
Damit lag die Gesamtzahl der Insolvenzen um 21,1%, die<br />
der Unternehmensinsolvenzen um 6,9% und die der Insolvenzen<br />
der übrigen Schuldner um 33,2% höher als im Mai 2002.<br />
Insbesondere haben im Mai 2003 die Verbraucherinsolvenzen<br />
(+ 67,7%) und die Insolvenzen von früher selbstständigen Personen<br />
(+ 46,5%) kräftig zugenommen.<br />
Von Januar bis Mai 2003 wurden bisher 41 412 Insolvenzen gezählt<br />
(+ 25,1% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum).<br />
Davon entfielen 16 720 auf Unternehmen (+ 8,5%),<br />
12 967 auf Verbraucher (+ 70,3%), 9135 auf ehemals selbstständig<br />
Tätige (+ 69,9%), 1590 auf natürliche Personen als Gesellschafter<br />
(± 57,1%) und 1000 auf Nachlassinsolvenzen (± 1,4%).<br />
Die Gesamthöhe aller offenen Forderungen wurde von den Gerichten<br />
in den ersten fünf Monaten 2003 auf 19,1 Mrd. E beziffert.<br />
Die Forderungssumme stieg um rund 10% gegenüber den<br />
entsprechenden Vorjahresmonaten an.<br />
Gegenstand der Nachweisung Mai 2003 VeränderunggegenüberVorjahresmonat<br />
%<br />
Januar bis<br />
Mai 2003<br />
Veränderung<br />
gegenüber<br />
Vorjahreszeitraum<br />
%<br />
Insgesamt 8275 +21,1 41 412 +25,1<br />
Unternehmen 3363 +6,9 16 720 +8,5<br />
Übrige Schuldner<br />
davon:<br />
4912 +33,2 24 692 +39,4<br />
± Verbraucher 2629 +67,7 12 967 +70,3<br />
± natürliche Personen als<br />
Gesellschafter<br />
325 ±53,8 1590 ±57,1<br />
± ehemals selbstständig Tätige 1759 +46,5 9135 +69,9<br />
± Nachlässe 199 ±7,4 1000 ±1,4<br />
Insolvenzen in Deutschland