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Zur Korrektur einiger grundlegender Irrtümer über ... - Hiv-therapie.org

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<strong>Zur</strong> <strong>Korrektur</strong><br />

<strong>einiger</strong><br />

<strong>grundlegender</strong><br />

Irrtümer über das<br />

HIV und AIDS<br />

Eine Einführung<br />

Christoph Klug<br />

Recklinghausen<br />

Christoph Klug ist freiberuflich als Diplompsychologe<br />

in der Diagnostik, Beratung und<br />

Lehre tätig. Als Wissenschaftsjournalist und Mitarbeiter<br />

des Berliner Biologen Jakob Segal hat er<br />

zahlreiche Publikationen zum Ursprung und zur<br />

Therapie von HIV/AIDS vefasst. Er ist Vorstandsmitglied<br />

des „Förderverein Neue Wege in der HIV-<br />

Therapie“ und gehört zu den Initiatoren der „1. Offenen<br />

Universität im Arbeiterbildungszentrum<br />

Gelsenkirchen“.<br />

Es gibt eine Reihe <strong>grundlegender</strong> Fehler in der<br />

Lehre über das Krankheitsgeschehen des<br />

HIV/AIDS, die bis heute eine wirkungsvolle Behandlung<br />

verhindern.<br />

1. Über die AIDS-Krankheit und<br />

ihre Verbreitung<br />

AIDS bedeutet „Erworbene Immunschwäche-<br />

Syndrom“ und wird durch ein Virus namens HIV<br />

verursacht. Übertragen wird es vor allem durch<br />

Blut, Samenflüssigkeit und Muttermilch. Anfangs,<br />

nach der Ansteckung – der Primärinfektion<br />

– hält das Immunsystem unseres Körpers<br />

über viele Jahre hinweg die Zahl der HIV-Viren<br />

klein. Im Endstadium der Krankheit hat das HIV<br />

das Immunsystem des Kranken soweit zerstört,<br />

dass dieser zum Opfer harmloser Keime wird und<br />

daran qualvoll stirbt.<br />

Im Jahr 2003 gab es auf der Erde nach UNAIDS<br />

– der AIDS-Organisation der WHO – 3 Millionen<br />

AIDS-Tote und 38 Millionen HIV/AIDS-Kranke –<br />

über 20 Millionen allein im südlichen Afrika.<br />

1,3 Millionen HIV/AIDS-Kranke leben in Russland,<br />

und es ist gut möglich, dass infolge der Zunahme<br />

in Osteuropa diese Seuche auch in<br />

Deutschland wieder stärkere Verbreitung findet.<br />

5 Millionen haben sich im vergangenen Jahr neu<br />

infiziert, wovon jede zehnte Neuinfektion aus<br />

Asien stammt. Dort wächst die Seuche stark an.<br />

Vor allem Frauen, die Jugend und die Kindern haben<br />

besonders zu leiden. Unzählige Kinder verloren<br />

ihre Eltern und wachsen als Waisen auf.<br />

Sie sehen, es besteht großer Handlungsbedarf.<br />

Die Menschen auf der Erde brauchen ein wirksames<br />

Mittel. Sie brauchen dringend einen Impfstoff.<br />

2. Über den Ursprung des AIDS<br />

und seine Bedeutung<br />

Die weit verbreitete Auffassung, dass eine Beschäftigung<br />

mit dem Ursprung des HIV nur von<br />

der wichtigeren Aufgabe der Therapie ablenkte,<br />

teile ich nicht. Wer eine Krankheit heilen will,<br />

muss deren Ursprung und<br />

damit die genauen Eigenschaften<br />

des Erregers und<br />

die Folgen der Infektion,<br />

das Krankheitsgeschehen<br />

(Pathogenese) erforschen.<br />

Es war der Berliner Biologe<br />

und AIDS-Fachmann<br />

Prof. Dr. Jakob Segal, der<br />

in den 1980er Jahren all<br />

diese Fragen einer wissenschaftlichen<br />

Analyse unterzog.<br />

Prof. Dr. Jakob Segal<br />

(1911 – 1995)<br />

153


Es heißt, das HIV/AIDS stamme aus dem afrikanischen<br />

Urwald. Dort seien vor einigen Jahrzehnten<br />

oder Jahrhunderten Afrikaner von Affen<br />

gebissen worden oder hätten sich beim Verzehr<br />

von deren Fleisch mit HIV infiziert. Von Afrika<br />

ausgehend habe sich das HIV dann über die ganze<br />

Welt verbreitet. Doch da kann etwas nicht stimmen.<br />

Wo sind dann die Millionen AIDS-Tote vergangener<br />

Jahrzehnte oder Jahrhunderte in Afrika<br />

geblieben? Wenn es die gegeben hätte, dann hätten<br />

diese unmöglich der Beobachtung der neokolonialen<br />

weißen Besatzer, die aus Furcht vor gefährlichen<br />

Keimen akribisch jede Seuche protokollierten,<br />

entgehen können.<br />

Fragt man einschlägige Fachleute um Aufklärung,<br />

dann erhält man zu diesem Rätsel die Antwort:<br />

„AIDS verbreitete sich in Afrika explosionsartig<br />

in Wellen. Jede Welle hat alle Überlebenden in den<br />

Dörfern ausgelöscht und so keine Spuren hinterlassen.“*<br />

Demzufolge muss es sich um ein äußerst schlaues<br />

Virus handeln. Um nicht in die Archive der<br />

kolonialen Besatzungsmächte eingehen zu müssen,<br />

muss das HIV bei seinem afrikanischen Feldzug<br />

vor jedem Dorf gewusst haben, ob darin<br />

Weiße oder nur Schwarze wohnen. Die Dörfer mit<br />

ausschließlich Schwarzen hat es komplett ausgelöscht.<br />

Die Orte aber mit weißen Einwohnern hat<br />

es jedes Mal geschickt umgangen und so keine<br />

Spuren hinterlassen.<br />

Da kann etwas nicht stimmen. Da helfen wissenschaftliche<br />

Methoden weiter, mit deren Hilfe<br />

die Frage nach dem Ursprung geklärt werden<br />

kann. Eine von diesen ist die Epidemiologie, mit<br />

deren Hilfe man gewöhnlich den Ursprungsort<br />

von Epidemien sicher einkreisen kann. Ein Blick<br />

auf die AIDS-Statistik der WHO aus dem Jahr<br />

1987 ergibt ein überraschendes Bild:<br />

Im Jahr 1987 gab es in ganz Afrika nur ein Achtel<br />

der AIDS-Fälle in den USA! Ein Jahr später waren<br />

es immer noch weniger als ein Fünftel.<br />

Die Epidemiologie ist eine anerkannte Wissenschaft,<br />

und mit Hilfe ihrer epidemiologischen Daten<br />

ist leicht zu erkennen: Das Epizentrum, der<br />

Ausgangspunkt der AIDS-Pandemie, liegt nicht in<br />

Afrika, sondern in den USA. AIDS hat demzufolge<br />

keinen afrikanischen, sondern einen US-amerika<br />

nischen Ursprung. Angesichts dieser Zahlen erklärte<br />

der damalige Leiter des AIDS-Zentrums<br />

der WHO, Jonathan Mann:<br />

* Diese Erläuterung gab Prof. Dr. Robert Gallo auf der Pressekonferenz<br />

des Internationalen AIDS-Kongresses in Hamburg,<br />

15. Mai 2003<br />

Länder 13. Mai 1987 30.Juni 1988<br />

AIDS-Fälle total 49 329 100 410<br />

USA 35 219 65 097<br />

Europa 5 012 12 661<br />

Afrika 4 363 11 697<br />

Quelle: D. Ogunsade: „AIDS and the campaign against<br />

the third world“, 1987<br />

„Es gibt keinerlei Hinweise auf einen afrikanischen<br />

Ursprung des AIDS.“ 1<br />

Wenige Monate nach dieser Erklärung wurde<br />

er von seinem Posten abgelöst.<br />

Eine weitere, anerkannte Methode zur Klärung<br />

des Ursprungs des HIV ist die Untersuchung von<br />

Blutproben früherer Jahre auf HIV. Mit ihr kann<br />

man heute Jahrzehnte alte Proben auf HIV-Antikörper<br />

untersuchen, so dass man hieraus gesicherte<br />

Schlüsse über den Zeitpunkt des ersten<br />

Auftretens und Vorkommens von HIV ziehen<br />

kann.<br />

Zahlreiche wissenschaftliche Forschungsgruppen<br />

prüften in Zentralafrika gelagerte Blutproben<br />

aus den 1950er, 1960er, 1970er und 1980er Jahren.<br />

In keinem Serum vor 1982 wurden Antikörper<br />

gegen HIV gefunden, was besagt, dass diese<br />

Menschen nicht mit HIV infiziert gewesen waren.<br />

Als eine von vielen Arbeiten möchte ich die des<br />

Göttinger Virologen Hunsmann zitieren, welcher<br />

in Blutproben aus dem Jahr 1981 keine einzige<br />

mit HIV fand. Eine zweite Untersuchung mit<br />

7000 afrikanischen Seren bis einschließlich 1982<br />

ergab ebenfalls kein einziges positives Ergebnis. 2<br />

Stammte HIV, wie von einigen Wissenschaftlern<br />

behauptet, aus dem Urwald Zentralafrikas,<br />

dann musste man HIV bei dort lebenden Ureinwohnern<br />

finden, welche sich von Affenfleisch ernähren.<br />

Aber auch hier gab es Fehlanzeigen.<br />

Bruin-Vèzinet und Rouzioux untersuchten 370<br />

Proben von im Issuri-Dschungel von Kongo-Zaire<br />

lebenden Pygmäen und fanden nichts. 3<br />

Zum selben Ergebnis kam ein französisches<br />

Forscherteam, das 540 Seren untersuchte, ohne in<br />

irgendeiner HIV-Antikörper finden zu können.<br />

Eine im Jahr 2003 in der Fachzeitschrift „nature“<br />

veröffentlichte Untersuchung ermittelt für das<br />

Jahr 1990 eine Infektionsrate von 0,7 Prozent für<br />

den sub-saharischen Teil Afrikas. 4 Die Liste von<br />

Arbeiten ließe sich verlängern, * und man käme<br />

immer zu dem selben Ergebnis: Der erste ge-<br />

154


Der Stammbaum des HIV: In allen untersuchten Fällen<br />

kodieren HIV und Visna Proteine auf dieselbe Art - die<br />

Abbildung zeigt den Vergleich für die Reverse Transkriptase<br />

(McClure et al., 1988).<br />

sicherte AIDS-Fall der Erde wurde von dem Arzt<br />

Gottlieb 1981 in Los Angeles entdeckt, dessen<br />

Spur bis nach New York verfolgt werden<br />

konnte.<br />

Die Knospung von HIV (oben) und Visna (unten) aus<br />

der Wirtszelle im Elektronmikroskop. Im Vergleich<br />

kaum zu unterscheiden.<br />

Foto: Gelderblom, RKI<br />

Auch der US-Wissenschaftler Robert Gallo beteiligte<br />

sich aktiv an der Untersuchung afrikanischer<br />

Seren vor 1982: Von 1213 waren 1212 Proben<br />

negativ. Nur eine einzige war positiv. Sie war, wie<br />

Gallo selbst vermerkt, von „ungeklärter Herkunft“<br />

und hätte deshalb niemals verwendet werden<br />

dürfen. 5 Aber Nahmias gab dieser Arbeit die Überschrift<br />

„Afrika: HIV-Antikörper seit 1959“ und<br />

* Eine ausführliche und detaillierte Beschreibung mit zahlreichen<br />

Literaturangaben findet der Leser in:<br />

Segal/Klug, AIDS can be conquered – the artificial origin, an<br />

early therapy and how it was boycotted, 2001 Verlag Neuer Weg<br />

Essen<br />

** Die Retroviren sind eine Gruppe von Viren, deren Erbmaterial<br />

nicht wie gewöhnlich aus DNA, sondern aus deren Vorform<br />

RNA besteht.<br />

*** In früheren Arbeiten wurde dieses auch SRV-I oder STLV-I bezeichnet.<br />

Gallo reichte sie über die Massenmedien in der<br />

Welt herum.<br />

Es gibt noch eine dritte wissenschaftliche Methode.<br />

So wie man mit Hilfe von DNA-Vergleichen<br />

die Vaterschaft eines Kindes abklären kann,<br />

wurden schon Ende der 1980er Jahre die verwandtschaftlichen<br />

Beziehungen zwischen HIV<br />

und anderen Retroviren untersucht. ** Bei diesem<br />

Verfahren wird das Erbmaterial verglichen, mit<br />

dem die zu vergleichenden Viren ein bestimmtes<br />

Protein kodieren. In allen Fällen zeigt der Stammbaum<br />

ein enges verwandtschaftliches Verhältnis<br />

von HIV mit einem beim Schaf vorkommenden<br />

Virus namens Visna, während das Affenvirus<br />

SIV*** mit HIV lediglich einen entfernten Verwandtschaftsgrad<br />

aufweist. 6<br />

Auch beim direkten Vergleich von HIV mit<br />

Visna sind beide von derselben Größe und Struktur,<br />

verfügen beide über annähernd identische<br />

Proteine und lassen sich im Elektronenmikroskop<br />

schwerlich von einander unterscheiden.<br />

Kein Zweifel: Nicht mit irgendeinem Affenvirus,<br />

sondern mit dem Schafsvirus Visna ist HIV auf<br />

das engste verwandt. Bemerkenswerterweise löst<br />

das Visna-Virus beim Schaf eine Erkrankung aus,<br />

die sich kaum von der AIDS-Erkrankung insbesondere<br />

bei Kindern unterscheidet.<br />

Dabei ist das Schafsvirus Visna für den Menschen<br />

nicht infektiös und somit für ihn ungefährlich.<br />

Visna verfügt nämlich über keinen Schlüssel<br />

(Epitop), der es ihm ermöglichen würde, in das<br />

Schloss (CD4-Rezeptor) einer Immunzelle des<br />

Menschen einzudringen. Aber auf welche Weise<br />

hat das Visna-Virus die Fähigkeit erlangt, in humane<br />

Immunzellen mit CD4 einzudringen und<br />

sein tödliches Werk darin zu verrichten?<br />

Da Viren unvollständige Zellen sind und kaum<br />

mehr als ihre Erbsubstanz mit sich tragen, können<br />

sie keinen Stoffwechsel betreiben. Sie können sich<br />

nur vermehren, wenn sie ihr Erbmaterial in die<br />

DNA, dem Erbmaterial einer fremden Wirtszelle,<br />

hineinschreiben können. Bei Retroviren liegt das<br />

Erbmaterial in Form von RNA vor, und um dieses<br />

in die Erbsubstanz der Wirtszelle einschreiben<br />

zu können, muss die Viren - RNA zuvor in DNA<br />

umgeschrieben werden. Dies geschieht mit Hilfe<br />

eines Enzym namens „Reverse Transkriptase“<br />

(RT), das das Virus selbst mitbringt.<br />

In obiger Abbildung ist zu sehen, dass das HIV<br />

über zwei verschiedene Reverse Transkriptasen<br />

verfügt, die sich gegenseitig behindern und eine<br />

Erklärung für die außerordentlich hohe Mutationsrate<br />

des HIV sind. 7 Das ist erstaunlich, weil<br />

155


Abb.: HIV - ein Virus mit zwei reversen Transkriptasen<br />

(Chandra, Frankfurt/M.)<br />

kein anderes Virus bekannt ist, dass sich einen solchen<br />

Luxus zweier sich behindernder RTs leistet.<br />

Eine Analyse ergab, dass die eine der Aktivität von<br />

Visna, die andere der des HTLV-I entspricht. * In<br />

der Tat ist das HIV-Genom (Erbmaterial) um ca.<br />

300 Nukleotide (Bausteine) länger als das von Visna<br />

– ausreichend Platz für den Bauplan einer<br />

zweiten RT von HTLV-I und eines Schlüssels (Epitop),<br />

mit dem Visna nunmehr zwei menschliche<br />

Immunzellen infizieren kann: die Makrophagen<br />

und T4. 8 **<br />

Eine solche Kombination kann nicht auf natürlichem<br />

Wege erfolgt sein.<br />

3. Abseits der Naturwissenschaft ...<br />

Um zu verstehen, wie das geschah, muss man<br />

abseits der Naturwissenschaften sich mit der damaligen<br />

politischen Entwicklung befassen. Die<br />

Die zwei Bestandteile des HIV<br />

Visna-Anteil infiziert Immunzelle<br />

vom Typ Makrophage beim Schaf<br />

HTLV-I-Anteil:<br />

ermöglicht<br />

Infektion<br />

humaner<br />

Immunzellen<br />

(Makrophage<br />

+ T4)<br />

* Dies ergab eine Anfrage des Berliner Biologen Jakob Segal im<br />

Zusammenhang mit der Aufdeckung der zwei Reversen Transkriptasen<br />

bei Chandra.<br />

** Es ist bewiesen, dass HIV im Wesentlichen sich über die Infektion<br />

von zwei Immunzellen vermehrt: über T4-Zellen und die<br />

Makrophagen.<br />

Biowaffen auf<br />

der Tagesordnung:<br />

Auftrag<br />

des Pentagons<br />

an die Biologen<br />

vom Juni 1969<br />

(Faksimilé)<br />

1960er bis 1980er Jahre waren gekennzeichnet von<br />

der Rivalität der beiden Supermächte USA und<br />

UdSSR. Stichworte wie die Cuba-Krise oder die<br />

US-Mittelstreckenraketen-Stationierung in Europa<br />

erinnern uns an die Gefahr eines atomar geführten<br />

Weltkrieges, bei dem es keinen Sieger hätte<br />

geben können. Fieberhaft suchten beide Seiten<br />

nach einem Mittel zur Herstellung der militärischen<br />

Überlegenheit. Diese schien plötzlich<br />

möglich mit der Entwicklung der Gentechnik in<br />

den 1960er Jahren, einer Revolution in der Naturwissenschaft.<br />

Die Möglichkeit, erstmals künstliche<br />

Erreger mit neuen Eigenschaften herzustellen, erweckte<br />

sofort das Interesse der Militärs.<br />

Das ist durch ein amtliches Dokument bewiesen,<br />

in welchem Dr. McArthur, der stellvertretende Direktor<br />

des US-Verteidigungsministeriums, am 9.<br />

Juni 1969 vom US-Kongress die Finanzierung eines<br />

Forschungsprojekts zur Herstellung eines<br />

künstlichen Erregers verlangt, der die Immunabwehr<br />

des Menschen zerstören soll:<br />

„Die dramatischen Fortschritte auf dem Gebiet der<br />

Molekularbiologie veranlassten uns, die Möglichkeiten<br />

(…) dieses Wissenschaftsgebiets auf die biologische<br />

Kriegsführung hin zu untersuchen.<br />

Innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre ist es<br />

wahrscheinlich möglich, einen neuen infektiösen<br />

Mikro<strong>org</strong>anismus herzustellen. (…) *<br />

Das Wichtigste ist, dass er allen immunologischen und<br />

therapeutischen Einwirkungen widerstehen würde, die<br />

* Hervorhebung durch Verf.<br />

156


uns bislang vor Infektionskrankheiten schützen. Die<br />

Molekularbiologie ist eine relativ neue Wissenschaft. Es<br />

gibt auf diesem Gebiet nicht viele hochqualifizierte Wissenschaftler.<br />

Fast alle gehören Universitätslaboratorien<br />

an.<br />

Es ist ein höchst umstrittenes Thema, und viele glauben,<br />

dass solche Forschungen unzulässig sind, weil sie<br />

zu einem neuen Weg der massiven Tötung breiter Bevölkerungsschichten<br />

führen würden.“ 9<br />

Der Kongress genehmigte das Projekt, und zu<br />

seiner Realisierung wurde in Fort Detrick (Maryland,<br />

USA) eigens ein neues P4-Labor der höchsten<br />

Sicherheitsstufe gebaut und vollendet.<br />

Prof. Dr. Robert Gallo war einer der „hochqualifizierten<br />

Universitätswissenschaftler“. Seine<br />

zwei Empfehlungen: Er hatte erstens intensiv das<br />

für Schafe tödliche Visna-Virus erforscht . 10<br />

Zweitens hatte Gallo 1975 das Humanvirus<br />

(HTLV-I) entdeckt und isoliert, das zumeist harmlos<br />

in menschlichen Immunzellen (T4) schmarotzte.<br />

11 Im Auftrag des Pentagon wurde dieses<br />

menschliche HTLV-I mit dem Schafsvirus Visna<br />

zu einem neuen, das menschliche Immunsystem<br />

zerstörenden Virus kombiniert: dem HIV.<br />

Aus gutem Grund also wird für die Vertuschung<br />

und Fälschung systematisch die öffentliche Meinung<br />

manipuliert. In Fachbüchern, auf Kongressen<br />

und Universitäten sowie in den Massenmedien<br />

wird meist die „AIDS-aus-Afrika-Legende“<br />

verbreitet. Eine offene Diskussion über den wahren<br />

Ursprung wird nach Möglichkeit unter<br />

drückt.<br />

Auf dem Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress<br />

im Mai 2003 war Gallo als Hauptreferent geladen.<br />

Die Kongressleitung war bemüht, eine offene<br />

kritische Aussprache zu unterbinden. Sie<br />

lehnte unter Vorwänden zwei Vorträge des „Fördervereins<br />

Neue Wege in der HIV-Therapie“ ab,<br />

machte diesem die Aufstellung eines kleinen<br />

Info-Tischs unbezahlbar und verhinderte das<br />

Aufhängen eines kritischen Posters. Um das Verteilen<br />

von Info-Schriften zu unterbinden, setzte sie<br />

Kongressordner auf Vereinsmitglieder an.<br />

Darauf angesprochen, dass der Pentagon ein die<br />

Immunabwehr zerstörendes Virus geordert hat<br />

und direkt gefragt, ob er für das Pentagon gearbeitet<br />

habe, antwortete Prof. Gallo: „Was heißt hier<br />

denn geordert? Wer soll denn geordert haben? Was soll<br />

das denn bedeuten? - Gut, gut, ich glaube Ihnen. Gut,<br />

okay, ich glaube Ihnen. (…) Wenn Sie mich fragen, ob<br />

in Fort Detrick Proben gezüchtet worden sind – Fort<br />

Detrick ist 35 Meilen weit weg, und jedermann nutzte<br />

Fort Detrick für die Herstellung von Antikörpern.<br />

(…) Aus der Zeit, in der Sie über Krankheitserreger gehört<br />

haben, da gab es diese bekanntlich auch in Fort<br />

Detrick - das ist keine Frage. Aber das wurde 1972<br />

gestoppt. Aber das ist Deutschland - das ist das einzige<br />

Land, wo man so etwas gefragt wird. Leute mit solchen<br />

Ansichten sind verrückt.“ 12<br />

Tatsächlich wurde 1972 die Arbeit keineswegs<br />

eingestellt, sondern lediglich auf Grund öffentlicher<br />

Proteste etwas hinausgeschoben. 13<br />

Als Gallo im Jahr 1999 in der Frankfurter Paulskirche<br />

den Paul-Ehrlich-Preis, den höchsten medizinischen<br />

Staatspreis, (aus<br />

den Händen der Gesundheitsministerin<br />

Fischer (Bündnis90/Die<br />

Grünen) empfing,<br />

da wurde er lautstark von<br />

Demonstranten empfangen:<br />

„Kein Preis für Biowaffen-<br />

Konstrukteur Robert Gallo!“<br />

Wenn das falsch ist, warum<br />

hat er dann gegen diese ungeheure<br />

Beschuldigung keine<br />

Anzeige erstattet?<br />

Die gentechnische Kombination des für Menschen ungefährlichen Visna mit<br />

dem Humavirus HTLV-I ermöglicht die Infektion von CD4-Rezeptoren tragenden<br />

menschlichen Immunzellen Makrophagen und T4-Lymphozyten.<br />

Warum ist die Diskussion<br />

über den künstlichen Ursprung<br />

von großer Bedeutung<br />

für die Therapie des HIV/<br />

AIDS? In den vergangenen 25<br />

Jahren wurde die gesamte<br />

AIDS-Forschung auf den Affen<br />

konzentriert. Weil der aber<br />

157


Vor laufenden Fernsehkameras:<br />

Protest gegen „Biowaffenkonstrukteur Robert Gallo“ anlässlich der<br />

Verleihung des „Paul-Ehrlich-Preises“ am 14. März 1999 in Frankfurt<br />

gar kein AIDS bekommt, ist er als Modelltier ungeeignet.<br />

Milliarden Dollar wurden vergeudet.<br />

Die Afrika-Legende und die Leugnung des künstlichen<br />

Ursprungs haben die Entwicklung eines<br />

Impfstoffs und anderer Heilmittel enorm behindert.<br />

Die Kenntnis des Ursprungs jedoch eröffnet<br />

neue Wege in der Behandlung. Das kann Millionen<br />

Menschen das Leben retten.<br />

Doch dagegen sträuben sich die Konstrukteure.<br />

Insbesondere die US-Administration knebelt die<br />

Wissenschaften. Sie fürchtet den Zorn der Völker<br />

und will milliardenschwere Forderungen nach<br />

Schadensersatz verhindern.<br />

welche nun das Startsignal an die B-<br />

Zelle zum Produktionsbeginn unzähliger<br />

Antikörper gegen die HIV-<br />

Eiweiße gibt.<br />

Fällt eine T4-Zelle infolge Infektion<br />

durch HIV aus, kann sie kein Startzeichen<br />

geben; so dass die B-Zelle<br />

vergeblich auf das Startsignal „wartet“,<br />

keine Antikörper produziert<br />

und Eindringlinge – Bakterien oder<br />

Viren wie z.B. HIV – sich ungebremst<br />

vermehren können. Tatsächlich<br />

aber werden niemals mehr als 10<br />

oder 15 Prozent der reichlich bemessenen<br />

T4-Zellen von HIV infiziert;<br />

und wenn trotzdem alle nach und<br />

nach vollständig verschwinden, so<br />

muss es dafür eine andere Erklärung geben.<br />

Die Erklärung für dieses Phänomen liefert uns<br />

die Visna-Infektion des Schafs, welches ebenfalls<br />

alle T-Zellen verliert und verendet, ohne dass hier<br />

jedoch auch nur eine einzige T-Zelle vom Virus infiziert<br />

werden kann. Wie bei der Visna-Infektion<br />

des Schafs infiziert HIV als „Visna-Abkömmling“<br />

4. Ein neuer Weg in der<br />

Behandlung des HIV/AIDS<br />

Es galt – und hält sich hartnäckig bis heute – das<br />

falsche Dogma, dass das HIV die Immunzelle T4<br />

(auch „CD4- oder T-Helfer-Zelle“genannt) infiziert<br />

und durch deren Ausschalten den Zusammenbruch<br />

des Immunsystems herbeiführt.<br />

Das stark vereinfachte Schema stellt die Funktionsweise<br />

des Immunsystems dar: Dringt ein<br />

fremder Erreger – z.B. das HIV – in den Körper<br />

ein, so wird dieser zunächst von den Großen<br />

Fresszellen (den Makrophagen – hier M) „gefressen“<br />

(phagozytiert) und in seine verschiedenen Eiweiß-Bestandteile<br />

zerlegt. Der Makrophage gibt<br />

dann die Information über die Beschaffenheit an<br />

die B-Zelle, die ihrerseits beginnt, sich in kleine<br />

Plasmazyten zu teilen, welche dann die Produktion<br />

von Immunstoffen gegen den Eindringling<br />

vorbereitet, die sogenannten Antikörper. <strong>Zur</strong> gleichen<br />

Zeit aktiviert der Makrophage die T4-Zelle,<br />

Funktionsweise des Immunsystems (stark vereinfacht).<br />

M = Makrophage und T4 =T-Lymphozyt beide von HIV<br />

infizierbar. B = B-Zelle, Produzent der PL = Plasmozyten<br />

und dann der Antikörper (AB).<br />

beim Menschen ebenfalls die Makrophagen – neben<br />

T4. Die Makrophagen haben, neben der bereits<br />

beschriebenen Phagozytose zur Vorbereitung<br />

der Antikörperproduktion, noch eine zweite<br />

Funktion. Sie bewegen sich durch den gesamten<br />

Körper, wandern durch alle Organe (z.B. Leber,<br />

Lunge, Darm, Gehirn, Muskeln) und kurbeln dort<br />

mit Hilfe des von ihnen produzierten Reizstoffes<br />

Tumor Necrosis Faktor alpha (TNF alpha) den<br />

Stoffwechsel an. Wehe aber, wenn sie mit HIV infiziert<br />

sind!<br />

158


Mit HIV-infizierte Makrophagen steigern die<br />

Produktion und Ausstoß dieses Reizstoffes um ein<br />

Vielfaches, und sie üben dadurch einen tödlichen<br />

Reiz auf das sie umgebende Gewebe aus. Die<br />

hierdurch herv<strong>org</strong>erufenen Entzündungsherde<br />

rund um die mit HIV-infizierten Makrophagen<br />

sind die eigentlichen Schrittmacher der Krankheit.<br />

Sie verursachen das dem Vollbildaids v<strong>org</strong>elagerte<br />

ARC- Stadium* , welches durch einen<br />

Prozess von Entzündungen z.B. im Darm, Leber,<br />

Muskel oder Gehirn, dem Wasting (Abmagerung)<br />

infolge erhöhtem Stoffwechsel gekennzeichnet ist.<br />

Diese Entzündungen leiten auch die Zerstörung<br />

des Thymus als dem Reifezentrum aller T-Zellen<br />

ein. Drei bis fünf Prozent des Thymusgewichts fallen<br />

allein auf Makrophagen, und ihre<br />

Infektion führt im Laufe der Krankheit von der<br />

Entzündung hin zur zunehmenden Nekrotisierung<br />

sprich Zerstörung. Der Thymus ist die Kinderstube<br />

aller T-Zellen, und wenn von ihm am Ende<br />

ein biologisch inaktives Bindegewebe übrig<br />

bleibt, dann vermögen die aus dem Knochenmark<br />

stammenden Stammzellen sich nicht mehr im<br />

Thymus zu T-Zellen zu differenzieren. 14 Weil ohne<br />

T-Zellen der Mensch keinerlei Antikörper<br />

mehr bilden kann, tritt damit der vollständige Zusammenbruch<br />

des Immunsystems ein.<br />

Im Thymus bzw. im Thymus-äquivalenten Gewebe reifen<br />

(differenzieren) sich die Stammzellen zu T4 und<br />

T8-Zellen<br />

Das führte uns zur Überlegung, rechtzeitig antientzündliche<br />

Stoffe wie das Aspirin zur Linderung<br />

und Verlängerung der Lebenszeit einzusetzen. Vane<br />

erhielt für die Erforschung der Wirkungsweise<br />

des Aspirins einen Nobelpreis, und seitdem wurden<br />

eine Reihe weiterer Eigenschaften des Aspirins<br />

entdeckt. 15 Zum einen senkt die Gabe von<br />

Aspirin den lebensbedrohenden Ausstoß von<br />

TNF alpha seitens infizierter Makrophagen auf einen<br />

relativ normalen Level. Außerdem ist ein<br />

„zellwandversteifender“ Effekt als Folge von<br />

Aspirin bekannt, der die Vermehrung des HIV<br />

(die Endozytose) im Körper erschwert. Zum Dritten<br />

hemmt Aspirin ein für die Produktion von<br />

HIV-Viren notwendiges Enzym namens NF-kappa-B.<br />

ASS ist kein Heilmittel, aber über die erstaunlichen<br />

Ergebnisse dieser preiswerten Aspirin-<br />

Therapie bei HIV/AIDS wird Frau Dr. Thomsen<br />

im Anschluss an meinen Vortrag berichten. Wegen<br />

seiner lindernden und lebensverlängernden Wirkung<br />

hat der „Förderverein Neue Wege in der<br />

HIV-Therapie“ * seit Jahren dessen Erforschung<br />

und flächendeckenden Einsatz gefordert.<br />

Zwischen der Primärinfektion und dem Ausbruch<br />

der Immunschwäche vergehen im Allgemeinen<br />

viele Jahre, in denen das Virus nicht<br />

schläft, aber die Virenzahl äußerst klein gehalten<br />

wird. Warum aber ist das so? Warum stirbt der Patient<br />

nicht früher? Was ist der Grund für diese<br />

mehrere Jahre anhaltende Latenzperiode (Kurve<br />

a im Schaubild auf der nächsten Seite) ohne ernsthafte<br />

klinische Symptome?<br />

Das waren sehr bedeutende Fragen, die der Berliner<br />

AIDS-Fachmann Jakob Segal 1991 als Erster<br />

mit Hilfe der Analyse der Immunantwort beantwortete.<br />

17 Als Reaktion auf das HIV produzieren<br />

die B-Zellen unseres Immunsystems verschiedene<br />

Antikörper, von denen einer eine starke viruzide<br />

Wirkung gegen die mit HIV infizierten Zellen hat.<br />

(b) Solange dieser Antikörper, der den Namen<br />

anti-p24-Antikörper trägt, von den B-Zellen gebildet<br />

wird, bleibt die Virämie (Virenzahl) klein<br />

ARC = Aids Related Complex, übersetzt „mit AIDS verbundener<br />

Krankheitskomplex“. Das ARC wird durch diverse Entzündungen<br />

verursacht, die sich allesamt durch die Infektion der Makrophagen<br />

erklären lassen. Das ARC lässt sich als eine systemische<br />

Mononukleose beschreiben.<br />

* Förderverein Neue Wege in der HIV-Therapie<br />

Praxis Dr. Günther Bittel, Siegfriedstr. 9<br />

D-47226 Duisburg; Homepage: www.hiv-<strong>therapie</strong>.<strong>org</strong>;<br />

E-Mail: praxis.bittel@t-online.de<br />

159


und der Patient im Stadium der Latenz. Fällt dieser<br />

Antikörper gegen Ende der Erkrankung aus,<br />

dann steigt die Virenzahl ungebremst an (Ende a),<br />

unzählige Makrophagen werden infiziert, verursachen<br />

die starken entzündlichen Prozesse des<br />

ARC (Ende f) und leiten die Zerstörung des Immunsystems<br />

mit dem Verschwinden der T-Zellen<br />

vom Typ T4 und T8 ein (d + e).<br />

In zahlreichen Arbeiten wurde die Kausalität<br />

zwischen dem Verschwinden des Antikörpers<br />

anti-p24 und dem tödlichen Fortschreiten der Erkrankung<br />

wissenschaftlich bewiesen.<br />

17, 18<br />

Seine<br />

Funktion des Antikörpers anti-p24:<br />

Er (erkennt und) bindet an der mit<br />

HIV-infizierten Zelle und lysiert diese<br />

mit Hilfe des Komplements C9<br />

Gewinnung<br />

bzw.<br />

Herstellung<br />

und<br />

möglichst<br />

frühzeitige<br />

Abgabe an<br />

mit HIVinfizierte<br />

Patienten<br />

in Form<br />

eines Antikörperpräparates<br />

stellt ein in der Bekämpfung<br />

von Vireninfektionen bewährtes Verfahren<br />

dar. Prinzipiell sollte die Möglichkeit<br />

bestehen, durch eine Impfung u.a. mit dem<br />

HIV-Protein p24 eine Immunantwort mit<br />

anti-p24-Antikörpern anzuregen.<br />

Seine starke virozide Wirkung verdankt<br />

der Antikörper übrigens der Tatsache, dass<br />

er nicht das HIV selbst zerstört. Das Protein<br />

p24 wird nämlich in die Zellmembran einer<br />

das HIV produzierenden Zelle eingebaut, so<br />

dass der Antikörper eine mit HIV infizierte<br />

Zelle erkennt, an deren Zellmembran andockt<br />

und sie dann mit Hilfe eines im Blut<br />

vorhandenen Eiweißes, dem Komplement<br />

(C9), sicher zerstört. Er zerstört nicht das<br />

Virus, sondern dessen Produktionsstätte.<br />

Wo immer in vorliegenden wissenschaftlichen<br />

Arbeiten die Wirkung dieses Antikörpers<br />

überprüft wurde, kam man zum<br />

selben Ergebnis: in kürzester Zeit verschwinden<br />

die Viren unter die Nachweisgrenze<br />

– und das ohne größere Nebenwirkungen.<br />

Herstellung und Vergabe dieses<br />

Antikörpers sowie die Entwicklung eines<br />

ihn<br />

induzierenden Impfstoffes könnten sich als<br />

die entscheidende Methode erweisen, mit<br />

der die HIV/AIDS-Pandemie auf der Erde<br />

unter Kontrolle gebracht werden kann.<br />

Und genau da liegt auch das Problem. Ob beim<br />

BGA bzw. Robert-Koch-Institut in Berlin* oder<br />

beim Karolinska-Institut in Stockholm** – nirgendwo<br />

gab es ernsthafte wissenschaftliche Einwände<br />

gegen diese Überlegungen. Die wirklichen<br />

Gründe für eine Ablehnung seines Einsatzes<br />

kommen dann auch nicht aus der Medizin<br />

bzw. aus der Naturwissenschaft, sondern von Seiten<br />

der politischen Ökonomie. Als ich, zusammen<br />

mit dem Duisburger Arzt Dr. Bittel, auf einer Fortbildungsveranstaltung<br />

der Ärztekammer Nordrhein<br />

vor Vertretern einschlägiger pharmazeutischer<br />

Konzerne die Funktionsweise des Antikörpers<br />

erläuterte und um weitere Schritte warb, stießen<br />

wir trotz großem medizinischem Interesse auf<br />

* Der Leiter der AIDS-Abteilung beim Bundesgesundheitsamt Berlin,<br />

Prof. Meinrad Koch, empfahl seine Erprobung<br />

** Prof. Wigzell, Leiter des Komitees zur Vergabe des Nobelpreises<br />

vom Karolinska-Institut Stockholm:<br />

„Das was Jakob Segal über die Rolle der Makrophagen hinsichtlich der<br />

T4-Zellen und der Thymus-Lymphozyten schreibt, halte ich für vernünftig<br />

(...) und die von ihm v<strong>org</strong>eschlagenen Theorien können experimentell<br />

überpfüft werden und sind daher attraktiv.“<br />

160


Sofortprogramm für Millionen des<br />

„Vereins Neue Wege in der<br />

HIV-Therapie“:<br />

1. Herstellung des äußerst wirksamen Antikörper<br />

namens anti-p24 und Vergabe an Infizierte im<br />

möglichst frühen Stadium der Krankheit.<br />

2. Entwicklung eines entsprechenden Impfstoffs.<br />

3. Unterstützung des Antikörpers durch Erforschung<br />

und Abgabe des preiswerten Aspirins und anderer<br />

Wirkstoffe<br />

4. Freier Zugang zu modernen Medikamenten (ART)<br />

für alle<br />

5. Übernahme der Kosten dieses Programms durch<br />

jene, die politisch für die Herstellung und<br />

Verbreitung der Seuche verantwortlich sind<br />

Eingeschränkte Therapie für wenige – benötigt wird<br />

eine Therapie für alle.<br />

Quelle: WHO und eigene Berechnung<br />

Ablehnung: „Die Kuh, die einem Milch gibt, schlachtet<br />

man nicht “ formulierte es der Vertreter einer<br />

bedeutenden Firma.<br />

In der Tat investierten internationale Pharmamonopole<br />

in der Vergangenheit weniger als<br />

5 Prozent aller Forschungsmittel zur Bekämpfung<br />

des HIV/AIDS in die Entwicklung eines Impfstoffs.<br />

Der Großteil der Investitionen ging in durch<br />

GATS und Patente geschützte Hochpreismedikamente<br />

wie Proteasehemmer oder neuerdings Fusionshemmer,<br />

die lebenslang eingenommen werden<br />

müssen. Nur eine Minderheit der Betroffenen<br />

der Entwicklungsländer können sie sich leisten.<br />

Denn: lebenslang eingenommen, stellen sie eine<br />

anhaltend sprudelnde Quelle von Gewinn dar.<br />

Die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs<br />

und Antikörperpräparats wäre eher fatal, brächte<br />

sie doch diese Quelle zum Versiegen. Kein Konzern,<br />

so die kapitalistische Logik, investiert auch<br />

nur einen Euro in ein Projekt, das in der Folge Umsatz-<br />

und Gewinneinbruch nach sich zieht. Nicht<br />

die angebliche unglaubliche Raffinesse des Virus,<br />

sondern diese banale Gesetzmäßigkeit ist die Ursache<br />

dafür, dass es bis heute weder einen serienreifen<br />

Impfstoff noch ein wirksames Antikörperpräparat<br />

gibt.<br />

Die den Weltmarkt beherrschenden Konzerne<br />

wollen aus Prinzip nur solche Verfahren in der<br />

AIDS-Bekämpfung zulassen, die zur Steigerung<br />

ihrer Gewinne geeignet sind. Die nunmehr einsetzende<br />

verstärkte Abgabe der antiretroviralen<br />

Medikamente (ART) in den Entwicklungsländern<br />

ist nicht etwa Folge eines Gesinnungswandels,<br />

sondern Folge der seit den 1990er Jahren begonnenen<br />

Neu<strong>org</strong>anisation der internationalen Produktion.<br />

Der Aufbau von 10 nis 15 internationalen<br />

High-Tech-Zentren mit Unterstützung der<br />

Bush-Administration soll die Vers<strong>org</strong>ung mit Medikamenten<br />

auch in Entwicklungsländern gewährleisten,<br />

wodurch der Absatz teurer Medikamente<br />

ausgeweitet und die Krankheitstage in den<br />

Produktionsstätten dort ansässiger Übermonopole<br />

minimiert werden. Und da dies nach Möglichkeit<br />

aus den ohnehin schrumpfenden Gesundheitsetats<br />

der Entwicklungsländer finanziert werden<br />

soll, werden hierzu die Staatskassen der Entwicklungsländer<br />

zur Übernahme von Produktionskosten<br />

herangezogen. Für Bergbaukonzerne wie AngloAmerican<br />

oder DeBeers, für DaimlerChrysler,<br />

Coca Cola oder VW ist es allemal profitabler, mit<br />

ART zu behandeln, als ständig für jeden an<br />

HIV/AIDS sterbenden Facharbeiter neue Arbeiter<br />

ausbilden zu müssen.<br />

Die Vergabe moderner Medikamente soll<br />

offenbar nur an die für das Funktionieren der Produktion<br />

notwendigen Menschen erfolgen. Der<br />

Rest stirbt. Meines Erachtens ist das ein Verbrechen.<br />

Jeder HIV-Infizierte im fortgeschrittenen<br />

Stadium soll und muss die ART kostenlos<br />

erhalten können, und zwar unabhängig<br />

von der Art seiner Beschäftigung.<br />

Es besteht kein Zweifel daran, dass mit<br />

der zur Zeit herrschenden AIDS-Strategie<br />

die Pandemie nicht besiegt werden kann.<br />

Um eine Lösung für alle weltweit Betroffenen<br />

herbeizuführen, hat sich vor fünf Jahren<br />

der „Förderverein Neue Wege in der HIV-<br />

Therapie“ gegründet. Seine Kritik am falschen<br />

Weg der Wissenschaft und AIDS-Behandlung<br />

verbindet er mit einem Sofortprogramm<br />

für Millionen Infizierte auf der<br />

Erde, fördert mit Gleichgesinnten seine Erprobung<br />

auf der Welt und verbreitet das Sofortprogramm<br />

weltweit in vier Sprachen. 19<br />

161


Der Förderverein entwickelt eine internationale<br />

Zusammenarbeit:<br />

• für den internationalen Erfahrungsaustausch<br />

durch den Aufbau der fremdsprachigen Homepage<br />

und Downloads,<br />

• durch die Entwicklung und Unterstützung<br />

gemeinsamer, dem Programm entsprechender<br />

Projekte,<br />

• durch die Verwirklichung einer weltweiten<br />

Vernetzung.<br />

All das stößt auf Interesse und Unterstützung.<br />

In einem Brief aus Zimbabwe schrieb uns ein Wissenschaftler:<br />

„Ich möchte Ihnen sagen, dass wir hier<br />

zu den Bewunderern und Unterstützern Ihrer Arbeit<br />

gehören. Wir veranstalten eine Seminarreihe in dieser<br />

Gegend, auf denen ich Eure Theorien vorstellen werde,<br />

die auch die unseren sind. In unserem Herzen sind<br />

wir mit euch.“<br />

Kinder aus Bloemfontein in Südafrika<br />

Im Namen von Millionen Betroffenen auf der<br />

Erde danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Literaturangaben<br />

1) J.M. Mann, Dokumente Internationale AIDS-Konferenz Juni<br />

1986, Vortrag 49, S. 109<br />

2) Hunsmann, G. et al.: Detection of early anti-p24 HIV responses<br />

in EIA and immunoblot negative individuals. Vox Sang, 53,<br />

31-36, (1987)<br />

3)Ch. Rouzioux, Bruin-Vézinet et al., Dok. Internationale AIDS-<br />

Konferenz Juni 1986, Poster 375, p. 130<br />

4) Polly R. Walker, Michael Worobey, Andrew Rambaut,<br />

Edward C. Holmes, Oliver G. Pybus in: nature, Vol. 422, 17.<br />

April 2003<br />

5) Nahmias et al., The Lancet, 1, pp. 1279-1280, (1985)<br />

6) McClure, M.A. et al., Sequence comparison of retroviral proteins:<br />

Relative rates of change in general phylogeny, Proc. Natl.<br />

Acad. Sci, USA, 85, 2469-2473 (1988)<br />

7) Chandra, P. et al.: Chemotherapeutical approaches in the<br />

control of the Acquired Immune Deficiency Syndrome. I. AIFO,<br />

2, 196 - 206 (1987); II. AIFO, 2, 265 - 275 (1987)<br />

8) Coffin, Genetic variations in AIDS viruses, Cell 46, 1-4 (1986)<br />

9) aus: Segal/Segal/Klug, Aids can be conquered, S. 263 ff.,<br />

Verlag Neuer Weg, Essen 2001<br />

10) Gillespie et al.: Polyadenylic acid in Visna virus RNA,<br />

Science, 179 (80), 1328-30 (1973)<br />

11) Gillespie, Saxinger and Gallo: Information Transfer in Cells<br />

Infected by RNA Tumor Viruses and Extension to Human Neoplasia<br />

1975<br />

12) Ton-Interview von C. Klug mit Robert<br />

Gallo am 15. Mai 2003<br />

13) R.Jeffrey Smith, Under Pressure, Washington Post 20. September<br />

1988, S. A12. Abgedruckt in Segal/Klug, AIDS can be<br />

conquered, Essen 2001<br />

14) Dagleish, A. und Malkowsky, M: Advances in human retroviruses,<br />

Adv. in Cancer Res,, 51, 307-360 (1988)<br />

15) Vane, J.R.: Inhibition of prostaglandin synthesis as a mechanism<br />

of action for aspirin-like drugs. Nature - New Biology,<br />

231, 232-235 (1971)<br />

16) Segal, Jakob, AIDS - Zellphysiologie, Pathologie und Therapie,<br />

Essen 1991<br />

17) Jackson, G.G. et al.: Passive immunoneutralization of human<br />

immunodefiency virus in patients with advanced AIDS<br />

18) Karpas,A., et al.: Passive immunization in AIDS and ARC<br />

patients. Persistent neutralization of HIV-1 as monitored by<br />

plymerase chain reaction (PCR), Int. Conf. AIDS, Florenz<br />

(1991), TH.B. 85, vol. 11, p. 78<br />

19) Klug, C., AIDS in Afrika – Ein Sofortprogramm für Millionen,<br />

2001, Verlag Neuer Weg, Essen. Auch in englischer, französischer<br />

und spanischer Sprache erschienen.<br />

162

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