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2. KAPITEL<br />
2. Sechsergroupings in Achtelsubdivisions<br />
Nachdem es im letzten Kapitel um Dreiergroupings ging, beschäftigen wir uns im folgenden<br />
Abschnitt mit Sechsergroupings in Achtelsubdivisions. Wieder legen wir auf jedes Achtel der<br />
Subdivision einen Schlag des Sechsergroupings. Bei einer viertaktigen Phrase im<br />
Viervierteltakt erhalten wir fünf aufeinander folgende Sechsergroupings und zwei Achtel als<br />
Rest.<br />
Vier Takte Sechsergroupings<br />
Wenn man lediglich den ersten Schlag jeder Sechsergruppe spielt, erhält man folgenden<br />
Rhythmus:<br />
Vier Takte Sechsergroupings mit erstem Schlag<br />
Man kann natürlich auch andere Schläge der Sechsergruppe hervorheben bzw. weglassen, zum<br />
Beispiel den ersten, zweiten, dritten, fünften und sechsten Schlag hervorheben bzw. den vierten<br />
Schlag nicht spielen.<br />
Vier Takte Sechsergroupings ohne vierten Schlag<br />
Die hervorgehobenen Schläge werden gespielt und die anderen Schläge (in diesem Beispiel der<br />
vierte Schlag) werden weggelassen. Damit erhält man den folgenden Rhythmus:<br />
Sechsergroupingrhythmus<br />
Jetzt wird dieser Rhythmus als BD-Stimme übernommen, zusätzlich werden der Backbeat und<br />
durchgehende Achtel gespielt. Damit erhalten wir einen kompletten Groove.<br />
17
DRUM ACTION<br />
Groove mit Sechsergroupings in der BD<br />
Dieser Groove dient nur als Beispiel dafür, dass man beliebige Schläge des Sechsergroupings<br />
hervorheben und damit vielfältige Grooves entstehen lassen kann. Jetzt ist also deine<br />
Kreativität gefragt, um deine eigenen Grooves zu entwickeln.<br />
Damit du einen Eindruck von den Möglichkeiten der Sechsergroupings bekommst, gibt es hier<br />
für dich noch einige Beispiele in denen andere Schläge hervorgehoben werden. Zur besseren<br />
Verständlichkeit sind zuerst nur die hervorgehobenen Schläge als Akzente notiert.<br />
Anschließend findest du die Akzente als kompletten Groove umgesetzt.<br />
Ein interessanter Ansatz, wie du dir schnell verschiedene Akzentvariationen zurechtlegen kannst,<br />
ist es, die Akzente als Zahlenreihe zu notieren. Jede Zahl einer Reihe im folgenden Beispiel steht<br />
für einen hervorgehobenen Schlag des Sechsergroupings. Damit kannst du dir aus jeder<br />
Zahlenreihe selbst den dazugehörigen Groove erarbeiten. In der ersten Zeile würdest du zum<br />
Beispiel die Schläge 1, 2, 5 und 6 des Sechsergroupings spielen und Schlag 3 und 4 weglassen.<br />
18
2. KAPITEL<br />
1 2 5 6<br />
1 2 3 4<br />
1 5<br />
2 3 5 6<br />
3 5<br />
3 4 5 6<br />
Übungen für den Song Sternzeit<br />
Für das Kapitel über Sechsergroupings stehen zwei verschiedene Übungsstücke zur Auswahl.<br />
Auf Track 6 der CD findest du eine langsame Version des ersten Übungsstückes mit Clicktrack<br />
und auf Track 7 eine schnellere Variante. Wenn du den notierten Drumpart mithören möchtest,<br />
kannst du Track 8 der CD verwenden.<br />
CD<br />
Track 6-8<br />
Zum nächsten Übungsstück passt der unten notierte Groove. Auch dieses Stück ist im langsamen<br />
Tempo auf Track 9 und im schnellen Tempo auf Track 10 der CD zu hören. Auf Track<br />
11 kannst du dir den Song zusammen mit dem notierten Drumpart anhören.<br />
CD<br />
Track 9-11<br />
Das komplette Playalong des Songs „Sternzeit“ findest auf Track 12 und die entsprechende<br />
Bandversion auf Track 13 der CD.<br />
Jetzt aber erst einmal viel Spaß beim Trommeln!<br />
19
DRUM ACTION<br />
Sternzeit<br />
CD<br />
Track 12-13<br />
20
2. KAPITEL<br />
Interpretation des Songs Sternzeit<br />
Dieser Song ist eine Uptemponummer mit 180 bpm und beginnt mit einem Fill, das auf<br />
Zählzeit 4 mit einer BD-Crash-Kombination endet. Um die Band auf das Tempo und die<br />
Subdivision vorzubereiten, werden auf der SD vier Achtelnoten von Zählzeit 1 bis 2+ und eine<br />
Viertelnote auf Zählzeit 3 gespielt, bevor die Band auf Zählzeit 4 in den Song mit einsteigt.<br />
Hier ist Vorsicht geboten, denn bei fast allen bekannten Songs beginnt die Band bei Zählzeit<br />
1, weshalb man in diesem Song möglicherweise die Zählzeit 4 als 1 wahrnimmt. Auf jeden<br />
Fall wird dadurch eine kurze Verschiebung des empfundenen Schwerpunktes erzeugt, bevor<br />
der komplette Groove des Songs in Takt 9 beginnt.<br />
Wegen des schnellen Tempos wird die HH ab dem zweiten Takt halb offen in Vierteln<br />
gespielt.Ich habe mich für Viertel entschieden weil der HH-Sound bei Achteln nicht differenziert<br />
wäre. Die HH-Becken würden dann zu sehr aufschwingen. Die Zählzeit 2 wird durch<br />
einen zusätzlichen SD-Schlag unterstützt. Durch diese sparsame Instrumentierung bleibt<br />
genug Raum für das Arpeggio (in die Einzeltöne zerlegter Akkord) der Gitarre.<br />
Im dritten Takt wird der Rhythmus des Einleitungsfills mit einer anderen Instrumentierung<br />
wiederholt. Die Achtel der SD werden nun auf die BD übertragen und mit der SD auf Zählzeit<br />
2 ergänzt, um das Riff der Gitarre zu unterstützen. Damit auch der Slideton des Basses auf<br />
Zählzeit 4 unterstützt wird, spielt man hier nach den HH-Schlägen ein Chinabecken. Die<br />
letzten beiden Takte wiederholen sich nun bis zum achten Takt.<br />
21
DRUM ACTION<br />
Takt 8 dient als Überleitung zum Groove und wird mit der BD auf den Zählzeiten 1 und 1+,<br />
mit der SD und einem Crash auf den Backbeats und mit einem Tomflam auf Zählzeit 3<br />
gespielt. Der Vorschlag des Flams ist dabei auf einem anderen Tom als der Hauptschlag, um<br />
einen volleren Sound zu bekommen.<br />
Ab dem neunten Takt beginnt der eigentliche Groove des Songs, der auf einem<br />
Sechsergrouping mit Achtelsubdivision basiert. Die gespielten Noten des Sechsergroupings<br />
sind in diesem Fall die Schläge 1, 2, 3, 5, und 6. Der viertaktige Groove wird zwei Mal<br />
gespielt, allerdings ändert sich beim letzten Takt der Wiederholung das Gitarrenriff und<br />
damit auch der Drumpart: auf Zählzeit 1 kommt die BD und auf Zählzeit 1+ das tiefe Tom.<br />
Die Zählzeiten 2 und 3+ werden mit einer BD-Crash-Kombination und die Zählzeiten 3 und<br />
4+ mit der SD gespielt. Dadurch dominieren in der ersten Hälfte des Taktes die tiefen<br />
Frequenzen und in der zweiten Hälfte die hohen Frequenzen, was für Abwechslung sorgt.<br />
In Takt 17 wird nur der erste Takt des Sechsergroupings als Groove übernommen. Die Zählzeit<br />
1 wird durch ein Crash verstärkt und die Viertel der folgenden Takte auf Crashes weitergespielt.<br />
Früher wurde das Ridebecken angecrasht, um sich gegen die neuen, lauteren<br />
Instrumente wie E-Gitarre und E-Bass durchzusetzen. Mittlerweile ist es in harter Rockmusik<br />
üblich, das Ridepattern auf Crashes zu übertragen, um wie in diesem Song mehr Dominanz<br />
zu erzeugen. Und das wird von vielen Rockdrummern als Stilmittel eingesetzt.<br />
Ab Takt 20 wird der Rhythmus neu verteilt, indem abwechselnd BD und SD gespielt werden<br />
(die Reihenfolge ist dann BD, SD, BD, SD usw.), allerdings im Rhythmus unseres Groupings:<br />
1. Schlag BD<br />
2. Schlag SD<br />
3. Schlag BD<br />
4. Schlag wird nicht gespielt<br />
5. Schlag SD<br />
6. Schlag BD<br />
Anschließend variiert der Groove erneut, indem die SD auf Zählzeit 4+ und die HH auf alle<br />
Viertel gespielt wird.<br />
Dann geht es in den Takten 21 bis 23 zum ursprünglichen, eintaktigen Groove des Groupings<br />
zurück und bei Takt 24 wieder zur Verteilungstechnik BD, SD, BD, SD. Auf Zählzeit 4+ wird<br />
nun aber nicht die SD gespielt, sondern es folgen zwei Sechzehntel mit der BD gespielt.<br />
Die Takte 25 bis 28 sind mit den vorherigen vier Takten nahezu identisch. Um die<br />
Wiederholung interessanter zu gestalten, ersetzt die SD aber den BD-Schlag auf Zählzeit 1<br />
in Takt 25. Bei den nächsten vier Takten ergibt sich das gleiche Bild aber diesmal wieder mit<br />
BD auf der 1 im ersten Takt der Phrase.<br />
22
2. KAPITEL<br />
Mit einem Spielkonzept aus dem ersten Kapitel, nämlich Dreiergroupings in einer<br />
Achtelsubdivision, geht es in Takt 33 weiter. Allerdings gehen wir einen Schritt weiter, indem<br />
wir mit jedem ersten Schlag des Dreiergroupings die Time neu definieren. Die Anfangsschläge<br />
der Dreiergroupings werden unser neues Metrum und der Dreierrhythmus des Groupings<br />
unsere neue Subdivision sein, die dann auf Triolen basiert. Dieses neue Spielkonzept wird<br />
Metric Modulation genannt. Auf der Seite 24 wird es mit Hilfe von Notenbeispielen noch<br />
ausführlich erläutert.<br />
Damit du aber jetzt schon grob nachvollziehen kannst, wie diese Umdeutung vor sich geht,<br />
habe ich hier eine Tabelle der alten Zählzeiten des Dreiergroupings und der neuen Zählzeiten<br />
des neuen Metrums aufgeführt:<br />
Alt Neu<br />
1 1<br />
2+ 2<br />
4 3<br />
1+ 4<br />
3 1<br />
4+ 2<br />
2 3<br />
etc.<br />
Das bedeutet, dass jeder erste Schlag des Dreiergroupings eine Viertel des neuen Metrums<br />
ist und die zwei Noten dazwischen die ausfüllende Subdivision. Dadurch ändert sich das<br />
Feeling von binär auf ternär und man kann nun einen Shufflegroove im neuen Metrum spielen.<br />
Weil pro Viertel nicht mehr zwei, sondern drei Achtel als Subdivision ablaufen, kommt<br />
dem Zuhörer das Tempo verlangsamt vor. Dabei ist es aber wichtig zu erwähnen, dass bei diesem<br />
Konzept das eigentliche Metrum des Songs nicht verlassen, sondern das neue Metrum<br />
nur gedanklich für kurze Zeit „aufgesetzt“ wird. Der Drummer muss immer noch genau wissen,<br />
wo er sich im alten Metrum befindet!<br />
In Takt 35 wird die Metric Modulation auf Zählzeit 3 des alten Metrums aufgelöst und das<br />
Fill des Taktes 36 mit einem SD-Flam auf die Zählzeit 4+ eingeleitet. Damit die Band ohne<br />
Probleme zur ursprünglichen Time zurückfindet, werden im Fill ausschließlich Achtel, Viertel<br />
und Sechzehntel gespielt.<br />
Am Ende des Taktes 36 siehst Du die Bezeichnung „D.S. al Coda“, was ausgeschrieben „Dal<br />
Segno al Coda“ und auf deutsch „vom Zeichen bis zum Schluss“ heißt. Damit weißt du, dass<br />
du nun vom Takt des Segno-Zeichens (Takt 9) bis zum Takt des Coda-Zeichens (Takt 14)<br />
spielst und anschließend in die Coda-Schlusssequenz auf der nächsten Seite springst.<br />
23
DRUM ACTION<br />
Im ersten Takt der Coda ist ein Groove mit SD-Backbeats, Viertel HH und BD auf den<br />
Zählzeiten 1, 1+, 2+ und 3. Mit zusätzlichen SD-Schlägen auf den letzten beiden<br />
Sechzehnteln des Taktes wird das Fill für den zweiten Takt der Coda vorbereitet.<br />
Das Fill besteht aus einer Hand-Fuß-Kombination mit durchgehenden Sechzehnteln bis zu<br />
Zählzeit 3. Die Kombination besteht aus zwei Schlägen mit der BD, vier Schlägen auf den<br />
Toms und erneuten zwei Schlägen mit der BD, wobei die BD aufgrund des hohen Tempos mit<br />
einem Doppelpedal gespielt wird (RF LF). Auf den Zählzeiten 3 und 4 werden SD und Crashes<br />
gespielt.<br />
Ab dem dritten Takt der Coda bis zum Takt 17 wiederholt sich ein Groove mit einem BD<br />
Rhythmus, der auf den Sechsergroupingschlägen 1, 2, 3, 5 und 6 basiert. Anschließend wird<br />
das Ende des Songs vorbereitet. Dabei werden durchlaufende Achtel auf BD, Toms und SD<br />
verteilt. Das Crashbecken wird auf die Zählzeiten 1, 2 und 3 weitergespielt, um einen besseren<br />
Übergang zum Fill zu schaffen.<br />
In Takt 18 der Coda wird das Konzept von Takt 20 der ersten Notenseite aufgegriffen, wo BD<br />
und SD den Groupingrhythmus abwechselnd spielten. Allerdings werden die Schläge in Takt<br />
18 auf die Zählzeiten 1, 1+, 2, 3, 3+ verteilt und den Zählzeiten 2 und 3+ Crashes hinzugefügt.<br />
Auf Zählzeit 4+ wird das Konzept verlassen, um mit zwei BD-Schlägen zur Zählzeit 1<br />
von Takt 19 zu führen, wo der Song mit einer abschließenden SD-Crash-Kombination endet.<br />
Metric Modulation<br />
Spielkonzept für die Takte 33 bis 35<br />
Dreiergroupings mit Achtelsubdivision<br />
Erster Schlag des Dreiergroupings<br />
Jetzt wird dieser Rhythmus zur neuen Time umgedeutet, wobei der erste Schlag die Zählzeit<br />
1 ist und bleibt. Der zweite Schlag wird zur neuen Zählzeit 2, der Dritte zur neuen Zählzeit 3,<br />
usw.<br />
24