KinoSchule rot.indd
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<strong>KinoSchule</strong><br />
Hannover<br />
September 2006 - Januar 2007<br />
Das Kooperationsprojekt<br />
des Medienzentrums der Region Hannover,<br />
des Kommunalen Kinos Hannover und<br />
des Medienpädagogischen Zentrums<br />
www.<strong>KinoSchule</strong>-Hannover.de
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
KINOSCHULE ist ein Angebot des Medienzentrums der Region Hannover - für Schulen und Bildungseinrichtungen<br />
in Kooperation mit dem Medienpädagogischen Zentrum Hannover und dem Kommunalen<br />
Kino Hannover.<br />
Die drei kooperierenden Einrichtungen haben sich zur Aufgabe gemacht, mit gezielten Angeboten die<br />
Filmkompetenz oder „Filmlesefähigkeit“ bei Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Multiplikatorinnen<br />
und Multiplikatoren zu fördern. Ziel ist es zum einen, gesellschaftlich und schulisch relevante<br />
Inhalte in ihrer filmischen Gestaltung zu reflektieren und zu diskutieren, und zum anderen, das Kino als<br />
kulturellen Ort - wie ein Museum oder ein Theater - auch für die Bildungsarbeit in und außerhalb der<br />
Schule zu erschließen. Ins-Kino-Gehen will gelernt sein! Denn: das Kino ist nicht nur der Ort billiger,<br />
konsumorientierter Unterhaltung. Nein, das „Lichtspielhaus“ ist voller Kunst, Kultur und Geschichte, die<br />
es zu erkennen und wahrzunehmen gilt.<br />
Die <strong>KinoSchule</strong> will Kino als Lernort entdecken und das Nachdenken über, bzw. das Verstehen von<br />
Film fördern - ohne den Spaß, die Spannung oder die Unterhaltung zu vernachlässigen!<br />
Die Programme sind interdisziplinär und schulfachübergreifend angelegt. Bezüge zu einzelnen Rahmenrichtlinien<br />
sind dennoch hergestellt.<br />
Filmtitel Land/Jahr Themen Fächer<br />
Die<br />
Blindgänger<br />
Der <strong>rot</strong>e<br />
Kakadu<br />
Lost Children<br />
Rolltreppe<br />
abwärts<br />
Monsoon<br />
Wedding<br />
We feed the<br />
world – Essen<br />
global<br />
Korczak<br />
Deutschland<br />
2003<br />
Deutschland<br />
2004<br />
Deutschland<br />
2005<br />
Deutschland<br />
2005<br />
Indien 2001<br />
Österreich 2005<br />
Polen/ Deutschland/<br />
Großbritannien<br />
1990<br />
Behinderung, Jugend, Freundschaft,<br />
Toleranz, Anderssein<br />
Deutsche Geschichte, DDR,<br />
Ost-West-Konflikt, Jugend,<br />
Freundschaft, Ideologie<br />
Menschenrechte, Kinderrechte,<br />
Kindersoldaten, Afrika,<br />
Uganda, Gewalt, Krieg<br />
Jugend, Kriminalität, Gewalt,<br />
Orientierungslosigkeit, Suche<br />
nach Geborgenheit, Literaturverfilmung<br />
Indien, Asien, Tradition und<br />
Moderne, Fremde Kulturen<br />
Weltmarkt, Unfairer Handel,<br />
Globalisierung, Lebensmittel<br />
Industrielle Produktion von<br />
Nahrungsmitteln, Genfood<br />
Nationalsozialismus, Rassismus,<br />
Judenverfolgung, Widerstand,<br />
Zivilcourage<br />
Werte und Normen, Gesellschaft,<br />
Musik, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
Geschichte, Politik, Gesellschaft,<br />
Werte und Normen,<br />
Deutsch, Kunst – und<br />
fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Werte<br />
und Normen, Religion,<br />
Deutsch – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion, Biologie – und<br />
fächerübergreifend<br />
Geschichte, Politik, Gesellschaft,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
empfohlen<br />
ab<br />
9<br />
14<br />
14<br />
12<br />
12<br />
14<br />
12<br />
Termine,<br />
jeweils<br />
9.00 und<br />
11.30 Uhr<br />
25. - 28.<br />
September<br />
25. - 28.<br />
September<br />
25. - 28.<br />
September<br />
25. - 28.<br />
September<br />
25. - 28.<br />
September<br />
20. - 23.<br />
November<br />
20. - 23.<br />
November<br />
2 www.kinoschule-hannover.de
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Knallhart<br />
Moolaadé<br />
- Bann der<br />
Hoffnung<br />
Buud Yam<br />
Edelweißpiraten<br />
Alles auf<br />
Zucker<br />
Lumumba<br />
Deutschland<br />
2006<br />
Senegal/F/Burkina<br />
Faso/Kamerun/Marokko/Tunesien<br />
2004<br />
Burkina Faso<br />
1997<br />
Deutschland/<br />
Schweiz/Niederlande/Luxemburg<br />
2004<br />
Deutschland<br />
2005<br />
Geschichte, Politik, Gesellschaft,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Frankreich/Belgien/Haiti/Deutschland<br />
2000<br />
Jugend, Migration, Gewalt<br />
Afrika, Fremde Kultur, Tradition<br />
und Moderne, Beschneidung,<br />
Zivilcourage<br />
Afrika, Fremde Kultur, Tradition<br />
und Moderne, Burkina Faso<br />
Nationalsozialismus, Faschismus,<br />
Widerstand, Zivilcourage,<br />
Jugendkultur<br />
Deutsche Gegenwart, Judentum,<br />
Religion, Tradition und<br />
Moderne, DDR, BRD<br />
Afrika, Kongo, Unabhängigkeit,<br />
Zeitgeschichte, Diktaturen, Kolonialismus,<br />
Menschenrechte,<br />
Unterdrückung, Widerstand<br />
Iran, Irak, Kurdistan, Kinderrechte,<br />
Menschenrechte,<br />
Schildkröten<br />
können fliegen Iran/ Irak 2004 Krieg, Landminen, Flüchtlinge<br />
Oi! Warning<br />
Yaaba<br />
Das Leben der<br />
anderen<br />
Der Pianist<br />
Klassenleben<br />
Pünktchen<br />
und Anton<br />
(1998)<br />
Faust<br />
Faust - Eine<br />
deutsche<br />
Volkssage<br />
Deutschland<br />
1999<br />
Burkina Faso/<br />
Frankreich/<br />
Schweiz 1989<br />
Deutschland<br />
2005<br />
Deutschland<br />
/ Frankreich /<br />
Großbritannien /<br />
Polen 2002<br />
Deutschland<br />
2005<br />
Deutschland<br />
1998<br />
Deutschland<br />
1960<br />
Deutschland<br />
1925/1926<br />
Rechtsextremismus, Skinheads,<br />
Jugend, Jugendkultur,<br />
Gewalt<br />
Afrika, Burkina Faso, Fremde<br />
Kulturen, Tradition und Moderne,<br />
Alter, Freundschaft<br />
DDR, Stasi, Zeitgeschichte,<br />
Deutsche Geschichte, Menschenrechte,<br />
Unterdrückung,<br />
Diktatur, Polizeistaat<br />
Nationalsozialismus, Judenverfolgung,<br />
Deutsche Geschichte,<br />
Zivilcourage, Widerstand<br />
Integration, Behinderung,<br />
Schule, Pädagogik, Kinder,<br />
Jugendliche<br />
Kinder, Armut, Aussteiger,<br />
Familie, Literaturverfilmung,<br />
Freundschaft, Gerechtigkeit<br />
Faust, Literaturverfilmung,<br />
Goethe, Filmklassiker, Theater<br />
und Film<br />
Faust, Literaturverfilmung,<br />
Goethe, Filmklassiker<br />
Politik, Gesellschaft, Werte<br />
und Normen, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Werte<br />
und Normen, Religion, Kunst<br />
– und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion, Kunst – und<br />
fächerübergreifend<br />
Geschichte, Politik, Gesellschaft,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Werte<br />
und Normen, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geografie,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geschichte,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Geschichte,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion, Musik – und<br />
fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft, Soziales,<br />
Werte und Normen,<br />
Religion – und fächerübergreifend<br />
Politik, Gesellschaft,<br />
Deutsch, Soziales, Werte<br />
und Normen, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
Deutsch, Kunst, Werte und<br />
Normen, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
Deutsch, Kunst, Werte und<br />
Normen, Religion – und<br />
fächerübergreifend<br />
14<br />
14<br />
12<br />
14<br />
14<br />
14<br />
14<br />
14<br />
10<br />
10<br />
14<br />
10<br />
8<br />
14<br />
14<br />
20. - 23.<br />
November<br />
20. - 23.<br />
November<br />
20. - 23.<br />
November<br />
11. - 14.<br />
Dezember<br />
11. - 14.<br />
Dezember<br />
11. - 14.<br />
Dezember<br />
11. - 14.<br />
Dezember<br />
11. - 14.<br />
Dezember<br />
22. - 25.<br />
Januar<br />
22. - 25.<br />
Januar<br />
22. - 25.<br />
Januar<br />
22. - 25.<br />
Januar<br />
22. - 25.<br />
Januar<br />
18.+19.<br />
September<br />
25.+26.<br />
September<br />
dt.U.: Originalsprache mit deutschen Untertiteln<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
3
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Die Bausteine der <strong>KinoSchule</strong><br />
1. Filmsichtung<br />
Zentraler Baustein der <strong>KinoSchule</strong> ist die Filmvorführung im Kino. Diese Sondervorführung findet<br />
während der Unterrichtszeit statt. Vor der Vorführung gibt es eine inhaltliche und auf die Gestaltung<br />
zielende Einführung durch einen Referenten der Medienzentren. Im Anschluss findet ein<br />
Filmgespräch über das soeben Gesehene, Gehörte und Erlebte statt.<br />
2. Material und Unterrichtsplanung<br />
Die <strong>KinoSchule</strong> stellt im Rahmen ihrer Möglichkeiten Materialien zur Verfügung, die zur Vor- und<br />
Nachbereitung der Filmsichtung im Unterricht genutzt werden können. Darüber hinaus stehen wir<br />
für beratende Gespräche, für eine Unterstützung bei der Unterrichtsplanung zur Verfügung.<br />
3. Schüler-Workshops “Filmkritik” und “Filmsprache”<br />
Im Rahmen der <strong>KinoSchule</strong> bieten die Medienzentren Workshops an, die in Absprache mit den<br />
LehrerInnen für die SchülerInnen organisiert werden.<br />
Näheres dazu erfahren Sie bei uns.<br />
4. Lehrerfortbildung - Multiplikatorenfortbildung<br />
Die <strong>KinoSchule</strong> bietet die Möglichkeit einer Lehrer- und Multiplikatorenfortbildung an, die unter<br />
Bezug auf die behandelten Filme, aber durchaus auch ganz unabhängig davon eine ganz allgemeine<br />
Einführung in Filmsprache und Filmgeschichte bietet.<br />
Thematische Schwerpunkte und zeitliche Ausgestaltung nach Absprache.<br />
Termine<br />
Montag - Donnerstag jeweils um 9 Uhr und 11.30 Uhr<br />
Preise<br />
Eintritt: 3 Euro / Begleitpersonen frei<br />
Veranstaltungsort<br />
Kino im Künstlerhaus (Kommunales Kino)<br />
Sophienstr. 2<br />
30159 Hannover<br />
Anmeldung<br />
Information und Anmeldung beim Medienzentrum<br />
Tel: 0511 / 989 68-25<br />
Fax: 0511 / 989 68-17<br />
Mail: Ralf.Knobloch@mzrh.de<br />
Medienzentrum der Region Hannover<br />
Altenbekener Damm 79<br />
30173 Hannover<br />
4 www.kinoschule-hannover.de
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
200 Jahre Goethes Faust<br />
Faust<br />
Peter Gorski, Deutschland 1960, 129 Minuten<br />
mit Will Quadflieg, Gustaf Gründgens, Ella Büchi, Elisabeth Flickenschildt, Hermann Schomberg<br />
Adaption der klassischen Inszenierung des „Faust“ von Gustaf Gründgens am Deutschen<br />
Schauspielhaus Hamburg. Mit der Regie wurde der damals noch völlig unerfahrene Adoptivsohn<br />
von Gründgens, Peter Gorski, beauftragt, der versuchte, gezielt filmische Stilmittel (Wechsel<br />
der Perspektive, assoziative Zwischenschnitte) einzusetzen, um sich von einer reinen Abfilmung<br />
der Inszenierung zu lösen. Verleihmitteilung<br />
Seitdem Gustaf Gründgens vor fast 30 Jahren erstmalig den Mephisto spielte, blieb ihm als<br />
Darsteller wie als Regisseur der „Faust“ das künstlerische Lebensanliegen. Nur so ist die endgültige<br />
Großleistung der Hamburger Inszenierung zu begreifen, mit der es dem nun 60jährigen<br />
gelang, das klassische Werk von allen theaterhistorischen oder zeitmodisch gebundenen Auffassungen<br />
zu entrümpeln und in einem geistig reinen Zustande dem Gegenwartsverständnis<br />
zu erschließen. (...)<br />
Praktisch kam es mithin darauf an, bei größtmöglicher Schonung des szenischen Raums, mit<br />
einfachsten Bühnenbildern und intensivem Einsatz von Farbe und Licht die Hauptaufgaben<br />
der Kameraführung und dem Schnitt aufzubürden: sie hatten mit vorsichtiger Beweglichkeit die<br />
szenischen Komplexe zu umkreisen und in einem durchgehenden Ablauf zu gliedern, Brennpunkte<br />
des Textes unmerklich herauszuheben und schauspielerische Glanzpassagen in den<br />
Vordergrund der Großaufnahme zu holen. Film-Dienst vom 19.10.1960<br />
Thema: Faust, Literaturverfilmung, Goethe, Filmklassiker, Theater und Film<br />
Fächer: Deutsch, Kunst, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 18. und 19. September 2006<br />
Stummfilm mit Klavierbegleitung<br />
Faust - Eine deutsche Volkssage<br />
Friedrich Wilhelm Murnau, Deutschland 1925/1926, 97 Minuten<br />
mit Gösta Ekman, Emil Jannings, Camilla Horn, Frida Richard, Wilhelm Dieterle<br />
Basierend auf Motiven des Goethe-Klassikers erzählt „Faust“ die Geschichte<br />
des gleichnamigen Gelehrten, der von Mephisto in Versuchung<br />
geführt wird. Mephisto hatte in einem Streit mit dem Erzengel Gabriel behauptet,<br />
er könne jeden Menschen vom Weg Gottes abbringen. Um den<br />
alten Faust zu verführen, lässt Mephisto das Land von der Pest heimsuchen;<br />
da die sterbenden Menschen den Gelehrten um Hilfe anflehen und<br />
dieser t<strong>rot</strong>z seiner Gebete keine Hilfe von Gott erhält, sucht er Rat beim<br />
Teufel... Verleihmitteilung<br />
Der Film war schon lange abgerollt, aber in leuchtender Pracht klangen<br />
die herrlichen Bilder in mir nach und gaben mir das, was ich jahrelang<br />
vergeblich ersehnt, das Erlebnis der Faust-Dichtung. Habet unseren<br />
Dank, ihr Filmschöpfer, die ihr befähigt seid, erhabene Kunst in wuchtigen<br />
Bildern fürs Menschenherz verständlich zu machen! Film-Magazin<br />
vom 12.8.1928<br />
„Als F.W. Murnau, wohl der bedeutendste Filmschöpfer, den Deutschland<br />
je besessen hat, im Jahre 1926 seinen „Faust“-Film vollendete, war er auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn. (...) Teils nach der Volkssage,<br />
teils nach Goethes Drama geschaffen, zeigt dieser deutsche Stummfilm durch seine erschütternde Bildersprache und die echte<br />
Ausdruckskraft, dass es auch Filme gibt, die ihre Zeit zu überleben vermögen. Für Freunde echter Filmkunst (...) warm zu empfehlen.<br />
Evangelischer Film-Beobachter vom 31.7.1958<br />
Thema: Faust, Literaturverfilmung, Goethe, Filmklassiker<br />
Fächer: Deutsch, Kunst, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 25. und 26. September 2006<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
5
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
September 2006<br />
Die Blindgänger<br />
Bernd Sahling, Deutschland 2003, 88 Minuten<br />
mit Ricarda Ramünke, Dominique Horwitz, Maria Rother, Oleg Rabcuk, Dennis Ritter, Christine Hoppe, Dieter Montag<br />
Sie machen Musik und haben Talent. Marie und Inga sind beide 13. Beste Freundinnen, die ihre Geheimnisse<br />
teilen und alle Probleme: mit den Lehrern, dem Aussehen, den Jungs und der ersten Liebe.<br />
Genau wie alle Mädchen ihres Alters - mit einem großen Unterschied: Marie und Inga sind blind, zu Hause in einem<br />
Internat für Sehbehinderte. Beide lieben die Musik. Gern würden sie in einer Band von „Guckis“ mitspielen,<br />
doch schon bei der ersten Bewerbung gibt‘s eine Abfuhr: „sehr begabt, aber nicht medientauglich“. Dann eben<br />
nicht, denkt Marie, bleibt alles beim Alten. Bis sie Herbert begegnet, einem jungen Russlanddeutschen.<br />
Der schleppt so ein komisches Instrument mit sich rum und will zurück in seine Heimat Kasachstan. Doch dafür<br />
braucht er Geld, viel Geld. Marie beschließt, ihm zu helfen. Heimlich versteckt sie den Jungen im Internat. Das<br />
bringt ihre Freundin Inga auf die Idee: Wir gründen eine eigene Band und spielen in der Stadt. Nun müssen sie<br />
raus aus dem Internat und rein ins Leben. Aber da kann man stolpern...<br />
Herausragender Film über die Welt sehbehinderter Teenager, der nicht in Mitleid schwelgt, sondern eine frische,<br />
mit selbstironischem Humor gewürzte Geschichte zweier Mädchen erzählt, die mit Leidenschaft und Mut ihren<br />
eigenen Weg gehen. www.filmz.de / Kinotipp der katholischen Filmkritik<br />
Thema: Behinderung, Jugend, Freundschaft, Toleranz, Anderssein<br />
Fächer: Werte und Normen, Gesellschaft, Musik, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: Ohne Altersbeschränkung, empfohlen ab 9 Jahren<br />
Termin: 25. - 28. September 2006<br />
Der <strong>rot</strong>e Kakadu<br />
Dominik Graf, Deutschland 2004, 128 Minuten<br />
mit Max Riemelt, Jessica Schwarz, Ronald Zehrfeld<br />
Im Frühjahr des Jahres 1961 kommt Siggi nach Dresden. Hals über Kopf verliebt er sich in die junge<br />
Dichterin Luise. Über sie lernt er nicht nur das berüchtigte Tanzlokal „Roter Kakadu“ kennen, sondern<br />
auch den lebenslustigen Wolle, ihren Ehemann. Siggi schließt Freundschaft mit Wolle und taucht ein in<br />
eine neue, faszinierende Welt. Doch die unbeschwerten Abende im „Roten Kakadu“ sind gezählt: Wolle<br />
wird verhaftet und plötzlich muss Siggi um Luise und seine Zukunft kämpfen...<br />
DER ROTE KAKADU von Dominik Graf erzählt eine Liebesgeschichte im Sommer 1961, dem Jahr des Berliner<br />
Mauerbaus. Lebenshunger, Liebe, Rock ‘n’ Roll – und nicht zuletzt die legendäre Dresdner „Kakadu-Bar“<br />
stehen im Mittelpunkt des Films, der authentisch und voller Leidenschaft vom Lebensgefühl der<br />
Jugend in der damaligen DDR erzählt. Verleihmitteilung<br />
Dominik Graf inszenierte seine Geschichte um Freiheitswillen, Ideale und Ideologien mit viel Gespür für<br />
Atmosphäre. Zugleich setzt er sich ernsthaft mit diesem bedeutenden Zeitabschnitt der jüngeren deutschen<br />
Vergangenheit auseinander. Bundeszentrale für politische Bildung<br />
Thema: Deutsche Geschichte, DDR, Ost-West-Konflikt, Jugend, Freundschaft, Ideologie<br />
Fächer: Geschichte, Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Deutsch, Kunst – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren - empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 25. - 28. September 2006<br />
Lost Children<br />
Ali Samadi Ahadi / Oliver Stolz, Deutschland 2005, 97 Minuten, dt.U. und Voice-over<br />
Es ist der längste Krieg Afrikas: Seit fast 20 Jahren findet unter den Augen der<br />
Weltöffentlichkeit im Norden Ugandas ein unvorstellbares, systematisches Morden<br />
statt. Die Mitglieder der fanatisch-religiösen LORD´S RESISTANCE ARMY (LRA)<br />
entführen Kinder aus ihren Dörfern und zwingen sie zum Töten, auch ihrer eigenen<br />
Familienangehörigen. Opfer werden zu Tätern gemacht und einem Volk werden so<br />
über Generationen hinweg Lebensgrundlage und Zukunft genommen.<br />
LOST CHILDREN ist das eindringliche und sensible Porträt von vier Kindersoldaten<br />
zwischen 8 und 14 Jahren, die nach gelungener Flucht aus den Buschlagern der<br />
Rebellen nur Eines wollen: wieder Kind sein und leben.<br />
Beide Regisseure waren selbst in ihrer Kindheit mit den Schrecken des Kriegs<br />
konfrontiert und wählten deshalb für ihren Film konsequent die Perspektive der<br />
Kinder. Verleihmitteilung<br />
Vier Monate lang begleiteten Ali Samadi Ahadi und Oliver Stolz vier Kinder zwischen 8 und 14 Jahren, die nach gelungener Flucht nur eines<br />
wollen: wieder Kind sein. Doch die Gesellschaft und auch ihre Familien sehen in ihnen meist nur noch Mörder. LOST CHILDREN ist eine ungewöhnliche,<br />
sehr persönliche Nahaufnahme jenseits der Fernsehnachrichten - ein Film, der engagiert Partei ergreift. (...) Filmmesse Leipzig<br />
Thema: Menschenrechte, Kinderrechte, Kindersoldaten, Afrika, Uganda, Gewalt, Krieg<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14<br />
Termin: 25. - 28. September 2006<br />
6 www.kinoschule-hannover.de
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
September 2006<br />
Rolltreppe abwärts<br />
Dustin Loose, Deutschland 2005, 73 Minuten<br />
mit Ben Unterkofler, Rasmus Haake, Timo Rüggeberg, Philipp Hilali, Jürgen Haug, Felix Hütter, Giselheid Hönsch<br />
Der 13-jährige Jochen hat keine Freunde. Den neuen Lebensgefährten<br />
seiner Mutter akzeptiert er nicht und da sie berufstätig ist, ist Jochen oft<br />
allein. Er sehnt sich nach Freundschaft, Aufmerksamkeit und Geborgenheit.<br />
Als er aus Frust und Langeweile zu klauen beginnt, trifft er auf einem<br />
seiner Kaufhaus-Streifzüge seinen coolen Mitschüler Alex. Dieser drängt<br />
ihn, einen MP3-Player zu stehlen und prompt wird Jochen erwischt.<br />
Seine Mutter ist ratlos. Sie weiß nicht, wie Sie mit ihrem Sohn umgehen<br />
soll und gibt ihn – auch unter dem Druck ihres neuen Lebensgefährten<br />
– in ein Erziehungsheim. Hier erlebt Jochen den rauen Alltag des Heims.<br />
Besonders leidet er unter den derben Erziehungsmethoden des Erziehers<br />
Hamel: Kontrolle Tag und Nacht!<br />
Für Jochen erscheint sowohl sein Verbleib als auch seine Rückkehr nach<br />
Hause ausgeschlossen. Er beschließt, aus dem Heim auszubrechen. Auf<br />
einem zerstörerischen Streifzug durch die Stadt eskaliert die Situation...<br />
Schon als millionenfach verkaufte Schullektüre überzeugte der Jugendbuchklassiker von Hans-Georg Noack über den 13-jährigen Jochen,<br />
der durch häusliche und soziale Probleme in einen „Strudel abwärts“ gerät und in einem Erziehungsheim erleben muss, dass die<br />
Erwachsenen bei der Erfüllung ihrer Aufgabe – nämlich der Hilfe und Unterstützung der Kinder – auf ganzer Linie versagen.<br />
Der Film wurde von einer Gruppe von Schülern realisiert – und ein Überraschungserfolg in den Kinos!<br />
Thema: Jugend, Kriminalität, Gewalt, Orientierungslosigkeit, Suche nach Geborgenheit, Literaturverfilmung<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion, Deutsch – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Termin: 25. - 28. September 2006<br />
Monsoon Wedding<br />
Mira Nair, Indien 2001, 114 Minuten, dt.F.<br />
mit Naseeruddin Shah, Lillete Dubey, Vijay Raaz, Shefali Shetty, Tilotama Shome, Vasundra Das, Parvin Dabas<br />
Im Haus der indischen Familie Verma herrscht helle Aufregung: In drei Tagen<br />
wird die 24-jährige Aditi vor den Traualtar treten. Widerwillig hat die junge<br />
Frau der arrangierten Hochzeit mit einem amerikanischen Inder aus Texas<br />
zugestimmt - obwohl sie eigentlich noch immer in ihren Ex-Liebhaber und<br />
Chef Vikram verliebt ist. Von diesem Aufruhr der Gefühle bekommt der Rest<br />
der riesigen Verma-Sippe nichts mit.<br />
Aus der ganzen Welt sind die Familienmitglieder nach Neu Delhi gereist, um<br />
an der Feier teilzunehmen. Kein Wunder, dass es im Haus der Brautfamilie<br />
drunter und drüber geht. Da wäre zum Beispiel der nervöse Brautvater, den<br />
der ganze Trubel nervt, zumal die Vorbereitungen nicht gerade reibungslos<br />
verlaufen. Oder der erfolgreiche Catering-Unternehmer P.K. Dubey, der<br />
das Fest organisiert und die ganze überdrehte Vorfreude der Gäste ziemlich<br />
gelassen nimmt - bis er sich in Alice verliebt, eine Angestellte der Vermas.<br />
Von einer Sekunde zur Nächsten ist der launische P.K. plötzlich selbst in<br />
bester Hochzeitslaune. Von der romantischen Stimmung lassen sich auch<br />
die 17-jährige Ayesha und der aus Australien stammende Rahul anstecken.<br />
Mit einer so attraktiven Inderin hat der 19-jährige in Neu Delhi jedenfalls nicht gerechnet. Dann gibt es da noch Ria, die abgeklärte,<br />
unverheiratete Cousine der Braut. Sie beobachtet das turbulente Durcheinander mit einer Mischung aus Skepsis und Spott. Mit einer<br />
dramatischen Enthüllung wird sie am Abend der Hochzeit für große Aufregung sorgen - wie überhaupt der ganze Hochzeitstag noch so<br />
manche Überraschung für den Verma-Clan bereithält.<br />
In dieser aufgeheizten Stimmung kommt der tropische Monsoon-Regen genau richtig: Er beschert den erhitzten Gemütern ein wenig<br />
Abkühlung, reinigt die Stimmung von allen bösen Gedanken und bringt die Gefühle der illustren Gästeschar wieder in harmonischen<br />
Einklang. arte<br />
Mira Nair (SALAAM BOMBAY!) beobachtet in ihrer Tragikomödie gekonnt die Verhältnisse im Neureichen-Milieu Indiens, wobei Tradition und<br />
Moderne manchmal gnadenlos aufeinander treffen. Hier werden fünf kleine Geschichten zu einem stimmigen, witzigen und durchaus<br />
sensiblen Gesellschaftsbild verwoben. Davon ließ sich auch die Jury des Filmfestivals von Venedig überzeugen, die Nairs Bestandsaufnahme<br />
2002 mit dem Goldenen Löwen auszeichnete. prisma-online<br />
Auszeichnungen: Goldener Löwe, Venedig 2002<br />
Thema: Indien, Asien, Tradition und Moderne, Fremde Kulturen<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 12 Jahren<br />
Termin: 25. - 28. September 2006<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
7
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
November 2006<br />
We feed the world – Essen global<br />
Erwin Wagenhofer, Österreich 2005, 95 Minuten<br />
Mit Jean Ziegler, Karl Otrok, Peter Brabeck-Letmathe<br />
Tag für Tag wird in Wien genau so viel B<strong>rot</strong> vernichtet wie Graz verbraucht.<br />
Auf rund 350.000 Hektar vor allem in Lateinamerika werden Sojabohnen<br />
für die österreichische Viehwirtschaft angebaut, daneben hungert ein Viertel<br />
der einheimischen Bevölkerung. Jede Europäerin und jeder Europäer essen<br />
jährlich zehn Kilogramm künstlich bewässertes Treibhausgemüse aus Südspanien,<br />
wo deswegen die Wasserreserven knapp werden. Mit „We feed<br />
the world“ hat sich Erwin Wagenhofer auf die Spur unserer Lebensmittel<br />
gemacht. Sie hat ihn nach Frankreich, Spanien, Rumänien, Brasilien und zurück<br />
nach Österreich geführt. Roter Faden ist ein Interview mit Jean Ziegler,<br />
UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung.<br />
WE FEED THE WORLD – ESSEN GLOBAL ist ein Film über Ernährung und Globalisierung,<br />
Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und<br />
Geldflüsse - ein Film über den Mangel im Überfluss. Er gibt in eindrucksvollen<br />
Bildern Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel sowie erste Antworten<br />
auf die Frage, was der Hunger auf der Welt mit uns zu tun hat. Zu Wort kommen neben Fischern, Bauern und Fernfahrern auch<br />
Jean Ziegler und der Produktionsleiter von Pioneer Rumänien sowie Peter Brabeck, Konzernchef von Nestlé International, dem größten<br />
Nahrungsmittelkonzern der Welt. www.essen-global.de<br />
Thema: Weltmarkt, Unfairer Handel, Globalisierung, Lebensmittel, Industrielle Produktion von Nahrungsmitteln, Genfood<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion, Biologie – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 6 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 20. - 23. November 2006<br />
Korczak<br />
Andrzej Wajda, Polen/ Deutschland/ Großbritannien 1990, 112 Minuten, dt.F.<br />
mit Wojtek Pszoniak, Ewa Dalkowska, Piotr Kozlowski, Marzena Trybala, Wojciech Klata<br />
Der Film erzählt von Janusz Korczak, dem polnisch-jüdischen Arzt, Schriftsteller und Pädagogen: Die<br />
Geschichte beginnt in Warschau, wo Korczak vor dem Krieg ein Heim für jüdische Waisenkinder leitete.<br />
Nach dem Überfall deutscher Truppen auf Polen muss er mit den Kindern ins Ghetto umziehen. T<strong>rot</strong>z<br />
der ständigen Suche nach Nahrung für die eingesperrten Kinder bemüht er sich, ihnen inmitten der<br />
täglichen Bedrohung ihre Ängste zu nehmen. Als das Ghetto Anfang August 1942 geräumt wird, gibt<br />
es auch für das Waisenhaus keine Ausnahme. Freunde mit guten Verbindungen wollen ihm die Flucht<br />
ins Ausland ermöglichen, doch Janusz Korczak lässt seine geliebten Waisen nicht allein. Am 9. August<br />
1942 wird er mit 200 Kindern ins Vernichtungslager Treblinka transportiert und ermordet.<br />
„Wer sagt, er opfere sich für andere, der lügt. Der eine spielt gerne Karten, der nächste liebt Frauen,<br />
ein anderer geht ständig zum Pferderennen. Ich mag Kinder. Für mich bedeuten sie kein Opfer. Ich tue<br />
es nicht für sie, sondern für mich. Ich brauche das. Dem Gerede von Aufopferung sollte man keinen<br />
Glauben schenken. Das ist nichts als Lüge und Heuchelei.“ Dr. Korczak, 1936<br />
Dieser Film stellt ein erschütterndes Plädoyer für Menschlichkeit und Würde dar. In eindringlichen Bildern<br />
wird nicht nur Korczaks Leben im Warschauer Ghetto gezeigt; sehr deutlich wird auch die Brutalität<br />
des Nazi-Regimes, die unmenschliche Auswirkung des Rassismus auf die Würde des Menschen. Gerade<br />
die eher beiläufige Darstellung von Gewalt, die sich neben, aber auch an Korczak vollzieht, erschüttert und macht durch ihre ständige<br />
Präsenz den Terror deutlich. Jury-Begründung 25. Internationaler Jugendfilmfest<br />
Ein Plädoyer für Menschlichkeit und Würde. Hans Strobel, Lexikon des Kinder- und Jugendfilms<br />
Thema: Nationalsozialismus, Rassismus, Judenverfolgung, Widerstand, Zivilcourage<br />
Fächer: Geschichte, Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren<br />
Termin: 20. - 23. November 2006<br />
Knallhart<br />
Detlev Buck, Deutschland 2006, 98 Minuten<br />
mit David Kroß, Arnel Taci, Jenny Elvers-Elbertzhagen, Kai Michael Müller,<br />
Inanç Oktay Özdemir<br />
Nach einem heftigen Streit mit ihrem langjährigen Geliebten Dr. Peters ändert sich das<br />
sichere Leben von Miriam Polischka und ihrem 15-jährigen Sohn Michael - kurz Polischka<br />
genannt - grundlegend: Die beiden müssen Peters Villa im reichen Zehlendorf<br />
verlassen und sich im chaotischen Berlin-Neukölln einquartieren. Vollauf beschäftigt<br />
mit der Suche nach einer neuen guten Partie entgehen Miriam die Probleme ihres<br />
Sohnes in der neuen Umgebung. Polischka wird von einer Gang brutal zur Zahlung<br />
von Schutzgeld gezwungen. Er bricht mit seinen neuen Schulfreunden Crille und Mat-<br />
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November 2006<br />
ze in die vertraute Zehlendorfer Villa ein, um aus dem Erlös der Beute die Gang bezahlen zu können. Erol, dem Anführer der Gang, reicht<br />
das nicht. Polischka wehrt sich, aber bevor der Streit eskalieren kann, rettet ihn Hamal, ein italienischer Hehler, der eigentlich Afghane ist,<br />
aus dieser ausweglosen Situation. Da im Neuköllner Kiez aber nichts umsonst ist, muss Polischka für ihn als Drogenkurier arbeiten. Als<br />
er an einem Tag eine heißere Lieferung als üblich übernimmt, wird er von Erol überrascht. Um ihn zu provozieren wirft dieser Polischkas<br />
Rucksack mit samt dem Drogengeld von einer S-Bahn Brücke. Der Rucksack landet auf einem gerade vorbeifahrenden Zug.<br />
Damit wird Polischka auch für Hamal zu einem Problem, denn die Schulsachen in Verbindung mit dem Geld werden die Polizei auf den<br />
Plan rufen. Hamal muss reagieren und auf einer Lichtung außerhalb der Stadt kommt es zum Show-down...<br />
In Knallhart geht es nicht um ethnisch-kulturelle Befindlichkeiten. Der Hass, der Michael in der neuen Schule entgegenschlägt, ist nicht<br />
einfach der Hass „gewalttätiger Ausländer“ auf den „deutschen Jungen“, sondern ein „knallharter“, sadistischer Hass der Armut auf die<br />
Reichen, die nicht weit von hier in ihren Villen leben. Soziale Wut treibt Erol an, er will Rache nehmen an dem vermeintlich wohlhabenden<br />
Michael, ihn als hilfloses Opfer am Boden sehen. www.wsws.org<br />
Thema: Jugend, Migration, Gewalt<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 – Prädikat „besonders wertvoll“<br />
Termin: 20. - 23. November 2006<br />
Moolaadé - Bann der Hoffnung<br />
Ousmane Sembene, Senegal/Frankreich/Burkina Faso/Kamerun/Marokko/Tunesien 2004, 120 Minuten, dt.U.<br />
mit Fatoumata Coulibaly, Maimouna Hélène Diarra, Salimata Traoré, Dominique Zeïda, Mah Compaoré<br />
Der Film ist eine großartig in Szene gesetzte Parabel über die Tradition der Beschneidung junger<br />
Mädchen in Afrika sowie den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die aktuelle Praxis<br />
dieses Rituals.<br />
Vier Mädchen, die sich weigern sich beschneiden zu lassen, suchen Schutz bei einer Frau<br />
mit einem starken Willen, die ihre eigene Tochter vor der Beschneidung bewahrt hat. Als die<br />
anderen Bewohner des Dorfes und ihre Verwandten versuchen, sie zu zwingen, sich von den<br />
Mädchen zu trennen, beruft sie sich auf den altehrwürdigen Brauch des „Mooladé“, das einen<br />
unantastbaren Schutzraum, Zufluchtsstätte bietet. Selbst als die Heirat ihrer Tochter durch ihre<br />
mutige Haltung gefährdet wird, behauptet sie ihre Stellung.<br />
Der Altmeister des afrikanischen Kinos, Ousmane Sembène, erzählt in faszinierend lebendiger<br />
Optik ein ergreifendes und berührendes afrikanisches Drama im Spannungsfeld zwischen Tradition<br />
und Moderne.<br />
Auszeichnungen: Hauptpreis „Un Certain Regard“ beim Filmfestival in Cannes 2004<br />
Thema: Afrika, Fremde Kultur, Tradition und Moderne, Beschneidung, Zivilcourage<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion, Kunst – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren - empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 20. - 23. November 2006<br />
Buud Yam<br />
Gaston J. M. Kaboré, Burkina Faso 1997, 97 Minuten, dt.U.<br />
mit Serge Yanogo, Amssatou Maïga, Sévérine Oueddouda, Colette Kaboré, Boureima Ouedraogo, Joseph Yanogo<br />
Der Film spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und erzählt die Geschichte eines jungen<br />
Mannes, namens Wênd Kûuni. Dieser begibt sich auf eine lange, abenteuerliche und gefährliche<br />
Reise, um jenen Heiler zu finden, von dem es heißt, nur er könne seine Schwester<br />
Pugheere wieder gesund machen. Die Reise zu dem Heiler wird für Wênd Kûuni zu<br />
einer Suche nach seiner eigenen Identität.<br />
Buud Yam bedeutet auf Mooré „das Erbe“, sowohl im spirituellen wie im moralischen<br />
Sinne.<br />
Gaston J. M. Kaboré über „Buud Yam“: „Wenn die Gemeinschaft vergisst und alles wieder<br />
seinen normalen Gang geht, bleibt Wênd Kûuni mit seinen Zweifeln alleine. Der Schmerz,<br />
der an ihm nagt, ist die Beziehung zu seinem Vater, der ihn verlassen hat. Wênd Kûuni ist<br />
nun gereift, und damit auch bereit, einen Schritt in Richtung auf jenen Mann hin zu tun,<br />
den er die ganze Zeit für sein tragisches Leben verantwortlich gemacht hat, und auch in<br />
Richtung der dunklen Seite seiner Erinnerungen. In diesem Sinne kann das offene Ende des Filmes als ein Zeichen für eine neue Reise<br />
interpretiert werden, sei diese real oder mental: denn niemand löst endgültig die Zweifel über die eigene Existenz.“<br />
Buud Yam erhielt 1997 den Hauptpreis des panafrikanischen Filmfestivals FESPACO in Ouagadougou. Ein moderner<br />
Klassiker des afrikanischen Kinos.<br />
Thema: Afrika, Fremde Kultur, Tradition und Moderne, Burkina Faso<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion, Kunst – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 12 Jahren<br />
Termin: 20. - 23. November 2006<br />
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<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Dezember 2006<br />
Edelweißpiraten<br />
Kiki und Niko von Glasow, Deutschland/Schweiz/Niederlande/Luxemburg 2004, 111 Minuten<br />
Mit Ivan Stebunov, Bela B. Felsenheimer, Jochen Nickel, Anna Thalbach, Jan Decleir, Simon Taal, Jean Jülich<br />
Niko von Glasows EDELWEISSPIRATEN ist ein leidenschaftliches Plädoyer wider<br />
das Vergessen, das in seinem Tempo und seiner Direktheit (nicht nur)<br />
den jungen Kinozuschauer ins Herz trifft.<br />
Köln-Ehrenfeld, November 1944. Sie sind jung, wild und rebellisch. Wie<br />
Jugendliche überall und zu jeder Zeit. Doch die Arbeiterkinder Karl und<br />
sein jüngerer Bruder Peter sind Edelweißpiraten, Anti-Nazis, und werden<br />
deswegen von der Gestapo verfolgt. Gemeinsam mit dem flüchtigen KZ-<br />
Häftling Hans Steinbrück planen sie Sabotageakte und geraten bald ins<br />
Visier der Gestapo, die mit härtester Konsequenz gegen die Jugendlichen<br />
vorgeht. Als sie verhaftet werden, ist Karl zwischen Überlebenswillen, Verantwortungsgefühl,<br />
Liebe für seinen Bruder und der Loyalität zu den Edelweißpiraten<br />
hin- und hergerissen.<br />
So ist der Film nicht nur die Geschichte einer Bewusstwerdung der jungen<br />
Edelweißpiraten in den Kriegsjahren, die von kleinen Aktionen, die fast<br />
noch als „grober Unfug“ gelten können, zum Widerstand, zur Unterstützung<br />
kämpferischer Gruppen, zu Sabotageakten, zum Plan, das Kölner<br />
Gestapo-Hauptquartier zu sprengen, schließlich zum Tod am Galgen führte. Es ist auch ein Film, der das öffentliche Bewusstsein des<br />
Widerstands im Kleinen zurechtrückt und der implizit die Trägheit der bundesrepublikanischen Mentalität kritisiert, dass man nichts habe<br />
machen können. Jean Jülich, einer der überlebenden Edelweißpiraten, erzählt die Geschichte von Karl als seine eigene, und wahrscheinlich<br />
war sie das auch. www.cinefacts.de<br />
Thema: Nationalsozialismus, Faschismus, Widerstand, Zivilcourage, Jugendkultur<br />
Fächer: Geschichte, Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 11. - 14. Dezember 2006<br />
Alles auf Zucker<br />
Dani Levy, Deutschland 2005, 95 Minuten<br />
mit Henry Hübchen, Hannelore Elsner, Udo Samel, Golda Tencer, Steffen G<strong>rot</strong>h, Anja Franke, Sebastian Blomberg<br />
Dem schlitzohrigen Zocker und Ex-DDR-Sportreporter Jaeckie Zucker steht das Wasser bis<br />
zum Hals – seine Frau Marlene droht ihm mit der Scheidung, der Gerichtsvollzieher mit dem<br />
Knast. Ein Billard-Turnier soll ihn sanieren, doch dann stirbt seine Mutter. In ihrem Testament<br />
verlangt sie, dass Jaeckie sich mit seinem Bruder Samuel versöhnt, einem orthodoxen Juden.<br />
Welten prallen aufeinander, als Samuel mit seinem ganzen Familienclan in Jaeckies chaotischem<br />
Haushalt anrückt, um gemeinsam die Totenfeier zu organisieren. Doch die beiden verfeindeten<br />
Sturköpfe haben keine Wahl. Sie müssen sich zusammenraufen...<br />
Daniel Levy gelingt es in seinem Film, mit jüdischen Sitten und Gebräuchen, aber auch mit<br />
dem Ost-West-Konflikt auf spielerische Weise umzugehen. Mit großem Tempo treibt er die Geschichte<br />
Jaeckis voran, der versucht, sein Leben wieder in Ordnung zu bringen und langsam<br />
versteht, wie wichtig familiärer Zusammenhalt ist.<br />
Auszeichnungen: Deutscher Filmpreis 2005 in Gold jeweils für Bester Film, Beste Regie (Dani Levy), Bester Hauptdarsteller<br />
(Henry Hübchen), Bestes Drehbuch (Holger Franke und Dani Levy), Beste Filmmusik (Niki Reiser) und Bestes<br />
Kostümbild (Lucie Bates).<br />
Thema: Deutsche Gegenwart, Judentum, Religion, Tradition und Moderne, DDR, BRD<br />
Fächer: Geschichte, Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 6 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 11. - 14. Dezember 2006<br />
Lumumba<br />
Raoul Peck, Frankreich/Belgien/Haiti/Deutschland 2000, 109 Minuten, dt.U.<br />
mit Eriq Ebouaney, Alex Descas, Théophile Moussa Sowie, Maka Kotto, Dieudonné Kabongo, André Debaar,<br />
Vom einfachen Postangestellten steigt er innerhalb kürzester Zeit zum Premier auf – noch dazu zum ersten Premierminister seines Landes:<br />
Patrice Lumumba führt den Kongo, ein Land von der Größe Westeuropas, in die Unabhängigkeit. Von der belgischen Kolonialmacht<br />
wird das Land nur deshalb aufgegeben, weil er Ende der 50er Jahre politisch nicht mehr als Kolonie zu halten ist.<br />
Raoul Peck erzählt in seinem streng an den historischen Fakten orientierten Spielfilm die Geschichte dieses Patrice Lumumba, der,<br />
kaum an die Macht gekommen, durch ein politisches Intrigenspiel des Westens entmachtet und ermordet wird. Und weil sein Schicksal<br />
– jenseits dieser ebenso einzigartigen wie tragischen politischen Karriere – die Geschichte seines Landes bis in unsere Tage vorzeichnet<br />
und in mancherlei Hinsicht auch zu einem Gleichnis für die Entkolonisierung des ganzen Kontinents wird, ist Patrice Lumumba zu jener<br />
legendären ja fast mythischen Figur geworden, die den Aufbruch Afrikas in die politische Unabhängigkeit stellvertretend widerspiegelt.<br />
Im weiteren Verlauf hält sich der Film dann an die Chronologie der Ereignisse: eine belgische Brauerei setzt auf das rhetorische Geschick<br />
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Dezember 2006<br />
des etwa dreißigjährigen Lumumba für eine Werbekampagne für ihr Polar Beer und dieser<br />
nutzt diese Gelegenheit durch das Land zu reisen vor allem für sein eigentliches Anliegen,<br />
Propaganda für eine ganze andere Sache zu betreiben – für die Befreiungsbewegung des<br />
Mouvement Nationale Congolaise (MNC). Als deren Präsident wird er mehrfach inhaftiert,<br />
vertritt die Bewegung dann aber bei den offiziellen Gesprächen in Belgien, bei der die Bedingungen<br />
für die Entlassung des Landes in die politische Unabhängigkeit ausgehandelt<br />
werden sollen. Seine Partei gewinnt die ersten Wahlen; er wird Premier, düpiert den belgischen<br />
König mit einer kämpferischen Rede bei der offiziellen Feier zur Unabhängigkeit des<br />
Landes und sieht sich schon bald schier unüberwindbaren Problemen gegenüber. Meuternde<br />
Soldaten weigern sich, länger dem Kommando ihrer noch immer belgischen Offiziere<br />
zu gehorchen und die rohstoffreiche im Südosten gelegene Provinz Katanga droht mit der<br />
Sezession. Lumumba möchte unter allen Umständen die Einheit des Landes erhalten, aber<br />
die USA, Belgien und die anderen westlichen Mächte haben anderes im Sinn. Lumumba steht diesen Zielen im Wege und deshalb soll er<br />
beseitigt werden. Dabei weiß sich der Westen des ehrgeizigen jungen Mobutu zu bedienen, einem einstigen Weggefährten Lumumbas,<br />
der nun gegen ihn putschen wird und seine Hinrichtung durch ein Erschießungskommando einfädeln wird. Damit beginnen die dunklen<br />
Jahrzehnte der Diktatur von Mobutu Sese Seko, der die Demokratie als den Tod Afrikas beschwören wird.<br />
Thema: Afrika, Kongo, Unabhängigkeit, Zeitgeschichte, Diktaturen, Kolonialismus, Menschenrechte, Unterdrückung,<br />
Widerstand<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 11. - 14. Dezember 2006<br />
Schildkröten können fliegen<br />
Lakposhtha hâm parvaz mikonan/ Turtles Can Fly<br />
Bahman Ghobadi, Iran/ Irak 2004, 98 Minuten, dt.U.<br />
mit Avaz Latif, Soran Ebrahim, Saddam Hossein Feysal, Hiresh Feysal Rahman, Abdol Rahman Karim, Ajil Zibari<br />
Satellit ist dreizehn Jahre alt, technisch begabt und selbstbewusster Anführer einer Bande<br />
kurdischer Flüchtlingskinder. Nahe der türkisch-iranischen Grenze sammeln sie Landminen,<br />
die Satellit für eine kleine Summe an einen Zwischenhändler verkauft. Damit verdienen<br />
sie ihren Lebensunterhalt. Explosionen sind an der Tagesordnung und viele der Kinder<br />
sind verstümmelt. Eines Tages kommt die junge Agrin mit ihrem verkrüppelten Bruder<br />
Hengow und einem zweijährigen blinden Sohn Digah in das Lager. Agrin kümmert sich nur<br />
widerwillig um Digah, den sie nach einer Vergewaltigung durch irakische Soldaten geboren<br />
hat. Satellit verliebt sich in das verzweifelte Mädchen, das seine Gefühle jedoch nicht erwidert.<br />
Als Digah sich in einem Minenfeld verirrt, wagt es nur Satellit, das Feld zu betreten,<br />
um den Jungen zu retten. BJF-Clubfilmothek<br />
In bedrückenden, distanzierten Bildern schildert Bahman Ghobadi die Lage kurdischer<br />
Waisenkinder in einem Flüchtlingscamp kurz vor dem zweiten Irak-Krieg. Der preisgekrönte<br />
Film beeindruckt durch eine Erzählhaltung, die den Zuschauer nicht in die Identifikation,<br />
sondern zur Auseinandersetzung zwingt. Katrin Hoffmann, epd Film 5/2005<br />
Auszeichnungen: Friedensfilmpreis, Berlinale 2005; Bester Film, San Sebastian 2004; Isfahan 2004: Preis der Kinderjury.<br />
Thema: Iran, Irak, Kurdistan, Kinderrechte, Menschenrechte, Krieg, Landminen, Flüchtlinge<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 11. - 14. Dezember 2006<br />
Oi! Warning<br />
Dominik und Ben Reding, Deutschland 1999, 90 Minuten<br />
mit Sascha Backhaus, Simon Goerts, Sandra Borgmann, Dominik Breuer<br />
Ein 17-Jähriger aus kleinbürgerlichen Familienverhältnissen brennt nach Dortmund<br />
durch, wo er in einem dumpfen Skinhead und Kickboxer sein Vorbild sucht, immer<br />
mehr in die gewalttätige Szene der Skins gerät und zu ihrem unkritischen Mitläufer<br />
wird. Erst spät trifft er eine eigene, fatalerweise nicht minder von Gewalt bestimmte<br />
Entscheidung. In krassem Naturalismus ohne jede Beschönigung der jeweiligen<br />
„Szenen“ illustriert der hervorragend fotografierte Film die fatalen Sackgassen eines<br />
kollektiven Wahns, der sich in Hass und Zerstörung entlädt und damit jede Form jugendspezifischer<br />
Rebellion sprengt. Ein sperriger, „unbequemer“ und schmerzhafter<br />
Film über Heimatlosigkeit und Orientierungslosigkeit; vehement gespielt und kraftvoll<br />
inszeniert. film-dienst<br />
Thema: Rechtsextremismus, Skinheads, Jugend, Jugendkultur, Gewalt<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 11. - 14. Dezember 2006<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
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Januar 2007<br />
Yaaba<br />
Idrissa Ouedraogo, Burkina Faso/ Frankreich/ Schweiz 1989, 90 Minuten dt.U.<br />
mit Fatima Sanga, Noufou Ouedraogo, Roukietou Barry, Adama Ouedraogo, Amadé Toure<br />
‚Yaaba‘ bedeutet in der Sprache der Mooré in Burkina Faso Großmutter. Bila, der<br />
zwölfjährige Junge, nennt so die alte Sana, die bei den Dorfbewohnern als Hexe<br />
gilt und aus der Gemeinschaft verstoßen wurde. Langsam fassen der Junge und<br />
die einsame Greisin Vertrauen zueinander. Als Bilas Cousine Nopoko an Tetanus<br />
erkrankt, wird Sanas „böser Blick“ dafür verantwortlich gemacht. Bila bittet Sana um<br />
Hilfe. Während sie zum Heiler Taryam unterwegs ist, zündet ein Mann aus dem Dorf<br />
ihre Hütte an. Taryam gelingt es, Nopoko zu heilen. Am Ende stirbt Yaaba, ehe es<br />
zur Versöhnung zwischen ihr und den Dorfbewohnern gekommen ist. Verleihmitteilung<br />
Die Schauspieler dieses Films sind ausnahmslos Laien und stammen überwiegend<br />
aus dem Dorf, das als Drehort diente. Die alte Frau, die die Rolle der Sana spielt,<br />
hatte in ihrem Leben zudem nie zuvor einen Film gesehen. „Yaaba“ ermöglicht einen<br />
intimen, dabei aber nicht voyeuristischen Blick in die Kultur Burkina Fasos. Einfühlsam<br />
und gleichnishaft plädiert „Yaaba“ für mehr Toleranz und eine vorurteilsfreie<br />
Weltsicht. trigon-film<br />
Thema: Afrika, Burkina Faso, Fremde Kulturen, Tradition und Moderne, Alter, Freundschaft<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geografie, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 10 Jahren<br />
Termin: 22. - 25. Januar 2007<br />
Das Leben der anderen<br />
Florian Henckel von Donnersmarck, Deutschland 2005, 137 Minuten<br />
mit Ulrich Mühe, Sebastian Koch, Martina Gedeck, Ulrich Tukur, Thomas Thieme<br />
Ost-Berlin, November 1984. Fünf Jahre vor seinem Ende sichert der DDR-Staat seinen<br />
Machtanspruch mit einem erbarmungslosen System aus Kontrolle und Überwachung.<br />
Als Oberstleutnant Anton Grubitz den linientreuen Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler auf<br />
den erfolgreichen Dramatiker Georg Dreyman und seine Lebensgefährtin, den Theaterstar<br />
Christa-Maria Sieland, ansetzt, verspricht er sich davon einen Karriereschub.<br />
Immerhin stehen höchste politische Kreise hinter dem „operativen Vorgang“. Womit er<br />
nicht gerechnet hat: Das intime Eindringen in die Welt der Observierten verändert auch<br />
den Spitzel. Das Eintauchen in DAS LEBEN DER ANDEREN – in Liebe, Literatur, freies<br />
Denken und Reden – macht Wiesler die Armseligkeit seines eigenen Daseins bewusst<br />
und eröffnet ihm eine nie gekannte Welt, der er sich immer weniger entziehen kann. Doch<br />
das System ist nicht mehr zu stoppen – ein gefährliches Spiel beginnt, das die Liebe zwischen<br />
Dreyman und Christa-Maria Sieland in den Abgrund reißt und Wieslers bisherige<br />
Existenz vernichtet. Bis die Mauer fällt, haben alle einen hohen Preis gezahlt. Danach<br />
beginnt eine andere Welt. www.daslebenderanderen.de<br />
(...) Der Film hat eine wirklich gute Story, die allerdings ein wenig straffer erzählt werden<br />
könnte. Tragisches bieten Hauptmann Wiese und die Schauspielerin Christa-Maria Sieland.<br />
Für ausreichend Komik sorgt das t<strong>rot</strong>telige Stasifußvolk, das allerdings kaum stereotyper darzustellen ist. Und als Schauspieler<br />
konnte Donnersmarck die erste Garde gewinnen. Der derzeit vielleicht beste männliche deutsche Darsteller, Ulrich Mühe, gibt den Stasihauptmann<br />
Wiesner. Er, Gedeck und Tukur sind das eigentlich Bemerkenswerte am Film.<br />
Alle Zutaten stimmen also. Scheinbar ein gutes Debüt des Nachwuchsregisseurs. Nur ist „Das Leben der Anderen“ eben kein Film über<br />
die reale DDR. Es gab abends kaum Parkplätze, und einen Platz in der Kneipe zu finden, war reine Glückssache. Kunst, Kultur und Bildung<br />
hatten einen hohen Stellenwert, waren fast nur individuell limitiert. Weder Stasioffiziere noch andere „Bonzen“ wurden von einem<br />
offenbar kostenlosen Nuttenservice bedient, und ein Kulturminister, der nicht mal Politbüromitglied war, konnte einem Stasioffizier weder<br />
einen Befehl erteilen noch seine Karriere beflügeln. Überhaupt hatte Karrieredenken keineswegs einen so hohen Stellenwert wie in der<br />
bundesdeutschen Gesellschaft. Und weil das alles so anders war, stimmt die Filmstory eben nicht. Vielmehr bedient der Film lediglich die<br />
Ressentiments der Altbundesdeutschen und ist ein weiterer Versuch, die DDR zu delegitimieren. Harald Mühle, Junge Welt<br />
Thema: DDR, Stasi, Zeitgeschichte, Deutsche Geschichte, Menschenrechte, Unterdrückung, Diktatur, Polizeistaat<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geschichte, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 10 Jahren<br />
Termin: 22. - 25. Januar 2007<br />
Der Pianist<br />
Roman Polanski, Deutschland / Frankreich / Großbritannien / Polen 2002, 148 Minuten<br />
mit Adrien Brody, Thomas Kretschmann, Frank Finlay, Maureen Lipman, Ed Stoppard<br />
Warschau 1939: Mit dem Einmarsch der Deutschen in Polen beginnt auch für den gefeierten polnisch-jüdischen Pianisten Wladyslaw<br />
Szpilman die Zeit des Leids. Nachdem er der Todesfalle des Warschauer Ghettos nur mit viel Glück und dank der Hilfe des polnischen<br />
Untergrunds entkommen konnte, geistert er allein und voller Angst durch die entvölkerte Metropole. Ein Offizier der deutschen Wehrmacht<br />
erwischt Szpilman und... erschießt ihn nicht. Im Gegenteil - er rettet ihm das Leben.<br />
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<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Januar 2007<br />
Basierend auf der Bestseller-Autobiographie „Das wunderbare Überleben“ des im Jahr 2000<br />
verstorbenen Konzertpianisten und Komponisten Wladyslaw Szpilman, erzählt DER PIANIST<br />
eine ergreifende, wahre Geschichte aus dem dunkelsten Kapitel deutscher Vergangenheit.<br />
Roman Polanski, der mit einer deutsch-polnischen Crew in Warschau und Berlin drehte, verarbeitet<br />
hier aber auch eine frühe Episode seiner eigenen Lebensgeschichte: Er selbst entging<br />
als Kind nur knapp dem Konzentrationslager, seine Mutter starb in Auschwitz. Verleihmitteilung<br />
Was ich mir nie vorgestellt, was ich nie zu hoffen gewagt habe, das ist Polanski hier gelungen:<br />
Er hat den Alltag des Gettos, seine Atmosphäre so treffend und mit einer so überwältigenden<br />
Genauigkeit wiedergegeben, dass ich, diesen Film sehend, hier und da mit dem Verdacht<br />
kämpfen musste, da seien authentische Dokumentaraufnahmen eingeblendet worden. Nein,<br />
da ist nichts übernommen, da ist alles rekonstruiert. Und Polanski hat es - das immer wieder<br />
verwendete Wort - hier sei es mir erlaubt: Er hat es meisterhaft gemacht. www.angelaufen.de<br />
Auszeichnungen: Oscar 2003 (Hauptdarsteller, Regie, Drehbuch)<br />
Thema: Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Deutsche Geschichte, Zivilcourage, Widerstand<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Geschichte, Werte und Normen, Religion, Musik – und fächerübergreifend<br />
FSK: ab 12 Jahren – empfohlen ab 14 Jahren - Prädikat: besonders wertvoll<br />
Termin: 22. - 25. Januar 2007<br />
Klassenleben<br />
Hubertus Siegert, Deutschland 2005, 87 Minuten<br />
Februar 2004. Luca, Marwin, Dennis, Johanna, Christian und 15 andere Kinder treffen<br />
sich zum Halbjahresbeginn in der Berliner Fläming-Schule. Sie gehören zur Klasse<br />
5d, der Förderklasse der Schule, in der Schüler extrem unterschiedlicher Fähigkeiten<br />
zusammen lernen. Vier der Kinder sind als behindert eingestuft, von lernschwach bis<br />
schwerbehindert, und werden nicht benotet. Die Klasse hat zwei Betreuerinnen, einige<br />
Fachlehrer und die Klassenlehrerin, Frau Haase. Sie gilt als streng, aber fair. Ihre große<br />
Liebe gilt dem Theater.<br />
Auf Augenhöhe mit den Kindern nimmt der Regisseur Hubertus Siegert teil am Abenteuer<br />
eines Schulhalbjahrs. Erfolge und Konflikte, Spaß und Tränen, Witz und Mühsal,<br />
Rivalitäten und Freundschaften blitzen in den verschiedenen Geschichten auf, die<br />
zusammen das bewegende Bild eines vielschichtigen und spannenden, ganz eigenen<br />
Universums zeichnen: ein Klassenleben.<br />
Hubertus Siegert erläutert kein pädagogisches Konzept, sondern beobachtet mit großer<br />
Aufmerksamkeit und Anteilnahme, ohne sentimentale Verklärung oder pädagogischen Zeigefinger den Alltag von Elfjährigen außerhalb der<br />
gängigen Aussonderung in Gymnasium, Real-, Haupt- und Sonderschule: Keine PISA-Debatte, sondern ein aufregendes und bewegendes<br />
Abenteuer voller Leidenschaften, Glücksmomente und Katastrophen, Aha-Erlebnisse, Erwartungen und Einsichten. In der liebevollen<br />
Nähe zu seinen P<strong>rot</strong>agonisten erschließt Klassenleben eine seltsam vergessene Welt, die doch ganz anders, ganz gegenwärtig ist.<br />
Thema: Integration, Behinderung, Schule, Pädagogik, Kinder, Jugendliche<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Soziales, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 10 Jahren<br />
Termin: 22. - 25. Januar 2007<br />
Pünktchen und Anton (1998)<br />
Caroline Link, Deutschland 1998, 105 Minuten - nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner<br />
mit Elea Geissler, Max Felder, Juliane Köhler, August Zirner, Meret Becker, Sylvie Testud<br />
Pünktchen heißt eigentlich Luise Pogge und ist die Tochter eines vielbeschäftigen Herzchirurgen,<br />
der wenig Zeit für seine Familie hat. Obwohl Pünktchen aus reichem Hause<br />
stammt, ist sie überhaupt nicht verwöhnt: Sie hat ein großes Herz und für ihren Freund<br />
Anton gäbe sie das letzte Hemd. Anton lebt allein mit seiner kranken Mutter, um die er<br />
sich rührend kümmert. Er kocht, macht den Haushalt und - damit sie ihren Job nicht<br />
verliert - arbeitet nach der Schule heimlich in der Eisdiele, in der die Mutter angestellt ist.<br />
Seine Leistungen haben deshalb in der Schule nachgelassen und im Mathematikunterricht<br />
schläft er sogar ein. Pünktchen will ihm unbedingt helfen(...) Verleihmitteilung<br />
Der Film ist eine gelungene Mischung aus Kästners warmherziger Erzählung und Caroline<br />
Links Regietalent. Wie schon in ihrem Spielfilmdebüt JENSEITS DER STILLE spürt man<br />
auch bei PÜNKTCHEN UND ANTON ihre Liebe zu den Menschen, besonders zu den jungen.<br />
Mit ihrer bedingungslosen Parteinahme für die Bedürfnisse der Kinder macht Caroline<br />
Link anderen Kindern Mut, sich gegen die Welt der Erwachsenen mit ihren vermeintlichen<br />
Unabänderlichkeiten zu wehren. Es macht Spaß zu sehen, wie Pünktchen und Anton es schaffen, die Erwachsenen zu verändern,<br />
eine realistische Utopie, amüsant beherzt inszeniert, ein gelungener Unterhaltungsfilm. Kinder- und Jugendfilmkorrespondenz<br />
Thema: Kinder, Armut, Aussteiger, Familie, Literaturverfilmung, Freundschaft, Gerechtigkeit<br />
Fächer: Politik, Gesellschaft, Deutsch, Soziales, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 8 Jahren<br />
Termin: 22. - 25. Januar 2007<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
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<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Weitere Schulfilme<br />
Weitere Schulfilme<br />
Seit Bestehen des Kommunalen Kinos, also seit 30 Jahren, war für uns Kino und Schule immer eine inhaltliche Einheit. „Tingelten“<br />
wir in den 70er Jahren noch mit unserem Kinomobil und transportabler Vorführtechnik mit ausgewählten Filmen von Aula zu Aula der<br />
hannoverschen Schulen, ist nun schon seit Jahren unsere zentrale Spielstelle, das Kino im Künstlerhaus, die „Schule des Sehens“ in<br />
Hannover. Wir sind überzeugt, dass ein Kinobesuch in vielerlei Hinsicht ein wichtiger Bestandteil des schulischen Unterrichts sein kann.<br />
Nicht nur, dass Film fast zu jedem Unterrichtsfach wie z.B. Geschichte, Sozialkunde, Heimatkunde, dem Deutschunterricht, den Fremdsprachenfächern<br />
sowie in Kunst und Musik eine besondere Ergänzung und Bereicherung sein kann. Sondern je mehr wir über das Kino<br />
wissen, desto mehr verstehen wir es mit seiner besonderen Ästhetik und seiner Geschichte, die ja auch ein Stück Kunstgeschichte ist,<br />
als eigenständige Kunstform zu begreifen.<br />
Angebot:<br />
Im Repertoire des monatlichen Filmangebotes finden wir viele Filme - aktuelle Erstaufführungen sowie filmgeschichtliche Beiträge - die<br />
im oben genannten Sinn einen Gebrauchswert haben. Deshalb besteht grundsätzlich die Möglichkeit alle Filme des Abendprogramms an<br />
den jeweiligen Vormittagen oder Nachmittagen für Sondervorführungen für Schulklassen und andere interessierte Gruppen zu buchen.<br />
Selbstverständlich kann auf Wunsch auch theoretisch jeder andere Film beschafft werden.<br />
Information und Reservierungen/Buchungen<br />
unter Tel. (0511)168 44732 oder (0511)168 45522 Reservierungsanfragen auch per E-Mail: Koki@Hannover-Stadt.de<br />
Bertolt Brecht zum 50. Todestag<br />
Bertolt Brecht - Bild und Modell<br />
Peter Voigt, Deutschland 2006, 80 Minuten<br />
Bertolt Brecht, zu dessen 50. Todestag diese filmische Auseinandersetzung ins Kino kommt, hat<br />
in seiner künstlerischen Arbeit immer auch mit Film und Photographie gearbeitet. Der Film rekonstruiert<br />
mit den in diesem Kontext entstandenen Materialien Facetten seines Werks, die man so<br />
oder ähnlich noch nie gesehen hat.<br />
Termin: 15. und 16. September 2006 • 18.00 Uhr<br />
Hundert Jahre Brecht<br />
Ottokar Runze, Spielfilmcollage, BRD 1997, 104 Minuten<br />
Eine vorwiegend auf den „Flüchtlingsgesprächen“ und auf „Furcht und Elend des Dritten Reiches“<br />
basierende Spielfilm-Collage, die aus Anlass von Bertolt Brechts 100. Geburtstag entstand. In<br />
sparsamer Dekoration und ohne formale Spielereien springt der Film von Station zu Station,<br />
verleugnet dabei nie seinen didaktischen Auftrag. Der mitunter etwas spröde, sich ganz auf die<br />
inhaltlichen Aussagen konzentrierende Stil ist sowohl dem Unterfangen als auch Brechts Selbstverständnis<br />
durchaus angemessen. Die ausgewählten Texte, vor allem die kleinen Szenen, bestechen<br />
noch immer durch ihre scharfe dramatische Akzentuierung.<br />
Termin: 29. und 30. September 2006 • 18.00 Uhr<br />
200 Jahre Goethes Faust<br />
Faust im Film<br />
Gerd Albrecht/Hauke Lange-Fuchs/Steffen Wolf, Deutschland 1983, 35 Minuten<br />
Dokumentarfilm mit Ausschnitten aus früheren Faustverfilmungen: „Faust“ als filmischer Mythos.<br />
Von Liebe, Tod und Teufel<br />
Filmkompilation des Deutschen Filminstituts - viragiert, stumm, ca. 39 Minuten<br />
Eine kleine Auswahl besonders interessanter und aufregender Faustverfilmungen.<br />
Thema: Faust, Literaturverfilmung, Goethe, Filmklassiker, Theater und Film, Dokumentarfilm<br />
Fächer: Deutsch, Kunst, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 17. September 2006 • 15.30 Uhr<br />
14 www.kinoschule-hannover.de
<strong>KinoSchule</strong> Hannover<br />
Weitere Schulfilme<br />
Die Spur von meinen Erdtagen<br />
Hans S. Lampe, Deutschland, 1980, 61 Minuten<br />
mit Lutz Mackensy<br />
Dokumentarfilm über den historischen Faust (geboren 1480) mit einem Überblick über die wichtigsten Faustdarstellungen in der Kunst,<br />
angefangen vom ersten erhaltenen Faustbuch bis hin zu heutigen Theaterinszenierungen.<br />
Thema: Faust, Literaturverfilmung, Dokumentarfilm, Faust-Stoff, Goethe, Filmklassiker, Theater und Film<br />
Fächer: Deutsch, Kunst, Werte und Normen, Religion – und fächerübergreifend<br />
FSK: ohne Altersbeschränkung – empfohlen ab 14 Jahren<br />
Termin: 24. September 2006 • 16.00 Uhr<br />
ueber arbeiten<br />
Was haben amerikanische Kunden mit indischen Callcentern zu tun? Was unsere morgendliche<br />
Tasse Kaffee mit den Lebensbedingungen in Afrika? Was bedeutet es, in Asien Kleidung für<br />
westliche Discounter zu nähen? Und was, in Deutschland von Hartz IV zu leben? Wie schafft<br />
man als junger Deutscher den Einstieg in die Arbeitswelt? Wie geht man nach dem Ausstieg aus<br />
einem langen Arbeitsleben damit um, nicht mehr gebraucht zu werden? Und wie damit, erst gar<br />
keinen Platz in unserer Gesellschaft zu finden?<br />
Von November 2006 bis März 2007 stellt das bundesweite Filmfestival „ueber arbeiten“ mit 11<br />
Dokumentarfilmen unerwartete Beziehungen her und fragt nach der Zukunft und dem Wert der<br />
Erwerbsarbeit für unserer Gesellschaft in einer globalisierten Welt.<br />
China Blue<br />
Micha X. Peled, USA 2005, 87 Min., dt.U. (englisch/chinesisch)<br />
Oft steht in unserer Kleidung „Made in China“. Aber unter welchen<br />
Umständen werden diese billigen Jeans und Shirts hergestellt?<br />
China Blue zeigt Einblicke hinter die geschlossenen Fabriktore.<br />
Abschalten! - Apaga y vámonos<br />
Manel Mayol, Spanien 2005, 87 Min., dt.U. (span./Landesspr.)<br />
Mit dem Bau des weltweit drittgrößten Staudamms in Chile durch<br />
den spanischen Energiekonzern ENDESA war die indigene Kultur<br />
der Mapuche-Pehueche dem Untergang geweiht. Aber die Mapuche<br />
geben sich nicht widerstandslos geschlagen.<br />
Behind the Couch -<br />
Casting in Hollywood<br />
Veit Helmer, Deutschland 2005, 70 Min., dt.U. (englisch)<br />
Rund um das Casting hat sich in Los Angeles eine eigene Industrie<br />
mit über 250.000 Mitarbeitern entwickelt. Hier werden Karrieren<br />
gemacht - oder sie scheitern...<br />
Des Wahnsinns letzter Schrei<br />
Bärbel Schönafinger/Tanja von Dahlern, D 2005, 60 Min.<br />
Leben in Zeiten der Hartz IV Arbeitsmarktreform - wie wirken sich<br />
die Maßnahmen auf Alltag und Gesellschaftsverständnis aus?<br />
Enron - The Smartest Guys in the Room<br />
Alex Gibney, USA 2005, 109 Min., dt.U. (englisch)<br />
Während die verantwortlichen Manager sich schamlos persönlich<br />
bereichern, verlieren 20.000 Menschen ihren Job: Innenansichten<br />
des Großkonzerns ENRON, der für den größten Finanzskandal der<br />
US-Wirtschaftsgeschichte steht.<br />
Herb, mein Herbst?<br />
Marie-Jeanne Urech, Schweiz 2004, 55 Min., dt.U. (französisch)<br />
Rose, Nadine und Jacqueline sind zusammen 240 Jahre alt und<br />
gehen noch immer einer Beschäftigung nach. Ein Porträt dreier<br />
couragierter Damen, die ihrem Leben Würde durch Selbstständigkeit<br />
verleihen.<br />
Irgendwo Dazwischen<br />
Silva von Gerlach, Deutschland 2005, 60 Min.<br />
Die drei 17-Jährigen Maxi, Dule und Heiko in ihrem „Sommer der<br />
Entscheidung“. In der Schwarzwaldprovinz, weit entfernt von einer<br />
pulsierenden Großstadt, beginnt der Ernst des Lebens, mit Berufswahl<br />
und Arbeitssuche, die Zeit zwischen Jugend und Erwachsensein,<br />
irgendwo dazwischen.<br />
John & Jane<br />
Ashim Ahluwalia, Indien 2005, 83 Min., dt.U. (englisch)<br />
Science Fiction-artige Dokumentation über Call-Center in Mumbai/<br />
Indien, die Phänomene wie Outsourcing und die fortschreitende<br />
„Amerikanisierung“ der Alltagskultur auf der ganzen Welt untersucht.<br />
Schwarzes Gold<br />
Marc Francis/ Nick Francis, GB 2006, 90 Min., dt.U. (englisch/oromo/Landessprachen)<br />
Schwarzes Gold zeigt das Netz von Abhängigkeiten in einer Weltwirtschaft,<br />
in der reiche Länder ihre Landwirtschaft großzügig subventionieren<br />
und so die Preise zum Schaden der südlichen Herstellerländer<br />
niedrig halten.<br />
Wir leben im 21. Jahrhundert<br />
Claudia Indenhock, Deutschland 2004, 60 Min.<br />
Jasmin, Pascal und Patrick wohnen in Köln, sind 20 Jahre alt und<br />
ohne Schulabschluss. In einem Sonderförderungsprojekt wollen<br />
sie die Hauptschule nachholen und über ein Praktikum ins Arbeitsleben<br />
finden...<br />
Zwischen den Welten<br />
Yusuf Yeşilöz, Schweiz 2006, 54 Min., dt.U. (schwyzerdütsch, türkisch,<br />
kurdisch)<br />
Als die Kurdin Güli Dogan 1977 als Kind in die Schweiz kommt, hat<br />
sie Schwierigkeiten, sich der fremden Kultur anzupassen. Heute<br />
arbeitet sie im Einwohneramt von Winterthur...<br />
nähere Informationen zum Festival und zu den einzelnen Filmen unter: www.ueber-arbeiten.de<br />
Spieltermine im Kino im Künstlerhaus ab Oktober unter: www.koki-hannover.de<br />
www.kinoschule-hannover.de<br />
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Medienzentrum der Region Hannover