Nr. 1 / JANUAR 1994 - Presse & Kommunikation - Universität ...
Nr. 1 / JANUAR 1994 - Presse & Kommunikation - Universität ...
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ÜM/^.<br />
(y*^.<br />
\T f A TU<br />
UNIVERSITÄT<br />
OLDENBURG<br />
21. Jahrgang Januar 1/94<br />
Zitat<br />
„Genauso gespannt wie<br />
der Lottospieler Samstagabends<br />
auf die Gewinnzahlen<br />
wartet, steht der<br />
experimentell arbeitende<br />
Naturwissenschaftler<br />
Nacht für Nacht vor seinen<br />
Meßgeräten. Die<br />
spucken Zahlen aus, von<br />
denen er glaubt, daß sie<br />
über seine Karriere entscheiden.<br />
"<br />
Siegfried Bär,<br />
in: Forschen auf Deutsch<br />
Keine Sanktion<br />
I<br />
n Niedersachsen würden Saktionen<br />
gegen Studentinnen abgelehnt,<br />
solange die Einhaltung der<br />
Regelstudienzeit an Ausstattungsdefiziten<br />
und sozialen Bedingungen<br />
scheiterten, hat Wissenschaftsministerin<br />
Helga Schuchardt betont und<br />
damit auch den Rückzug der Niedersächsischen<br />
Landesregierung vom<br />
Bildungsgipfel begründet. Die Bundesregierung<br />
reduziere ihre Bildungspolitik<br />
vorrangig auf ordnungspolitische<br />
Maßnahmen, ohne ernsthaft auf<br />
Ausstattungsmängel einzugehen.<br />
Nach Niedersachsen haben auch die<br />
anderen Bundesländer Bundeskanzler<br />
Helmut Kohl mit seinen bildungspolitischen<br />
Vorstellungen eine Absage<br />
erteilt, die u.a. auch die Schulzeitverkürzung<br />
bis zum (dann bundesweit<br />
einheitlichem) Abitur auf zwölf<br />
Jahre vorgesehen. Die Länder wollen<br />
jetzt ohne den Bund einen Versuch<br />
unternehmen, ein abgestimmtes<br />
Konzept zu verabschieden.<br />
Menschliche Einflüsse<br />
oder innere Rhythmen?<br />
7,3 Millionen Mark für Forschungsprojekt von<br />
TERRAMARE zur Elastizität des Wattenmeeres<br />
D<br />
as<br />
Bundesministerium für Forschung<br />
und Technologie<br />
(BMFT) fördert mit 7,3 Millionen<br />
Mark ein am Meeresforschungszentrum<br />
TERRAMARE (Wilhelmshaven)<br />
angesiedeltes Großprojekt, das<br />
sich mit der „Elastizität des Ökosystems<br />
Wattenmeer" (ELAWAT) beschäftigt.<br />
ELAWAT ist ein weiteres<br />
Projekt zur umfassenden Untersuchung<br />
des niedersächsischen Wattenmeeres<br />
und Bestandteil des Ökosystemforschungsprogfamms<br />
der Bundesregierung.<br />
Mit seinem Abschluß<br />
Ende 1996 wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen<br />
Empfehlungen für<br />
die Entwicklung von Schutzkonzepten<br />
für das Wattenmeer vorlegen.<br />
Insgesamt beteiligen sich über 40<br />
Wissenschaftlerinnen aus acht Forschungseinrichtungen<br />
an dem interdisziplinär<br />
angelegten Projekt, dessen<br />
Leitung in den Händen von Dr.<br />
Sabine Dittmann (Nationalparkverwaltung),<br />
Prof. Dr. Burghard Flemming<br />
(Senckenberg-Institut) und<br />
Prof. Dr. Thomas Höpner (<strong>Universität</strong><br />
Oldenburg) liegt. Ziel ist herauszufinden,<br />
welche Komponenten und<br />
t ökologischen Prozesse im Wattenmeer<br />
für die Reaktionsmöglichkeiten<br />
eines so komplexen Systems verantwortlich<br />
sind. Als Elastizität wird<br />
dabei die Eigenschaft eines Systems<br />
bezeichnet, nach Störungen seine<br />
Strukturen und Systemeigenschaften<br />
ganz oder ähnlich wiederherzustellen.<br />
Es ist z.B. bekannt, daß sich<br />
Tiergemeinschaften im Wattenmeer<br />
in ihrer räumlichen Verbreitung und<br />
ihrem zeitlichen Auftreten ändern,<br />
aber man weiß bislang nicht, ob<br />
innere Rhythmen dafür verantwortlich<br />
sind oder ob es sich bereits um<br />
Veränderungen als Folge menschlicher<br />
Einflüsse handelt. Deshalb wird<br />
in ELAWAT auf allen Ebenen des<br />
Systems, von den Kleinstlebewesen<br />
wie Bakterien, Mikroalgen und der<br />
Sandlückenfauna bis hin zu größeren<br />
Tieren wie Muscheln, Krebsen und<br />
Vögeln, nach raum-zeitlichen Mustern<br />
gesucht. Durch die Zusammenarbeit<br />
aller beteiligten Disziplinen<br />
sollen die Wechselwirkungen zwischen<br />
diesen Ebenen erfaßt werden.<br />
Zur Ökosystemanal'yse gehört auch<br />
eine umfassende Beschreibung des<br />
Lebensraumes. So werden sedimentologische,<br />
geochemische, hydrographische<br />
und meteorologische<br />
Daten erhoben. Mathematiker analysieren<br />
die raum-zeitlichen Ähnlichkeiten<br />
mit statistischen Methoden.<br />
Mit diesem Forschungsvorhaben<br />
sollen diejenigen Organismen<br />
und ökologischen Prozesse identifiziert<br />
werden, die für das Wattenmeer<br />
besonders wichtig sind und<br />
deswegen einen besonderen Schutzstatus<br />
benötigen.<br />
Für die Untersuchungen und Experimente<br />
im Hauptforschungsgebiet<br />
hinter der ostfriesischen Insel Spiekeroog<br />
stehen die Forschungsschiffe<br />
„Terramare I" und "Senckenberg"<br />
zur Verfügung. Die ersten Feldarbeiten<br />
des Forschungsvorhabens<br />
haben bereits begonnen, um die Situation<br />
zu Beginn des Winters zu<br />
untersuchen.<br />
Senat verschiebt Entscheidung<br />
Noch keine Bewirtschaftungsregeln für den Globalhaushalt<br />
E<br />
rst<br />
im Januar will der Senat<br />
endgültig über die Bewirtschaftungsregeln<br />
zur Einführung des Globalhaushaltes<br />
entscheiden. Das beschloß<br />
er überraschend, nachdem<br />
einzelne Mitglieder Änderungswünsche<br />
an der von der Hochschulplanungskommission<br />
(HPK) vorgelegten<br />
Beschlußvorlage geäußert hatten.<br />
Die Bewirtschaftungsregeln sind von<br />
großer Bedeutung, weil in ihnen u.a.<br />
das Verhältnis der Organisationseinheiten<br />
zur Zentrale festgeschrieben<br />
wird.<br />
Zuvor hatten die MTV-Vertreterinnen<br />
im Senat mit Rücktritt gedroht,<br />
wenn es im Januar nicht zu einer<br />
Dienstvereinbarung komme, die<br />
dem Personalrat mehr Beteiligungsrechte<br />
bei der Einführung des Globalhaushaltes<br />
einräume. ÖTV-Vertreterin<br />
Elke Glos sagte, Präsident<br />
Prof. Dr. Michael Daxner habe sich<br />
zu einer solchen Vereinbarung am 6.<br />
Oktober verpflichtet, als es darum<br />
gegangen sei, die MTV-Stimmen für<br />
den Globalhaushalt zu gewinnen.<br />
Tatsächlich sei aber am 2. Dezember<br />
AStA beteiligte sich an<br />
bundesweiter Aktionswoche<br />
M<br />
it<br />
einer Aktionswoche beteiligte<br />
sich auch der AStA an<br />
den Protestaktionen der Studentinnen<br />
in der gesamten Bundesrepublik.<br />
Auf einer Vollversammlung, an<br />
der sich nach Angaben des AStA 800<br />
Studentinnen beteiligten, wurde ein<br />
Papier verabschiedet, das sich gegen<br />
die Verkürzung von Regelstudienzeiten,<br />
die Einführung von Studiengebühren<br />
und Zwangsexmatrikulation<br />
bei Überschreiten der Regelstudienzeit<br />
ausspricht. Auch die Einführung<br />
eines dreigeteilten Studiums<br />
in eine fachgebundene Grundausbildung,<br />
die folgende Vermittlung wissenschaftlicher<br />
Qualifikation und<br />
den Weiterbildungsbereich für Berufstätige<br />
wurde von den Studierenden<br />
verurteilt, da dies das allgemeine<br />
Recht auf Bildung einschränke. Die<br />
Öffnung der Hochschulen für alle<br />
Bevölkerungsschichten werde damit<br />
endgültig zurückgenommen.<br />
ein Entwurf vorgelegt worden, der<br />
lediglich in unwesentlichen Punkten<br />
über das hinausgehe, was bereits im<br />
Personalvertretungsgesetz an Mitbestimmungsregelungen<br />
bestehe.<br />
Dagegen erklärte die Justitiarin der<br />
<strong>Universität</strong>, Helga Viets, der vom<br />
Personalrat vorgelegte Entwurf einer<br />
Vereinbarung sei rechtlich nicht<br />
zulässig, weil Präsident und Gremien<br />
Kompetenzen abgeben müßten,<br />
die sie nach dem Niedersächsischen<br />
Hochschulgesetz (NHG)<br />
selbst wahrzunehmen hätten. Das<br />
vom Präsidenten vorgelegte Papier<br />
sehe eine weit über das Personalvertretungsgesetz<br />
hinausreichende Informierung<br />
der Arbeitnehmervertrefung<br />
und Beratung vor. Mehr sei<br />
nicht machbar - auch nicht die vom<br />
Personalrat gewünschte Schlichtungsstelle<br />
mit bindender Schiedswirkung.<br />
Der Entwurf des neuen Personalvertretungsgesetzes,<br />
dessen Verabschieduung<br />
durch den Landtag im kommenden<br />
Jahr geplant ist, sieht erweiterte<br />
Mitbestimmungregelungen vor.<br />
Ob aber spezielle Regelungen für<br />
Einrichtungen mit Globahaushalt<br />
aufgenommen werden, ist bisher unklar.<br />
Midlife-Generation<br />
J<br />
a, die <strong>Universität</strong> kommt in die<br />
Jahre. In der „Gründerzeit" hatten<br />
sich Wissenschaftler- und Dienstleisterinnen<br />
noch bei den großen Uni-<br />
Feten unter die Studentinnen gemischt.<br />
In den 90er Jahren bedarf es<br />
eines Balles, um die Midlife-Generation<br />
vom Schreibtisch und Fernseher<br />
oder aus der Krise weg auf die Tanzfläche<br />
zu locken. Wer den Schritt am<br />
4. Dezember zum Bibliotheksball,<br />
zum „Tanz um den Katalog", gewagt<br />
hatte, bereute nichts. Das Konzept<br />
traf den Nerv der über Dreißigjährigen:<br />
vielseitige Tanzband, einige bemerkenswerte<br />
Einlagen (ganz oben),<br />
warmes Büffet und ein angenehmes<br />
räumliches Ambiente. Die Mitarbeiterinnen<br />
der Bibliothek bedienten<br />
selbst bis morgens um 6 Uhr - darunter<br />
auch Cheforganisator Han Wäthjen<br />
(oben links), der eigenhändig dafür<br />
sorgte, daß Wein (der war knapp<br />
geworden), statt Wasser ausgeschenkt<br />
werden konnte. Vorgesetzter Hermann<br />
Havekost indes genoß die eher<br />
ungewohnt freundlichen Zuwendungen<br />
seiner Mitarbeiterinnen (rechts).<br />
gh/Fotos: Kleinhalz
21. Jrg. 1/94 UNI-INFO Seite 2<br />
Neue Normalität<br />
Ein Gruß des Präsidenten zum Neuen Jahr<br />
I<br />
m Jahr <strong>1994</strong> wünsche ich Ihnen<br />
Gesundheit, glückliche Lebensumstände<br />
und Erfolg. Vielleicht ist<br />
die Wiederkehr dieser Formel nicht<br />
nur ein Ritual, sondern auch ein<br />
Anlaß zur Nachdenklichkeit.<br />
Im Lauf dieses Jahres haben sich<br />
die Mitglieder des akademischen<br />
Senats sehr oft im Gedenken an<br />
Mitglieder und Angehörige der<br />
<strong>Universität</strong>, die in dieser Zeit verstorben<br />
sind, erhoben. Und es ist<br />
immer wieder an der Zeit, darüber<br />
nachzudenken, daß die Arbeit an<br />
der <strong>Universität</strong> - möglicherweise<br />
extremer als in anderen großen<br />
Institutionen - ein Doppelgesicht<br />
trägt. Wissenschaftliches Studieren,<br />
Lehren und Forschen bietet<br />
auf der einen Seite eine der relativ<br />
wenig entfremdeten und viel individuelle<br />
Entfaltung zulassenden Tätigkeitsbereiche;<br />
auf der anderen<br />
Seite machen die Verkehrsformen<br />
und Arbeitsbedingungen an der<br />
Hochschule krank. Oberflächlich<br />
gesehen macht es den Eindruck, als<br />
ob dies eine unabwendbare Verbindung<br />
wäre, als ob der Preis der<br />
intellektuellen Freiheit die Pathologie<br />
einer Institution ist, in der es<br />
wenig Sicherheit, wenig Solidarität,<br />
wenig institutionellen Zusammenhang<br />
gibt. Bei näherer Betrachtung<br />
ist aber ein Teil der Pathologie<br />
unserer Hochschule hausgemacht:<br />
Die Wettbewerbsbedingungen<br />
der wissenschaftlichen<br />
Welt werden zu häufig mit den<br />
Regeln des sogenannten freien<br />
Marktes verwechselt, eines Marktes,<br />
den man zugleich ablehnt und<br />
doch für das eigene Fortkommen<br />
braucht.<br />
S<br />
icher ist es sinnvoll, für das<br />
neue Jahr wiederum an den<br />
guten Willen und die Bemühung<br />
um zivilisierte Verkehrsformen zu<br />
appellieren. Aber das allein reicht<br />
nicht. Wenn es zur Bestimmung<br />
einer demokratischen Republik gehört,<br />
daß die Bürgerinnen und Bürger,<br />
die Citoyens, ihre eigene Sache<br />
in die Hand nehmen und erst dadurch<br />
gegebene Begrenzungen und<br />
Regeln ihren Sinn erhalten, dann<br />
gilt dies für die <strong>Universität</strong> in besonderem<br />
Maße. Das Gegengewicht<br />
gegen die viel zu starren und<br />
bürokratischen Regeln der staatlichen<br />
Anstalt kann nur mit der Veröffentlichung<br />
der individuellen<br />
Verantwortung geschaffen werden.<br />
Das heißt nicht nur, die eigene Verantwortung<br />
für jemanden, eine<br />
konkrete Studentin oder einen konkreten<br />
Studenten, oder etwas, ein<br />
Gerät, ein Forschungsprojekt, ein<br />
Ergebnis, wahrzunehmen, sondern<br />
auch die Verantwortung, Leistungsfähigkeit<br />
und Perspektive der<br />
anderen ernst- und überhaupt<br />
wahrzunehmen.<br />
W<br />
ir gestalten unsere <strong>Universität</strong><br />
gründlich um. Sie löst<br />
sich langsam aus der eigenen Selbstwahrnehmung<br />
der halbfertigen,<br />
halbkonsolidierten Hochschule, sie<br />
beginnt unter den Symptomen der<br />
Normalität auch zu leiden. Nicht<br />
der Globalhaushalt, die Stellenstreichungen<br />
und Umschichtungen,<br />
die Finanzknappheit und generelle<br />
Unterfinanzierung sind unser größtes<br />
Problem, sondern die Neuorientierung<br />
auf eine Zukunft hin, in der<br />
wir fast Unvereinbares doch verbinden<br />
müssen: die Tore offenhalten,<br />
den qualitativen Standard eher erhöhen<br />
als senken, sich viel intensiver<br />
als bisher um das Studium kümmern<br />
und zugleich Forschung und<br />
Dienstleistung in einer doch recht<br />
profilierten Form weitertreiben.<br />
Viele fragen sich dann, ob der Aufwand<br />
lohnt? Nur, was wäre die<br />
Alternative? Die Vision von einer<br />
guten Hochschule ist seit der Gründung<br />
der <strong>Universität</strong> noch immer<br />
unabgegolten. Sie war immer von<br />
der Realität ein gutes Stück weit<br />
entfernt, auch als die Oldenburger<br />
<strong>Universität</strong> sich ihrer Reform-Besonderheit<br />
in geradezu elitärer<br />
Selbstisolation noch rühmte. Das<br />
ist vorbei. Heute leiden wir mehr<br />
darunter, daß unsere hervorragenden<br />
Kolleginnen und Kollegen nach<br />
anderen Hochschulen und Forschungsinstitutionen<br />
abwandern,<br />
weil sie als Oldenburger Wissenschaftler<br />
einen so guten Ruf genießen.<br />
I<br />
ch wünsche uns, daß wir im<br />
nächsten Jahr auch die Chance<br />
gemeinsam nutzen, die das gerade<br />
verabschiedete neue Hochschulgesetz<br />
bietet. Es werden sehr viel mehr<br />
Freiräume als bisher angeboten<br />
und viele bürokratische Restriktionen<br />
gelockert. Das bedeutet keineswegs<br />
Deregulierung, es werden<br />
„bloß" die Regeln von der fernen<br />
Regierung in die konkrete Realität<br />
der <strong>Universität</strong> delegiert: Das bedeutet<br />
für uns eine neue Konfliktkultur,<br />
neue Verantwortlichkeiten,<br />
aber auch die Chance, unsere Verkehrsformen<br />
im wahrsten Sinn des<br />
Wortes zu rationalisieren, ohne sie<br />
unzulässig zu verkürzen. Daß dabei<br />
auch altes Besitzstandsdenken, die<br />
Kameralistik im Hirn, auf neue<br />
Vorstellungen stößt, ist nur normal.<br />
Aber wie wir mit dieser neuen Normalität<br />
umgehen, davon wird maßgeblich<br />
unser Zustand im kommenden<br />
Jahr abhängen.<br />
E<br />
in letztes: Mittlerweile hat es<br />
auch der dümmste Schönredner<br />
verstanden, daß wir eine langdauernde<br />
und tiefsitzende Wirtschaftskrise<br />
haben und keine zyklische<br />
Kontraktionsbewegung des Kapitals.<br />
Die Deutschen waren immer<br />
gut im Verdrängen und Verstecken.<br />
Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit,<br />
Existenzangst und eine Einschränkung<br />
des Lebensstandards sind allzu<br />
weit verbreitet. Wir sind nicht mehr<br />
weit von einer Zweidrittel-Gesellschaft<br />
entfernt. Hier versagt ab einem<br />
gewissen Punkt die akademische<br />
Kritik, mit der wir uns diesen<br />
Phänomenen nähern, und es ist die<br />
praktische Solidarität gefragt, die<br />
wir vielleicht an der Hochschule<br />
auch besser organisieren können als<br />
anderswo. Das bedeutet auf der einen<br />
Seite, daß die Wissenschaft Politikberatung,<br />
Orientierung und praktische<br />
Hilfe anbieten muß, wozu<br />
auch unerbetene und brisante Ratschläge<br />
und permanente Einmischung<br />
gehören, die allerdings nicht<br />
so tun darf, als ob die Probleme von<br />
der Hochschule aus gelöst werden<br />
können. Auf der anderen Seite bedarf<br />
es einer besonderen Bereitschaft<br />
des Öffentlichen Dienstes, vor allem<br />
im Beamtenbereich, zur Solidarität,<br />
weil hier Sicherheiten und Privilegien<br />
vorhanden sind, derer sich andere<br />
Bereiche dieser Gesellschaft<br />
nicht erfreuen. Auch das Studium ist<br />
noch immer die privilegierteste<br />
Form einer Biographie, vor allem in<br />
jüngeren Lebensjahren. Das Bewahren<br />
dieser Art von Privileg, also auch<br />
die autonome Ausbildung des kritischen<br />
Denkens und der reflektierten<br />
Teilnahme am Geschehen der Welt,<br />
mag kompensieren, daß auch wir auf<br />
anderen Ebenen Einschnitte, Frustrationen,<br />
Regulierungen und Verkleinerungen<br />
werden dulden müssen.<br />
Und wieder sind wir privilegiert:<br />
Nirgendwo anders sind die Instrumente<br />
der Selbstregulierung so gut<br />
zu durchdenken wie bei uns.<br />
Nochmals alles Gute für das Neue<br />
Jahr!<br />
Michael Daxner<br />
ICBM mit Beirat Es pendelt in der Bibliothek<br />
D<br />
er wissenschaftliche Beirat des<br />
Instituts für Chemie und Biologie<br />
des Meeres (ICBM) schätzt die<br />
Arbeit des Instituts positiv ein. Nach<br />
ihrem ersten Zusammentreffen am<br />
28. und 29. November 1993 in Oldenburg<br />
äußerten sich die Wissenschaftlerinnen<br />
zustimmend gegenüber dem<br />
Präsidenten und der Institutsleitung.<br />
Eine schriftliche Stellungnahme wird<br />
im kommenden Jahr erwartet.<br />
Mitglieder des Beirates, der für zwei<br />
Jahre gewählt ist und wie bei anderen<br />
Meeresforschungseinrichtungen Gutachterfunktion<br />
hat, sind Prof. Dr.<br />
Kenneth Hsü (Eidgenössische Technische<br />
Hochschule, Zürich) für Geowissenschaften<br />
und Klimaforschung,<br />
Prof. Dr. Dieter Imboden (Eidgenössische<br />
Anstalt für Wasserversorgung,<br />
Abwasserreinigung und Gewässerschutz<br />
und Eidgenössische Technische<br />
Hochschule, Zürich) für Geophysik<br />
und Modellierung, Prof. Dr.<br />
Winfried Lampert (Max-Planck-Institut<br />
für Limnologie, Plön) für Aquatische<br />
Ökologie, Prof. Dr. Jann Willem<br />
de Leeuw (Nederlands Instituut<br />
for Onderzoek der Zee, Texel) für<br />
Marine Geochemie, Prof. Dr. Victor<br />
Smetacek (Alfred-Wegener-Institut<br />
für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven)<br />
für Marine Ökologie,<br />
Prof. Dr. Jürgen Sündermann (Institut<br />
für Meereskunde, <strong>Universität</strong><br />
Hamburg) für Physikalische Ozeanographie,<br />
Dr. Michael Whitfield (Plymouth<br />
Marine Laboratory, Plymouth)<br />
für Biogeochemie.<br />
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung<br />
wurden die Beiratsmitglieder<br />
über die Forschungseinrichtung der<br />
<strong>Universität</strong> und speziell des ICBM<br />
mit seinen elf Arbeitsgruppen infor :<br />
miert.<br />
"Es pendelt haargenau!", befindet Dr.<br />
Wilfried Suhr (rechts), eine Aussage,<br />
der sein Kollege Dr. Falk Rieß (links)<br />
nichts hinzuzufügen vermag. Die beiden<br />
Wissenschaftler haben kürzlich<br />
aus Anlaß des Bibliotheksballs im<br />
Eingangsbereich der Bibliothek ein<br />
vielbeachtetes „Foucaultsches Pendel"<br />
installiert. Mit dem Gerät, das<br />
auf den französischen Physiker Leon<br />
Foucault (1819-1868) zurückgeht,<br />
läßt sich in augenfälliger Weise die<br />
Rotation der Erde demonstrieren.<br />
Das Oldenburger Modell wurde von<br />
Rieß und Suhr (Arbeitsgruppe Hochschuldidaktik<br />
und Wissenschaftsgeschichte<br />
im Fachbereich Physik) entworfen<br />
und von den Werkstätten der<br />
<strong>Universität</strong> angefertigt. Es besteht aus<br />
einer schweren Messingkugel (25 kg),<br />
die an einem 13,5 m langen Drahtseil<br />
befestigt ist. Das Pendel, das reibungsarm<br />
aufgehängt ist, benötigt für<br />
eine ganze Schwingung etwa sieben<br />
Sekunden. Wenn es einmal ausgelenkt<br />
ist, behält es aufgrund seiner<br />
Trägheit diese Schwingungsebene bei;<br />
da sich aber die Erde dreht, erscheint<br />
es dem Betrachter, als ob sich die<br />
Schwingungsebene des Pendels dreht.<br />
Wie schnell sich diese Drehung vollzieht,<br />
ist von der geographischen Lage<br />
abhängig: An den Polen dreht sich<br />
die Ebene in 24 Stunden einmal ganz<br />
um sich selbst, am Äquator kann<br />
überhaupt keine Drehung festgestellt<br />
werden. In Oldenburg beträgt die<br />
Rotationsgeschwindigkeit 12 Grad in<br />
der Stunde.<br />
Foto: Kleinhalz<br />
Ordnung in Grimmsche Briefflut<br />
Arbeit an Verzeichnis des Briefwechsels der Brüder Grimm wird fortgesetzt<br />
E<br />
in<br />
von dem Nestor der Grimm-<br />
Forschung, Dr. Ludwig Denecke,<br />
von der Professorin Dr. Ruth<br />
Reiher (Humboldt-<strong>Universität</strong> Berlin)<br />
und dem Oldenburger Altgermanisten<br />
Professor Dr. Uwe Meves gestellter<br />
Antrag zur Erarbeitung eines<br />
Verzeichnisses der Briefe von und an<br />
Jacob und Wilhelm Grimm ist vor<br />
kurzem von der DFG positiv beschieden<br />
worden. Dieses Forschungsprojekt,<br />
das 1986 an der<br />
Humboldt-<strong>Universität</strong> Berlin begonnen<br />
wurde, war durch die Umstrukturierung<br />
der Ostberliner Wissenschaft<br />
zeitweise unterbrochen.<br />
Durch statistische Erhebungen anhand<br />
der in Berlin überlieferten Teile<br />
des Grimm-Nachlasses weiß man,<br />
daß der Briefwechsel der Brüder<br />
Grimm aus mindestens 30.000 einzelnen<br />
Briefen bestanden hat. Eine aus<br />
dem vorigen Jahr stammende Torsofassung<br />
des Verzeichnisses weist mit<br />
11.056 Briefen, 225 Briefkonzepten<br />
und 96 Notierungen nicht zu identifizierender<br />
Briefe bereits ein Drittel<br />
des anzunehmenden Gesamtcorpus<br />
nach. Etwa 1.500 der darin enthaltenen<br />
Grimm-Briefe sind unveröffent-<br />
Kooperation<br />
Z<br />
ur Unterstreichung der Bedeutung<br />
einer engen Zusammenarbeit<br />
im High-Tech-Bereich mit osteuropäischen<br />
<strong>Universität</strong>en hat die Abteilung<br />
„Entwurf integrierter Schaltungen"<br />
des Fachbereichs Informatik<br />
der <strong>Universität</strong> Oldenburg einen<br />
Kooperationsvertrag mit dem Institut<br />
für Betriebssysteme am Moskauer<br />
Staatsinstitut für Elektronik geschlossen.<br />
Der Vertrag wurde im Dezember<br />
1993 vom Direktor des Instituts<br />
für Betriebssysteme, Prof. Dr.<br />
Valery Mikhov, und dem Leiter der<br />
Abteilung „Entwurf integrierter<br />
Schaltungen", Prof. Dr. Wolfgang<br />
Nebel, in Oldenburg unterzeichnet.<br />
Das Abkommen schließt den Austausch<br />
von Informationen, Forschungsergebnissen<br />
und Wissenschaftlerinnen<br />
ein.<br />
lichte Autographe. Von den Briefen<br />
an die Brüder Grimm sind die allermeisten<br />
unveröffentlicht. Angesichts<br />
der wiedergefundenen Originale zeigt<br />
sich außerdem, daß die alten Grimm-<br />
Briefausgaben nur zu häufig entstellte<br />
Texte enthalten, die dringend überholungsbedürftig<br />
sind. Es handelt<br />
sich bei diesen Briefausgaben um<br />
etwa 1.200 bibliographische Einheiten,<br />
großenteils gekürzte Abdrucke<br />
in Zeitschriften und Jahrbüchern, deren<br />
Kernbestand aus der wilhelmischen<br />
Zeit stammt und die nach zum<br />
Teil mühsamer Suche in der Arbeitsstelle<br />
des Briefverzeichnisses alle verfügbar<br />
sind.<br />
Zu den wichtigsten bisher durch das<br />
Briefverzeichnis erschlossenen Beständen<br />
gehören mit ca. 900 Briefen<br />
die beiden Grimm-Kästen aus der<br />
Autographensammlung der ehemaligen<br />
Preußischen Staatsbibliothek,<br />
die nach kriegsbedingter Auslagerung<br />
lange als verschollen galten.<br />
Auch diese Sammlung ist in der Arbeitsstelle<br />
vollständig in fotokopierter<br />
Form vorhanden.<br />
Die Suche nach Briefhandschriften<br />
geht von einem Namenregister derje-<br />
Psychodiagnostik<br />
A<br />
m 21./22.01.<strong>1994</strong> lädt die Arbeitseinheit<br />
Psychodiagnostik<br />
(Fachbereich 5) unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch zu<br />
den ersten Oldenburger „Psychodiagnostischen<br />
Arbeitstagen" ein. Aktuelle<br />
praxis- und forschungsbezogene<br />
Fragestellungen der psychologischen<br />
Diagnostik sollen mit Expertinnen<br />
aus verschiedenen Arbeitsbereichen<br />
erörtert werden. Dazu werden auch<br />
auswärtige Referentinnen erwartet.<br />
Beginn: Freitag, 21.01.<strong>1994</strong>, 14.00<br />
Uhr im Raum S-l-122 (Sporttrakt).<br />
Weitere Informationen, Programmteile<br />
und Anmeldungsliste am<br />
„Schwarzen Brett" im Foyer der AE<br />
Psychodiagnostik (VG, 1. Etage).<br />
Aus organisatorischen Gründen ist<br />
nur eine begrenzte Teilnahme möglich.<br />
nigen Personen aus, deren Korrespondenz<br />
mit den Brüdern Grimm als<br />
wahrscheinlich belegt ist. Die Personennamen<br />
ermöglichen es, mit Hilfe<br />
moderner archivkundlicher Hilfsmittel<br />
aus der Ferne zu ermitteln, wo und<br />
in welchem Umfang Originalbriefe<br />
zu vermuten sind, so daß man heute<br />
keineswegs mehr auf die früher übliche<br />
Stichproben- und gerüchteweise<br />
Recherche angewiesen ist.<br />
Die Berliner Arbeitsstelle hat am 1.<br />
August des Jahres ihre Tätigkeit am<br />
Fachbereich Germanistik der Humboldt-<strong>Universität</strong><br />
wieder aufgenommen.<br />
Der DFG ist dafür zu danken,<br />
daß jetzt durch die Anstellung von<br />
drei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen<br />
mit einem Abschluß der Arbeiten<br />
und dem Erscheinen einer gedruckten<br />
Fassung des Werkes nach<br />
Ablauf von fünf Jahren gerechnet<br />
werden kann. Eine Neuausgabe des<br />
Grimm-Briefwechsels, worin die<br />
Funde zugänglich werden, soll im S.<br />
Hirzel-Verlag erscheinen.<br />
Berthold Friemel<br />
UNimihFO<br />
Herausgeber: <strong>Presse</strong>stelle der Carl von<br />
Ossietzky <strong>Universität</strong> Oldenburg,<br />
Postfach 2503, 26111 Oldenburg, Tel.:<br />
(0441) 798-2417, Telex: 25655 unol d,<br />
Telefax: (0441) 798-2435; Redaktion:<br />
Gerhard Harms (verantwortlich), Irene<br />
Müller, Gudrun PabSt, Dr. Andreas<br />
Wojak; Satz: Claudia Bürger; Druckund<br />
Anzeigenverwaltung: Officina-<br />
Druck, Posthalterweg lb, 26129 Oldenburg,<br />
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(0441) 776065. ISSN 0943-4399<br />
Uni-info erscheint in der Vorlesungszeit<br />
jeweils zum Monatsanfang. Mit<br />
Namen gekennzeichnete Artikel geben<br />
die persönliche Meinung des Verfassers<br />
wieder. Nachdruck aller Beiträge<br />
nur nach Rücksprache mit der<br />
Redaktion. Leserinnenbriefe sollten<br />
nicht mehr als 50 Zeilen ä 30 Anschläge<br />
umfassen. Uni-info wird auf naturweißem<br />
Papier aus 100% Altpapier<br />
gedruckt.
21. Jrg. 1/94 UNI-INFO Seite 3<br />
Kurz notiert i ^[ n Gewerkschafter<br />
wurde Ehrenbürger<br />
E<br />
inen ersten Jahresbericht hat<br />
das 1992 errichtete EG Hochschulbüro<br />
Oldenburg vorgelegt, das<br />
insbesondere Wissenschaftlerinnen,<br />
aber auch Unternehmen und Verbände<br />
bei der Antragstellung von EG-<br />
Mitteln berät. Von 1988 bis 1992 stieg<br />
der Anteil der EG-Mittel bei den<br />
Drittmitteln von 135.687 (1,1%) auf<br />
686.749 Mark (3,3%).<br />
D<br />
er Cäsium-Wert einer Marone,<br />
die kürzlich bei Dötlingen gefunden<br />
wurde, betrug immer noch<br />
797 Becquerel. Das geht aus der<br />
kürzlich von der Radioaktivitätsmeßstelle<br />
herausgegebenen Liste<br />
„Lebenmittel zu Weihnachten" hervor.<br />
Pilze, insbesondere Maronen<br />
und Steinpilze, sind allerdings Ausnahmen.<br />
Andere Lebensmittel liegen<br />
inzwischen fast alle unter den Werten,<br />
die nicht überschritten werden<br />
sollen (Erwachsene 35, Kinder 10<br />
Becquerel).<br />
Z<br />
um 6. Firmenkontaktgespräch<br />
in der <strong>Universität</strong> lädt am 31.<br />
Januar das Oldenburger Lokalkomitee<br />
der AIESEC ein. Auf der kleinen<br />
Messe haben Studentinnen die Möglichkeit,<br />
mit Firmen, die sich dort<br />
präsentieren, ins Gespräch zu kommen<br />
und „kleine Vorstellungsgespräche"<br />
zu führen.<br />
D<br />
ie Antrittsvorlesung von Prof.<br />
Dr. Albrecht Eckhardt (Historisches<br />
Seminar) findet am Mittwoch,<br />
19.1.<strong>1994</strong>, 14.00 - 16.00 Uhr,<br />
im Vortragssaal der Bibliothek statt.<br />
Thema: „Wildeshausen 1529 - die<br />
Katastrophe einer Stadt. Ein westfälisches<br />
Femegerichtsurteil und seine<br />
Folgen".<br />
V<br />
orschläge für den Gerhard-<br />
Wachsmann-Preis zur Förderung<br />
des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
können noch bis 31. Januar<br />
<strong>1994</strong> bei Prof. Dr. Horst Kurt<br />
Schminke, Fachbereich 7 Biologie,<br />
eingereicht werden. Vorschlagsberechtigt<br />
sind Professorinnen.<br />
D<br />
ie Betriebliche Sozial- und<br />
Suchtberatung ist in das alte<br />
VG (jetzt A 6), Raum 502, umgezogen<br />
und unter der Rufnummer 3019<br />
erreichbar.<br />
I<br />
n Pädagogik/Sozialpädagogik<br />
(Diplom) sind wegen Aufhebung<br />
des Studiengangs keine Einschreibungen<br />
mehr möglich. Statt dessen<br />
kann ab Sommersemester <strong>1994</strong> der<br />
Diplomstudiengang Pädagogik mit<br />
der Studienrichtung Sozialpädagogik/Sozialarbeit<br />
belegt werden.<br />
D<br />
r. Detlev Heinemann, Physiker<br />
im Fachbereich 8, ist solange<br />
Ansprechpartner der Arbeitsgruppe<br />
Physik Regenerativer Energiequellen<br />
in allen wissenschaftlichen und organisatorischen<br />
Fragen, bis die Nachfolge<br />
von Prof. Dr. Joachim Luther<br />
geklärt ist.<br />
F<br />
ür die Zwischenrunde zur Deutschen<br />
Hochschulmeisterschaft<br />
haben sich die beiden Badminton-<br />
Teams der <strong>Universität</strong> qualifiziert.<br />
Die 1. Mannschaft wurde ungeschlagen<br />
Gruppensieger gegen die R WTH<br />
Aachen, Göttingen und Bremen,<br />
während sich die 2. Mannschaft trotz<br />
einer Niederlage gegen Braunschweig<br />
durch die Siege gegen Jena und die<br />
Humboldt-<strong>Universität</strong> qualifizierte.<br />
D<br />
ie Emslandlager-Gemeinschaft<br />
will am 8. Mai <strong>1994</strong> zwei<br />
Gedenksteine auf dem Gelände des<br />
ehemaligen Konzentrationslagers<br />
VII Esterwegen für die dort umgekommenen<br />
Moorsoldaten errichten.<br />
DGB-Funktionär Erwin Fritzsche setzte sich sehr<br />
früh für Kooperation mit der Hochschule ein<br />
E<br />
rwin<br />
Fritzsche, von 1946 bis<br />
1972 DGB-Vorsitzender in Oldenburg,<br />
wurde am 8. Dezember<br />
1993 zum Ehrenbürger der Carl von<br />
Ossietzky <strong>Universität</strong> ernannt. Mit<br />
Fritzsche ehre die <strong>Universität</strong> einen<br />
Mann, der einen bedeutenden Beitrag<br />
zur Öffnung der Gewerkschaften<br />
für die Hochschulen und der<br />
Öffnung der Wissenschaft für Probleme<br />
der Arbeitnehmerschaft geleistet<br />
habe, heißt es^dazu in der Begründung<br />
des einstimmigen Senatsbeschlusses.<br />
An der Feierstunde nahmen<br />
Oberbürgermeister Dieter Holzapfel<br />
und DGB-Kreisvorsitzender<br />
Hubert Bittner teil. Der Erziehungswissenschaftler<br />
Dr. Klaus Klattenhoff<br />
und Präsident Prof. Dr. Michael<br />
Daxner hielten die Laudationes.<br />
Der heute 86jährige Fritzsche, der in<br />
Freiberg (Sachsen) als Arbeiterkind<br />
aufwuchs, kam nach mehrjähriger<br />
Wanderschaft als gelernter Schriftsetzer<br />
und Buchdrucker 1929 nach<br />
Oldenburg. Als engagierter Nazi-<br />
Gegner wurde er 1933 für ein halbes<br />
Jahr inhaftiert, weil er sich in Flugblättern<br />
gegen die Vereinnahmung<br />
des 1. Mai durch die Nationalsozialisten<br />
gewandt hatte. Nach dem Krieg<br />
gehörte er zu den Männern der ersten<br />
Stunde. Als am 1. Mai 1946 die<br />
Gewerkschaften wiedergegründet<br />
wurden, war Fritzsche ihr erster Sekretär.<br />
Etwas später wählte man ihn<br />
zum geschäftsführenden Vorsitzen-<br />
Sieben Listen<br />
kandidieren<br />
bei Stupa-Wahl<br />
F<br />
ür die vom 24. bis 27. Januar<br />
stattfindenden Wahlen zum<br />
Studentinnenparlament (Stupa)<br />
kandidieren insgesamt sieben Listen:<br />
Simply-Red/Juso-Hochschulgruppe,<br />
Alternative Liste<br />
(AL), Wir für Euch, RCDS/Unabhängige,<br />
links & unbelehrbar,<br />
Ihrsinnige Feministische Perspektive<br />
(IFP) und die Liberale Hochschulgruppe.<br />
Im Gegensatz zu<br />
den anderen Statusgruppen wählen<br />
die Studentinnen auch jährlich<br />
ihre Vertreterinnen für die<br />
Gremien. Zum Konzil bewerben<br />
sich bis auf Wir für Euch und die<br />
IFP alle anderen Gruppen um die<br />
30 Sitze iur Studentinnen. Zur<br />
Senatswahl treten lediglich Simply<br />
Red/Juso, die AL und das<br />
Bündnis RCDS/LHG an.<br />
den des DGB, der Dachorganisation<br />
der Einzelgewerkschaften. In dieser<br />
Funktion gründete er schon 1948 die<br />
Bildungseinrichtung Arbeit und Leben<br />
und 14 Jahre später das Fortbildungswerk<br />
des DGB in Oldenburg.<br />
Wie nur wenige Gewerkschaftsfunktionäre<br />
in Deutschland erkannte<br />
Fritzsche nicht nur den Stellenwert<br />
von Bildungsarbeit für die Emanzipation<br />
der Arbeiterschaft, sondern<br />
zog für sich daraus auch Konsequenzen,<br />
indem er auch die Unterstützung<br />
bei den Hochschulen suchte, die traditionell<br />
so gut wie keine Berührungen<br />
mit den Gewerkschaften hatten.<br />
Schon in den 50er Jahren gewann er<br />
Dozenten der damaligen Pädagogischen<br />
Hochschule als Referenten für<br />
gewerkschaftliche Seminare und<br />
sorgte auf der anderen Seite dafür,<br />
daß Lehramtsstudentinnen im Rahmen<br />
von Praktika Fabrikarbeit kennenlernten.<br />
Als es um die Gründung einer <strong>Universität</strong><br />
in Oldenburg ging, engagierte<br />
sich Fritzsche von Anfang an in<br />
diesem schwierigen und immer wieder<br />
unterbrochenen Prozeß. Überdies<br />
war er wesentlich daran beteiligt,<br />
daß die dann 1973 gegründete <strong>Universität</strong><br />
als erste Hochschule in<br />
Deutschland einen Kooperationsvertrag<br />
mit dem DGB abschloß und<br />
damit den Aussöhnungsprozeß zweier<br />
eher gegnerisch eingestellter Lager<br />
herbeizuführen half. Fritzsche ist<br />
nach Rosalinde von Ossietzky-Palm,<br />
der Tochter Carl von Ossietzkys, die<br />
zweite Persönlichkeit, die mit der<br />
Ehrenbürgerschaft der <strong>Universität</strong><br />
ausgezeichnet wuro!§.<br />
Brachte <strong>Universität</strong> und Gewerkschaften zusammen: Erwin Fritzsche (rechts,<br />
daneben Prof Dr. Michael Daxner und Oberbürgermeister Dieter Holzapfel), der<br />
zweite Ehrenbürger der <strong>Universität</strong>.<br />
Foto: NWZ<br />
Kritik an<br />
Vorgesetzten<br />
S<br />
charf<br />
gerügt haben die MTV-<br />
Vertreterinnen des Senat die<br />
versuchte Disziplinierung von Gremienmitgliedern<br />
ihrer Statusgruppe<br />
durch Vorgesetzte.<br />
Anläßlich eines aktuellen Falles sagte<br />
Helga Schlüter (ÖTV) in einer<br />
persönlichen Erklärung, MTV-Vertreterinnen<br />
seien nicht selten wegen<br />
ihres Abstimmungsverhaltens in<br />
Gremien Repressalien ausgesetzt.<br />
Gremienmitglieder verträten aber<br />
nicht die Partikularinteressen der<br />
Organisationseinheit, der sie angehörten,<br />
sondern erfüllten die Aufgaben<br />
des Gremiums, in das sie aus<br />
ihrer Statusgruppe heraus gewählt<br />
worden seien.<br />
Trinkwasser eingespart<br />
10.000 m 3 weniger durch Vakuumpumpen<br />
A<br />
ls<br />
höchst effizient hat sich der<br />
Einsatz von 120 Vakuumpumpen<br />
seit Frühjahr 1991 in den naturwissenschaftlichen<br />
Fachbereichen erwiesen.<br />
Nach Angaben der ZEf A (Zentrale<br />
Einrichtung für wissenschaftlichtechnische<br />
Ausstattung) konnte dadurch<br />
die Belastung der Abwässer mit<br />
chlorierten Kohlenwasserstoffen erheblich<br />
reduziert werden. Außerdem<br />
ergab sich eine jährliche Einsparung<br />
von 10.000 m 3 oder etwa 40.000 DM<br />
an Wasser- und Abwassergebühren.<br />
Die Geräte, für die das Land seinerzeit<br />
0,5 Mio. DM zur Verfügung<br />
gestellt hatte, waren angeschafft worden,<br />
um insbesondere Rotationsverdampfer<br />
auf umweltschonende Weise<br />
mit Vakuum zu versorgen. Bis<br />
dahin waren für diesen Zweck Wasserstrahlpumpen<br />
verwendet worden,<br />
die in mehrfacher Hinsicht umweltbelastend<br />
wirken.<br />
Die ZEfA appelliert in diesem Zusammenhang<br />
an die Studentinnen<br />
und Mitarbeiterinnen, auch künftig<br />
durch konsequente Vermeidung von<br />
wasserverschwendenden Geräten<br />
und Nutzung des in allen Laboratorien<br />
vorhandenen geschlossenen<br />
Kühlwasserkreislaufs unnötigen<br />
Trinkwasserverbrauch zu vermeiden.<br />
Die Skepsis der Gutinformierten<br />
Für viele hat sich nach Tschernobyl das Leben geändert / Eine Umfrage<br />
unter den Abonnenten der Meßstelle / Auch hier: Kein Vertrauen zu Parteien<br />
N<br />
icht<br />
weniger als 96 Prozent von<br />
268 Befragten haben bei einer<br />
Umfrage angegeben, daß die veröffentlichten<br />
Werte in den Meßdatenblättern<br />
der Radioaktivitätsmeßstelle<br />
der <strong>Universität</strong> ihnen beim Einkaufen<br />
Orientierungshilfe geben. Befragt<br />
wurden die Abonenntlnnen der<br />
Meßblätter. 268 von über 500 schickten<br />
den Fragebogen ausgefüllt zurück.<br />
Bei 222 Personen hat sich das Alltagsleben<br />
seit dem Reaktorunfall<br />
von Tschernobyl geändert. 200 gaben<br />
an, daß sie sich seitdem um eine<br />
sachgerechtere Müllentsorgung bemühen,<br />
150 achten auf geringeren<br />
Stromverbrauch, für 50 war Tschernobyl<br />
Anlaß genug, umweltpolitisch<br />
aktiv zu werden, 33 haben auf das<br />
Auto ganz verzichtet.<br />
Auf die Frage, durch welche Probleme<br />
man sich am meisten bedroht<br />
fühle, gaben 35,9 % Treibhauseffekt<br />
und Luftverschmutzung an, 31,5 %<br />
Atomenergie, 22,3 % Belastung von<br />
Lebensmitteln und Wasser, 7,8 %<br />
Gentechnik. Am ehesten wird Bürgerinitiativen<br />
und Naturschutzverbänden<br />
(37,2 %), Experten (33,2 %)<br />
und Medien (13,0 %) zugetraut, politische<br />
Lösungen auf den Weg zu<br />
bringen. Parteien (9,9 %), die Industrie<br />
(3,6 %) und die Gewerkschaften<br />
(1,3 %!) schnitten dabei schlecht ab.<br />
Die persönliche Lebenseinstellung<br />
dieser nicht repräsentativen, sondern<br />
als besonders gut informiert<br />
geltenden Gruppe ist nicht gerade<br />
sonnig. Nur 16 % kreuzten die Rubrik<br />
„optimistisch" an, 55 % sind<br />
skeptisch, 29 % gar pessimistisch.<br />
Raapke<br />
wird 65<br />
A<br />
m 5. Januar <strong>1994</strong> wird der<br />
Erziehungswissenschaftler,<br />
Bildungsforscher, Hochschulpolitiker,<br />
Erwachsenenbildner und<br />
Pädagoge Professor Dr. Hans-<br />
Dietrich Raapke 65 Jahre alt.<br />
Im Vorfeld dieses Datums meinte<br />
er, der 65. sei ein Geburtstag wie<br />
jeder andere, zumal er nicht die<br />
Absicht habe, sich jetzt schon aus<br />
Hochschule und Wissenschaft zu<br />
verabschieden. Dennoch ist der<br />
Geburtstag eines besonderen<br />
Glückwunsches wert. Und der soll<br />
hier ausgesprochen werden - stellvertretend<br />
für alle, die die herausragenden<br />
Verdienste Raapkes zu<br />
schätzen wissen und die ihm danken,<br />
daß er seit 1965 als Wissen-'<br />
schaftler in Oldenburg tätig ist<br />
und immer bereit war, in besonders<br />
schwierigen Zeiten Verantwortung<br />
zum Wohle der <strong>Universität</strong><br />
zu übernehmen.<br />
Das UNI-INFO hat zum 60. Geburtstag<br />
ausführlich Raapkes Bedeutung<br />
für die Universitä gewürdigt<br />
(1/89). Dem ist heute hinzuzufügen,<br />
daß er sich der damaligen<br />
Charakterisierung, ein streitbarer<br />
Demokrat zu sein, treu<br />
geblieben ist. Das Institut Erziehungswissenschaft<br />
1 im Fachbereich<br />
Pädagogik wird die Verdienste<br />
des Mannes, der auch zu den<br />
Gründungsvätern der <strong>Universität</strong><br />
Oldenburg gehört, in einem öffentlichen<br />
Symposium angemessen<br />
würdigen.<br />
Friedrich W. Busch/<br />
Gerhard Harms<br />
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MAX ERNST<br />
MEIN VAGABUNDIEREN<br />
DER SINN DES LEBENS<br />
DER KOCH, DER DIEB,<br />
SEINE FRAU UND IHR LIEBHABER
Die Politik der Vielfältigkeit<br />
Vandana Shiva aus Indien lehrt als Gastprofessorin der Karl Jaspers<br />
Vorlesungen zu Fragen der Zeit / Trägerin des Alternativen Nobelpreises 1993<br />
V<br />
om<br />
Offener Brief zur Auseinandersetzung<br />
zwischen dem AStA und Prof. Dr. Gottfried<br />
Mergner (UNI-INFO 9/93)<br />
I<br />
ch setze als selbstverständlich<br />
voraus, daß sich Flüchtlingspolitik<br />
an den universalen Menschenrechten<br />
zu orientieren hat. In diesem<br />
Sinne habe ich 1989 eine Initiative<br />
zur Beratung von Flüchtlingen gegründet,<br />
in der ich bis heute und auch<br />
in Zukunft praktisch arbeite. Außerdem<br />
studiere ich seit dem Wintersemester<br />
1990/91 an der <strong>Universität</strong><br />
Oldenburg interkulturelle Pädagogik.<br />
Daher bin ich berechtigt, die<br />
Auseinandersetzung zwischen dem<br />
AStA und Gottfried Mergner zu beurteilen.<br />
Selbstverständlich muß es in einer<br />
<strong>Universität</strong> eine demokratische und<br />
kritische Auseinandersetzung zwischen<br />
Andersdenkenden geben!<br />
Selbstverständlich muß sich auch ein<br />
Hochschullehrer sachlicher Kritik<br />
stellen! Aber ebenso selbstverständlich<br />
muß auch bei unterschiedlichen<br />
Auffassungen die „Würde der Person"<br />
in der Auseinandersetzung gewahrt<br />
bleiben!<br />
Ich bin konsterniert über die Art und<br />
Weise, in der Ihr Gottfried Mergner<br />
als Person und Hochschullehrer beschädigt.<br />
Mergner ist seit Jahren für<br />
seine antifaschistische Haltung bekannt<br />
und hat sie nicht zuletzt in<br />
seinem Engagement in der Diskussion<br />
um den Golfkrieg bewiesen.<br />
Ich empfinde Euren Sprachstil in<br />
Eurem Flugblatt „Willkommen hinter<br />
Stacheldraht" als menschenverachtend<br />
und den Inhalt nicht den<br />
Tatsachen entsprechend. Damit wird<br />
Eure Anklage unwahr und für mich<br />
unmoralisch. Ihr bezeichnet Gottfried<br />
Mergner<br />
- als „Erfüllungsgehilfen staatlicher<br />
Lagerpolitik"<br />
- sein Gutachten als „das Dokument<br />
eines Schreibtischtäters, der die Internierung<br />
von Menschen in Massenlagern<br />
vorantreibt und außerdem<br />
rassistische Argumentation verlautbart<br />
und befördert"<br />
- und fragt „Wollen Sie vielleicht<br />
einen Zigeunerblock einrichten, Herr<br />
Mergner?"<br />
Mit diesen polemischen Diffamierungen<br />
stempelt Ihr Gottfried Mergner<br />
inhaltlich zum Rassisten.<br />
Ich fordere Euch dringlich auf, Eure<br />
unwahren Anklagen zurückzunehmen<br />
und endlich die Sachdiskussion<br />
mit G. Mergner wieder aufzunehmen,<br />
und zwar in einer Streitkultur,<br />
die der Größe der Aufgabe entspricht.<br />
26. Januar bis zum 1. Februar<br />
wird die indische Gelehrte<br />
Vandana Shiva Gastprofessorin<br />
der Karl Jaspers Vorlesungen sein.<br />
Ihre Vorlesungsreihe „The Politics of<br />
Diversity: Ecology, Feminism and<br />
Third World Freedom" bildet den<br />
zweiten und abschließenden Teil des<br />
Semesterschwerpunkts „Ökonomie<br />
als Kultur".<br />
Shiva, ursprünglich Quantenphysikerin,<br />
befaßt sich auf philosophischer<br />
Grundlage mit Themenbereichen<br />
wie Naturbild, Kulturenvielfalt<br />
und Feminismus. Sie ist Direktorin<br />
der Forschungsstiftung für Wissenschaft,<br />
Technologie und Rohstoffpolitik<br />
in Dehra Dünn (Indien). 1993<br />
wurde sie mit dem Alternativen Nobelpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Gustavo Esteva - ihr „Vorgänger" als<br />
Gastprofessor der Karl Jaspers Vorlesungen<br />
in diesem Semester - hatte in<br />
seinen Vorlesungen, gestützt auf seine<br />
Erfahrungen in der mexikanischen<br />
Graswurzelbewegung, nicht nur eine<br />
tiefgreifende Kritik des Fortschrittsund<br />
Entwicklungsdenkens westlicher<br />
Prägung entfaltet, sondern anzudeuten<br />
versucht, wie die vielen sogenannten<br />
Unterentwickelten beginnen,<br />
jenseits von Entwicklung und Fortschritt<br />
zu leben.<br />
Vandana Shivas Vorträge werden<br />
ähnliche Schwerpunkte umkreisen,<br />
dabei jedoch einen anderen Blickwinkel<br />
darstellen: Für sie ist Entwicklung<br />
vor allem ein „Projekt<br />
männlicher Ideologie", dessen<br />
Durchsetzung mit der Hervorbringung<br />
einer technologischen Wissenschaft<br />
unter Ausschließung der<br />
Frauen möglich war. „Solche Wissenschaft<br />
und solches Entwicklungsdenken",<br />
so die indische Gelehrte,<br />
"verwandeln Natur in ein Rohstoffarsenal<br />
und lassen ihre unbegrenzte<br />
Ausbeutung nicht nur möglich und<br />
vertretbar, sondern sogar wünschenswert<br />
erscheinen."<br />
Shiva beleuchtet nicht nur die Auswirkungen<br />
dieses Entwicklungsdenkens<br />
in Indien: den Raubbau an den<br />
Regenwäldern oder die Naturzerstörung<br />
durch Staudammprojekte; sie<br />
schildert auch die zahlreichen Initiativen<br />
gegen die "Entwicklungslogik",<br />
die in erster Linie von Frauen<br />
getragen werden.<br />
Briefe an die Redaktion<br />
Darüber hinaus müssen sich alle beteiligten<br />
Parteien sofort und gemeinsam<br />
der praktischen Aufgabe stellen,<br />
den Flüchtlingen am Artillerieweg zu<br />
helfen, denn diese brauchen unser<br />
aller Solidarität.<br />
Ursula v. Pape, Studentin am FB 1<br />
Zum Artikel „Deutliche Alarmzeichen"<br />
(UNI-INFO 8/93)<br />
D<br />
ie Befragung von ca. 1000 Exmatrikulanten<br />
wurde von 615<br />
Personen beantwortet. Somit sind die<br />
Resultate als repräsentativ zu bezeichnen.<br />
Dem Immatrikulationsamt<br />
sollte man dankbar sein für die aufgewendete<br />
Mühe bei der Auswertung.<br />
Betrachtet man die beiden Gruppen<br />
der Abbrecher und der Wechsler zusammen,<br />
so ergibt sich folgendes Bild:<br />
• 98 Studierende wären sowieso lieber<br />
an eine andere Uni gegangen.<br />
Also ist es wahrscheinlich, daß umgekehrt<br />
auch von anderen Hochschulen<br />
Studierende nach Oldenburg kommen.<br />
• 85 Antworten haben als Grund<br />
Organsations- oder Ausstattungsmängel<br />
unserer <strong>Universität</strong> dargelegt.<br />
Doch es ist wahrscheinlich, daß auch<br />
anderenorts diese Mängel herrschen.<br />
• Direkte Kritik an den Lehrenden -<br />
Betreuung und Lehrangebot - üben<br />
nur 97 Antworten = 15,5 %. Damit<br />
muß die <strong>Universität</strong> m.E. leben können.<br />
• Bei den 228 Antworten - das sind<br />
immerhin 35,7 % - welche persönliche<br />
Gründe oder eine Berufsaufnahme<br />
angeben, sollte über den Wahrheitsgehalt<br />
der Aussagen nachgedacht<br />
werden. Das Eingeständnis, durch ein<br />
<strong>Universität</strong>sstudium einfach überfordert<br />
zu sein, wird einem Befragten<br />
selbst in der Anonymität nicht leichtfallen.<br />
Man kann nur mutmaßen,<br />
wieviele von denen, die sich von der<br />
Uni Oldenburg verabschieden, trotz<br />
des Abiturs nicht das geistige Rüstzeug<br />
in den Schulen mitbekommen<br />
haben.<br />
Eine Aufklärung ist wahrscheinlich<br />
nur über eine Auflistung der diversen<br />
Prüfungszensuren möglich.<br />
Für eine künftige Evaluation im Rahmen<br />
der Finanz-Autonomie werden<br />
die angesprochenen Punkte sicher ihre<br />
Bedeutung erhalten.<br />
Dipl.-Kfm. Herbert Sievers<br />
Zur KIBUM-Sonderausstellung „Helden<br />
nach Plan" (UNI-INFO 7/93)<br />
D<br />
ie Sonderausstellung zur KIB-<br />
UM „Helden nach Plan" und<br />
der Katalog sind schlecht. Dies ist<br />
leicht zu begründen. Doch es zu tun,<br />
Die Vorlesungen sind der Versuch zu<br />
beschreiben, auf welche Weise sich<br />
in Indien Widerstand und Herausbildung<br />
einer anderen vielfältigen<br />
Lebensweise vereinen. Und sie wollen<br />
die Frage nach Ansätzen und<br />
Möglichkeiten für Alternativen zur<br />
Enwicklungs- und Fortschrittsgläubigkeit<br />
auch in Europa aufwerfen.<br />
Die Vorlesungen werden auf Englisch<br />
gehalten und ins Deutsche<br />
übersetzt (Termine s. Veranstaltungskalender).<br />
Die Phrasenmäher<br />
D<br />
ie „Phrasenmäher" aus Berlin<br />
präsentieren ihre neue Produktion<br />
„Bilder einer Einstellung" am 27.<br />
Januar <strong>1994</strong> um 20.00 Uhr im Oldenburger<br />
Unikum am Uhlhornsweg.<br />
Die Mixtur aus Politischem, Gemeinem<br />
und Absurdem ist Kabarett, wie<br />
es sein soll: frech, bunt, aktuell und<br />
schrill. Der wirre Werner und Johannes<br />
der Fleischer sind Paraderollen,<br />
die schauspielerisch gekonnt, den<br />
Zeitgeist attackieren. Eintritt: 15<br />
Mark (ermäßigt 12 Mark).<br />
fällt schwer. Denn ich weiß, daß<br />
diese Ausstellung und der Katalog<br />
einer Frau, der Studentin Sandra<br />
Langenhahn, zu verdanken ist, die<br />
für ihre Arbeit lediglich das Honorar<br />
einer wissenschaftlichen Hilfskraft<br />
bekam. Ihr stand für zwei Monate<br />
eine weitere Hilfskraft zur Seite.<br />
Diese beiden Frauen haben für ihre<br />
Mittel und Möglichkeiten eine<br />
Höchstleistung vollbracht. Sie haben<br />
in der kurzen Vorbereitungszeit<br />
Kontakte zu Kinder- und Jugendbuch-Wissenschaftlerinnen<br />
und<br />
Wissenschaftlern aus der ehemaligen<br />
DDR hergestellt und sie motivieren<br />
können, mitzuwirken. Sie haben vier<br />
Artikel geschrieben, die einigermaßen<br />
das Niveau halten, und sie haben<br />
in die Ausstellung und in den Katalog<br />
liebevolle Ideen eingebracht, die<br />
es verdient hätten, in einen besseren<br />
Rahmen aufgenommen zu werden.<br />
Ich halte diesen Vorgang für einen<br />
Skandal, den Bibliotheksdirektor<br />
Havekost zu verantworten hat. Seine<br />
Motive mögen gut gewesen sein:<br />
Kontinuität sollte gewahrt werden,<br />
der großartige Neuerwerb der DDR-<br />
Kinder- und Jugendbücher sollte<br />
präsentiert werden, und die Erinnerungen<br />
von Betroffenen an ihre Kinder-<br />
und Jugendlektüre aus der<br />
DDR-Zeit sollten zum Sprechen gebracht<br />
werden. Herausgekommen<br />
ist eine Sammlung von teilweise<br />
schon veröffentlichten Aufsätzen<br />
(zum Beispiel Kuhnert), von unreflektierten<br />
Wiederholungen der Sekundärliteratur,<br />
von Allgemeinplätzen<br />
und Sentimentalitäten wie zum<br />
Beispiel: „Es war nicht alles schlecht<br />
in der ehemaligen DDR, es gab Nischen".<br />
So verschleudert man Themen, das<br />
hart erarbeitete Renommee der Oldenburger<br />
Kinder- und Jugendbuchforschung<br />
und menschliche Ressourcen.<br />
Dagegen gewinnt man den<br />
Schein der Kontinuität, den Anschein,<br />
daß Wissenschaft zu Billigstpreisen<br />
zu machen ist und die scheinbare<br />
Beruhigung, daß alles in Ordnung<br />
ist. Der begabten und tüchtigen<br />
Sandra Langenhahn wäre zu<br />
wünschen, daß sie auch einmal innerhalb<br />
eines vernünftigen Kinderund<br />
Jugendbuch-Forschungsprojektes<br />
mitarbeiten kann. Durch Projekte,<br />
wie sie der vorliegende Katalog<br />
repräsentiert, wird dies in Oldenburg<br />
aber eher verhindert.<br />
Gottfried Mergner<br />
Auszeichnung für großes Engagement<br />
A<br />
uf Vorschlag der Fachbereiche<br />
sind acht Studentinnen der<br />
<strong>Universität</strong> von Präsident Prof. Dr.<br />
Michael Daxner für hervorragende<br />
Leistungen ausgezeichnet worden.<br />
Die Auszeichnungen sind mit einer<br />
Prämie von jeweils eintausend Mark<br />
verbunden, die vom Land Niedersachsen<br />
gestiftet wurden. Die Preisträgerinnen<br />
(v.r.): Jochen Hartwig<br />
(Wirtschaftswissenschaften), Ursula<br />
Blömer (Pädagogik), Inge Fresenborg<br />
(Psychologie), Ria Katharina<br />
Schanz (Sozialwissenschaften), Martin<br />
Rohde (Mathematik) und Simon<br />
Oldeboerhuis (Informatik). Es fehlten<br />
bei der Preisverleihung Katrin<br />
Meyer (Textilwissenschaften) und<br />
Christian Tuschak (Biologie).<br />
Foto: Wojak<br />
Erleichterungen<br />
. . . für die Forschung im Datenschutzgesetz<br />
A<br />
m 17. Juni 1993 hat der niedersächsische<br />
Landtag ein neues<br />
Datenschutzgesetz verabschiedet,<br />
das am 1. Oktober 1993 in Kraft<br />
getreten ist. Der Gesetzgeber hat<br />
nach den Erfahrungen mit dem alten<br />
Niedersächsischen Datenschutzgesetz<br />
(NDSG) versucht, das neue Gesetz<br />
den Erfordernissen anzupassen,<br />
und auch die technische Entwicklung<br />
der Computertechnik berücksichtigt.<br />
Grundsätzlich gilt immer noch, daß<br />
die Verarbeitung personenbezogener<br />
Daten nur dann zulässig ist, wenn<br />
dies ein Gesetz oder eine Rechtsvorschrift<br />
(z.B. Statistikgesetz) vorsieht.<br />
Aber: Innerhalb einer Dienststelle,<br />
dürfen jetzt pefsonenbezogene Daten<br />
erhoben werden, wenn dies zur Erfüllung<br />
der Aufgaben erforderlich ist.<br />
Allerdings gibt es in der Verwaltung<br />
dieser <strong>Universität</strong> unterschiedliche<br />
Auffassungen darüber, ob die große<br />
Institution <strong>Universität</strong> als eine<br />
Dienststelle zu betrachten ist. Als<br />
Datenschutzbeauftragter bin ich der<br />
Auffassung, daß die einzelnen Abteilungen<br />
der <strong>Universität</strong> als einzelne<br />
öffentliche Stelle zu betrachten sind,<br />
was auch von § 11 Abs. (4) NDSG<br />
gestützt wird.<br />
Aber auch die Erhebung der personenbezogenen<br />
Daten bei Dritten, die<br />
früher ebenfalls nur auf gesetzlicher<br />
Grundlage oder mit Einverständnis<br />
der Betroffenen möglich war, ist unter<br />
bestimmten Voraussetzungen vereinfacht<br />
worden: Es ist jetzt möglich,<br />
Daten zu erheben, wenn es „offensichtlich<br />
ist, daß die Erhebung im<br />
Interesse der Betroffenen liegt und sie<br />
einwilligen würden". Mit dieser Wendung<br />
des Gesetzgebers können nun<br />
endlich Forschungsvorhaben realisiert<br />
werden, die zuvor strafbar gewesen<br />
wären. Allerdings ist die Frage,<br />
was denn im Interesse der Betroffenen<br />
liegt, genausowenig eindeutig zu<br />
klären, wie die Behauptung, daß sie<br />
eingewilligt hätten.<br />
Aber auch wenn die Betroffenen<br />
nicht einverstanden sein sollten, können<br />
Forscher aufatmen: Während<br />
z.B. früher ein Krebsregister undenkbar<br />
gewesen wäre, so läßt der Gesetzgeber<br />
es nun zu, daß für wissenschaftliche<br />
Forschungsvorhaben personenbezogene<br />
Daten, die aus anderen<br />
Gründen gesammelt worden sind,<br />
verarbeitet werden dürfen, wenn<br />
„Art und Verarbeitung der Daten<br />
darauf schließen lassen, daß ein<br />
schutzwürdiges Interesse der Betroffenen<br />
der Verarbeitung der Daten für<br />
das Forschungsvorhaben nicht entgegensteht<br />
oder das öffentliche Interesse<br />
an der Durchführung des Forschungsvorhabens<br />
das schutzwürdige<br />
Interesse der Betroffenen erheblich<br />
überwiegt".<br />
Ich sehe hier die Gefahr, daß Wissenschaftlerinnen<br />
alle ihre Forschungsansätze<br />
als im öffentlichen Interesse<br />
einstufen werden, was der Datenschutzbeauftragte<br />
sicher nicht immer<br />
akzeptieren kann.<br />
Zur Umsetzung des Gesetzes wurde<br />
eine Arbeitsgruppe vom Kanzler eingesetzt,<br />
zu der Mitglieder der Verwaltung,<br />
des Rechenzentrums und des<br />
Personalrates gehören. Diese Gruppe<br />
wird einen Vorschlag für die Überarbeitung<br />
der Dienstanweisung „Datenschutz"<br />
erarbeiten und über Maßnahmen<br />
beraten, wie den Mitgliedern<br />
der <strong>Universität</strong> die Intention des neuen<br />
NDSG, nämlich der Kompromiß<br />
zwischen dem Recht auf informationelle<br />
Selbstbestimmung, den Aufgaben<br />
der öffentlichen Verwaltung und<br />
der Forschung im Interesse der Öffentlichkeit,<br />
nahegebracht werden<br />
kann.<br />
Schließlich muß noch hinzugefügt<br />
werden, daß der Gesetzgeber erkannt<br />
hat, daß auch Schriftsätze in Akten<br />
heute problemlos mit Hilfe von Texterfassungsgeräten<br />
gelesen und über<br />
entsprechende Textverarbeitungsprogramme<br />
ausgewertet werden können.<br />
Er hat daher entsprechende Unterlagen<br />
in Akten unter Schutz gestellt,<br />
so daß dieses Gesetz nun alle<br />
Arbeitsplätze in diesem Hause betrifft<br />
- auch wenn sie nicht mit einem<br />
Computer ausgestattet sind.<br />
Gert Reich<br />
Datenschutzbeauftragter<br />
Internationaler<br />
Liederabend<br />
E<br />
in Konzert mit Liedern von<br />
Bartok, Dvorak, Ravel, Guarnieri<br />
und Falla geben am Mittwoch,<br />
12. Januar um 20.00 Uhr im<br />
PFL-Kulturzentrum die brasilianischen<br />
Musiker Renato Mismetti<br />
(Bariton) und Max Daniel (Piano).<br />
Veranstalter des Konzertes<br />
sind die Gruppe ausländischer<br />
Studentinnen (HGAS) und das<br />
Akademische Auslandsamt.
21. Jrg. 1/94 UNI-INFO Seite 5<br />
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Wirtschaftsdidaktiker als<br />
[ erfolgreicher Fernsehautor<br />
: Kaminski: „Man muß komplizierte Sachverhalte so darstellen,<br />
daß der Zuschauer nicht abschaltet" / Bisher 12 Fernsehserien verfaßt<br />
F<br />
ernsehen<br />
und <strong>Universität</strong>: Für<br />
den 53jährigen Wirtschaftsdidaktiker<br />
Prof. Dr. Hans Kaminski<br />
sind diese beiden Bereiche untrennbar<br />
miteinander verbunden. Seit<br />
1976 hat Kaminski zusammen mit<br />
seinem Paderborner Kollegen Prof.<br />
Dr. Franz-Josef Kaiser Drehbücher<br />
für 12 Fernsehserien mit insgesamt<br />
mehr als 80 Folgen verfaßt, die sich<br />
allesamt um das Thema drehen, in<br />
dem die beiden zu Hause sind, nämlich<br />
Ökonomie und*Schule.<br />
Insofern greift auch der heutzutage<br />
oft und leicht erhobene Vorwurf<br />
nicht, hier würden sich Hochschullehrer<br />
mal wieder mit lukrativen Dingen<br />
befassen, die fernab ihrer Lehrund<br />
Forschungsverpflichtung lägen.<br />
„Sie glauben gar nicht, wie sehr mir in<br />
der <strong>Universität</strong> die Fernsehtätigkeit<br />
von Nutzen ist", so Kaminski, „die<br />
notwendige Recherche, die Vielzahl<br />
der Gespräche bei Unternehmen<br />
usw., das alles ist doch so eine Art<br />
betriebliches Dauerpraktikum für<br />
mich." Außerdem profitiert auch die<br />
universitäre Lehreraus- und -Weiterbildung,<br />
die Kaminski zusammen mit<br />
seinen Kollegen Ammen und Hübner<br />
betreibt, in hohem Maße von den<br />
Methoden der "Teleweiterbildung",<br />
weil die entwickelten Medien von den<br />
Lehrkräften als wichtige Lernhilfen<br />
angesehen werden.<br />
Ü<br />
berdies kann der Wissenschaftler,<br />
der seit 1980 in Oldenburg<br />
auf dem Gebiet der Didaktik der<br />
ökonomischen Bildung arbeitet, auf<br />
diese Weise seinem eigenen Lehr- und<br />
Forschungsgebiet zu relativ viel Publizität<br />
verhelfen. Im Gegensatz zu<br />
den berufsbildenden Schulen (für die<br />
an der <strong>Universität</strong> die Wirtschaftspädagogik<br />
zuständig ist) hat die ökonomische<br />
Bildung an allgemeinbildenden<br />
Schulen in Deutschland bisher<br />
noch keine lange Tradition. Kaminski:<br />
„Es ist eigentlich doch unbestreitbar,<br />
daß ökonomische Bildung ein<br />
integraler Bestandteil der Allgemeinbildung<br />
sein müßte, nicht zuletzt<br />
auch an Gymnasien, denn die Ökonomie<br />
durchdringt ja nun mal unser<br />
aller Leben in vielfältigster Weise.<br />
Ein Großteil der Meldungen in den<br />
Nachrichten oder auch in den Tageszeitungen<br />
ist ohne wirtschaftliche<br />
Kenntnisse gar nicht zu verstehen."<br />
Erst seit den siebziger Jahren gibt es,<br />
von Bundesland zu Bundesland sehr<br />
unterschiedlich, bescheidene Ansätze,<br />
die Rahmenrichtlinien um ökonomische<br />
Inhalte zu erweitern und<br />
gleichzeitig die Aus- und Weiterbildung<br />
von Ökonomiefachlehrern auf<br />
den Weg zu bringen. In Niedersachsen<br />
ist Ökonomie im Real- und<br />
Hauptschulbereich dem Fach Arbeit/Wirtschaft<br />
und in Gymnasien<br />
mit einzelnen Themenstellungen der<br />
Gemeinschaftskunde zugeordnet.<br />
In ihren Fernsehfilmen, die im Auftrag<br />
des WDR entstanden sind und<br />
die mehrfach mit nationalen und internationalen<br />
Preisen ausgezeichnet<br />
wurden, befassen sich Kaminski und<br />
Kaiser vorzugsweise mit solchen<br />
Themen, die sich in Schulbüchern<br />
nur schlecht veranschaulichen lassen.<br />
Die Titel lauten z.B. „Wirtschaft in<br />
der Region", „Löhne, Märkte, Wettbewerb"<br />
und „Entscheidungsprozesse<br />
im Haushalt". Es gehe darum, so<br />
Kaminski, „komplizierte und spröde<br />
' Sachverhalte so darzustellen, daß der<br />
Zuschauer nicht abschaltet".<br />
E<br />
rweitert wurden die Schulfernsehserien<br />
seit 1986 durch das<br />
„Telekolleg", bei dem es sich um<br />
Filmreihen zu verschiedenen Themenbereichen<br />
handelt, die im Auftrag<br />
mehrerer Kultusminister produziert<br />
werden. Kaminski und Kaiser<br />
sind für das Telekolleg „Volkswirtschaftslehre"<br />
zuständig. Es wendet<br />
sich an Interessenten, die über eine<br />
berufliche Ausbildung und einen<br />
mittleren Bildungsabschluß verfügen<br />
und die die Berechtigung für ein<br />
Fachhochschulstudium (Wirtschaft)<br />
erwerben wollen. Auf diesem Gebiet<br />
ist nach 1986 bereits die zweite Filmreihe<br />
entstanden, die 13 Folgen ä 30<br />
Minuten umfaßt, sowie ein sechsteiliges<br />
Telekolleg „Europa".<br />
D<br />
as<br />
Telekolleg wird in den beteiligten<br />
Bundesländern in den<br />
jeweiligen dritten Fernsehprogrammen<br />
ausgestrahlt. Bundesweit konnten<br />
mehrere tausend „Fernsehstudentinnen"<br />
gewonnen werden, die sich,<br />
ähnlich wie im Fernstudium, mit Hilfe<br />
von Begleitmaterialien (die ebenfalls<br />
von Kaiser und Kaminski stammen)<br />
und betreut durch spezielle Arbeitskreise<br />
auf die Prüfung vorbereiten.<br />
Niedersachsen ist aus finanziellen<br />
Gründen an dem Medienverbund<br />
nicht beteiligt, „obwohl es gerade<br />
hier, in einer wirtschaftlich z.T. kritischen<br />
Region, besonders nötig wäre",<br />
so Kaminski. Dagegen ist das politische<br />
Interesse in den neuen Bundesländern<br />
außerordentlich hoch. Bislang<br />
hat sich Brandenburg dem Verbund<br />
angeschlossen. Auch aus Osteuropa,<br />
vor allem Polen, mehren sich<br />
die Anfragen.<br />
Ob nun Telekolleg oder eine andere<br />
Fernsehreihe: die Realisierung einer<br />
Idee ist mit viel Zeit und Arbeit verbunden.<br />
So nahm die Produktion des<br />
jüngsten Telekollegs rund zwei Jahre<br />
in Anspruch. Zunächst müssen Kaminski<br />
und sein Kollege aufgrund von<br />
Rahmenrichtlinien und Lehrplänen<br />
eine Konzeption entwickeln, die von<br />
einer speziellen Curriculumskommission<br />
der Kultusminister geprüft wird.<br />
Anschließend wird ein Drehbuch erstellt,<br />
und nach erneuter Prüfung<br />
durch die Kommission geht es an die<br />
Umsetzung durch ein Fernsehteam.<br />
Auch in diesem Stadium ist die Hilfe<br />
und Mitarbeit der beiden Wissenschaftler<br />
vonnöten: sie nehmen geeignete<br />
Drehorte in Augenschein, halten<br />
nach Interviewpartnerinnen Ausschau<br />
und nehmen auch selbst das<br />
Mikrophon zur Hand. Da gibt beispielsweise<br />
ein Vertreter der Bundesbank<br />
Auskunft zur Geldpolitik, oder<br />
Werner Münch, der ehemalige Ministerpräsident<br />
von Sachsen-Anhalt, steht<br />
Rede und Antwort zum Thema „Wirtschaft<br />
in einem neuen Bundesland".<br />
Ein Ende der Medientätigkeit ist<br />
für Kaminski nicht absehbar.<br />
Die Anfragen an ihn und seinen<br />
Kollegen Kaiser sind ungebrochen.<br />
Aufgrund seiner umfangreichen Erfahrungen<br />
auf dem Gebiet der Weiterbildung<br />
plädiert Kaminski dafür,<br />
daß die <strong>Universität</strong> sich künftig mehr<br />
als bisher dieses Bereichs annehme,<br />
„sonst überläßt man den privaten<br />
Anbietern das Feld - sowohl in der<br />
Lehre als auch in der Forschung".<br />
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Oldenburg 1993. 88 S. 15,-<br />
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und Weiterbildung. Die familiale<br />
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Bedeutung für die Weiterbildung.<br />
Oldenburg 1993. 230 S. 15,- DM<br />
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zi. jrg. 1/^4 UNI-INFO Seite 6<br />
Große Ideen realisieren sich<br />
nur in kleinen Schritten<br />
Zum Stand der Konzeption und Verwirklichung des Hanse-Wissenschaftskollegs<br />
Bremen/Oldenburg in Delmenhorst / von Thomas Blanke*<br />
Am 24. August 1993 haben die niedersächische<br />
Landesregierung und<br />
der Bremer Senat die Errichtung eines<br />
Hanse-Wissenschaftszentrums in<br />
Delmenhorst beschlossen und damit<br />
den Weg für eine Stätte des von den<br />
Zwängen des Alltages losgelösten<br />
Forschungs- und Kommnikationsprozesse<br />
erst einmal freigemacht. Dennoch<br />
ist der Bericht über das laufende<br />
Planungs- und Umsetzungskonzept<br />
eine Gleichung mit vielen Unbekannten.<br />
Projekte dieser Art speisen sich<br />
aus großen Ideen und realisieren sich<br />
in kleinen Schritten. Definitiv entschieden<br />
ist noch nichts, kein Schritt<br />
gemacht, der nicht reversibel wäre.<br />
Das Votum des Wissenschaftsrates<br />
steht noch aus, und auch die Bremer<br />
Bürgerschaft muß sich in schwieriger<br />
Zeit zu einer Investitionszusage<br />
durchringen.<br />
D<br />
ie Idee zur Gründung eines<br />
gemeinsamen Wissenschaftskollegs<br />
der <strong>Universität</strong>en Oldenburg<br />
und Bremen geht auf eine Initiative<br />
der Leiter der beiden <strong>Universität</strong>en,<br />
Prof. Dr. Jürgen Timm (Bremen) und<br />
Prof. Dr. Michael Daxner (Oldenburg),<br />
zurück. Diesen Gedanken<br />
nahmen die Regierungschefs beider<br />
Länder, Gerhard Schröder und<br />
. Klaus Wedemeier, anläßlich eines<br />
Symposiums „Wissenschaft und Region<br />
- zur Bedeutung der wissenschaftlichen<br />
Infrastruktur für die<br />
Entwicklung Nordwestdeutschlands"<br />
am 3. Juli 1991 in Bremen auf<br />
und forderten ein beschlußreifes<br />
Konzept zu einem Kolleg Bremen/<br />
Oldenburg.<br />
P<br />
rogrammatische „Vorschläge<br />
zur Wissenschaftsförderung im<br />
Nordwesten" erarbeiteten die Oldenburger<br />
Wissenschaftler Prof. Dr. Volker<br />
Claus (Informatik), Prof. Dr.<br />
Joachim Luther (Physik) und Prof.<br />
Dr. Walter Siebel (S ogie). Darin<br />
sind die Ziele des Liojekts wie folgt<br />
umrissen: „Um die Anziehungskraft<br />
der Hochschulregion Bremen-Oldenburg<br />
für besonders qualifizierte Wissenschaftler<br />
zu erhöhen, die Kooperation<br />
zwischen den Disziplinen zu<br />
intensivieren, das wissenschaftliche<br />
Profil der beiden <strong>Universität</strong>en in<br />
vorhandenen Forschungsschwerpunkten<br />
zu stärken und Impulse für<br />
die Anwendungen zu geben, muß der<br />
Wissenschaftsbereich im Nordwesten<br />
Deutschlands nachhaltig gefördert<br />
und mit attraktiven Einrichtungen<br />
ausgestattet werden. Hierzu wird<br />
vorgeschlagen, die Forschungsinfrastruktur<br />
durch Gründung eines Wissenschaftszentrums<br />
und durch die<br />
Einrichtung gemeinsamer Forschungsschwerpunkte<br />
(Forschergruppen,<br />
fachbezogene Institute)<br />
nachhaltig zu verbessern".<br />
Grundsatzentscheidung<br />
E<br />
in knappes Jahr später, am 5.<br />
Mai 1992, stimmten die Regierungen<br />
der Errichtung eines Hanse-<br />
Wissenschaftskollegs Bremen/Oldenburg<br />
im Grundsatz zu. Vorgesehen<br />
ist ein jährliches Budgetvolumen<br />
von ca. 4,5 Mio DM. Ein weiteres<br />
Jahr verging bis zur Standortbestimmung<br />
und Festlegung der Finanzierungsmodalitäten.<br />
Danach wird das<br />
Hanse-Wissenschaftskolleg in Delmenhorst<br />
errichtet. Die Stadt hat sich<br />
verpflichtet, sich in Höhe von 3 Mio.<br />
DM an den auf 8 Mio. DM geschätzten<br />
Bauinvestitionskosten zu beteiligen<br />
und das erforderliche Grundstück<br />
- ein am Stadtrand gelegenes,<br />
schönes Villengelände eines Bremischen<br />
Kaufmanns aus der „Gründerzeit"<br />
- unentgeltlich zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
Z<br />
ur Durchführung des gemeinsamen<br />
Kabinettsbeschlusses w»ar<br />
bereits 1992 eine Arbeitsgruppe aus<br />
Vertretern der beteiligten Wissenschafts-<br />
und Finanzressorts und der<br />
Gründungsbeauftragten der <strong>Universität</strong>en,<br />
Prof. Dr. Ulrich K. Preuß<br />
(Bremen) und Prof. Dr. Thomas<br />
Blanke (Oldenburg) gebildet worden.<br />
Ihre Aufgabe konzentriert sich auf<br />
die Ausarbeitung eines inhaltlichen<br />
Konzepts, seine rechtliche und organisatorische<br />
Ausgestaltung und den<br />
Entwurf eines Kosten- und Finanzierungsplans.<br />
Auch hier zeichnen sich<br />
erste Festlegungen ab, obwohl Details<br />
umstritten sind.<br />
Ausgangspunkt<br />
D<br />
as Hanse Wissenschaftskolleg<br />
greift die zuerst 1930 an der<br />
<strong>Universität</strong> in Princeton realisierte<br />
Idee des „Institute for Advanced Study"<br />
auf und entwickelt sie entsprechend<br />
den gewandelten Anforderungen<br />
an wissenschaftliche Kooperation<br />
und Kreativität weiter. Für die<br />
Gründung des Kollegs in Princeton<br />
stand noch das Humboldt'sche Ideal<br />
eines sich zweckfrei-spontan durch<br />
die Förderung der Kreativität von<br />
Wissenschaftlerinnen „in Einsamkeit<br />
und Freiheit" realisierenden Fortschritts<br />
Pate. Die Entlastung von den<br />
Routinen und Alltagszwängen des<br />
universitären Betriebes, die Zusammenführung<br />
an einem Ort gemeinsamer<br />
Reflexion ohne nähere inhaltliche<br />
Vorgaben und Strukturierung für<br />
ein akademisches Jahr bildeten die<br />
konzeptionellen Konturen.<br />
U<br />
nter den gegenwärtigen Bedingungen<br />
der bürokratisierten<br />
Massenuniversitäten mit ihren strukturellen<br />
Überlastungen durch steigende<br />
Studentinnenzahlen bei<br />
gleichbleibenden oder gar sinkenden<br />
personellen und sachlichen Ausstattungen<br />
haben sich die institutionellen<br />
Voraussetzungen für schöpferische<br />
wissenschaftliche Arbeit deutlich<br />
verschlechtert. Die verstärkt seit den<br />
70er Jahren einsetzende Gründung<br />
von Institutes for Advanced Study in<br />
den USA, Frankreich, Niederlande,<br />
Schweden und der Bundesrepublik<br />
Deutschland sind ein deutliches Indiz<br />
für den Bedarf, neue Formen der<br />
Förderung wissenschaftlicher Reflexion<br />
und Kreativität zu entwickeln.<br />
Zugleich reagieren diese Neugründungen<br />
von Kollegs auf Veränderungen<br />
des Wissenschaftsprozesses, die<br />
es erforderlich machen, die Humboldt'sche<br />
Idee der „organisierten<br />
Spontaneität" in einen neuen Zusammenhang<br />
zu stellen. Die beschleunigte<br />
Spezialisierung und Internationalisierung<br />
der Wissenschaft, die Herausbildung<br />
beständig neuer Wissenschaftsgebiete<br />
und die interdisziplinäre<br />
Rekombination und Integration<br />
unterschiedlicher wissenschaftlicher<br />
Methoden und Fragestellungen machen<br />
es notwendig, die zunächst rein<br />
mäzenatische Idee des Institute for<br />
Advanced Study problem- und projektspezifisch<br />
fortzuentwickeln.<br />
Konzeption<br />
D<br />
as Hanse Wissenschaftskolleg<br />
soll ein eigenständiges wissenschaftliches<br />
Profil entwickeln und zugleich<br />
der Steigerung des Forschungspotentials<br />
der beteiligten<br />
<strong>Universität</strong>en dienen. An das" Wissenschaftskolleg<br />
sollen jährlich ca. 25<br />
Stipendiatinnen ("fellows") berufen<br />
werden. Außerdem sollen in ihm in<br />
regelmäßigen Abständen „Workshops"<br />
zu natur- und ingenieurwissenschaftlichen<br />
Fragestellungen<br />
stattfinden. Durch die Existenz dieser<br />
Einrichtung soll nicht nur das<br />
wissenschaftliche Leben bereichert,<br />
sondern auch die Anziehungskraft<br />
der Region für die Neuansiedlung<br />
anderer wissenschaftlicher Einrich<br />
gesteigert werden. Jtungen<br />
ährlich werden zwei bis drei relativ<br />
offen formulierte, vorzugsweise<br />
interdisziplinär konzipierte<br />
Schwerpunkte festgelegt, für die auswärtige<br />
Wissenschaftlerinnen eingeladen<br />
werden. Mit dieser Festlegung<br />
einer Pluralität von Forschungsschwerpunkten<br />
pro Jahr beschreitet<br />
das Hanse Wissenschaftskolleg gegenüber<br />
den bestehenden Kollegs<br />
neue DWege.<br />
as Wissenschaftskolleg ist bei<br />
der Auswahl der Schwerpunkte<br />
wie auch der einzuladenden Gäste<br />
nicht an Vorgaben der beteiligten<br />
<strong>Universität</strong>en gebunden. Es trifft seine<br />
Entscheidungen jedoch auch unter<br />
Berücksichtigung der in eigener Verantwortung<br />
bewerteten Austauschühd<br />
Kooperationsbedürfnisse der<br />
Wissenschaftlerinnen der beiden<br />
<strong>Universität</strong>en. Zugleich setzt das<br />
Wissenschaftskolleg eigene wissenschaftliche<br />
Akzente und regt dadurch<br />
die Bildung von hochrangiger Forschung<br />
an den <strong>Universität</strong>en erst an.<br />
E<br />
ine besondere Aufmerksamkeit<br />
des Wissenschaftskollegs gilt<br />
ferner der Förderung des wissenschaftlichen<br />
Nachwuchses. Jungen<br />
Wissenschaftlerinnen in der Region<br />
soll die Möglichkeit der Entfaltung<br />
ihrer Fähigkeiten im Austausch mit<br />
herausragenden Wissenschaftlerinnen<br />
aus anderen <strong>Universität</strong>en und<br />
Ländern gegeben werden. Zugleich<br />
sollen Nachwuchswissenschaftlerinnen<br />
motiviert werden, sich dauerhaft<br />
in der Region niederzulassen.<br />
D<br />
ie „fellows" erhalten das Angebot,<br />
sich an der anspruchsvollen<br />
Lehre der <strong>Universität</strong>en Bremen<br />
und Oldenburg zu beteiligen. Auch<br />
dies dient der wissenschaftlichen<br />
Nachwuchsförderung. Insoweit unterscheidet<br />
sich das Hanse-Wissenschaftskolleg<br />
Bremen/Oldenburg<br />
von den bestehenden Advanced Study<br />
Centers. Die Einbeziehung der<br />
Gastwissenschaftlerlnnen in die akademische<br />
Lehre kann zum Beispiel<br />
dadurch geschehen, daß sie Seminare<br />
im Rahmen der Graduiertenkollegs<br />
und Forschergruppen der beiden<br />
<strong>Universität</strong>en halten oder auch, vorzugsweise<br />
im Wissenschaftskolleg<br />
Wissenschaftskolleg: Denkbetrieb mit perspektivischer Freiheit? („Treppauf und<br />
treppab", Lithographie von M. C. Escher)<br />
selbst, Seminare zu einem Thema<br />
ihrer Wahl veranstalten. Dabei geht<br />
es unter Beteiligung fortgeschrittener<br />
Studierender, Doktoranden und Habilitanden<br />
um die Herstellung eines<br />
anregenden wissenschaftlichen Austausches.<br />
B<br />
esondere Betonung wird im<br />
Wissenschaftskolleg auf die angemessene<br />
Beteiligung der Naturund<br />
Ingenieurwissenschaften gelegt.<br />
Nun hat die Erfahrung anderer Kollegs<br />
gezeigt, daß dies jedenfalls dann<br />
ein großes Problem darstellt, wenn<br />
die Einladung dieser wissenschaftlichen<br />
Gäste, die auf Labors und technisches<br />
Gerät angewiesen sind, für<br />
ein ganzes akademisches Jahr ausgesprochen<br />
wird. Vorgeschlagen wird<br />
hierfür deshalb die Entwicklung und<br />
Integration eines speziellen multidisziplinären<br />
„workshop"-Konzepts in<br />
das Wissenschaftskolleg, das in besonderer<br />
Weise auf die Arbeitsanforderungen<br />
und <strong>Kommunikation</strong>sinteressen<br />
der experimentellen Naturund<br />
Ingenieurwissenschaften zugeschnitten<br />
ist. Verteilt über den voraussichtlichen<br />
Zeitraum eines Forschungsprojekts<br />
von jeweils ein bis<br />
zwei Jahren sollen internationale<br />
Forschergruppen aus den Natur- und<br />
Ingenierwissenschaften die Gelegenheit<br />
haben, sich im Wissenschaftskolleg<br />
zu periodischen, zeitlich begrenzten<br />
Arbeitstreffen zu versammeln.<br />
Struktur<br />
A<br />
us den vorgenannten Grundsätzen<br />
und Zielen ergeben sich<br />
für die Organisationsstruktur des<br />
Hanse-Wissenschaftskollegs folgende<br />
Konsequenzen:<br />
• Der Bestand des Wissenschaftskollegs<br />
und seine Finanzierung muß<br />
über einen längerfristigen Zeitraum<br />
(zunächst zehn Jahre) hin gesichert<br />
sein. Dem trägt der Vorschlag seiner<br />
Errichtung in der Rechtsform einer<br />
Stiftung des bürgerlichen Rechts, die<br />
mit einem Stiftungskapital ausgestattet<br />
ist, Rechnung. Nach einer Anlaufzeit<br />
von zehn Jahren steht die Fortführung<br />
des Wissenschaftskollegs unter<br />
dem Vorbehalt einer positiven Evaluierung<br />
durch den Wissenschaftsrat.<br />
• Oberstes Organ der Stiftung ist ein<br />
Stiftungsrat. Seine stimmberechtigten<br />
Mitglieder bestehen aus vier Regierungsvertretern<br />
der beiden Länder,<br />
den Leiterinnen der <strong>Universität</strong>en<br />
sowie zwei weiteren Wissenschaftlerinnen<br />
sowie vier weiteren<br />
Persönlichkeiten aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Verbänden (4 + 4 + 4).<br />
Er beruft den Rektor des Wissenschaftskollegs,<br />
die (bis zu zwölf) Mitglieder<br />
des wissenschaftlichen Beirats,<br />
beschließt über den Wirtschaftsplan,<br />
die allgemeinen Richtlinien für die<br />
Arbeit der Stiftung, etwaige Satzungsänderungen<br />
und ggf. die Aufhebung<br />
der Stiftung.<br />
• Die Leitung des Wissenschaftskollegs<br />
muß in ihren Entscheidungen<br />
über Schwerpunktsetzungen und die<br />
Berufung der Gastwissenschaftler so<br />
autonom wie möglich sein, um dem<br />
Wissenschaftskolleg zu einem eigenständigen<br />
Profil zu verhelfen. Der<br />
Rektor des Wissenschaftskollegs wird<br />
auf fünf Jahre vom Stiftungsrat bestellt.<br />
In Wahrnehmung seiner Aufgaben<br />
wird er beratend unterstützt durch<br />
jeweils einen Konrektor der beteiligten<br />
<strong>Universität</strong>en. Sie werden auf Vorschlag<br />
des Präsidenten/Rektors der<br />
<strong>Universität</strong>en gewählt.<br />
• Der Wissenschaftliche Beirat berät<br />
den Rektor des Kollegs in allen wissenschaftlichen<br />
Angelegenheiten, insbesondere<br />
hinsichtlich der Auswahl<br />
und Berufung der „fellows". Die<br />
Letztentscheidung für ihre Berufung<br />
liegt beim Rektor.<br />
Prof. Dr. Thomas<br />
Blanke, Arbeitsrechtler<br />
am<br />
Juristischen Seminar<br />
der <strong>Universität</strong><br />
Oldenburg,<br />
ist der<br />
Gründungsbeauftragte<br />
der <strong>Universität</strong> für das<br />
Hanse-Wissenschaftskolleg Bremen/Oldenburg<br />
und gehört damit<br />
jener von der Regierung eingesetzten<br />
Arbeitgruppe an, die die Konzeption<br />
des Kollegs erarbeitet.<br />
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Personalien<br />
Johannes Buchrucker, Leiter des Akademischen<br />
Auslandsamtes der <strong>Universität</strong>,<br />
ist für fünf Jahre in den wissenschaftlichen<br />
Beirat des Studienbegleitprogramms<br />
für ausländische Studierende an niedersächsischen<br />
Hochschulen berufen worden<br />
Prof. Dr. Ulrich Fischer, Geomikrobiologe<br />
am FB 7, hat einen Ruf an die <strong>Universität</strong><br />
Bremen angenommen<br />
Prof. Dr. Ingrid Größl-Gschwendtner,<br />
Volkswirtin am FB 4, hat einen Ruf an die<br />
Hochschule für Wirtschaft und Politik in<br />
Hamburg angenommen<br />
Dr. Rudolf Holze, Hochschuldozent für<br />
.Physikalische Chemie - Elektrochemie am<br />
FB 9, hat einen Ruf an die Technische<br />
<strong>Universität</strong> Chemnitz-Zwickau angenommen.<br />
Thomas Homm, Botaniker mit dem<br />
Schwerpunkt Ökomorphologie/Vegetationskunde<br />
am Fachbereich 7, wurde gemeinsam<br />
mit Rolf Lutz Eckstein mit dem<br />
Förderpreis der Oldenburgischen Landschaft<br />
für seine Verdienste um die floristische<br />
Erforschung des Oldenburger Landes<br />
ausgezeichnet.<br />
Prof. Dr. Hubert Meyer, Erziehungswissenschaftler<br />
mit dem Schwerpunkt Theorie<br />
und Praxis des Unterrichts am FB 1, ist<br />
vom Ministerium für Wissenschaft und<br />
Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
zum Mitglied des Wissenschaftlichen<br />
Beirates für die Laborschule an der<br />
<strong>Universität</strong> Bielefeld berufen worden.<br />
Prof. Dr. Christiane<br />
Richter-Landsberg<br />
ist zur Professorin<br />
für Molekulare<br />
Neurobiologie am<br />
Fachbereich 7 Biologie<br />
berufen worden.<br />
Die Wissenschaftlerin<br />
studierte<br />
in Bamberg und Marburg Pharmazie und<br />
promovierte 1975 an der <strong>Universität</strong> Göttingen<br />
mit einer Arbeit über Neurochemie.<br />
Von 1977 bis 1980 forschte sie in<br />
Israel und den .USA über die Molekulare<br />
Wirkungsweise des Nervenfaktors NGF,<br />
nachdem sie 1975 für ein Jahr als Max-<br />
Planck-Stipendiatin in Göttingen geforscht<br />
hatte. 1983 wechselte sie an die<br />
<strong>Universität</strong> Bremen, wo sie zunächst Stipendiatin<br />
der DFG und dann als wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe<br />
Zellbiologie tätig war. 1985/86<br />
forschte sie im,Department of Molecular<br />
Neurogenetcs am Eunice Kennedy Shriver<br />
Center, Waltham, MA. und Department<br />
of Genetics, Harard Medical<br />
School, Boston. Zwei Jahre später habilitierte<br />
sie sich in Bremen für das Fachgebiet<br />
Molekulare Neurobiologie und war<br />
dann von 1988 bis 1990 Forschungsdirektorin<br />
und Qüality Assurance Manager im<br />
International Rio Research (IBR), das<br />
u.a. mit der Entwicklung von Alternativmethoden<br />
zum Tierversuch beschäftigt<br />
ist. Anschließend lehrte und forschte sie<br />
als Hochschuldozentin an der <strong>Universität</strong><br />
Bremen. Ihre Forschungsschwerpunkte<br />
sind Wachstum, Differenzierung und Regenerationsvermögen<br />
von Gehirnzellen in<br />
Kultur und Neurotoxische Einflüsse von<br />
Umweltchemikalien.<br />
Dr. Ulrike Rockmann-Rüger hat einen Ruf<br />
als <strong>Universität</strong>sprofessorin für Sportwissenschaft<br />
mit dem Schwerpunkt Bewegungslehre<br />
im Fachbereich 5 Philosophie,<br />
Psychologie, Sportwissenschaft erhalten.<br />
Prof. Hartmut Seilin, Hochschullehrer für<br />
Didaktik der Technik/Technologie am<br />
FB 3, hat als deutsches Gründungsmitglied<br />
an der Konstituierung des World<br />
Council of Associations for Technology<br />
Education (WOCATE) bei der UNESCO<br />
in Paris teilgenommen.<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Stahlecker, Hochschullehrer<br />
für Wirtschaftswissenschaften<br />
am FB 4, hat einen Ruf an die <strong>Universität</strong><br />
Hamburg angenommen<br />
Dr. Reinhard Pfriem hat einen Ruf als<br />
<strong>Universität</strong>sprofessor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre<br />
insbesondere Unternehmensführung<br />
mit dem Schwerpunkt<br />
betriebliche Umweltpolitik erhalten.<br />
Prof. Dr. Horst Wittig, emeritierter Erziehungswissenschaftler<br />
am Fachbereich 1<br />
und jetzt als Professor in Magdeburg<br />
tätig, ist zum Leiter des Verwaltungsrats<br />
des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR)<br />
berufen worden.<br />
Einstellungen im<br />
Wissenschaftsbereich:<br />
Sabine Flöder, Wiss. Angest., DFG-Projekt<br />
„Intermediate Disturbance". Prof. U.<br />
Sommer, ICBM (befr.) .<br />
Andrea Gansz, Wiss. Angest., FB 9 (befr.)<br />
MichaelHaak, Wiss. Angest., FB 9 (befr.)<br />
Martin Arthur Kogge, Wiss. Angest. im<br />
Projekt „ÖSF-B", Prof. Dr. Th. Höpner,<br />
ICBM (befr.)<br />
Ingo Langner van Voorst, Wiss. Angest. im<br />
Projekt „ÖSF-B"", Prof. Dr. Th. Höpner,<br />
ICBM (befr.)<br />
Verena Niesei, Wiss. Angest. im Projekt<br />
„ÖSF-B", Prof. U. Sommer, ICBM (befr.)<br />
Habilitation<br />
Prof Dr. Hanns-Werner Heister, Fachgebiet<br />
Musikwissenschaft, Habilitationsschrift<br />
„Musikalische Analysen", Vortrag<br />
„Die Heilige Cäcilie oder Die Gewalt der<br />
Musik. Zu Wirkung und Darstellung des<br />
Klangzaubers"<br />
Promotionen<br />
Fachbereich 3<br />
Wolf gang Hendrich, Thema „Betriebliche<br />
Weiterbildung und Arbeitspolitik - Zwischen<br />
Vergemeinschaftung und Konflikt -<br />
Eine Fallstudie in der Automobilindustrie"<br />
Armin Sanhövel, Thema „Marktorientierte<br />
Instrumente im umweltadministrativen<br />
Entscheidungsprozeß"<br />
Fachbereich 4<br />
Axel Schmidt, Thema „Die Anwendbarkeit<br />
der umweltökonomischen Lizenzlösung<br />
auf die Umweltbelastungen durch<br />
den zivilen Luftverkehr"<br />
Fachbereich 8<br />
Joachim Göttsche, Thema „Charakterisierung<br />
und Optimierung elektrochromer<br />
Wolframoxid-Filme für die Verwendung<br />
in Systemen zur passiven Solarenergienutzung"<br />
Fachbereich 11<br />
Birgitta Kasper-Heuermann, Thema<br />
„Selbstvergewisserung. Zur immanenten<br />
Poetik in der 'Sinfonie van Victor Slingeland'<br />
von Simon Vestdijk"<br />
Gästebuch<br />
Anna Gorbushina, Institut für Botanik der<br />
Staatsuniversität St. Petersburg (Rußland),<br />
Nov. 93 bis Febr. 84 im ICBM, Prof.<br />
Dr. W. E. Krumbein<br />
Alexander A. Gorbushin, Institut für Zoologie<br />
der Staatsuniversität St. Petersburg<br />
(Rußland), Nov. 93 bis Febr. 94 im ICBM,<br />
Prof. Dr. W. E. Krumbein<br />
Diana Juric-Marianovic, <strong>Universität</strong> Zagreb<br />
(Kroatien), bis Juni im Fachbereich<br />
11<br />
Wissarion Ni, PH Dshambul (Kasachstan),<br />
bis Februar im Fachbereich 11<br />
Dr. Ludmilla Panina, Institut für Biophysik<br />
der Staatsuniversität St. Petersburg<br />
(Rußland), Dez. 94,im ICBM, Prof. Dr.<br />
W. E. Krumbein<br />
Dr. St anislaus Souklarshevsky, Institut für<br />
Geochemie der Staatsuniversität St. Petersburg<br />
(Rußland), Nov./Dez. 93 im<br />
"ICBM, Prof. Dr. W. E. Krumbein<br />
Dr. Khin Swe Myint, Mandalay <strong>Universität</strong><br />
(Birma), bis Ende März 94 im ICBM,<br />
Prof. Dr. W. E. Krumbein<br />
Clara Urzi, <strong>Universität</strong> Messina, Institut<br />
für Mikrobiologie, Januar <strong>1994</strong>, im<br />
ICBM, Prof. Dr. W. E. Krumbein<br />
Marius Vendrell, Institut für Kristallographie<br />
und Mineralogie, <strong>Universität</strong> Barcelona<br />
(Spanien), im ICBM, Prof. Dr. W.E.<br />
Krumbein<br />
Forschungsförd.<br />
• DFG: Neue Schwerpunktprogramme:-<br />
Aufbau und Funktionalisierung von Polyeder-Gerüsten<br />
aus Hauptgruppenelementen,<br />
Frist: 21.1.94, Kontakt: DFG,<br />
Ref. Chemie 3, 53175 Bonn, Tel. 0228-<br />
885-2318 (Dr. K.Schmidt)<br />
• Erforschung der kondensierten Materie:<br />
Unterstützt werden sollen Verbundprojekte<br />
und Einzelvorhaben in Biologie,<br />
Chemie, Physik, Materialwissenschaft.,<br />
vor allem experimentelle Arbeiten. Frist:<br />
31:1.94 Kontakt: DESY bzw. FZ Jülich<br />
• BMFJ: Gewalt bei Jugendlichen. Wissenschaftliche<br />
Begleitung zweier Modellvorhaben<br />
zum Thema 'Beratung für Mütter<br />
gewaltorientierter und gewaltbereiter<br />
Kinder und Jugendlicher'. Frist: 1.2.94.<br />
Kontakt: BMFJ, Ref. 112, Rochusstr. 8-<br />
10, 53107 Bonn, Tel. 0228-930-2893/2021<br />
• Sonstiges: Hans-Böckler-Stiftung - Soziale<br />
Sicherungssysteme. Forschungsaufträge<br />
zu den Themen: Notwendigkeit und<br />
Möglichkeiten eines Umbaus der Finanzierung<br />
in der Gesetzlichen Rentenversicherung<br />
/ Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
/ Arbeitslosenversicherung / Stand,<br />
Perspektiven und Probleme der Finanzierung<br />
von sozialen Sicherungssystemen in<br />
anderen EG Ländern in komparativer<br />
Perspektive. Frist: Mitte Januar 94. Kontakt:<br />
Hans-Böckler-Stiftung, Abt. Forschungsförderung,<br />
Bertha-von-Suttner-<br />
Platz 3, 40227 Düsseldorf<br />
Stipendien<br />
• Wissenschaftsgeschichte: Walther-Rathenau-Stipendien<br />
/ VW-Stiftung. 5 postdoc-<br />
Stipendien für Arbeitsvorhaben aller<br />
Wissenschaftsgebiete, bes. der Naturwissenschaften<br />
und Technik des 19. und 20.<br />
Jhdts. in ihrem jeweiligen kulturellen<br />
Kontext. Frist: 24.1.94 für Stipendienbeginn<br />
10/94. Kontakt: Verbund für Wissenschaftsgeschichte,<br />
TUB, HAD-29, Zi.<br />
HAD 516a, Hardenbergstr. 4-5, 10623<br />
Berlin, Tel. 030-314-26854<br />
Informationen: Dez. 5, Tel.: 2548<br />
Preise<br />
• Wilhelmshaven-Preis der Meeresforschung.<br />
Besondere wiss. Arbeiten auf dem<br />
Gebiet der Meeresforschung und ihrer<br />
Teildisziplinen.. Frist: 31.1.94, Kontakt:<br />
Stadt WHV, Postf. 1140,26380 WHV, Tel.<br />
04421-16-1411 (J. Graul) / Fax -2636<br />
• Alfried Krupp-Förderpreis für junge<br />
Hochschullehrer: Junge Hochschullehrer<br />
der Natur- und Ing. Wissenschaften, die<br />
trotz herausragender Qualifikationen aufgrund<br />
bestehender Stellenengpässe noch<br />
keinen Ruf auf eine C4-Professur erhalten<br />
haben. Keine Selbstbewerbung. Frist:<br />
31.1.94, Kontakt: Alfried Krupp von<br />
Bohlen und Halbach-Stiftung, Pf. 230245,<br />
45070 Essen, Tel. 0201-188-1/Fax-412587<br />
• ITALGAS-Preis: 'To improve research<br />
in sectors with marked consequences on<br />
civil and social development and particularly<br />
concerned with the use of gas energy'<br />
sollen Forschungsarbeiten ausgezeichnet<br />
werden. Gebiete: Chemistry / Environmental<br />
Sciences / Informatics (Computer<br />
Science). Frist: 31.1.94, Kontakt: ITAL-<br />
GAS, Via XX Settembre 41, 1-10121<br />
Turin, Tel. 0039-11-239-4226 / Fax -4306<br />
• King Faisal International Prize: Hervorragende<br />
wissenschaftliche Leistungen<br />
im Bereich Chemie. Frist: 1.9.94.<br />
• Louisa-Gross-Horwitz-Preis: Hervorragende<br />
Grundlagenforschung in den Bereichen<br />
Biologie oder Biochemie. Arbeiten<br />
der jüngsten Vergangenheit.Frist:<br />
7.1.94<br />
• VOLVO-Umweltpreis 94: Wissenschaftliche,<br />
sozioökonomische oder technologische<br />
Neuerungen, die direkte oder<br />
indirekte Bedeutung für den Umweltbereich<br />
haben und von globaler oder regionaler<br />
Bedeutung sind. Frist: 15.1.94<br />
Informationen: Dez. 5, Tel.: 2548<br />
machen doch<br />
nur Kinder<br />
Ä<br />
6<br />
UlM-IJN^U Seite 8<br />
Veranstaltungen<br />
und Termine<br />
Mittwoch, 5. Januar:<br />
• 16.00, W2-1-146, „Die Bedeutung von<br />
Cu(II) für synergistische toxische Wirkungen<br />
von Xenobiotica", Referent: Thomas<br />
Becker, (ICBM)<br />
Donnerstag, 6. Januar:<br />
• 14.15, W4 -1-162, Ringvorlesung<br />
„Fremde Meere": „Küste von Südafrika",<br />
Referent: Prof. Dr. Burghard Flemming<br />
(Forschungsinstitut Senckenberg), (FB 7)<br />
Samstag, 8. Januar:<br />
• ab 9.00, „Dialektik-Seminar", (Forts. 9.<br />
Januar); Anmeldung: AIESEC<br />
Sonntag, 9. Januar:<br />
• ab 10.00, Sporttrakt Uhlhornsweg,<br />
Wochenendsport, (Hochschulsport)<br />
Montag, 10. Januar:<br />
• 16.15, AVZ 2-365, „Echtzeitnahe Bildmustererkennung<br />
in einem Spezialrechner<br />
mit Parallelarchitektur", Referent: Dr.<br />
Matthias F. Carlsohn (TU Wien), (FB 10)<br />
• 19.00, BIS-Vortragssaal, „Einzelfallanalysen<br />
männlicher sexueller Gewalt.an<br />
Kindern, sowie deren Hintergründe und<br />
Formen des gesellschaftlichen Umgangs<br />
damit", Referent: Prof. Dr. Siegfried Grubitzsch,<br />
Walter N. Winter, (AG „Männliche<br />
Sozialisation")<br />
Mittwoch, 12. Januar:<br />
• 16.00, W2-1-146, „Räumliche und zeitliche<br />
Strukturen in Daisy-World-Modellen",<br />
Referentin: Sabine Stöcker, (ICBM)<br />
• 1715, W3-1-156, „Ursachen der Toxizität<br />
chemischer Stoffe", Referent: Prof. Dr.<br />
Hans Peter Bertram (Witten/Herdecke),<br />
(AG Chemie u. Gesellschaft)<br />
• 18.00, BIS-Vortragssaal, „Die Zeit, der<br />
Andere, die Endlichkeit. Der Einsatz des<br />
Denkens von Levinas", Referent: Prof.<br />
Dr. Otto Pöggeler (Bochum), (ESG)<br />
• 18.15, AVZ 4-442, Kolloquium „Oldenburger<br />
Frauengeschichte": „Feuer im<br />
Haus - Technische Entwicklung und ihr<br />
Einfluß auf hausarbeitende Frauen in<br />
Oldenburg", Referentin: Gaby Beckmann,<br />
(FB 1)<br />
Donnerstag, 13. Januar:<br />
• ab 9.00, „Fallstudie Otto-Versand -<br />
Markteintritt in Großbritannien", Anmeldung:<br />
AIESEC<br />
.# 14.15. W4-1-162, Ringvorlesung<br />
„Fremde Meere": „Schwarzes Meer", Referent:<br />
Dr. Gerd Liebezeit (Terramare),<br />
(FB7)<br />
• 16.00, AVZ 0-108, Kolloquium zur<br />
Regionalförschung: „Die Innovationskraft<br />
regionaler Politiknetzwerke an Beispielen<br />
aus Nordrhein-Westfalen", Referentin:<br />
Dr. Heiderose Kilper (Gelsenkirchen),<br />
(FB 3)<br />
• Al.UU, UiNiPvUM, „uemein, aoer nicni<br />
nützlich", Politisches Kabarett mit „Die<br />
Buschtrommel", (SWO)<br />
Freitag, 14. Januar:<br />
• 14.00, Gästemensa, „Kein Ort nirgendwo?",<br />
Vorlesung mit Rupert Neudeck<br />
(Cap Anamour), (IBKM)<br />
Samstag, 15. Januar:<br />
• ab 9.00, Gästemensa, „Kein Ort nirgendwo?",<br />
Vorlesung mit Rupert Neudeck<br />
(Cap Anamour), (IBKM)<br />
Sonntag, 16. Januar:<br />
• ab 10.00, Sporttrakt Uhlhornsweg,<br />
Wochenendsport, (Hochschulsport)<br />
• 11.00, Kulturzentrum PFL, Lesung mit<br />
Wolfgang Hilbig aus „Ich", (<strong>Universität</strong>en<br />
Oldenburg, Bremen, Hamburg)<br />
Montag, 17. Januar:<br />
• 14.00, VG 009, „Frauen im Beruf -<br />
Aufgaben und Qualifikationsanforderungen<br />
für Akademikerinnen": „Frauen in<br />
naturwissenschaftlichen und ökologischen<br />
Arbeitsfeldern", Referentin: Dr.<br />
Monika Michaelsen (Umweltschutz<br />
Nord, Ganderkesee), (Gleichstellungsst./<br />
ZsB/Arbeitsamt Oldbg.)<br />
• 16.15, W2-1-148, „Oberflächenanalysen",<br />
Referent: Dr. M. Wuttig (Forschungszentrum<br />
KFA IGV, Jülich),<br />
(Phys. Koll.)<br />
• 19.00, BIS-Vortragssaal, „Militär,<br />
Mannsein, Vergewaltigung", Referent:<br />
Stefan Gose.(FU Berlin), (AG „Männliche<br />
Sozialisation")<br />
Dienstag, 18. Januar:<br />
• 20.00, Hörsaal B, „Ökofaschismus",<br />
Referentin: Jutta Dittfurth, (AStA)<br />
Mittwoch, 19. Januar:<br />
• ab 9.00, „Assessment-Center- Training",<br />
Referent: Dr. Thomas Weßels<br />
(MLP AG), Anmeldung: AIESEC<br />
• 14.00, BIS-Vortragssaal, „Wildeshausen<br />
1529 - die Katastrophe einer Stadt.<br />
Ein Westfälisches VernePen'r.htsnrteil und<br />
seine Folgen", Referent: Prof. Dr. Albrecht<br />
Eckhardt, (Hist. Sem.)<br />
• 18.15, BIS-Vortragssaal, Ringvorlesung<br />
„Forum 'Mitteleuropa - Osteuropa'":<br />
„Die Bedeutung der ökonomischen<br />
Bildung für die Transformation von Wirtschaftssystemen<br />
in Mittel- und Osteuropa",<br />
Referent: Prof. Dr. Hans Kaminski,<br />
(<strong>Universität</strong>)<br />
Donnerstag, 20. Januar:<br />
• 14.15, W4-1-162, Ringvorlesung<br />
„Fremde Meere": „Ozeanographie des Atlantik",<br />
Referent: Dr. Rainer Reuter, (FB<br />
7)<br />
• 20.00, UNIKUM, „Gentechnika 2000",<br />
Kabarett mit Gerhard Normann, (SWO)<br />
• 17.00, Großer Hörsaal (Wechloy), „Die<br />
Analytik von Speiseölen mittels gekoppelter<br />
SC-GC- oder weshalb die Aufdeckung<br />
von Fälschungen innovative<br />
Analytik erfordert", Referent: Dr. Konrad<br />
Grob (Zürich), (GDCh-Ortsvb.<br />
Oldbg./Chem. Koll.)<br />
• 20.00, KHG-Haus, „Wie kannst du<br />
noch katholisch sein?", Referent: Prof.<br />
Dr. Peter Eicher (Paderborn), (KHG)<br />
Redaktionsschluß :<br />
Freitag, 14. Januar<br />
Sonntag, 23. Januar:<br />
• ab 10.00, Sporttrakt Uhlhornsweg,<br />
Wochenendsport, (Hochschulsport)<br />
Montag, 24. Januar:<br />
• ab 9.00, „Wie bewerbe ich mich richtig?",<br />
Anmeldung: AIESEC<br />
• 14.00, VG 009, „Frauen im Beruf -<br />
Aufgaben und Qualifikationsanforderungen<br />
für Akademikerinnen": „Frauen in<br />
ingenieurwissenschaftlichen und mathematischen<br />
Berufen sowie im EDV-Bereich",<br />
Referentin: Carola Boehme-Schiller<br />
(Siemens AG, Hamburg), (Gleichstellungsst./ZsB/Arbeitsamt<br />
Oldbg.)<br />
• 16.15, W2-1-148, „Erwin F. Freundlich,<br />
Albert Einstein und die experimentelle<br />
Überprüfung der allgemeinen Relativitätstheorie",<br />
Referent: Dr. Klaus Hentschel<br />
(<strong>Universität</strong> Göttingen), (Phys.<br />
Koll.)<br />
• 16.15, AVZ 2-365, „Process Algebra<br />
with four valued Logic", Referent: Prof.<br />
Dr. Jan Bergstr (<strong>Universität</strong> v. Amsterdam),<br />
(FB 10)<br />
• 19.00, BIS-Vortragssaal, „Manns-Bilder-Gewaltformen<br />
in Selbst- und Fremdbildern<br />
von Männern. Versuch einer Erklärung<br />
theoretischer Ansätze von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern",<br />
Referentin: Prof. Dr. Ilse Droge- Modelmog,<br />
(AG „Männliche Sozialisation")<br />
• 20.00, AVZ 0-110, Ringvorlesung<br />
„Aspekte eines zu ändernden gesellschaftlichen<br />
Naturverhältnisses": „Können Unternehmen<br />
von der Natur lernen?", Referent:<br />
Dr. Reinhard Pfriem, (AGÖW)<br />
Mittwoch, 26. Januar:<br />
• 16.00, W2-1-146, „Populationszyklen<br />
bei euryphalinen Gammariden", Referent:<br />
Gerd Meurs, (ICBM)<br />
• 17.15, W3-1-156, „Gentechnologie aus<br />
Verbrauchersicht", Referent: Ralf Alsfeld<br />
(Verbraucherzentrale Hamburg), (AG<br />
Chemie u. Gesellschaft)<br />
• 18.00, Mensa, „Economy as eulture:<br />
Ecology, Feminism and Third World<br />
Freedom": "The triple colonisation",<br />
Große Vorlesung mit Dr. Vandana Shiva<br />
(Indien), (Karl Jaspers Vorlesungen)<br />
• 18.15, AVZ 4-442, Kolloquium „Oldenburger<br />
Frauengeschichte": „Agnes von<br />
Stolberg (1761-1788)", Referentin: Heide<br />
von Felden, (FB 1)<br />
• 18.15, BIS-Vortragssaal, Ringvorlesung<br />
„Forum 'Mitteleuropa - Osteuropa'":<br />
"Politik und politische Theorie im<br />
alten Polen", Referent: Prof. Dr. Alfred<br />
Sproede, (<strong>Universität</strong>)<br />
• 20.00, Sporttrakt, „Charlie und die<br />
Traumfabrik", Schüler-Theater aus Bremen,<br />
(Hochschulsport)<br />
Donnerstag, 27. Januar:<br />
• 14.15, W4-1-162, Ringvorlesung<br />
„Fremde Meere": „Antarktisches Meer",<br />
Referent: Prof. Dr. Horst Kurt Schminke,<br />
(FB 7)<br />
• 17.00, Großer Hörsaal (Wechloy), „Natürliche<br />
Öle und Fette als Rohstoffe in der<br />
chemischen Industrie", Referent: Dr.<br />
Wolfgang Preuß (Henkel KGaA),<br />
(GDCh- Ortsvbd./Chem. Koll.)<br />
• 18.00, Aula, „Economy as eulture:<br />
Ecology, Feminism and Third World<br />
Freedom": "Ecology and biodiversity",<br />
Große Vorlesung mit Dr. Vandana Shiva<br />
(Indien), (Karl Jaspers Vorlesungen)<br />
• 20.00, UNIKUM, „Bilder einer Einstellung",<br />
Kabarett mit „Phrasenmäher"<br />
(Berlin), (SWO)<br />
Freitag, 28. Januar:<br />
• 18.00, BIS-Vortragssaal, „Economy as<br />
eulture: Ecology, Feminism and Third<br />
World Freedom": „Ecology, feminism<br />
and the reinvention of intelligence", Große<br />
Vorlesung mit Dr. Vandana Shiva<br />
(Indien), (Karl Jaspers Vorlesungen)<br />
Sonntag, 30. Januar:<br />
• ab 10.00, Sporttrakt Uhlhornsweg,<br />
Wochenendsport, (Hochschulsport)<br />
Montag, 31. Januar:<br />
• 16.15, W2-1-148, „Epidemiologische<br />
Untersuchungen zum Elektrosmog", Referent:<br />
Dr. E. Schaller (Fraunhoferinstitut),<br />
(Phys. Koll.)<br />
• 18.00, Aula, „Economy as eulture:<br />
Ecology, Feminism and Third World<br />
Freedom": "Ecology, the Third World<br />
and the reinvention of freedom", Große<br />
Vorlesung mit Dr. Vandana Shiva (Indien),<br />
(Karl Jaspers Vorlesungen)<br />
• 20.00, BIS-Vortragssaal, Ringvorlesung<br />
„Aspekte eines zu ändernden gesellschaftlichen<br />
Naturverhältnisses": „Verantwortung<br />
für die Natur in der Praxis<br />
von Industriegesellschaften", Referent:<br />
Prof. Dr. Klaus-Michael Meyer-Abich<br />
(Essen),(AGÖW)<br />
Dienstag, 1. Februar:<br />
• 18.00, Aula, „Economy as eulture:<br />
Ecology, Feminism and Third World<br />
Freedom": "The triple convergence: Rethinking<br />
difference, reinventing demoeracy",<br />
Große Vorlesung mit Dr. Vandana<br />
Shiva (Indien), (Karl Jaspers Vorlesungen)<br />
Mittwoch, 2. Februar:<br />
• 14.00, BIS-Vortragssaal, „Frauen im<br />
Beruf - Aufgaben und Qualifikationsanforderungen<br />
für Akademikerinnen":<br />
„Frauen in Führungspositionen", Podiumsdiskussion<br />
mit Maria Niggemann<br />
(Sozialverwaltung Oldbg.), Dr. Elisabeth<br />
Friedl (VHS Oldbg.), Deliane Rohlfs<br />
(Kunsthof e.V.), Barbara Schmücking<br />
(Unternehmensberatung Bremen), Moderation:<br />
Hiltrud Neidhardt (Arbeitsamt<br />
Oldbg.), (Gleichstst./ZsB/Arbeitsamt<br />
Oldbg.)<br />
Zu guter Letzt<br />
P<br />
rof. Dr. Nachreiner, Psychologe<br />
am Fachbereich 5, wunderte<br />
sich, als er die schriftliche<br />
Bestätigung seiner Zimmerbuchung<br />
vom Berliner Exelsior Hotel<br />
erhielt. Nicht nur für ihn selbst,<br />
sondern auch für „von Ossietzky,<br />
Carl Mr." war ein Zimmer reserviert<br />
worden.<br />
•tfS^\<br />
Klare Konzepte<br />
gegen Krause Planungen<br />
Mit der Vorstellung ihres Verkehrswege-Plans<br />
hat die Regierung die letzte Wendemöglichkeit vor dem<br />
Autowahn verpaßt. Wenn Sie etwas gegen noch mehr<br />
Schadstoffe und Naturzerstörung tun möchten, unterstützen<br />
Sie uns. Gemeinsam schaffen wir mehr.<br />
GREENPEACE<br />
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