Eine Region erfindet sich neu Countryside Metropolis Die Kandidatur Sonderburgs als „Europäische Kulturhauptstadt 2017“ bringt Schwung in die deutsch-dänische Grenzregion Der Countdown für die Bewerbung Sonderburgs als „Europäische Kulturhauptstadt 2017“ läuft. Mit großer Spannung wird das Ergebnis der Jury erwartet, ob Sonderburg oder Aarhus den begehrten Titel erhält. Beide Städte haben umfangreiche Vorarbeiten geleistet und überzeugende Konzepte für das Kulturhauptstadtjahr vorgestellt. Die Entscheidung wird am 25. August in Kopenhagen bekanntgegeben. E-Mail-Kontakt: 2017@sonderborg.dk oder (für <strong>Nordfriesland</strong>) stiftung@nordfriesland.de Mehr Infos: www.sonderborg2017.de Ein Wettbewerbsvorteil für Sonderburg ist die stark ausgeprägte europäische Dimension in ihrer Bewerbung, denn das Team „Sonderburg 2017“ hat sein Kulturhauptstadt- Konzept gemeinsam mit der deutschdänischen Grenzregion Sønderjylland-Schleswig entwickelt. Erklärtes Ziel ist, das Zusammenwachsen der deutsch-dänischen Grenzregion zu beschleunigen und in eine Richtung zu lenken, die völlig neu ist. Die große Vision, die hinter der Kandidatur Sonderburgs liegt, ist die Idee, aus der Region Sønderjylland-Schleswig eine „Countryside Metropolis“ zu machen. Die deutsch-dänische Grenzregion soll künftig nicht mehr aus zwei Randgebieten nördlich und südlich der Grenze bestehen, sondern eine ländliche Metropole bilden. Diese Vision geht von der Erkenntnis aus, dass weltweit eine steigende Tendenz zu spüren ist, in die Großstädte zu ziehen. Das Nachsehen haben die kleineren Städte, die dünner besiedelten Regionen und die Dörfer. Deshalb ist das vordringliche Ziel der deutsch-dänischen Zusammenarbeit in der Grenzregion, der Bevölkerung weiterhin eine hohe Lebensqualität zu bieten, um eine Abwanderung insbesondere der jungen Leute zu verhindern. Jung und Alt sollen sich mit der Region identifizieren, sich wohlfühlen und die vielen Vorteile nutzen, die sich ihnen bieten. Die Ideengeber von „Sonderburg 2017“ haben sich überlegt, dass es an der Zeit ist, einen Imagewandel zu vollziehen. Es muss nicht „uncool“ sein, nicht in einer Großstadt zu wohnen! Die ländlichen Gebiete besitzen Qualitäten, die von unschätzbarem Vorteil sind: Hier hat das Leben einen ruhigeren Pulsschlag, die Natur liegt direkt vor der Haustür und die Bewohner sind Teil einer Gemeinschaft. Indem die Kultur in den Mittelpunkt gestellt und die Kreativität gefördert wird, setzt „Sonderburg 2017“ darauf, eine ländliche Metropole zu schaffen – eine „Countryside Metropolis“ – als attraktive Alternative zum Leben in den Großstädten. Der Weg zur „Countryside Metropolis“ führt über drei Brücken mit jeweils einer Vielzahl an künstlerischen Veranstaltungen und Projekten: Celebrating (feiern), Confronting (konfrontieren) und Connecting (verbinden). Um insbesondere junge Menschen für ein Leben in Sønderjylland-Schleswig zu interessieren, ist unter vielen anderen Aktivitäten der Slogan „Provincial is cool“ entwickelt worden. Sticker, Plakate und Aufkleber sind mit dem Slogan versehen worden. Umgesetzt werden kann das innovative Konzept nur in gemeinsamer Anstrengung aller Partner. Dies sind auf der deutschen Seite Flensburg, <strong>Nordfriesland</strong> und Schleswig-Flensburg und auf der dänischen Seite Tondern, Hadersleben, Apenrade und natürlich Sonderburg. Hinzu kommen öffentliche und private Geldgeber aus Syddanmark, Kopenhagen, Schleswig- Holstein und Berlin. Am wichtigsten wird die Mitwirkung aller Kulturschaffenden und kreativen Kräfte in der Region sein, um die Kulturhauptstadtvision auch verwirklichen zu können. Durch „S 2017“ soll eine Bewegung für Kunst und Kultur ausgelöst werden, die alles bisher dagewesene übertrifft und die Region Sønderjylland-Schleswig zu einem Anziehungspunkt für interessante Menschen von nah und fern macht. Johanna Jürgensen Märchendichter Hans Christian Andersen bringt die Bewerbung nach Kopenhagen 4 Weitere Veranstaltungen, Termine und Adressen finden Sie unter www.nordfriesland.de 5 Foto: © Kim Toft Jorgensen