Ausgabe 4 - Prig

Avionics von Hans HB9CNM und Hermann Schümperlin
usw.
meist selbst als proprietäre Software entwickelt.
Das SCS PTCII­Modem ist für Radio­Hams leider etwas teuer, doch sehr robust. Wenn wir
Sendeamateure dem heute noch gültigen Grundsatz, an der modernen Telekommunikationsfront
dabei zu sein, treu bleiben wollen ­ also mit nutzbaren Übermittlungsarten Schritt halten wollen ­
kommen wir unweigerlich auf die digitale Übermittlung.
Für den Funkverkehr auf Kurzwellen steht uns Sende­Amateuren verschiedene kostenlose Software
zur Verfügung.
Werner Bichsel, HB9MJX, informierte ausführlich über die für Sendeamateure interessante
Kommunikationsmöglichkeit mit Airmail im weltweiten Kurzwellen­Winlink­Netz. Verschiedenen
Hams war noch nicht bekannt, in welchem Masse dieses für Sendeamateure kostenlose Netz von
Amateurstationen weltweit Zugang zum Internet bietet. Mit über 50 Basis­Stationen, davon die
Hälfte in Nordamerika, die von den USA aus zentralisiert gesteuert werden und als Notnetz grosse
Verdienste hat, ist es deshalb praktisch möglich, jederzeit eine Verbindung aufbauen zu können. In
der Schweiz wurde Anfang des Jahres durch unsere Romands in Lausanne ebenfalls eine Winlink­
Station, HB9MM, in Betrieb genommen (siehe OldMan Nr.9/05). Seit längerem aber betreibt
Martin Spreng, HB9AUR, in Cham am Zugersee verdankenswert die ebenfalls mit Winlink
verbundene Mailbox HB9AK.
Allerdings muss man sich bei der „w ww.winlink.org“ registrieren, dies deshalb um Spam vom Netz
fernzuhalten. Interessant ist Airmail auch deshalb, weil es beim Anruf einer Station automatisch
Informationen über die Sonnenaktivität und die MUF (max. nutzbare Frequenz über die
Tageszeiten) liefert oder man kann Wetterdaten abrufen. Allerdings ist man nur über eine mit dem
Rufzeichen bei Winlink eingetragene E­Mail­Adresse erreichbar. Monatlich laufen rund 150’000
Mails von etwa 8’100 T eilnehmern über das Netz.
Ein bekanntes Pactor­Programm für Sende­Amateure ist das Alpha, das Benny Hinz, DH7RG
soeben für Windows XP angepasst hat. HB9MJX erläuterte eingehend das Vorgehen zum
konfigurieren des Programms für die eigenen Bedürfnisse und die im Software­Programm
enthaltenen Möglichkeiten für den Amateurbetrieb. Mit diesem Programm sind Verbindungen
zwischen Sende­Amateuren wie auch zur Mail­Box HB9AK möglich.
Seitenblick zur kommerziellen Kommunikation
Vor wenigen Monaten wurde die von der RUAG für die Schweiz neu aufgebaute Kurzwellenstation
Bern­Radio HEB, als eine der Basisstationen im Global­Link­Network (GLN), dem Betrieb
übergeben. Dieses Netz wird auch die Stationen Kiel­Radio und bereits operative und in
Vorbereitung stehende Stationen in Florida, Patagonien im State Washington, Marokko, Manila und
der Republik Süd­Afrika umfassen. Bern­Radio hat heute die Aufgabe, Verbindungen zu den rund
25 Schweizer­Schiffen auf See sicherzustellen.
Herr John Schrempft betreut die Empfangsanlage Riedern und informierte über diese kommerziellen
Anlagen, deren Bedeutung und die Kosten. Victor Colombo, HB9MF, demonstrierte
anschliessend eine Verbindung mit Kiel­Radio, die mit der Ballon­Antenne von Gerhard
Badertscher, HB9ADF, und nur etwa 3 Watt HF bereits zustande kam. HB9MF
PRIG­Heftli 4­2005 11