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Informationspapier Schweine - Verein gegen tierquälerische ...

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<strong>Informationspapier</strong> <strong>Schweine</strong> – aktueller Stand: 11.05.13<br />

© PROVIEH – VgtM e.V. Seite 8 von 11<br />

Arbeitsschutzprobleme mit sich, weil die laktierenden Sauen aggressiv seien und die<br />

Betreuer angriffen, wird von Schweizer Sauenhaltern widerlegt. 41<br />

Ähnliche Haltungsvorrichtungen, sogenannte Kastenstände, erleichtern auch die<br />

künstliche Besamung. Sie sind meist noch etwas enger als die "Ferkelschutzkörbe".<br />

Seit Beginn 2013 ist es verboten, die Sauen dauerhaft (also 365 Tage im Jahr) in<br />

solchen Fixiereinrichtungen zu halten. Für "einen Zeitraum, der 4 Wochen nach dem<br />

Decken beginnt und 1 Woche vor der letzten Woche vor dem voraussichtlichen<br />

Abferkeltermin endet", sind die Sauen in Gruppen zu halten. 42<br />

Faktisch stehen die Sauen damit allerdings noch immer fast das halbe Jahr in einer<br />

solchen Fixiereinrichtung, da der Zeitraum des Deckens, also der künstlichen<br />

Besamung, sich über einige Wochen erstrecken kann (Trockenstehen, Besamen,<br />

Erfolgskontrolle, evtl. Nachbesamen) und sie zum Abferkeln ebenfalls bis zu fünf<br />

Wochen in einer Fixiereinrichtung gehalten werden. Für die Umsetzung dieser<br />

Vorschrift gab es zwölf Jahre Übergangszeit. Dennoch wurden zu Beginn des Jahres<br />

2013 in Deutschland, Belgien, Frankreich, Griechenland, Irland, Polen, Portugal und<br />

Zypern noch immer in vielen Betrieben die Sauen ganzjährig fixiert gehalten. Die<br />

Europäische Kommission hat deswegen ein Vertragsverletzungsverfahren <strong>gegen</strong> die<br />

genannten Länder eingeleitet. 43<br />

Verstümmelungen, Verhaltensstörungen<br />

Die Ferkel bekommen in der ersten Lebenswoche ohne Betäubung den Schwanz<br />

abgeschnitten und die Eckzähne abgeschliffen. 44 Diese Maßnahmen dienen der<br />

Anpassung des Tiers an das Haltungssystem: Die Schwänze werden kupiert, da sie<br />

sonst zum Beschäftigungsobjekt für andere <strong>Schweine</strong> werden und dabei verletzt und<br />

zu einem möglichen Einfallstor für Keime in den Körper werden können.<br />

<strong>Schweine</strong> entwickeln in der Intensivtierhaltung oft Stereotypien, Störungen im<br />

Sozialverhalten und Neurosen wie zum Beispiel das <strong>gegen</strong>seitige Schwanzbeißen<br />

oder das Ohrenbeißen. Diese werden unter anderem als Ersatzhandlungen aufgrund<br />

der Einschränkung natürlicher Bedürfnisse (z.B. Wühlen, Stöbern, Kauen) erklärt, die<br />

durch mangelndes Sozialleben, Erkrankungen und weitere Faktoren verstärkt<br />

werden können. 45 Einer neueren Studie zufolge setzt das Problem des<br />

41 http://www.raumberggumpenstein.at/c/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=5412&Itemid=100054<br />

(11.05.13).<br />

42 http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2001:316:0001:0004:DE:PDF<br />

(08.03.2013); http://www.lkstmk.at/?+Gruppenhaltung+von+Sauen++ndash++Ende+der+UEbergangsfrist+&id=2500%2C173357<br />

0%2C%2C%2C (08.03.2013).<br />

43 http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/11177_de.htm (19.04.13).<br />

https://www.landwirtschaft-bw.info/servlet/PB/show/1373431/index.pdf (19.04.13).<br />

44 Thomas Richter (Hrsg.): Krankheitsursache Haltung. Beurteilung von Nutztierställen – Ein<br />

tierärztlicher Leitfaden. Enke Verlag, Stuttgart 2006; S. 140.<br />

http://www.efsa.europa.eu/en/supporting/doc/178e.pdf, S. 31f (09.10.11).<br />

45 http://www.diss.fu-berlin.de/diss/receive/FUDISS_thesis_000000003024 (22.08.09).

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