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Es musste mehr Saft her - D15 Deutz

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TRAKTOR Restaurierungsbericht<br />

gensatz zu vor<strong>her</strong> für die Blinkanlage nur<br />

noch ein Wechsler benötigt (s. unten). Genau<br />

genommen hätte ein Wechselschalter<br />

mit „0“-Position ausgereicht. Doch hier<br />

siegte die Bequemlichkeit, denn die Bedienung<br />

gestaltet sich angenehmer, wenn<br />

dieser Schalter am Lenkstock sitzt.<br />

Ein nettes Feature: Wenn die Zündung<br />

eingeschaltet ist, leuchtet ein Lämpchen<br />

im Warnblinkschalter am Armaturenbrett.<br />

Leuchten sollte es auch beim Vorglühen,<br />

deshalb entfernte Udo beim Glühüberwac<strong>her</strong><br />

die Wendel und ersetzte sie durch<br />

62<br />

ein weiteres Lämpchen. Zündschalter,<br />

Glüh-Starttaster und Kontrolllampen<br />

wurden lediglich gereinigt und so wie sie<br />

waren wieder eingebaut.<br />

Trööööööt!<br />

Eine funktionierende Hupe ist Pflicht.<br />

Leider verweigerte die alte Hanomag-Tute<br />

ihren Dienst und gab keinen Laut von<br />

sich. Bei deren Zerlegung und der an-<br />

›› Das Blinkerrelais stammt aus einem VW und der<br />

Warnblinkschalter aus einem Opel<br />

Für Kabelenden nur die: Aderendhülsen<br />

mit Kragen (VDE 0100 Teil 520)<br />

Aderendhülsen im Einsatz bei<br />

der Verkabelung eines Scheinwerfers<br />

Der alte Blinkerschalter arbeitet nur<br />

noch als Wechselschalter<br />

schließenden Reinigung ihrer Bestandteile<br />

waren Geduld und Fingerspitzengefühl<br />

gefordert. „Das war ein ganz schönes Ge-<br />

NEUE VERBRAUCHER UND VERKABELUNG<br />

Blinker und Warnblinker <strong>musste</strong>n schon in<br />

den 60er-Jahren nachgerüstet werden<br />

fummel, bis ich die Teile wieder zu einem<br />

funktionierenden Ganzen zusammengebaut<br />

hatte“, erinnert sich Udo und erklärt<br />

weiter: „<strong>Es</strong> gibt zwei Einstellungen, die<br />

vorgenommen werden müssen, um ein<br />

ordentliches Hupen hinzubekommen: die<br />

Vorspannung vorne an der Membrane<br />

und den Unterbrec<strong>her</strong>-Abstand hinten am<br />

Anker. Wenn beide Einstellungen stimmen,<br />

hupt es auch wieder.“ Allerdings<br />

<strong>musste</strong> der ausgebildete Elektriker feststellen,<br />

dass die Sache mit der Hupe dann<br />

doch nicht so einfach war. Das Problem<br />

war der Unterbrec<strong>her</strong>; er unterbrach zwar<br />

den Stromfluss, doch über einen zweiten<br />

Weg bekam die Hupe weiterhin <strong>Saft</strong>. Vermutlich<br />

war der Kondensator hinüber, der<br />

für einen sauberen Funkenabriss und die<br />

Das Armaturenbrett ist nun vollgepackt mit Technik.<br />

Z.B einem Kipphebel und blauer Anzeige für Fernlicht<br />

Udos Ausbildung als Starkstromelektriker hat sich bezahlt gemacht: Stolz zeigt der Bastler die<br />

neu verkabelten Armaturen<br />

Entstörung zuständig war. Kurzum wurde<br />

der Störenfried einfach „stillgelegt“<br />

und überprüft. Da sich das Problem nicht<br />

lösen ließ, wurde das Signalhorn gegen<br />

eine Hupe aus einem Feuerwehrauto getauscht.<br />

Aufgerüstet<br />

Dort wo ursprünglich die Batterie montiert<br />

war, befindet sich jetzt der Sic<strong>her</strong>ungskasten.<br />

Dieser Standortwechsel hat<br />

zwei Gründe: Erstens kommt man so<br />

leichter an die Sic<strong>her</strong>ungen ran und zwei-<br />

Alles fachmännisch verklemmt: Blick hinter die<br />

Schalttafel<br />

Dort, wo frü<strong>her</strong> die Batterie ihren Platz hatte,<br />

befindet sich jetzt der Sic<strong>her</strong>ungskasten<br />

traktorclassic.de 4|2011<br />

tens war die Verkabelung einfac<strong>her</strong> zu bewerkstelligen.<br />

Das originale Armaturenbrett<br />

ist nun vollgepackt mit Technik,<br />

›› <strong>Es</strong> <strong>musste</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Saft</strong> <strong>her</strong> – die originale Lichtmaschine<br />

hatte mit 75 Watt gerade genug Leistung für das Licht<br />

Per „Ziehdraht“ wurde das Kabel durch die Verstärkung<br />

am Kotflügel gezogen<br />

<strong>mehr</strong> geht nicht. Unterhalb befindet sich<br />

eine Abdeckung, hinter der noch weitere<br />

Schalter, ein Wassert<strong>her</strong>mometer und<br />

Steckdosen eingebaut werden (Bild S. 64).<br />

Die Kabelenden wurden frü<strong>her</strong> einfach<br />

verdrallt und verschraubt, in Werkstätten<br />

wurden sie verzinnt. Beide Methoden<br />

sind mittlerweile nicht <strong>mehr</strong> zulässig.<br />

Nach der Kfz-Innung dürfen nur noch<br />

Adernendhülsen mit Kragen verwendet<br />

Schnäppchen: Diese Drehstrom-Lichtmaschine<br />

von Bosch war ein Restposten. Udo brauchte die<br />

Riemenscheibe nur noch etwas zu verbreitern,<br />

damit der Keilriemen optimal auflag<br />

Die Hülse der Halterung (links) wurde durch<br />

eine selbstgedrehte längere (rechts) ersetzt<br />

Fertig verbaut: Lichtmaschine und Keilriemen<br />

wieder an ihrem Platz<br />

werden (Seite 62). <strong>Es</strong> ist empfehlenswert,<br />

mit diesen Endhülsen zu arbeiten, denn<br />

gerade bei neuen Klemmen sind die<br />

Schrauben oft so scharfkantig, dass man<br />

schnell die Adern abgequetscht hat.<br />

Mehr <strong>Saft</strong> muss <strong>her</strong><br />

Für die beabsichtige Dauernutzung des<br />

Hanomag mit einem vielfachen des frü<strong>her</strong>en<br />

Stromverbrauches <strong>musste</strong> <strong>mehr</strong> <strong>Saft</strong><br />

<strong>her</strong>. Die originale Lichtmaschine hatte<br />

etwa 70 bis 75 Watt Leistung – das reichte<br />

gerade einmal für die Beleuchtung. Also<br />

<strong>musste</strong> eine Drehstromlichtmaschine <strong>her</strong>,<br />

denn die lädt schon bei Leerlaufdrehzahl<br />

und hat eine hö<strong>her</strong>e Ladeleistung. Eine<br />

gebrauchte aber den-noch neuwertige<br />

Drehstromlichtmaschine aus einem VW<br />

Der obere Halter wurde neu angefertigt<br />

und eine Schraube hö<strong>her</strong> an der Wasserpumpe<br />

befestigt. Dann hat es mit dem<br />

Spannen des Keilriemens auch geklappt<br />

So lässt sich die Mutter der Riemenscheibe<br />

lösen und wieder festziehen: Einen alten<br />

Keilriemen umlegen und im Schraubstock<br />

festspannen. Je <strong>mehr</strong> sich die Lichtmaschine<br />

beim Drehen neigt, desto <strong>mehr</strong><br />

spannt sich der Riemen und hält noch<br />

fester dagegen<br />

63

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