25-2013 - St. Aegidius Wiedenbrück

Liebe Gemeinden im Pastoralverbund,
das kennen wir alle aus unserem Alltag:
„Das verzeihe ich dir nie!“
Im Zusammenhang mit dem heutigen Sonntagsevangelium, der
Begegnung Jesu mit dem Pharisäer und der Sünderin (Lk 7,36f.), bin
ich auf einen Text von Elisabeth Schick gestoßen, den ich Ihnen und
Euch nicht vorenthalten möchte:
Das verzeihe ich dir nie
Du hast mich belogen
Du hast mich betrogen
Du hast mich verletzt
Du hast meine Würde mit Füßen getreten
Das verzeihe ich dir nie
Du hast nicht mit mir geredet
Du hast mir etwas verschwiegen
Du hast Geheimnisse vor mir
Du hast dich vor mir verschlossen
Das verzeihe ich dir nie
Du hast mir nicht zugehört
Du hast mich nicht beachtet
Du hast nicht zu mir gehalten
Du bist einfach weggegangen
Wenn Jesus so gedacht hätte
hätten sie die Ehebrecherin gesteinigt
säße Zachäus heute noch im Baum
wäre Petrus rausgeflogen
hätten die Jünger in Emmaus allein gegessen
Wenn Jesus so gedacht hätte
wäre er nicht zurückgekehrt ins Leben.
Das könnte also die Botschaft an diesem Wochenende sein:
Es geht nicht um das Ausmaß von Schuld, sondern immer um die Chance des Neuanfangs und
um die Chance, einander zu verzeihen. Und je mehr ich über dieses Evangelium nachdenke,
desto deutlicher wird mir, dass es um mich geht. Wie oft meinen wir einschätzen zu können,
wie Gottes Barmherzigkeit zu verteilen sei.
In der Botschaft von Papst Franziskus spielt die Barmherzigkeit Gottes eine Schlüsselrolle, die
jedem geschenkt wird. Er sagt: „Es ist die Kraft seiner Barmherzigkeit. Sich Gottes reine
Barmherzigkeit schenken lassen, dazu sind wir eingeladen, alle, weil Eucharistie sündenvergebende
Wirkung hat und nicht nur Belohnung für "Gerechte" ist. So liebt uns Gott, wie
die Schrift bezeugt.“
Ihr/ Euer
Karl-Heinz Klaus
Herausgeber: Pastoralverbund Reckenberg
Pfarrdechant Meinolf Mika - Leiter des Pastoralverbundes
Kirchplatz 5, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Tel.: 05242/90370
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