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Prof. Dr. Stefan Gäth/Prof. Dr. Ludwig Luckner

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Anforderungen Wissenschaftlich an interdisziplinäre den Einbau mineralischer Bewertung Ersatzbaustoffe des Verordnungsentwurfes und an Verfüllungsmaßnahmen<br />

08.10.2008<br />

Wissenschaftlich interdisziplinäre<br />

Bewertung des Verordnungsentwurfes<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Stefan</strong> Gäth<br />

<strong>Prof</strong>essur für Abfall- und Ressourcenmanagement<br />

Justus-Liebig-Universität Giessen<br />

<strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>.-Ing. <strong>Ludwig</strong> <strong>Luckner</strong><br />

GFI Grundwasserforschungsinstitut GmbH, <strong>Dr</strong>esden<br />

<strong>Prof</strong>essur für Abfall- und<br />

Ressourcenmanagement<br />

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Wissenschaftlich interdisziplinäre Bewertung des Verordnungsentwurfes 08.10.2008<br />

Nationale Nachhaltigkeitsstrategie<br />

Konsultationspapier zum Fortschrittsbericht 2008<br />

2. Schritte zu einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft<br />

…. die stärkere Substitution endlicher durch<br />

nachwachsende (heimische) Rohstoffe, die weiter<br />

zunehmende Sekundärrohstoffnutzung durch<br />

verbessertes Recycling sowie weitgehend<br />

geschlossene Rohstoffkreisläufe ….<br />

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Krw-/AbfG<br />

Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (1996)<br />

1. Vermeidung<br />

2. Verwertung<br />

2a. stoffliche Verwertung<br />

2b. energetische Verwertung<br />

3. Beseitigung<br />

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Anforderungen an die stoffliche Verwertung?<br />

Umweltverträglich<br />

Wirtschaftlich<br />

Technisch<br />

machbar<br />

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Es muss einfach passen!<br />

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ErsatzbaustoffV – Worum geht es?<br />

Mineralischer<br />

Ersatzbaustoff (MEB)<br />

Boden<br />

Grundwasser<br />

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ErsatzbaustoffV – Wie wird der<br />

Materialwert abgeleitet?<br />

3. Schritt:<br />

?<br />

Was<br />

darf in Lösung gehen?<br />

„Quellstärke“<br />

2. Schritt:<br />

Transportmodellierung<br />

1. Schritt:<br />

“Grenzkonzentration” =<br />

GFS bzw. Bezugsmaßstab<br />

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Fragestellungen:<br />

1. Ist die GFS als Grenzwert der Konzentration des<br />

Sickerwassers in der ungesättigten Zone geeignet?<br />

2. Welche Allgemeingültigkeit hat das angewandte<br />

Transportmodell mit seinen Randbedingungen und<br />

Parameterfunktionen?<br />

3. Ist der vorgeschlagene Perkolationstest ein<br />

praktikables und justiziables Instrument zur<br />

Bewertung der Quellstärke von Stoffen?<br />

4. Welche Auswirkungen hat die ErsatzbaustoffV-E<br />

auf andere Regelungen und den Verwertungsvorrang?<br />

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Wissenschaftlich interdisziplinäre Bewertung des Verordnungsentwurfes 08.10.2008<br />

Fragestellungen:<br />

1. Ist die GFS als Grenzwert der Konzentration des<br />

Sickerwassers in der ungesättigten Zone geeignet?<br />

2. Welche Allgemeingültigkeit hat das angewandte<br />

Transportmodell mit seinen Randbedingungen und<br />

Parameterfunktionen?<br />

3. Ist der vorgeschlagene Perkolationstest ein<br />

praktikables und justiziables Instrument zur<br />

Bewertung der Quellstärke von Stoffen?<br />

4. Welche Auswirkungen hat die ErsatzbaustoffV-E<br />

auf andere Regelungen und den Verwertungsvorrang?<br />

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Ableitungsmodell der GFS-Werte<br />

Humantoxikologische Ableitung Ökotoxikologische Ableitung<br />

Grenzwert nach TrinkwasserV<br />

oder Beurteilung in Anlehnung an<br />

TrinkwasserV<br />

Niedrigste Effektkonzentration EC 50<br />

No effect concentration NOEC<br />

Predicted no effect concentration PNEC<br />

Division mit<br />

10² bis 10 n<br />

Division mit<br />

10<br />

Kleinster Wert<br />

+ Basiswert bei<br />

anorgan.<br />

Stoffen<br />

ja<br />

Wert gesetzlich begründet ?<br />

nein<br />

GFS-Wert<br />

nein<br />

ja<br />

Wert < 0,01µg/l ?<br />

ja<br />

Nachgewiesene Wirkung<br />

< 0,01µg/l ?<br />

nein<br />

GFS = 0,01 µg/l<br />

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Wie wurde der GFS-Wert abgeleitet?<br />

GFS-Wert [µg/l] Grundlage der GFS-Werte<br />

Antimon 5 TrinkwV<br />

Arsen 10 TrinkwV<br />

Blei 7 Ökotoxikologisch<br />

Cadmium 0,5 Ökotoxikologisch<br />

Chrom 7 Ökotoxikologisch<br />

Kupfer 14 Ökotoxikologisch<br />

Molybdän 35 Humantoxikologisch<br />

Nickel 14 Ökotoxikologisch<br />

Quecksilber 0,2 Ökotoxikologisch<br />

Selen 7 Ökotoxikologisch<br />

Vanadium 4* Ökotoxikologisch<br />

Zink 58 Ökotoxikologisch<br />

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* Die Anwendung des GFS-Wertes für Vanadium ist wiederholt bis zum 31.12.2008 ausgesetzt.


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3.2 Bezugsmaßstäbe/-werte<br />

„Für die Beurteilung von Sickerwasser werden im<br />

Allgemeinen die Geringfügigkeitsschwellenwerte der<br />

LAWA (LAWA, 2004) bzw. bei einigen anorganischen<br />

Stoffen die Hintergrundwerte von Sickerwasser<br />

natürlicher humusarmer Böden unter Berücksichtigung<br />

methodenbedingter Abweichungen im Eluat bei WF 2<br />

(…) verwendet. ….. Die teilweise Anpassung der GFS-<br />

Werte ist … erforderlich, um natürliche Böden<br />

uneingeschränkt verwenden zu können..“ (S. 49)<br />

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Susset & Leuchs, 2008<br />

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Wie wurde der Bezugsmaßstab abgeleitet?<br />

GFS-Wert [µg/l]<br />

Bezugsmaßstäbe<br />

Susset & Leuchs (2008)<br />

Antimon 5 5<br />

Arsen 10 10<br />

Blei 7 9<br />

Faktor 5<br />

Cadmium 0,5 2,5<br />

Chrom 7 7<br />

Kupfer 14 14<br />

Molybdän 35 35<br />

Nickel 14 20<br />

Quecksilber 0,2 0,2<br />

Selen 7 7<br />

Vanadium 4 10<br />

Zink 58 120<br />

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* Die Anwendung des GFS-Wertes für Vanadium ist wiederholt bis zum 31.12.2008 ausgesetzt.


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Qualität von Mineralwässern<br />

> 4 µg V/l<br />

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1. Ist der GFS-Wert als Grenzwert geeignet?<br />

- Der GFS-Wert spiegelt die Heterogenität von<br />

Geologie, Klima, Grundwassertypen und<br />

Landnutzung nicht wider.<br />

- Der GFS-Wert ist vorwiegend ökotoxikologisch<br />

ermittelt und mit hohen Sicherheiten versehen.<br />

- Der GFS-Wert ist kein Maß für die Sickerwasserkonzentration,<br />

sondern bezieht sich auf den<br />

Grundwasserkörper!<br />

- „Die in Laborversuchen ermittelten Konzentrationen<br />

können grundsätzlich nicht mit GFS-Werten<br />

verglichen werden…“ Martin Böhme, Obmann des<br />

Ständigen Ausschusses der LAWA, Berlin 2006<br />

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Fragestellungen:<br />

1. Ist die GFS als Grenzwert der Konzentration des<br />

Sickerwassers in der ungesättigten Zone geeignet?<br />

2. Welche Allgemeingültigkeit hat das angewandte<br />

Transportmodell mit seinen Randbedingungen und<br />

Parameterfunktionen?<br />

3. Ist der vorgeschlagene Perkolationstest ein<br />

praktikables und justiziables Instrument zur<br />

Bewertung der Quellstärke von Stoffen?<br />

4. Welche Auswirkungen hat die ErsatzbaustoffV-E<br />

auf andere Regelungen und den Verwertungsvorrang?<br />

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Transportmodellierung: Randbedingungen<br />

N=859 mm/a<br />

Quellstärke<br />

k d , 4 Jahre<br />

1 m<br />

A s =583 mm/a<br />

Sand Lehm/Ton<br />

Ton [Gew.%] 2,46 12<br />

pH 4,8 6,6<br />

Dichte [g/cm³] 1,42 1,45<br />

Porosität n 0,17 0,26<br />

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Auffüllung Filterkapazität 50%<br />

200 a<br />

Bezugsmaßstab/GFS<br />

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Transportmodellierung:<br />

Sickerwassermenge<br />

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Mittlere jährliche Grundwasserneubildungsrate<br />

(Hydrologischer Atlas von<br />

Deutschland, 2003)<br />

583 mm/a<br />

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583 mm/a<br />

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Transportmodellierung: Bodenparameter<br />

Tongehalt<br />

„Der Tongehalt ist ein maßgeblicher Einflussfaktor für<br />

die Ermittlung der Retardation von Schwermetallen. Der<br />

in beiden Boden-Kategorien definierte Tongehalt wird<br />

jeweils von 90 % der Böden überschritten.“ (S. 60)<br />

Sickerstrecke<br />

„Dort ist an vielen Standorten davon auszugehen, dass<br />

die tatsächlichen Mächtigkeiten größer sind.“ (S. 60)<br />

Trockenraumdichte, effektive Porosität<br />

„Sie wurden so gewählt, dass jeweils 90 % der Böden<br />

für das Rückhaltvermögen günstigere hydraulische<br />

Bedingungen aufweisen.“ (S. 61)<br />

Susset & Leuchs, 2008<br />

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Transportmodellierung: Verteilungskoeffizienten<br />

„Zur Vereinfachung der Modellierung muss die<br />

Freundlich-Isotherme für eine betrachtete Konzentrationsspanne<br />

linearisiert werden. … Dabei wird die<br />

Sorption grundsätzlich auf der sicheren Seite<br />

unterschätzt.“ (S. 61)<br />

„Nach der beschriebenen Vorgehensweise können<br />

konkret die Elemente Antimon, Arsen,<br />

Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer, Nickel, Molybdän,<br />

Vanadium und Zink beurteilt werden.“ (S. 61)<br />

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Susset & Leuchs, 2008<br />

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Transportmodellierung: Verteilungskoeffizienten<br />

Element Anzahl Proben Adj. R² Quelle<br />

Antimon 1.181 0,90 Utermann et al., 2005<br />

Arsen 159 k: 0,174; m: 0,072 Schug et al., 1999<br />

Blei 968 0,86 Utermann et al., 2005<br />

Cadmium 1.484 0,93 Utermann et al., 2005<br />

Chrom 967 0,66 Utermann et al., 2005<br />

Kupfer 1.313 0,79 Utermann et al., 2005<br />

Molybdän 1.119 0,85 Utermann et al., 2005<br />

Nickel 1.461 0,90 Utermann et al., 2005<br />

Zink 1.119 0,90 Utermann et al., 2005<br />

Vanadium<br />

20 Unterbodenproben<br />

pH> 5,5 - 0,80<br />

pH< 5,5 - 0,53<br />

Glüh, K., 2006<br />

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0,63<br />

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Utermann et al., 2005<br />

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1.000.000<br />

100.000<br />

10.000<br />

1.000<br />

100<br />

10<br />

1<br />

1<br />

10<br />

100<br />

1.000<br />

10.000<br />

100.000<br />

1.000.000<br />

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Abb. 3.2.-7: Beziehung zwischen berechnetem und<br />

gemessenem log S in Unterbodenproben<br />

(verändert nach Utermann et al., 2005)<br />

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3.2.5 Fazit von Utermann et al., 2005<br />

„Trotz der guten Resultate bestehen bei allen<br />

untersuchten Elementen in unterschiedlichem<br />

Ausmaß Abweichungen von einer<br />

1:1-Beziehung. ….. Dieses Problem ist<br />

insbesondere bei Chrom evident.“<br />

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2. Allgemeingültigkeit (Justiziabilität) der<br />

Transportmodellierung<br />

- Die Sickerwasserraten entsprechen nur in wenigen<br />

Fällen der Realität.<br />

- Die Bodenparameter gelten nur eingeschränkt.<br />

- Die kd-Werte bzw. Verteilungskoeffizienten sind „nur“<br />

eingeschränkt valide.<br />

- Sorptionsphänomene verlaufen i.d.R. nicht linear.<br />

- Die reale Filterkapazität ist deutlich höher als<br />

angenommen, da die ungesättigte Zone im Regelfall<br />

mächtiger als 1 m ist und im Modell nur 50 % der<br />

Filterkapazität „genutzt“ wird.<br />

- Keine Angaben zur Variabilität der Modellierung<br />

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Wissenschaftlich interdisziplinäre Bewertung des Verordnungsentwurfes 08.10.2008<br />

Fragestellungen:<br />

1. Ist die GFS als Grenzwert der Konzentration des<br />

Sickerwassers in der ungesättigten Zone geeignet?<br />

2. Welche Allgemeingültigkeit hat das angewandte<br />

Transportmodell mit seinen Randbedingungen und<br />

Parameterfunktionen?<br />

3. Ist der vorgeschlagene Perkolationstest ein<br />

praktikables und justiziables Instrument zur<br />

Bewertung der Quellstärke von Stoffen?<br />

4. Welche Auswirkungen hat die ErsatzbaustoffV-E<br />

auf andere Regelungen und den Verwertungsvorrang?<br />

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Apparatur zum Perkolationstest<br />

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3. Bewertung der Perkolationsmethode<br />

• „Einführung des Säulenversuchs wäre eine grundlegende<br />

Veränderung der Laboruntersuchung im Boden–<br />

und Abfallrecht.“ Lichtfuss, 2008<br />

• „Ein dem Zusatzaufwand des Säulenversuchs<br />

entsprechender Zusatznutzen gegenüber dem<br />

Schüttelversuch ist m.E. nicht belegt.“ Lichtfuss, 2008<br />

• Zeitaufwand und Kosten steigen um den Faktor ~5<br />

• Höhere Heterogenität in Abhängigkeit von der<br />

Kornverteilung und dem Einbau<br />

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• Ungeeignet für bindige, quellfähige Substrate<br />

• „Bei Metallen lässt sich meist keine statistisch signifikante<br />

Quellstärkefunktion ableiten.“ S. 58 in Susset & Leuchs,<br />

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Fragestellungen:<br />

1. Ist die GFS als Grenzwert der Konzentration des<br />

Sickerwassers in der ungesättigten Zone geeignet?<br />

2. Welche Allgemeingültigkeit hat das angewandte<br />

Transportmodell mit seinen Randbedingungen und<br />

Parameterfunktionen?<br />

3. Ist der vorgeschlagene Perkolationstest ein<br />

praktikables und justiziables Instrument zur<br />

Bewertung der Quellstärke von Stoffen?<br />

4. Welche Auswirkungen hat die ErsatzbaustoffV-E<br />

auf andere Regelungen und den Verwertungsvorrang?<br />

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4. Auswirkungen der ErsatzbaustoffV-E<br />

?<br />

.. dazu kommen 2.800 Verwertungsoptionen!<br />

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4. Auswirkungen der ErsatzbaustoffV-E<br />

Zulässige Eluatkonzentrationen nach Anhang V der DepV für<br />

Materialien zur Herstellung von Rekultivierungsschichten<br />

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Gleiches Recht für alle!<br />

Vanadium-Konzentration im Perkolat in Abhängigkeit vom<br />

Wasser-/Feststoffverhältnis für Bioabfallkompost und Klärschlamm<br />

(eigene Untersuchungen)<br />

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(Zwischen)Fazit:<br />

Vorsorgeprinzip<br />

Schutzfaktor beim GFS: 1.000 und Basiswert<br />

Schutzfaktor beim Sickerwasser: 583 mm/a<br />

Schutzfaktor beim Bodenfilter:<br />

- Filterkapazität 50 %<br />

- Tongehalt<br />

-pH<br />

- Grundwasserspiegeltiefe<br />

- Trockendichte<br />

-...<br />

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GmbH <strong>Dr</strong>esden<br />

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Wissenschaftlich interdisziplinäre Bewertung des Verordnungsentwurfes 08.10.2008<br />

(Zwischen)Fazit<br />

Bewertung<br />

Vorschlag<br />

GFS-Werte sind keine<br />

Grenzkonzentrationen<br />

Transportmodellierung nur<br />

eingeschränkt gültig<br />

Perkolationsmethode ist<br />

aufwändiger und nicht<br />

naturnaher<br />

Beseitigung wird statt<br />

Verwertung ansteigen<br />

Berücksichtung von Standort<br />

und Frachten<br />

Datenlage verbessern,<br />

Statistik, Randbedingungen<br />

prüfen<br />

Schüttelversuch bei einem<br />

WF von 2:1 bis 10:1<br />

Verwertung fördern,<br />

Ressourcen schonen<br />

<strong>Prof</strong>essur für Abfall- und<br />

Ressourcenmanagement<br />

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit<br />

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