Â¥Â¥ Buch Butch/Femme - Querverlag

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High Femme sucht Gentleman Stone Butch Einleitung Stephanie Kuhnen Die Zeiten, in denen befürchtet wurde, daß es der verführerische Augenaufschlag einer Femme oder die Galanterie einer Butch sein wird, die die politische Lesbenbewegung in ein frühes Grab schickt, scheinen vorbei. Vielmehr ist es so, daß diese Bewegung heute künstlich beatmet werden muß. Butch/ Femme als ein tradiertes Konzept lesbischer Erotik und Identität befindet sich in einer Art Renaissance. Jedoch kann nur etwas wiedergeboren werden, was bereits tot war. Das ist bei Butch/Femme nicht der Fall. Diese lesbische Kultur hat zu jeder Zeit ihre kontinuierliche Dynamik beibehalten. Nur scheint sie jetzt wieder sichtbarer, nachdem eine Öffnung zwischen politischer Szene und Subkultur entstanden ist. Warum ist dieses Buch also erst jetzt erschienen und nicht vor fünf Jahren? Dazu benötigte es eine Generation von Frauen, die sich für lesbische Kontinuität um ihrer selbst willen interessierte und nicht, 9
um zu bewerten oder „die bessere Lesbe“ zu schaffen. Es mag pathetisch klingen, aber es war Mut erforderlich, um mit konventionellen sowie selbstgeschaffenen Tabus zu brechen und lesbische Erotik und Sexualität der Definitionsmacht konservativer Feministinnen wieder zu entreißen, nicht länger zu glauben, daß das HIV-Virus zwischen einer „guten“ und einer „schlechten“ Lesbe unterscheiden kann, Sexspielzeuge und Pornographie aus der Hall of Shame zurückzuholen, Bündnisse mit schwulen Männern einzugehen, den Androgynitätsimperativ zu hinterfragen und eben jede andere Identität zu respektieren. Warum ist eine so geringe Wertschätzung für das Butch/Femme- Konzept vorhanden? Haben wir diese Teile unserer Geschichte und Kontinuität geopfert, um uns von starren Heteronormen zu befreien? Es stellt sich ebenfalls die Frage, welches Datum wir als den Beginn der Lesbenbewegung sehen. Der erste Tomatenwurf gegen den Männlichkeitswahn des Sozialistischen Studentenbundes Deutschland (SDS) oder Stonewall? Letzteres hätte nie zu einer Negierung unserer Vielfalt an Lebensweisen führen dürfen. Die ProtagonistInnen der Straßenkämpfe waren nicht die illustren und intellektuellen Homosexuellen, die in der Rezeption unserer Geschichte so euphorisch gefeiert werden. Die Gertrude Steins, die Radclyffe Halls und die George Sands hatten Geld, Macht und Ansehen, also keinen lebensnotwendigen Grund, sich gegen alltägliche Schikane durch den verlängerten Arm der Gesellschaft zu wehren. Sie existierten in einem gemütlich eingerichteten Raum für sich allein. Daß sie ebenfalls Butches oder Femmes waren, kann in diesem Zusammenhang eigentlich nur am Rand bemerkt werden. Es waren die offensichtlichsten unter den Lesben und Schwulen – die Butches, die Femmes (nicht wenige unter ihnen Prostituierte), die Drag Kings, Drag Queens und Stricher aus den untersten sozialen und ethnischen Schichten, die während der Stonewall Riots 1969 tagelang gegen eine staatliche Übermacht kämpften. Ein Fakt, der auch bei den meisten CSD-Paraden verdrängt wird. 10
Seite 1 und 2: Butch/Femme Eine erotische Kultur h
Seite 3: KV/Femme-Ambivalenzen . . . . . . .
Seite 7 und 8: meisten Fällen einfach um nicht au

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