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Destination_Gastronomie_Special-data

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COCKTAILS<br />

MIT IHK ZERTIFIKAT<br />

TEXT: HANNES KUHNERT<br />

><br />

Eine Bar im Klassenzimmer, das Eisfach in der Theke eingelassen,<br />

die Spirituosen sauber sortiert, immer ein Glas zur Hand und alle<br />

frischen Zutaten griffbereit: Welcher Schüler wünschte sich sowas<br />

nicht? Diese Bar in der Schule gibt es zwar, sie ist jedoch nicht eingerichtet<br />

für einen aufmunternden Pausendrink für schlappe Schüler,<br />

sondern für harte Arbeit. Denn an dieser Schulungsbar können junge<br />

Menschen eine Weiterbildung zum Barkeeper mit IHK-Zertifikat<br />

machen.<br />

Rund einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die im<br />

Südwesten bislang einmalige Gelegenheit schon genutzt und sich<br />

zum geprüften Barkeeper ausbilden lassen. Einer dieser Absolventen<br />

ist nun bei Cocktail-Experte Bernhard Stöhr in der Bar der Traube in<br />

Tonbach, ein anderer will sich demnächst mit einer mobilen Kaffeeund<br />

Cocktailbar selbstständig machen; andere wiederum schwenken<br />

den Shaker hinter dem Tresen führender Hotels und Clubs. Übrigens<br />

finden auch immer mehr Frauen Freude an diesem Beruf. Oder sollte<br />

man von Berufung sprechen?<br />

„Cocktails sind nach wie vor in der <strong>Gastronomie</strong> ein Umsatzbringer“,<br />

weiß Elke Schönborn, Leiterin der Tourismusakademie in Freuden -<br />

stadt bei der Industrie- und Handelskammer Nordschwarzwald. Da<br />

der Barkeeper ja bekanntlich kein Ausbildungsberuf ist, konzipierte<br />

sie zusammen mit Marcus S. Siebert und Fachlehrer Alexander Kreft<br />

den IHK-Lehrgang an der Johann-Georg-Doertenbach-Schule in<br />

Calw im Schwarzwald, die zugleich Landesberufsschule für das<br />

Hotel- und Gaststättenwesen ist. In Siebert fand Schönborn den<br />

richtigen Partner. Der Fachlehrer und Restaurant-Meister bringt viel<br />

praktische Erfahrung aus aller Herren Länder mit. Er ist gefragt als<br />

Ausbilder und Trainer für Barkeeper im In- und Ausland.<br />

„Der Bedarf ist groß“, begründet Elke Schönborn die Einrichtung<br />

der Weiterbildung, die sich in erster Linie an Restaurantfachleute<br />

wendet, aber auch durchaus Quereinsteigern eine gute Chance<br />

bietet. Zumeist sind es junge Leute, die vom Platz hinter der Bar in<br />

einem Vier- oder Fünfsterne-Hotel oder in der Szene-<strong>Gastronomie</strong><br />

träumen. Aber auch schon ein Endvierziger hat den richtigen<br />

Umgang mit Gin, Wodka, Eiswürfeln und Limettenensaft gelernt.<br />

Das Durchschnittsalter der Schüler dürfte zwischen 25 und 30<br />

Jahren liegen, schätzt Siebert. „Gut 100 Cocktailrezepte sollte ein<br />

guter Barkeeper im Kopf haben“, meint der Experte, der selbst über<br />

200 Mixturen aus dem Shaker schütteln kann.<br />

Die Weiterbildung zum IHK-Barkeeper ist auf 60 Unterrichtsstunden<br />

in vier Modulen auf sechs Tage verteilt. Der Lehrgang in kleinen<br />

Gruppen bis höchstens 15 Teilnehmern findet in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Barkeeper Union e.V. (DBU) statt, deren<br />

Vizepräsident Siebert ist. „Gelehrt wird Waren- und Getränkekunde<br />

sowie betriebswirtschaftliche und rechtliche Grundlagen. Doch<br />

das Herzstück ist natürlich die fachliche Praxis. Das Unterrichts-<br />

Spektrum reicht dabei von der Geschichte der Bar über den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit Alkohol bis zum Erstellen ganzer<br />

Garnituren. Rund dreißig Standardezepturen sollte ein Absolvent<br />

nicht nur mixen, sondern auch verstehen und umsetzen können.<br />

Das muss er dann beim Abschlusstest unter Beweis stellen, bevor er<br />

sein Zertifikat ausgehändigt bekommt. Und wer es dann geschafft<br />

hat, sich fortan geprüfter Barkeeper nennen zu können, dem stehen<br />

die Türen zu den hochklassigen Häusern offen.<br />

Der Zertifikatslehrgang „Barkeeper/-in IHK“ vermittelt Fachkenntnisse<br />

für den professionellen Barkeeper in Theorie und Praxis. Der Kurs dauert<br />

sechs Tage. Die nächsten Termine sind vom 10. bis 14. Juni 2014<br />

sowie vom 27. Oktober bis 1. November 2014.<br />

WEITERE INFORMATIONEN:<br />

Elke Schönborn (Telefon 07441 86052-17),<br />

E-Mail: schoenborn@pforzheim.ihk.de<br />

IHK DESTINATION 05

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