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Satanismus - die unterschätzte Gefahr für die innere Sicherheit

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Diplomarbeit zum Thema “<strong>Satanismus</strong> – <strong>Gefahr</strong> <strong>für</strong> <strong>die</strong> Innere <strong>Sicherheit</strong> ?”<br />

3. Der Satansmord von Sondershausen (1993)<br />

Dass <strong>die</strong> Übergänge zwischen <strong>Satanismus</strong> und Rechtsextremismus fließend<br />

sind, kann am Lebenslauf des Hendrik Möbus, der mit zwei weiteren<br />

Gymnasiasten in der Walpurgisnacht 1993 in Sondershausen den Mitschüler<br />

Sandro Beyer ermordet hatte, nachvollzogen werden:<br />

Am 29. April 1993 lockten <strong>die</strong> drei Gymnasiasten ihren 15-jährigen Mitschüler<br />

Sandro Beyer in eine einsame Waldhütte. Dort zogen sie ihm einen Stoffsack<br />

über den Kopf und erdrosselten ihn mittels eines Elektrokabels. Sandro Beyer<br />

musste sterben, weil er sich über <strong>die</strong> Rituale und schwarzen Messen der<br />

Gruppe lustig gemacht hatte. An <strong>die</strong>ser Stelle sollte jedoch hinterfragt werden,<br />

ob es sich tatsächlich um einen Satansmord “...d.h. Tötung des Opfers im<br />

Rahmen eines satanistischen Rituals” 28 gehandelt hat. Dies ist wohl im<br />

vorliegenden Fall zu verneinen. Denn Möbus und seine Komplizen hatten ihr<br />

Opfer mit einem Elektrokabel erdrosselt, was nicht auf ein spezifisch<br />

satanistisches Ritual schließen lässt. Ein Satansmord i.e.S. war es wohl nicht.<br />

Dennoch waren <strong>die</strong> Täter aufgrund ihrer Gesinnung überzeugte Satanisten.<br />

Bestürzend an <strong>die</strong>sem Fall ist, dass <strong>die</strong> Täter ihre Absichten bereits vor ihrer<br />

Tat in der Öffentlichkeit angekündigt hatten und niemand sah sich gezwungen<br />

zu handeln. In einer Schülerzeitung äußerten sie sich wie folgt:<br />

“Wir glauben an das Böse, an den Tod, an das Fleisch, an <strong>die</strong> Lust, an <strong>die</strong><br />

Finsternis, an Luzifer, Meister und Vater, an das Blut der Zerstörung... Wir<br />

wünschen den Tod! Und zwar aller Lebewesen. Zu uns gehört nur, wen wir<br />

anerkennen und tolerieren und wer sich zu uns bekennt. Sandro B (das spätere<br />

Opfer) gehört definitiv nicht zu uns. Falls irgendwer auf den Gedanken kommen<br />

sollte, uns besuchen zu wollen, so sei er gewarnt. Im tiefen Wald hört dich<br />

niemand schreien...” 29<br />

28 Ruppert, S. 48<br />

29 Ruppert, S. 49

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