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TANABATA und Haiku-Wettbewerb - DJG Oldenburg

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DEUTSCH-JAPANISCHE GESELLSCHAFT NORDWEST ZU OLDENBURG E.V.<br />

Zusammenfassung der Veranstaltung <strong>TANABATA</strong>-MATSURI („Sternenfest“) nebst<br />

HAIKU-WETTBEWERB am Sonntag, 6.Juli 2003<br />

Tanabata konnten wir diesmal mit ca. 30 Teilnehmern (Mitglieder <strong>und</strong> Gäste) im großen,<br />

schönen, baumreichen Park von Kickler <strong>und</strong> Buss, Lindenstr. 59, feiern, aufgr<strong>und</strong> der fre<strong>und</strong>lichen<br />

Einladung von Frau Kickler: Herzlichen Dank dafür auch an dieser Stelle ! Wir genossen<br />

vom Büffet die mitgebrachten (auch jap.) Köstlichkeiten verschiedenster Art, <strong>und</strong> ebenso<br />

Fleisch <strong>und</strong> Bratwurst vom Grill, der von Hartmut Langer unermüdlich während des ganzen<br />

Festes „in Betrieb“ gehalten wurde: Dafür nochmals herzlichen Dank, wie natürlich auch allen<br />

Spendern <strong>und</strong> Organisatoren !<br />

In wechselnder Zusammensetzung an mehreren Tischen , unter Schatten spendenden riesigen<br />

Bäumen, haben wir uns gut unterhalten, vor allem aber hat uns der <strong>Haiku</strong>-<strong>Wettbewerb</strong> viel<br />

Spaß gemacht: Es sind insgesamt 33 Gedichte „produziert“ worden, - eine stattliche Anzahl.<br />

Natürlich waren sie von unterschiedlicher Qualität, manche recht witzig, die beim Vorlesen<br />

viel Gelächter erregten, jedoch nicht den hehren Ansprüchen an ein klassisches <strong>Haiku</strong> entsprachen.<br />

– Eine mehr oder weniger zufällig zusammengestellte Jury, bestehend aus Rose<br />

Hullmann, Ludwig Kunst, Takayoshi Yamaguchi, hat dann am 9.Juli versucht, die 2 ihrer<br />

Ansicht nach gelungensten <strong>Haiku</strong>s auszusuchen (mit gehörigen Vorbehalten !) <strong>und</strong> dazu noch<br />

ein Scherzgedicht, das den Drang zum Grill gut wiedergab. – Kriterien für die Auswahl waren<br />

vorgegeben durch eine „Anweisung für <strong>Haiku</strong>-Dichter“, die für jeden Teilnehmer bereitlag.<br />

Die Jury hat sich unter Beachtung dieser Anweisung daran gehalten, daß das klassische <strong>Haiku</strong><br />

das Naturerlebnis eines Augenblicks <strong>und</strong> die dazugehörige Stimmung (evtl. in einer bestimmten<br />

Jahreszeit) wiedergeben sollte.<br />

Hier sind die beiden von der Jury an die Spitze gesetzten <strong>Haiku</strong>s:<br />

1.) Alter Gartenweg, 2.) Bambus auf dem Tisch,<br />

Lichter flackern um den Fuß, Sterne hoch am Firmament,<br />

Baumgeister stöhnen. Lachen in der Luft.<br />

3.) Dazu das Scherzgedicht über den Drang zum Grill:<br />

Am Grill ist Sommer,<br />

Wer möchte noch `ne Bratwurst ?<br />

Guten Appetit !<br />

(Gemeinschaftsarbeit „Tisch 1“)<br />

Herr T. Yamaguchi hat die o.a. deutschen <strong>Haiku</strong>s auf Japanisch wiederzugeben versucht <strong>und</strong><br />

mir per Email mit einem interessanten Kommentar zugeschickt:<br />

1.) Niwa tomoshi 2.) Sasa kakomi<br />

akari yurameki hoshizora takaku<br />

kigi uta i warai – go e<br />

3.) Natsu no yoi<br />

yakiniku mo hitotsu<br />

kuwa – sse e


T. Yamaguchi kommentiert dazu unter anderem: Es sei zwar interessant, ein deutsches <strong>Haiku</strong><br />

in Japanisch zu übertragen, aber zwangsläufig wegen unterschiedlicher Struktur der Wort-<br />

bzw. Silbensysteme <strong>und</strong> der geforderten Silbenzahl pro Zeile sehr schwierig; man müsse deshalb<br />

in Japanisch auf vieles verzichten. Beispiele: Im 1.) <strong>Haiku</strong> zu „Baumgeister stöhnen“<br />

habe er schlicht „Bäume singen“ verwenden müssen, da der dt. Ausdruck „Baumgeister stöhnen“<br />

mit der geforderten Silbenzahl auf Japanisch nicht einzufügen sei; mit „Bäume singen“<br />

assoziiere man auf Jap. das Geräusch der Blätter, das von leichtem Wind verursacht werde. -<br />

Im 2.) <strong>Haiku</strong> laute die Rückübersetzung vom Jap. ins Dt. etwa:<br />

2.) Um den Bambus herum<br />

unter dem hohen Sternenhimmel<br />

(sitzen wir) lachend<br />

Hier müsse man leider auch „auf dem Tisch“ fallen lassen.<br />

Im Scherzgedicht 3.) schließlich verlange die „Bratwurst“ auf Jap. 7 Silben, - das wäre zuviel<br />

gewesen. Stattdessen habe er „gegrilltes Fleisch“ auf Jap. eingesetzt.<br />

Herrn Yamaguchi gebührt Dank, daß er sich so intensiv um die o.a. Übersetzungen ins Jap.<br />

gemüht <strong>und</strong> uns in die Vertracktheiten solcher Versuche eingeführt hat.<br />

(Ludwig Kunst)

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