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DIE STIMME MACHT’S – NEUE ALBEN: UNSERE TANZBODEN-HELDEN VON EINST<br />
In unserer letzten Ausgabe waren es eher die Songpoeten wie Bob Dylan, Neil Young oder Patti Smith, die durch<br />
ihre neuen CDs überzeugten. 2013 sind es nun die Edel- und Schmuddelrocker, denen wir die Aufmerksamkeit<br />
und Anerkennung nicht versagen wollen. Ohne Black Sabbath, Deep Purple und Rod Stewart (damals<br />
The Faces) ging zum sonntäglichen Tanztee in den sozialistischen Nahkampf-Dielen wirklich nichts.<br />
Nun haben alle drei innerhalb weniger Wochen neue Studioalben vorgelegt und wir stellen fest: Die Stimme<br />
macht es. Während Black Sabbath wahrlich ein rauschhaftes, gitarrensattes Album und Ozzy Osbourne ein<br />
famoses Comeback als Leadsänger hinlegt und Rod Stewart einen verdammt guten, wie immer smarten Job<br />
macht, merkt man am ehesten Deep Purple deren personelle Veränderungen (hörbar) an.<br />
DEEP PURPLE. Now<br />
what?! CD 21632.<br />
16,95 (auch als 2-LP<br />
21631. 26,95) · Das<br />
erste Studioalbum nach<br />
8 Jahren erinnert nur gelegentlich<br />
– dann aber<br />
mächtig gewaltig – an<br />
die großen Zeiten. Dennoch hat es auf Anhieb Platz 1<br />
der deutschen Charts erklettert. Was für eine Sehnsucht<br />
muss bei den Fans dahinter verborgen sein? So what!<br />
Es reicht zu 3,5 Sternen.<br />
ROD STEWART. Time.<br />
CD 21662. 15,95 (nicht<br />
als LP!) · Der Frontmann<br />
von The Faces wurde uns<br />
damals durch den Renft-<br />
Tanzboden-Kracher<br />
„Come to Comfort“ nähergebracht.<br />
Fast zwei Jahrzehnte hat er kein neues, von<br />
eigenen Songs geprägtes Album veröffentlicht. Aber es<br />
hat sich gelohnt zu warten: Rod Stewart klingt noch immer<br />
wie ein Reibeisen-Akrobat. Die Melodien sind auch<br />
Dank der Mandolinen eingängig und schwungvoll. Die<br />
Stimme macht es halt und sie hält noch immer. Der<br />
Dandy unter den Alt-Rockern weiß einfach wie es geht<br />
– gute Laune und ein ziemlich hoher Entspannungsfaktor<br />
sind garantiert – smart und gelassen geben wir<br />
4,0 Sterne.<br />
BLACK SABBATH. 13.<br />
CD 21682. 15,95 (auch<br />
als 2-LP 21681. 24,95) ·<br />
Das 19. Studioalbum von<br />
Black Sabbath und darauf<br />
sind Ozzy Osbourne, Tony<br />
Lommi und Geezer Butler schlicht in Bestform. Ohne die<br />
Hymnen von Black Sabbath wagte sich einst kaum eine<br />
halbwegs von sich überzeugte Ostband auf die Tanzsäle<br />
des Sozialismus. Und nun klingt das Original, 40 Jahre<br />
später, genau so heftig und intensiv wie damals. Die<br />
Kraft des Unmöglichen! Ein starker Auftritt und glatte<br />
4,5 Sterne von uns.<br />
STING. The Last ship.<br />
CD 21782. 16,95 (auch<br />
als LP 21781. 23,95)<br />
Nach einem 65-minütigen<br />
Kurzauftritt in der<br />
Berliner Waldbühne (nach<br />
3 Stunden Vorprogramm!)<br />
waren wir so um 1996 bei Sting ausgestiegen.<br />
Dazwischen gab es Weihnachts- und Mittelalterirrungen,<br />
die andere uns folgen ließen. Dieses neue Studioalbum<br />
schließt (vorsichtig) daran an, was uns einst zu<br />
Sting geführt hat. Schöne Balladen und eine vertraute<br />
Stimmlage, die den alten Zauber anzulocken versuchen,<br />
kräftige Irish Folk-Stücke, leicht daher kommende,<br />
beswingte Nummern. Die Breite der musikalischen Mittel<br />
wirkt fast wie eine Suche nach neuen (alten) Wurzeln<br />
– 3,5 Sterne.<br />
PAUL MCCARTNEY.<br />
New. CD 21812. 16,95<br />
(auch als LP 21811.<br />
21,95) · Von seinen<br />
Konzerten schwärmen<br />
viele, von seinen letzten<br />
Alben eher wenige. Vier<br />
Produzenten haben am neuen Werk getüftelt. Doch es<br />
überzeugt nicht als Ganzes, sondern wie auch stimmlich<br />
nur in Einzelteilen. Den alten Beatle wird man nur<br />
mit feiner Spürnase wieder finden – 2,5 Sternchen.<br />
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