Geschäftsbericht 2012 - Rheinbahn
Geschäftsbericht 2012 - Rheinbahn
Geschäftsbericht 2012 - Rheinbahn
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Geschäftsbericht <strong>2012</strong>
Geschäftsbericht <strong>2012</strong>
INHALT<br />
04 BERICHTE<br />
06 Organe der Gesellschaft<br />
06 Hauptversammlung<br />
07 Bericht des Aufsichtsrats<br />
08 Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
09 Geschäftliche Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />
09 Rechtsrahmen<br />
10 Fahrgastentwicklung, Fahrgeldeinnahmen<br />
11 Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />
11 Ertragslage<br />
11 Vermögens- und Finanzlage<br />
12 Öffentlicher Zweck<br />
12 Beziehung zu verbundenen Unternehmen<br />
12 Nachtragsbericht<br />
13 Risiken und Chancen<br />
13 Prognosebericht<br />
14 Marketing und Vertrieb<br />
14 „Für Meilenmillionäre“ – die <strong>Rheinbahn</strong>-Abokampagne<br />
14 <strong>Rheinbahn</strong> – Ich fahr doch nicht selbst<br />
15 Mobil in Düsseldorf oder: Das Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />
15 Neue Großkunden<br />
16 Gestiegene Zahlen beim SozialTicket<br />
16 Zehn Hochschulen vergeben SemesterTicket NRW<br />
16 Steigerungsraten beim HandyTicket<br />
16 Wegeleitung für Kunden einmal anders<br />
16 <strong>Rheinbahn</strong> bei Facebook<br />
17 Unternehmenskommunikation<br />
17 Mensch am Steuer<br />
18 Betrieb und Fahrzeuge<br />
18 <strong>Rheinbahn</strong> für Winterdienst gerüstet<br />
18 120.000 Stunden Mehrleistung bei der Stadtbahn<br />
19 Bundesweit beachtete Aktion: Studenten als Aushilfsfahrer<br />
19 Modernisierung der Stadtbahnen des Typs GT8SU<br />
19 50 neue Gelenkbusse für 15 Mio. Euro<br />
20 83 neue Ticketautomaten<br />
20 Start frei für den Bürgerbus in Heiligenhaus<br />
21 Infrastruktur<br />
21 Jahresübergreifende Maßnahmen<br />
21 Barrierefrei und stadtbahngerecht – Umbau von 1.100 Metern Heyestraße<br />
22 Allgemeiner Bau und Hochbau<br />
23 Verkauf der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />
23 Fahrwege<br />
24 Elektronische Systeme<br />
25 Koordination Stadtbahn und Barrierefreiheit<br />
26 Personalbericht<br />
26 Personalentwicklung<br />
29 Ausbildung<br />
29 Tarife
30 QUALITÄT STEIGERN – EINE ANSPRUCHSVOLLE UND FACETTENREICHE AUFGABE<br />
33 Gut angelegt: Investitionen in Bestehendes und Neues<br />
34 Neuer Glanz für ältere Schätze: Stadtbahnwagen GT8SU<br />
38 Umweltfreundlich, komfortabel, wirtschaftlich: 50 neue Gelenkbusse<br />
40 spurwerk.nrw – gemeinsam mehr erreichen!<br />
43 Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />
44 Wir fahren Sie – die neue Kampagne zu den privaten Seiten der Fahrerinnen und Fahrer<br />
50 Prominenter „Azubi“: Hannelore Kraft bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />
54 Gut gerüstet für die Zukunft: das Personalprojekt ZuPer<br />
58 Raum schaffen: das neue <strong>Rheinbahn</strong>haus in Lierenfeld<br />
63 Service und Engagement für unsere Kunden<br />
64 „Willkommen in der 1. Liga!“<br />
68 Lärmminderung – eine Aufgabe mit vielen Facetten<br />
70 Gut vorbereitet – auch auf extreme Bedingungen<br />
72 Eine Daueraufgabe: Qualitätssteigerung<br />
74 DER ABSCHLUSS<br />
76 Bilanz<br />
77 Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
78 Kapitalflussrechnung<br />
79 Allgemeine Erläuterungen<br />
79 Allgemeine Angaben<br />
79 Angaben zu Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden<br />
80 Entwicklung des Anlagevermögens<br />
82 Erläuterungen zur Bilanz<br />
82 Anlagevermögen<br />
83 Umlaufvermögen<br />
87 Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
91 Sonstige Angaben<br />
91 Haftungsverhältnisse<br />
91 Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen<br />
91 Latente Steuern<br />
92 Finanzinstrumente<br />
93 Organe der Gesellschaft<br />
93 Bezüge der Organe<br />
94 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
95 <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />
96 Impressum
05<br />
BERICHTE<br />
06 Organe der Gesellschaft<br />
06 Hauptversammlung<br />
07 Bericht des Aufsichtsrats<br />
08 Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
14 Marketing und Vertrieb<br />
17 Unternehmenskommunikation<br />
18 Betrieb und Fahrzeuge<br />
21 Infrastruktur<br />
26 Personalbericht
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Hauptversammlung<br />
Aufsichtsrat<br />
Andreas Hartnigk<br />
Vorsitzender<br />
Ratsherr<br />
Rechtsanwalt<br />
Düsseldorf<br />
Uwe David<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Betriebsratsvorsitzender<br />
Busfahrer<br />
Düsseldorf<br />
Michael Pink<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Betriebsrat<br />
Betriebsschlosser<br />
Düsseldorf<br />
Dirk Beyer<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Düsseldorf<br />
(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Annelies Böcker<br />
Ratsfrau<br />
Kauffrau<br />
Düsseldorf<br />
Norbert Czerwinski<br />
Ratsherr<br />
Angestellter<br />
Düsseldorf<br />
Heiko Goebel<br />
Stellv. Betriebsratsvorsitzender<br />
Sachbearbeiter<br />
Haan<br />
Prof. Dr. Michael<br />
Hoffmann-Becking<br />
Rechtsanwalt<br />
Düsseldorf<br />
Jörg Junkermann<br />
Straßenbahnfahrer<br />
Düsseldorf<br />
(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Dr. Stephan Keller<br />
Beigeordneter Stadt Düsseldorf<br />
Düsseldorf<br />
Manfred Jan Neuenhaus<br />
Ratsherr, Fraktionsvorsitzender<br />
und<br />
Geschäftsführer der<br />
FDP-Ratsfraktion<br />
Düsseldorf<br />
Thorsten Neufeld<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Datteln<br />
(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Markus Raub<br />
Ratsherr und Vorsitzender<br />
der SPD-Ratsfraktion<br />
Rechtsanwalt<br />
Düsseldorf<br />
Reiner Schaaf<br />
Hilden<br />
(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />
Jürgen Scharoff<br />
Stabsstellenleiter<br />
interne Revision<br />
Willich<br />
Dieter Teske<br />
Betriebsrat<br />
Sachbearbeiter<br />
Ratingen<br />
Martin Volkenrath<br />
Ratsherr<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Düsseldorf<br />
Gustav Wilden<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
Duisburg<br />
Vorstand<br />
Dirk Biesenbach<br />
Sprecher des Vorstands<br />
Klaus Klar<br />
Vorstand und Arbeitsdirektor<br />
72. ordentliche Hauptversammlung<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> AG am 24. April 2013<br />
Tagesordnung<br />
1. Verzicht auf die Formalitäten<br />
der Einberufung und Bekanntmachung<br />
laut Aktiengesetz<br />
2. Vorlage des vom Vorstand aufgestellten<br />
und durch den Aufsichtsrat festgestellten<br />
Jahresabschlusses <strong>2012</strong> mit dem Lagebericht<br />
der Gesellschaft und dem Bericht<br />
des Aufsichtsrats sowie dem Bericht<br />
des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong> AG über<br />
die Beziehungen der Gesellschaft zu<br />
verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> (Abhängigkeitsbericht)<br />
3. Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
4. Wahl des Abschlussprüfers für das<br />
Jahr 2013<br />
5. Vorlage des vom Vorstand aufgestellten<br />
und durch den Aufsichtsrat gebilligten<br />
Konzernabschlusses <strong>2012</strong> mit<br />
dem Lagebericht<br />
6. Verschiedenes<br />
06<br />
l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr<br />
<strong>2012</strong> in sieben Plenarsitzungen und<br />
vier Ausschusssitzungen vom Vorstand<br />
über die Lage der Gesellschaft und ihre<br />
wirtschaftliche Entwicklung unterrichtet.<br />
Er hat die erforderlichen Beschlüsse nach<br />
intensiver Erörterung wichtiger Unternehmensplanungen<br />
und -ergebnisse<br />
gefasst. Die Unternehmensleitung<br />
wurde in der vorgeschriebenen Form<br />
überwacht.<br />
Am 30. April <strong>2012</strong> beschloss die Hauptversammlung,<br />
die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft, Düsseldorf, mit der<br />
Abschlussprüfung des Geschäftsjahres<br />
<strong>2012</strong> der <strong>Rheinbahn</strong> zu beauftragen. Die<br />
Auftragsvergabe durch den Aufsichtsrat<br />
erfolgte in Anwendung des Gesetzes<br />
zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG). Die<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die<br />
Buchführung, den Jahresabschluss, den<br />
Lagebericht der <strong>Rheinbahn</strong> und den<br />
Konzernabschluss geprüft und mit dem<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
„Nach dem abschließenden Ergebnis<br />
unserer Prüfung erteilen wir dem Bericht<br />
des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong> AG (<strong>Rheinbahn</strong>)<br />
über die Beziehungen der Gesellschaft<br />
zu verbundenen Unternehmen für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> den folgenden<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
gemäß § 313 Absatz 3 AktG:<br />
Nach unserer pfl ichtgemäßen Prüfung<br />
und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />
1. die tatsächlichen Angaben des<br />
Berichts richtig sind,<br />
2. bei den im Bericht aufgeführten<br />
Rechtsgeschäften nach den Umständen,<br />
die im Zeitpunkt ihrer Vornahme<br />
bekannt waren, die Leistungen der<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG nicht unangemessen<br />
hoch waren oder Nachteile ausgeglichen<br />
worden sind,<br />
3. bei den im Bericht aufgeführten<br />
Maßnahmen keine Umstände für<br />
eine wesentlich andere Beurteilung<br />
als die durch den Vorstand sprechen.<br />
Der Aufsichtsrat schließt sich nach<br />
eigener Prüfung dem Ergebnis des Abschlussprüfers<br />
an und billigt den Jahresabschluss,<br />
den Konzernabschluss und<br />
den Bericht des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong><br />
AG über die Beziehungen der Gesellschaft<br />
zu verbundenen Unternehmen<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>.<br />
Dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der <strong>Rheinbahn</strong><br />
AG spricht der Aufsichtsrat Dank<br />
und Anerkennung aus. Sie haben mit<br />
engagiertem Einsatz ihre Aufgaben<br />
erfolgreich erfüllt.<br />
Düsseldorf, im April 2013<br />
Andreas Hartnigk<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Darüber hinaus hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Pricewaterhouse-<br />
Coopers Aktiengesellschaft, Düsseldorf,<br />
den Bericht des Vorstands über<br />
die Beziehungen des Unternehmens<br />
zur Landeshauptstadt Düsseldorf und<br />
zu deren verbundenen Unternehmen<br />
geprüft und mit nachfolgendem<br />
Bestätigungsvermerk versehen:<br />
Düsseldorf, den 24. April 2013<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Josef Rakel, Wirtschaftsprüfer<br />
ppa. Christoph Drewes,<br />
Wirtschaftsprüfer“<br />
07<br />
l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Unternehmensergebnis (in Mio. Euro)<br />
–100<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
–95<br />
–90<br />
–85<br />
–80<br />
–75<br />
–70<br />
–65<br />
–60<br />
–55<br />
–50<br />
–45<br />
–40<br />
–35<br />
–30<br />
–25<br />
–20<br />
–15<br />
–10<br />
–5<br />
0<br />
–80,0 –75,8 –73,4 –71,4 –67,5 –63,8 –52,2 –41,9 –45,3 –52,6 –53,9 –52,6<br />
08 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
Geschäftliche Entwicklung<br />
und Rahmenbedingungen<br />
Im Zuge der Eurokrise verlangsamte sich<br />
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im<br />
Geschäftsjahr. Die sich bereits im Laufe<br />
des Vorjahres abzeichnende Abkühlung<br />
der Konjunktur setzte sich <strong>2012</strong> fort.<br />
Insgesamt betrug das Wirtschaftswachstum<br />
0,7 Prozent. Der öffentliche Personennahverkehr<br />
– ÖPNV – als wichtiger<br />
Eckpfeiler für die Mobilität unserer<br />
Gesellschaft konnte einen Kundenzuwachs<br />
um 0,9 Prozent verzeichnen. Das<br />
Angebot der <strong>Rheinbahn</strong> AG nutzten<br />
insgesamt 216,9 Mio. Fahrgäste. Das<br />
sind 1,2 Mio. Fahrgäste mehr als im<br />
Vorjahr. Die Umsatzentwicklung war<br />
geprägt durch die Fahrpreiserhöhung<br />
des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)<br />
um 3,9 Prozent. Die Fahrgeldeinnahmen<br />
konnten um 7,7 Mio. Euro auf 175,7 Mio.<br />
Euro gesteigert werden.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> hat mit allen Aufgabenträgern<br />
rechtsgültig abgeschlossene<br />
Betrauungsregelungen. Die Gesellschaft<br />
nimmt damit die Übergangsregelungen<br />
der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007<br />
in Anspruch.<br />
Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr<br />
ihre Busflotte weiter modernisiert<br />
und 110 neue Fahrzeuge (50 Gelenk-,<br />
60 Solobusse) bestellt. Mit dem Ziel<br />
deutlicher Spritspareffekte durch<br />
signifikante Gewichtsreduzierung<br />
beschafft die <strong>Rheinbahn</strong> 60 Leichtbaubusse<br />
des Herstellers VDL. Die Lieferung<br />
erfolgt zum Ende des zweiten<br />
Quartals 2013. Alle Fahrzeuge verfügen<br />
zudem über besonders emissionsarme<br />
Motoren und entsprechen dem aktuellen<br />
EEV-Abgasstandard (Enhanced<br />
Environmentally Friendly Vehicle). Aus<br />
dem 2003 abgeschlossenen Vertrag<br />
über die Lieferung von insgesamt<br />
76 Niederfl urstraßenbahnen (NF8U)<br />
sind im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> die letzten<br />
acht Fahrzeuge in Betrieb genommen<br />
worden. Die Modernisierung der<br />
32 Züge des Stadtbahntyps GT8SU hat<br />
im Herbst 2011 begonnen und wird<br />
voraussichtlich bis Ende 2013 abgeschlossen<br />
sein.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> hat sich zur weiteren<br />
Sicherung ihrer künftigen Finanzierung<br />
im Geschäftsjahr erneut einem externen<br />
Rating unterzogen. Trotz der schwierigeren<br />
Rahmenbedingungen, die durch<br />
die Turbulenzen um den Euro ausgelöst<br />
wurden, hat die beauftragte Agentur<br />
Standard & Poor’s dem Unternehmen<br />
erneut seine hohe Kreditwürdigkeit<br />
bestätigt (Rating-Ergebnis AA–). Somit<br />
bleibt die <strong>Rheinbahn</strong> weiterhin eine<br />
attraktive Adresse für den Kapitalmarkt.<br />
Die Finanzierung künftiger Investitionen,<br />
vor allem der notwendigen<br />
Ersatzinvestitionen in die mittlerweile<br />
zum Teil schon mehr als 30 Jahre alten<br />
Stadtbahnanlagen, ist als kritisch zu<br />
bezeichnen, da Ersatzinvestitionen<br />
grundsätzlich nicht förderfähig sind<br />
und Fördermittel insbesondere aufgrund<br />
der schwierigen Haushaltslage der<br />
öffentlichen Hand nur begrenzt zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Im Geschäftsjahr wurde im Rahmen<br />
einer Revision des ÖPNV-Gesetzes NRW<br />
(ÖPNVG) eine Kürzung der Mittel zur<br />
Investitionsförderung nach § 12 ÖPNVG<br />
zugunsten der Betriebskosten des<br />
Schienenpersonennahverkehrs (SPNV)<br />
von 150 Mio. Euro auf 120 Mio. Euro<br />
beschlossen. Infolge der Verteilungssystematik<br />
bedeutet das allein für den<br />
VRR eine Kürzung um circa 23 Mio.<br />
Euro. Diese Mittel fehlen den Verkehrsunternehmen<br />
und Kommunen für<br />
Qualitätsverbesserungen bei der<br />
Infrastruktur des ÖPNV.<br />
Die nordrhein-westfälische Landesgruppe<br />
des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
(VDV) gab <strong>2012</strong> bei der<br />
Beratungsgesellschaft Intraplan Consult<br />
GmbH ein Gutachten zum Investitionsbedarf<br />
in Auftrag, das Mitte <strong>2012</strong> veröffentlicht<br />
und dem zuständigen Minister<br />
sowie den Landtagsfraktionen in NRW<br />
zur Kenntnis gebracht wurde. Danach<br />
ergibt sich allein von <strong>2012</strong> bis 2016 ein<br />
Investitionsbedarf von 1,1 Mrd. Euro nur<br />
für die Unternehmen und Kommunen<br />
mit Straßen- und Stadtbahnsystemen<br />
in Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus<br />
werden bis 2025 zusätzliche Mittel in<br />
Höhe von 2 Mrd. Euro benötigt. Davon<br />
können Kommunen und Unternehmen<br />
maximal ein Viertel selbst fi nanzieren.<br />
Rechtsrahmen<br />
Der Bund hat das Personenbeförderungsgesetz<br />
– PBefG – mit Wirkung<br />
zum 1. Januar 2013 an die Verordnung<br />
(EG) Nr. 1370/2007 angepasst. Die<br />
Zulässigkeit von Direktvergaben an den<br />
internen Betreiber und der Vergabe von<br />
ausschließlichen Rechten ist nunmehr<br />
rechtssicher verankert. Eigenwirtschaftliche<br />
Verkehrsleistungen haben nach<br />
wie vor Vorrang, wenn sie ohne jegliche<br />
staatliche Zuwendungen erbracht<br />
werden. Allerdings ist der Vorrang<br />
dadurch eingeschränkt, dass „Rosinenpickerei“<br />
einzelner ertragreicher Linien<br />
und das Herauslösen aus einem im<br />
Nahverkehrsplan festgelegten Netz<br />
ausgeschlossen sind.<br />
Dagegen sorgt in Nordrhein-Westfalen<br />
das seit Mai <strong>2012</strong> geltende Tariftreueund<br />
Vergabegesetz – TVgG NRW –<br />
für neue Unwägbarkeiten. Verfahrensrechtliche<br />
Vorgaben und besondere<br />
Verpfl ichtungen zur Einhaltung strenger<br />
umwelt- und sozialpolitischer Normen<br />
führen zu einer deutlichen Belastung für<br />
die kommunalen Verkehrsunternehmen.<br />
09 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Fahrgastentwicklung Fahrgeldeinnahmen (in Mio. Euro)<br />
220<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
210<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
203,4<br />
109,0<br />
207,2<br />
111,2<br />
208,2<br />
112,9<br />
209,1<br />
118,8<br />
210,2<br />
126,7<br />
212,3<br />
135,9<br />
213,7<br />
142,4<br />
214,3<br />
151,2<br />
214,6<br />
158,7<br />
214,9<br />
163,0<br />
215,7<br />
167,9<br />
216,9<br />
175,7<br />
10 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Eine weitere Verschärfung ist durch die<br />
am 1. Februar 2013 in Kraft getretene<br />
Verordnung über repräsentative Tarifverträge<br />
eingetreten. Für den Bereich<br />
des öffentlichen Straßenpersonennahverkehrs<br />
(ÖSPV) ist ausschließlich der<br />
nordrhein-westfälische Spartentarifvertrag<br />
Nahverkehrsbetriebe – TV-N NW –<br />
als repräsentativ erklärt worden, was zu<br />
einer spürbaren Verteuerung der Fremdvergabe<br />
im Busbereich führt. Die Gesellschaft<br />
geht aber davon aus, dass die Verordnung<br />
auf Inhouse-Vergaben sowie<br />
während der Laufzeit der Bestandsbetrauung<br />
nicht anzuwenden ist.<br />
Nachhaltigkeit<br />
und Umweltschutz<br />
Als Mobilitätsdienstleister bringt die<br />
Gesellschaft werktäglich rund 720.000<br />
Menschen an ihr Ziel. Gemeinsam<br />
mit den Fahrgästen leistet sie damit<br />
einen aktiven Beitrag zum Klima- und<br />
Umweltschutz.<br />
Um die eigene Energiebilanz zu verbessern,<br />
setzt die <strong>Rheinbahn</strong> an vielen<br />
Stellen an. Dazu gehören außer energietechnischen<br />
Optimierungen bei Fahrzeugen<br />
(Hybrid- und Leichtbaubusse,<br />
Stadtbahnfahrzeuge NF8U) und beim<br />
Fahrverhalten auch eine unternehmensübergreifende<br />
Zusammenarbeit in der<br />
Kooperation spurwerk.nrw, aus der sich<br />
bereits weitere Optionen zur Senkung<br />
des Energieverbrauchs ergeben haben.<br />
Nachhaltiges Handeln bedeutet<br />
für die <strong>Rheinbahn</strong>, Umweltaspekte zu<br />
berücksichtigen sowie ihrer sozialen<br />
und wirtschaftlichen Verantwortung<br />
gegenüber den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern, den Kunden und der<br />
Gesellschaft gerecht zu werden. Daher<br />
hat sie bereits im Jahr 2005 als Vollmitglied<br />
der UITP, des internationalen<br />
ÖPNV-Dachverbands, die Charta für<br />
nachhaltige Entwicklung unterzeichnet.<br />
Mit dieser Unterschrift verpfl ichtet sie<br />
sich, die drei Prinzipien einer nachhaltigen<br />
Entwicklung – die soziale, wirtschaftliche<br />
und ökologische Verträglichkeit –<br />
in ihren Aktivitäten fest zu verankern.<br />
Ertragslage<br />
Das Ergebnis des Jahres <strong>2012</strong> vor<br />
Ausgleichszahlungen für gemeinwirtschaftliche<br />
Leistungen des Verbunds<br />
beträgt –52,6 Mio. Euro (Vorjahr<br />
–53,9 Mio. Euro). Der Kostendeckungsgrad<br />
aus Fahrgeldeinnahmen, aus Erstattungen<br />
für die Beförderung Schwerbehinderter<br />
und Schüler sowie aus<br />
sonstigen Erträgen übersteigt mit<br />
nahezu 82 Prozent den Vorjahreswert<br />
und befi ndet sich damit auf sehr<br />
hohem Niveau.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> stellt ihren Aufgabenträgern<br />
gemäß Finanzierungsbescheid<br />
des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr gemeinwirtschaftliche<br />
Leistungen in Höhe<br />
von 131,4 Mio. Euro zur Verfügung.<br />
Von diesen Leistungen erwirtschaftet<br />
sie selbst 78,8 Mio. Euro, sodass sie<br />
einen Ausgleich von 52,6 Mio. Euro<br />
beansprucht.<br />
Die Ergebnisentwicklung der Gesellschaft<br />
gestaltet sich im Berichtsjahr<br />
äußerst positiv. Der laufende Umsatz liegt<br />
mit 203,5 Mio. Euro um 10,7 Mio. Euro<br />
über dem des Vorjahres. Die sonstigen<br />
betrieblichen Erträge erhöhen sich um<br />
6,1 Mio. Euro aufgrund höherer Auflösung<br />
von Rückstellungen und höherer<br />
Sachschäden-Erstattungen sowie<br />
höherer Erträge aus der Ergebnisabführung<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH.<br />
Bedingt durch intensive Investitionstätigkeit<br />
im Geschäftsjahr in Höhe von<br />
49,5 Mio. Euro (nach Abzug von Zuschüssen)<br />
steigen die Kapitalkosten<br />
um 4,8 Mio. Euro. Die Energiekosten<br />
betragen 23,4 Mio. Euro, nach 26,2 Mio.<br />
Euro im Vorjahr. Die durchschnittliche<br />
Nettoeinnahme je Fahrgast steigt um<br />
0,02 Euro auf 0,92 Euro.<br />
Im Berichtsjahr stieg die durchschnittliche<br />
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
gegenüber dem Vorjahr (2.605)<br />
um 58 auf 2.663. Dies ist auf eine Erhöhung<br />
der Personalkapazität im Fahrdienst<br />
zurückzuführen, die wegen der<br />
umfangreichen Fahrplananpassungen<br />
im Rahmen einer Qualitätsoffensive<br />
zum Fahrplanwechsel im Juni <strong>2012</strong><br />
erfolgte.<br />
Die Verkehrsleistung im Berichtsjahr<br />
setzt sich aus 28,5 Mio. Kilometern im<br />
Bus- und 12,7 Mio. Kilometern im Bahnbereich<br />
zusammen. Viele verschiedene<br />
Marketing- und Vertriebsmaßnahmen<br />
wie Linienmarketing, KombiTickets und<br />
die intensivere Werbung für die Onlineund<br />
HandyTickets tragen zur Bindung<br />
und Neugewinnung von Kunden bei.<br />
Die Zahl der Abonnenten betrug zum<br />
Bilanzstichtag 216.100; in dieser Summe<br />
sind circa 2.800 SozialTicket-Nutzer enthalten.<br />
Damit besitzen von den rund eine<br />
Million Menschen im Bedienungsgebiet<br />
über 20 Prozent, also mehr als jeder<br />
fünfte Einwohner, ein Abonnement der<br />
<strong>Rheinbahn</strong>; im Stadtgebiet Düsseldorf ist<br />
fast jeder vierte Einwohner Abo-Kunde.<br />
Vermögens- und Finanzlage<br />
Die Bilanzsumme der Gesellschaft zum<br />
31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt 695,1 Mio.<br />
Euro. Die Veränderung gegenüber dem<br />
Vorjahreswert (+15,1 Mio. Euro) resultiert<br />
hauptsächlich aus der Zunahme des Sachanlagevermögens<br />
durch Investitionen.<br />
Wesentliche Positionen des Anlagevermögens<br />
sind Gleisanlagen und Fahrzeuge<br />
für den Personenverkehr (139,1 Mio. bzw.<br />
189,5 Mio. Euro) sowie Beteiligungen<br />
(154,7 Mio. Euro).<br />
11 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Kapitalflussrechnung<br />
1.1. – 31.12.<strong>2012</strong><br />
Mittelveränderung aus laufender<br />
• Geschäftstätigkeit<br />
• Investitionstätigkeit<br />
• Finanzierungstätigkeit<br />
Veränderung der Zahlungsmittel<br />
Finanzmittelbestand am Jahresanfang<br />
Finanzmittelbestand am Jahresende<br />
Die Eigenkapitalquote beträgt<br />
39,2 Prozent. Die Finanzlage wird in<br />
der folgenden Kapitalfl ussrechnung<br />
dargestellt:<br />
<strong>2012</strong><br />
Mio. Euro<br />
2011<br />
Mio. Euro<br />
7,3 31,5<br />
–48,9 –50,8<br />
29,7 41,3<br />
–11,9 22,0<br />
50,8 28,8<br />
38,9 50,8<br />
Die Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr<br />
betrifft im Wesentlichen Erneuerungsinvestitionen<br />
in die Schieneninfrastruktur<br />
sowie Zahlungen für neue Straßenbahnen<br />
und Busse.<br />
Die laufende Finanzierung ist durch die<br />
im Verkehrsverbund abgeschlossene<br />
Finanzierungsvereinbarung und die mit<br />
allen Aufgabenträgern im Bedienungsgebiet<br />
erzielten Betrauungsvereinbarungen<br />
für die nächsten Jahre gewährleistet.<br />
Zur Finanzierung der Investitionen<br />
hat die Gesellschaft weitere Darlehen<br />
aufgenommen.<br />
Öffentlicher Zweck<br />
Mit der Erbringung von Verkehrsleistungen<br />
im öffentlichen Personennahverkehr<br />
für die Stadt Düsseldorf sowie für die<br />
angrenzenden Kommunen und Kreise<br />
hat die <strong>Rheinbahn</strong> den ihr übertragenen<br />
öffentlichen Zweck erfüllt.<br />
Beziehung zu<br />
verbundenen Unternehmen<br />
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat<br />
im Jahr 2002 formal mitgeteilt, dass sie<br />
mit Mehrheit an der Gesellschaft beteiligt<br />
und herrschendes Unternehmen im<br />
Sinn des Aktiengesetzes ist. Da zwischen<br />
der Stadt Düsseldorf und der Gesellschaft<br />
kein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag<br />
besteht, ist ein<br />
Abhängigkeitsbericht zu erstellen.<br />
Der Abhängigkeitsbericht schließt mit<br />
der folgenden Erklärung: „Als Vorstand<br />
eines abhängigen Unternehmens<br />
erklären wir nach § 312 AktG, dass<br />
unsere Gesellschaft bei den im Abhängigkeitsbericht<br />
aufgeführten Rechtsgeschäften<br />
und Maßnahmen nach den<br />
Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt<br />
bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte<br />
vorgenommen oder die Maßnahmen<br />
getroffen oder unterlassen<br />
wurden, bei den Rechtsgeschäften eine<br />
angemessene Gegenleistung erhalten<br />
hat und dadurch, dass Maßnahmen<br />
getroffen oder unterlassen wurden,<br />
nicht benachteiligt wurde.“<br />
Nachtragsbericht<br />
Am 22. Februar 2013 ist durch den<br />
Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossen<br />
worden, 75,1 Prozent der Anteile an<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />
zu verkaufen. Weitere berichtsrelevante<br />
Sachverhalte lagen bis zum Zeitpunkt<br />
der Erstellung des Lageberichts nicht vor.<br />
12 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Risiken und Chancen<br />
Verunsicherungen lösen die Pläne<br />
aus dem Wirtschafts- und dem Umweltministerium<br />
aus, die Kosten aus der<br />
Energiewende im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />
(EEG) auch auf<br />
den ÖPNV und damit anteilig auf die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> zu verlagern, indem bisherige<br />
Vergünstigungen beim Fahrstrom<br />
infrage gestellt werden. Dies würde zu<br />
erheblichen Mehrbelastungen der Verkehrsunternehmen<br />
– bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />
zu circa 4 Mio. Euro pro Jahr – und<br />
damit zu steigenden Ticketpreisen oder<br />
höheren Belastungen der Aufgabenträger<br />
führen. Außerdem bleibt hierbei<br />
die Tatsache unberücksichtigt, dass<br />
Verkehrsunternehmen als Mobilitätsdienstleister<br />
und ihre Nutzer generell<br />
den Zielen der Energiewende dienen<br />
bzw. einen wirkungsvollen Beitrag zur<br />
Schonung der Umwelt leisten.<br />
Europäisches und nationales Recht<br />
sowie die Haushaltssituation der öffentlichen<br />
Hand beeinfl ussen die künftige<br />
Entwicklung des Unternehmens.<br />
Die Gesellschaft beobachtet die Entwicklungen<br />
systematisch und bewertet die<br />
sich daraus ergebenden Risiken und<br />
Handlungsalternativen. Erwartet wird<br />
insbesondere die Weiterführung der<br />
Finanzierungsregelungen im Verkehrsverbund<br />
Rhein-Ruhr. Die Einhaltung der<br />
Kriterien einer beihilferechtskonformen<br />
Finanzierung und damit die Sicherung<br />
des Fortbestands schätzt die Gesellschaft<br />
als realistisch ein.<br />
des positiven Ratings, um die Finanzierung<br />
dieser Investitionen zukünftig<br />
sicherzustellen.<br />
Für den gemeinsam mit der Stadt<br />
Düsseldorf abgeschlossenen US-Cross-<br />
Border-Lease des Schienennetzes im<br />
Stadtgebiet besteht ein Risikohandbuch,<br />
in dem die vertraglich eingegangenen<br />
Verpfl ichtungen dokumentiert sind und<br />
Handlungsanweisungen zur Abwehr<br />
möglicher Risiken gegeben werden. In<br />
diesem Zusammenhang wurden im Geschäftsjahr<br />
weitere Abstimmungsprozesse<br />
mit dem Leasinggeber durchgeführt.<br />
Zu den wesentlichen Finanzinstrumenten<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> AG zählen Finanzanlagen,<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
aus Lieferungen und Leistungen<br />
sowie Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten. Ziel der Gesellschaft<br />
ist es, Risiken zu vermeiden bzw. zu<br />
verringern. Ausfallrisiken werden kontinuierlich<br />
überwacht. Darüber hinaus<br />
werden die bestandsgefährdenden<br />
Risiken der <strong>Rheinbahn</strong>, aber auch die<br />
sich kurz- und mittelfristig abzeichnenden<br />
wirtschaftlichen Risiken und Chancen<br />
im Rahmen des Risikomanagementsystems<br />
erfasst, bewertet und auf Änderungen<br />
regelmäßig überprüft. Derzeit<br />
sind keine bestandsgefährdenden<br />
Risiken zu erkennen.<br />
Insgesamt besteht ein zuverlässiges<br />
Steuerungs- und Frühwarnsystem. Die<br />
Revision als unabhängige Kontrollinstanz<br />
der Gesellschaft ergänzt durch ihre Prüftätigkeit<br />
die Risikoüberwachung.<br />
Prognosebericht<br />
In den Wirtschaftsplänen für die Jahre<br />
2013 und 2014 geht das Unternehmen<br />
von einem Ergebnis von –59,0 Mio.<br />
Euro bzw. –59,6 Mio. Euro aus. Die<br />
Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen<br />
geprägt durch höhere Kapitalkosten.<br />
Sowohl die in den vergangenen Jahren<br />
gestiegene als auch die in den Folgejahren<br />
weiterhin steigende Investitionstätigkeit<br />
(für Busse, Modernisierung<br />
GT8SU, Zugsicherungstechnik, Barrierefreiheit,<br />
ITCS etc.) führt zu einer deutlich<br />
steigenden Fremdkapitalaufnahme.<br />
Der zu erwartende Fahrgastzuwachs<br />
und Tarifanpassungen führen zu höheren<br />
Umsätzen. Diese positiven Erwartungen<br />
gleichen jedoch steigende Kosten insbesondere<br />
aufgrund hoher Investitionstätigkeit<br />
nicht vollständig aus.<br />
Die Beträge für den Fremdnutzerausgleich<br />
und den Ausgleichsbetrag SPNV<br />
werden für <strong>2012</strong> auf Basis aktueller<br />
Erhebungen neu ermittelt. Die endgültige<br />
Auswirkung auf die Ergebnisse<br />
ist noch nicht bekannt.<br />
Das Restrukturierungsprogramm zur<br />
Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
wird auch in den Folgejahren fortgesetzt<br />
und bleibt nach wie vor eine wichtige<br />
Aufgabe der Gesellschaft. Der prognostizierte<br />
Kostendeckungsgrad wird mit<br />
rund 80 Prozent weiterhin auf sehr<br />
hohem Niveau bleiben.<br />
Für die Finanzierung mittel- und langfristig<br />
notwendiger Investitionen in die<br />
Schieneninfrastruktur und in Schienenfahrzeuge<br />
müssen Finanzierungsmittel<br />
aufgenommen werden. Die <strong>Rheinbahn</strong><br />
entwickelt Lösungen, unter Nutzung<br />
Eine Chance für die <strong>Rheinbahn</strong> besteht<br />
in den weiter steigenden Fahrgastzahlen.<br />
Der seit Jahren bestehende positive<br />
Trend wird unterstützt durch steigende<br />
Energiepreise und das wachsende<br />
Umweltbewusstsein in der Gesellschaft.<br />
13 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Marketing und Vertrieb<br />
TYPISCH<br />
DÜSSELDORF:<br />
MAN LÄSST<br />
SICH ZUR ARBEIT<br />
CHAUFFIEREN.<br />
„Für Meilenmillionäre“ –<br />
die <strong>Rheinbahn</strong>-Abokampagne<br />
„<strong>Rheinbahn</strong> –<br />
Ich fahr doch nicht selbst“<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> ist das ganze Jahr über<br />
ein attraktives Beförderungsmittel. Vor<br />
allem in der kalten, nassen Jahreszeit<br />
wächst das Interesse der Kunden, auf<br />
Bus und Bahn umzusteigen. Um die<br />
vertriebliche Belastung, die eine erhöhte<br />
Zahl an Abo-Neueinsteigern mit sich<br />
bringt, besser zu verteilen, betonten wir<br />
mit einer ganzjährigen, klaren Informationspolitik<br />
die Vorteile eines Abonnements.<br />
Kunden des Bartarifs sowie<br />
Neukunden bestätigten diese Strategie.<br />
Der Fahrplanwechsel im Juni <strong>2012</strong><br />
bot die Gelegenheit, die Fahrzeiten<br />
stark zu verändern, um die Anschlüsse<br />
für unsere Kunden verlässlicher zu<br />
machen und unsere Dienstleistungsqualität<br />
weiter zu erhöhen.<br />
Diese Umstellung begleiteten wir mit<br />
präzisen Informationen an den Haltestellen<br />
und in den Fahrzeugen. Darüber<br />
hinaus weckten wir die Aufmerksamkeit<br />
mit einer großangelegten Kampagne:<br />
„<strong>Rheinbahn</strong> – Ich fahr doch nicht selbst.“<br />
Die Kernaussagen der Kampagne lauteten:<br />
„Die Pünktlichkeit wird verbessert“<br />
sowie „Anschlussbeziehungen sind<br />
optimiert“. Dass diese Botschaften ankamen,<br />
bestätigten uns die Reaktionen<br />
von Kunden.<br />
14 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Mobil in Düsseldorf oder:<br />
Das Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />
Multimodaler Verkehr hat Zukunft –<br />
davon sind wir überzeugt. Der Fachbegriff<br />
„Multimodalität“ bezeichnet<br />
eine mehrgliedrige Transportkette mit<br />
unterschiedlichen Verkehrsträgern<br />
für die Beförderung von Gütern oder<br />
Personen. Das heißt, dass mehr und<br />
mehr Kunden – insbesondere in Großstädten<br />
wie Düsseldorf – verschiedene<br />
Verkehrsmittel nutzen möchten, die<br />
kombiniert angeboten werden.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> entwickelte mit ihren<br />
Kooperationspartnern unterschiedliche<br />
Modelle, die <strong>2012</strong> auf den Markt<br />
gebracht wurden:<br />
• „Mobil in Düsseldorf“ – das<br />
neue Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />
mit car2go und Nextbike,<br />
• 12 Monate lang je 15 Minuten<br />
frei fahren für alle <strong>Rheinbahn</strong>abonnenten<br />
mit DriveNow,<br />
• ein 90-Minuten-Carsharing-Paket<br />
zum monatlichen Kauf für alle<br />
<strong>Rheinbahn</strong>abonnenten mit<br />
car2go.<br />
Für weniger als 75 Euro im Monat gibt<br />
es die „Flatrate“ für ganz Düsseldorf.<br />
Die Stadt Düsseldorf sowie der Verkehrsverbund<br />
Rhein-Ruhr (VRR) beteiligten<br />
sich koordinierend an der Entwicklung<br />
dieser Angebote. Wir sind überzeugt,<br />
dass unsere Kooperationen als Modelle<br />
auf weitere multimodale Projekte<br />
im öffentlichen Personennahverkehr<br />
ausstrahlen.<br />
Neue Großkunden<br />
Zahlreiche Großkunden beziehen bereits<br />
FirmenTickets von uns, die sie an ihre<br />
Mitarbeiter weitergeben. <strong>2012</strong> konnten<br />
wir weitere Unternehmen gewinnen,<br />
unter anderem die Versicherungsgesellschaft<br />
Ergo, die Stadttöchter Awista und<br />
Bädergesellschaft, den Landtag NRW,<br />
die Helaba und andere.<br />
Insgesamt verkauften wir im Berichtsjahr<br />
57.230 FirmenTickets bzw. Tickets<br />
mit Großkundenrabatt, was einem Umsatz<br />
von rund 34,5 Mio. Euro entspricht.<br />
Damit erzielten wir den höchsten Wert,<br />
seitdem wir derartige Rahmenvereinbarungen<br />
mit Unternehmen und<br />
Institutionen anbieten.<br />
15 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Marketing und Vertrieb<br />
SozialTicket: Absatz in Stück seit November 2011<br />
Wertmarken<br />
Chipkarten<br />
12,0 T<br />
10,0 T<br />
8,0 T<br />
6,0 T<br />
4,0 T<br />
2,0 T<br />
0<br />
November 1.125 2.715 3.840<br />
Dezember 1.867 4.718 6.585<br />
Januar 2.361 5.259 7.620<br />
Februar 2.601 6.128 8.729<br />
März 2.665 6.590 9.255<br />
April 2.731 6.484 9.215<br />
Mai 2.737 7.061 9.798<br />
Juni 2.748 6.956 9.704<br />
Juli 2.745 6.665 9.410<br />
August 2.817 6.706 9.523<br />
September 2.851 7.630 10.481<br />
Oktober 2.777 7.841 10.618<br />
November 2.715 8.204 10.919<br />
Gestiegene Zahlen<br />
beim SozialTicket<br />
Seit Ende 2011 bietet die <strong>Rheinbahn</strong><br />
auch ein SozialTicket an, das auf Antrag<br />
Empfänger von Hartz IV, Sozialhilfe,<br />
Wohngeld, Alterssicherung sowie anerkannte<br />
Asylbewerber erhalten. Es kostet<br />
monatlich 29,90 Euro. Der Verwaltungsaufwand<br />
für die Ausstellung ist erheblich,<br />
in einigen Kommunen gibt es Debatten<br />
über die jeweils zu erbringenden<br />
Leistungen der Verwaltung.<br />
Steigerungsraten<br />
beim HandyTicket<br />
Erfreulich entwickelte sich der Verkauf<br />
der HandyTickets. Laut Plan war ein<br />
Umsatz von 600.000 Euro vorgesehen.<br />
Tatsächlich erzielten wir über 614.000<br />
Euro, ein Mehr von 2,4 Prozent. Gegenüber<br />
2011 steigerten wir die Verkäufe<br />
sogar um 37,1 Prozent.<br />
Wegeleitung für Kunden<br />
einmal anders<br />
Wir funktionierten Schaltschränke zur<br />
Wegeführung um. Sie weisen eine<br />
markante Größe auf, befi nden sich an<br />
prominenter Stelle und sind relativ<br />
einfach mit praktischen Informationen<br />
auszurüsten. Da sich die verschiedenen<br />
Schaltschränke nicht alle im Besitz der<br />
<strong>Rheinbahn</strong> befi nden, wird für weitere<br />
Aktionen noch erheblicher Aufwand zu<br />
treiben sein, doch Sinn und Erfolg dieser<br />
Idee stehen schon jetzt außer Frage.<br />
<strong>Rheinbahn</strong> bei Facebook<br />
Zehn Hochschulen vergeben<br />
SemesterTicket NRW<br />
Unser Kundenstamm wächst: Insgesamt<br />
zehn Hochschulen bieten nun das<br />
SemesterTicket für ihre Studierenden<br />
an. Mit diesem Ticket fahren Studenten<br />
der Vertragshochschulen NRW-weit. Das<br />
Ticket ist automatisch im Semesterbeitrag<br />
enthalten, den die Studierenden<br />
an die Hochschule bezahlen.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> bietet an allen Haltestellen<br />
Fahrpläne mit Streckenabbildung,<br />
teilweise auch Umgebungspläne, an.<br />
Doch gerade für auswärtige Fahrgäste<br />
und Ortsunkundige ist es manchmal<br />
schwierig, sich schnell zu orientieren<br />
und zu erkennen, wo sich etwa die<br />
nächstgelegene Haltestelle zum Umsteigen<br />
befi ndet oder in welche Richtung<br />
eine bestimmte Linie fährt. Um hier mehr<br />
Service für unsere Kunden zu bieten,<br />
unternahmen wir einen Pilotversuch.<br />
Bei unseren Kommunikationsmaßnahmen<br />
müssen wir berücksichtigen,<br />
dass wir viele Zielgruppen, besonders<br />
jüngere, heute am besten in sozialen<br />
Netzwerken erreichen. Bereits seit 2011<br />
sind wir auf diesen Plattformen aktiv.<br />
Ende <strong>2012</strong> verzeichneten wir auf www.<br />
facebook.com/<strong>Rheinbahn</strong> schon mehr<br />
als 2.000 „Likes“. Sie bestätigen, dass<br />
wir mit unseren Informationen sowie den<br />
launigen Geschichten und Bildern aus<br />
dem <strong>Rheinbahn</strong>leben richtig liegen.<br />
16 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Mensch am Steuer<br />
Jeder zweite <strong>Rheinbahn</strong>er arbeitet<br />
als Bahn- oder Busfahrer. Von morgens<br />
vier bis weit nach Mitternacht sind sie<br />
ständig unterwegs, mit riesigen Fahrzeugen.<br />
Häufi g werden sie wahrscheinlich<br />
kaum als Individuum wahrgenommen,<br />
sondern werden fast zu einem<br />
Teil des Fahrzeugs, das sie bewegen.<br />
Um klarzumachen, dass es immer Menschen<br />
sind, die hier die Welt in Bewegung<br />
halten, kreierte die <strong>Rheinbahn</strong> eine<br />
neue Imagekampagne. Im Mittelpunkt<br />
stehen die Fahrerinnen und Fahrer – und<br />
ihre Hobbys. 29 Menschen, die hauptberufl<br />
ich unsere Kunden befördern,<br />
gewähren einen Blick in ihr Privatleben.<br />
29 Menschen mit 29 Hobbys – vielfach<br />
unerwartet, exotisch, selbstlos und<br />
ehrenamtlich. Im dritten Quartal <strong>2012</strong><br />
wurden die ersten Motive plakatiert<br />
und periodisch immer wieder in den<br />
Mittelpunkt gerückt.<br />
17 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Betrieb und Fahrzeuge<br />
<strong>Rheinbahn</strong> für<br />
Winterdienst gerüstet<br />
Bei starkem Schneefall in kurzer Zeit den<br />
Verkehr in einer Großstadt aufrechtzuerhalten<br />
ist immer eine Herausforderung.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> hat Konsequenzen aus<br />
dem Umgang mit den Rekordschneefällen<br />
der Vorjahre gezogen. Zum einen wurden<br />
die Dienstpläne erheblich erweitert, zum<br />
anderen beschafften wir zusätzliche Räumfahrzeuge.<br />
Parallel gab es eine engere<br />
Kooperation mit der Awista, dem Entsorgungsunternehmen,<br />
das auch für die<br />
Straßenreinigung und den Winterdienst<br />
zuständig ist, sowie eine verbesserte<br />
Kundeninformation.<br />
Ein wichtiges Gerät kam hinzu: ein neuer<br />
Schneepfl ug für unsere Gleise. Auf Basis<br />
eines GT8SU-Triebdrehgestells konstruierten<br />
die Mitarbeiter der <strong>Rheinbahn</strong>werkstätten<br />
einen neuen „Vorstellschneepfl ug“,<br />
so der Fachbegriff. Er verfügt über ein<br />
hydraulisch verstellbares Räumschild<br />
und wird von einem sechsachsigen<br />
Gelenkwagen bewegt. Während des<br />
Einsatzes sitzt neben dem Fahrer ein<br />
Mitarbeiter, der das Räumschild steuert.<br />
Eine schwenkbare Auswurfsperre sorgt<br />
dafür, dass die Schneemassen – zum<br />
Beispiel an Haltestellen – nicht auf die<br />
Bahnsteige geschoben werden. Wenn<br />
sich der neue Schneepfl ug im Einsatz<br />
bewährt, werden zwei weitere Exemplare<br />
gebaut.<br />
120.000 Stunden Mehrleistung<br />
bei der Stadtbahn<br />
Gestiegene Verkehrsdichte, die zunehmenden<br />
Fahrgastströme beim Ein- und<br />
Aussteigen, die steigende Zahl älterer<br />
Fahrgäste und dadurch längere Wechselzeiten<br />
sowie die Nachteile der weiterhin<br />
nicht vollständig umgesetzten ÖPNV-<br />
Beschleunigungsmaßnahmen in Düsseldorf<br />
wirken sich unmittelbar auf die<br />
Personalsituation bei der Stadtbahn aus.<br />
Mit hohem betrieblichen, fi nanziellen<br />
und organisatorischen Aufwand setzten<br />
wir eine bereits 2011 begonnene<br />
Qualitätsoffensive zum Fahrplanwechsel<br />
im Juni <strong>2012</strong> fort. Rund 120.000 Mehrstunden<br />
wurden für Straßenbahn und Bus<br />
zur Verfügung gestellt. Das entspricht<br />
einer Aufwandssteigerung von 2,65 Mio.<br />
Euro. Es wurden neue Fahrerinnen und<br />
Fahrer eingestellt und ausgebildet sowie<br />
mehr Fahrzeuge bereitgestellt. Diese<br />
Maßnahmen sorgen für höhere Pünktlichkeit<br />
und Verlässlichkeit, optimierte<br />
Anschlüsse und eine größere Fahrplanstabilität.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> stellt damit<br />
bestehende und neue Kunden zufrieden<br />
und verbessert gleichzeitig die Arbeitsbedingungen<br />
der Mitarbeiter spürbar.<br />
18 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Bundesweit beachtete Aktion:<br />
Studenten als Aushilfsfahrer<br />
Modernisierung der Stadtbahnen<br />
des Typs GT8SU<br />
50 neue Gelenkbusse<br />
für 15 Mio. Euro<br />
Am 23. Juli nahmen eine Frau und drei<br />
Männer, die Studierende verschiedener<br />
Fachrichtungen sind, ihre Ausbildung<br />
zum Stadtbahnfahrer auf. Sie waren aus<br />
rund 20 Bewerbern ausgewählt worden<br />
und absolvierten zunächst den Straßenbahn-Grundlehrgang,<br />
dann folgte sofort<br />
die Stadtbahnausbildung. Alle vier meisterten<br />
nach gut zehn Wochen Praxisund<br />
Theorieschulung die Prüfungen mit<br />
Bravour. Seit Anfang Oktober sind die<br />
Studierenden selbstverantwortlich regelmäßig<br />
auf den Linien U75 und U78<br />
im Einsatz.<br />
Die Personalplaner in anderen ÖPNV-<br />
Unternehmen verfolgen unser Projekt<br />
mit viel Interesse. Auch sie müssen zu<br />
neuen Mitteln greifen, um den Fahrerbedarf<br />
zu decken. Die Anwerbung<br />
von Studierenden ist eins von vielen.<br />
Bis 2013 modernisiert die <strong>Rheinbahn</strong><br />
32 ihrer Stadtbahnwagen des Typs<br />
GT8SU (Gelenktriebwagen, 8-achsig,<br />
Stadtbahn, Umbau). Die Fahrzeuge<br />
stammen aus den 70er-Jahren und<br />
fahren überwiegend auf der Linie U75,<br />
bei Großveranstaltungen auch auf<br />
der U77. Ende <strong>2012</strong> war das erste<br />
Dutzend voll.<br />
Die Kosten für die Modernisierung<br />
aller 32 Fahrzeuge belaufen sich auf<br />
rund 10,5 Mio. Euro. Der Fahrgastbetrieb<br />
mit den aufpolierten GT8SU<br />
ist bis circa 2017 vorgesehen; dann<br />
steht eine Ersatzbeschaffung für<br />
die 32 Züge an.<br />
Die überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge<br />
des polnischen Herstellers Solaris<br />
wurde <strong>2012</strong> geliefert, die restlichen<br />
trafen bis Ende Januar 2013 ein. Die<br />
18 Meter langen und rund 16,7 Tonnen<br />
schweren Busse fahren besonders sauber:<br />
Die Motoren erfüllen – kombiniert<br />
mit einem Abgaspartikelfi lter – die<br />
anspruchsvollste Abgasnorm Euro 5 EEV<br />
(Enhanced Environmentally Friendly<br />
Vehicle). Der stehende Motor mit<br />
265 kW Leistung ist für die Werkstattmitarbeiter<br />
leichter zugänglich.<br />
Die Fahrzeuge sind mit drei unabhängig<br />
voneinander funktionierenden Dachluken-Klimaanlagen<br />
ausgestattet, die<br />
für angenehme Luft für Fahrgäste und<br />
Fahrer sorgen. Im Innenraum gibt es<br />
eine wartungsfreie und energieeffi ziente<br />
LED-Beleuchtung. Zur internationalen<br />
Fachmesse MEDICA waren die Gelenkbusse<br />
das erste Mal im Einsatz.<br />
19 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Betrieb und Fahrzeuge<br />
83 neue Ticketautomaten<br />
Die vier Verkehrsunternehmen aus<br />
Dortmund (DSW21), Duisburg (DVG),<br />
Essen (EVAG) und Düsseldorf schrieben<br />
insgesamt 299 stationäre Ticketautomaten<br />
gemeinsam europaweit aus und<br />
erteilten den Auftrag einem Dortmunder<br />
Hersteller, der ICA Traffi c GmbH. 83 Automaten<br />
mit Kosten von über 2 Mio. Euro<br />
bezog die <strong>Rheinbahn</strong>. Die vier Besteller<br />
sind mit sechs weiteren Verkehrsunternehmen<br />
aus Nordrhein-Westfalen unter<br />
dem Namen spurwerk.nrw zusammengeschlossen,<br />
unter anderem mit dem Ziel,<br />
durch gemeinsame Neubeschaffungen<br />
wirtschaftliche Vorteile zu erreichen.<br />
Die Automaten gehören zur neuesten<br />
Gerätegeneration und entsprechen<br />
den aktuellen Anforderungen an eine<br />
behindertengerechte Gestaltung der<br />
Hardware sowie an die verschiedenen<br />
Funktionen und die Benutzerführung.<br />
Die Geräte sind kundenfreundlich und<br />
vandalismusresistent ausgestattet.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> gehört gemeinsam<br />
mit drei anderen Verkehrsunternehmen<br />
zu den ersten, die einige der Automaten<br />
mit einem „Banknoten-Recycler“ ausrüsten,<br />
der Wechselgeld herausgibt.<br />
Fahrgäste können so auch mit größeren<br />
Scheinen bezahlen. Weitere kundenfreundliche<br />
Funktionen sind eine Fahrplanauskunft<br />
und ein Barcode-Leser,<br />
der zum Beispiel HandyTickets oder<br />
Ticket2Print verarbeiten kann.<br />
Start frei für den Bürgerbus<br />
in Heiligenhaus<br />
Seit Anfang November <strong>2012</strong> ist ein<br />
Kleinbus mit der Linienbezeichnung BB2<br />
in Heiligenhaus im Einsatz. Der Bürgerbus<br />
sorgt dort für Mobilität, wo der<br />
reguläre Linienverkehr nicht hinkommt.<br />
Das Besondere: Am Steuer sitzen keine<br />
<strong>Rheinbahn</strong>fahrer, sondern Ehrenamtler,<br />
die an einer Schulung mit Fahrprüfung<br />
und einer ärztlichen Untersuchung teilgenommen<br />
haben. Die <strong>Rheinbahn</strong> betreibt<br />
das alternative Beförderungsmodell in<br />
Zusammenarbeit mit der Stadt Heiligenhaus<br />
und dem Bürgerbusverein, der für<br />
die Abwicklung, den Fahrplan und den<br />
Einsatz der Fahrer sorgt. Eine Runde<br />
dauert 54 Minuten, angefahren werden<br />
28 Haltestellen.<br />
Die guten Erfahrungen mit dem ersten<br />
Bürgerbus der <strong>Rheinbahn</strong> in Erkrath<br />
(Linie BB1) waren bei der Vorbereitung<br />
der neuen Linie sehr hilfreich.<br />
20 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Infrastruktur<br />
Jahresübergreifende<br />
Maßnahmen<br />
Der mit vorbereitenden Arbeiten bereits<br />
2009 begonnene Umbau und die<br />
Erweiterung des Betriebshofs Lierenfeld<br />
wurden vollendet, restliche Arbeiten<br />
erledigt.<br />
Im Zug des Baus der Wehrhahnlinie<br />
und des Kö-Bogens erfolgen weitere<br />
Oberfl ächenmaßnahmen. Dazu zählten<br />
Gleisverlegungen sowie deren Rückverlegungen,<br />
Sperrungen, Schienenersatzverkehr,<br />
also Busse statt Bahnen, Umleitungen,<br />
Haltestellenverlegungen – das<br />
alles verbunden mit großem betrieblichen<br />
Organisationsaufwand. Das Volumen<br />
betrug im Berichtsjahr 242.000 Euro,<br />
Kostenträger ist die Stadt Düsseldorf.<br />
Barrierefrei und stadtbahngerecht<br />
– Umbau von 1.100 Metern<br />
Heyestraße<br />
Ein Großprojekt, das in nur fünf Wochen<br />
abgeschlossen wurde: Die <strong>Rheinbahn</strong><br />
baute auf der Heyestraße Gleise, Oberleitungen<br />
und Haltestellen der Linie 703<br />
stadtbahngerecht und barrierefrei um.<br />
Der Bau der Wehrhahnlinie macht sich<br />
damit auch in Gerresheim bemerkbar,<br />
denn der Umbau steht im Zusammenhang<br />
mit der künftigen Zubringerfunktion<br />
der Linie 703 zum U-Bahn-Ast,<br />
der sich noch im Bau befi ndet.<br />
Bis 2015 entstehen für die neuen Stadtbahnen<br />
des Typs NF8U die Zugänge,<br />
die Rampen sowie längere Bahnsteige.<br />
Zwei gekoppelte Züge erreichen nämlich<br />
eine Länge von 60 Metern. Wenn es so<br />
weit ist, wird aus der Linie 703 die U73,<br />
also aus der Straßen- eine Stadtbahnlinie.<br />
Letztere zeichnet sich durch eine<br />
aufwendigere technische Ausstattung<br />
aus – verbunden mit höheren technischen<br />
und baulichen Ansprüchen.<br />
Für die Fahrgäste dürfte die Barrierefreiheit<br />
das wichtigste Umbaumerkmal<br />
sein. Die Flächen an den Haltestellen<br />
Hardenbergstraße, Dörpfeldstraße und<br />
Schönaustraße baute die <strong>Rheinbahn</strong><br />
zu diesem Zweck höher, sodass den<br />
Kunden nun ein niveaugleicher, also<br />
stufenloser, Einstieg in die Niederfl urfahrzeuge<br />
zur Verfügung steht.<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> erneuerte 1.400 Meter<br />
Fahrleitungen und 45 Masten auf<br />
dem Abschnitt und verlegte 1.150 Meter<br />
neue Gleise. 3,1 Mio. Euro wurden<br />
in Planung und Bau investiert, die<br />
Dynamischen Fahrgastinformationen<br />
(DyFa) an drei Haltestellen zählen<br />
dazu.<br />
21 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
-<br />
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Infrastruktur<br />
Erstmals übernahm die <strong>Rheinbahn</strong><br />
die Abwicklung sämtlicher Arbeiten –<br />
in Abstimmung mit dem städtischen<br />
Tiefbau- und Gartenamt, den Stadtentwässerungsbetrieben<br />
sowie dem Amt<br />
für Verkehrsmanagement. Über die für<br />
uns normalerweise anfallenden Aufgaben<br />
wie Gleis- und Fahrleitungsbau<br />
hinaus bewältigten wir auch die Kanalbauarbeiten,<br />
die Anlage von Grünfl ächen<br />
und von Rad- und Gehwegen sowie von<br />
Fahrbahnen und Parkfl ächen in eigener<br />
Regie. Durch die umfassende Planung<br />
und die präzise Ausführung konnten<br />
wir gegenüber den Anwohnern sämtliche<br />
Zusagen zu den Terminen und<br />
zum Ablauf einhalten – und unsere<br />
Kompetenz und Zuverlässigkeit unter<br />
Beweis stellen.<br />
Allgemeiner Bau<br />
und Hochbau<br />
In der Zentralwerkstatt in Heerdt<br />
wurden die Druckluft- und Hydraulikwerkstätten<br />
aufwendig umgebaut bzw.<br />
verlagert. Diese Maßnahmen sind Teil<br />
des Konzepts 2015+. Es läuft über<br />
mehrere Jahre und hat zum Ziel, eine<br />
bessere Organisation, standardisierte<br />
Arbeitsplätze und eine höhere Transparenz<br />
der Arbeitsabläufe zu erreichen.<br />
Damit begegnen wir auch den steigenden<br />
technischen Anforderungen an<br />
Fahrzeuge und Anlagen.<br />
Im Betriebshof Mettmann wurde ein<br />
Blockheizkraftwerk eingebaut, da es der<br />
wirtschaftlich sinnvollste Ersatz für die<br />
bestehende Ölheizungsanlage von 1988<br />
ist. Erwogen wurde auch die Umstellung<br />
der alten Anlage auf Erdgasbetrieb. Letztlich<br />
fi el vor dem Hintergrund der zu<br />
erwartenden fi nanziellen Anreize (Stromerzeugungsbonus,<br />
Mineralölsteuererstattung<br />
und zusätzliche Nutzung<br />
der Abwärme zu Heizzwecken) die<br />
Entscheidung zugunsten des Blockheizkraftwerks.<br />
Die Anlage amortisiert sich<br />
nach drei bis vier Jahren Betriebszeit.<br />
Ende <strong>2012</strong> fi el die endgültige Entscheidung<br />
für den Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />
auf dem Gelände des<br />
Betriebshofs Lierenfeld. Bereits abgeschlossen<br />
wurden die Leistungsphase 1<br />
(Grundlagenermittlung) und 2 (Vorentwurf).<br />
Die Phase 3 (Entwurf) folgt<br />
und wird Anfang 2013 beendet. Die<br />
Bauvoranfrage bei der Stadt Düsseldorf<br />
ist eingereicht. Das neue, moderne<br />
Verwaltungsgebäude wird die Arbeitsbedingungen<br />
der jetzigen und der<br />
zukünftigen Mitarbeiter verbessern und<br />
dazu beitragen, dass die <strong>Rheinbahn</strong> auch<br />
in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber<br />
bleibt. Der Betriebshof Lierenfeld ist<br />
bereits Standort und Arbeitsplatz für<br />
rund 950 Mitarbeiter, voraussichtlich<br />
Ende 2016 werden 340 Mitarbeiter aus<br />
Oberkassel und später auch aus der Leitstelle<br />
Heinrich-Heine-Allee umziehen.<br />
22 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Verkauf der<br />
<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />
Wir wollen uns in Zukunft noch mehr<br />
auf unsere Kernaufgaben konzentrieren,<br />
daher haben wir im Berichtsjahr den<br />
Verkauf von 830 Werkswohnungen –<br />
genauer: von 75,1 Prozentanteilen an<br />
unserer Tochter <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien<br />
GmbH – an die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft<br />
(DWG) vorbereitet, der<br />
2013 vollzogen werden soll. Die Genossenschaft<br />
ist ein Käufer, der für sicheres<br />
und soziales Wohnen steht, sodass<br />
die bisherigen Mieter – überwiegend<br />
<strong>Rheinbahn</strong>er – keine Nachteile zu<br />
befürchten haben.<br />
Fahrwege<br />
Für die Fahrstromversorgung wurden<br />
insgesamt rund 1,6 Mio. Euro investiert.<br />
Auf die Fahrleitungsanlagen entfi elen<br />
1 Mio. Euro, auf die Unterwerke<br />
570.000 Euro. Die Strecke von der<br />
Kalkumer Schlossallee bis zum Haltepunkt<br />
Wittlaer wurde ausgebaut sowie<br />
die Fahrleitung einschließlich der Maste<br />
und Wandanker an den Gebäuden<br />
entlang der Corneliusstraße, von der<br />
Herzogstraße bis zur Heresbachstraße,<br />
erneuert. Im Gleisbau erneuerten<br />
wir unter anderem rund 4.900 Meter<br />
Rillengleis, 3.250 Meter Vignolgleis,<br />
21 Weichen bzw. Weicheneingänge,<br />
9 Kreuzungen sowie verschiedene<br />
Gleisstrecken.<br />
Für Unterpulver-Auftragsschweißungen,<br />
Elektroden-Handschweißungen sowie<br />
den Transport einer Schleifmaschine<br />
zur Riffelbeseitigung beschaffte die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> ein neues Spezialfahrzeug,<br />
einen Lkw der Firma MAN mit 12 Tonnen<br />
Gesamtgewicht, Kofferaufbau und<br />
separatem 80-kVA-Stromaggregat.<br />
Auf Grundlage der Lärmschutzplanung<br />
der Stadt Düsseldorf zur Schadstoffund<br />
Feinstaubrückhaltung sowie zur<br />
Schallminderung wurden Rasenstrecken<br />
in Düsseldorf gelegt; ebenso begrünten<br />
wir Gleise in Ratingen.<br />
23 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Infrastruktur<br />
Elektronische Systeme<br />
Für rund 900.000 Euro stattete die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> 8 Haltestellen mit 20 stationären<br />
Dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen<br />
(DyFa) aus und erhöhte<br />
so den Komfort für die Fahrgäste. Im<br />
Rahmen des Förderprogramms „Sicherheit<br />
& Service“ sind weitere Ausbaustufen<br />
mit DyFa, Video- und Notrufanlagen<br />
vorgesehen.<br />
Zahlreiche weitere Projekte wurden<br />
bearbeitet. Die jahresübergreifenden<br />
Maßnahmen sind mit * gekennzeichnet:<br />
• Reorganisation des Bedienplatzes<br />
im Stellwerk Heerdt<br />
• Ausschreibung und Beauftragung<br />
der Bauüberwachungsleistungen für<br />
die nachrichtentechnischen Gewerke<br />
der Wehrhahnlinie*<br />
• Fortführung und Beauftragung des<br />
Kooperationsprojekts ITCS/Funk nach<br />
Abschluss des Nachprüfungsverfahrens*<br />
• Erweiterung des Betriebshofmanagementsystems<br />
um die Betriebshöfe<br />
Heerdt, Benrath, Mettmann und<br />
Tiefenbroich*<br />
• Beauftragung zur Installation<br />
der Zugsicherungstechnik im Tunnel<br />
der Wehrhahnlinie*<br />
• Ausschreibung und Beauftragung<br />
eines gemeinsamen Rechenzentrums<br />
in Heerdt*<br />
• Ausarbeitung eines Brandschutzkonzepts<br />
für Betriebsgebäude im<br />
<strong>Rheinbahn</strong>netz einschließlich der brandmeldetechnischen<br />
Überwachung von<br />
Busabstellhallen mit einem Kostenvolumen<br />
von circa 500.000 Euro<br />
bis 2015*<br />
• Planung und Aufbau eines zentralen<br />
Aufzeichnungssystems für alle<br />
Videoquellen*<br />
24 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Koordination Stadtbahn<br />
und Barrierefreiheit<br />
Eine wichtige Maßnahme, um den<br />
Komfort für die Fahrgäste weiter zu erhöhen,<br />
ist der Umbau von Bahnsteigen<br />
in Hochbahnsteige. <strong>2012</strong> wurden zwei<br />
Maßnahmen begonnen, die erst 2013<br />
abgeschlossen werden: die Hochbahnsteige<br />
Lohausen und Kittelbachstraße.<br />
In Planung sind außerdem die Hochbahnsteige<br />
Heerdter Sandberg, <strong>Rheinbahn</strong>haus,<br />
Krefeld Königshof, Nikolaus-<br />
Knopp-Platz, Dominikus-Krankenhaus,<br />
Löricker Straße, Luegplatz, Heesenstraße<br />
und Aldekerkstraße. Baubeginn wird bei<br />
den meisten 2013 sein, bei einigen 2014.<br />
Für die Stadt Düsseldorf bereitete die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> den betriebstechnischen<br />
Ausbau der Wehrhahnlinie vor, der im<br />
Januar 2013 begann. Für das Projekt<br />
U81 starteten wir die Planung für den<br />
ersten Bauabschnitt vom Freiligrathplatz<br />
bis zum Flughafen-Terminal. Ebenso<br />
wurde die Straßenbahnanbindung des<br />
Medienhafens geplant. Im Rahmen der<br />
Brandschutzertüchtigung der U-Bahnhöfe<br />
wurde die Ausstattung des U-Bahnhofs<br />
Victoriaplatz/Klever Straße geplant.<br />
Baubeginn ist im zweiten Quartal 2013.<br />
25 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Personalentwicklung<br />
3.500<br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
<strong>2012</strong><br />
3.000<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
3.257<br />
2.973<br />
139<br />
145<br />
3.188<br />
2.901<br />
158<br />
129<br />
3.120<br />
2.765<br />
230<br />
125<br />
3.043<br />
2.648<br />
272<br />
114<br />
2.922<br />
2.544<br />
272<br />
106<br />
2.828<br />
2.480<br />
238<br />
110<br />
2.737<br />
2.417<br />
202<br />
118<br />
2.747<br />
2.436<br />
200<br />
111<br />
2.712<br />
2.452<br />
149<br />
111<br />
2.702<br />
2.461<br />
132<br />
109<br />
2.731<br />
2.465<br />
149<br />
117<br />
2.821<br />
2.632<br />
189<br />
117<br />
Mitarbeiter insgesamt Aktiv beschäftigte Mitarbeiter Mitarbeiter in Altersteilzeit und Rente auf Zeit Auszubildende<br />
Beschäftigtenzahl<br />
Personalbestand zum 31.12.<br />
<strong>2012</strong><br />
2011<br />
Veränderung<br />
zum Vorjahr<br />
In Prozent<br />
Betrieb<br />
1.638<br />
1.567<br />
+71<br />
+4,53<br />
Technik<br />
680<br />
671<br />
+9<br />
+1,34<br />
Verwaltung<br />
386<br />
376<br />
+10<br />
+2,66<br />
Auszubildende<br />
117<br />
117<br />
Gesamt<br />
2.821<br />
2.731<br />
+90<br />
+3,30<br />
Aktiv beschäftigte Mitarbeiter<br />
Betrieb<br />
1.548<br />
1.505<br />
+43<br />
+2,86<br />
Technik<br />
620<br />
614<br />
+6<br />
+0,98<br />
Verwaltung<br />
347<br />
346<br />
+1<br />
+0,29<br />
Auszubildende<br />
117<br />
117<br />
Gesamt<br />
2.632<br />
2.582<br />
+50<br />
+1,94<br />
26 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Personalbericht<br />
2.821 Mitarbeiter beschäftigte die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> zum 31. Dezember <strong>2012</strong> –<br />
davon 117 Auszubildende. Ein Jahr zuvor<br />
zählten wir noch 2.731 Mitarbeiter mit<br />
ebenfalls 117 Auszubildenden. Von insgesamt<br />
242 (Vorjahr 270) Mitarbeitern<br />
in der Altersteilzeit befanden sich 176<br />
(Vorjahr 143) in der Ruhephase sowie<br />
13 (Vorjahr 6) in Rente auf Zeit.<br />
Nachdem sich im gleichen Vorjahreszeitraum<br />
der Personalbestand um<br />
29 Mitarbeiter erhöht hatte, ist er im<br />
Berichtsjahr erneut um 90 gestiegen.<br />
Das ist auf die Erhöhung der Personalkapazität<br />
im Fahrdienst aufgrund der<br />
umfangreichen Fahrplanverbesserungen<br />
(Qualitätsoffensive) zurückzuführen.<br />
Es wurden 233 (Vorjahr 225) Mitarbeiter,<br />
davon 133 (Vorjahr 122) Fahrer,<br />
37 Auszubildende und 49 Praktikanten<br />
neu eingestellt, darunter 43 für den<br />
Fahrdienst. Unter den neuen Azubis<br />
befanden sich im dritten Jahr in Folge<br />
vier für den noch jungen Ausbildungsberuf<br />
Fachkraft im Fahrbetrieb, kurz FiF.<br />
Diesen Neueinstellungen standen 143<br />
(Vorjahr 196) Abgänge durch Fristablauf,<br />
Pensionierung, Tod oder Kündigung<br />
gegenüber – davon 24 (Vorjahr 71)<br />
wegen des Ruhestands nach Ablauf der<br />
Altersteilzeit.<br />
Die Personalfluktuation ist von<br />
7,2 Prozent im Vorjahr auf 5,2 Prozent<br />
gesunken. Das ergab sich zum<br />
einen aus dem Rückgang der Austritte<br />
aus befristeten Arbeitsverhältnissen<br />
von 72 im Vorjahr auf 63 im Berichtsjahr,<br />
zum anderen sind <strong>2012</strong> mit 24<br />
deutlich weniger Mitarbeiter aus Altersteilzeit<br />
in den Ruhestand getreten als<br />
im Vorjahr mit 71 Abgängen. Die Fluktuationsrate<br />
ohne Berücksichtigung<br />
der Austritte aus Altersteilzeit-Arbeitsverhältnissen<br />
ist von 4,6 Prozent auf<br />
4,3 Prozent gesunken.<br />
In den einzelnen Unternehmensbereichen<br />
zeigt sich die Entwicklung der<br />
Beschäftigtenzahl im Vergleich zum<br />
Vorjahr wie folgt (siehe Übersicht auf<br />
Seite 26, Stand jeweils 31. Dezember<br />
des Jahres). Aufgrund der vermehrten<br />
Neueinstellungen im Fahrdienst hat sich<br />
der Personalbestand im Bereich Betrieb<br />
um 43 aktive Mitarbeiter erhöht. Ebenso<br />
ist im Bereich Technik wie in der Verwaltung<br />
der Personalbestand leicht<br />
gestiegen.<br />
Die Personalentwicklung der letzten<br />
elf Jahre zeigt die Übersicht auf Seite 28<br />
(Stand jeweils 31. Dezember des Jahres).<br />
27 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Personalbericht<br />
Personalentwicklung aktiv Beschäftigte ohne Auszubildende<br />
2002 = 100 Prozent<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
2.901 2.765 2.648 2.544 2.480<br />
2.417 2.436 2.452 2.461 2.465 2.515<br />
Personalaufwand (in Mio. Euro)<br />
2003 = 100 Prozent<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
134,87 138,54 137,64 134,25 125,44<br />
120,54 122,25 124,83 124,50 127,61 129,14<br />
28 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />
l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />
Ausbildungsberufe<br />
Elektroniker für Betriebstechnik<br />
Fachkräfte im Fahrbetrieb<br />
Fahrzeuglackierer<br />
Industriekaufl eute<br />
Industriemechaniker<br />
IT-Systemelektroniker<br />
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker<br />
Kfz-Mechatroniker<br />
KIA-Mechatroniker (duales Studium)<br />
Mechatroniker<br />
Teilezurichter<br />
Ausbildung<br />
Für den Ausbildungsbeginn September<br />
<strong>2012</strong> wurde das Bewerberverfahren<br />
erstmals auf eine rein internetbasierte<br />
Plattform umgestellt. Der zeitliche Aufwand<br />
für die Sichtung und Bearbeitung<br />
der Bewerbungen konnte so deutlich<br />
reduziert werden, auch dadurch, dass<br />
die Plattform bei vollständiger Besetzung<br />
der entsprechenden Ausbildungsstellen<br />
keine Bewerbungen mehr zulässt.<br />
Gegenüber den mehr als 2.000 Bewerbungen<br />
im Vorjahr konnte diese Zahl<br />
um gut die Hälfte reduziert werden.<br />
Erstmals wurden im Berichtsjahr zwei<br />
Auszubildende für das Berufsbild Mechatroniker<br />
(KIA-Mechatroniker) eingestellt,<br />
die neben ihrer Ausbildung in Zusammenarbeit<br />
mit der Hochschule Bochum ein<br />
begleitendes Studium in den Fachrichtungen<br />
Maschinenbau und Elektrotechnik<br />
absolvieren. Die gesamte Dauer dieses<br />
<strong>2012</strong> 2011<br />
4 5<br />
4 4<br />
2 3<br />
6 6<br />
3 6<br />
3 2<br />
2 –<br />
4 6<br />
2 –<br />
5 6<br />
2 3<br />
dualen Studiums erstreckt sich über<br />
4,5 Jahre. Anschließend stehen uns die<br />
jungen Menschen als Ingenieure zur<br />
Verfügung.<br />
Im Jahr <strong>2012</strong> traten insgesamt 37<br />
(ein IT-Systemelektroniker ist zwischenzeitlich<br />
ausgeschieden) junge Menschen<br />
ihre Ausbildung bei der <strong>Rheinbahn</strong> an.<br />
Tarife<br />
Mit dem 8. Änderungstarifvertrag<br />
zum TV-N vom 9. Mai <strong>2012</strong> wurde eine<br />
dreistufi ge Anhebung der Tarifentgelte<br />
rückwirkend ab 1. März <strong>2012</strong> für eine<br />
zweijährige Laufzeit beschlossen. Der<br />
Abschluss wurde fl ankiert von Warnstreiks<br />
im öffentlichen Dienst. Im März<br />
kam es auch bei der <strong>Rheinbahn</strong> zu<br />
zwei Warnstreiktagen.<br />
Die Entgelte stiegen ab 1. März <strong>2012</strong><br />
um 3,5 Prozent. Ab Januar 2013 sowie<br />
ab August 2013 kommt es jeweils zu<br />
weiteren linearen Steigerungen der<br />
Tarifentgelte um 1,4 Prozent.<br />
Das im Jahr 2010 eingeführte tarifl iche<br />
Leistungsentgelt stieg im Jahr <strong>2012</strong><br />
auf 0,75 Prozent der Jahresbruttolohnsumme.<br />
Nach Kündigung der Betriebsvereinbarung<br />
zum Leistungsanreizsystem<br />
vereinbarten Vorstand und<br />
Betriebsrat eine Übergangsregelung für<br />
2011, die auch <strong>2012</strong> angewendet wurde.<br />
In dieser Vereinbarung wird die Auszahlung<br />
des tarifl ichen Leistungsentgelts<br />
in Kombination mit einer betrieblichen<br />
Leistungsprämie geregelt.<br />
Der Personalaufwand (Entgelte und<br />
Sozialabgaben) stieg <strong>2012</strong> von 127,6 Mio.<br />
Euro (inklusive aller Rückstellungen) im<br />
Jahr 2011 auf 129,1 Mio. Euro.<br />
29 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
31<br />
QUALITÄT STEIGERN – EINE ANSPRUCHSVOLLE<br />
UND FACETTENREICHE AUFGABE<br />
33 Gut angelegt: Investitionen in Bestehendes und Neues<br />
43 Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />
63 Service und Engagement für unsere Kunden
Gut angelegt: Investitionen<br />
in Bestehendes und Neues<br />
Wir arbeiten stets daran, uns zu verbessern, auf allen Gebieten.<br />
Zu unseren permanenten Maßnahmen zählt die Optimierung<br />
der Technik und der Infrastruktur. Denn nur wer seinen<br />
eigenen hohen Ansprüchen genügt, kann auf Dauer Kunden<br />
und Mitarbeiter überzeugen.<br />
29 33
Neuer Glanz für ältere Schätze:<br />
Stadtbahnwagen GT8SU<br />
Seit Mitte <strong>2012</strong> fahren sie im neuen Gewand: die Stadtbahnwagen<br />
des Typs GT8SU. Das Kürzel steht für Gelenktriebwagen,<br />
8-achsig, Stadtbahn, Umbau. Die Fahrzeuge stammen aus<br />
den 70er-Jahren und fahren heute auf den Linien 719 und U75<br />
sowie bei Großveranstaltungen auch auf der U77.<br />
35
Auszug aus den technischen<br />
Daten der GT8SU:<br />
• Länge: 27,48 m<br />
• Breite: 2,47 m<br />
• Motorleistung: 2 x 150 kW<br />
• Fahrzeuggewicht (leer): 37,41 t<br />
• Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h<br />
• Platzangebot: 241<br />
• Sitzplätze: 51<br />
• Stehplätze: 190<br />
Optische Annäherung<br />
an die Flotte der Silberpfeile<br />
Umbau und Neugestaltung betreffen<br />
sowohl die Innen- als auch die Außenoptik.<br />
Die früher dunkelroten Kunstledersitze<br />
sind durch blaue Stoffsitze<br />
ersetzt worden, der Innenraum ist hell<br />
gestaltet und anstelle der ehedem<br />
schwarzen Gummiböden gibt es nun<br />
einen hellgrauen Bodenbelag. Der<br />
neue Außenanstrich ist ebenfalls hellgrau,<br />
er nähert sich damit der Optik<br />
der Silberpfeilfl otte an.<br />
Brandmeldeanlagen werden in die<br />
Fahrzeuge eingebaut und die Wagenkästen<br />
und die Drehgestelle instand<br />
gesetzt. Die zentrale Haltestange in<br />
den Türbereichen in der Wagenmitte<br />
wurde entfernt, sodass der Einstieg<br />
nun deutlich breiter ist. Für mobilitätseingeschränkte<br />
Fahrgäste oder für<br />
Kunden mit Kinderwagen, großem<br />
Gepäck, Fahrrädern etc. bedeutet diese<br />
Veränderung eine große Erleichterung.<br />
Gute Investition<br />
32 Wagen sollen bis 2013 in der neuen<br />
Verpackung auf die Schiene gehen.<br />
Die Kosten für die Modernisierung<br />
belaufen sich auf rund 10,5 Mio. Euro.<br />
Warum wir in alte Wagen investieren?<br />
Aus gutem Grund! In den nächsten<br />
Jahren wird eine neue Zugsicherungstechnik<br />
eingeführt. Indem wir die älteren<br />
Bahnen weiter nutzen, vermeiden wir,<br />
in neue Bahnen noch die gerade<br />
auslaufenden Zugsicherungsanlagen<br />
einbauen zu müssen.<br />
Bis circa 2017 werden wir die modernisierten<br />
GT8SU nutzen, dann steht eine<br />
Ersatzbeschaffung auf dem Programm.<br />
36
Umweltfreundlich, komfortabel, wirtschaftlich:<br />
50 neue Gelenkbusse<br />
Typisch für die<br />
neuen Gelenkbusse:<br />
• 107 Stehplätze, 49 Sitzplätze<br />
• 18 m lang, 2,55 m breit,<br />
2,85 m hoch, 16,7 t schwer<br />
• 6-Zylinder-Diesel mit<br />
9,2 l Hubraum, 265 kW<br />
• Höchstgeschwindigkeit 85 km/h<br />
Rund 15 Mio. Euro investiert die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> in die Fahrzeugflotte: Bis<br />
Ende <strong>2012</strong> wurden 40 Fahrzeuge<br />
geliefert, die restlichen 10 Gelenkbusse<br />
folgen 2013. Die Anschaffung wurde<br />
europaweit ausgeschrieben, am Ende<br />
erhielt der polnische Autobushersteller<br />
Solaris Bus & Coach mit Sitz in Posen<br />
den Zuschlag.<br />
Bei den Bussen vom Typ Urbino 18<br />
handelt es sich um 18 Meter lange<br />
Niederfl urgelenkfahrzeuge, die mit<br />
362 PS (265 kW) starken Dieselmotoren<br />
ausgestattet sind. Die Motoren stammen<br />
von dem niederländischen Hersteller<br />
DAF und erfüllen die besonders strenge<br />
Abgasnorm Euro 5 EEV (Enhanced<br />
Environmentally Friendly Vehicle). Mit<br />
der derzeit besten Partikelfi ltertechnik<br />
lässt sich der Ausstoß von Feinstaub,<br />
Ruß und Stickoxiden auf ein Minimum<br />
reduzieren. Die Busse verbrauchen<br />
rund zehn Prozent weniger Kraftstoff<br />
als bisher.<br />
38
Fundierte Entscheidung<br />
Lange haben wir verschiedene<br />
Techniken geprüft und Vergleichsreihen<br />
durchgeführt. Doch am Ende<br />
stand fest: Keine andere Technik<br />
bzw. Bauweise bringt die wichtigen<br />
Parameter in ein so günstiges Verhältnis<br />
wie die – in ihrer Effektivität noch<br />
lange nicht ausgereizten – modernen<br />
Dieselbusse. Anschaffungspreis,<br />
Unterhaltungskosten, Verbrauch und<br />
Umweltverträglichkeit lassen sich<br />
optimal austarieren. Leichtbaubusse<br />
wären die erste Wahl, da sie bei<br />
gleichem Preis aufgrund ihres geringen<br />
Gewichts bis zu 20 Prozent weniger<br />
Diesel verbrauchen. Doch gibt es sie<br />
bisher nur als Solobusse mit 12 Metern<br />
Fahrzeuglänge, also nicht in der Größe,<br />
die die <strong>Rheinbahn</strong> ebenfalls benötigt.<br />
Die neuen Busse weisen zahlreiche<br />
Komfortfunktionen als Standard auf,<br />
unter anderem drei Klimaanlagen.<br />
An einer Tür befindet sich eine manuell<br />
ausklappbare Rollstuhlrampe. Mit<br />
der sogenannten Kneeling-Funktion<br />
lässt sich der Bus außerdem auf der<br />
Einstiegsseite um rund sieben Zentimeter<br />
senken und ermöglicht so für<br />
alle Fahrgäste einen bequemen Einbzw.<br />
Ausstieg. Den Fahrern erleichtert<br />
ein Automatikgetriebe die Arbeit. Das<br />
Werkstattpersonal profitiert von der<br />
wartungsfreundlichen Zugänglichkeit<br />
der Komponenten.<br />
Investition in die Zukunft<br />
Die neuen Busse werden vorrangig<br />
in Umweltzonen, der Innenstadt Düsseldorf<br />
sowie auf den Strecken zum Kreis<br />
Mettmann eingesetzt. Mit den neuen<br />
Bussen verjüngen und verbessern<br />
wir unsere Fahrzeugflotte: damit wir auf<br />
Dauer Kunden und Personal optimale<br />
Bedingungen bieten können.<br />
39
Großprojekt ITCS im Überblick:<br />
• Auftraggebergemeinschaft von <strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
und VIA Verkehrsgesellschaft (EVAG, MVG, DVG)<br />
• Projektumfang 992 Busse, 541 Straßenbahnen<br />
• eins der größten Telematiksysteme im ÖPNV<br />
• digitales TETRA-Funksystem mit oberirdischen<br />
und Tunnel-Basisstationen<br />
• Migration der alten RBL-Leitstellen<br />
auf das neue ITCS<br />
• Integration bestehender Fahrgastinformationen<br />
an den Haltestellen<br />
• Navigation für Busse<br />
• Schnittstellen im Fahrzeug zu verschiedenen<br />
vorhandenen Systemen, etwa Anzeigen,<br />
Zugsicherung, Ansage, Fahrgastnotsprechstellen<br />
Mio. € p. a.<br />
50<br />
45<br />
40<br />
40<br />
35<br />
30<br />
27<br />
25<br />
20<br />
20<br />
15<br />
14<br />
10<br />
5<br />
0<br />
erforderlich leistbar erforderlich leistbar<br />
<strong>2012</strong> – 2016 2017 – 2025<br />
Aus der Studie des VDV: Gegenüberstellung der erforderlichen<br />
und der leistbaren Reinvestitionen der Kommunen<br />
in die Verkehrsanlagen des schienengebundenen ÖSPV<br />
40
spurwerk.nrw –<br />
gemeinsam mehr erreichen!<br />
Seit 2007 gibt es die Kooperation<br />
spurwerk.nrw, seitdem profitieren die<br />
Mitglieder von gemeinsamen Projekten.<br />
Ob es um politische Fragen, konzeptionelle<br />
Aufgaben oder wirtschaftliche<br />
Aspekte geht: spurwerk.nrw ist eine<br />
Erfolgsgeschichte.<br />
Mio. € p. a.<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
181<br />
48<br />
erforderlich leistbar erforderlich leistbar<br />
<strong>2012</strong> – 2016 2017 – 2025<br />
Aus der Studie des VDV: Gegenüberstellung der erforderlichen<br />
und der leistbaren Reinvestitionen der Verkehrsunternehmen<br />
in die Verkehrsanlagen des schienengebundenen ÖSPV<br />
<strong>2012</strong> hat sich die Kooperation für<br />
die <strong>Rheinbahn</strong> AG erneut bewährt.<br />
Gemeinsam mit dem Essener, dem<br />
Duisburger und dem Mülheimer Verkehrsunternehmen<br />
(vertreten durch<br />
die VIA Verkehrsgesellschaft) werden<br />
rund 37,5 Mio. Euro in die Verkehrstechnik<br />
ITCS investiert. Der Anteil der<br />
<strong>Rheinbahn</strong> liegt bei 21,7 Mio. Euro.<br />
ITCS ist ein intermodales Verkehrskontrollsystem,<br />
das die alten rechnergestützten<br />
Betriebsleitsysteme, die<br />
Relais- und die analoge Funktechnik<br />
aus den 80er-Jahren ersetzt.<br />
Servicequalität wird gesteigert<br />
ITCS verbessert die Pünktlichkeit<br />
der Fahrzeuge und erhöht damit den<br />
Komfort für die Fahrgäste. Ebenfalls<br />
bequemer als bisher: Fahrende<br />
Dynamische Fahrgastanzeigen bieten<br />
während der gesamten Fahrt zahlreiche<br />
Informationen, vor allem zu Anschlussmöglichkeiten.<br />
Anschlüsse der<br />
Bundesbahn und der privaten Eisenbahnunternehmen<br />
werden ebenfalls<br />
als Echtzeitauskunft berücksichtigt.<br />
Bisher stehen die DyFa nur auf festen<br />
Monitoren an den Haltestellen zur<br />
193<br />
56<br />
Verfügung. Die mobile Version stellt<br />
somit einen echten Qualitätssprung dar.<br />
Die Übermittlung der für diesen Service<br />
erforderlichen Informationen erfolgt<br />
über Digitalfunk für Daten und Sprachen.<br />
Damit verfügt die <strong>Rheinbahn</strong> über<br />
ein zukunftsfähiges Funksystem, mit<br />
dem wir den Betrieb noch effizienter<br />
steuern können.<br />
Dauerproblem: Finanzierungsverantwortung<br />
für Ersatzinvestitionen<br />
Die europaweite Ausschreibung<br />
erfolgte <strong>2012</strong>, den Zuschlag erhielt ein<br />
Systementwickler aus Karlsruhe. Der<br />
Start des Systems ist für 2014/2015 vorgesehen.<br />
Durch das gemeinsame Auftreten<br />
von VIA und <strong>Rheinbahn</strong> konnte<br />
der Auftrag schneller entwickelt und<br />
vor allem günstiger kalkuliert werden.<br />
Das ist umso wichtiger, als auch dieses<br />
Projekt wieder verdeutlicht, dass der<br />
Bund bisher kein Konzept für notwendige<br />
Ersatzinvestitionen hat. Nach den Startfinanzierungen<br />
für technisch aufwendige<br />
ÖPNV-Systeme wurden die erheblichen<br />
Folgefinanzierungen vor allem auf die<br />
Kommunen abgewälzt, die in der Regel<br />
die Anteilseigner sind. Die neue Studie<br />
des nordrhein-westfälischen Verbands<br />
Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)<br />
deckt auf, welche Reinvestitionen die<br />
NRW-Kommunen und -Verkehrsunternehmen<br />
leisten können – und wie viel erforderlich<br />
wäre. Die Differenz ist enorm.<br />
Auch spurwerk.nrw wird in Zukunft<br />
weiterhin darauf hinweisen, dass sich<br />
der Bund an der Erhaltung und Anpassung<br />
der von ihm initiierten Systeme<br />
angemessen beteiligen muss.<br />
41<br />
Die Mitglieder von spurwerk.nrw<br />
• BOGESTRA Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG<br />
• DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG<br />
• KVB Kölner-Verkehrsbetriebe AG<br />
• moBiel GmbH<br />
• <strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
• SWB Bus und Bahn<br />
• VIA Verkehrsgesellschaft mbH<br />
• DVG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG<br />
• EVAG Essener Verkehrs-AG<br />
• MVG Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH<br />
• WSW mobil GmbH
Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />
Kommunikation ist ein wichtiger Teil unseres Geschäfts.<br />
In alle Richtungen werben wir um Verständnis und vermitteln<br />
der Öffentlichkeit ein besseres Bild von unseren Aufgaben<br />
und dem Einsatz unserer Mitarbeiter. Aber auch intern<br />
optimieren wir Abläufe und Strukturen, damit wir auf Dauer<br />
als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden.<br />
29 43
Wir fahren Sie – die neue Kampagne<br />
zu den privaten Seiten der Fahrerinnen<br />
und Fahrer<br />
Der schöne Erfolg und die große Resonanz auf die Kampagne<br />
zu den 2.567 Mitarbeitern der <strong>Rheinbahn</strong> und ihren vielfältigen Berufen<br />
zeigten uns: Die Menschen interessieren sich auch jenseits aller<br />
rein geschäftlichen Beziehungen für uns. Drei Jahre lang plakatierten<br />
wir die alte Kampagne, dann war es Zeit für etwas Neues, um die<br />
Beziehung zwischen <strong>Rheinbahn</strong> und Kunden zu vertiefen.<br />
45
Die Kampagne in Zahlen:<br />
• 70 Bewerbungen<br />
• Auswahl für 29 Motive<br />
• Druck von<br />
14.500 City-Light-Plakaten,<br />
87 Aufklebern für Bushecks,<br />
348 Aufklebern für Straßenbahnen,<br />
2.900 kleinen Seitenscheibenaufklebern<br />
• 6.723 Flächen über 6 Wochen<br />
während der Laufzeit <strong>2012</strong><br />
• Fortsetzung der Plakatierung 2013<br />
46
Die Gesichter der <strong>Rheinbahn</strong><br />
Das Zentrum der neuen Kampagne,<br />
die <strong>2012</strong> produziert wurde, sind die<br />
Fahrer und Fahrerinnen. Mit ihnen<br />
steht und fällt unser Betrieb. Sie sind<br />
die Garanten dafür, dass unser Kerngeschäft<br />
läuft. Außerdem: Die Fahrer<br />
und Fahrerinnen haben von allen Mitarbeitern<br />
den häufigsten und engsten<br />
Kontakt zu den Fahrgästen. Sie prägen<br />
also ganz entscheidend das Bild<br />
der <strong>Rheinbahn</strong> in der Öffentlichkeit.<br />
Überspitzt formuliert: Für den Außenstehenden<br />
sind sie „die <strong>Rheinbahn</strong>“!<br />
Wenn alles glattläuft, die Fahrer ohne<br />
Probleme durch den Verkehr gekommen<br />
sind, die Anschlüsse funktionieren<br />
und auch sonst nichts dazwischenkommt<br />
– dann herrscht gute Stimmung<br />
auf beiden Seiten. Anders sieht es aus,<br />
wenn die Fahrer mit Verzögerungen<br />
kämpfen müssen, Staus oder Baustellen<br />
an den Nerven zerren oder es vielleicht<br />
persönliche Angelegenheiten gibt, die<br />
sie belasten. Dann kann es schon mal<br />
zu Komplikationen kommen. Schließlich<br />
sind die Fahrer mehr als ihr Beruf,<br />
auch sie sind Menschen mit Gefühlen<br />
und unterschiedlichen Befindlichkeiten,<br />
mit ganz individuellen Interessen. Hier<br />
setzten wir mit unserer Kampagne an,<br />
um allgemein Verständnis und Empathie<br />
zu wecken: bei der privaten Seite,<br />
bei den Hobbys der Fahrer.<br />
47
Menschliche Vielfalt – sympathisch<br />
Die Produktion war mit sechs Wochen Vorbereitungsund<br />
drei Wochen Realisierungszeit aufwendig.<br />
Doch es hat sich gelohnt. 29 Menschen mit<br />
29 Hobbys für die persönliche Verwirklichung,<br />
im sozialen Einsatz, auf kuriosen Gebieten oder<br />
eher klassisch – die Vielfalt der Freizeitbeschäftigungen<br />
unserer Fahrer überrascht. Sie weckt Neugierde, regt zum<br />
genauen Hinschauen an. Und illustriert auf charmante Art,<br />
dass Menschen aus Fleisch und Blut „die <strong>Rheinbahn</strong>“ sind.<br />
49
Prominenter „Azubi“:<br />
Hannelore Kraft bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />
Hoher Besuch gleich zu Anfang des Jahres: Die Ministerpräsidentin von<br />
Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft verbringt einen ihrer TatKraft-Tage<br />
bei der <strong>Rheinbahn</strong>. TatKraft? Liegt auf der Hand, ist aber trotzdem<br />
ungewöhnlich. Sechs- bis achtmal im Jahr verlässt Hannelore Kraft ihren<br />
Schreibtisch in der Staatskanzlei und sieht sich für einen Tag einen Betrieb<br />
von innen an. Grundsätzlich müssen Presse und selbst engste Mitarbeiter<br />
an diesem Tag außen vor bleiben.<br />
Mit den TatKraft-Tagen will Hannelore Kraft ihre Politik dem Praxistest<br />
unterziehen und nach eigenen Worten „wissen, was Sache ist“.<br />
Dazu gehört, dass sie nicht nur bei der Arbeit zuschaut, sondern selbst<br />
mit anpackt, um sich einen realistischen Eindruck von der Situation<br />
der Arbeiter und Angestellten zu verschaffen.<br />
51
<strong>Rheinbahn</strong> Teil der TatKraft-Tage<br />
Dass die <strong>Rheinbahn</strong> zu den ausgewählten<br />
Unternehmen gehörte, freut uns.<br />
Wir nutzten die Chance, der „Landesmutter“<br />
die Vielfalt des betrieblichen<br />
Alltags ein wenig näherzubringen.<br />
Der Arbeitstag von Hannelore Kraft<br />
begann in der Leitstelle, wo sie sich<br />
die Abläufe erklären ließ und mit den<br />
Fahrern ins Gespräch kam. Auch eine<br />
Anweisung an den Disponenten im<br />
Betriebshof Benrath übermittelte sie.<br />
Ebenso überrascht wie er waren die<br />
Besucher des KundenCenters in der<br />
Heinrich-Heine-Allee: Kundenberaterin<br />
Kraft bediente sie und verkaufte Tickets.<br />
Sogar ein Jahresabo war dabei!<br />
ÖPNV gehört zur Familientradition<br />
Die Schreinerei stand auf dem Programm<br />
und auch die Kurzausbildung<br />
zur Busfahrerin. Sie berechtigt zwar<br />
noch nicht zum Einsatz im Fahrdienst,<br />
doch zumindest ihren Spaß hatten alle<br />
Beteiligten. In der Fahrschule knüpfte<br />
Hannelore Kraft außerdem an die<br />
Familientradition an: Ihr Vater war<br />
Straßenbahnfahrer!<br />
53
Gut gerüstet für die Zukunft:<br />
das Personalprojekt ZuPer<br />
Die Aufgaben der Mitarbeiterbetreuung<br />
und -förderung sind<br />
vielfältig. Sie umfassen:<br />
Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch.<br />
Durch die veränderte demografische Struktur der Bevölkerung wird<br />
es mittelfristig für alle Unternehmen eine größere Herausforderung,<br />
Mitarbeiter zu binden und neue qualifizierte Kräfte zu finden.<br />
Eine Personalabteilung mit der üblichen Struktur würde auf Dauer<br />
nicht die Ergebnisse erzielen, die wünschenswert sind.<br />
Zukunft Personal, kurz ZuPer genannt, ist ein Projekt der <strong>Rheinbahn</strong>,<br />
das die Personalarbeit auf vollkommen neue Grundlagen stellt<br />
und auf vollkommen neue Erfordernisse einstellt.<br />
• vorausschauende und strategische<br />
Personalarbeit,<br />
• schlanke und durchgängige<br />
Kernprozesse,<br />
• nachhaltige Personalinstrumente,<br />
• starke Teamentwicklung,<br />
• Kompetenzaufbau,<br />
• Serviceorientierung der<br />
Personalbetreuer.<br />
54
LENKUNGSKREIS<br />
PROJEKTLEITUNG<br />
STELLV. PROJEKTLEITUNG<br />
KERNTEAM<br />
PROJEKTBÜRO<br />
TEILPROJEKT 1<br />
Neuorganisation<br />
TEILPROJEKT 2<br />
Personalcontrolling<br />
TEILPROJEKT 3<br />
Gesundheitsmanagement<br />
TEILPROJEKT 4<br />
Führungskräfte- und<br />
Personalentwicklung<br />
TEILPROJEKT 5<br />
Personalmarketing<br />
TEILPROJEKT 6<br />
Personalstrategie<br />
55
Zielsetzung:<br />
für alle das Optimum<br />
Personalarbeit ist immer ein Ausgleich<br />
unterschiedlicher Interessen und unterliegt<br />
einer Vielzahl von Einfl üssen. Im<br />
Wesentlichen sind drei Bedürfnisbereiche<br />
zu berücksichtigen: Von außen wirken<br />
Gesetze, Tarife, Betriebsvereinbarungen<br />
und Ähnliches ein. Im Mittelpunkt<br />
steht der einzelne Mitarbeiter mit seinen<br />
individuellen Wünschen und Bedürfnissen,<br />
mit seinen Plänen für die persönliche<br />
Entwicklung. Darüber hinaus ist das<br />
Unternehmen selbst zu betrachten. Die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> stellt hohe Ansprüche an die<br />
Wirtschaftlichkeit ihres Handelns und<br />
ihres Angebots. Dabei zeichnet sie<br />
sich auch durch eine traditionsreiche<br />
Unternehmenskultur mit über viele<br />
Jahrzehnte gelebten Werten aus.<br />
Um diese Faktoren optimal miteinander<br />
zu verknüpfen und eine allen Beteiligten<br />
gerecht werdende, langfristig wirksame<br />
Personalarbeit zu etablieren, hat die<br />
<strong>Rheinbahn</strong> ZuPer ins Leben gerufen.<br />
ZuPer stützt sich auf sechs Säulen bzw.<br />
wird in sechs Teilprojekten realisiert:<br />
1. Neuorganisation<br />
2. Personalcontrolling<br />
3. Gesundheitsmanagement<br />
4. Führungskräfte- und<br />
Personalentwicklung<br />
5. Personalmarketing<br />
6. Personalstrategie<br />
Jedes Teilprojekt hat einen eigenen<br />
Leiter. Der Lenkungskreis besteht aus<br />
dem Vorstand und zwei Vertretern<br />
des Betriebsrats.<br />
ZuPer wurde 2011 initiiert, <strong>2012</strong> haben<br />
die Projektmitarbeiter in einer Kick-off-<br />
Veranstaltung ihre Arbeit aufgenommen.<br />
ZuPer verlangt von allen Mitarbeitern<br />
viel: Jeder muss alte Muster und Gewohnheiten<br />
über Bord werfen und sich an<br />
neue Strukturen und Abläufe anpassen.<br />
Doch es ermöglicht auch viel: präzise<br />
Förderung, individuelle Konzepte, höhere<br />
Qualität der Personalarbeit. Mit ZuPer<br />
gestalten wir die Zukunft.<br />
56
Umdenken – damit wir mehr erreichen<br />
Mit ZuPer verfolgen wir drei Ziele:<br />
Wir optimieren die<br />
Leistungen des<br />
Personalbereichs aus<br />
Sicht der „Kunden“ –<br />
das heißt der Mitarbeiter,<br />
der Führungskräfte,<br />
des Vorstands,<br />
der Bewerber und<br />
von anderen.<br />
1<br />
Wir passen das<br />
Leistungsspektrum<br />
des Personalbereichs<br />
an die veränderten<br />
Rahmenbedingungen<br />
an. Dazu zählen<br />
die Altersstruktur,<br />
der Arbeitsmarkt<br />
usw.<br />
2<br />
Wir setzen die<br />
Mitarbeiter des<br />
Personalbereichs<br />
effi zienter und<br />
bedarfsorientierter<br />
ein.<br />
3<br />
57
UNSER<br />
NEUES<br />
Raum schaffen:<br />
das neue <strong>Rheinbahn</strong>haus in Lierenfeld<br />
Ende <strong>2012</strong> fiel die endgültige Entscheidung: Das Grundstück<br />
in Oberkassel wird verkauft und wir bauen ein neues Verwaltungsgebäude<br />
auf dem Gelände des Betriebshofs Lierenfeld.<br />
Nach ausführlichen Überlegungen, dem Vergleich unterschiedlicher<br />
Szenarien und detaillierter Kalkulation stand fest,<br />
dass der Neubau in Lierenfeld die wirtschaftlichste und<br />
dauerhaft beste Lösung ist.<br />
59
Kurzprofil des neuen Gebäudes:<br />
• 6 Geschosse (Kellergeschoss,<br />
Erdgeschoss und 4 Obergeschosse)<br />
• circa 13.533 m 2 Bruttogeschossfläche<br />
• 4 Flügel mit verbindendem<br />
Mittelsteg pro Geschoss<br />
• je Flügel circa 400 m 2 Bruttogeschossfläche<br />
• Treppenhäuser und WCs zentral<br />
am jeweiligen Verbindungsflügel<br />
• größere durchschnittliche<br />
Arbeitsfläche je Mitarbeiter als<br />
im bisherigen Gebäude<br />
Vorgesehener Ablauf der Planung und Realisierung<br />
Ende <strong>2012</strong>: Zustimmung der Stadt Düsseldorf zur Veräußerung des Grundstücks in Oberkassel<br />
Ende Februar 2013: Fertigstellung der Entwurfsplanung<br />
Ende März 2013: Abgabe Bauantrag<br />
Ende 2013/Anfang 2014: Ausführungsplanung, unter anderem Zuordnung der Büroflächen<br />
April bis Juli 2014: Vergabeverfahren Generalunternehmer<br />
August 2014: Baubeginn<br />
0ktober 2016: Fertigstellung<br />
November 2016: Inbetriebnahme und Umzug<br />
60
Gute Gründe für Veränderung<br />
Sowohl die internen Einschätzungen<br />
als auch die eingehenden Bewerbungen<br />
zeigen, dass die <strong>Rheinbahn</strong> ein attraktiver<br />
Arbeitgeber ist. Damit wir das<br />
in Zukunft bleiben, investieren wir in<br />
moderne, angenehme Arbeitsplätze.<br />
Das Verwaltungsgebäude in Oberkassel<br />
erfüllt die Ansprüche an zeitgemäße<br />
Arbeitsbedingungen längst nicht mehr.<br />
Eine Sanierung wurde erwogen, wäre<br />
aber mit enormem, wirtschaftlich nicht<br />
vertretbarem Aufwand verbunden.<br />
Der Entwurf für das neue Gebäude<br />
war Ende <strong>2012</strong> verabschiedet, Details<br />
werden 2013 festgelegt. Die architektonische<br />
Form weist viele Vorteile auf.<br />
Der größte Pluspunkt besteht darin,<br />
dass in den Mittelzonen, die durch die<br />
Kreuzung der Gebäudefl ügel entstehen,<br />
zentrale Kommunikationsbereiche auf<br />
jeder Etage eingerichtet werden können.<br />
Denn gerade in Zeiten der zunehmenden<br />
elektronischen Informationsübermittlung<br />
ist es wichtig, die persönlichen<br />
Begegnungen und den abteilungsübergreifenden<br />
direkten Austausch zu<br />
fördern. Auch gibt es mehr Licht. Die<br />
Orientierung wird durch die logische<br />
Wegeführung deutlich einfacher.<br />
UNSER<br />
NEUES<br />
So wächst zusammen …<br />
Der Betriebshof Lierenfeld ist bereits<br />
jetzt Standort und Arbeitsplatz für circa<br />
950 Mitarbeiter. Rund 340 Mitarbeiter<br />
werden in das neue Gebäude ziehen:<br />
die Verwaltung des Fahrdienstes, die<br />
Leitung und Planung Infrastruktur,<br />
die Personal-, die IT- und die Rechtsabteilung,<br />
Controlling/Finanzen/Einkauf,<br />
das Marketing und der Vertrieb, der<br />
Betriebsrat, der Vorstand mit seinen<br />
Stäben, außerdem die Mitarbeiter der<br />
Leitstelle, die sich jetzt noch in der<br />
Heinrich-Heine-Allee befi ndet; einige<br />
wenige aus Oberkassel werden nach<br />
Heerdt wechseln. Viele Mitarbeiter der<br />
Verwaltung rücken mit dem Umzug<br />
näher an diejenigen heran, für die sie<br />
tätig sind oder die sie betreuen – auch<br />
das ist ein großer Vorteil.<br />
Für die <strong>Rheinbahn</strong> ist der Neubau<br />
ein großes Projekt, das viele Kräfte<br />
in Anspruch nimmt. Doch der Aufwand<br />
ist gerechtfertigt: Wir schaffen aktuell<br />
bessere Bedingungen und das Gebäude<br />
trägt dazu bei, dass wir auch in Zukunft<br />
im Wettbewerb um gute Fachkräfte<br />
bestehen können.<br />
61
Service und Engagement<br />
für unsere Kunden<br />
Unsere Kunden erwarten viel von uns – zu Recht.<br />
Denn als Dienstleister im ÖPNV tragen wir<br />
große Verantwortung für die Aufrechterhaltung<br />
des öffentlichen Lebens. Dafür setzen wir uns ein,<br />
unter anderem mit ausgefeilter Technik und<br />
mit verbessertem Komfort.<br />
29 63
Einige der prominenten Gäste<br />
und Experten:<br />
• Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />
• Harry Voigtsberger, damaliger Minister<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />
Wohnen und Verkehr<br />
• Jürgen Fenske, VDV-Präsident<br />
und Vorstandvorsitzender<br />
der Kölner Verkehrsbetriebe, KVB<br />
• Herbert König, VDV-Vizepräsident und<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Münchner Verkehrsgesellschaft, MVG<br />
• Prof. Bernd Raffelhüschen,<br />
Forschungszentrum Generationenverträge<br />
der Universität Freiburg<br />
• Dirk Elbers, Oberbürgermeister<br />
der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />
„Willkommen in der 1. Liga!“<br />
So lautete das Motto der Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />
(VDV) im Juni <strong>2012</strong> – angelehnt an die zu der Zeit gleichfalls stattfi ndende<br />
Fußball-Europameisterschaft. Doch nicht der Fußball stand im Mittelpunkt,<br />
sondern die Zukunft des ÖPNV und des Schienengüterverkehrs. Drei Tage lang<br />
informierten sich die Vertreter der Branche über die neuesten Entwicklungen und<br />
formulierten ihre Positionen gegenüber den europäischen und deutschen Politikern.<br />
65
Ein Auszug aus den Themen<br />
der VDV-Tagung in Düsseldorf:<br />
• Welche Auswirkungen hat<br />
die Lage an den europäischen<br />
Finanzmärkten auf die Entwicklung<br />
der Infrastruktur in Deutschland?<br />
• Elektromobilität im ÖPNV –<br />
Hintergründe, Konzepte,<br />
erste Realisierungen<br />
• Zukunft mit ÖPNV-Unternehmen<br />
als multimodalen Systemanbietern<br />
• Demografie – Killer oder Chance<br />
für den öffentlichen Nahverkehr?<br />
66
67<br />
950 Gästen wurde ein hochkarätiges<br />
Programm geboten. Prominente<br />
Redner, die pointiert ihre Ansichten<br />
präsentierten, Impulsreferate von<br />
Experten, Podiumsveranstaltungen mit<br />
engagierten Debatten – die Teilnehmer<br />
erlebten eine überaus spannende<br />
Tagung. Düsseldorf und die <strong>Rheinbahn</strong><br />
als Gastgeber unternahmen<br />
alles denkbar Mögliche, um für<br />
einen angenehmen Aufenthalt und<br />
eine gute Atmosphäre zu sorgen.<br />
Mit Erfolg: Es gab großes Lob!
Lärmminderung –<br />
eine Aufgabe mit vielen Facetten<br />
Wo Straßenbahnen fahren, entsteht Lärm – das lässt sich nicht verhindern.<br />
Vollkommen geräuschloses Fahren gibt es nicht und wäre unter Sicherheitsaspekten<br />
auch nicht wünschenswert. Dass heranfahrende Bahnen gehört werden, trägt<br />
dazu bei, dass andere Verkehrsteilnehmer ihr Verhalten entsprechend anpassen.<br />
Doch sollte die unvermeidbare Geräuschentwicklung ein für Anwohner<br />
erträgliches Maß nicht überschreiten. <strong>2012</strong> unternahmen wir zahlreiche Messungen,<br />
um festzustellen, unter welchen Bedingungen am meisten Lärm entsteht<br />
und was wir tun können, um ihn zu reduzieren.<br />
68
Das neue Schleifaggregat<br />
im Überblick:<br />
• 24 Schleifsteine<br />
• Schleifgeschwindigkeit<br />
von 25 bis 60 km/h<br />
• direktes Absaugen<br />
von Schleifstaub<br />
und Funken<br />
• gleichzeitiges Schleifen<br />
und Reinigen der<br />
Schienen<br />
• Anschaffungspreis rund<br />
750.000 Euro<br />
Lärmentstehung:<br />
ein komplexes Problem<br />
Die Ursachen der Geräuschentwicklung<br />
sind vielfältig. Sie entstehen einerseits<br />
durch das Getriebe der Bahn, andererseits<br />
durch die Reibung der Bahnräder<br />
an den Gleisen. Doch gibt es je nach<br />
Gleis, Bahntyp und äußeren Bedingungen<br />
unterschiedliche Effekte. Bereits in<br />
der Vergangenheit widmeten wir uns<br />
mehrmals der Aufgabe, lärmreduzierende<br />
Maßnahmen zu entwickeln. Ein Resultat<br />
bestand darin, dass wir auf unserem<br />
rund 350 Kilometer langen Schienennetz<br />
überwiegend Gleise des Typs Dresdner<br />
Oberbau verwenden. Dabei handelt es<br />
sich um betonverstärktes Schottergleis<br />
mit Holzschwellen, das im Vergleich<br />
sehr gute Werte bei den Luftschallemissionen<br />
erreicht.<br />
Neues Schleiffahrzeug<br />
Um die Gleise möglichst glatt zu halten,<br />
müssen sie regelmäßig geschliffen werden.<br />
In den letzten Jahren geschah das<br />
in aufwendiger Eigen- und Fremdarbeit,<br />
überwiegend nachts. Auf diese Weise<br />
konnte jährlich aber nur ein Drittel des<br />
Netzes bearbeitet werden. <strong>2012</strong> fi el die<br />
Entscheidung, ein neues Schienenschleiffahrzeug<br />
anzuschaffen, um effi zienter<br />
zu arbeiten. Für rund 750.000 Euro<br />
bestellte das Unternehmen ein Schleifaggregat,<br />
das mithilfe eines Unimogs<br />
über das Schienennetz gefahren wird<br />
und Unebenheiten beseitigt. Durch<br />
die hohe Schleifgeschwindigkeit von<br />
25 bis 60 Kilometern pro Stunde kann<br />
das Aggregat im laufenden Betrieb<br />
„mitfahren“.<br />
Getriebe und Räder im Fokus<br />
Einen weiteren Schwerpunkt unserer<br />
Maßnahmen stellen die Bahnen selbst<br />
dar, und zwar mit zwei Ansatzpunkten:<br />
Getriebe und Räder. Bei den älteren<br />
Bahnen sind die Getriebegeräusche lauter<br />
als bei denen der jüngeren Generationen.<br />
Wir modifi zieren daher sukzessive rund<br />
530 ältere Getriebe. Kosten: je 8.000 Euro.<br />
Zweiter Ansatzpunkt sind die Räder. Die<br />
Geräusche werden lauter als üblich, wenn<br />
unrunde Räder über Schienen rollen.<br />
Bei den Bahnen des Typs Silberpfeil, die<br />
wir überwiegend einsetzen, tragen sehr<br />
kleine Räder große Lasten und laufen<br />
dadurch schneller unrund. Auch die zahlreichen<br />
Baustellen der letzten Jahre in<br />
Düsseldorf mit häufi gen Gleisverlegungen<br />
und viel Baustellendreck setzen Gleisen<br />
wie Bahnrädern zu. Wir haben deshalb die<br />
Radprofi lierung der Baustellensituation<br />
angepasst und die Bearbeitungsintervalle<br />
verkürzt.<br />
Mit diesem Bündel von Maßnahmen<br />
packen wir das Problem der Lärmentstehung<br />
von allen Seiten an:<br />
mit Erfolg!<br />
69
Gut vorbereitet –<br />
auch auf extreme Bedingungen<br />
25 Zentimeter Schnee in wenigen<br />
Stunden bringen eine Großstadt in<br />
Bedrängnis, vor allem den ÖPNV. Nach<br />
den rekordverdächtigen Wintern der<br />
letzten Jahre entwickelte die <strong>Rheinbahn</strong><br />
einen Maßnahmenplan, um für solche<br />
Extreme gewappnet zu sein. Mehrere<br />
Komponenten sollen dazu beitragen,<br />
dass wir im Fall der Fälle schneller und<br />
besser reagieren können.<br />
Bessere Abstimmung<br />
aller Beteiligten<br />
Wichtiger Punkt: Die Dienstpläne für<br />
besonders winterliche Wetterlagen<br />
haben wir erheblich erweitert. Damit<br />
reduzieren wir Verzögerungen, die<br />
durch langsamere Fahrten, Behinderungen<br />
und erzwungene Umwege entstehen.<br />
Das umfasst bei sehr starkem<br />
Witterungseinbruch aber auch den<br />
Einsatz von bis zu 50 Fahrern, die das<br />
gesamte Schienennetz im 30-Minuten-<br />
Takt befahren, um die Schneehöhe in<br />
den Gleisbereichen möglichst gering<br />
zu halten.<br />
Die engere Kooperation mit der Awista,<br />
dem städtischen Entsorgungsunternehmen,<br />
das auch für den Straßendienst<br />
zuständig ist, stellt einen weiteren<br />
Baustein in dem neuen Konzept dar.<br />
Wir werden nun früher informiert und<br />
stimmen uns über Räum- und Streuprioritäten<br />
besser ab als bisher. Ein<br />
Mitarbeiter der Awista ist außerdem<br />
in der <strong>Rheinbahn</strong>leitstelle anwesend,<br />
umgekehrt fährt ein <strong>Rheinbahn</strong>mitarbeiter<br />
auf den Räumfahrzeugen mit.<br />
Intensiver und schneller wird auch die<br />
Information der Fahrgäste, damit sie<br />
sich – soweit möglich – auf die Situation<br />
einrichten können. Dafür nutzen wir sämtliche<br />
zur Verfügung stehenden Medien.<br />
Die elektronischen Systeme sind entsprechend<br />
überarbeitet worden. In der<br />
Leitstelle koordiniert ein zusätzlicher<br />
Mitarbeiter die Information der Kunden.<br />
Notversorgung und<br />
<strong>Rheinbahn</strong>-Schneepflug<br />
Kommen jedoch mehrere widrige<br />
Witterungsverhältnisse zusammen –<br />
etwa Schnee, Tauwetter, neuer Frost<br />
mit Glatteisbildung –, hilft nichts mehr:<br />
Der ÖPNV kann vorübergehend nicht<br />
vollständig aufrechterhalten werden.<br />
Dann schalten wir aber wenigstens auf<br />
„Notversorgung“ um. Es fahren dann<br />
nur noch zehn Stadt- und U-Bahnlinien.<br />
Auf den Busverkehr haben wir weniger<br />
Einfl uss, er bleibt abhängig von den<br />
Räumarbeiten der Kommunen und Kreise.<br />
Vor allem Steigungen und Gefälle im<br />
Kreis Mettmann machen uns hier oft zu<br />
schaffen: 40 Prozent unserer Busverkehrsleistung<br />
erbringen wir dort.<br />
Dass die Bahnlinien auf halbwegs freien<br />
Strecken fahren können, ist wesentlich<br />
einer Eigenkonstruktion zu verdanken:<br />
unserem Vorstellschneepfl ug. <strong>Rheinbahn</strong>mitarbeiter<br />
der Zentralwerkstatt entwickelten<br />
ihn auf Basis eines GT8SU-Triebdrehgestells.<br />
Er hat keinen eigenen<br />
Antrieb, sondern wird vor einen robusten<br />
Triebwagen aus dem Jahr 1958 gestellt.<br />
Um den Schneepfl ug zu betreiben,<br />
benötigt man außer dem Fahrer einen<br />
weiteren Mitarbeiter, der das Räumschild<br />
steuert. Die schwenkbare Auswurfsperre<br />
sorgt dafür, dass der Schnee beispielsweise<br />
im Bereich der Haltestellen<br />
nicht auf die Bahnsteige geschoben wird.<br />
Mit diesem Bündel von Maßnahmen<br />
sind wir gut gerüstet, um auch extremen<br />
Bedingungen so weit wie möglich zu<br />
trotzen.<br />
70
Der Vorstellschneepflug:<br />
• Schub durch 6-achsigen<br />
Gelenkwagen von 1958<br />
• hydraulisch verstellbares<br />
Räumschild<br />
• Gewicht: 10 t<br />
• auffällige Lackierung<br />
und Warnfolien<br />
• Rundum-Kennleuchte und<br />
Scheinwerfer für Nachteinsatz<br />
71
10<br />
Ein Überblick über die Maßnahmen mit Qualitätssteigerungseffekten:<br />
• 6 neue Haltestellen mit Einrichtungen für Sehbehinderte<br />
• 83 neue Fahrkartenautomaten, unter anderem mit behindertengerechter Gestaltung der Hardware<br />
• Fahrplanauskunft mit Barcode-Leser für HandyTickets<br />
• Austausch von 251 alten Fahrkartenautomaten für 6,2 Mio. Euro<br />
• stadtbahngerechter und barrierefreier Umbau von Haltestellen der 703<br />
in der Heyestraße, der späteren Zulaufstrecke für die Wehrhahnlinie<br />
• Erhöhung der Flächen an den Haltestellen Hardenbergstraße, Dörpfeldstraße<br />
und Schönaustraße für stufenlosen Einstieg<br />
• 2,3 Mio. Euro für bessere Rolltreppen<br />
• für 900.00 Euro 20 Dynamische Fahrgastinformationen (DyFa) an 8 Haltestellen installiert<br />
• im Rahmen des Programms „Sicherheit & Service“ Beginn der Anschaffung<br />
und Installation von 500 neuen Kameras zur Videoüberwachung<br />
• Rasengleisstrecken angelegt als Teil des Lärmschutzplans der Stadt Düsseldorf<br />
Einige der Maßnahmen laufen über mehrere Jahre.<br />
72
Eine Daueraufgabe: Qualitätssteigerung<br />
Wir arbeiten ständig daran, unseren<br />
Kunden ein attraktives Angebot zu<br />
unterbreiten. Dazu gehören gute<br />
Verbindungen, aber auch ein wahrnehmbarer<br />
allgemeiner Service und ein<br />
gewisses Niveau an Komfort. Häufi g<br />
tragen schon kleine Maßnahmen dazu<br />
bei, das Wohlbefi nden der Kunden zu<br />
steigern. Manchmal sind jedoch<br />
umfassende Maßnahmen erforderlich,<br />
die hohe Investitionen verlangen.<br />
Wir betrachten diese Aufwendungen<br />
und Anstrengungen als absolut notwendig,<br />
um die Fahrgastzufriedenheit<br />
zu erhalten bzw. zu erhöhen. Das<br />
sind wir unseren Kunden schuldig,<br />
aber auch unserem Ruf als moderner<br />
Dienstleister. Und dieses Bild wiederum<br />
wird auch dazu beitragen, dass wir<br />
für künftige Arbeitnehmer eine gute<br />
Adresse sind. Insofern lohnen sich<br />
sämtliche Optimierungsmaßnahmen<br />
in mehrfacher Hinsicht.<br />
73
75<br />
DER ABSCHLUSS<br />
76 Bilanz<br />
77 Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
78 Kapitalfl ussrechnung<br />
79 Allgemeine Erläuterungen<br />
80 Entwicklung des Anlagevermögens<br />
82 Erläuterungen zur Bilanz<br />
87 Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
91 Sonstige Angaben<br />
94 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
95 <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Bilanz<br />
Aktiva<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
TEUR<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
A Anlagevermögen<br />
I Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
2.108<br />
1.723<br />
II Sachanlagen<br />
1<br />
429.553<br />
414.453<br />
III Finanzanlagen<br />
2<br />
177.525<br />
177.683<br />
609.186<br />
593.859<br />
B Umlaufvermögen<br />
I<br />
Vorräte<br />
3<br />
17.374<br />
16.259<br />
II Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
4<br />
29.476<br />
18.870<br />
III Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />
5<br />
38.873<br />
50.819<br />
85.723<br />
85.948<br />
C Rechnungsabgrenzungsposten<br />
214<br />
230<br />
695.123<br />
680.037<br />
Passiva<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
TEUR<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
A Eigenkapital<br />
I Gezeichnetes Kapital<br />
6<br />
35.000<br />
35.000<br />
II Kapitalrücklage<br />
7<br />
211.342<br />
209.250<br />
III Gewinnrücklagen<br />
8<br />
26.177<br />
26.177<br />
272.519<br />
270.427<br />
B Rückstellungen<br />
9<br />
60.995<br />
65.555<br />
C Verbindlichkeiten<br />
10<br />
349.738<br />
334.920<br />
D Rechnungsabgrenzungsposten<br />
11<br />
11.871<br />
9.135<br />
695.123<br />
680.037<br />
76 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
Anhang<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
TEUR<br />
31.12.2011<br />
TEUR<br />
Umsatzerlöse<br />
12<br />
203.533<br />
192.827<br />
Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />
13<br />
7.251<br />
8.925<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
14<br />
24.907<br />
22.483<br />
235.691<br />
224.235<br />
Materialaufwand<br />
15<br />
79.632<br />
79.696<br />
Personalaufwand<br />
16<br />
129.143<br />
127.608<br />
Abschreibungen<br />
17<br />
34.014<br />
30.013<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
18<br />
28.024<br />
23.457<br />
270.813<br />
260.774<br />
–35.122<br />
–36.539<br />
Beteiligungsergebnis<br />
19<br />
12.109<br />
20.013<br />
Zinsergebnis<br />
20<br />
–16.526<br />
–15.661<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
vor Leistungen des Zweckverbands<br />
–39.539<br />
–32.187<br />
Leistungen des Zweckverbands<br />
21<br />
39.992<br />
32.790<br />
Außerordentliches Ergebnis<br />
22<br />
–183<br />
–183<br />
Ergebnis vor Steuern<br />
270<br />
420<br />
Steuern<br />
23<br />
–270<br />
–420<br />
Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />
0<br />
0<br />
77 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
1. Jahresergebnis<br />
2. Abschreibungen abzüglich Zuschreibungen auf<br />
Gegenstände des Anlagevermögens<br />
3. Zunahme (+)/Abnahme (–) von Rückstellungen<br />
4. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (–)<br />
5. Gewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens<br />
6. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte<br />
7. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Forderungen aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva<br />
8. Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva<br />
9. Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Pos. 1 bis 8)<br />
<strong>2012</strong><br />
TEUR<br />
0<br />
34.040<br />
–4.560<br />
0<br />
–485<br />
–1.115<br />
–10.590<br />
–10.045<br />
7.245<br />
2011<br />
TEUR<br />
0<br />
26.839<br />
–474<br />
–30<br />
–206<br />
–1.352<br />
10.941<br />
–4.209<br />
31.509<br />
10. Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens<br />
11. Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />
und das Sachanlagevermögen<br />
12. Erhaltene Investitionszuschüsse<br />
13. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />
14. Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (Pos. 10 bis 13)<br />
703<br />
–54.850<br />
5.328<br />
–62<br />
–48.881<br />
588<br />
–75.203<br />
23.849<br />
–102<br />
–50.868<br />
15. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen<br />
16. Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten<br />
17. Tilgung von Finanzverbindlichkeiten<br />
18. Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (Pos. 15 bis 17)<br />
2.092<br />
76.000<br />
–48.402<br />
29.690<br />
2.142<br />
53.000<br />
–13.816<br />
41.326<br />
19. Veränderung der Zahlungsmittel (Pos. 9 + 14 + 18)<br />
20. Finanzmittelbestand am Jahresanfang (+)<br />
21. Finanzmittelbestand am Jahresende<br />
–11.946<br />
50.819<br />
38.873<br />
21.968<br />
28.851<br />
50.819<br />
78 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Allgemeine Erläuterungen<br />
Allgemeine Angaben<br />
Die <strong>Rheinbahn</strong> AG ist zum Bilanzstichtag<br />
eine große Kapitalgesellschaft im Sinne<br />
des § 267 HGB. Der Jahresabschluss<br />
wird nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />
für Kapitalgesellschaften des<br />
Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung<br />
des Aktiengesetzes sowie den<br />
Regelungen der Satzung der Gesellschaft<br />
aufgestellt. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.<br />
Alle Wertangaben erfolgen (soweit<br />
nicht anders angegeben) in TEUR.<br />
Im Interesse einer besseren Klarheit<br />
und Übersichtlichkeit werden die nach<br />
den gesetzlichen Vorschriften bei den<br />
Posten der Bilanz und Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung anzubringenden Vermerke<br />
ebenso wie die Vermerke, die<br />
wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />
anzubringen sind,<br />
weitestgehend im Anhang aufgeführt.<br />
Angaben zu Bilanzierungs-,<br />
Bewertungs- und Ausweismethoden<br />
Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />
gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.<br />
Die Gliederung der Bilanz nach § 266<br />
Abs. 2 HGB wurde gemäß der Verordnung<br />
vom 13. Juli 1988 über die<br />
Gliederung des Jahresabschlusses von<br />
Verkehrsunternehmen erweitert. Entsprechend<br />
der HGB-Regelungen werden<br />
in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
die folgenden Angaben als sogenannte<br />
Davon-Vermerke ausgewiesen:<br />
• Erträge aus der Abzinsung von<br />
Rückstellungen unter dem Posten<br />
„Sonstige Zinsen und ähnliche<br />
Erträge“<br />
• Aufwendungen aus der Aufzinsung<br />
von Rückstellungen unter dem<br />
Posten „Zinsen und ähnliche<br />
Aufwendungen“<br />
Die entgeltlich erworbenen immateriellen<br />
Vermögensgegenstände sind zu<br />
Anschaffungskosten, vermindert um<br />
planmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />
Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs-<br />
oder Herstellungskosten<br />
abzüglich Zuschüssen Dritter, planmäßiger<br />
und gegebenenfalls außerplanmäßiger<br />
Abschreibungen bewertet. Die<br />
Herstellungskosten enthalten neben<br />
Einzelkosten auch angemessene Teile der<br />
notwendigen Gemeinkosten. Die planmäßigen<br />
Abschreibungen werden nach<br />
der linearen Methode vorgenommen.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
mehr als 150 EUR, aber nicht mehr<br />
als 1.000 EUR betragen, werden im Jahr<br />
der Anschaffung in einen Sammelposten<br />
eingestellt, der über einen Zeitraum<br />
von fünf Jahren linear aufgelöst wird.<br />
Bewegliche Wirtschaftsgüter werden im<br />
Zugangsjahr zeitanteilig abgeschrieben.<br />
Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten<br />
abzüglich Abschreibungen auf<br />
den beizulegenden Wert angesetzt.<br />
Unverzinsliche bzw. geringverzinsliche<br />
Ausleihungen sind auf den Barwert am<br />
Bilanzstichtag abgezinst.<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu<br />
den durchschnittlichen Einstandspreisen<br />
unter Beachtung des Niederstwertprinzips<br />
bewertet. Bestandsrisiken, die<br />
sich aus geminderter Verwendbarkeit<br />
ergeben, werden durch Abwertungen<br />
berücksichtigt. Unfertige Leistungen<br />
wurden mit den Herstellungskosten<br />
unter Einbeziehung angemessener notwendiger<br />
Gemeinkosten ausgewiesen.<br />
Die Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände<br />
und fl üssige Mittel sind<br />
zum Nennwert angesetzt. Es wird<br />
allen Einzelrisiken durch angemessene<br />
Abwertung Rechnung getragen.<br />
Auf der Grundlage versicherungsmathematischer<br />
Gutachten nach der<br />
Teilwertmethode sind Pensions- und<br />
Altersteilzeitverpfl ichtungen unter<br />
Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G<br />
von Prof. Dr. Klaus Heubeck bilanziert.<br />
Im Berichtsjahr wird ein Marktzins von<br />
5,07 Prozent bei der Bewertung berücksichtigt.<br />
Gehalts- und Rentenanpassungen<br />
sind mit jeweils 2,0 Prozent p. a.<br />
eingerechnet.<br />
Die übrigen Rückstellungen sind so<br />
bemessen, dass sie allen erkennbaren<br />
Risiken Rechnung tragen. Rückstellungen<br />
werden bei einer Laufzeit von mehr als<br />
einem Jahr gemäß § 253 Abs. 2 HGB<br />
unter Berücksichtigung von zukünftigen<br />
Preis- und Kostensteigerungen mit dem<br />
durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />
letzten sieben Jahre entsprechend der<br />
individuellen Restlaufzeit abgezinst.<br />
Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten<br />
sind mit ihren Erfüllungsbeträgen<br />
bewertet.<br />
79 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Entwicklung des Anlagevermögens<br />
Angaben in TEUR<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände 1.1.<strong>2012</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2012</strong><br />
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 6.439 376 305 330 6.790<br />
2. Geleistete Anzahlungen 377 495 –26 0 846<br />
6.816 871 279 330 7.636<br />
Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und Bauten einschließlich<br />
der Bauten auf fremden Grundstücken 131.236 3.034 3.588 220 137.638<br />
davon<br />
a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 110.964 2.285 2.072 180 115.141<br />
b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 7.750 145 120 21 7.994<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung<br />
und Sicherungsanlagen 248.478 9.117 13.377 3.071 267.901<br />
3. Fahrzeuge für den Personenverkehr 385.387 9.231 15.552 3.078 407.092<br />
4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />
die nicht zu Nr. 2 oder 3 gehören 40.087 1.587 620 318 41.976<br />
5. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 57.441 3.966 6.388 3.991 63.804<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />
a) Stadtbahnanlagen 10.549 3.452 –10.473 0 3.528<br />
b) Sonstige Anlagen 27.401 18.265 –29.331 1 16.334<br />
37.950 21.717 –39.804 1 19.862<br />
900.579 48.652 –279 10.679 938.273<br />
Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.441 0 0 0 21.441<br />
2. Beteiligungen 208.691 0 0 2.207 206.484<br />
3. Sonstige Ausleihungen 1.936 61 0 197 1.800<br />
232.068 61 0 2.404 229.725<br />
1.139.463 49.584 0 13.413 1.175.634<br />
80 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Kumulierte Abschreibungen<br />
1.1.<strong>2012</strong> Zugänge<br />
Zuschreibung<br />
Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2012</strong><br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
Buchwert<br />
31.12.2011<br />
5.094 764 0 330 5.528 1.262 1.345<br />
0 0 0 0 0 846 377<br />
5.094 764 0 330 5.528 2.108 1.722<br />
80.826 1.747 36 205 82.332 55.306 50.410<br />
70.853 1.080 0 179 71.754 43.387 40.111<br />
3.015 144 0 9 3.150 4.844 4.735<br />
122.004 9.870 –12 3.071 128.815 139.086 126.474<br />
205.411 15.224 0 3.078 217.557 189.535 179.976<br />
29.421 1.499 –24 314 30.630 11.346 10.666<br />
48.464 4.910 0 3.988 49.386 14.418 8.977<br />
0 0 0 0 0 3.528 10.549<br />
0 0 0 0 0 16.334 27.401<br />
0 0 0 0 0 19.862 37.950<br />
486.126 33.250 0 10.656 508.720 429.553 414.453<br />
0 0 0 0 0 21.441 21.441<br />
54.026 0 0 2.208 51.818 154.666 154.665<br />
359 27 3 1 382 1.418 1.577<br />
54.385 27 3 2.209 52.200 177.525 177.683<br />
545.605 34.041 3 13.195 566.448 609.186 593.858<br />
81 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich, der auch<br />
die formblatterforderlichen Angaben enthält.<br />
Als Anschaffungs- und Herstellungskosten sind bei den immateriellen Vermögensgegenständen<br />
und bei den Sachanlagen die historischen Werte angesetzt, vermindert um die erhaltenen<br />
Zuschüsse.<br />
1 | Sachanlagen<br />
Die Zugänge bei den Sachanlagen betragen im Berichtszeitraum 48.652 TEUR. Dabei sind<br />
bereits Zuschüsse in Höhe von 5.282 TEUR berücksichtigt.<br />
Unter Berücksichtigung der Abschreibungen und der Abgänge erhöhte sich das Sachanlagevermögen<br />
um 15.100 TEUR auf 429.553 TEUR.<br />
Die Jahresabschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 HGB betragen 33.250 TEUR.<br />
2 | Finanzanlagen<br />
Ein Anteilsbesitz von mindestens 20 Prozent besteht bei:<br />
Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital in %<br />
<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH, Düsseldorf 100,00<br />
<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00<br />
Reisedienst Maaßen GmbH, Düsseldorf 100,00<br />
Rhein-Bus Verkehrsbetrieb GmbH, Düsseldorf 49,00<br />
Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein m.b.H., Düsseldorf 40,00<br />
ELBA-Omnibusreisen GmbH, Düsseldorf 25,00<br />
Mit der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />
Hinsichtlich der Beteiligung an der RW Holding AG, Düsseldorf, in Höhe von 19,5 Prozent<br />
besteht ein Treuhandverhältnis zwischen der <strong>Rheinbahn</strong> (Treugeber) und der Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf (Treuhänder). Das wirtschaftliche Eigentum der Beteiligung wird der <strong>Rheinbahn</strong><br />
zugerechnet.<br />
Die sonstigen Ausleihungen sind überwiegend zur Beschaffung von Wohnraum verzinslich<br />
an Betriebsangehörige gegeben worden.<br />
82 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Umlaufvermögen<br />
3 | Vorräte<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 15.824 14.414<br />
Unfertige Leistungen 1.551 1.755<br />
Geleistete Anzahlungen 0 90<br />
17.375 16.259<br />
Die unfertigen Leistungen enthalten weitgehend Bau- und Planungsleistungen, die noch<br />
nicht gegenüber Dritten abgerechnet wurden.<br />
4 | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> davon<br />
Restlaufzeit<br />
über 1 Jahr<br />
31.12.2011<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.045 0 6.796<br />
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 326 0 457<br />
Forderungen gegen Unternehmen,<br />
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />
0 0 581<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 23.104 1.153 11.036<br />
29.475 1.153 18.870<br />
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen<br />
gegen Firmen, Schulen, Schulverwaltungsämter und private Vorverkaufsstellen aus dem<br />
Fahrausweisverkauf sowie Forderungen aus dem Ausbildungs- und Schwerbehindertenverkehr.<br />
Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Forderungen gegen die <strong>Rheinbahn</strong><br />
Immobilien GmbH betreffend die Ergebnisübernahme, die mit Verbindlichkeiten von 567 TEUR<br />
aus dem laufenden Geschäftsverkehr saldiert wurden.<br />
Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betrafen<br />
im Vorjahr hauptsächlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft<br />
Rhein mbH, Düsseldorf, sowie die ELBA-Omnibusreisen GmbH,<br />
Düsseldorf. Diese Forderungen resultieren aus laufendem Verrechnungsverkehr.<br />
Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten überwiegend Anzahlungen auf Unternehmerleistungen,<br />
Forderungen aus Zuschüssen, aus Steuererstattungsansprüchen, aus abgerechneten<br />
Bau- und Planungsleistungen und aus Schadensfällen.<br />
83 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
5 | Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Schecks und Kassenbestand 1.462 969<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 37.411 49.850<br />
38.873 50.819<br />
6 | Gezeichnetes Kapital<br />
Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 35.000 Namensaktien im Nennwert von je 1.000 EUR.<br />
Es beträgt unverändert 35 Mio. EUR.<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>Rheinbahn</strong> AG wird zu 100 Prozent von der Landeshauptstadt<br />
Düsseldorf gehalten, davon 95 Prozent der Aktien treuhänderisch über die Holding<br />
der Landeshauptstadt Düsseldorf GmbH (vormals Düsseldorfer Stadtwerke Gesellschaft<br />
für die Beteiligungen mbH) bei Verbleib aller Rechte und Pfl ichten aus den Anteilen bei<br />
der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Mehrheitsbeteiligung wurde gemäß § 20 Abs. 4 AktG<br />
von der Landeshauptstadt Düsseldorf angezeigt.<br />
7 | Kapitalrücklage<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Stand 1.1. 209.250 207.108<br />
Einlage 2.092 2.142<br />
211.342 209.250<br />
84 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
8 | Gewinnrücklagen<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Gesetzliche Rücklage 3.500 3.500<br />
Andere Gewinnrücklagen 22.676 22.676<br />
26.176 26.176<br />
Die unverändert gegenüber dem Vorjahr ausgewiesene gesetzliche Rücklage beträgt<br />
10 Prozent des ausgewiesenen Grundkapitals gemäß § 150 Abs. 2 AktG.<br />
9 | Rückstellungen<br />
Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpfl ichtungen<br />
9.617 9.644<br />
Sonstige Rückstellungen 51.378 55.911<br />
60.995 65.555<br />
Die Rückstellungen für Pensionen bestehen gegenüber 21 Rentenberechtigten. Gegenüber<br />
zwei Rentnern bzw. deren Hinterbliebenen bestehen nicht bilanzierte Pensionsverpfl ichtungen<br />
mit einem Sollwert von 29 TEUR. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet. Der Rückstellungsberechnung<br />
liegen ein Gehaltstrend von 2,0 Prozent, ein Rententrend von 2,0 Prozent<br />
sowie ein Rechnungszins von 5,07 Prozent zugrunde. Es wurden die Richttafeln 2005 G von<br />
Prof. Dr. Klaus Heubeck angewendet.<br />
Im Rahmen der Umbewertungen nach dem BilMoG wurden Zuführungen zu Rückstellungen<br />
für Pensionen gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB mit einem Fünfzehntel (183.021 EUR)<br />
im Geschäftsjahr berücksichtigt. Der noch verbleibende Unterschiedsbetrag beträgt<br />
2.196.247 EUR.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Verpfl ichtungen und Risiken aus<br />
Altersteilzeit, Altlastensanierungen, Personalverpfl ichtungen und Rückbauverpfl ichtungen<br />
bei stillgelegten Gleisen sowie ausstehende Lieferantenrechnungen enthalten.<br />
85 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
10 | Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus langfristigen Investitionskrediten;<br />
die zum 31. Dezember <strong>2012</strong> abgegrenzten Zinsaufwendungen werden unter den sonstigen<br />
Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen überwiegend den laufenden<br />
Geschäftsverkehr sowie stichtagsbedingte Beschaffungsmaßnahmen.<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten hauptsächlich Verbindlichkeiten aus langfristigen<br />
Investitionskrediten gegenüber sonstigen Kreditgebern. Weiterhin berücksichtigt dieser Posten<br />
Verbindlichkeiten aus Abschlagszahlungen im Zusammenhang mit Ausgleichsleistungen<br />
gemäß ZV-Satzung des VRR, aus der Lohn- und Gehaltsrechnung Dezember <strong>2012</strong> sowie Zinsund<br />
Steuerverbindlichkeiten.<br />
Verbindlichkeiten in TEUR<br />
davon Restlaufzeit<br />
davon<br />
Restlaufzeit<br />
31.12.<strong>2012</strong><br />
unter<br />
1 Jahr<br />
1 bis 5<br />
Jahre<br />
über 5<br />
Jahre 31.12.2011<br />
unter<br />
1 Jahr<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 307.712 12.896 53.954 240.862 280.115 48.431<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 15.397 14.785 612 0 14.866 14.276<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 60 60 0 0 0 0<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 705 705 0 0 87 87<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 25.864 24.946 804 114 39.852 27.286<br />
davon aus Steuern 1.075 1.075 0 0 1.106 1.106<br />
349.738 53.392 55.370 240.976 334.920 90.080<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit 17,1 Mio. EUR kommunal verbürgt.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und die Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen.<br />
11 | Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält hauptsächlich Fahrausweiseinnahmen, die das<br />
Geschäftsjahr 2013 betreffen.<br />
86 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />
12 | Umsatzerlöse<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Verkehrseinnahmen 184.582 175.277<br />
Abgeltungszahlungen im Ausbildungs- und Schwerbehindertenverkehr 15.699 13.848<br />
Sonstige 3.252 3.702<br />
203.533 192.827<br />
davon periodenfremde Umsatzerlöse 571 –192<br />
Die Verkehrseinnahmen konnten im Jahr <strong>2012</strong> erneut um 9,3 Mio. EUR (5,3 Prozent) gesteigert werden.<br />
Damit konnten nicht nur die Preiserhöhung von 3,9 Prozent am Markt platziert, sondern zusätzlich<br />
Mehreinnahmen durch neu gewonnene Fahrgäste erzielt werden. Besonders auffällig sind die<br />
Steigerungsraten beim SemesterTicket von 20 Prozent. Neue stationäre Automaten und das HandyTicket<br />
verzeichneten weit über dem Durchschnitt liegende Zuwachsraten.<br />
13 | Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen –205 309<br />
Andere aktivierte Eigenleistungen 7.456 8.615<br />
7.251 8.924<br />
14 | Sonstige betriebliche Erträge<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Erträge aus Leistungen für Dritte 12.323 9.983<br />
Erstattung von Sachschäden 2.607 2.190<br />
Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen 2.495 737<br />
Erträge aus Vermietung und Verpachtung 1.693 1.550<br />
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens<br />
einschließlich Zuschreibungen<br />
495 3.529<br />
Inanspruchnahme von Rückstellungen (Eigenleistungen) 49 79<br />
Übrige Erträge 5.245 4.415<br />
24.907 22.483<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge von 2.990 TEUR enthalten<br />
betreffend Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen sowie Erträge aus dem Abgang<br />
von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.<br />
87 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
15 | Materialaufwand<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 37.828 39.961<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 41.804 39.734<br />
79.632 79.695<br />
16 | Personalaufwand<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Löhne und Gehälter 100.877 99.129<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 28.266 28.479<br />
davon für Altersversorgung 8.077 8.091<br />
129.143 127.608<br />
Mit dem 8. Änderungstarifvertrag zum TV-N vom 9. Mai <strong>2012</strong> wurde eine dreistufi ge Anhebung der<br />
Tarifentgelte rückwirkend ab 1. März <strong>2012</strong> mit einer zweijährigen Laufzeit beschlossen. Die Entgelte<br />
stiegen ab 1. März <strong>2012</strong> um 3,5 Prozent. Weitere lineare Tarifsteigerungen von jeweils 1,4 Prozent<br />
folgen zum 1. Januar 2013 und 1. August 2013. Der aktuelle Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis<br />
zum 28. Februar 2014. Neben diesen Tarifsteigerungen sind die Personalkosten aufgrund des auch<br />
im Jahr <strong>2012</strong> erhöhten Personalbestands gestiegen. Demgegenüber stehen Veränderungen bei<br />
den Rückstellungen. Per saldo hat sich der Personalaufwand um 1,5 Mio. EUR erhöht.<br />
17 | Abschreibungen<br />
(Siehe Anlagenspiegel) Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Planmäßige Abschreibungen 34.014 30.013<br />
88 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
18 | Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Fremdleistungen und Materialverbrauch für die Verwaltung,<br />
für Werkswohnungen, Pachtobjekte etc.<br />
4.243 4.222<br />
Aufwendungen aus Leistungen für Dritte 5.408 2.256<br />
Mieten und Pachten 2.986 2.600<br />
Versicherungsaufwendungen und Haftpfl ichtleistungen 2.899 2.285<br />
Umlagen 1.800 1.597<br />
Beratungen, Gutachten 1.528 1.473<br />
Zuführung zu Rückstellungen 75 139<br />
Übrige Aufwendungen 9.085 8.885<br />
28.024 23.457<br />
Die übrigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Verkaufsprovisionen, Leasingraten,<br />
Grundbesitzabgaben, Drucksachen, Porto, Telefon, Werbungs-, Fortbildungs-, Reise- und<br />
Repräsentationsaufwendungen sowie Zuführungen zu Wertberichtigungen.<br />
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 0,6 Mio. EUR periodenfremde Aufwendungen<br />
enthalten, die Verluste aus Anlagevermögen sowie Abschreibungen auf Forderungen betreffen.<br />
19 | Beteiligungsergebnis<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Erträge aus Beteiligungen 11.216 19.696<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 893 317<br />
12.109 20.013<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 893 317<br />
89 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
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l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
20 | Zinsergebnis<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 40 101<br />
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 138 193<br />
davon aus der Abzinsung von Rückstellungen 0 2<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen –16.704 –15.955<br />
davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen –1.917 –1.949<br />
–16.526 –15.661<br />
21 | Leistungen des Zweckverbands<br />
Die Ausgleichsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Erträge aus Leistungen gemäß § 20 der Zweckverbandssatzung<br />
für den Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />
32.790 31.315<br />
39.992 32.790<br />
Zuzüglich anrechenbarer Beträge: <strong>2012</strong> 2011<br />
Erträge aus Beteiligungen 11.173 19.680<br />
Vorhaltekostenförderung gemäß § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 946 948<br />
Aufgabenträgeranteil aus § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 519 519<br />
52.630 53.937<br />
Die erforderliche Ausgleichsleistung für gemeinwirtschaftliche Leistungen im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />
beträgt 52,6 Mio. EUR. Sie liegt damit um 78,8 Mio. EUR unter dem Ausgleichsanspruch<br />
gemäß VRR-Finanzierungsrichtlinie von 131,4 Mio. EUR bzw. um 7,1 Mio EUR unter den zur<br />
Verfügung stehenden Finanzierungsmitteln gemäß Finanzierungsbescheid des Verkehrsverbunds<br />
Rhein-Ruhr AöR für <strong>2012</strong>.<br />
22 | Außerordentliches Ergebnis<br />
Dieser Posten enthält Zuführungen zu Pensionsrückstellungen aufgrund der geänderten Bewertung<br />
entsprechend den Übergangsvorschriften zum BilMoG (Art. 67 EGHGB).<br />
23 | Steuern<br />
Dieser Posten beinhaltet Grundsteuer, Kraftfahrzeugsteuer und Umsatzsteuer auf Sachbezug.<br />
90 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Sonstige Angaben<br />
Haftungsverhältnisse<br />
Erhaltene Mietkautionen werden auf einem Treuhandkonto verwaltet. Ende <strong>2012</strong> waren dort<br />
109 TEUR hinterlegt.<br />
Zur Erfüllung ihrer Versorgungsverpfl ichtung ist die <strong>Rheinbahn</strong> AG Mitglied der Rheinischen<br />
Zusatzversorgungskasse (RZVK), Köln. Der im Berichtszeitraum gültige Umlagesatz betrug 4,25 Prozent,<br />
der ausschließlich vom Arbeitgeber getragen wird. Für die Sanierungskosten der RZVK wurde ein<br />
Umlagesatz in Höhe von 3,5 Prozent abgeführt. Für die Zukunft wird mit einem weiteren Anstieg des<br />
Umlagesatzes gerechnet. Die Summe der umlagepfl ichtigen Löhne und Gehälter belief sich auf<br />
101.448,4 TEUR. Die zugrunde liegenden Verpfl ichtungen können von den betreffenden Parteien<br />
nach unseren Erkenntnissen in allen Fällen erfüllt werden. Mit einer Inanspruchnahme<br />
ist nicht zu rechnen.<br />
Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch mit der Stadt Düsseldorf für Mietzahlungen aus<br />
Verträgen betreffend das US-Lease für das Schienennetz, soweit eine der fi nanzierenden Banken die<br />
Verpfl ichtung nicht länger durchführen kann. Eine zuverlässige Bewertung der Haftungsverpfl ichtung<br />
ist nicht möglich.<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />
Bestellobligo 52.968 35.774<br />
Verpfl ichtungen aus Miet- und Leasingverträgen<br />
unter 1 Jahr 1.002 864<br />
1 bis 5 Jahre 1.704 885<br />
über 5 Jahre 1 4<br />
2.707 1.753<br />
Gesamt 55.675 37.527<br />
Latente Steuern<br />
In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 HGB werden Saldierungsüberhänge aus aktiven<br />
Steuerlatenzen abzüglich passiver Steuerlatenzen nicht aktiviert. Im Wesentlichen ergeben sich<br />
aktive latente Steuern aufgrund der handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden<br />
Wertansätze im Rückstellungsbereich sowie aus den steuerlichen Verlustvorträgen. Bei der Ermittlung<br />
der latenten Steuern haben wir einen Körperschaftsteuersatz einschließlich Solidaritätszuschlag<br />
in Höhe von 15,83 Prozent und einen Gewerbesteuersatz in Höhe von 15,4 Prozent berücksichtigt.<br />
91 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Finanzinstrumente<br />
Um einen festen Zinssatz auf Basis eines günstigen Zinsniveaus zu sichern, wurden<br />
Zinsswaps mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen. Die Laufzeiten reichen<br />
von 2013 bis 2031. In diesem Zusammenhang wurden Bewertungseinheiten in Form<br />
eines Mikrohedges, bestehend aus dem variabel verzinslichen Darlehen (Grundgeschäft)<br />
und einem Zinsswap (Sicherungsgeschäft), nach § 254 HGB gebildet. Zur Abbildung der<br />
gebildeten Bewertungseinheit wird die Einfrierungsmethode gewählt. Gemäß Mitteilungen<br />
der Banken beträgt der Marktwert dieser Geschäfte zum 31. Dezember <strong>2012</strong>, losgelöst<br />
vom Grundgeschäft der Darlehen, –47.144 TEUR. Den Vereinbarungen liegt insgesamt<br />
ein Nominalwert von 256.936 TEUR zugrunde. Auf die Bildung einer Drohverlustrückstellung<br />
konnte vor dem Hintergrund der Anwendung des § 254 HGB verzichtet werden,<br />
da sich gegenläufi ge Wert- und Zahlungsstromänderungen vollständig über die<br />
gesamte Kreditlaufzeit ausgleichen.<br />
Darüber hinaus bestehen im Rahmen eines Portfoliohedges Rohwarenswaps zur Sicherung<br />
des Dieselpreises in den Jahren 2013 bis 2014. Zur Abbildung der gebildeten Bewertungseinheit<br />
wird die Einfrierungsmethode gewählt. Der auf Basis einer Mark-to-Market-<br />
Bewertung ermittelte positive Marktwert dieser Geschäfte (10.200 metrische Tonnen<br />
pro Jahr) beträgt gemäß Bankmitteilung zum 31. Dezember <strong>2012</strong> insgesamt 2.474 TEUR.<br />
Der Buchwert der Dieselderivate beträgt 0 EUR. Der Nominalwert beträgt 18.651 TEUR.<br />
Über den angegebenen Zeitraum gleichen sich die Wertänderungen voraussichtlich<br />
vollständig aus, da Grund- und Sicherungsgeschäft demselben Risiko ausgesetzt sind.<br />
92 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Es wird verwiesen auf Seite 6.<br />
Bezüge der Organe<br />
Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands<br />
betragen insgesamt für das Geschäftsjahr<br />
497 TEUR, die sich wie folgt<br />
verteilen:<br />
Dirk Biesenbach 256 TEUR<br />
(davon 47 TEUR variable Bezüge);<br />
Klaus Klar 241 TEUR<br />
(davon 40 TEUR variable Bezüge).<br />
Für Pensionsverpfl ichtungen gegenüber<br />
früheren Mitgliedern des Vorstands<br />
und ihren Hinterbliebenen wurden<br />
9.707 TEUR zurückgestellt.<br />
Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen<br />
für das Geschäftsjahr 45 TEUR. In der<br />
Tabelle unten werden die Mitglieder<br />
mit ihren Bezügen einzeln aufgeführt.<br />
Belegschaft<br />
Während des Geschäftsjahres waren<br />
durchschnittlich 2.089 (Vorjahr 2.049)<br />
Lohnempfänger und 574 (Vorjahr 556)<br />
Gehaltsempfänger beschäftigt.<br />
Daneben beschäftigte das Unternehmen<br />
108 (Vorjahr 104) Auszubildende.<br />
Honorare des Abschlussprüfers<br />
Die Honorare des Abschlussprüfers<br />
PricewaterhouseCoopers AG,<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
werden im Konzernabschluss der<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG ausgewiesen.<br />
Konzernabschluss<br />
Es wird ein Konzernabschluss erstellt, der<br />
im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.<br />
Dirk Biesenbach hat nach Ablauf seines<br />
Anstellungsvertrags einen Anspruch<br />
auf Zahlung eines Ruhegehalts in Höhe<br />
des bis dahin erreichten Versorgungsprozentsatzes<br />
von 43,5 Prozent. Für<br />
Klaus Klar besteht eine Zusage von mindestens<br />
einem bis maximal zwei Jahresgehältern<br />
der festen Bezüge, abhängig<br />
von der Restlaufzeit des Vertrags.<br />
Darüber hinaus wurden den Pensionsrückstellungen<br />
unter Berücksichtigung<br />
des Rechnungszinssatzes von 5,07 Prozent<br />
für Dirk Biesenbach 123 TEUR<br />
und für Klaus Klar 41 TEUR zugeführt.<br />
Die Barwerte zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
betrugen damit bei Dirk Biesenbach<br />
822 TEUR und bei Klaus Klar 729 TEUR.<br />
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />
und ihrer Hinterbliebenen<br />
belaufen sich auf 819 TEUR.<br />
Aufsichtsratsbezüge <strong>2012</strong><br />
Andreas Hartnigk (Vorsitzender) 5.712,00 €<br />
Uwe David (stellv. Vorsitzender ab 30.4.<strong>2012</strong>) 3.600,00 €<br />
Michael Pink (stellv. Vorsitzender bis 30.4.<strong>2012</strong>) 3.000,00 €<br />
Dirk Beyer 1.000,00 €<br />
Annelies Böcker 2.400,00 €<br />
Norbert Czerwinski 2.100,00 €<br />
Heiko Goebel 2.550,00 €<br />
Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking 2.142,00 €<br />
Jörg Junkermann 1.950,00 €<br />
Dr. Stephan Keller 2.400,00 €<br />
Manfred Jan Neuenhaus 2.250,00 €<br />
Thorsten Neufeld 1.950,00 €<br />
Markus Raub 3.034,50 €<br />
Reiner Schaaf 1.000,00 €<br />
Jürgen Scharoff 2.550,00 €<br />
Dieter Teske 2.400,00 €<br />
Martin Volkenrath 2.400,00 €<br />
Gustav Wilden 2.550,00 €<br />
Düsseldorf, den 18. März 2013<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Düsseldorf<br />
Der Vorstand Dirk Biesenbach Klaus Klar<br />
93 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss –<br />
bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-<br />
Verlust-Rechnung sowie Anhang – unter<br />
Einbeziehung der Buchführung und<br />
den Lagebericht der <strong>Rheinbahn</strong> AG,<br />
Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />
geprüft. Die Buchführung und die<br />
Aufstellung von Jahresabschluss und<br />
Lagebericht nach den deutschen<br />
handelsrechtlichen Vorschriften und<br />
den ergänzenden Bestimmungen der<br />
Satzung liegen in der Verantwortung<br />
des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />
Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />
von uns durchgeführten Prüfung eine<br />
Beurteilung über den Jahresabschluss<br />
unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />
nach § 317 HGB unter Beachtung<br />
der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />
(IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach<br />
ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />
Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />
des durch den Jahresabschluss unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung und durch den<br />
Lagebericht vermittelten Bildes der<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />
der Prüfungshandlungen werden<br />
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />
und über das wirtschaftliche und<br />
rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />
sowie die Erwartungen über mögliche<br />
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />
rechnungslegungsbezogenen internen<br />
Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />
die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />
und Lagebericht überwiegend<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstands sowie die Würdigung<br />
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />
und des Lageberichts.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen<br />
Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung aufgrund<br />
der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />
den gesetzlichen Vorschriften<br />
und den ergänzenden Bestimmungen<br />
der Satzung und vermittelt unter<br />
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />
Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes<br />
Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />
Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />
Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />
ein zutreffendes Bild von der Lage<br />
der Gesellschaft und stellt die Chancen<br />
und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />
zutreffend dar.<br />
Düsseldorf, den 20. März 2013<br />
PricewaterhouseCoopers<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Josef Rakel<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
ppa. Christoph Drewes<br />
Wirtschaftsprüfer<br />
94 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />
l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />
<strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />
31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />
Gesamtunternehmen<br />
Eigenkapital Mio. € 272,5 270,4<br />
Anlagevermögen Mio. € 609,2 593,9<br />
Bilanzsumme Mio. € 695,1 680,0<br />
Gesamtaufwendungen Mio. € 288,0 277,3<br />
Gesamterträge Mio. € 235,4 223,4<br />
Jahresergebnis Mio. € –52,6 –53,9<br />
Mitarbeiter 2.704 2.614<br />
Auszubildende 117 117<br />
Leistungen<br />
Zugkilometer Mio. 41,2 41,6<br />
Platzkilometer Mio. 5.807,0 5.862,0<br />
Beförderte Personen Mio. 216,9 215,7<br />
Einwohner im Verkehrsgebiet Mio., circa 1,016 1,014<br />
Anlagen<br />
Stadtbahn<br />
Streckenlänge km 68,5 68,5<br />
davon Vollausbau km 26,1 26,1<br />
Linienlänge km 144,4 144,4<br />
Linien 7 7<br />
Fahrzeuge 135 135<br />
Straßenbahn<br />
Streckenlänge km 78,0 78,0<br />
Linienlänge km 140,6 140,6<br />
Linien 11 11<br />
Fahrzeuge 175 168<br />
Omnibus<br />
Linienlänge km 1.346,7 1.345,1<br />
Linien 92 92<br />
Fahrzeuge 406 406<br />
95 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Hansaallee 1<br />
40549 Düsseldorf<br />
Redaktion<br />
Unternehmenskommunikation<br />
Eckhard Lander<br />
Lektorat und Texte<br />
MENDLEWITSCH//<br />
TEXT/BUCH/KONZEPT<br />
Gestaltung<br />
co/zwo.design – Corporate Communication<br />
Bildnachweis<br />
agn Niederberghaus & Partner GmbH<br />
Doris Mendlewitsch<br />
Jaroslaw Miernik<br />
<strong>Rheinbahn</strong><br />
Ralph Sondermann<br />
Andreas Wiese<br />
Produktion<br />
Tannhäuser Media GmbH<br />
Papier<br />
Inhalt 135 g/m 2 Heaven 42<br />
Umschlag 300 g/m 2 Heaven 42<br />
FSC-Siegel aktualisieren<br />
96
<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />
Hansaallee 1<br />
40549 Düsseldorf<br />
Telefon 0211.582-01<br />
www.rheinbahn.de