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Geschäftsbericht 2012 - Rheinbahn

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Geschäftsbericht <strong>2012</strong>


Geschäftsbericht <strong>2012</strong>


INHALT<br />

04 BERICHTE<br />

06 Organe der Gesellschaft<br />

06 Hauptversammlung<br />

07 Bericht des Aufsichtsrats<br />

08 Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

09 Geschäftliche Entwicklung und Rahmenbedingungen<br />

09 Rechtsrahmen<br />

10 Fahrgastentwicklung, Fahrgeldeinnahmen<br />

11 Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

11 Ertragslage<br />

11 Vermögens- und Finanzlage<br />

12 Öffentlicher Zweck<br />

12 Beziehung zu verbundenen Unternehmen<br />

12 Nachtragsbericht<br />

13 Risiken und Chancen<br />

13 Prognosebericht<br />

14 Marketing und Vertrieb<br />

14 „Für Meilenmillionäre“ – die <strong>Rheinbahn</strong>-Abokampagne<br />

14 <strong>Rheinbahn</strong> – Ich fahr doch nicht selbst<br />

15 Mobil in Düsseldorf oder: Das Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />

15 Neue Großkunden<br />

16 Gestiegene Zahlen beim SozialTicket<br />

16 Zehn Hochschulen vergeben SemesterTicket NRW<br />

16 Steigerungsraten beim HandyTicket<br />

16 Wegeleitung für Kunden einmal anders<br />

16 <strong>Rheinbahn</strong> bei Facebook<br />

17 Unternehmenskommunikation<br />

17 Mensch am Steuer<br />

18 Betrieb und Fahrzeuge<br />

18 <strong>Rheinbahn</strong> für Winterdienst gerüstet<br />

18 120.000 Stunden Mehrleistung bei der Stadtbahn<br />

19 Bundesweit beachtete Aktion: Studenten als Aushilfsfahrer<br />

19 Modernisierung der Stadtbahnen des Typs GT8SU<br />

19 50 neue Gelenkbusse für 15 Mio. Euro<br />

20 83 neue Ticketautomaten<br />

20 Start frei für den Bürgerbus in Heiligenhaus<br />

21 Infrastruktur<br />

21 Jahresübergreifende Maßnahmen<br />

21 Barrierefrei und stadtbahngerecht – Umbau von 1.100 Metern Heyestraße<br />

22 Allgemeiner Bau und Hochbau<br />

23 Verkauf der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />

23 Fahrwege<br />

24 Elektronische Systeme<br />

25 Koordination Stadtbahn und Barrierefreiheit<br />

26 Personalbericht<br />

26 Personalentwicklung<br />

29 Ausbildung<br />

29 Tarife


30 QUALITÄT STEIGERN – EINE ANSPRUCHSVOLLE UND FACETTENREICHE AUFGABE<br />

33 Gut angelegt: Investitionen in Bestehendes und Neues<br />

34 Neuer Glanz für ältere Schätze: Stadtbahnwagen GT8SU<br />

38 Umweltfreundlich, komfortabel, wirtschaftlich: 50 neue Gelenkbusse<br />

40 spurwerk.nrw – gemeinsam mehr erreichen!<br />

43 Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />

44 Wir fahren Sie – die neue Kampagne zu den privaten Seiten der Fahrerinnen und Fahrer<br />

50 Prominenter „Azubi“: Hannelore Kraft bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />

54 Gut gerüstet für die Zukunft: das Personalprojekt ZuPer<br />

58 Raum schaffen: das neue <strong>Rheinbahn</strong>haus in Lierenfeld<br />

63 Service und Engagement für unsere Kunden<br />

64 „Willkommen in der 1. Liga!“<br />

68 Lärmminderung – eine Aufgabe mit vielen Facetten<br />

70 Gut vorbereitet – auch auf extreme Bedingungen<br />

72 Eine Daueraufgabe: Qualitätssteigerung<br />

74 DER ABSCHLUSS<br />

76 Bilanz<br />

77 Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

78 Kapitalflussrechnung<br />

79 Allgemeine Erläuterungen<br />

79 Allgemeine Angaben<br />

79 Angaben zu Bilanzierungs-, Bewertungs- und Ausweismethoden<br />

80 Entwicklung des Anlagevermögens<br />

82 Erläuterungen zur Bilanz<br />

82 Anlagevermögen<br />

83 Umlaufvermögen<br />

87 Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

91 Sonstige Angaben<br />

91 Haftungsverhältnisse<br />

91 Sonstige fi nanzielle Verpfl ichtungen<br />

91 Latente Steuern<br />

92 Finanzinstrumente<br />

93 Organe der Gesellschaft<br />

93 Bezüge der Organe<br />

94 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

95 <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />

96 Impressum


05<br />

BERICHTE<br />

06 Organe der Gesellschaft<br />

06 Hauptversammlung<br />

07 Bericht des Aufsichtsrats<br />

08 Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

14 Marketing und Vertrieb<br />

17 Unternehmenskommunikation<br />

18 Betrieb und Fahrzeuge<br />

21 Infrastruktur<br />

26 Personalbericht


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Hauptversammlung<br />

Aufsichtsrat<br />

Andreas Hartnigk<br />

Vorsitzender<br />

Ratsherr<br />

Rechtsanwalt<br />

Düsseldorf<br />

Uwe David<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Betriebsratsvorsitzender<br />

Busfahrer<br />

Düsseldorf<br />

Michael Pink<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Betriebsrat<br />

Betriebsschlosser<br />

Düsseldorf<br />

Dirk Beyer<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Düsseldorf<br />

(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Annelies Böcker<br />

Ratsfrau<br />

Kauffrau<br />

Düsseldorf<br />

Norbert Czerwinski<br />

Ratsherr<br />

Angestellter<br />

Düsseldorf<br />

Heiko Goebel<br />

Stellv. Betriebsratsvorsitzender<br />

Sachbearbeiter<br />

Haan<br />

Prof. Dr. Michael<br />

Hoffmann-Becking<br />

Rechtsanwalt<br />

Düsseldorf<br />

Jörg Junkermann<br />

Straßenbahnfahrer<br />

Düsseldorf<br />

(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Dr. Stephan Keller<br />

Beigeordneter Stadt Düsseldorf<br />

Düsseldorf<br />

Manfred Jan Neuenhaus<br />

Ratsherr, Fraktionsvorsitzender<br />

und<br />

Geschäftsführer der<br />

FDP-Ratsfraktion<br />

Düsseldorf<br />

Thorsten Neufeld<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Datteln<br />

(ab 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Markus Raub<br />

Ratsherr und Vorsitzender<br />

der SPD-Ratsfraktion<br />

Rechtsanwalt<br />

Düsseldorf<br />

Reiner Schaaf<br />

Hilden<br />

(bis 30. April <strong>2012</strong>)<br />

Jürgen Scharoff<br />

Stabsstellenleiter<br />

interne Revision<br />

Willich<br />

Dieter Teske<br />

Betriebsrat<br />

Sachbearbeiter<br />

Ratingen<br />

Martin Volkenrath<br />

Ratsherr<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Düsseldorf<br />

Gustav Wilden<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

Duisburg<br />

Vorstand<br />

Dirk Biesenbach<br />

Sprecher des Vorstands<br />

Klaus Klar<br />

Vorstand und Arbeitsdirektor<br />

72. ordentliche Hauptversammlung<br />

der <strong>Rheinbahn</strong> AG am 24. April 2013<br />

Tagesordnung<br />

1. Verzicht auf die Formalitäten<br />

der Einberufung und Bekanntmachung<br />

laut Aktiengesetz<br />

2. Vorlage des vom Vorstand aufgestellten<br />

und durch den Aufsichtsrat festgestellten<br />

Jahresabschlusses <strong>2012</strong> mit dem Lagebericht<br />

der Gesellschaft und dem Bericht<br />

des Aufsichtsrats sowie dem Bericht<br />

des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong> AG über<br />

die Beziehungen der Gesellschaft zu<br />

verbundenen Unternehmen für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong> (Abhängigkeitsbericht)<br />

3. Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

4. Wahl des Abschlussprüfers für das<br />

Jahr 2013<br />

5. Vorlage des vom Vorstand aufgestellten<br />

und durch den Aufsichtsrat gebilligten<br />

Konzernabschlusses <strong>2012</strong> mit<br />

dem Lagebericht<br />

6. Verschiedenes<br />

06<br />

l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat wurde im Geschäftsjahr<br />

<strong>2012</strong> in sieben Plenarsitzungen und<br />

vier Ausschusssitzungen vom Vorstand<br />

über die Lage der Gesellschaft und ihre<br />

wirtschaftliche Entwicklung unterrichtet.<br />

Er hat die erforderlichen Beschlüsse nach<br />

intensiver Erörterung wichtiger Unternehmensplanungen<br />

und -ergebnisse<br />

gefasst. Die Unternehmensleitung<br />

wurde in der vorgeschriebenen Form<br />

überwacht.<br />

Am 30. April <strong>2012</strong> beschloss die Hauptversammlung,<br />

die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft, Düsseldorf, mit der<br />

Abschlussprüfung des Geschäftsjahres<br />

<strong>2012</strong> der <strong>Rheinbahn</strong> zu beauftragen. Die<br />

Auftragsvergabe durch den Aufsichtsrat<br />

erfolgte in Anwendung des Gesetzes<br />

zur Kontrolle und Transparenz im<br />

Unternehmensbereich (KonTraG). Die<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat die<br />

Buchführung, den Jahresabschluss, den<br />

Lagebericht der <strong>Rheinbahn</strong> und den<br />

Konzernabschluss geprüft und mit dem<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

„Nach dem abschließenden Ergebnis<br />

unserer Prüfung erteilen wir dem Bericht<br />

des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong> AG (<strong>Rheinbahn</strong>)<br />

über die Beziehungen der Gesellschaft<br />

zu verbundenen Unternehmen für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2012</strong> den folgenden<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

gemäß § 313 Absatz 3 AktG:<br />

Nach unserer pfl ichtgemäßen Prüfung<br />

und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des<br />

Berichts richtig sind,<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten<br />

Rechtsgeschäften nach den Umständen,<br />

die im Zeitpunkt ihrer Vornahme<br />

bekannt waren, die Leistungen der<br />

<strong>Rheinbahn</strong> AG nicht unangemessen<br />

hoch waren oder Nachteile ausgeglichen<br />

worden sind,<br />

3. bei den im Bericht aufgeführten<br />

Maßnahmen keine Umstände für<br />

eine wesentlich andere Beurteilung<br />

als die durch den Vorstand sprechen.<br />

Der Aufsichtsrat schließt sich nach<br />

eigener Prüfung dem Ergebnis des Abschlussprüfers<br />

an und billigt den Jahresabschluss,<br />

den Konzernabschluss und<br />

den Bericht des Vorstands der <strong>Rheinbahn</strong><br />

AG über die Beziehungen der Gesellschaft<br />

zu verbundenen Unternehmen<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong>.<br />

Dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern der <strong>Rheinbahn</strong><br />

AG spricht der Aufsichtsrat Dank<br />

und Anerkennung aus. Sie haben mit<br />

engagiertem Einsatz ihre Aufgaben<br />

erfolgreich erfüllt.<br />

Düsseldorf, im April 2013<br />

Andreas Hartnigk<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Darüber hinaus hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Pricewaterhouse-<br />

Coopers Aktiengesellschaft, Düsseldorf,<br />

den Bericht des Vorstands über<br />

die Beziehungen des Unternehmens<br />

zur Landeshauptstadt Düsseldorf und<br />

zu deren verbundenen Unternehmen<br />

geprüft und mit nachfolgendem<br />

Bestätigungsvermerk versehen:<br />

Düsseldorf, den 24. April 2013<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Josef Rakel, Wirtschaftsprüfer<br />

ppa. Christoph Drewes,<br />

Wirtschaftsprüfer“<br />

07<br />

l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Unternehmensergebnis (in Mio. Euro)<br />

–100<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

–95<br />

–90<br />

–85<br />

–80<br />

–75<br />

–70<br />

–65<br />

–60<br />

–55<br />

–50<br />

–45<br />

–40<br />

–35<br />

–30<br />

–25<br />

–20<br />

–15<br />

–10<br />

–5<br />

0<br />

–80,0 –75,8 –73,4 –71,4 –67,5 –63,8 –52,2 –41,9 –45,3 –52,6 –53,9 –52,6<br />

08 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

Geschäftliche Entwicklung<br />

und Rahmenbedingungen<br />

Im Zuge der Eurokrise verlangsamte sich<br />

die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im<br />

Geschäftsjahr. Die sich bereits im Laufe<br />

des Vorjahres abzeichnende Abkühlung<br />

der Konjunktur setzte sich <strong>2012</strong> fort.<br />

Insgesamt betrug das Wirtschaftswachstum<br />

0,7 Prozent. Der öffentliche Personennahverkehr<br />

– ÖPNV – als wichtiger<br />

Eckpfeiler für die Mobilität unserer<br />

Gesellschaft konnte einen Kundenzuwachs<br />

um 0,9 Prozent verzeichnen. Das<br />

Angebot der <strong>Rheinbahn</strong> AG nutzten<br />

insgesamt 216,9 Mio. Fahrgäste. Das<br />

sind 1,2 Mio. Fahrgäste mehr als im<br />

Vorjahr. Die Umsatzentwicklung war<br />

geprägt durch die Fahrpreiserhöhung<br />

des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)<br />

um 3,9 Prozent. Die Fahrgeldeinnahmen<br />

konnten um 7,7 Mio. Euro auf 175,7 Mio.<br />

Euro gesteigert werden.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> hat mit allen Aufgabenträgern<br />

rechtsgültig abgeschlossene<br />

Betrauungsregelungen. Die Gesellschaft<br />

nimmt damit die Übergangsregelungen<br />

der Verordnung (EG) Nr. 1370/2007<br />

in Anspruch.<br />

Die Gesellschaft hat im Geschäftsjahr<br />

ihre Busflotte weiter modernisiert<br />

und 110 neue Fahrzeuge (50 Gelenk-,<br />

60 Solobusse) bestellt. Mit dem Ziel<br />

deutlicher Spritspareffekte durch<br />

signifikante Gewichtsreduzierung<br />

beschafft die <strong>Rheinbahn</strong> 60 Leichtbaubusse<br />

des Herstellers VDL. Die Lieferung<br />

erfolgt zum Ende des zweiten<br />

Quartals 2013. Alle Fahrzeuge verfügen<br />

zudem über besonders emissionsarme<br />

Motoren und entsprechen dem aktuellen<br />

EEV-Abgasstandard (Enhanced<br />

Environmentally Friendly Vehicle). Aus<br />

dem 2003 abgeschlossenen Vertrag<br />

über die Lieferung von insgesamt<br />

76 Niederfl urstraßenbahnen (NF8U)<br />

sind im ersten Halbjahr <strong>2012</strong> die letzten<br />

acht Fahrzeuge in Betrieb genommen<br />

worden. Die Modernisierung der<br />

32 Züge des Stadtbahntyps GT8SU hat<br />

im Herbst 2011 begonnen und wird<br />

voraussichtlich bis Ende 2013 abgeschlossen<br />

sein.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> hat sich zur weiteren<br />

Sicherung ihrer künftigen Finanzierung<br />

im Geschäftsjahr erneut einem externen<br />

Rating unterzogen. Trotz der schwierigeren<br />

Rahmenbedingungen, die durch<br />

die Turbulenzen um den Euro ausgelöst<br />

wurden, hat die beauftragte Agentur<br />

Standard & Poor’s dem Unternehmen<br />

erneut seine hohe Kreditwürdigkeit<br />

bestätigt (Rating-Ergebnis AA–). Somit<br />

bleibt die <strong>Rheinbahn</strong> weiterhin eine<br />

attraktive Adresse für den Kapitalmarkt.<br />

Die Finanzierung künftiger Investitionen,<br />

vor allem der notwendigen<br />

Ersatzinvestitionen in die mittlerweile<br />

zum Teil schon mehr als 30 Jahre alten<br />

Stadtbahnanlagen, ist als kritisch zu<br />

bezeichnen, da Ersatzinvestitionen<br />

grundsätzlich nicht förderfähig sind<br />

und Fördermittel insbesondere aufgrund<br />

der schwierigen Haushaltslage der<br />

öffentlichen Hand nur begrenzt zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Im Geschäftsjahr wurde im Rahmen<br />

einer Revision des ÖPNV-Gesetzes NRW<br />

(ÖPNVG) eine Kürzung der Mittel zur<br />

Investitionsförderung nach § 12 ÖPNVG<br />

zugunsten der Betriebskosten des<br />

Schienenpersonennahverkehrs (SPNV)<br />

von 150 Mio. Euro auf 120 Mio. Euro<br />

beschlossen. Infolge der Verteilungssystematik<br />

bedeutet das allein für den<br />

VRR eine Kürzung um circa 23 Mio.<br />

Euro. Diese Mittel fehlen den Verkehrsunternehmen<br />

und Kommunen für<br />

Qualitätsverbesserungen bei der<br />

Infrastruktur des ÖPNV.<br />

Die nordrhein-westfälische Landesgruppe<br />

des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) gab <strong>2012</strong> bei der<br />

Beratungsgesellschaft Intraplan Consult<br />

GmbH ein Gutachten zum Investitionsbedarf<br />

in Auftrag, das Mitte <strong>2012</strong> veröffentlicht<br />

und dem zuständigen Minister<br />

sowie den Landtagsfraktionen in NRW<br />

zur Kenntnis gebracht wurde. Danach<br />

ergibt sich allein von <strong>2012</strong> bis 2016 ein<br />

Investitionsbedarf von 1,1 Mrd. Euro nur<br />

für die Unternehmen und Kommunen<br />

mit Straßen- und Stadtbahnsystemen<br />

in Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus<br />

werden bis 2025 zusätzliche Mittel in<br />

Höhe von 2 Mrd. Euro benötigt. Davon<br />

können Kommunen und Unternehmen<br />

maximal ein Viertel selbst fi nanzieren.<br />

Rechtsrahmen<br />

Der Bund hat das Personenbeförderungsgesetz<br />

– PBefG – mit Wirkung<br />

zum 1. Januar 2013 an die Verordnung<br />

(EG) Nr. 1370/2007 angepasst. Die<br />

Zulässigkeit von Direktvergaben an den<br />

internen Betreiber und der Vergabe von<br />

ausschließlichen Rechten ist nunmehr<br />

rechtssicher verankert. Eigenwirtschaftliche<br />

Verkehrsleistungen haben nach<br />

wie vor Vorrang, wenn sie ohne jegliche<br />

staatliche Zuwendungen erbracht<br />

werden. Allerdings ist der Vorrang<br />

dadurch eingeschränkt, dass „Rosinenpickerei“<br />

einzelner ertragreicher Linien<br />

und das Herauslösen aus einem im<br />

Nahverkehrsplan festgelegten Netz<br />

ausgeschlossen sind.<br />

Dagegen sorgt in Nordrhein-Westfalen<br />

das seit Mai <strong>2012</strong> geltende Tariftreueund<br />

Vergabegesetz – TVgG NRW –<br />

für neue Unwägbarkeiten. Verfahrensrechtliche<br />

Vorgaben und besondere<br />

Verpfl ichtungen zur Einhaltung strenger<br />

umwelt- und sozialpolitischer Normen<br />

führen zu einer deutlichen Belastung für<br />

die kommunalen Verkehrsunternehmen.<br />

09 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Fahrgastentwicklung Fahrgeldeinnahmen (in Mio. Euro)<br />

220<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

210<br />

200<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

203,4<br />

109,0<br />

207,2<br />

111,2<br />

208,2<br />

112,9<br />

209,1<br />

118,8<br />

210,2<br />

126,7<br />

212,3<br />

135,9<br />

213,7<br />

142,4<br />

214,3<br />

151,2<br />

214,6<br />

158,7<br />

214,9<br />

163,0<br />

215,7<br />

167,9<br />

216,9<br />

175,7<br />

10 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Organe der Gesellschaft l Hauptversammlung l Bericht des Aufsichtsrats l Lagebericht der Gesellschaft l<br />

l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Eine weitere Verschärfung ist durch die<br />

am 1. Februar 2013 in Kraft getretene<br />

Verordnung über repräsentative Tarifverträge<br />

eingetreten. Für den Bereich<br />

des öffentlichen Straßenpersonennahverkehrs<br />

(ÖSPV) ist ausschließlich der<br />

nordrhein-westfälische Spartentarifvertrag<br />

Nahverkehrsbetriebe – TV-N NW –<br />

als repräsentativ erklärt worden, was zu<br />

einer spürbaren Verteuerung der Fremdvergabe<br />

im Busbereich führt. Die Gesellschaft<br />

geht aber davon aus, dass die Verordnung<br />

auf Inhouse-Vergaben sowie<br />

während der Laufzeit der Bestandsbetrauung<br />

nicht anzuwenden ist.<br />

Nachhaltigkeit<br />

und Umweltschutz<br />

Als Mobilitätsdienstleister bringt die<br />

Gesellschaft werktäglich rund 720.000<br />

Menschen an ihr Ziel. Gemeinsam<br />

mit den Fahrgästen leistet sie damit<br />

einen aktiven Beitrag zum Klima- und<br />

Umweltschutz.<br />

Um die eigene Energiebilanz zu verbessern,<br />

setzt die <strong>Rheinbahn</strong> an vielen<br />

Stellen an. Dazu gehören außer energietechnischen<br />

Optimierungen bei Fahrzeugen<br />

(Hybrid- und Leichtbaubusse,<br />

Stadtbahnfahrzeuge NF8U) und beim<br />

Fahrverhalten auch eine unternehmensübergreifende<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Kooperation spurwerk.nrw, aus der sich<br />

bereits weitere Optionen zur Senkung<br />

des Energieverbrauchs ergeben haben.<br />

Nachhaltiges Handeln bedeutet<br />

für die <strong>Rheinbahn</strong>, Umweltaspekte zu<br />

berücksichtigen sowie ihrer sozialen<br />

und wirtschaftlichen Verantwortung<br />

gegenüber den Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, den Kunden und der<br />

Gesellschaft gerecht zu werden. Daher<br />

hat sie bereits im Jahr 2005 als Vollmitglied<br />

der UITP, des internationalen<br />

ÖPNV-Dachverbands, die Charta für<br />

nachhaltige Entwicklung unterzeichnet.<br />

Mit dieser Unterschrift verpfl ichtet sie<br />

sich, die drei Prinzipien einer nachhaltigen<br />

Entwicklung – die soziale, wirtschaftliche<br />

und ökologische Verträglichkeit –<br />

in ihren Aktivitäten fest zu verankern.<br />

Ertragslage<br />

Das Ergebnis des Jahres <strong>2012</strong> vor<br />

Ausgleichszahlungen für gemeinwirtschaftliche<br />

Leistungen des Verbunds<br />

beträgt –52,6 Mio. Euro (Vorjahr<br />

–53,9 Mio. Euro). Der Kostendeckungsgrad<br />

aus Fahrgeldeinnahmen, aus Erstattungen<br />

für die Beförderung Schwerbehinderter<br />

und Schüler sowie aus<br />

sonstigen Erträgen übersteigt mit<br />

nahezu 82 Prozent den Vorjahreswert<br />

und befi ndet sich damit auf sehr<br />

hohem Niveau.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> stellt ihren Aufgabenträgern<br />

gemäß Finanzierungsbescheid<br />

des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr gemeinwirtschaftliche<br />

Leistungen in Höhe<br />

von 131,4 Mio. Euro zur Verfügung.<br />

Von diesen Leistungen erwirtschaftet<br />

sie selbst 78,8 Mio. Euro, sodass sie<br />

einen Ausgleich von 52,6 Mio. Euro<br />

beansprucht.<br />

Die Ergebnisentwicklung der Gesellschaft<br />

gestaltet sich im Berichtsjahr<br />

äußerst positiv. Der laufende Umsatz liegt<br />

mit 203,5 Mio. Euro um 10,7 Mio. Euro<br />

über dem des Vorjahres. Die sonstigen<br />

betrieblichen Erträge erhöhen sich um<br />

6,1 Mio. Euro aufgrund höherer Auflösung<br />

von Rückstellungen und höherer<br />

Sachschäden-Erstattungen sowie<br />

höherer Erträge aus der Ergebnisabführung<br />

der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH.<br />

Bedingt durch intensive Investitionstätigkeit<br />

im Geschäftsjahr in Höhe von<br />

49,5 Mio. Euro (nach Abzug von Zuschüssen)<br />

steigen die Kapitalkosten<br />

um 4,8 Mio. Euro. Die Energiekosten<br />

betragen 23,4 Mio. Euro, nach 26,2 Mio.<br />

Euro im Vorjahr. Die durchschnittliche<br />

Nettoeinnahme je Fahrgast steigt um<br />

0,02 Euro auf 0,92 Euro.<br />

Im Berichtsjahr stieg die durchschnittliche<br />

Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

gegenüber dem Vorjahr (2.605)<br />

um 58 auf 2.663. Dies ist auf eine Erhöhung<br />

der Personalkapazität im Fahrdienst<br />

zurückzuführen, die wegen der<br />

umfangreichen Fahrplananpassungen<br />

im Rahmen einer Qualitätsoffensive<br />

zum Fahrplanwechsel im Juni <strong>2012</strong><br />

erfolgte.<br />

Die Verkehrsleistung im Berichtsjahr<br />

setzt sich aus 28,5 Mio. Kilometern im<br />

Bus- und 12,7 Mio. Kilometern im Bahnbereich<br />

zusammen. Viele verschiedene<br />

Marketing- und Vertriebsmaßnahmen<br />

wie Linienmarketing, KombiTickets und<br />

die intensivere Werbung für die Onlineund<br />

HandyTickets tragen zur Bindung<br />

und Neugewinnung von Kunden bei.<br />

Die Zahl der Abonnenten betrug zum<br />

Bilanzstichtag 216.100; in dieser Summe<br />

sind circa 2.800 SozialTicket-Nutzer enthalten.<br />

Damit besitzen von den rund eine<br />

Million Menschen im Bedienungsgebiet<br />

über 20 Prozent, also mehr als jeder<br />

fünfte Einwohner, ein Abonnement der<br />

<strong>Rheinbahn</strong>; im Stadtgebiet Düsseldorf ist<br />

fast jeder vierte Einwohner Abo-Kunde.<br />

Vermögens- und Finanzlage<br />

Die Bilanzsumme der Gesellschaft zum<br />

31. Dezember <strong>2012</strong> beträgt 695,1 Mio.<br />

Euro. Die Veränderung gegenüber dem<br />

Vorjahreswert (+15,1 Mio. Euro) resultiert<br />

hauptsächlich aus der Zunahme des Sachanlagevermögens<br />

durch Investitionen.<br />

Wesentliche Positionen des Anlagevermögens<br />

sind Gleisanlagen und Fahrzeuge<br />

für den Personenverkehr (139,1 Mio. bzw.<br />

189,5 Mio. Euro) sowie Beteiligungen<br />

(154,7 Mio. Euro).<br />

11 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Kapitalflussrechnung<br />

1.1. – 31.12.<strong>2012</strong><br />

Mittelveränderung aus laufender<br />

• Geschäftstätigkeit<br />

• Investitionstätigkeit<br />

• Finanzierungstätigkeit<br />

Veränderung der Zahlungsmittel<br />

Finanzmittelbestand am Jahresanfang<br />

Finanzmittelbestand am Jahresende<br />

Die Eigenkapitalquote beträgt<br />

39,2 Prozent. Die Finanzlage wird in<br />

der folgenden Kapitalfl ussrechnung<br />

dargestellt:<br />

<strong>2012</strong><br />

Mio. Euro<br />

2011<br />

Mio. Euro<br />

7,3 31,5<br />

–48,9 –50,8<br />

29,7 41,3<br />

–11,9 22,0<br />

50,8 28,8<br />

38,9 50,8<br />

Die Investitionstätigkeit im Geschäftsjahr<br />

betrifft im Wesentlichen Erneuerungsinvestitionen<br />

in die Schieneninfrastruktur<br />

sowie Zahlungen für neue Straßenbahnen<br />

und Busse.<br />

Die laufende Finanzierung ist durch die<br />

im Verkehrsverbund abgeschlossene<br />

Finanzierungsvereinbarung und die mit<br />

allen Aufgabenträgern im Bedienungsgebiet<br />

erzielten Betrauungsvereinbarungen<br />

für die nächsten Jahre gewährleistet.<br />

Zur Finanzierung der Investitionen<br />

hat die Gesellschaft weitere Darlehen<br />

aufgenommen.<br />

Öffentlicher Zweck<br />

Mit der Erbringung von Verkehrsleistungen<br />

im öffentlichen Personennahverkehr<br />

für die Stadt Düsseldorf sowie für die<br />

angrenzenden Kommunen und Kreise<br />

hat die <strong>Rheinbahn</strong> den ihr übertragenen<br />

öffentlichen Zweck erfüllt.<br />

Beziehung zu<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat<br />

im Jahr 2002 formal mitgeteilt, dass sie<br />

mit Mehrheit an der Gesellschaft beteiligt<br />

und herrschendes Unternehmen im<br />

Sinn des Aktiengesetzes ist. Da zwischen<br />

der Stadt Düsseldorf und der Gesellschaft<br />

kein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag<br />

besteht, ist ein<br />

Abhängigkeitsbericht zu erstellen.<br />

Der Abhängigkeitsbericht schließt mit<br />

der folgenden Erklärung: „Als Vorstand<br />

eines abhängigen Unternehmens<br />

erklären wir nach § 312 AktG, dass<br />

unsere Gesellschaft bei den im Abhängigkeitsbericht<br />

aufgeführten Rechtsgeschäften<br />

und Maßnahmen nach den<br />

Umständen, die uns zu dem Zeitpunkt<br />

bekannt waren, in dem die Rechtsgeschäfte<br />

vorgenommen oder die Maßnahmen<br />

getroffen oder unterlassen<br />

wurden, bei den Rechtsgeschäften eine<br />

angemessene Gegenleistung erhalten<br />

hat und dadurch, dass Maßnahmen<br />

getroffen oder unterlassen wurden,<br />

nicht benachteiligt wurde.“<br />

Nachtragsbericht<br />

Am 22. Februar 2013 ist durch den<br />

Aufsichtsrat der Gesellschaft beschlossen<br />

worden, 75,1 Prozent der Anteile an<br />

der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />

zu verkaufen. Weitere berichtsrelevante<br />

Sachverhalte lagen bis zum Zeitpunkt<br />

der Erstellung des Lageberichts nicht vor.<br />

12 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Risiken und Chancen<br />

Verunsicherungen lösen die Pläne<br />

aus dem Wirtschafts- und dem Umweltministerium<br />

aus, die Kosten aus der<br />

Energiewende im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes<br />

(EEG) auch auf<br />

den ÖPNV und damit anteilig auf die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> zu verlagern, indem bisherige<br />

Vergünstigungen beim Fahrstrom<br />

infrage gestellt werden. Dies würde zu<br />

erheblichen Mehrbelastungen der Verkehrsunternehmen<br />

– bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />

zu circa 4 Mio. Euro pro Jahr – und<br />

damit zu steigenden Ticketpreisen oder<br />

höheren Belastungen der Aufgabenträger<br />

führen. Außerdem bleibt hierbei<br />

die Tatsache unberücksichtigt, dass<br />

Verkehrsunternehmen als Mobilitätsdienstleister<br />

und ihre Nutzer generell<br />

den Zielen der Energiewende dienen<br />

bzw. einen wirkungsvollen Beitrag zur<br />

Schonung der Umwelt leisten.<br />

Europäisches und nationales Recht<br />

sowie die Haushaltssituation der öffentlichen<br />

Hand beeinfl ussen die künftige<br />

Entwicklung des Unternehmens.<br />

Die Gesellschaft beobachtet die Entwicklungen<br />

systematisch und bewertet die<br />

sich daraus ergebenden Risiken und<br />

Handlungsalternativen. Erwartet wird<br />

insbesondere die Weiterführung der<br />

Finanzierungsregelungen im Verkehrsverbund<br />

Rhein-Ruhr. Die Einhaltung der<br />

Kriterien einer beihilferechtskonformen<br />

Finanzierung und damit die Sicherung<br />

des Fortbestands schätzt die Gesellschaft<br />

als realistisch ein.<br />

des positiven Ratings, um die Finanzierung<br />

dieser Investitionen zukünftig<br />

sicherzustellen.<br />

Für den gemeinsam mit der Stadt<br />

Düsseldorf abgeschlossenen US-Cross-<br />

Border-Lease des Schienennetzes im<br />

Stadtgebiet besteht ein Risikohandbuch,<br />

in dem die vertraglich eingegangenen<br />

Verpfl ichtungen dokumentiert sind und<br />

Handlungsanweisungen zur Abwehr<br />

möglicher Risiken gegeben werden. In<br />

diesem Zusammenhang wurden im Geschäftsjahr<br />

weitere Abstimmungsprozesse<br />

mit dem Leasinggeber durchgeführt.<br />

Zu den wesentlichen Finanzinstrumenten<br />

der <strong>Rheinbahn</strong> AG zählen Finanzanlagen,<br />

Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

aus Lieferungen und Leistungen<br />

sowie Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten. Ziel der Gesellschaft<br />

ist es, Risiken zu vermeiden bzw. zu<br />

verringern. Ausfallrisiken werden kontinuierlich<br />

überwacht. Darüber hinaus<br />

werden die bestandsgefährdenden<br />

Risiken der <strong>Rheinbahn</strong>, aber auch die<br />

sich kurz- und mittelfristig abzeichnenden<br />

wirtschaftlichen Risiken und Chancen<br />

im Rahmen des Risikomanagementsystems<br />

erfasst, bewertet und auf Änderungen<br />

regelmäßig überprüft. Derzeit<br />

sind keine bestandsgefährdenden<br />

Risiken zu erkennen.<br />

Insgesamt besteht ein zuverlässiges<br />

Steuerungs- und Frühwarnsystem. Die<br />

Revision als unabhängige Kontrollinstanz<br />

der Gesellschaft ergänzt durch ihre Prüftätigkeit<br />

die Risikoüberwachung.<br />

Prognosebericht<br />

In den Wirtschaftsplänen für die Jahre<br />

2013 und 2014 geht das Unternehmen<br />

von einem Ergebnis von –59,0 Mio.<br />

Euro bzw. –59,6 Mio. Euro aus. Die<br />

Ergebnisentwicklung ist im Wesentlichen<br />

geprägt durch höhere Kapitalkosten.<br />

Sowohl die in den vergangenen Jahren<br />

gestiegene als auch die in den Folgejahren<br />

weiterhin steigende Investitionstätigkeit<br />

(für Busse, Modernisierung<br />

GT8SU, Zugsicherungstechnik, Barrierefreiheit,<br />

ITCS etc.) führt zu einer deutlich<br />

steigenden Fremdkapitalaufnahme.<br />

Der zu erwartende Fahrgastzuwachs<br />

und Tarifanpassungen führen zu höheren<br />

Umsätzen. Diese positiven Erwartungen<br />

gleichen jedoch steigende Kosten insbesondere<br />

aufgrund hoher Investitionstätigkeit<br />

nicht vollständig aus.<br />

Die Beträge für den Fremdnutzerausgleich<br />

und den Ausgleichsbetrag SPNV<br />

werden für <strong>2012</strong> auf Basis aktueller<br />

Erhebungen neu ermittelt. Die endgültige<br />

Auswirkung auf die Ergebnisse<br />

ist noch nicht bekannt.<br />

Das Restrukturierungsprogramm zur<br />

Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

wird auch in den Folgejahren fortgesetzt<br />

und bleibt nach wie vor eine wichtige<br />

Aufgabe der Gesellschaft. Der prognostizierte<br />

Kostendeckungsgrad wird mit<br />

rund 80 Prozent weiterhin auf sehr<br />

hohem Niveau bleiben.<br />

Für die Finanzierung mittel- und langfristig<br />

notwendiger Investitionen in die<br />

Schieneninfrastruktur und in Schienenfahrzeuge<br />

müssen Finanzierungsmittel<br />

aufgenommen werden. Die <strong>Rheinbahn</strong><br />

entwickelt Lösungen, unter Nutzung<br />

Eine Chance für die <strong>Rheinbahn</strong> besteht<br />

in den weiter steigenden Fahrgastzahlen.<br />

Der seit Jahren bestehende positive<br />

Trend wird unterstützt durch steigende<br />

Energiepreise und das wachsende<br />

Umweltbewusstsein in der Gesellschaft.<br />

13 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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l Marketing und Vertrieb l Unternehmenskommunikation | Betrieb und Fahrzeuge l Infrastruktur l Personalbericht l<br />

Marketing und Vertrieb<br />

TYPISCH<br />

DÜSSELDORF:<br />

MAN LÄSST<br />

SICH ZUR ARBEIT<br />

CHAUFFIEREN.<br />

„Für Meilenmillionäre“ –<br />

die <strong>Rheinbahn</strong>-Abokampagne<br />

„<strong>Rheinbahn</strong> –<br />

Ich fahr doch nicht selbst“<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> ist das ganze Jahr über<br />

ein attraktives Beförderungsmittel. Vor<br />

allem in der kalten, nassen Jahreszeit<br />

wächst das Interesse der Kunden, auf<br />

Bus und Bahn umzusteigen. Um die<br />

vertriebliche Belastung, die eine erhöhte<br />

Zahl an Abo-Neueinsteigern mit sich<br />

bringt, besser zu verteilen, betonten wir<br />

mit einer ganzjährigen, klaren Informationspolitik<br />

die Vorteile eines Abonnements.<br />

Kunden des Bartarifs sowie<br />

Neukunden bestätigten diese Strategie.<br />

Der Fahrplanwechsel im Juni <strong>2012</strong><br />

bot die Gelegenheit, die Fahrzeiten<br />

stark zu verändern, um die Anschlüsse<br />

für unsere Kunden verlässlicher zu<br />

machen und unsere Dienstleistungsqualität<br />

weiter zu erhöhen.<br />

Diese Umstellung begleiteten wir mit<br />

präzisen Informationen an den Haltestellen<br />

und in den Fahrzeugen. Darüber<br />

hinaus weckten wir die Aufmerksamkeit<br />

mit einer großangelegten Kampagne:<br />

„<strong>Rheinbahn</strong> – Ich fahr doch nicht selbst.“<br />

Die Kernaussagen der Kampagne lauteten:<br />

„Die Pünktlichkeit wird verbessert“<br />

sowie „Anschlussbeziehungen sind<br />

optimiert“. Dass diese Botschaften ankamen,<br />

bestätigten uns die Reaktionen<br />

von Kunden.<br />

14 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Mobil in Düsseldorf oder:<br />

Das Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />

Multimodaler Verkehr hat Zukunft –<br />

davon sind wir überzeugt. Der Fachbegriff<br />

„Multimodalität“ bezeichnet<br />

eine mehrgliedrige Transportkette mit<br />

unterschiedlichen Verkehrsträgern<br />

für die Beförderung von Gütern oder<br />

Personen. Das heißt, dass mehr und<br />

mehr Kunden – insbesondere in Großstädten<br />

wie Düsseldorf – verschiedene<br />

Verkehrsmittel nutzen möchten, die<br />

kombiniert angeboten werden.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> entwickelte mit ihren<br />

Kooperationspartnern unterschiedliche<br />

Modelle, die <strong>2012</strong> auf den Markt<br />

gebracht wurden:<br />

• „Mobil in Düsseldorf“ – das<br />

neue Bus-Bahn-Auto-Rad-Ticket<br />

mit car2go und Nextbike,<br />

• 12 Monate lang je 15 Minuten<br />

frei fahren für alle <strong>Rheinbahn</strong>abonnenten<br />

mit DriveNow,<br />

• ein 90-Minuten-Carsharing-Paket<br />

zum monatlichen Kauf für alle<br />

<strong>Rheinbahn</strong>abonnenten mit<br />

car2go.<br />

Für weniger als 75 Euro im Monat gibt<br />

es die „Flatrate“ für ganz Düsseldorf.<br />

Die Stadt Düsseldorf sowie der Verkehrsverbund<br />

Rhein-Ruhr (VRR) beteiligten<br />

sich koordinierend an der Entwicklung<br />

dieser Angebote. Wir sind überzeugt,<br />

dass unsere Kooperationen als Modelle<br />

auf weitere multimodale Projekte<br />

im öffentlichen Personennahverkehr<br />

ausstrahlen.<br />

Neue Großkunden<br />

Zahlreiche Großkunden beziehen bereits<br />

FirmenTickets von uns, die sie an ihre<br />

Mitarbeiter weitergeben. <strong>2012</strong> konnten<br />

wir weitere Unternehmen gewinnen,<br />

unter anderem die Versicherungsgesellschaft<br />

Ergo, die Stadttöchter Awista und<br />

Bädergesellschaft, den Landtag NRW,<br />

die Helaba und andere.<br />

Insgesamt verkauften wir im Berichtsjahr<br />

57.230 FirmenTickets bzw. Tickets<br />

mit Großkundenrabatt, was einem Umsatz<br />

von rund 34,5 Mio. Euro entspricht.<br />

Damit erzielten wir den höchsten Wert,<br />

seitdem wir derartige Rahmenvereinbarungen<br />

mit Unternehmen und<br />

Institutionen anbieten.<br />

15 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Marketing und Vertrieb<br />

SozialTicket: Absatz in Stück seit November 2011<br />

Wertmarken<br />

Chipkarten<br />

12,0 T<br />

10,0 T<br />

8,0 T<br />

6,0 T<br />

4,0 T<br />

2,0 T<br />

0<br />

November 1.125 2.715 3.840<br />

Dezember 1.867 4.718 6.585<br />

Januar 2.361 5.259 7.620<br />

Februar 2.601 6.128 8.729<br />

März 2.665 6.590 9.255<br />

April 2.731 6.484 9.215<br />

Mai 2.737 7.061 9.798<br />

Juni 2.748 6.956 9.704<br />

Juli 2.745 6.665 9.410<br />

August 2.817 6.706 9.523<br />

September 2.851 7.630 10.481<br />

Oktober 2.777 7.841 10.618<br />

November 2.715 8.204 10.919<br />

Gestiegene Zahlen<br />

beim SozialTicket<br />

Seit Ende 2011 bietet die <strong>Rheinbahn</strong><br />

auch ein SozialTicket an, das auf Antrag<br />

Empfänger von Hartz IV, Sozialhilfe,<br />

Wohngeld, Alterssicherung sowie anerkannte<br />

Asylbewerber erhalten. Es kostet<br />

monatlich 29,90 Euro. Der Verwaltungsaufwand<br />

für die Ausstellung ist erheblich,<br />

in einigen Kommunen gibt es Debatten<br />

über die jeweils zu erbringenden<br />

Leistungen der Verwaltung.<br />

Steigerungsraten<br />

beim HandyTicket<br />

Erfreulich entwickelte sich der Verkauf<br />

der HandyTickets. Laut Plan war ein<br />

Umsatz von 600.000 Euro vorgesehen.<br />

Tatsächlich erzielten wir über 614.000<br />

Euro, ein Mehr von 2,4 Prozent. Gegenüber<br />

2011 steigerten wir die Verkäufe<br />

sogar um 37,1 Prozent.<br />

Wegeleitung für Kunden<br />

einmal anders<br />

Wir funktionierten Schaltschränke zur<br />

Wegeführung um. Sie weisen eine<br />

markante Größe auf, befi nden sich an<br />

prominenter Stelle und sind relativ<br />

einfach mit praktischen Informationen<br />

auszurüsten. Da sich die verschiedenen<br />

Schaltschränke nicht alle im Besitz der<br />

<strong>Rheinbahn</strong> befi nden, wird für weitere<br />

Aktionen noch erheblicher Aufwand zu<br />

treiben sein, doch Sinn und Erfolg dieser<br />

Idee stehen schon jetzt außer Frage.<br />

<strong>Rheinbahn</strong> bei Facebook<br />

Zehn Hochschulen vergeben<br />

SemesterTicket NRW<br />

Unser Kundenstamm wächst: Insgesamt<br />

zehn Hochschulen bieten nun das<br />

SemesterTicket für ihre Studierenden<br />

an. Mit diesem Ticket fahren Studenten<br />

der Vertragshochschulen NRW-weit. Das<br />

Ticket ist automatisch im Semesterbeitrag<br />

enthalten, den die Studierenden<br />

an die Hochschule bezahlen.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> bietet an allen Haltestellen<br />

Fahrpläne mit Streckenabbildung,<br />

teilweise auch Umgebungspläne, an.<br />

Doch gerade für auswärtige Fahrgäste<br />

und Ortsunkundige ist es manchmal<br />

schwierig, sich schnell zu orientieren<br />

und zu erkennen, wo sich etwa die<br />

nächstgelegene Haltestelle zum Umsteigen<br />

befi ndet oder in welche Richtung<br />

eine bestimmte Linie fährt. Um hier mehr<br />

Service für unsere Kunden zu bieten,<br />

unternahmen wir einen Pilotversuch.<br />

Bei unseren Kommunikationsmaßnahmen<br />

müssen wir berücksichtigen,<br />

dass wir viele Zielgruppen, besonders<br />

jüngere, heute am besten in sozialen<br />

Netzwerken erreichen. Bereits seit 2011<br />

sind wir auf diesen Plattformen aktiv.<br />

Ende <strong>2012</strong> verzeichneten wir auf www.<br />

facebook.com/<strong>Rheinbahn</strong> schon mehr<br />

als 2.000 „Likes“. Sie bestätigen, dass<br />

wir mit unseren Informationen sowie den<br />

launigen Geschichten und Bildern aus<br />

dem <strong>Rheinbahn</strong>leben richtig liegen.<br />

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Unternehmenskommunikation<br />

Mensch am Steuer<br />

Jeder zweite <strong>Rheinbahn</strong>er arbeitet<br />

als Bahn- oder Busfahrer. Von morgens<br />

vier bis weit nach Mitternacht sind sie<br />

ständig unterwegs, mit riesigen Fahrzeugen.<br />

Häufi g werden sie wahrscheinlich<br />

kaum als Individuum wahrgenommen,<br />

sondern werden fast zu einem<br />

Teil des Fahrzeugs, das sie bewegen.<br />

Um klarzumachen, dass es immer Menschen<br />

sind, die hier die Welt in Bewegung<br />

halten, kreierte die <strong>Rheinbahn</strong> eine<br />

neue Imagekampagne. Im Mittelpunkt<br />

stehen die Fahrerinnen und Fahrer – und<br />

ihre Hobbys. 29 Menschen, die hauptberufl<br />

ich unsere Kunden befördern,<br />

gewähren einen Blick in ihr Privatleben.<br />

29 Menschen mit 29 Hobbys – vielfach<br />

unerwartet, exotisch, selbstlos und<br />

ehrenamtlich. Im dritten Quartal <strong>2012</strong><br />

wurden die ersten Motive plakatiert<br />

und periodisch immer wieder in den<br />

Mittelpunkt gerückt.<br />

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Betrieb und Fahrzeuge<br />

<strong>Rheinbahn</strong> für<br />

Winterdienst gerüstet<br />

Bei starkem Schneefall in kurzer Zeit den<br />

Verkehr in einer Großstadt aufrechtzuerhalten<br />

ist immer eine Herausforderung.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> hat Konsequenzen aus<br />

dem Umgang mit den Rekordschneefällen<br />

der Vorjahre gezogen. Zum einen wurden<br />

die Dienstpläne erheblich erweitert, zum<br />

anderen beschafften wir zusätzliche Räumfahrzeuge.<br />

Parallel gab es eine engere<br />

Kooperation mit der Awista, dem Entsorgungsunternehmen,<br />

das auch für die<br />

Straßenreinigung und den Winterdienst<br />

zuständig ist, sowie eine verbesserte<br />

Kundeninformation.<br />

Ein wichtiges Gerät kam hinzu: ein neuer<br />

Schneepfl ug für unsere Gleise. Auf Basis<br />

eines GT8SU-Triebdrehgestells konstruierten<br />

die Mitarbeiter der <strong>Rheinbahn</strong>werkstätten<br />

einen neuen „Vorstellschneepfl ug“,<br />

so der Fachbegriff. Er verfügt über ein<br />

hydraulisch verstellbares Räumschild<br />

und wird von einem sechsachsigen<br />

Gelenkwagen bewegt. Während des<br />

Einsatzes sitzt neben dem Fahrer ein<br />

Mitarbeiter, der das Räumschild steuert.<br />

Eine schwenkbare Auswurfsperre sorgt<br />

dafür, dass die Schneemassen – zum<br />

Beispiel an Haltestellen – nicht auf die<br />

Bahnsteige geschoben werden. Wenn<br />

sich der neue Schneepfl ug im Einsatz<br />

bewährt, werden zwei weitere Exemplare<br />

gebaut.<br />

120.000 Stunden Mehrleistung<br />

bei der Stadtbahn<br />

Gestiegene Verkehrsdichte, die zunehmenden<br />

Fahrgastströme beim Ein- und<br />

Aussteigen, die steigende Zahl älterer<br />

Fahrgäste und dadurch längere Wechselzeiten<br />

sowie die Nachteile der weiterhin<br />

nicht vollständig umgesetzten ÖPNV-<br />

Beschleunigungsmaßnahmen in Düsseldorf<br />

wirken sich unmittelbar auf die<br />

Personalsituation bei der Stadtbahn aus.<br />

Mit hohem betrieblichen, fi nanziellen<br />

und organisatorischen Aufwand setzten<br />

wir eine bereits 2011 begonnene<br />

Qualitätsoffensive zum Fahrplanwechsel<br />

im Juni <strong>2012</strong> fort. Rund 120.000 Mehrstunden<br />

wurden für Straßenbahn und Bus<br />

zur Verfügung gestellt. Das entspricht<br />

einer Aufwandssteigerung von 2,65 Mio.<br />

Euro. Es wurden neue Fahrerinnen und<br />

Fahrer eingestellt und ausgebildet sowie<br />

mehr Fahrzeuge bereitgestellt. Diese<br />

Maßnahmen sorgen für höhere Pünktlichkeit<br />

und Verlässlichkeit, optimierte<br />

Anschlüsse und eine größere Fahrplanstabilität.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> stellt damit<br />

bestehende und neue Kunden zufrieden<br />

und verbessert gleichzeitig die Arbeitsbedingungen<br />

der Mitarbeiter spürbar.<br />

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Bundesweit beachtete Aktion:<br />

Studenten als Aushilfsfahrer<br />

Modernisierung der Stadtbahnen<br />

des Typs GT8SU<br />

50 neue Gelenkbusse<br />

für 15 Mio. Euro<br />

Am 23. Juli nahmen eine Frau und drei<br />

Männer, die Studierende verschiedener<br />

Fachrichtungen sind, ihre Ausbildung<br />

zum Stadtbahnfahrer auf. Sie waren aus<br />

rund 20 Bewerbern ausgewählt worden<br />

und absolvierten zunächst den Straßenbahn-Grundlehrgang,<br />

dann folgte sofort<br />

die Stadtbahnausbildung. Alle vier meisterten<br />

nach gut zehn Wochen Praxisund<br />

Theorieschulung die Prüfungen mit<br />

Bravour. Seit Anfang Oktober sind die<br />

Studierenden selbstverantwortlich regelmäßig<br />

auf den Linien U75 und U78<br />

im Einsatz.<br />

Die Personalplaner in anderen ÖPNV-<br />

Unternehmen verfolgen unser Projekt<br />

mit viel Interesse. Auch sie müssen zu<br />

neuen Mitteln greifen, um den Fahrerbedarf<br />

zu decken. Die Anwerbung<br />

von Studierenden ist eins von vielen.<br />

Bis 2013 modernisiert die <strong>Rheinbahn</strong><br />

32 ihrer Stadtbahnwagen des Typs<br />

GT8SU (Gelenktriebwagen, 8-achsig,<br />

Stadtbahn, Umbau). Die Fahrzeuge<br />

stammen aus den 70er-Jahren und<br />

fahren überwiegend auf der Linie U75,<br />

bei Großveranstaltungen auch auf<br />

der U77. Ende <strong>2012</strong> war das erste<br />

Dutzend voll.<br />

Die Kosten für die Modernisierung<br />

aller 32 Fahrzeuge belaufen sich auf<br />

rund 10,5 Mio. Euro. Der Fahrgastbetrieb<br />

mit den aufpolierten GT8SU<br />

ist bis circa 2017 vorgesehen; dann<br />

steht eine Ersatzbeschaffung für<br />

die 32 Züge an.<br />

Die überwiegende Mehrheit der Fahrzeuge<br />

des polnischen Herstellers Solaris<br />

wurde <strong>2012</strong> geliefert, die restlichen<br />

trafen bis Ende Januar 2013 ein. Die<br />

18 Meter langen und rund 16,7 Tonnen<br />

schweren Busse fahren besonders sauber:<br />

Die Motoren erfüllen – kombiniert<br />

mit einem Abgaspartikelfi lter – die<br />

anspruchsvollste Abgasnorm Euro 5 EEV<br />

(Enhanced Environmentally Friendly<br />

Vehicle). Der stehende Motor mit<br />

265 kW Leistung ist für die Werkstattmitarbeiter<br />

leichter zugänglich.<br />

Die Fahrzeuge sind mit drei unabhängig<br />

voneinander funktionierenden Dachluken-Klimaanlagen<br />

ausgestattet, die<br />

für angenehme Luft für Fahrgäste und<br />

Fahrer sorgen. Im Innenraum gibt es<br />

eine wartungsfreie und energieeffi ziente<br />

LED-Beleuchtung. Zur internationalen<br />

Fachmesse MEDICA waren die Gelenkbusse<br />

das erste Mal im Einsatz.<br />

19 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Betrieb und Fahrzeuge<br />

83 neue Ticketautomaten<br />

Die vier Verkehrsunternehmen aus<br />

Dortmund (DSW21), Duisburg (DVG),<br />

Essen (EVAG) und Düsseldorf schrieben<br />

insgesamt 299 stationäre Ticketautomaten<br />

gemeinsam europaweit aus und<br />

erteilten den Auftrag einem Dortmunder<br />

Hersteller, der ICA Traffi c GmbH. 83 Automaten<br />

mit Kosten von über 2 Mio. Euro<br />

bezog die <strong>Rheinbahn</strong>. Die vier Besteller<br />

sind mit sechs weiteren Verkehrsunternehmen<br />

aus Nordrhein-Westfalen unter<br />

dem Namen spurwerk.nrw zusammengeschlossen,<br />

unter anderem mit dem Ziel,<br />

durch gemeinsame Neubeschaffungen<br />

wirtschaftliche Vorteile zu erreichen.<br />

Die Automaten gehören zur neuesten<br />

Gerätegeneration und entsprechen<br />

den aktuellen Anforderungen an eine<br />

behindertengerechte Gestaltung der<br />

Hardware sowie an die verschiedenen<br />

Funktionen und die Benutzerführung.<br />

Die Geräte sind kundenfreundlich und<br />

vandalismusresistent ausgestattet.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> gehört gemeinsam<br />

mit drei anderen Verkehrsunternehmen<br />

zu den ersten, die einige der Automaten<br />

mit einem „Banknoten-Recycler“ ausrüsten,<br />

der Wechselgeld herausgibt.<br />

Fahrgäste können so auch mit größeren<br />

Scheinen bezahlen. Weitere kundenfreundliche<br />

Funktionen sind eine Fahrplanauskunft<br />

und ein Barcode-Leser,<br />

der zum Beispiel HandyTickets oder<br />

Ticket2Print verarbeiten kann.<br />

Start frei für den Bürgerbus<br />

in Heiligenhaus<br />

Seit Anfang November <strong>2012</strong> ist ein<br />

Kleinbus mit der Linienbezeichnung BB2<br />

in Heiligenhaus im Einsatz. Der Bürgerbus<br />

sorgt dort für Mobilität, wo der<br />

reguläre Linienverkehr nicht hinkommt.<br />

Das Besondere: Am Steuer sitzen keine<br />

<strong>Rheinbahn</strong>fahrer, sondern Ehrenamtler,<br />

die an einer Schulung mit Fahrprüfung<br />

und einer ärztlichen Untersuchung teilgenommen<br />

haben. Die <strong>Rheinbahn</strong> betreibt<br />

das alternative Beförderungsmodell in<br />

Zusammenarbeit mit der Stadt Heiligenhaus<br />

und dem Bürgerbusverein, der für<br />

die Abwicklung, den Fahrplan und den<br />

Einsatz der Fahrer sorgt. Eine Runde<br />

dauert 54 Minuten, angefahren werden<br />

28 Haltestellen.<br />

Die guten Erfahrungen mit dem ersten<br />

Bürgerbus der <strong>Rheinbahn</strong> in Erkrath<br />

(Linie BB1) waren bei der Vorbereitung<br />

der neuen Linie sehr hilfreich.<br />

20 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Infrastruktur<br />

Jahresübergreifende<br />

Maßnahmen<br />

Der mit vorbereitenden Arbeiten bereits<br />

2009 begonnene Umbau und die<br />

Erweiterung des Betriebshofs Lierenfeld<br />

wurden vollendet, restliche Arbeiten<br />

erledigt.<br />

Im Zug des Baus der Wehrhahnlinie<br />

und des Kö-Bogens erfolgen weitere<br />

Oberfl ächenmaßnahmen. Dazu zählten<br />

Gleisverlegungen sowie deren Rückverlegungen,<br />

Sperrungen, Schienenersatzverkehr,<br />

also Busse statt Bahnen, Umleitungen,<br />

Haltestellenverlegungen – das<br />

alles verbunden mit großem betrieblichen<br />

Organisationsaufwand. Das Volumen<br />

betrug im Berichtsjahr 242.000 Euro,<br />

Kostenträger ist die Stadt Düsseldorf.<br />

Barrierefrei und stadtbahngerecht<br />

– Umbau von 1.100 Metern<br />

Heyestraße<br />

Ein Großprojekt, das in nur fünf Wochen<br />

abgeschlossen wurde: Die <strong>Rheinbahn</strong><br />

baute auf der Heyestraße Gleise, Oberleitungen<br />

und Haltestellen der Linie 703<br />

stadtbahngerecht und barrierefrei um.<br />

Der Bau der Wehrhahnlinie macht sich<br />

damit auch in Gerresheim bemerkbar,<br />

denn der Umbau steht im Zusammenhang<br />

mit der künftigen Zubringerfunktion<br />

der Linie 703 zum U-Bahn-Ast,<br />

der sich noch im Bau befi ndet.<br />

Bis 2015 entstehen für die neuen Stadtbahnen<br />

des Typs NF8U die Zugänge,<br />

die Rampen sowie längere Bahnsteige.<br />

Zwei gekoppelte Züge erreichen nämlich<br />

eine Länge von 60 Metern. Wenn es so<br />

weit ist, wird aus der Linie 703 die U73,<br />

also aus der Straßen- eine Stadtbahnlinie.<br />

Letztere zeichnet sich durch eine<br />

aufwendigere technische Ausstattung<br />

aus – verbunden mit höheren technischen<br />

und baulichen Ansprüchen.<br />

Für die Fahrgäste dürfte die Barrierefreiheit<br />

das wichtigste Umbaumerkmal<br />

sein. Die Flächen an den Haltestellen<br />

Hardenbergstraße, Dörpfeldstraße und<br />

Schönaustraße baute die <strong>Rheinbahn</strong><br />

zu diesem Zweck höher, sodass den<br />

Kunden nun ein niveaugleicher, also<br />

stufenloser, Einstieg in die Niederfl urfahrzeuge<br />

zur Verfügung steht.<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> erneuerte 1.400 Meter<br />

Fahrleitungen und 45 Masten auf<br />

dem Abschnitt und verlegte 1.150 Meter<br />

neue Gleise. 3,1 Mio. Euro wurden<br />

in Planung und Bau investiert, die<br />

Dynamischen Fahrgastinformationen<br />

(DyFa) an drei Haltestellen zählen<br />

dazu.<br />

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-<br />

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Infrastruktur<br />

Erstmals übernahm die <strong>Rheinbahn</strong><br />

die Abwicklung sämtlicher Arbeiten –<br />

in Abstimmung mit dem städtischen<br />

Tiefbau- und Gartenamt, den Stadtentwässerungsbetrieben<br />

sowie dem Amt<br />

für Verkehrsmanagement. Über die für<br />

uns normalerweise anfallenden Aufgaben<br />

wie Gleis- und Fahrleitungsbau<br />

hinaus bewältigten wir auch die Kanalbauarbeiten,<br />

die Anlage von Grünfl ächen<br />

und von Rad- und Gehwegen sowie von<br />

Fahrbahnen und Parkfl ächen in eigener<br />

Regie. Durch die umfassende Planung<br />

und die präzise Ausführung konnten<br />

wir gegenüber den Anwohnern sämtliche<br />

Zusagen zu den Terminen und<br />

zum Ablauf einhalten – und unsere<br />

Kompetenz und Zuverlässigkeit unter<br />

Beweis stellen.<br />

Allgemeiner Bau<br />

und Hochbau<br />

In der Zentralwerkstatt in Heerdt<br />

wurden die Druckluft- und Hydraulikwerkstätten<br />

aufwendig umgebaut bzw.<br />

verlagert. Diese Maßnahmen sind Teil<br />

des Konzepts 2015+. Es läuft über<br />

mehrere Jahre und hat zum Ziel, eine<br />

bessere Organisation, standardisierte<br />

Arbeitsplätze und eine höhere Transparenz<br />

der Arbeitsabläufe zu erreichen.<br />

Damit begegnen wir auch den steigenden<br />

technischen Anforderungen an<br />

Fahrzeuge und Anlagen.<br />

Im Betriebshof Mettmann wurde ein<br />

Blockheizkraftwerk eingebaut, da es der<br />

wirtschaftlich sinnvollste Ersatz für die<br />

bestehende Ölheizungsanlage von 1988<br />

ist. Erwogen wurde auch die Umstellung<br />

der alten Anlage auf Erdgasbetrieb. Letztlich<br />

fi el vor dem Hintergrund der zu<br />

erwartenden fi nanziellen Anreize (Stromerzeugungsbonus,<br />

Mineralölsteuererstattung<br />

und zusätzliche Nutzung<br />

der Abwärme zu Heizzwecken) die<br />

Entscheidung zugunsten des Blockheizkraftwerks.<br />

Die Anlage amortisiert sich<br />

nach drei bis vier Jahren Betriebszeit.<br />

Ende <strong>2012</strong> fi el die endgültige Entscheidung<br />

für den Neubau des Verwaltungsgebäudes<br />

auf dem Gelände des<br />

Betriebshofs Lierenfeld. Bereits abgeschlossen<br />

wurden die Leistungsphase 1<br />

(Grundlagenermittlung) und 2 (Vorentwurf).<br />

Die Phase 3 (Entwurf) folgt<br />

und wird Anfang 2013 beendet. Die<br />

Bauvoranfrage bei der Stadt Düsseldorf<br />

ist eingereicht. Das neue, moderne<br />

Verwaltungsgebäude wird die Arbeitsbedingungen<br />

der jetzigen und der<br />

zukünftigen Mitarbeiter verbessern und<br />

dazu beitragen, dass die <strong>Rheinbahn</strong> auch<br />

in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber<br />

bleibt. Der Betriebshof Lierenfeld ist<br />

bereits Standort und Arbeitsplatz für<br />

rund 950 Mitarbeiter, voraussichtlich<br />

Ende 2016 werden 340 Mitarbeiter aus<br />

Oberkassel und später auch aus der Leitstelle<br />

Heinrich-Heine-Allee umziehen.<br />

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Verkauf der<br />

<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH<br />

Wir wollen uns in Zukunft noch mehr<br />

auf unsere Kernaufgaben konzentrieren,<br />

daher haben wir im Berichtsjahr den<br />

Verkauf von 830 Werkswohnungen –<br />

genauer: von 75,1 Prozentanteilen an<br />

unserer Tochter <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien<br />

GmbH – an die Düsseldorfer Wohnungsgenossenschaft<br />

(DWG) vorbereitet, der<br />

2013 vollzogen werden soll. Die Genossenschaft<br />

ist ein Käufer, der für sicheres<br />

und soziales Wohnen steht, sodass<br />

die bisherigen Mieter – überwiegend<br />

<strong>Rheinbahn</strong>er – keine Nachteile zu<br />

befürchten haben.<br />

Fahrwege<br />

Für die Fahrstromversorgung wurden<br />

insgesamt rund 1,6 Mio. Euro investiert.<br />

Auf die Fahrleitungsanlagen entfi elen<br />

1 Mio. Euro, auf die Unterwerke<br />

570.000 Euro. Die Strecke von der<br />

Kalkumer Schlossallee bis zum Haltepunkt<br />

Wittlaer wurde ausgebaut sowie<br />

die Fahrleitung einschließlich der Maste<br />

und Wandanker an den Gebäuden<br />

entlang der Corneliusstraße, von der<br />

Herzogstraße bis zur Heresbachstraße,<br />

erneuert. Im Gleisbau erneuerten<br />

wir unter anderem rund 4.900 Meter<br />

Rillengleis, 3.250 Meter Vignolgleis,<br />

21 Weichen bzw. Weicheneingänge,<br />

9 Kreuzungen sowie verschiedene<br />

Gleisstrecken.<br />

Für Unterpulver-Auftragsschweißungen,<br />

Elektroden-Handschweißungen sowie<br />

den Transport einer Schleifmaschine<br />

zur Riffelbeseitigung beschaffte die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> ein neues Spezialfahrzeug,<br />

einen Lkw der Firma MAN mit 12 Tonnen<br />

Gesamtgewicht, Kofferaufbau und<br />

separatem 80-kVA-Stromaggregat.<br />

Auf Grundlage der Lärmschutzplanung<br />

der Stadt Düsseldorf zur Schadstoffund<br />

Feinstaubrückhaltung sowie zur<br />

Schallminderung wurden Rasenstrecken<br />

in Düsseldorf gelegt; ebenso begrünten<br />

wir Gleise in Ratingen.<br />

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Infrastruktur<br />

Elektronische Systeme<br />

Für rund 900.000 Euro stattete die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> 8 Haltestellen mit 20 stationären<br />

Dynamischen Fahrgastinformationsanzeigen<br />

(DyFa) aus und erhöhte<br />

so den Komfort für die Fahrgäste. Im<br />

Rahmen des Förderprogramms „Sicherheit<br />

& Service“ sind weitere Ausbaustufen<br />

mit DyFa, Video- und Notrufanlagen<br />

vorgesehen.<br />

Zahlreiche weitere Projekte wurden<br />

bearbeitet. Die jahresübergreifenden<br />

Maßnahmen sind mit * gekennzeichnet:<br />

• Reorganisation des Bedienplatzes<br />

im Stellwerk Heerdt<br />

• Ausschreibung und Beauftragung<br />

der Bauüberwachungsleistungen für<br />

die nachrichtentechnischen Gewerke<br />

der Wehrhahnlinie*<br />

• Fortführung und Beauftragung des<br />

Kooperationsprojekts ITCS/Funk nach<br />

Abschluss des Nachprüfungsverfahrens*<br />

• Erweiterung des Betriebshofmanagementsystems<br />

um die Betriebshöfe<br />

Heerdt, Benrath, Mettmann und<br />

Tiefenbroich*<br />

• Beauftragung zur Installation<br />

der Zugsicherungstechnik im Tunnel<br />

der Wehrhahnlinie*<br />

• Ausschreibung und Beauftragung<br />

eines gemeinsamen Rechenzentrums<br />

in Heerdt*<br />

• Ausarbeitung eines Brandschutzkonzepts<br />

für Betriebsgebäude im<br />

<strong>Rheinbahn</strong>netz einschließlich der brandmeldetechnischen<br />

Überwachung von<br />

Busabstellhallen mit einem Kostenvolumen<br />

von circa 500.000 Euro<br />

bis 2015*<br />

• Planung und Aufbau eines zentralen<br />

Aufzeichnungssystems für alle<br />

Videoquellen*<br />

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Koordination Stadtbahn<br />

und Barrierefreiheit<br />

Eine wichtige Maßnahme, um den<br />

Komfort für die Fahrgäste weiter zu erhöhen,<br />

ist der Umbau von Bahnsteigen<br />

in Hochbahnsteige. <strong>2012</strong> wurden zwei<br />

Maßnahmen begonnen, die erst 2013<br />

abgeschlossen werden: die Hochbahnsteige<br />

Lohausen und Kittelbachstraße.<br />

In Planung sind außerdem die Hochbahnsteige<br />

Heerdter Sandberg, <strong>Rheinbahn</strong>haus,<br />

Krefeld Königshof, Nikolaus-<br />

Knopp-Platz, Dominikus-Krankenhaus,<br />

Löricker Straße, Luegplatz, Heesenstraße<br />

und Aldekerkstraße. Baubeginn wird bei<br />

den meisten 2013 sein, bei einigen 2014.<br />

Für die Stadt Düsseldorf bereitete die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> den betriebstechnischen<br />

Ausbau der Wehrhahnlinie vor, der im<br />

Januar 2013 begann. Für das Projekt<br />

U81 starteten wir die Planung für den<br />

ersten Bauabschnitt vom Freiligrathplatz<br />

bis zum Flughafen-Terminal. Ebenso<br />

wurde die Straßenbahnanbindung des<br />

Medienhafens geplant. Im Rahmen der<br />

Brandschutzertüchtigung der U-Bahnhöfe<br />

wurde die Ausstattung des U-Bahnhofs<br />

Victoriaplatz/Klever Straße geplant.<br />

Baubeginn ist im zweiten Quartal 2013.<br />

25 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Personalentwicklung<br />

3.500<br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />

<strong>2012</strong><br />

3.000<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

500<br />

0<br />

3.257<br />

2.973<br />

139<br />

145<br />

3.188<br />

2.901<br />

158<br />

129<br />

3.120<br />

2.765<br />

230<br />

125<br />

3.043<br />

2.648<br />

272<br />

114<br />

2.922<br />

2.544<br />

272<br />

106<br />

2.828<br />

2.480<br />

238<br />

110<br />

2.737<br />

2.417<br />

202<br />

118<br />

2.747<br />

2.436<br />

200<br />

111<br />

2.712<br />

2.452<br />

149<br />

111<br />

2.702<br />

2.461<br />

132<br />

109<br />

2.731<br />

2.465<br />

149<br />

117<br />

2.821<br />

2.632<br />

189<br />

117<br />

Mitarbeiter insgesamt Aktiv beschäftigte Mitarbeiter Mitarbeiter in Altersteilzeit und Rente auf Zeit Auszubildende<br />

Beschäftigtenzahl<br />

Personalbestand zum 31.12.<br />

<strong>2012</strong><br />

2011<br />

Veränderung<br />

zum Vorjahr<br />

In Prozent<br />

Betrieb<br />

1.638<br />

1.567<br />

+71<br />

+4,53<br />

Technik<br />

680<br />

671<br />

+9<br />

+1,34<br />

Verwaltung<br />

386<br />

376<br />

+10<br />

+2,66<br />

Auszubildende<br />

117<br />

117<br />

Gesamt<br />

2.821<br />

2.731<br />

+90<br />

+3,30<br />

Aktiv beschäftigte Mitarbeiter<br />

Betrieb<br />

1.548<br />

1.505<br />

+43<br />

+2,86<br />

Technik<br />

620<br />

614<br />

+6<br />

+0,98<br />

Verwaltung<br />

347<br />

346<br />

+1<br />

+0,29<br />

Auszubildende<br />

117<br />

117<br />

Gesamt<br />

2.632<br />

2.582<br />

+50<br />

+1,94<br />

26 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Personalbericht<br />

2.821 Mitarbeiter beschäftigte die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> zum 31. Dezember <strong>2012</strong> –<br />

davon 117 Auszubildende. Ein Jahr zuvor<br />

zählten wir noch 2.731 Mitarbeiter mit<br />

ebenfalls 117 Auszubildenden. Von insgesamt<br />

242 (Vorjahr 270) Mitarbeitern<br />

in der Altersteilzeit befanden sich 176<br />

(Vorjahr 143) in der Ruhephase sowie<br />

13 (Vorjahr 6) in Rente auf Zeit.<br />

Nachdem sich im gleichen Vorjahreszeitraum<br />

der Personalbestand um<br />

29 Mitarbeiter erhöht hatte, ist er im<br />

Berichtsjahr erneut um 90 gestiegen.<br />

Das ist auf die Erhöhung der Personalkapazität<br />

im Fahrdienst aufgrund der<br />

umfangreichen Fahrplanverbesserungen<br />

(Qualitätsoffensive) zurückzuführen.<br />

Es wurden 233 (Vorjahr 225) Mitarbeiter,<br />

davon 133 (Vorjahr 122) Fahrer,<br />

37 Auszubildende und 49 Praktikanten<br />

neu eingestellt, darunter 43 für den<br />

Fahrdienst. Unter den neuen Azubis<br />

befanden sich im dritten Jahr in Folge<br />

vier für den noch jungen Ausbildungsberuf<br />

Fachkraft im Fahrbetrieb, kurz FiF.<br />

Diesen Neueinstellungen standen 143<br />

(Vorjahr 196) Abgänge durch Fristablauf,<br />

Pensionierung, Tod oder Kündigung<br />

gegenüber – davon 24 (Vorjahr 71)<br />

wegen des Ruhestands nach Ablauf der<br />

Altersteilzeit.<br />

Die Personalfluktuation ist von<br />

7,2 Prozent im Vorjahr auf 5,2 Prozent<br />

gesunken. Das ergab sich zum<br />

einen aus dem Rückgang der Austritte<br />

aus befristeten Arbeitsverhältnissen<br />

von 72 im Vorjahr auf 63 im Berichtsjahr,<br />

zum anderen sind <strong>2012</strong> mit 24<br />

deutlich weniger Mitarbeiter aus Altersteilzeit<br />

in den Ruhestand getreten als<br />

im Vorjahr mit 71 Abgängen. Die Fluktuationsrate<br />

ohne Berücksichtigung<br />

der Austritte aus Altersteilzeit-Arbeitsverhältnissen<br />

ist von 4,6 Prozent auf<br />

4,3 Prozent gesunken.<br />

In den einzelnen Unternehmensbereichen<br />

zeigt sich die Entwicklung der<br />

Beschäftigtenzahl im Vergleich zum<br />

Vorjahr wie folgt (siehe Übersicht auf<br />

Seite 26, Stand jeweils 31. Dezember<br />

des Jahres). Aufgrund der vermehrten<br />

Neueinstellungen im Fahrdienst hat sich<br />

der Personalbestand im Bereich Betrieb<br />

um 43 aktive Mitarbeiter erhöht. Ebenso<br />

ist im Bereich Technik wie in der Verwaltung<br />

der Personalbestand leicht<br />

gestiegen.<br />

Die Personalentwicklung der letzten<br />

elf Jahre zeigt die Übersicht auf Seite 28<br />

(Stand jeweils 31. Dezember des Jahres).<br />

27 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Personalbericht<br />

Personalentwicklung aktiv Beschäftigte ohne Auszubildende<br />

2002 = 100 Prozent<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

2.901 2.765 2.648 2.544 2.480<br />

2.417 2.436 2.452 2.461 2.465 2.515<br />

Personalaufwand (in Mio. Euro)<br />

2003 = 100 Prozent<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 <strong>2012</strong><br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

134,87 138,54 137,64 134,25 125,44<br />

120,54 122,25 124,83 124,50 127,61 129,14<br />

28 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


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Ausbildungsberufe<br />

Elektroniker für Betriebstechnik<br />

Fachkräfte im Fahrbetrieb<br />

Fahrzeuglackierer<br />

Industriekaufl eute<br />

Industriemechaniker<br />

IT-Systemelektroniker<br />

Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker<br />

Kfz-Mechatroniker<br />

KIA-Mechatroniker (duales Studium)<br />

Mechatroniker<br />

Teilezurichter<br />

Ausbildung<br />

Für den Ausbildungsbeginn September<br />

<strong>2012</strong> wurde das Bewerberverfahren<br />

erstmals auf eine rein internetbasierte<br />

Plattform umgestellt. Der zeitliche Aufwand<br />

für die Sichtung und Bearbeitung<br />

der Bewerbungen konnte so deutlich<br />

reduziert werden, auch dadurch, dass<br />

die Plattform bei vollständiger Besetzung<br />

der entsprechenden Ausbildungsstellen<br />

keine Bewerbungen mehr zulässt.<br />

Gegenüber den mehr als 2.000 Bewerbungen<br />

im Vorjahr konnte diese Zahl<br />

um gut die Hälfte reduziert werden.<br />

Erstmals wurden im Berichtsjahr zwei<br />

Auszubildende für das Berufsbild Mechatroniker<br />

(KIA-Mechatroniker) eingestellt,<br />

die neben ihrer Ausbildung in Zusammenarbeit<br />

mit der Hochschule Bochum ein<br />

begleitendes Studium in den Fachrichtungen<br />

Maschinenbau und Elektrotechnik<br />

absolvieren. Die gesamte Dauer dieses<br />

<strong>2012</strong> 2011<br />

4 5<br />

4 4<br />

2 3<br />

6 6<br />

3 6<br />

3 2<br />

2 –<br />

4 6<br />

2 –<br />

5 6<br />

2 3<br />

dualen Studiums erstreckt sich über<br />

4,5 Jahre. Anschließend stehen uns die<br />

jungen Menschen als Ingenieure zur<br />

Verfügung.<br />

Im Jahr <strong>2012</strong> traten insgesamt 37<br />

(ein IT-Systemelektroniker ist zwischenzeitlich<br />

ausgeschieden) junge Menschen<br />

ihre Ausbildung bei der <strong>Rheinbahn</strong> an.<br />

Tarife<br />

Mit dem 8. Änderungstarifvertrag<br />

zum TV-N vom 9. Mai <strong>2012</strong> wurde eine<br />

dreistufi ge Anhebung der Tarifentgelte<br />

rückwirkend ab 1. März <strong>2012</strong> für eine<br />

zweijährige Laufzeit beschlossen. Der<br />

Abschluss wurde fl ankiert von Warnstreiks<br />

im öffentlichen Dienst. Im März<br />

kam es auch bei der <strong>Rheinbahn</strong> zu<br />

zwei Warnstreiktagen.<br />

Die Entgelte stiegen ab 1. März <strong>2012</strong><br />

um 3,5 Prozent. Ab Januar 2013 sowie<br />

ab August 2013 kommt es jeweils zu<br />

weiteren linearen Steigerungen der<br />

Tarifentgelte um 1,4 Prozent.<br />

Das im Jahr 2010 eingeführte tarifl iche<br />

Leistungsentgelt stieg im Jahr <strong>2012</strong><br />

auf 0,75 Prozent der Jahresbruttolohnsumme.<br />

Nach Kündigung der Betriebsvereinbarung<br />

zum Leistungsanreizsystem<br />

vereinbarten Vorstand und<br />

Betriebsrat eine Übergangsregelung für<br />

2011, die auch <strong>2012</strong> angewendet wurde.<br />

In dieser Vereinbarung wird die Auszahlung<br />

des tarifl ichen Leistungsentgelts<br />

in Kombination mit einer betrieblichen<br />

Leistungsprämie geregelt.<br />

Der Personalaufwand (Entgelte und<br />

Sozialabgaben) stieg <strong>2012</strong> von 127,6 Mio.<br />

Euro (inklusive aller Rückstellungen) im<br />

Jahr 2011 auf 129,1 Mio. Euro.<br />

29 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


31<br />

QUALITÄT STEIGERN – EINE ANSPRUCHSVOLLE<br />

UND FACETTENREICHE AUFGABE<br />

33 Gut angelegt: Investitionen in Bestehendes und Neues<br />

43 Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />

63 Service und Engagement für unsere Kunden


Gut angelegt: Investitionen<br />

in Bestehendes und Neues<br />

Wir arbeiten stets daran, uns zu verbessern, auf allen Gebieten.<br />

Zu unseren permanenten Maßnahmen zählt die Optimierung<br />

der Technik und der Infrastruktur. Denn nur wer seinen<br />

eigenen hohen Ansprüchen genügt, kann auf Dauer Kunden<br />

und Mitarbeiter überzeugen.<br />

29 33


Neuer Glanz für ältere Schätze:<br />

Stadtbahnwagen GT8SU<br />

Seit Mitte <strong>2012</strong> fahren sie im neuen Gewand: die Stadtbahnwagen<br />

des Typs GT8SU. Das Kürzel steht für Gelenktriebwagen,<br />

8-achsig, Stadtbahn, Umbau. Die Fahrzeuge stammen aus<br />

den 70er-Jahren und fahren heute auf den Linien 719 und U75<br />

sowie bei Großveranstaltungen auch auf der U77.<br />

35


Auszug aus den technischen<br />

Daten der GT8SU:<br />

• Länge: 27,48 m<br />

• Breite: 2,47 m<br />

• Motorleistung: 2 x 150 kW<br />

• Fahrzeuggewicht (leer): 37,41 t<br />

• Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h<br />

• Platzangebot: 241<br />

• Sitzplätze: 51<br />

• Stehplätze: 190<br />

Optische Annäherung<br />

an die Flotte der Silberpfeile<br />

Umbau und Neugestaltung betreffen<br />

sowohl die Innen- als auch die Außenoptik.<br />

Die früher dunkelroten Kunstledersitze<br />

sind durch blaue Stoffsitze<br />

ersetzt worden, der Innenraum ist hell<br />

gestaltet und anstelle der ehedem<br />

schwarzen Gummiböden gibt es nun<br />

einen hellgrauen Bodenbelag. Der<br />

neue Außenanstrich ist ebenfalls hellgrau,<br />

er nähert sich damit der Optik<br />

der Silberpfeilfl otte an.<br />

Brandmeldeanlagen werden in die<br />

Fahrzeuge eingebaut und die Wagenkästen<br />

und die Drehgestelle instand<br />

gesetzt. Die zentrale Haltestange in<br />

den Türbereichen in der Wagenmitte<br />

wurde entfernt, sodass der Einstieg<br />

nun deutlich breiter ist. Für mobilitätseingeschränkte<br />

Fahrgäste oder für<br />

Kunden mit Kinderwagen, großem<br />

Gepäck, Fahrrädern etc. bedeutet diese<br />

Veränderung eine große Erleichterung.<br />

Gute Investition<br />

32 Wagen sollen bis 2013 in der neuen<br />

Verpackung auf die Schiene gehen.<br />

Die Kosten für die Modernisierung<br />

belaufen sich auf rund 10,5 Mio. Euro.<br />

Warum wir in alte Wagen investieren?<br />

Aus gutem Grund! In den nächsten<br />

Jahren wird eine neue Zugsicherungstechnik<br />

eingeführt. Indem wir die älteren<br />

Bahnen weiter nutzen, vermeiden wir,<br />

in neue Bahnen noch die gerade<br />

auslaufenden Zugsicherungsanlagen<br />

einbauen zu müssen.<br />

Bis circa 2017 werden wir die modernisierten<br />

GT8SU nutzen, dann steht eine<br />

Ersatzbeschaffung auf dem Programm.<br />

36


Umweltfreundlich, komfortabel, wirtschaftlich:<br />

50 neue Gelenkbusse<br />

Typisch für die<br />

neuen Gelenkbusse:<br />

• 107 Stehplätze, 49 Sitzplätze<br />

• 18 m lang, 2,55 m breit,<br />

2,85 m hoch, 16,7 t schwer<br />

• 6-Zylinder-Diesel mit<br />

9,2 l Hubraum, 265 kW<br />

• Höchstgeschwindigkeit 85 km/h<br />

Rund 15 Mio. Euro investiert die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> in die Fahrzeugflotte: Bis<br />

Ende <strong>2012</strong> wurden 40 Fahrzeuge<br />

geliefert, die restlichen 10 Gelenkbusse<br />

folgen 2013. Die Anschaffung wurde<br />

europaweit ausgeschrieben, am Ende<br />

erhielt der polnische Autobushersteller<br />

Solaris Bus & Coach mit Sitz in Posen<br />

den Zuschlag.<br />

Bei den Bussen vom Typ Urbino 18<br />

handelt es sich um 18 Meter lange<br />

Niederfl urgelenkfahrzeuge, die mit<br />

362 PS (265 kW) starken Dieselmotoren<br />

ausgestattet sind. Die Motoren stammen<br />

von dem niederländischen Hersteller<br />

DAF und erfüllen die besonders strenge<br />

Abgasnorm Euro 5 EEV (Enhanced<br />

Environmentally Friendly Vehicle). Mit<br />

der derzeit besten Partikelfi ltertechnik<br />

lässt sich der Ausstoß von Feinstaub,<br />

Ruß und Stickoxiden auf ein Minimum<br />

reduzieren. Die Busse verbrauchen<br />

rund zehn Prozent weniger Kraftstoff<br />

als bisher.<br />

38


Fundierte Entscheidung<br />

Lange haben wir verschiedene<br />

Techniken geprüft und Vergleichsreihen<br />

durchgeführt. Doch am Ende<br />

stand fest: Keine andere Technik<br />

bzw. Bauweise bringt die wichtigen<br />

Parameter in ein so günstiges Verhältnis<br />

wie die – in ihrer Effektivität noch<br />

lange nicht ausgereizten – modernen<br />

Dieselbusse. Anschaffungspreis,<br />

Unterhaltungskosten, Verbrauch und<br />

Umweltverträglichkeit lassen sich<br />

optimal austarieren. Leichtbaubusse<br />

wären die erste Wahl, da sie bei<br />

gleichem Preis aufgrund ihres geringen<br />

Gewichts bis zu 20 Prozent weniger<br />

Diesel verbrauchen. Doch gibt es sie<br />

bisher nur als Solobusse mit 12 Metern<br />

Fahrzeuglänge, also nicht in der Größe,<br />

die die <strong>Rheinbahn</strong> ebenfalls benötigt.<br />

Die neuen Busse weisen zahlreiche<br />

Komfortfunktionen als Standard auf,<br />

unter anderem drei Klimaanlagen.<br />

An einer Tür befindet sich eine manuell<br />

ausklappbare Rollstuhlrampe. Mit<br />

der sogenannten Kneeling-Funktion<br />

lässt sich der Bus außerdem auf der<br />

Einstiegsseite um rund sieben Zentimeter<br />

senken und ermöglicht so für<br />

alle Fahrgäste einen bequemen Einbzw.<br />

Ausstieg. Den Fahrern erleichtert<br />

ein Automatikgetriebe die Arbeit. Das<br />

Werkstattpersonal profitiert von der<br />

wartungsfreundlichen Zugänglichkeit<br />

der Komponenten.<br />

Investition in die Zukunft<br />

Die neuen Busse werden vorrangig<br />

in Umweltzonen, der Innenstadt Düsseldorf<br />

sowie auf den Strecken zum Kreis<br />

Mettmann eingesetzt. Mit den neuen<br />

Bussen verjüngen und verbessern<br />

wir unsere Fahrzeugflotte: damit wir auf<br />

Dauer Kunden und Personal optimale<br />

Bedingungen bieten können.<br />

39


Großprojekt ITCS im Überblick:<br />

• Auftraggebergemeinschaft von <strong>Rheinbahn</strong> AG<br />

und VIA Verkehrsgesellschaft (EVAG, MVG, DVG)<br />

• Projektumfang 992 Busse, 541 Straßenbahnen<br />

• eins der größten Telematiksysteme im ÖPNV<br />

• digitales TETRA-Funksystem mit oberirdischen<br />

und Tunnel-Basisstationen<br />

• Migration der alten RBL-Leitstellen<br />

auf das neue ITCS<br />

• Integration bestehender Fahrgastinformationen<br />

an den Haltestellen<br />

• Navigation für Busse<br />

• Schnittstellen im Fahrzeug zu verschiedenen<br />

vorhandenen Systemen, etwa Anzeigen,<br />

Zugsicherung, Ansage, Fahrgastnotsprechstellen<br />

Mio. € p. a.<br />

50<br />

45<br />

40<br />

40<br />

35<br />

30<br />

27<br />

25<br />

20<br />

20<br />

15<br />

14<br />

10<br />

5<br />

0<br />

erforderlich leistbar erforderlich leistbar<br />

<strong>2012</strong> – 2016 2017 – 2025<br />

Aus der Studie des VDV: Gegenüberstellung der erforderlichen<br />

und der leistbaren Reinvestitionen der Kommunen<br />

in die Verkehrsanlagen des schienengebundenen ÖSPV<br />

40


spurwerk.nrw –<br />

gemeinsam mehr erreichen!<br />

Seit 2007 gibt es die Kooperation<br />

spurwerk.nrw, seitdem profitieren die<br />

Mitglieder von gemeinsamen Projekten.<br />

Ob es um politische Fragen, konzeptionelle<br />

Aufgaben oder wirtschaftliche<br />

Aspekte geht: spurwerk.nrw ist eine<br />

Erfolgsgeschichte.<br />

Mio. € p. a.<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

181<br />

48<br />

erforderlich leistbar erforderlich leistbar<br />

<strong>2012</strong> – 2016 2017 – 2025<br />

Aus der Studie des VDV: Gegenüberstellung der erforderlichen<br />

und der leistbaren Reinvestitionen der Verkehrsunternehmen<br />

in die Verkehrsanlagen des schienengebundenen ÖSPV<br />

<strong>2012</strong> hat sich die Kooperation für<br />

die <strong>Rheinbahn</strong> AG erneut bewährt.<br />

Gemeinsam mit dem Essener, dem<br />

Duisburger und dem Mülheimer Verkehrsunternehmen<br />

(vertreten durch<br />

die VIA Verkehrsgesellschaft) werden<br />

rund 37,5 Mio. Euro in die Verkehrstechnik<br />

ITCS investiert. Der Anteil der<br />

<strong>Rheinbahn</strong> liegt bei 21,7 Mio. Euro.<br />

ITCS ist ein intermodales Verkehrskontrollsystem,<br />

das die alten rechnergestützten<br />

Betriebsleitsysteme, die<br />

Relais- und die analoge Funktechnik<br />

aus den 80er-Jahren ersetzt.<br />

Servicequalität wird gesteigert<br />

ITCS verbessert die Pünktlichkeit<br />

der Fahrzeuge und erhöht damit den<br />

Komfort für die Fahrgäste. Ebenfalls<br />

bequemer als bisher: Fahrende<br />

Dynamische Fahrgastanzeigen bieten<br />

während der gesamten Fahrt zahlreiche<br />

Informationen, vor allem zu Anschlussmöglichkeiten.<br />

Anschlüsse der<br />

Bundesbahn und der privaten Eisenbahnunternehmen<br />

werden ebenfalls<br />

als Echtzeitauskunft berücksichtigt.<br />

Bisher stehen die DyFa nur auf festen<br />

Monitoren an den Haltestellen zur<br />

193<br />

56<br />

Verfügung. Die mobile Version stellt<br />

somit einen echten Qualitätssprung dar.<br />

Die Übermittlung der für diesen Service<br />

erforderlichen Informationen erfolgt<br />

über Digitalfunk für Daten und Sprachen.<br />

Damit verfügt die <strong>Rheinbahn</strong> über<br />

ein zukunftsfähiges Funksystem, mit<br />

dem wir den Betrieb noch effizienter<br />

steuern können.<br />

Dauerproblem: Finanzierungsverantwortung<br />

für Ersatzinvestitionen<br />

Die europaweite Ausschreibung<br />

erfolgte <strong>2012</strong>, den Zuschlag erhielt ein<br />

Systementwickler aus Karlsruhe. Der<br />

Start des Systems ist für 2014/2015 vorgesehen.<br />

Durch das gemeinsame Auftreten<br />

von VIA und <strong>Rheinbahn</strong> konnte<br />

der Auftrag schneller entwickelt und<br />

vor allem günstiger kalkuliert werden.<br />

Das ist umso wichtiger, als auch dieses<br />

Projekt wieder verdeutlicht, dass der<br />

Bund bisher kein Konzept für notwendige<br />

Ersatzinvestitionen hat. Nach den Startfinanzierungen<br />

für technisch aufwendige<br />

ÖPNV-Systeme wurden die erheblichen<br />

Folgefinanzierungen vor allem auf die<br />

Kommunen abgewälzt, die in der Regel<br />

die Anteilseigner sind. Die neue Studie<br />

des nordrhein-westfälischen Verbands<br />

Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)<br />

deckt auf, welche Reinvestitionen die<br />

NRW-Kommunen und -Verkehrsunternehmen<br />

leisten können – und wie viel erforderlich<br />

wäre. Die Differenz ist enorm.<br />

Auch spurwerk.nrw wird in Zukunft<br />

weiterhin darauf hinweisen, dass sich<br />

der Bund an der Erhaltung und Anpassung<br />

der von ihm initiierten Systeme<br />

angemessen beteiligen muss.<br />

41<br />

Die Mitglieder von spurwerk.nrw<br />

• BOGESTRA Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG<br />

• DSW21 Dortmunder Stadtwerke AG<br />

• KVB Kölner-Verkehrsbetriebe AG<br />

• moBiel GmbH<br />

• <strong>Rheinbahn</strong> AG<br />

• SWB Bus und Bahn<br />

• VIA Verkehrsgesellschaft mbH<br />

• DVG Duisburger Verkehrsgesellschaft AG<br />

• EVAG Essener Verkehrs-AG<br />

• MVG Mülheimer VerkehrsGesellschaft mbH<br />

• WSW mobil GmbH


Im Mittelpunkt: die Mitarbeiter<br />

Kommunikation ist ein wichtiger Teil unseres Geschäfts.<br />

In alle Richtungen werben wir um Verständnis und vermitteln<br />

der Öffentlichkeit ein besseres Bild von unseren Aufgaben<br />

und dem Einsatz unserer Mitarbeiter. Aber auch intern<br />

optimieren wir Abläufe und Strukturen, damit wir auf Dauer<br />

als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden.<br />

29 43


Wir fahren Sie – die neue Kampagne<br />

zu den privaten Seiten der Fahrerinnen<br />

und Fahrer<br />

Der schöne Erfolg und die große Resonanz auf die Kampagne<br />

zu den 2.567 Mitarbeitern der <strong>Rheinbahn</strong> und ihren vielfältigen Berufen<br />

zeigten uns: Die Menschen interessieren sich auch jenseits aller<br />

rein geschäftlichen Beziehungen für uns. Drei Jahre lang plakatierten<br />

wir die alte Kampagne, dann war es Zeit für etwas Neues, um die<br />

Beziehung zwischen <strong>Rheinbahn</strong> und Kunden zu vertiefen.<br />

45


Die Kampagne in Zahlen:<br />

• 70 Bewerbungen<br />

• Auswahl für 29 Motive<br />

• Druck von<br />

14.500 City-Light-Plakaten,<br />

87 Aufklebern für Bushecks,<br />

348 Aufklebern für Straßenbahnen,<br />

2.900 kleinen Seitenscheibenaufklebern<br />

• 6.723 Flächen über 6 Wochen<br />

während der Laufzeit <strong>2012</strong><br />

• Fortsetzung der Plakatierung 2013<br />

46


Die Gesichter der <strong>Rheinbahn</strong><br />

Das Zentrum der neuen Kampagne,<br />

die <strong>2012</strong> produziert wurde, sind die<br />

Fahrer und Fahrerinnen. Mit ihnen<br />

steht und fällt unser Betrieb. Sie sind<br />

die Garanten dafür, dass unser Kerngeschäft<br />

läuft. Außerdem: Die Fahrer<br />

und Fahrerinnen haben von allen Mitarbeitern<br />

den häufigsten und engsten<br />

Kontakt zu den Fahrgästen. Sie prägen<br />

also ganz entscheidend das Bild<br />

der <strong>Rheinbahn</strong> in der Öffentlichkeit.<br />

Überspitzt formuliert: Für den Außenstehenden<br />

sind sie „die <strong>Rheinbahn</strong>“!<br />

Wenn alles glattläuft, die Fahrer ohne<br />

Probleme durch den Verkehr gekommen<br />

sind, die Anschlüsse funktionieren<br />

und auch sonst nichts dazwischenkommt<br />

– dann herrscht gute Stimmung<br />

auf beiden Seiten. Anders sieht es aus,<br />

wenn die Fahrer mit Verzögerungen<br />

kämpfen müssen, Staus oder Baustellen<br />

an den Nerven zerren oder es vielleicht<br />

persönliche Angelegenheiten gibt, die<br />

sie belasten. Dann kann es schon mal<br />

zu Komplikationen kommen. Schließlich<br />

sind die Fahrer mehr als ihr Beruf,<br />

auch sie sind Menschen mit Gefühlen<br />

und unterschiedlichen Befindlichkeiten,<br />

mit ganz individuellen Interessen. Hier<br />

setzten wir mit unserer Kampagne an,<br />

um allgemein Verständnis und Empathie<br />

zu wecken: bei der privaten Seite,<br />

bei den Hobbys der Fahrer.<br />

47


Menschliche Vielfalt – sympathisch<br />

Die Produktion war mit sechs Wochen Vorbereitungsund<br />

drei Wochen Realisierungszeit aufwendig.<br />

Doch es hat sich gelohnt. 29 Menschen mit<br />

29 Hobbys für die persönliche Verwirklichung,<br />

im sozialen Einsatz, auf kuriosen Gebieten oder<br />

eher klassisch – die Vielfalt der Freizeitbeschäftigungen<br />

unserer Fahrer überrascht. Sie weckt Neugierde, regt zum<br />

genauen Hinschauen an. Und illustriert auf charmante Art,<br />

dass Menschen aus Fleisch und Blut „die <strong>Rheinbahn</strong>“ sind.<br />

49


Prominenter „Azubi“:<br />

Hannelore Kraft bei der <strong>Rheinbahn</strong><br />

Hoher Besuch gleich zu Anfang des Jahres: Die Ministerpräsidentin von<br />

Nordrhein-Westfalen Hannelore Kraft verbringt einen ihrer TatKraft-Tage<br />

bei der <strong>Rheinbahn</strong>. TatKraft? Liegt auf der Hand, ist aber trotzdem<br />

ungewöhnlich. Sechs- bis achtmal im Jahr verlässt Hannelore Kraft ihren<br />

Schreibtisch in der Staatskanzlei und sieht sich für einen Tag einen Betrieb<br />

von innen an. Grundsätzlich müssen Presse und selbst engste Mitarbeiter<br />

an diesem Tag außen vor bleiben.<br />

Mit den TatKraft-Tagen will Hannelore Kraft ihre Politik dem Praxistest<br />

unterziehen und nach eigenen Worten „wissen, was Sache ist“.<br />

Dazu gehört, dass sie nicht nur bei der Arbeit zuschaut, sondern selbst<br />

mit anpackt, um sich einen realistischen Eindruck von der Situation<br />

der Arbeiter und Angestellten zu verschaffen.<br />

51


<strong>Rheinbahn</strong> Teil der TatKraft-Tage<br />

Dass die <strong>Rheinbahn</strong> zu den ausgewählten<br />

Unternehmen gehörte, freut uns.<br />

Wir nutzten die Chance, der „Landesmutter“<br />

die Vielfalt des betrieblichen<br />

Alltags ein wenig näherzubringen.<br />

Der Arbeitstag von Hannelore Kraft<br />

begann in der Leitstelle, wo sie sich<br />

die Abläufe erklären ließ und mit den<br />

Fahrern ins Gespräch kam. Auch eine<br />

Anweisung an den Disponenten im<br />

Betriebshof Benrath übermittelte sie.<br />

Ebenso überrascht wie er waren die<br />

Besucher des KundenCenters in der<br />

Heinrich-Heine-Allee: Kundenberaterin<br />

Kraft bediente sie und verkaufte Tickets.<br />

Sogar ein Jahresabo war dabei!<br />

ÖPNV gehört zur Familientradition<br />

Die Schreinerei stand auf dem Programm<br />

und auch die Kurzausbildung<br />

zur Busfahrerin. Sie berechtigt zwar<br />

noch nicht zum Einsatz im Fahrdienst,<br />

doch zumindest ihren Spaß hatten alle<br />

Beteiligten. In der Fahrschule knüpfte<br />

Hannelore Kraft außerdem an die<br />

Familientradition an: Ihr Vater war<br />

Straßenbahnfahrer!<br />

53


Gut gerüstet für die Zukunft:<br />

das Personalprojekt ZuPer<br />

Die Aufgaben der Mitarbeiterbetreuung<br />

und -förderung sind<br />

vielfältig. Sie umfassen:<br />

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem tiefgreifenden Umbruch.<br />

Durch die veränderte demografische Struktur der Bevölkerung wird<br />

es mittelfristig für alle Unternehmen eine größere Herausforderung,<br />

Mitarbeiter zu binden und neue qualifizierte Kräfte zu finden.<br />

Eine Personalabteilung mit der üblichen Struktur würde auf Dauer<br />

nicht die Ergebnisse erzielen, die wünschenswert sind.<br />

Zukunft Personal, kurz ZuPer genannt, ist ein Projekt der <strong>Rheinbahn</strong>,<br />

das die Personalarbeit auf vollkommen neue Grundlagen stellt<br />

und auf vollkommen neue Erfordernisse einstellt.<br />

• vorausschauende und strategische<br />

Personalarbeit,<br />

• schlanke und durchgängige<br />

Kernprozesse,<br />

• nachhaltige Personalinstrumente,<br />

• starke Teamentwicklung,<br />

• Kompetenzaufbau,<br />

• Serviceorientierung der<br />

Personalbetreuer.<br />

54


LENKUNGSKREIS<br />

PROJEKTLEITUNG<br />

STELLV. PROJEKTLEITUNG<br />

KERNTEAM<br />

PROJEKTBÜRO<br />

TEILPROJEKT 1<br />

Neuorganisation<br />

TEILPROJEKT 2<br />

Personalcontrolling<br />

TEILPROJEKT 3<br />

Gesundheitsmanagement<br />

TEILPROJEKT 4<br />

Führungskräfte- und<br />

Personalentwicklung<br />

TEILPROJEKT 5<br />

Personalmarketing<br />

TEILPROJEKT 6<br />

Personalstrategie<br />

55


Zielsetzung:<br />

für alle das Optimum<br />

Personalarbeit ist immer ein Ausgleich<br />

unterschiedlicher Interessen und unterliegt<br />

einer Vielzahl von Einfl üssen. Im<br />

Wesentlichen sind drei Bedürfnisbereiche<br />

zu berücksichtigen: Von außen wirken<br />

Gesetze, Tarife, Betriebsvereinbarungen<br />

und Ähnliches ein. Im Mittelpunkt<br />

steht der einzelne Mitarbeiter mit seinen<br />

individuellen Wünschen und Bedürfnissen,<br />

mit seinen Plänen für die persönliche<br />

Entwicklung. Darüber hinaus ist das<br />

Unternehmen selbst zu betrachten. Die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> stellt hohe Ansprüche an die<br />

Wirtschaftlichkeit ihres Handelns und<br />

ihres Angebots. Dabei zeichnet sie<br />

sich auch durch eine traditionsreiche<br />

Unternehmenskultur mit über viele<br />

Jahrzehnte gelebten Werten aus.<br />

Um diese Faktoren optimal miteinander<br />

zu verknüpfen und eine allen Beteiligten<br />

gerecht werdende, langfristig wirksame<br />

Personalarbeit zu etablieren, hat die<br />

<strong>Rheinbahn</strong> ZuPer ins Leben gerufen.<br />

ZuPer stützt sich auf sechs Säulen bzw.<br />

wird in sechs Teilprojekten realisiert:<br />

1. Neuorganisation<br />

2. Personalcontrolling<br />

3. Gesundheitsmanagement<br />

4. Führungskräfte- und<br />

Personalentwicklung<br />

5. Personalmarketing<br />

6. Personalstrategie<br />

Jedes Teilprojekt hat einen eigenen<br />

Leiter. Der Lenkungskreis besteht aus<br />

dem Vorstand und zwei Vertretern<br />

des Betriebsrats.<br />

ZuPer wurde 2011 initiiert, <strong>2012</strong> haben<br />

die Projektmitarbeiter in einer Kick-off-<br />

Veranstaltung ihre Arbeit aufgenommen.<br />

ZuPer verlangt von allen Mitarbeitern<br />

viel: Jeder muss alte Muster und Gewohnheiten<br />

über Bord werfen und sich an<br />

neue Strukturen und Abläufe anpassen.<br />

Doch es ermöglicht auch viel: präzise<br />

Förderung, individuelle Konzepte, höhere<br />

Qualität der Personalarbeit. Mit ZuPer<br />

gestalten wir die Zukunft.<br />

56


Umdenken – damit wir mehr erreichen<br />

Mit ZuPer verfolgen wir drei Ziele:<br />

Wir optimieren die<br />

Leistungen des<br />

Personalbereichs aus<br />

Sicht der „Kunden“ –<br />

das heißt der Mitarbeiter,<br />

der Führungskräfte,<br />

des Vorstands,<br />

der Bewerber und<br />

von anderen.<br />

1<br />

Wir passen das<br />

Leistungsspektrum<br />

des Personalbereichs<br />

an die veränderten<br />

Rahmenbedingungen<br />

an. Dazu zählen<br />

die Altersstruktur,<br />

der Arbeitsmarkt<br />

usw.<br />

2<br />

Wir setzen die<br />

Mitarbeiter des<br />

Personalbereichs<br />

effi zienter und<br />

bedarfsorientierter<br />

ein.<br />

3<br />

57


UNSER<br />

NEUES<br />

Raum schaffen:<br />

das neue <strong>Rheinbahn</strong>haus in Lierenfeld<br />

Ende <strong>2012</strong> fiel die endgültige Entscheidung: Das Grundstück<br />

in Oberkassel wird verkauft und wir bauen ein neues Verwaltungsgebäude<br />

auf dem Gelände des Betriebshofs Lierenfeld.<br />

Nach ausführlichen Überlegungen, dem Vergleich unterschiedlicher<br />

Szenarien und detaillierter Kalkulation stand fest,<br />

dass der Neubau in Lierenfeld die wirtschaftlichste und<br />

dauerhaft beste Lösung ist.<br />

59


Kurzprofil des neuen Gebäudes:<br />

• 6 Geschosse (Kellergeschoss,<br />

Erdgeschoss und 4 Obergeschosse)<br />

• circa 13.533 m 2 Bruttogeschossfläche<br />

• 4 Flügel mit verbindendem<br />

Mittelsteg pro Geschoss<br />

• je Flügel circa 400 m 2 Bruttogeschossfläche<br />

• Treppenhäuser und WCs zentral<br />

am jeweiligen Verbindungsflügel<br />

• größere durchschnittliche<br />

Arbeitsfläche je Mitarbeiter als<br />

im bisherigen Gebäude<br />

Vorgesehener Ablauf der Planung und Realisierung<br />

Ende <strong>2012</strong>: Zustimmung der Stadt Düsseldorf zur Veräußerung des Grundstücks in Oberkassel<br />

Ende Februar 2013: Fertigstellung der Entwurfsplanung<br />

Ende März 2013: Abgabe Bauantrag<br />

Ende 2013/Anfang 2014: Ausführungsplanung, unter anderem Zuordnung der Büroflächen<br />

April bis Juli 2014: Vergabeverfahren Generalunternehmer<br />

August 2014: Baubeginn<br />

0ktober 2016: Fertigstellung<br />

November 2016: Inbetriebnahme und Umzug<br />

60


Gute Gründe für Veränderung<br />

Sowohl die internen Einschätzungen<br />

als auch die eingehenden Bewerbungen<br />

zeigen, dass die <strong>Rheinbahn</strong> ein attraktiver<br />

Arbeitgeber ist. Damit wir das<br />

in Zukunft bleiben, investieren wir in<br />

moderne, angenehme Arbeitsplätze.<br />

Das Verwaltungsgebäude in Oberkassel<br />

erfüllt die Ansprüche an zeitgemäße<br />

Arbeitsbedingungen längst nicht mehr.<br />

Eine Sanierung wurde erwogen, wäre<br />

aber mit enormem, wirtschaftlich nicht<br />

vertretbarem Aufwand verbunden.<br />

Der Entwurf für das neue Gebäude<br />

war Ende <strong>2012</strong> verabschiedet, Details<br />

werden 2013 festgelegt. Die architektonische<br />

Form weist viele Vorteile auf.<br />

Der größte Pluspunkt besteht darin,<br />

dass in den Mittelzonen, die durch die<br />

Kreuzung der Gebäudefl ügel entstehen,<br />

zentrale Kommunikationsbereiche auf<br />

jeder Etage eingerichtet werden können.<br />

Denn gerade in Zeiten der zunehmenden<br />

elektronischen Informationsübermittlung<br />

ist es wichtig, die persönlichen<br />

Begegnungen und den abteilungsübergreifenden<br />

direkten Austausch zu<br />

fördern. Auch gibt es mehr Licht. Die<br />

Orientierung wird durch die logische<br />

Wegeführung deutlich einfacher.<br />

UNSER<br />

NEUES<br />

So wächst zusammen …<br />

Der Betriebshof Lierenfeld ist bereits<br />

jetzt Standort und Arbeitsplatz für circa<br />

950 Mitarbeiter. Rund 340 Mitarbeiter<br />

werden in das neue Gebäude ziehen:<br />

die Verwaltung des Fahrdienstes, die<br />

Leitung und Planung Infrastruktur,<br />

die Personal-, die IT- und die Rechtsabteilung,<br />

Controlling/Finanzen/Einkauf,<br />

das Marketing und der Vertrieb, der<br />

Betriebsrat, der Vorstand mit seinen<br />

Stäben, außerdem die Mitarbeiter der<br />

Leitstelle, die sich jetzt noch in der<br />

Heinrich-Heine-Allee befi ndet; einige<br />

wenige aus Oberkassel werden nach<br />

Heerdt wechseln. Viele Mitarbeiter der<br />

Verwaltung rücken mit dem Umzug<br />

näher an diejenigen heran, für die sie<br />

tätig sind oder die sie betreuen – auch<br />

das ist ein großer Vorteil.<br />

Für die <strong>Rheinbahn</strong> ist der Neubau<br />

ein großes Projekt, das viele Kräfte<br />

in Anspruch nimmt. Doch der Aufwand<br />

ist gerechtfertigt: Wir schaffen aktuell<br />

bessere Bedingungen und das Gebäude<br />

trägt dazu bei, dass wir auch in Zukunft<br />

im Wettbewerb um gute Fachkräfte<br />

bestehen können.<br />

61


Service und Engagement<br />

für unsere Kunden<br />

Unsere Kunden erwarten viel von uns – zu Recht.<br />

Denn als Dienstleister im ÖPNV tragen wir<br />

große Verantwortung für die Aufrechterhaltung<br />

des öffentlichen Lebens. Dafür setzen wir uns ein,<br />

unter anderem mit ausgefeilter Technik und<br />

mit verbessertem Komfort.<br />

29 63


Einige der prominenten Gäste<br />

und Experten:<br />

• Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung<br />

• Harry Voigtsberger, damaliger Minister<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

für Wirtschaft, Energie, Bauen,<br />

Wohnen und Verkehr<br />

• Jürgen Fenske, VDV-Präsident<br />

und Vorstandvorsitzender<br />

der Kölner Verkehrsbetriebe, KVB<br />

• Herbert König, VDV-Vizepräsident und<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Münchner Verkehrsgesellschaft, MVG<br />

• Prof. Bernd Raffelhüschen,<br />

Forschungszentrum Generationenverträge<br />

der Universität Freiburg<br />

• Dirk Elbers, Oberbürgermeister<br />

der Landeshauptstadt Düsseldorf<br />

„Willkommen in der 1. Liga!“<br />

So lautete das Motto der Jahrestagung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen<br />

(VDV) im Juni <strong>2012</strong> – angelehnt an die zu der Zeit gleichfalls stattfi ndende<br />

Fußball-Europameisterschaft. Doch nicht der Fußball stand im Mittelpunkt,<br />

sondern die Zukunft des ÖPNV und des Schienengüterverkehrs. Drei Tage lang<br />

informierten sich die Vertreter der Branche über die neuesten Entwicklungen und<br />

formulierten ihre Positionen gegenüber den europäischen und deutschen Politikern.<br />

65


Ein Auszug aus den Themen<br />

der VDV-Tagung in Düsseldorf:<br />

• Welche Auswirkungen hat<br />

die Lage an den europäischen<br />

Finanzmärkten auf die Entwicklung<br />

der Infrastruktur in Deutschland?<br />

• Elektromobilität im ÖPNV –<br />

Hintergründe, Konzepte,<br />

erste Realisierungen<br />

• Zukunft mit ÖPNV-Unternehmen<br />

als multimodalen Systemanbietern<br />

• Demografie – Killer oder Chance<br />

für den öffentlichen Nahverkehr?<br />

66


67<br />

950 Gästen wurde ein hochkarätiges<br />

Programm geboten. Prominente<br />

Redner, die pointiert ihre Ansichten<br />

präsentierten, Impulsreferate von<br />

Experten, Podiumsveranstaltungen mit<br />

engagierten Debatten – die Teilnehmer<br />

erlebten eine überaus spannende<br />

Tagung. Düsseldorf und die <strong>Rheinbahn</strong><br />

als Gastgeber unternahmen<br />

alles denkbar Mögliche, um für<br />

einen angenehmen Aufenthalt und<br />

eine gute Atmosphäre zu sorgen.<br />

Mit Erfolg: Es gab großes Lob!


Lärmminderung –<br />

eine Aufgabe mit vielen Facetten<br />

Wo Straßenbahnen fahren, entsteht Lärm – das lässt sich nicht verhindern.<br />

Vollkommen geräuschloses Fahren gibt es nicht und wäre unter Sicherheitsaspekten<br />

auch nicht wünschenswert. Dass heranfahrende Bahnen gehört werden, trägt<br />

dazu bei, dass andere Verkehrsteilnehmer ihr Verhalten entsprechend anpassen.<br />

Doch sollte die unvermeidbare Geräuschentwicklung ein für Anwohner<br />

erträgliches Maß nicht überschreiten. <strong>2012</strong> unternahmen wir zahlreiche Messungen,<br />

um festzustellen, unter welchen Bedingungen am meisten Lärm entsteht<br />

und was wir tun können, um ihn zu reduzieren.<br />

68


Das neue Schleifaggregat<br />

im Überblick:<br />

• 24 Schleifsteine<br />

• Schleifgeschwindigkeit<br />

von 25 bis 60 km/h<br />

• direktes Absaugen<br />

von Schleifstaub<br />

und Funken<br />

• gleichzeitiges Schleifen<br />

und Reinigen der<br />

Schienen<br />

• Anschaffungspreis rund<br />

750.000 Euro<br />

Lärmentstehung:<br />

ein komplexes Problem<br />

Die Ursachen der Geräuschentwicklung<br />

sind vielfältig. Sie entstehen einerseits<br />

durch das Getriebe der Bahn, andererseits<br />

durch die Reibung der Bahnräder<br />

an den Gleisen. Doch gibt es je nach<br />

Gleis, Bahntyp und äußeren Bedingungen<br />

unterschiedliche Effekte. Bereits in<br />

der Vergangenheit widmeten wir uns<br />

mehrmals der Aufgabe, lärmreduzierende<br />

Maßnahmen zu entwickeln. Ein Resultat<br />

bestand darin, dass wir auf unserem<br />

rund 350 Kilometer langen Schienennetz<br />

überwiegend Gleise des Typs Dresdner<br />

Oberbau verwenden. Dabei handelt es<br />

sich um betonverstärktes Schottergleis<br />

mit Holzschwellen, das im Vergleich<br />

sehr gute Werte bei den Luftschallemissionen<br />

erreicht.<br />

Neues Schleiffahrzeug<br />

Um die Gleise möglichst glatt zu halten,<br />

müssen sie regelmäßig geschliffen werden.<br />

In den letzten Jahren geschah das<br />

in aufwendiger Eigen- und Fremdarbeit,<br />

überwiegend nachts. Auf diese Weise<br />

konnte jährlich aber nur ein Drittel des<br />

Netzes bearbeitet werden. <strong>2012</strong> fi el die<br />

Entscheidung, ein neues Schienenschleiffahrzeug<br />

anzuschaffen, um effi zienter<br />

zu arbeiten. Für rund 750.000 Euro<br />

bestellte das Unternehmen ein Schleifaggregat,<br />

das mithilfe eines Unimogs<br />

über das Schienennetz gefahren wird<br />

und Unebenheiten beseitigt. Durch<br />

die hohe Schleifgeschwindigkeit von<br />

25 bis 60 Kilometern pro Stunde kann<br />

das Aggregat im laufenden Betrieb<br />

„mitfahren“.<br />

Getriebe und Räder im Fokus<br />

Einen weiteren Schwerpunkt unserer<br />

Maßnahmen stellen die Bahnen selbst<br />

dar, und zwar mit zwei Ansatzpunkten:<br />

Getriebe und Räder. Bei den älteren<br />

Bahnen sind die Getriebegeräusche lauter<br />

als bei denen der jüngeren Generationen.<br />

Wir modifi zieren daher sukzessive rund<br />

530 ältere Getriebe. Kosten: je 8.000 Euro.<br />

Zweiter Ansatzpunkt sind die Räder. Die<br />

Geräusche werden lauter als üblich, wenn<br />

unrunde Räder über Schienen rollen.<br />

Bei den Bahnen des Typs Silberpfeil, die<br />

wir überwiegend einsetzen, tragen sehr<br />

kleine Räder große Lasten und laufen<br />

dadurch schneller unrund. Auch die zahlreichen<br />

Baustellen der letzten Jahre in<br />

Düsseldorf mit häufi gen Gleisverlegungen<br />

und viel Baustellendreck setzen Gleisen<br />

wie Bahnrädern zu. Wir haben deshalb die<br />

Radprofi lierung der Baustellensituation<br />

angepasst und die Bearbeitungsintervalle<br />

verkürzt.<br />

Mit diesem Bündel von Maßnahmen<br />

packen wir das Problem der Lärmentstehung<br />

von allen Seiten an:<br />

mit Erfolg!<br />

69


Gut vorbereitet –<br />

auch auf extreme Bedingungen<br />

25 Zentimeter Schnee in wenigen<br />

Stunden bringen eine Großstadt in<br />

Bedrängnis, vor allem den ÖPNV. Nach<br />

den rekordverdächtigen Wintern der<br />

letzten Jahre entwickelte die <strong>Rheinbahn</strong><br />

einen Maßnahmenplan, um für solche<br />

Extreme gewappnet zu sein. Mehrere<br />

Komponenten sollen dazu beitragen,<br />

dass wir im Fall der Fälle schneller und<br />

besser reagieren können.<br />

Bessere Abstimmung<br />

aller Beteiligten<br />

Wichtiger Punkt: Die Dienstpläne für<br />

besonders winterliche Wetterlagen<br />

haben wir erheblich erweitert. Damit<br />

reduzieren wir Verzögerungen, die<br />

durch langsamere Fahrten, Behinderungen<br />

und erzwungene Umwege entstehen.<br />

Das umfasst bei sehr starkem<br />

Witterungseinbruch aber auch den<br />

Einsatz von bis zu 50 Fahrern, die das<br />

gesamte Schienennetz im 30-Minuten-<br />

Takt befahren, um die Schneehöhe in<br />

den Gleisbereichen möglichst gering<br />

zu halten.<br />

Die engere Kooperation mit der Awista,<br />

dem städtischen Entsorgungsunternehmen,<br />

das auch für den Straßendienst<br />

zuständig ist, stellt einen weiteren<br />

Baustein in dem neuen Konzept dar.<br />

Wir werden nun früher informiert und<br />

stimmen uns über Räum- und Streuprioritäten<br />

besser ab als bisher. Ein<br />

Mitarbeiter der Awista ist außerdem<br />

in der <strong>Rheinbahn</strong>leitstelle anwesend,<br />

umgekehrt fährt ein <strong>Rheinbahn</strong>mitarbeiter<br />

auf den Räumfahrzeugen mit.<br />

Intensiver und schneller wird auch die<br />

Information der Fahrgäste, damit sie<br />

sich – soweit möglich – auf die Situation<br />

einrichten können. Dafür nutzen wir sämtliche<br />

zur Verfügung stehenden Medien.<br />

Die elektronischen Systeme sind entsprechend<br />

überarbeitet worden. In der<br />

Leitstelle koordiniert ein zusätzlicher<br />

Mitarbeiter die Information der Kunden.<br />

Notversorgung und<br />

<strong>Rheinbahn</strong>-Schneepflug<br />

Kommen jedoch mehrere widrige<br />

Witterungsverhältnisse zusammen –<br />

etwa Schnee, Tauwetter, neuer Frost<br />

mit Glatteisbildung –, hilft nichts mehr:<br />

Der ÖPNV kann vorübergehend nicht<br />

vollständig aufrechterhalten werden.<br />

Dann schalten wir aber wenigstens auf<br />

„Notversorgung“ um. Es fahren dann<br />

nur noch zehn Stadt- und U-Bahnlinien.<br />

Auf den Busverkehr haben wir weniger<br />

Einfl uss, er bleibt abhängig von den<br />

Räumarbeiten der Kommunen und Kreise.<br />

Vor allem Steigungen und Gefälle im<br />

Kreis Mettmann machen uns hier oft zu<br />

schaffen: 40 Prozent unserer Busverkehrsleistung<br />

erbringen wir dort.<br />

Dass die Bahnlinien auf halbwegs freien<br />

Strecken fahren können, ist wesentlich<br />

einer Eigenkonstruktion zu verdanken:<br />

unserem Vorstellschneepfl ug. <strong>Rheinbahn</strong>mitarbeiter<br />

der Zentralwerkstatt entwickelten<br />

ihn auf Basis eines GT8SU-Triebdrehgestells.<br />

Er hat keinen eigenen<br />

Antrieb, sondern wird vor einen robusten<br />

Triebwagen aus dem Jahr 1958 gestellt.<br />

Um den Schneepfl ug zu betreiben,<br />

benötigt man außer dem Fahrer einen<br />

weiteren Mitarbeiter, der das Räumschild<br />

steuert. Die schwenkbare Auswurfsperre<br />

sorgt dafür, dass der Schnee beispielsweise<br />

im Bereich der Haltestellen<br />

nicht auf die Bahnsteige geschoben wird.<br />

Mit diesem Bündel von Maßnahmen<br />

sind wir gut gerüstet, um auch extremen<br />

Bedingungen so weit wie möglich zu<br />

trotzen.<br />

70


Der Vorstellschneepflug:<br />

• Schub durch 6-achsigen<br />

Gelenkwagen von 1958<br />

• hydraulisch verstellbares<br />

Räumschild<br />

• Gewicht: 10 t<br />

• auffällige Lackierung<br />

und Warnfolien<br />

• Rundum-Kennleuchte und<br />

Scheinwerfer für Nachteinsatz<br />

71


10<br />

Ein Überblick über die Maßnahmen mit Qualitätssteigerungseffekten:<br />

• 6 neue Haltestellen mit Einrichtungen für Sehbehinderte<br />

• 83 neue Fahrkartenautomaten, unter anderem mit behindertengerechter Gestaltung der Hardware<br />

• Fahrplanauskunft mit Barcode-Leser für HandyTickets<br />

• Austausch von 251 alten Fahrkartenautomaten für 6,2 Mio. Euro<br />

• stadtbahngerechter und barrierefreier Umbau von Haltestellen der 703<br />

in der Heyestraße, der späteren Zulaufstrecke für die Wehrhahnlinie<br />

• Erhöhung der Flächen an den Haltestellen Hardenbergstraße, Dörpfeldstraße<br />

und Schönaustraße für stufenlosen Einstieg<br />

• 2,3 Mio. Euro für bessere Rolltreppen<br />

• für 900.00 Euro 20 Dynamische Fahrgastinformationen (DyFa) an 8 Haltestellen installiert<br />

• im Rahmen des Programms „Sicherheit & Service“ Beginn der Anschaffung<br />

und Installation von 500 neuen Kameras zur Videoüberwachung<br />

• Rasengleisstrecken angelegt als Teil des Lärmschutzplans der Stadt Düsseldorf<br />

Einige der Maßnahmen laufen über mehrere Jahre.<br />

72


Eine Daueraufgabe: Qualitätssteigerung<br />

Wir arbeiten ständig daran, unseren<br />

Kunden ein attraktives Angebot zu<br />

unterbreiten. Dazu gehören gute<br />

Verbindungen, aber auch ein wahrnehmbarer<br />

allgemeiner Service und ein<br />

gewisses Niveau an Komfort. Häufi g<br />

tragen schon kleine Maßnahmen dazu<br />

bei, das Wohlbefi nden der Kunden zu<br />

steigern. Manchmal sind jedoch<br />

umfassende Maßnahmen erforderlich,<br />

die hohe Investitionen verlangen.<br />

Wir betrachten diese Aufwendungen<br />

und Anstrengungen als absolut notwendig,<br />

um die Fahrgastzufriedenheit<br />

zu erhalten bzw. zu erhöhen. Das<br />

sind wir unseren Kunden schuldig,<br />

aber auch unserem Ruf als moderner<br />

Dienstleister. Und dieses Bild wiederum<br />

wird auch dazu beitragen, dass wir<br />

für künftige Arbeitnehmer eine gute<br />

Adresse sind. Insofern lohnen sich<br />

sämtliche Optimierungsmaßnahmen<br />

in mehrfacher Hinsicht.<br />

73


75<br />

DER ABSCHLUSS<br />

76 Bilanz<br />

77 Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

78 Kapitalfl ussrechnung<br />

79 Allgemeine Erläuterungen<br />

80 Entwicklung des Anlagevermögens<br />

82 Erläuterungen zur Bilanz<br />

87 Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

91 Sonstige Angaben<br />

94 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

95 <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Bilanz<br />

Aktiva<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

TEUR<br />

31.12.2011<br />

TEUR<br />

A Anlagevermögen<br />

I Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

2.108<br />

1.723<br />

II Sachanlagen<br />

1<br />

429.553<br />

414.453<br />

III Finanzanlagen<br />

2<br />

177.525<br />

177.683<br />

609.186<br />

593.859<br />

B Umlaufvermögen<br />

I<br />

Vorräte<br />

3<br />

17.374<br />

16.259<br />

II Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

4<br />

29.476<br />

18.870<br />

III Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

5<br />

38.873<br />

50.819<br />

85.723<br />

85.948<br />

C Rechnungsabgrenzungsposten<br />

214<br />

230<br />

695.123<br />

680.037<br />

Passiva<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

TEUR<br />

31.12.2011<br />

TEUR<br />

A Eigenkapital<br />

I Gezeichnetes Kapital<br />

6<br />

35.000<br />

35.000<br />

II Kapitalrücklage<br />

7<br />

211.342<br />

209.250<br />

III Gewinnrücklagen<br />

8<br />

26.177<br />

26.177<br />

272.519<br />

270.427<br />

B Rückstellungen<br />

9<br />

60.995<br />

65.555<br />

C Verbindlichkeiten<br />

10<br />

349.738<br />

334.920<br />

D Rechnungsabgrenzungsposten<br />

11<br />

11.871<br />

9.135<br />

695.123<br />

680.037<br />

76 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

Anhang<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

TEUR<br />

31.12.2011<br />

TEUR<br />

Umsatzerlöse<br />

12<br />

203.533<br />

192.827<br />

Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />

13<br />

7.251<br />

8.925<br />

Sonstige betriebliche Erträge<br />

14<br />

24.907<br />

22.483<br />

235.691<br />

224.235<br />

Materialaufwand<br />

15<br />

79.632<br />

79.696<br />

Personalaufwand<br />

16<br />

129.143<br />

127.608<br />

Abschreibungen<br />

17<br />

34.014<br />

30.013<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

18<br />

28.024<br />

23.457<br />

270.813<br />

260.774<br />

–35.122<br />

–36.539<br />

Beteiligungsergebnis<br />

19<br />

12.109<br />

20.013<br />

Zinsergebnis<br />

20<br />

–16.526<br />

–15.661<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

vor Leistungen des Zweckverbands<br />

–39.539<br />

–32.187<br />

Leistungen des Zweckverbands<br />

21<br />

39.992<br />

32.790<br />

Außerordentliches Ergebnis<br />

22<br />

–183<br />

–183<br />

Ergebnis vor Steuern<br />

270<br />

420<br />

Steuern<br />

23<br />

–270<br />

–420<br />

Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag<br />

0<br />

0<br />

77 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Für die Zeit vom 1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

1. Jahresergebnis<br />

2. Abschreibungen abzüglich Zuschreibungen auf<br />

Gegenstände des Anlagevermögens<br />

3. Zunahme (+)/Abnahme (–) von Rückstellungen<br />

4. Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen (+) und Erträge (–)<br />

5. Gewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens<br />

6. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Vorräte<br />

7. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Forderungen aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva<br />

8. Zunahme (+)/Abnahme (–) der Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva<br />

9. Mittelzufluss aus laufender Geschäftstätigkeit (Pos. 1 bis 8)<br />

<strong>2012</strong><br />

TEUR<br />

0<br />

34.040<br />

–4.560<br />

0<br />

–485<br />

–1.115<br />

–10.590<br />

–10.045<br />

7.245<br />

2011<br />

TEUR<br />

0<br />

26.839<br />

–474<br />

–30<br />

–206<br />

–1.352<br />

10.941<br />

–4.209<br />

31.509<br />

10. Einzahlungen aus Abgängen des Anlagevermögens<br />

11. Auszahlungen für Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände<br />

und das Sachanlagevermögen<br />

12. Erhaltene Investitionszuschüsse<br />

13. Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen<br />

14. Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit (Pos. 10 bis 13)<br />

703<br />

–54.850<br />

5.328<br />

–62<br />

–48.881<br />

588<br />

–75.203<br />

23.849<br />

–102<br />

–50.868<br />

15. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen<br />

16. Aufnahme langfristiger Finanzverbindlichkeiten<br />

17. Tilgung von Finanzverbindlichkeiten<br />

18. Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit (Pos. 15 bis 17)<br />

2.092<br />

76.000<br />

–48.402<br />

29.690<br />

2.142<br />

53.000<br />

–13.816<br />

41.326<br />

19. Veränderung der Zahlungsmittel (Pos. 9 + 14 + 18)<br />

20. Finanzmittelbestand am Jahresanfang (+)<br />

21. Finanzmittelbestand am Jahresende<br />

–11.946<br />

50.819<br />

38.873<br />

21.968<br />

28.851<br />

50.819<br />

78 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Allgemeine Erläuterungen<br />

Allgemeine Angaben<br />

Die <strong>Rheinbahn</strong> AG ist zum Bilanzstichtag<br />

eine große Kapitalgesellschaft im Sinne<br />

des § 267 HGB. Der Jahresabschluss<br />

wird nach den Rechnungslegungsvorschriften<br />

für Kapitalgesellschaften des<br />

Handelsgesetzbuches unter Berücksichtigung<br />

des Aktiengesetzes sowie den<br />

Regelungen der Satzung der Gesellschaft<br />

aufgestellt. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.<br />

Alle Wertangaben erfolgen (soweit<br />

nicht anders angegeben) in TEUR.<br />

Im Interesse einer besseren Klarheit<br />

und Übersichtlichkeit werden die nach<br />

den gesetzlichen Vorschriften bei den<br />

Posten der Bilanz und Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung anzubringenden Vermerke<br />

ebenso wie die Vermerke, die<br />

wahlweise in der Bilanz bzw. Gewinnund-Verlust-Rechnung<br />

anzubringen sind,<br />

weitestgehend im Anhang aufgeführt.<br />

Angaben zu Bilanzierungs-,<br />

Bewertungs- und Ausweismethoden<br />

Die Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

ist nach dem Gesamtkostenverfahren<br />

gemäß § 275 Abs. 2 HGB aufgestellt.<br />

Die Gliederung der Bilanz nach § 266<br />

Abs. 2 HGB wurde gemäß der Verordnung<br />

vom 13. Juli 1988 über die<br />

Gliederung des Jahresabschlusses von<br />

Verkehrsunternehmen erweitert. Entsprechend<br />

der HGB-Regelungen werden<br />

in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

die folgenden Angaben als sogenannte<br />

Davon-Vermerke ausgewiesen:<br />

• Erträge aus der Abzinsung von<br />

Rückstellungen unter dem Posten<br />

„Sonstige Zinsen und ähnliche<br />

Erträge“<br />

• Aufwendungen aus der Aufzinsung<br />

von Rückstellungen unter dem<br />

Posten „Zinsen und ähnliche<br />

Aufwendungen“<br />

Die entgeltlich erworbenen immateriellen<br />

Vermögensgegenstände sind zu<br />

Anschaffungskosten, vermindert um<br />

planmäßige Abschreibungen, angesetzt.<br />

Das Sachanlagevermögen ist zu Anschaffungs-<br />

oder Herstellungskosten<br />

abzüglich Zuschüssen Dritter, planmäßiger<br />

und gegebenenfalls außerplanmäßiger<br />

Abschreibungen bewertet. Die<br />

Herstellungskosten enthalten neben<br />

Einzelkosten auch angemessene Teile der<br />

notwendigen Gemeinkosten. Die planmäßigen<br />

Abschreibungen werden nach<br />

der linearen Methode vorgenommen.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter, deren<br />

Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

mehr als 150 EUR, aber nicht mehr<br />

als 1.000 EUR betragen, werden im Jahr<br />

der Anschaffung in einen Sammelposten<br />

eingestellt, der über einen Zeitraum<br />

von fünf Jahren linear aufgelöst wird.<br />

Bewegliche Wirtschaftsgüter werden im<br />

Zugangsjahr zeitanteilig abgeschrieben.<br />

Die Finanzanlagen sind zu Anschaffungskosten<br />

abzüglich Abschreibungen auf<br />

den beizulegenden Wert angesetzt.<br />

Unverzinsliche bzw. geringverzinsliche<br />

Ausleihungen sind auf den Barwert am<br />

Bilanzstichtag abgezinst.<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind zu<br />

den durchschnittlichen Einstandspreisen<br />

unter Beachtung des Niederstwertprinzips<br />

bewertet. Bestandsrisiken, die<br />

sich aus geminderter Verwendbarkeit<br />

ergeben, werden durch Abwertungen<br />

berücksichtigt. Unfertige Leistungen<br />

wurden mit den Herstellungskosten<br />

unter Einbeziehung angemessener notwendiger<br />

Gemeinkosten ausgewiesen.<br />

Die Forderungen, sonstige Vermögensgegenstände<br />

und fl üssige Mittel sind<br />

zum Nennwert angesetzt. Es wird<br />

allen Einzelrisiken durch angemessene<br />

Abwertung Rechnung getragen.<br />

Auf der Grundlage versicherungsmathematischer<br />

Gutachten nach der<br />

Teilwertmethode sind Pensions- und<br />

Altersteilzeitverpfl ichtungen unter<br />

Zugrundelegung der Richttafeln 2005 G<br />

von Prof. Dr. Klaus Heubeck bilanziert.<br />

Im Berichtsjahr wird ein Marktzins von<br />

5,07 Prozent bei der Bewertung berücksichtigt.<br />

Gehalts- und Rentenanpassungen<br />

sind mit jeweils 2,0 Prozent p. a.<br />

eingerechnet.<br />

Die übrigen Rückstellungen sind so<br />

bemessen, dass sie allen erkennbaren<br />

Risiken Rechnung tragen. Rückstellungen<br />

werden bei einer Laufzeit von mehr als<br />

einem Jahr gemäß § 253 Abs. 2 HGB<br />

unter Berücksichtigung von zukünftigen<br />

Preis- und Kostensteigerungen mit dem<br />

durchschnittlichen Marktzinssatz der<br />

letzten sieben Jahre entsprechend der<br />

individuellen Restlaufzeit abgezinst.<br />

Die Rückstellungen und Verbindlichkeiten<br />

sind mit ihren Erfüllungsbeträgen<br />

bewertet.<br />

79 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Entwicklung des Anlagevermögens<br />

Angaben in TEUR<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände 1.1.<strong>2012</strong> Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2012</strong><br />

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 6.439 376 305 330 6.790<br />

2. Geleistete Anzahlungen 377 495 –26 0 846<br />

6.816 871 279 330 7.636<br />

Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten einschließlich<br />

der Bauten auf fremden Grundstücken 131.236 3.034 3.588 220 137.638<br />

davon<br />

a) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 110.964 2.285 2.072 180 115.141<br />

b) Bahnkörper und Bauten des Schienenwegs 7.750 145 120 21 7.994<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung<br />

und Sicherungsanlagen 248.478 9.117 13.377 3.071 267.901<br />

3. Fahrzeuge für den Personenverkehr 385.387 9.231 15.552 3.078 407.092<br />

4. Maschinen und maschinelle Anlagen,<br />

die nicht zu Nr. 2 oder 3 gehören 40.087 1.587 620 318 41.976<br />

5. Andere Anlagen, Betriebs- und<br />

Geschäftsausstattung 57.441 3.966 6.388 3.991 63.804<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau<br />

a) Stadtbahnanlagen 10.549 3.452 –10.473 0 3.528<br />

b) Sonstige Anlagen 27.401 18.265 –29.331 1 16.334<br />

37.950 21.717 –39.804 1 19.862<br />

900.579 48.652 –279 10.679 938.273<br />

Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 21.441 0 0 0 21.441<br />

2. Beteiligungen 208.691 0 0 2.207 206.484<br />

3. Sonstige Ausleihungen 1.936 61 0 197 1.800<br />

232.068 61 0 2.404 229.725<br />

1.139.463 49.584 0 13.413 1.175.634<br />

80 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Kumulierte Abschreibungen<br />

1.1.<strong>2012</strong> Zugänge<br />

Zuschreibung<br />

Umbuchungen Abgänge 31.12.<strong>2012</strong><br />

Buchwert<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

Buchwert<br />

31.12.2011<br />

5.094 764 0 330 5.528 1.262 1.345<br />

0 0 0 0 0 846 377<br />

5.094 764 0 330 5.528 2.108 1.722<br />

80.826 1.747 36 205 82.332 55.306 50.410<br />

70.853 1.080 0 179 71.754 43.387 40.111<br />

3.015 144 0 9 3.150 4.844 4.735<br />

122.004 9.870 –12 3.071 128.815 139.086 126.474<br />

205.411 15.224 0 3.078 217.557 189.535 179.976<br />

29.421 1.499 –24 314 30.630 11.346 10.666<br />

48.464 4.910 0 3.988 49.386 14.418 8.977<br />

0 0 0 0 0 3.528 10.549<br />

0 0 0 0 0 16.334 27.401<br />

0 0 0 0 0 19.862 37.950<br />

486.126 33.250 0 10.656 508.720 429.553 414.453<br />

0 0 0 0 0 21.441 21.441<br />

54.026 0 0 2.208 51.818 154.666 154.665<br />

359 27 3 1 382 1.418 1.577<br />

54.385 27 3 2.209 52.200 177.525 177.683<br />

545.605 34.041 3 13.195 566.448 609.186 593.858<br />

81 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem Anlagespiegel ersichtlich, der auch<br />

die formblatterforderlichen Angaben enthält.<br />

Als Anschaffungs- und Herstellungskosten sind bei den immateriellen Vermögensgegenständen<br />

und bei den Sachanlagen die historischen Werte angesetzt, vermindert um die erhaltenen<br />

Zuschüsse.<br />

1 | Sachanlagen<br />

Die Zugänge bei den Sachanlagen betragen im Berichtszeitraum 48.652 TEUR. Dabei sind<br />

bereits Zuschüsse in Höhe von 5.282 TEUR berücksichtigt.<br />

Unter Berücksichtigung der Abschreibungen und der Abgänge erhöhte sich das Sachanlagevermögen<br />

um 15.100 TEUR auf 429.553 TEUR.<br />

Die Jahresabschreibungen gemäß § 253 Abs. 3 HGB betragen 33.250 TEUR.<br />

2 | Finanzanlagen<br />

Ein Anteilsbesitz von mindestens 20 Prozent besteht bei:<br />

Name und Sitz der Gesellschaft Anteil am Kapital in %<br />

<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH, Düsseldorf 100,00<br />

<strong>Rheinbahn</strong> Immobilien Verwaltungs-GmbH, Düsseldorf 100,00<br />

Reisedienst Maaßen GmbH, Düsseldorf 100,00<br />

Rhein-Bus Verkehrsbetrieb GmbH, Düsseldorf 49,00<br />

Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft Rhein m.b.H., Düsseldorf 40,00<br />

ELBA-Omnibusreisen GmbH, Düsseldorf 25,00<br />

Mit der <strong>Rheinbahn</strong> Immobilien GmbH besteht ein Ergebnisabführungsvertrag.<br />

Hinsichtlich der Beteiligung an der RW Holding AG, Düsseldorf, in Höhe von 19,5 Prozent<br />

besteht ein Treuhandverhältnis zwischen der <strong>Rheinbahn</strong> (Treugeber) und der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf (Treuhänder). Das wirtschaftliche Eigentum der Beteiligung wird der <strong>Rheinbahn</strong><br />

zugerechnet.<br />

Die sonstigen Ausleihungen sind überwiegend zur Beschaffung von Wohnraum verzinslich<br />

an Betriebsangehörige gegeben worden.<br />

82 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Umlaufvermögen<br />

3 | Vorräte<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 15.824 14.414<br />

Unfertige Leistungen 1.551 1.755<br />

Geleistete Anzahlungen 0 90<br />

17.375 16.259<br />

Die unfertigen Leistungen enthalten weitgehend Bau- und Planungsleistungen, die noch<br />

nicht gegenüber Dritten abgerechnet wurden.<br />

4 | Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> davon<br />

Restlaufzeit<br />

über 1 Jahr<br />

31.12.2011<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 6.045 0 6.796<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen 326 0 457<br />

Forderungen gegen Unternehmen,<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

0 0 581<br />

Sonstige Vermögensgegenstände 23.104 1.153 11.036<br />

29.475 1.153 18.870<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen Forderungen<br />

gegen Firmen, Schulen, Schulverwaltungsämter und private Vorverkaufsstellen aus dem<br />

Fahrausweisverkauf sowie Forderungen aus dem Ausbildungs- und Schwerbehindertenverkehr.<br />

Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen betreffen Forderungen gegen die <strong>Rheinbahn</strong><br />

Immobilien GmbH betreffend die Ergebnisübernahme, die mit Verbindlichkeiten von 567 TEUR<br />

aus dem laufenden Geschäftsverkehr saldiert wurden.<br />

Die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betrafen<br />

im Vorjahr hauptsächlich Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegen die Stadtbahnbetriebsführungsgesellschaft<br />

Rhein mbH, Düsseldorf, sowie die ELBA-Omnibusreisen GmbH,<br />

Düsseldorf. Diese Forderungen resultieren aus laufendem Verrechnungsverkehr.<br />

Die sonstigen Vermögensgegenstände beinhalten überwiegend Anzahlungen auf Unternehmerleistungen,<br />

Forderungen aus Zuschüssen, aus Steuererstattungsansprüchen, aus abgerechneten<br />

Bau- und Planungsleistungen und aus Schadensfällen.<br />

83 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

5 | Schecks, Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Schecks und Kassenbestand 1.462 969<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 37.411 49.850<br />

38.873 50.819<br />

6 | Gezeichnetes Kapital<br />

Das gezeichnete Kapital ist eingeteilt in 35.000 Namensaktien im Nennwert von je 1.000 EUR.<br />

Es beträgt unverändert 35 Mio. EUR.<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>Rheinbahn</strong> AG wird zu 100 Prozent von der Landeshauptstadt<br />

Düsseldorf gehalten, davon 95 Prozent der Aktien treuhänderisch über die Holding<br />

der Landeshauptstadt Düsseldorf GmbH (vormals Düsseldorfer Stadtwerke Gesellschaft<br />

für die Beteiligungen mbH) bei Verbleib aller Rechte und Pfl ichten aus den Anteilen bei<br />

der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Mehrheitsbeteiligung wurde gemäß § 20 Abs. 4 AktG<br />

von der Landeshauptstadt Düsseldorf angezeigt.<br />

7 | Kapitalrücklage<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Stand 1.1. 209.250 207.108<br />

Einlage 2.092 2.142<br />

211.342 209.250<br />

84 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

8 | Gewinnrücklagen<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Gesetzliche Rücklage 3.500 3.500<br />

Andere Gewinnrücklagen 22.676 22.676<br />

26.176 26.176<br />

Die unverändert gegenüber dem Vorjahr ausgewiesene gesetzliche Rücklage beträgt<br />

10 Prozent des ausgewiesenen Grundkapitals gemäß § 150 Abs. 2 AktG.<br />

9 | Rückstellungen<br />

Angaben in TEUR 31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpfl ichtungen<br />

9.617 9.644<br />

Sonstige Rückstellungen 51.378 55.911<br />

60.995 65.555<br />

Die Rückstellungen für Pensionen bestehen gegenüber 21 Rentenberechtigten. Gegenüber<br />

zwei Rentnern bzw. deren Hinterbliebenen bestehen nicht bilanzierte Pensionsverpfl ichtungen<br />

mit einem Sollwert von 29 TEUR. Sie sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet. Der Rückstellungsberechnung<br />

liegen ein Gehaltstrend von 2,0 Prozent, ein Rententrend von 2,0 Prozent<br />

sowie ein Rechnungszins von 5,07 Prozent zugrunde. Es wurden die Richttafeln 2005 G von<br />

Prof. Dr. Klaus Heubeck angewendet.<br />

Im Rahmen der Umbewertungen nach dem BilMoG wurden Zuführungen zu Rückstellungen<br />

für Pensionen gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB mit einem Fünfzehntel (183.021 EUR)<br />

im Geschäftsjahr berücksichtigt. Der noch verbleibende Unterschiedsbetrag beträgt<br />

2.196.247 EUR.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen Verpfl ichtungen und Risiken aus<br />

Altersteilzeit, Altlastensanierungen, Personalverpfl ichtungen und Rückbauverpfl ichtungen<br />

bei stillgelegten Gleisen sowie ausstehende Lieferantenrechnungen enthalten.<br />

85 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

10 | Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen aus langfristigen Investitionskrediten;<br />

die zum 31. Dezember <strong>2012</strong> abgegrenzten Zinsaufwendungen werden unter den sonstigen<br />

Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betreffen überwiegend den laufenden<br />

Geschäftsverkehr sowie stichtagsbedingte Beschaffungsmaßnahmen.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten hauptsächlich Verbindlichkeiten aus langfristigen<br />

Investitionskrediten gegenüber sonstigen Kreditgebern. Weiterhin berücksichtigt dieser Posten<br />

Verbindlichkeiten aus Abschlagszahlungen im Zusammenhang mit Ausgleichsleistungen<br />

gemäß ZV-Satzung des VRR, aus der Lohn- und Gehaltsrechnung Dezember <strong>2012</strong> sowie Zinsund<br />

Steuerverbindlichkeiten.<br />

Verbindlichkeiten in TEUR<br />

davon Restlaufzeit<br />

davon<br />

Restlaufzeit<br />

31.12.<strong>2012</strong><br />

unter<br />

1 Jahr<br />

1 bis 5<br />

Jahre<br />

über 5<br />

Jahre 31.12.2011<br />

unter<br />

1 Jahr<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 307.712 12.896 53.954 240.862 280.115 48.431<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 15.397 14.785 612 0 14.866 14.276<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 60 60 0 0 0 0<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 705 705 0 0 87 87<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 25.864 24.946 804 114 39.852 27.286<br />

davon aus Steuern 1.075 1.075 0 0 1.106 1.106<br />

349.738 53.392 55.370 240.976 334.920 90.080<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind mit 17,1 Mio. EUR kommunal verbürgt.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und die Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen.<br />

11 | Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält hauptsächlich Fahrausweiseinnahmen, die das<br />

Geschäftsjahr 2013 betreffen.<br />

86 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung<br />

12 | Umsatzerlöse<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Verkehrseinnahmen 184.582 175.277<br />

Abgeltungszahlungen im Ausbildungs- und Schwerbehindertenverkehr 15.699 13.848<br />

Sonstige 3.252 3.702<br />

203.533 192.827<br />

davon periodenfremde Umsatzerlöse 571 –192<br />

Die Verkehrseinnahmen konnten im Jahr <strong>2012</strong> erneut um 9,3 Mio. EUR (5,3 Prozent) gesteigert werden.<br />

Damit konnten nicht nur die Preiserhöhung von 3,9 Prozent am Markt platziert, sondern zusätzlich<br />

Mehreinnahmen durch neu gewonnene Fahrgäste erzielt werden. Besonders auffällig sind die<br />

Steigerungsraten beim SemesterTicket von 20 Prozent. Neue stationäre Automaten und das HandyTicket<br />

verzeichneten weit über dem Durchschnitt liegende Zuwachsraten.<br />

13 | Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen –205 309<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 7.456 8.615<br />

7.251 8.924<br />

14 | Sonstige betriebliche Erträge<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Erträge aus Leistungen für Dritte 12.323 9.983<br />

Erstattung von Sachschäden 2.607 2.190<br />

Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen 2.495 737<br />

Erträge aus Vermietung und Verpachtung 1.693 1.550<br />

Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens<br />

einschließlich Zuschreibungen<br />

495 3.529<br />

Inanspruchnahme von Rückstellungen (Eigenleistungen) 49 79<br />

Übrige Erträge 5.245 4.415<br />

24.907 22.483<br />

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind periodenfremde Erträge von 2.990 TEUR enthalten<br />

betreffend Erträge aus der Aufl ösung von Rückstellungen sowie Erträge aus dem Abgang<br />

von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens.<br />

87 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

15 | Materialaufwand<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 37.828 39.961<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 41.804 39.734<br />

79.632 79.695<br />

16 | Personalaufwand<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Löhne und Gehälter 100.877 99.129<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 28.266 28.479<br />

davon für Altersversorgung 8.077 8.091<br />

129.143 127.608<br />

Mit dem 8. Änderungstarifvertrag zum TV-N vom 9. Mai <strong>2012</strong> wurde eine dreistufi ge Anhebung der<br />

Tarifentgelte rückwirkend ab 1. März <strong>2012</strong> mit einer zweijährigen Laufzeit beschlossen. Die Entgelte<br />

stiegen ab 1. März <strong>2012</strong> um 3,5 Prozent. Weitere lineare Tarifsteigerungen von jeweils 1,4 Prozent<br />

folgen zum 1. Januar 2013 und 1. August 2013. Der aktuelle Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis<br />

zum 28. Februar 2014. Neben diesen Tarifsteigerungen sind die Personalkosten aufgrund des auch<br />

im Jahr <strong>2012</strong> erhöhten Personalbestands gestiegen. Demgegenüber stehen Veränderungen bei<br />

den Rückstellungen. Per saldo hat sich der Personalaufwand um 1,5 Mio. EUR erhöht.<br />

17 | Abschreibungen<br />

(Siehe Anlagenspiegel) Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Planmäßige Abschreibungen 34.014 30.013<br />

88 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

18 | Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Fremdleistungen und Materialverbrauch für die Verwaltung,<br />

für Werkswohnungen, Pachtobjekte etc.<br />

4.243 4.222<br />

Aufwendungen aus Leistungen für Dritte 5.408 2.256<br />

Mieten und Pachten 2.986 2.600<br />

Versicherungsaufwendungen und Haftpfl ichtleistungen 2.899 2.285<br />

Umlagen 1.800 1.597<br />

Beratungen, Gutachten 1.528 1.473<br />

Zuführung zu Rückstellungen 75 139<br />

Übrige Aufwendungen 9.085 8.885<br />

28.024 23.457<br />

Die übrigen Aufwendungen beinhalten im Wesentlichen Verkaufsprovisionen, Leasingraten,<br />

Grundbesitzabgaben, Drucksachen, Porto, Telefon, Werbungs-, Fortbildungs-, Reise- und<br />

Repräsentationsaufwendungen sowie Zuführungen zu Wertberichtigungen.<br />

In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind 0,6 Mio. EUR periodenfremde Aufwendungen<br />

enthalten, die Verluste aus Anlagevermögen sowie Abschreibungen auf Forderungen betreffen.<br />

19 | Beteiligungsergebnis<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Erträge aus Beteiligungen 11.216 19.696<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 893 317<br />

12.109 20.013<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 893 317<br />

89 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

20 | Zinsergebnis<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 40 101<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 138 193<br />

davon aus der Abzinsung von Rückstellungen 0 2<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen –16.704 –15.955<br />

davon aus der Aufzinsung von Rückstellungen –1.917 –1.949<br />

–16.526 –15.661<br />

21 | Leistungen des Zweckverbands<br />

Die Ausgleichsleistungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Erträge aus Leistungen gemäß § 20 der Zweckverbandssatzung<br />

für den Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr<br />

32.790 31.315<br />

39.992 32.790<br />

Zuzüglich anrechenbarer Beträge: <strong>2012</strong> 2011<br />

Erträge aus Beteiligungen 11.173 19.680<br />

Vorhaltekostenförderung gemäß § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 946 948<br />

Aufgabenträgeranteil aus § 11 ÖPNV-Gesetz NRW 519 519<br />

52.630 53.937<br />

Die erforderliche Ausgleichsleistung für gemeinwirtschaftliche Leistungen im Geschäftsjahr <strong>2012</strong><br />

beträgt 52,6 Mio. EUR. Sie liegt damit um 78,8 Mio. EUR unter dem Ausgleichsanspruch<br />

gemäß VRR-Finanzierungsrichtlinie von 131,4 Mio. EUR bzw. um 7,1 Mio EUR unter den zur<br />

Verfügung stehenden Finanzierungsmitteln gemäß Finanzierungsbescheid des Verkehrsverbunds<br />

Rhein-Ruhr AöR für <strong>2012</strong>.<br />

22 | Außerordentliches Ergebnis<br />

Dieser Posten enthält Zuführungen zu Pensionsrückstellungen aufgrund der geänderten Bewertung<br />

entsprechend den Übergangsvorschriften zum BilMoG (Art. 67 EGHGB).<br />

23 | Steuern<br />

Dieser Posten beinhaltet Grundsteuer, Kraftfahrzeugsteuer und Umsatzsteuer auf Sachbezug.<br />

90 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Sonstige Angaben<br />

Haftungsverhältnisse<br />

Erhaltene Mietkautionen werden auf einem Treuhandkonto verwaltet. Ende <strong>2012</strong> waren dort<br />

109 TEUR hinterlegt.<br />

Zur Erfüllung ihrer Versorgungsverpfl ichtung ist die <strong>Rheinbahn</strong> AG Mitglied der Rheinischen<br />

Zusatzversorgungskasse (RZVK), Köln. Der im Berichtszeitraum gültige Umlagesatz betrug 4,25 Prozent,<br />

der ausschließlich vom Arbeitgeber getragen wird. Für die Sanierungskosten der RZVK wurde ein<br />

Umlagesatz in Höhe von 3,5 Prozent abgeführt. Für die Zukunft wird mit einem weiteren Anstieg des<br />

Umlagesatzes gerechnet. Die Summe der umlagepfl ichtigen Löhne und Gehälter belief sich auf<br />

101.448,4 TEUR. Die zugrunde liegenden Verpfl ichtungen können von den betreffenden Parteien<br />

nach unseren Erkenntnissen in allen Fällen erfüllt werden. Mit einer Inanspruchnahme<br />

ist nicht zu rechnen.<br />

Die Gesellschaft haftet gesamtschuldnerisch mit der Stadt Düsseldorf für Mietzahlungen aus<br />

Verträgen betreffend das US-Lease für das Schienennetz, soweit eine der fi nanzierenden Banken die<br />

Verpfl ichtung nicht länger durchführen kann. Eine zuverlässige Bewertung der Haftungsverpfl ichtung<br />

ist nicht möglich.<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

Angaben in TEUR <strong>2012</strong> 2011<br />

Bestellobligo 52.968 35.774<br />

Verpfl ichtungen aus Miet- und Leasingverträgen<br />

unter 1 Jahr 1.002 864<br />

1 bis 5 Jahre 1.704 885<br />

über 5 Jahre 1 4<br />

2.707 1.753<br />

Gesamt 55.675 37.527<br />

Latente Steuern<br />

In Ausübung des Wahlrechts nach § 274 Abs. 1 HGB werden Saldierungsüberhänge aus aktiven<br />

Steuerlatenzen abzüglich passiver Steuerlatenzen nicht aktiviert. Im Wesentlichen ergeben sich<br />

aktive latente Steuern aufgrund der handels- und steuerrechtlich voneinander abweichenden<br />

Wertansätze im Rückstellungsbereich sowie aus den steuerlichen Verlustvorträgen. Bei der Ermittlung<br />

der latenten Steuern haben wir einen Körperschaftsteuersatz einschließlich Solidaritätszuschlag<br />

in Höhe von 15,83 Prozent und einen Gewerbesteuersatz in Höhe von 15,4 Prozent berücksichtigt.<br />

91 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Finanzinstrumente<br />

Um einen festen Zinssatz auf Basis eines günstigen Zinsniveaus zu sichern, wurden<br />

Zinsswaps mit unterschiedlichen Laufzeiten abgeschlossen. Die Laufzeiten reichen<br />

von 2013 bis 2031. In diesem Zusammenhang wurden Bewertungseinheiten in Form<br />

eines Mikrohedges, bestehend aus dem variabel verzinslichen Darlehen (Grundgeschäft)<br />

und einem Zinsswap (Sicherungsgeschäft), nach § 254 HGB gebildet. Zur Abbildung der<br />

gebildeten Bewertungseinheit wird die Einfrierungsmethode gewählt. Gemäß Mitteilungen<br />

der Banken beträgt der Marktwert dieser Geschäfte zum 31. Dezember <strong>2012</strong>, losgelöst<br />

vom Grundgeschäft der Darlehen, –47.144 TEUR. Den Vereinbarungen liegt insgesamt<br />

ein Nominalwert von 256.936 TEUR zugrunde. Auf die Bildung einer Drohverlustrückstellung<br />

konnte vor dem Hintergrund der Anwendung des § 254 HGB verzichtet werden,<br />

da sich gegenläufi ge Wert- und Zahlungsstromänderungen vollständig über die<br />

gesamte Kreditlaufzeit ausgleichen.<br />

Darüber hinaus bestehen im Rahmen eines Portfoliohedges Rohwarenswaps zur Sicherung<br />

des Dieselpreises in den Jahren 2013 bis 2014. Zur Abbildung der gebildeten Bewertungseinheit<br />

wird die Einfrierungsmethode gewählt. Der auf Basis einer Mark-to-Market-<br />

Bewertung ermittelte positive Marktwert dieser Geschäfte (10.200 metrische Tonnen<br />

pro Jahr) beträgt gemäß Bankmitteilung zum 31. Dezember <strong>2012</strong> insgesamt 2.474 TEUR.<br />

Der Buchwert der Dieselderivate beträgt 0 EUR. Der Nominalwert beträgt 18.651 TEUR.<br />

Über den angegebenen Zeitraum gleichen sich die Wertänderungen voraussichtlich<br />

vollständig aus, da Grund- und Sicherungsgeschäft demselben Risiko ausgesetzt sind.<br />

92 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Es wird verwiesen auf Seite 6.<br />

Bezüge der Organe<br />

Die Bezüge der Mitglieder des Vorstands<br />

betragen insgesamt für das Geschäftsjahr<br />

497 TEUR, die sich wie folgt<br />

verteilen:<br />

Dirk Biesenbach 256 TEUR<br />

(davon 47 TEUR variable Bezüge);<br />

Klaus Klar 241 TEUR<br />

(davon 40 TEUR variable Bezüge).<br />

Für Pensionsverpfl ichtungen gegenüber<br />

früheren Mitgliedern des Vorstands<br />

und ihren Hinterbliebenen wurden<br />

9.707 TEUR zurückgestellt.<br />

Die Bezüge des Aufsichtsrats betragen<br />

für das Geschäftsjahr 45 TEUR. In der<br />

Tabelle unten werden die Mitglieder<br />

mit ihren Bezügen einzeln aufgeführt.<br />

Belegschaft<br />

Während des Geschäftsjahres waren<br />

durchschnittlich 2.089 (Vorjahr 2.049)<br />

Lohnempfänger und 574 (Vorjahr 556)<br />

Gehaltsempfänger beschäftigt.<br />

Daneben beschäftigte das Unternehmen<br />

108 (Vorjahr 104) Auszubildende.<br />

Honorare des Abschlussprüfers<br />

Die Honorare des Abschlussprüfers<br />

PricewaterhouseCoopers AG,<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

werden im Konzernabschluss der<br />

<strong>Rheinbahn</strong> AG ausgewiesen.<br />

Konzernabschluss<br />

Es wird ein Konzernabschluss erstellt, der<br />

im Bundesanzeiger veröffentlicht wird.<br />

Dirk Biesenbach hat nach Ablauf seines<br />

Anstellungsvertrags einen Anspruch<br />

auf Zahlung eines Ruhegehalts in Höhe<br />

des bis dahin erreichten Versorgungsprozentsatzes<br />

von 43,5 Prozent. Für<br />

Klaus Klar besteht eine Zusage von mindestens<br />

einem bis maximal zwei Jahresgehältern<br />

der festen Bezüge, abhängig<br />

von der Restlaufzeit des Vertrags.<br />

Darüber hinaus wurden den Pensionsrückstellungen<br />

unter Berücksichtigung<br />

des Rechnungszinssatzes von 5,07 Prozent<br />

für Dirk Biesenbach 123 TEUR<br />

und für Klaus Klar 41 TEUR zugeführt.<br />

Die Barwerte zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

betrugen damit bei Dirk Biesenbach<br />

822 TEUR und bei Klaus Klar 729 TEUR.<br />

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder<br />

und ihrer Hinterbliebenen<br />

belaufen sich auf 819 TEUR.<br />

Aufsichtsratsbezüge <strong>2012</strong><br />

Andreas Hartnigk (Vorsitzender) 5.712,00 €<br />

Uwe David (stellv. Vorsitzender ab 30.4.<strong>2012</strong>) 3.600,00 €<br />

Michael Pink (stellv. Vorsitzender bis 30.4.<strong>2012</strong>) 3.000,00 €<br />

Dirk Beyer 1.000,00 €<br />

Annelies Böcker 2.400,00 €<br />

Norbert Czerwinski 2.100,00 €<br />

Heiko Goebel 2.550,00 €<br />

Prof. Dr. Michael Hoffmann-Becking 2.142,00 €<br />

Jörg Junkermann 1.950,00 €<br />

Dr. Stephan Keller 2.400,00 €<br />

Manfred Jan Neuenhaus 2.250,00 €<br />

Thorsten Neufeld 1.950,00 €<br />

Markus Raub 3.034,50 €<br />

Reiner Schaaf 1.000,00 €<br />

Jürgen Scharoff 2.550,00 €<br />

Dieter Teske 2.400,00 €<br />

Martin Volkenrath 2.400,00 €<br />

Gustav Wilden 2.550,00 €<br />

Düsseldorf, den 18. März 2013<br />

<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />

Düsseldorf<br />

Der Vorstand Dirk Biesenbach Klaus Klar<br />

93 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss –<br />

bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-<br />

Verlust-Rechnung sowie Anhang – unter<br />

Einbeziehung der Buchführung und<br />

den Lagebericht der <strong>Rheinbahn</strong> AG,<br />

Düsseldorf, für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar bis zum 31. Dezember <strong>2012</strong><br />

geprüft. Die Buchführung und die<br />

Aufstellung von Jahresabschluss und<br />

Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften und<br />

den ergänzenden Bestimmungen der<br />

Satzung liegen in der Verantwortung<br />

des Vorstands der Gesellschaft. Unsere<br />

Aufgabe ist es, auf der Grundlage der<br />

von uns durchgeführten Prüfung eine<br />

Beurteilung über den Jahresabschluss<br />

unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung<br />

nach § 317 HGB unter Beachtung<br />

der vom Institut der Wirtschaftsprüfer<br />

(IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach<br />

ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und<br />

Verstöße, die sich auf die Darstellung<br />

des durch den Jahresabschluss unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung und durch den<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden<br />

die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit<br />

und über das wirtschaftliche und<br />

rechtliche Umfeld der Gesellschaft<br />

sowie die Erwartungen über mögliche<br />

Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />

Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />

rechnungslegungsbezogenen internen<br />

Kontrollsystems sowie Nachweise für<br />

die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss<br />

und Lagebericht überwiegend<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung<br />

der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses<br />

und des Lageberichts.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen<br />

Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung aufgrund<br />

der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss<br />

den gesetzlichen Vorschriften<br />

und den ergänzenden Bestimmungen<br />

der Satzung und vermittelt unter<br />

Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger<br />

Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes<br />

Bild der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage der Gesellschaft. Der<br />

Lagebericht steht in Einklang mit dem<br />

Jahresabschluss, vermittelt insgesamt<br />

ein zutreffendes Bild von der Lage<br />

der Gesellschaft und stellt die Chancen<br />

und Risiken der zukünftigen Entwicklung<br />

zutreffend dar.<br />

Düsseldorf, den 20. März 2013<br />

PricewaterhouseCoopers<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Josef Rakel<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

ppa. Christoph Drewes<br />

Wirtschaftsprüfer<br />

94 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


l Bilanz l Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Kapitalfl ussrechnung l Allgemeine Erläuterungen l Entwicklung des Anlagevermögens l Erläuterungen zur Bilanz l<br />

l Erläuterungen zur Gewinn-und-Verlust-Rechnung l Sonstige Angaben l Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers l <strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick l<br />

<strong>Rheinbahn</strong> auf einen Blick<br />

31.12.<strong>2012</strong> 31.12.2011<br />

Gesamtunternehmen<br />

Eigenkapital Mio. € 272,5 270,4<br />

Anlagevermögen Mio. € 609,2 593,9<br />

Bilanzsumme Mio. € 695,1 680,0<br />

Gesamtaufwendungen Mio. € 288,0 277,3<br />

Gesamterträge Mio. € 235,4 223,4<br />

Jahresergebnis Mio. € –52,6 –53,9<br />

Mitarbeiter 2.704 2.614<br />

Auszubildende 117 117<br />

Leistungen<br />

Zugkilometer Mio. 41,2 41,6<br />

Platzkilometer Mio. 5.807,0 5.862,0<br />

Beförderte Personen Mio. 216,9 215,7<br />

Einwohner im Verkehrsgebiet Mio., circa 1,016 1,014<br />

Anlagen<br />

Stadtbahn<br />

Streckenlänge km 68,5 68,5<br />

davon Vollausbau km 26,1 26,1<br />

Linienlänge km 144,4 144,4<br />

Linien 7 7<br />

Fahrzeuge 135 135<br />

Straßenbahn<br />

Streckenlänge km 78,0 78,0<br />

Linienlänge km 140,6 140,6<br />

Linien 11 11<br />

Fahrzeuge 175 168<br />

Omnibus<br />

Linienlänge km 1.346,7 1.345,1<br />

Linien 92 92<br />

Fahrzeuge 406 406<br />

95 l RHEINBAHN AG l GESCHÄFTSBERICHT <strong>2012</strong> l


Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />

Hansaallee 1<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Eckhard Lander<br />

Lektorat und Texte<br />

MENDLEWITSCH//<br />

TEXT/BUCH/KONZEPT<br />

Gestaltung<br />

co/zwo.design – Corporate Communication<br />

Bildnachweis<br />

agn Niederberghaus & Partner GmbH<br />

Doris Mendlewitsch<br />

Jaroslaw Miernik<br />

<strong>Rheinbahn</strong><br />

Ralph Sondermann<br />

Andreas Wiese<br />

Produktion<br />

Tannhäuser Media GmbH<br />

Papier<br />

Inhalt 135 g/m 2 Heaven 42<br />

Umschlag 300 g/m 2 Heaven 42<br />

FSC-Siegel aktualisieren<br />

96


<strong>Rheinbahn</strong> AG<br />

Hansaallee 1<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon 0211.582-01<br />

www.rheinbahn.de

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