11.06.2014 Aufrufe

ELEUSINISCHES

ELEUSINISCHES

ELEUSINISCHES

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

88 L. Weber<br />

des onuio'V lag, zu der Zeit, da das Telesterion' für kultliche<br />

Zwecke nicht verwendet wurde, schutzlos den Unbilden der<br />

Witterung preisgegeben gewesen wäre. Wir können es vielmehr<br />

dem Erbauer des o:n;alov ruhig zutrauen, dass er über<br />

technische Mittel genug verfügt habe, um dem Schaden wirksam<br />

zu begegnen. Und zog der Rauch durch die Seitenöffnungen<br />

der Wände ab, so war auch der Nachteil einer<br />

Beschmutzung der flachen, mit den dekorativen Feldern gezierten<br />

Decke, wenn nicht ganz vermieden, so doch auf ein .<br />

erträgliches Mindestmass beschränkt.<br />

Aber das ist hier weniger von Belang, weit wichtiger<br />

eine andere Frage. Noack lehnt zwar die Möglichkeit, dass<br />

aussergriechische Einflüsse bei der Anlage des TeJestel'ion<br />

eine Rolle gespielt hätten, ganz bestimmt ab, aber allein<br />

schon sein quadratischer Grundriss ist auffaUend genug.<br />

Zeigen doch die Knltbauten, die wir als griechische Schöpfung<br />

ansprechen können, entsprechend dem ptYarl0v, aus dem sie<br />

hervorgegangen sind, rechteckige Form, wie sie bereits in<br />

Troja II nachweisbar ist. Wo also ein quadratischer Kultbau<br />

auf griechischem Gebiet auftaucht, hätten wir fremde,<br />

wohl von Osten her zuströmende Einflüsse anzunehmen. Das<br />

Gleiche ist auch für den eleusinischen Mysterienkult wiederholt<br />

angenommen worden. Da auf diese Frage einzugehen<br />

hier nicht der Ort ist, muss ich mich auf das Bauliche allein<br />

beschränken. Die auf Kreta gefundenen Fayenceplättchen,<br />

die Nachbildungen von Fassaden dortiger Wohnhäuser sind,<br />

weisen nicht bloss zahlreiche Fenster im Oberstocke des quadratisch<br />

angelegten Hauses auf, entsprechend dem festungsmässigen<br />

Oharakter des südlichen Hauses ging man dort an<br />

eine Überdachung des Hofes; man führte also das Dach in<br />

der Mitte höher als das der Nebenräume, um obere Seitenfenster<br />

für den durch sie zu erhellenden Hofraum zu gewinnen.<br />

Dieses basilikale Dach und das o:n;alov von Eleusis sind im<br />

Grunde voneinander nicht verschieden. Ein solches flaches<br />

Dach erscheint auch auf dem von Koldewey gezeichneten<br />

Schaubilde des ersten Telesterion (bei Noack S.44, jedoch<br />

vgl. S. 158,3). Fest steht jedenfalls der festungsartjge Oharakter<br />

der eleusinischen Anlage, aber wichtiger ist hier das<br />

Zeugnis des Demeterhymnos, nach dem die Göttin, die erstmalig<br />

die öeym in Eleusis einführt, aus Kreta kommt (v. 120ff.).<br />

Das ist zwar falsche :M:är, auch läge die Vermutung nahe,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!