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Radwegenetz - Trendy Travel

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Resource Pack<br />

<strong>Radwegenetz</strong><br />

Erarbeitet von der Stadt Martin, innerhalb des <strong>Trendy</strong> <strong>Travel</strong> Projekts<br />

unterstützt durch<br />

www.trendy-travel.eu


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Radwegenetz</strong> ............................................................................................................................................... 3<br />

1. Richtlinien der Gestaltung des Radnetzwerks ............................................................................. 3<br />

1.1. Fundamentale Richtlinien der Gestaltung des Radnetzwerks ............................ 4<br />

1.1.1. Direkte Verbindung .......................................................................................... 4<br />

1.1.2. Der Fluss des Radverkehrs ............................................................................. 4<br />

1.1.3. Sicherheit des Radverkehrs ........................................................................... 5<br />

1.1.4. Qualität der Implementierung und Umfeldattraktivität ..................... 5<br />

1.1.5. Gegenseitige Toleranz der Transportteilnehmer .......................-........... 7<br />

1.2. Mögliche Hierarchie der Radrouten im Radnetz der Stadt .................................................. 8<br />

1.2.1. Prima – Erste Achse .......................................................................................... 8<br />

1.2.2. Secunda – Zweite Achse ................................................................................. 8<br />

1.2.3. Tercia – Dritte Achse ........................................................................................ 8<br />

2. Primäre Parameter für den Radnetzwerk Prozess ....................................................................... 8<br />

2.1. Typen von Fahrradrouten ................................................................................................. 9<br />

2.1.1. Geteilte Straßenbenutzung- Radfahrer- Autofahrer ............................ 9<br />

2.1.2. Geteilte Straßenbenutzung- Radfahrer- Fußgänger ........................... 10<br />

2.2. Typen von Radfahrspuren ................................................................................................. 11<br />

2.2.1. Radfahrspuren ................................................................................................... 11<br />

2.2.2. Einzelner Radweg ............................................................................................. 11<br />

2.2.3. Radwege mit separierter Kante im Hauptstraßenverkehr ................. 12<br />

2.3. Abzweigungen/Kreuzungen ............................................................................................ 12<br />

2.3.1. Radkreuzungen .................................................................................................. 12<br />

2.3.2. Kreuzungen mit Ampeln ................................................................................ 13<br />

2.3.3. Abzweigungen/Kreuzungen mit Vorrang ................................................ 14<br />

2.3.4. Kreisverkehr ......................................................................................................... 14<br />

2.3.5. Kreuzung in zwei oder mehr Ebenen ......................................................... 15<br />

3. Zusätzliche Fahrradeinrichtungen .................................................................................................... 16<br />

3.1. Parken für Fahrräder ............................................................................................................ 16<br />

4. Referenzen ................................................................................................................................................. 17<br />

- 2 -


<strong>Radwegenetz</strong><br />

Vorwort<br />

Dieses Dokument wurde anhand der Ressourcepakete,<br />

die von der Stadt Martin in Kooperation<br />

mit dem Projekt <strong>Trendy</strong> <strong>Travel</strong> produziert wurden,<br />

zusammengestellt. Es beinhaltet die folgenden<br />

drei Studien:<br />

1. Studie zu den Netzwerken der Radrouten<br />

2. Industriezonen und ihre Verbindung zum Radnetzwerk<br />

in Martin<br />

3. Verbesserungen der Radrouten der Stadt- Studie<br />

des Projektdesigns.<br />

Diese drei Broschüren beschäftigen sich mit Problemen<br />

der Stadt hinsichtlich des Radnetzwerkes<br />

und sind in Slowenischer Sprache erhältlich. Die<br />

allgemeineren Teile dieser drei Broschüren wurden<br />

zusammengefasst und sind nun näher beschrieben.<br />

1. Richtlinien der<br />

Gestaltung des<br />

Radnetzwerks<br />

Ein Netzwerk von Radrouten besteht aus miteinander<br />

verbundenen Radwegen, Radspuren und<br />

Abzweigungen/Kreuzungen, die speziell auf die<br />

Bedürfnisse der Radfahrer ausgelegt sind. Die<br />

Funktionalität des Radnetzwerks hängt von der<br />

Bereitstellung von direkten und sicheren Verbindungen<br />

vom Anfang bis zum Ende ab. Ein<br />

funktionierendes Radnetzwerk sollte leicht zu<br />

verstehen sein, sodass der Radfahrer sich einen<br />

mentalen Plan des Gebietes machen kann. Dies<br />

erlaubt eine leichte Orientierung von jedem<br />

Punkt des umfangreichen Radnetzwerkes aus.<br />

Geschwindigkeit und Sicherheit können unter<br />

der Voraussetzung maximiert werden, dass nur<br />

ein kleiner Anteil an Ersatzrouten/Nebenwegen<br />

- 3 -


enutzt wird. Während des Entwicklungsstadiums<br />

und der darauffolgenden Implementierung<br />

des Projektes ist es notwendig grundsätzliche<br />

Anforderungen zu befolgen: direkte Verbindung,<br />

Zugänglichkeit, Sicherheit, hohe Qualität der<br />

Umsetzung, Umweltfreundlichkeit, Attraktivität<br />

und leichte Instandhaltung.<br />

1.1. Fundamentale Richtlinien<br />

der Gestaltung des Radnetzwerks<br />

1.1.1. Direkte Verbindung<br />

Eine entsprechende radfreundliche Infrastruktur<br />

sollte dem Radfahrer die direkteste mögliche Route<br />

zur Destination anbieten ohne dass viele Nebenwege<br />

benutzt werden müssen.<br />

Die Mehrheit der Radfahrer sieht als den Vorteil<br />

des Radfahren die Flexibilität. Dies ist jedoch nur<br />

der Fall, wenn man nicht von Radrouten abhängig<br />

ist und man nicht verschiedene Arten von stark<br />

befahrenen Straßen benutzen muss.<br />

Eine Erhöhung der Sicherheit muss den Radfahrer<br />

nicht unbedingt animieren eine vorgesehene<br />

Ersatzroute, wie zum Beispiel einen Nebenweg zu<br />

benutzen, der die Distanz und benötigte Zeit erhöht,<br />

um sein Ziel zu erreichen. Umfragen haben<br />

gezeigt, dass die Mehrheit der Radfahrer es vorzieht<br />

gefährlichere und befahrenere Straßenabschnitte<br />

zu benutzen, sollten diese eine direktere<br />

und schnellere Verbindung zum Ziel ermöglichen,<br />

als die Ersatzrouten. Viele Leute würden das Rad<br />

dem in Situationen vorziehen, wo es schneller ist<br />

als das Auto ist.<br />

Sollten Stadtzentren mit Parkproblemen oder Einbahnen<br />

zu kämpfen haben, so entscheiden sich<br />

oft auch Autofahrer für das Rad, wenn sie damit<br />

schneller sind. Demzufolge ist Zeitersparnis sehr<br />

wichtig und kann daher die Meinung der Leute<br />

hinsichtlich des Transportmittels beeinflussen. In<br />

anderen Worten, einige Radfahrer werden keine<br />

neue und komfortablere Radroute wählen, wenn<br />

diese nicht direkter und schneller zum Ziel führen.<br />

Diese Regel ist jedoch nur für einen typischen erwachsenen<br />

Radfahrer gültig. Kinder und ältere<br />

Leute tendieren dazu sichere Routen zu nutzen.<br />

1.1.2. Der Fluss des Radverkehrs<br />

Ein Radnetzwerk formt eine zusammenhängende<br />

Einheit, die alle Standorte und Destinationen<br />

verbindet, sodass Radfahrer gewissermaßen zu<br />

jedem Punkt in der Stadt gelangen können. Der<br />

Typ und die Struktur von solch einem Netzwerk<br />

hängt von, der Art des Straßennetzwerks, der<br />

Umgebung, der administrativen Bezstimmungen,<br />

der Sicherheit, etc. ab. Radrouten, welche<br />

die Flüssigkeit des Radverkehrs fördern, haben<br />

keine Ampeln oder werden durch Straßenarbeiten<br />

oder Baustellen unterbrochen.<br />

- 4 -


1.1.3. Sicherheit des Radverkehrs<br />

Ein gut konstruiertes Radnetzwerk ist von der<br />

Hauptstraße (Straßen mit einer Geschwindigkeitsgrenze<br />

von 50 km/h oder mehr) getrennt<br />

und erlaubt eine klare und permanente Sichtbarkeit<br />

zwischen motorisierten Verkehrsteilnehmern<br />

und Radfahrern mit einfachen, klaren Kreuzungen.<br />

Im Straßenverkehr sind Radfahrer die meist<br />

gefährdeten Teilnehmer aufgrund der Geschwindigkeitsunterschiede<br />

und der Verwundbarkeit<br />

der Radfahrer. Sollte ein Radfahrer mit einem<br />

Auto kollidieren, wäre der Radfahrer in einem<br />

verheerenden Nachteil. Trotzdem kann die Sicherheit<br />

des Straßenverkehrs durch kluge Positionierung<br />

der Radrouten beeinflusst werden oder<br />

aber auch durch eine Umleitung der Radfahrer zu<br />

weniger befahrenen Straßen, teilweiser Öffnung<br />

des Einbahnverkehrs (Radfahrer/zweiseitig, Autofahrer/Einbahn),<br />

verkehrsreduzierende Maßnahmen,<br />

Schaffung von sicheren Kreuzungsbereichen.<br />

Parkende Autos, Bepflanzung, Straßenabsperrungen,<br />

unübersichtliche Kurven und Lärmbarrieren,<br />

etc. reduzieren die Sichtverhältnisse der Radfahrer.<br />

In solchen Fällen ist es notwendig die Aufmerksamkeit<br />

der Autofahrer durch Straßenschilder<br />

auf Radfahrer zu lenken. Eine der effektivsten<br />

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der<br />

Radfahrer, ist die Einführung einer Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

von 30 km/h. Mit solch einem<br />

Limit ist es nicht einmal notwendig separate<br />

Radspuren zu haben. Alle Radfahrer sollten ihre<br />

Sicherheit auch persönlich verbessern. Es gibt<br />

verschiedene Methoden wie ein Radfahrer seine<br />

Sicherheit steigern kann- vor allem am Abend- indem<br />

man gut gewartete Fahrradlichter benützt.<br />

1.1.4. Qualität der Umsetzung und<br />

Umfeldattraktivität<br />

Die Qualität der Umsetzung und Umfeldattraktivität<br />

wie zum Beispiel die Qualität der Fahrbahnoberfläche,<br />

hat einen signifikanten Einfluss<br />

auf die Nutzung. Gesprungene Oberflächen, Lö-<br />

- 5 -


cher, Spalten, Baumwurzeln sind unangenehm<br />

für Radfahrer. Die Geschwindigkeit der Fahrt wird<br />

reduziert und ist unangenehmer. Ebenso steigt<br />

das Unfallsrisiko. All diese Faktoren können für<br />

Radfahrer demotivierend sein. Wie auch andere<br />

Straßen, so brauchen auch Radwege regelmäßige<br />

Wartung, nur dann kann eine komfortable und<br />

angenehme Radfahrt für ihre Nutzer erbracht werden.<br />

Die Attraktivität der Fahrradspur hängt vom<br />

Umfeld ab. Je attraktiver das Umfeld ist, desto höher<br />

ist die Chance dass die Radroute erfolgreich<br />

ist und täglich genutzt wird. Aus diesem Grund<br />

sollte die Route (wenn möglich) entlang Flüssen<br />

und durch Grüngebiete und Parkanlagenführen.<br />

Die Attraktivität des Umfelds ist mit einem sozialen<br />

Sicherheitsgefühl verbunden. Ausreichende<br />

Beleuchtung ist ebenfalls sehr wichtig. Leute tendieren<br />

dazu, Routen mit schlechter Sicht wie zum<br />

Beispiel Tunnel, Unterführungen, Plätze mit wenigen<br />

Menschen (schlecht oder wenig bewohntenGegenden)<br />

und Plätze mit schlechtem Ruf (in<br />

der Nähe von Nachtklubs, verlassene Fabriken,<br />

Hallen) zu meiden.<br />

- 6 -


1.1.5. Gegenseitige Toleranz der<br />

Verkehrsteilnehmer<br />

Die Qualität des Radverkehrs und ebenso dessen<br />

Sicherheit kann teilweise von der gegenseitigen<br />

Toleranz zwischen Radfahrern, Fußgängern<br />

und Autofahrern abhängen. Die Koexistenz aller<br />

Transportmittel kann, aufgrund der gegenseitigen<br />

Intoleranz der Verkehrsteilnehmer, viele<br />

verschiedene komplizierte Situationen hervorrufen.<br />

Es ist nicht immer die Schuld der Autofahrer;<br />

nichts desto trotz sind Radfahrer und Fußgänger<br />

oft das Opfer wenn es zu Verkehrsunfällen<br />

kommt. Eine entsprechende Erziehung für das<br />

Verständnis zwischen Radfahrern, Fußgängern<br />

und Autofahrern soll beworben werden und sollte<br />

nicht nur Teil der Lehrpläne für Volksschulen<br />

sein, sondern verschiedene kulturelle und soziale<br />

Institutionen sollten sich damit beschäftigen. Als<br />

ein Beispiel dient die Stadt Martin, welche unter<br />

anderem ein Straßenschild in der Altstadt hat,<br />

welches besagt: „Fahrverbot für Fahrräder“. Jeder<br />

Radfahrer muss, sobald er eine Fußgängerzone<br />

erreicht, absteigen und das Fahrrad durch diese<br />

Zone schieben. Solange die Fußgängerzone in<br />

Martin in Planung war, zog man die Möglichkeit<br />

in Betracht, dass Radfahrer sich frei in die Zone<br />

bewegen können, jedoch lag die Priorität immer<br />

bei den Fußgängern. Leider hat das unakzeptable<br />

Verhalten von manchen Radfahrern gegenüber<br />

Fußgängern in der Fußgängerzone die Stadt Martin<br />

gezwungen das Verbotsschild für Fahrräder<br />

umzutauschen. Aufgrund der Erfahrungen in anderen<br />

slowakischen Stadtgemeinden (z.B. Košice)<br />

hat die Stadt Martin keine separaten Radspuren<br />

in der Fußgängerzone beabsichtigt. In Košice haben<br />

weder Radfahrer noch Fußgänger die Separierung<br />

akzeptiert. Nichts desto trotz gibt es viele<br />

andere europäische Städte in denen Radfahrer<br />

und Fußgänger ohne Probleme koexistieren, wie<br />

zum Beispiel Ferrara, Bozen, Graz und viele andere.<br />

Diese Beispiele beweisen, dass Qualität und<br />

Sicherheit von Radverkehr nicht ausschließlich<br />

von der Rad-Auto Beziehung abhängen, sondern<br />

auch von der Einstellung der Radfahrer gegenüber<br />

den Fußgängern (und umgekehrt) abhängt.<br />

Dies ist ein weiterer Grund warum es wichtig ist<br />

Toleranz und Verständnis zwischen den Nutzern<br />

zu fördern und falls nötig auch durchzusetzen.<br />

Im Bereich des <strong>Trendy</strong> <strong>Travel</strong> Projektes konzentrieren<br />

wir uns ganz bewusst auf die Kooperation<br />

mit Kindergärten und Volksschulen hinsichtlich<br />

der Verkehrserziehung und wie man Fußgängern<br />

und Radfahrern lernt, wie man sich im Straßenverkehr<br />

verhält.<br />

- 7 -


1.2. Mögliche Hierarchie der Radrouten<br />

im Radnetz der Stadt<br />

1.2.1. Prima – Erste Achse<br />

• Hauptverkehrs-Radrouten mit stadtweiter<br />

Wichtigkeit<br />

• Realisierung in top Qualität- sollte eine Trennung<br />

von Radfahrern und Autofahrern erlauben,<br />

dann ist die erste Achse eine direkte Verbindung<br />

zwischen dem Ausgangspunkt und<br />

dem Fahrziel des Radverkehrs<br />

1.2.2. Secunda – Zweite Achse<br />

• Z.B. Hauptfreizeitrouten, aber auch wichtige<br />

Verbindungen zwischen Primärachsen<br />

• Qualitätsvolle Realisierung hinsichtlich der<br />

Toursimsusentwickling in der Stadt. Implementierung<br />

je nach Zugänglichkeit für alle möglichen<br />

Nutzer einschließlich Rollstuhlfahrer<br />

1.2.3. Tercia – Dritte Achse<br />

• Alle anderen Verbindungsrouten für Radverkehr<br />

innerhalb des Stadtteils<br />

2. Primäre Parameter<br />

für den Radnetzwerk<br />

Prozess<br />

Für die Anwendung der Gestaltungselemente<br />

der Radrouten ist es notwenig einige grundlegende<br />

Kriterien zu beachten: eine direkte<br />

Verbindung, Verkehrsfluss, Sicherheit, hohe<br />

Qualität der Umsetzung, umweltfreundliche<br />

Attraktivität und leichte Instandhaltung.<br />

Diese Kriterien können unter Berücksichtigung<br />

folgender Richtlinien implementiert<br />

werden:<br />

• Die Straßenoberfläche muss gut gewartet sein<br />

• Bodenmarkierung warten<br />

• Entsprechende spezielle Gestaltung<br />

• Möglichkeit einer guten Sicht, speziell bei<br />

Kreuzungen und Kurven<br />

• Die Routen sollten durch ein umweltfreundlichesattraktives<br />

und sozial sicheres Umfeld<br />

führen<br />

• Bodenerhebungen, Wartungsarbeiten und<br />

Nebenwege sollten so gering wie möglich<br />

sein, sodass sie die Nutzung der Fahrradspur<br />

nicht negativ beeinflussen.<br />

Grundsätzlich gibt es 3 Typen von Fahrradspuren:<br />

• Einzelne, getrennte Fahrradwege<br />

• Fahrradspuren und Fahrradwege mit physischer<br />

Trennung<br />

• Fahrradspuren und Fahrradwege mit optischer<br />

Trennung<br />

- 8 -


2.1. Typen von Fahrradrouten<br />

2.1.1. Geteilte Straßenbenutzung-<br />

Radfahrer- Autofahrer<br />

In manchen Fällen (wenn der Verkehr bis zu 40<br />

km/h erreicht und motorisierte Verkehrsteilnehmer<br />

eine max. Dichte von 4000/24 Stunden erreichen)<br />

wird ein so genannter kombinierter/<br />

gemischter Verkehr empfohlen. Bei dieser Art<br />

des Verkehrs fährt der Radfahrer in dieselbe Richtung<br />

wie der motorisierte Verkehr jedoch ohne<br />

Fahrradspuren. Dies erlaubt dem Radfahrer über<br />

Kreuzungen/Abzweigungen zu fahren und Teile<br />

des Verkehrs werden verlangsamt. In Wohngegenden<br />

mit Tempo 30, bleiben sowohl die Fahrgeschwindigkeit<br />

als auch die Menge an motorisierten<br />

Transportmitteln gering. Die Trennung<br />

der Radfahrer auf Straßen mit vielen Abzweigungen<br />

ist stark mit einer steigenden Unfallsrate verbunden.<br />

Fahrradspuren auf solchen Straßen sind<br />

nicht notwendig, wenn die Straße so gestaltet ist,<br />

dass der Verkehr verlangsamt wird.<br />

- 9 -


2.1.2. Geteilte Straßenbenutzung<br />

Radfahrer – Fußgänger<br />

Eine Anordnung bei der Fußgänger und Radfahrer<br />

sich einen Gehsteig teilen, wird nur empfohlen<br />

wenn zuwenig Platz vorhanden ist. Sollte es<br />

eine Straße mit Parkplätzen geben, so wäre es<br />

eine gute Lösung die Parkstraße in einen Radweg<br />

umzuwandeln. Sollte es keine andere Alternative<br />

geben, gilt ein Prinzip: Radfahrer müssen<br />

Fußgängern gegenüber Respekt zeigen, da diese<br />

gefährdeter sind. Während man solche Verkehrseinrichtung<br />

plant, muss man sich folgende Frage<br />

stellen: wie viel wird diese Route von Radfahrern<br />

und Fußgängern benutzt, und alle Für und Wider<br />

müssen sorgfältig geprüft werden.<br />

• Eine Vorrichtung, in welcher sich Fußgänger<br />

und Radfahrer nebeneinander ohne jegliche<br />

Art von Trennung bewegen, hat einen Vorteil.<br />

Beide Gruppen können sich frei bewegen. Eine<br />

Idee die Unfallsgefahr zu minimieren und sicher<br />

zu sein, dass Radfahrer auf Fußgänger<br />

Rücksicht nehmen, wäre ein Straßenschild mit<br />

der Aufforderung an Radfahrer langsam zu fahren.<br />

• Eine Vorrichtung, in welcher sich Fußgänger<br />

und Radfahrer nebeneinander, jedoch mit einer<br />

Trennung, bewegen hat ebenso Vorteile:<br />

weniger Behinderung zwischen den beiden<br />

Gruppen einerseits und andererseits Senkung<br />

der Unfälle. Ein Nachteil ist, dass Fußgänger<br />

und Radfahrer sich als Gleichgestellte respektieren<br />

müssen; dies hängt vom Benehmen und<br />

Gepflogenheiten des Radfahrers ab.<br />

- 10 -


2.2. Typen von Radfahrspuren<br />

2.2.1. Radfahrspuren<br />

Beim Erreichen von bis zu 50 km/h und mit einer<br />

hohen Durchschnittsdichte des motorisierten Verkehrs<br />

(welcher bis zu 8000 Autos/24 Stunden erreichen<br />

kann), scheint die Implementierung von<br />

Radfahrspuren eine gute Lösung zu sein. Radfahrspuren<br />

sind billig und zweckmäßig, speziell für erfahrene<br />

Radfahrer. Radfahrspuren empfehlen sich<br />

für alle Straßen in urbanen Gebieten zusätzlich<br />

zu den Radwegen, wenn Radfahrer gezwungen<br />

werden eine Abzweigung zu überqueren und die<br />

Unfallsgefahr sich erhöht. Die Radspuren sind von<br />

den andern Verkehrsgebieten durch eine farbige<br />

Linie getrennt. Es ist nicht erlaubt auf den Radfahrspuren<br />

zu parken, jedoch passiert es des Öfteren,<br />

dass Autofahrer diese Regel nicht beachten.<br />

2.2.2. Einzelner Radweg<br />

Separate Radwege erhöhen die Sicherheit der<br />

Radfahrer signifikant. Deshalb müssen Park- aber<br />

auch Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt<br />

werden. Sollte die Polizei nicht genügend Ressourcen<br />

zur Verfügung haben, so könnte die Stadt<br />

ihre Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Ein gutes<br />

Beispiel für solch eine Lösung ist die Stadt Graz.<br />

Radwege können einseitig befahrbar sein (neben<br />

stark befahrenen Straßen angelegt welche höhere<br />

Verkehrsgeschwindigkeiten haben), oder zweiseitig<br />

befahrbar, welche sich außerhalb des regulären<br />

Verkehrs befinden. Die Gefahr, die sich durch eingeschränkte<br />

Sicht aufgrund parkender Autos ergibt,<br />

wird minimiert. Auf Radwegen, die sich neben<br />

einer befahrenen Straße/Abzweigungen/Kreuzungen<br />

befindet, verursachen parkende Autos (welche<br />

näher als 20 Meter weg von der Abzweigung/<br />

Kreuzung sind) schlechte Sicherverhältnisse und<br />

können Unfälle verursachen. In Übereinstimmung<br />

mit einer neuen Bestimmung, muss die Distanz<br />

mehr als 5 Meter betragen. Einzelne Radwege verlieren<br />

ihren Vorteil, wenn sie Straßen mit Vorrang-<br />

Schildern kreuzen. Auf der anderen Seite sind Radwege<br />

sehr effektiv<br />

und funktional bei<br />

Straßenampeln und<br />

Abzweigungen mit<br />

Zufahr tsstraßen,<br />

welche mit einer<br />

Infrastruktur mit<br />

Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

ausgestattet<br />

sind.<br />

- 11 -


2.2.3. Radwege mit separierter Kante<br />

im Hauptstraßenverkehr<br />

Ein Radweg mit einer Trennung inmitten des<br />

Hauptverkehrs bietet einen größeren Komfort<br />

für Radfahrer und steigert das Sicherheitsgefühl,<br />

speziell bei Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung<br />

bis 50 km/h. Allerdings ist es nicht<br />

empfohlen eine separate Linie zur Trennung des<br />

Radweges zu benutzen, da die Sicherheit der<br />

Fahrradfahrer bei Abzweigungen/Kreuzungen<br />

nicht so gegeben ist. Sollte die separate Linie Bepflanzung<br />

inkludieren, so erhöht dies das Sicherheitsgefühl<br />

und den Komfort des Radfahrers. Die<br />

Bepflanzung bei Abzweigungen und Kreuzungen<br />

darf eine Höhe von 1,5 Metern nicht übersteigen,<br />

da es sonst zu einem Hindernis wird, das die Sicht<br />

einschränkt und die Sicherheit reduziert.<br />

2.3. Abzweigungen/Kreuzungen<br />

2.3.1. Radkreuzungen<br />

Radkreuzungen wurden speziell für Abzweigungen/Kreuzungen<br />

entwickelt, an denen es nötig<br />

ist möglichen Konflikte zwischen Radfahrern und<br />

Autofahrern vorzugreifen. Neben den grundsätzlichen<br />

Bedürfnissen die gesamte Verkehrssituation<br />

an den Abwezigungen zu erleichtern, erhöht<br />

die Radkreuzung (welche Radfahrer und Autofahrer<br />

trennt) das Sicherheitsgefühl des Radfahrers.<br />

Die Anzahl der Kollisionen zwischen Radfahrern<br />

und Autofahrer wird durch Beschilderung und<br />

die Verwendung von verschiedenen Farbunterschieden<br />

für Radfahrer, an der Abzweigung um<br />

36% reduziert und bei schwerwiegenden Verkehrsunfällen<br />

mit Verletzungen (speziell im Fall<br />

wenn das Auto nach links abbiegt) um 56%.<br />

Kreuzung einer Radroute und einer Straße<br />

für motorisierent Verkehr mit unterbrochener<br />

zentraler Verkehrsinsel<br />

- 12 -


2.3.2. Kreuzungen mit Ampeln<br />

Für die zusätzliche Sicherheit von Radfahrern an<br />

Abzweigungen/Kreuzungen, werden in vielen<br />

europäischen Ländern sogenannte vorgezogene<br />

Haltelinien verwendet, welche aus einer markierten,<br />

befahrbaren Linie und einer reservierten Fläche<br />

besteht. Diese befindet sich vor der Haltelinie<br />

für anderen Verkehrsarten und erlaubt es den<br />

Radfahrern als erstes bei grünem Licht fahren<br />

zu können. Solche Lösungen sind nicht nur für<br />

Radfahrer geeignet, sondern können ebenso für<br />

Autofahrer verwendet werden, da es dem Autofahrer<br />

ermöglicht, die Präsenz des Radfahrers voll<br />

und ganz zu erkennen und es somit zur Verhinderung<br />

von Unfällen und Pannen kommt.<br />

Verschiede Arten von Radkreuzungen an<br />

Amplen mit vorgezogener Haltelinie für<br />

Radfahrer<br />

- 13 -


2.3.3. Abzweigungen/Kreuzungen mit<br />

Vorrang<br />

Radwege und Radfahrstreifen sollten, wenn möglich,<br />

die Kreuzungen mit weniger Verkehrsintensität<br />

überqueren können. Eine Ausnahmesituation<br />

ist, wenn der Radweg von der Abzweigung durch<br />

eine Seitenstraße geführt wird, die die Verkehrsgeschwindigkeit<br />

verlangsamt. Diese Ausführung<br />

wird empfohlen wenn die Hauptstraße stark befahren<br />

ist und Fahrer, die von der Seite kommen,<br />

zu nahe an der nächsten, rechten Fahrbahn sind.<br />

In diesem Fall ist es notwendig eine Lösung zu<br />

finden, die den Verkehr verlangsamt, um die Sicherheit<br />

des Radfahrers zu gewährleisten. Auf<br />

den Hauptkreuzungen, welche den Radweg unterbrechen,<br />

und die Radfahrbahn kreuzen, ist es<br />

möglich beide mit einem horizontalen Markierung<br />

und einem Fahrradsymbol auszustatten.<br />

2.3.4. Kreisverkehr<br />

Kreisverkehre werden in Städten deren Straßen<br />

eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 30<br />

bis 50 km/h haben nicht empfohlen. Die Überquerung<br />

von Kreisverkehren ist für Radfahrer am<br />

gefährlichsten, wenn es keine separate Radspur<br />

gibt. Die durchschnittliche Größe/Durchmesser<br />

der zentralen Insel sollte nicht mehr als 10 Meter<br />

sein. In manchen Fällen ist es jedoch notwendig<br />

den Durchmesser der zentralen Insel auf 15-20<br />

Meter zu erhöhen. Kritisch wird es wenn mehr<br />

als 8000 Autos den Kreisverkehr am Tag nutzen.<br />

In diesem Fall wäre ein größerer Kreisverkehr notwendig<br />

und eine Radfahrbahn wäre eine sichere<br />

Lösung.<br />

Kreuzung zwischen Radweg und Nebenstraße<br />

Beispiel von Kreisverkehr mit getrennter<br />

Radspur<br />

- 14 -


2.3.5. Kreuzung in zwei oder mehr Ebenen<br />

Eine Kreuzung mit zwei oder mehr Ebenen wird<br />

benutzt wenn die Radroute in Berührung mit<br />

anderen natürlichen Hindernissen kommt (z.B.:<br />

Fluss, einer Schnellstraße oder Autobahn). Die<br />

Anzahl der Verkehrsunfälle ist direkt proportional<br />

zur Geschwindigkeit der Autofahrer. Wenn der<br />

Verkehr eine Geschwindigkeit von 50 km/h und<br />

mehr erricht, dann sind Radfahrer nicht mehr in<br />

der Lage die Geschwindigkeit zu beurteilen und<br />

Abstande abzuschätzen. Die slowakische Straßenverkehrsordung<br />

führt an, dass Kreuzungen<br />

mit zwei oder mehr Ebenen für nicht-motorisierte<br />

Verkehrsteilnehmer nur dann gebaut werden sollen,<br />

wenn der Verkehr eine Geschwindigkeit von<br />

über 70 km/h erreicht, die Anzahl der Fahrzeuge<br />

die die Kreuzung überqueren mehr als 2500 pro<br />

Stunde ist und die Anzahl der nicht-motorisierten<br />

Fahrzeuge mehr als 2000/Stunde beträgt.<br />

Es gibt grundsätzlich 4 Arten von Kreuzungen in<br />

zwei oder mehreren Ebenen:<br />

• Tunnel<br />

• Unterführungen<br />

• Brücken<br />

• Überführungen<br />

- 15 -


3. Zusätzliche Fahrradeinrichtungen<br />

3.1. Parken für Fahrräder<br />

Gute Parkmöglichkeiten für Fahrräder in öffentlichen<br />

und privaten Schlüsselbereichen sind ein<br />

wichtiges Element eines Fahrradnetzwerks das<br />

die Leute motiviert, das Rad als ihr Hauptverkehrsmittel<br />

zu benutzen. Wenn man einen Patz<br />

für Fahrrad-Parkplätze wählt, ist es wichtig diesen<br />

an einem stark frequentierten Standort zu platzieren<br />

und die Parameter der Parkgelegenheit zu<br />

definieren, damit sie sich mit den Bedürfnissen<br />

der Radfahrer deckt. Die technischen Parameter<br />

nach der Zeit des Radparkens angepasst werden-<br />

Kurzzeit-Parken (bis zu 2 Stunden) hat andere<br />

Bedürfnisse zu befriedigen als Langzeit-Parken<br />

(mehr als 2 Stunden). Während Langzeit Parkens<br />

(bei der Arbeit, Schule, Haltestelle), ist es ebenso<br />

wichtig wettergeschützte und diebstahlssichere<br />

Anlagen zu wählen. Während man einen geeigneten<br />

Ort für Parkplätze sucht, muss man nicht nur<br />

die Fahrräder in Betracht ziehen die in existierenden<br />

Ständern parken, sondern auch jene, die daneben<br />

lehnen. Sehr oft sind wir mit der Situation<br />

konfrontiert, dass die existierenden Abstellplätze<br />

leer sind und Leute ihre Räder im Freien stehen<br />

lassen. Das ist entweder ein Zeichen davon, dass<br />

die Abstellanlage nicht am richtigen Ort platziert<br />

wurde oder nicht zweckmäßig ist.<br />

Wichtige Plätze wo Parkplätze für Fahrräder plaziert<br />

werden sollen:<br />

• Arbeitsplatz<br />

• Bildungsstätten<br />

• Haltestellen<br />

• Stadtzentrum- Einkaufszentren- wenn diese in<br />

erreichbarer Nähe sind<br />

• Kultur und Sport Einrichtungen, Stadien<br />

• Vorstädtische Freizeitbereiche<br />

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Es ist sehr wichtig Parkplätze für Fahrräder in<br />

urbanen Gebieten zu schaffen. Große und dicht<br />

besiedelte Gebiete representieren ein ernsthaftes<br />

Problem durch eine hohe Diebstahlsrate und<br />

Vandalismus. Innerhalb von Wohnblöcken besteht<br />

die Möglichkeit die Fahrräder im Keller abzustellen,<br />

wo diese gegen das Wetter geschützt<br />

sind. Dies ist jedoch nur möglich, wenn alle Bewohner<br />

zustimmen. Aus diesem Grund sollte man<br />

überdachte Fahrradanlagen in Betracht ziehen<br />

die neben den Wohnungen plaziert werden und<br />

von den Bewohnern und Besuchern genutzt werden<br />

können. Fahrräder in Wohngebieten parken<br />

meisten für eine längere Zeit (meist über Nacht).<br />

Sollte der Bezirk nicht sicher nein (z.B.: viel Vandalismus/Diebstähle),<br />

dann ist es notwendig die<br />

Sicherheit zu erhöhen, indem man zum Beispiel<br />

ein Kamerasystem installiert.<br />

4. Referenzen<br />

1. Study on the Cycling Routes Network (Turiec<br />

Bicycle Goup JUS, 2009).<br />

2. Industrial Zones and Their Connection to the<br />

Cycling Network in Martin (Turiec Bicycle<br />

Goup JUS, 2009).<br />

3. Improvement of the Cycling Routes in the<br />

City of Martin (The City Achitect Office of<br />

Martin, 2010).<br />

Diese drei Broschüren sind Teil des „Bicycle Network<br />

Resource Pack“ welches von der Stadt Martin<br />

in Kooperation mit der City Turiec Bicycle<br />

Goup JUS, im Rahmen des <strong>Trendy</strong> <strong>Travel</strong> Projekts<br />

produziert worden.<br />

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www.trendy-travel.eu<br />

supported by<br />

Developed within the framework of the EU-Project “<strong>Trendy</strong> <strong>Travel</strong>“,<br />

supported by the European Commission

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