Vom Gabelstapler zum autonomen Roboter - RTS

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

setzt dabei auf bewährte Flurförderzeuge, verknüpft sie mit neuen Funktionalitäten und beschreitet damit einen Weg, aus Gabelstaplern quasi mobile Roboter zu machen. Autonomer Stapler So arbeitet Still bereits an dem autonomen Stapler. Das Vorhaben hat noch Projektstatus, ist also noch kein konkret kaufbares Produkt, sondern die Technik von morgen. Am Beispiel eines Schubmaststaplers vom Typ FM 14i hat das Unternehmen diese Option aber bereits auf der letztjährigen CeMAT dargestellt. Um die Demonstration möglichst realitätsgetreu zu gestalten, zeigte Still das Zusammenspiel zwischen dem FM 14i und einem ebenfalls automatisierten Kommissionierstapler vom Typ MX-X, der die Arbeit in einem angedeuteten Hochregallager übernahm. Auf diese Weise wurde auch die Übergabe-Schnittstelle gleich mit vorgestellt. Autonome Stapler sind der erste Schritt zu einer durchgehenden vollautomatischen Selbstorganisation von Lagern. Der FM 14i ist voll rechnergesteuert, seine Navigation erfolgt per Laser durch Umgebungserkennung. Hier kooperiert Still mit dem Institut für Systems Engineering der Universität Hannover. Ein rotierender Laserscanner mit 180 Grad Öffnungswinkel tastet permanent die Umgebung des Fahrzeugs ab und erstellt so ein komplettes Bild des Raumes. Über den Abgleich mit hinterlegten Karten ist eine zentimetergenaue Lokalisierung des Fahrzeugs möglich. Voraussetzung dabei sind extrem leistungsfähige Rechner, hochgenaue Sensorik als auch intelligente Algorithmen zur Verfügung. Die ebenfalls nötige Mast- und Gabelstellung des Staplers erfolgt mit Hilfe einer speziellen Sensorik über die integrierte Höhenansteuerung. Die Möglichkeiten eines automatisierten Staplers sind enorm: Beliebige Transportvorgänge auch mit hohen Anforderungen bei der Positionierung lassen sich automatisieren. Der Stapler kann die aufzunehmenden Ladungsträger „sehen“ und entsprechend dort anfahren, wo sie sich tatsächlich befinden, so daß auch nicht exakt positionierte Objekte aufgenommen werden können und der gemeinsame Betrieb mit manuell „Hand in Hand“ wirken mit hoher Präzision der Still Schmalgangstapler MX-X und der FM-Schubmaststapler rechnergesteuert im mannlosen Betrieb zusammen. geführten Fahrzeugen möglich wird. Auch die automatisierte Be- und Entladung von Lkws ist realisierbar. Zudem sinkt das Unfallrisiko beträchtlich. Zur Orientierung und Navigation nutzt der Schubmaststapler seine natürliche Umgebung, so daß keine Veränderungen an der Infrastruktur wie Reflektormarken oder Spurführungen zum Betrieb erforderlich sind, außerdem erkennt er seine Ladung auch auf großen Höhen und ist folglich in der Lage, Regale direkt zu bedienen. Das integrierte Sicherheitskonzept erlaubt es, Fahrbereiche gemeinsam mit Personen, automatisierten und manuell betriebenen Fahrzeugen zu ver- INDUSTRIEBEDARF 3/2006 · 11
INTRALOGISTIK wenden. Auch die manuelle Nutzung des FM 14i ist dank „Dual-Use-Betrieb“ möglich. In der RFID Transponder Technologie liegt die Zukunft der Waren- und Stapler-Navigation. Voraussetzung für die Positionserkennung der Flurförderfahrzeuge sind Tags, die regelmäßig in einem Rastermaß von etwa einem Meter im Boden verlegt sind, damit das Fahrzeug immer wenigstens einen Kontakt hat. Die Tags lassen sich leicht in kleinen Bohrlöchern unterbringen, die mit etwas Silikon verschlossen werden. MMS-Integration Still arbeitet bereits an Konzepten, die Kooperation mehrerer automatisierter Fahrzeuge möglich zu machen. Durch die Integration in das Still-eigene Materialfluß-Management-System (MMS) ließe sich eine hochgradige Ausnutzung der Fahrzeugreserven erreichen. So würden Aufträge aus dem MMS direkt an die automatisierten Fahrzeuge weitergegeben, wobei das jeweils am meisten geeignete Fahrzeug den Auftrag abarbeiten würde. Auf der CeMAT 2005 hat Still die Resonanz der Fachbesucher auf das Projekt ausgelotet, das Interesse bei potentiellen Nutzern ist ausgesprochen hoch. Durch viele Gespräche wurden die Schwerpunkte für die Weiterentwicklung abgeleitet. So geht es jetzt nach Behandlung der grundsätzlichen Fragen an die Feinarbeit wie eine optimale Palettenerkennung, das Umfahren von Hindernissen oder die Kooperation der Fahrzeuge. Bereits 2007 könnten erste Pilotprojekte bei Kunden realisiert werden. RFID in der Logistik Über die vielseitigen Möglichkeiten der RFID-Technik in Lager und Logistik ist bereits vielfach diskutiert worden. RFID steht für Radio Frequency Identification und ist eine Methode, um Daten berührungslos und ohne Sichtkontakt zu lesen und zu speichern. Experten sind davon überzeugt, daß RFID in Zukunft das „intelligente Etikett“ ermöglichen und dies erhebliche Auswirkungen auf die logistischen Prozesse haben wird. Still verfolgt im Rahmen eines öffentlich geförderten Forschungsprojekts, an dem auch andere Durchgängige Warenidentifikation per RFID im automatisierten Lager. 12 · INDUSTRIEBEDARF 3/2006
Seite 1: Vom Gabelstapler zum mobilen Robote

Vom Gabelstapler zum autonomen Roboter - RTS

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?