Erläuterungsbericht - Gemeinde Rubigen
Erläuterungsbericht - Gemeinde Rubigen
Erläuterungsbericht - Gemeinde Rubigen
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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
Kanton Bern<br />
Die Überbauungsordnung enthält:<br />
- Überbauungsvorschriften<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
Genehmigungsexemplar vom 15. Oktober 2013<br />
- Überbauungsplan<br />
- Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />
- Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />
sowie Baureglement<br />
- <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
Panorama<br />
AG für Raumplanung Architektur und Landschaft<br />
Münzrain 10<br />
3005 Bern<br />
www.panorama-ag.ch<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Kurzfassung 6<br />
2 Organisation, Ablauf und Arbeitsschritte 7<br />
2.1 Aufbauorganisation 7<br />
2.2 Ablauforganisation 8<br />
2.3 Arbeitsschritte 9<br />
3 Projektidee und Ausgangslage 11<br />
3.1 Die Kästli Gruppe 11<br />
3.2 Projektidee Kästli Gruppe 11<br />
3.3 Standortwahl für das Dienstleistungszentrum der Kästli Gruppe 12<br />
3.4 Das bestehende Kieswerk und Kiesabbaugebiet in <strong>Rubigen</strong> 13<br />
3.5 Planerische Rahmenbedingungen 13<br />
3.5.1 Kantonaler Richtplan 13<br />
3.5.2 RGSK 14<br />
3.5.3 Regionaler Teilrichtplan ADT 14<br />
3.5.4 Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (ÖQV) <strong>Rubigen</strong> 15<br />
3.5.5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ <strong>Rubigen</strong> 15<br />
3.5.6 Gefahrenkarte <strong>Rubigen</strong> 16<br />
3.5.7 Zonenplan und Baureglement <strong>Rubigen</strong> 17<br />
4 Grobkonzept 18<br />
4.1 Einleitung 18<br />
4.2 Variantenstudium als Grundlage zum Grobkonzept 19<br />
4.3 Plan zum Grobkonzept 27<br />
4.4 Beschrieb zum Grobkonzept 28<br />
2
5 Bebauungskonzept 34<br />
5.1 Ziele 34<br />
5.2 Systemskizze 34<br />
5.3 Grundsätze 35<br />
5.4 Integration ins Orts- und Landschaftsbild 37<br />
5.5 Visualisierungen Dienstleistungszentrum (DLZ) 38<br />
5.6 Fotos Modell Dienstleistungszentrum (DLZ) 39<br />
6 Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ 40<br />
6.1 Aufbau der Planungswerke und Verbindlichkeit der Überbauungsordnung 40<br />
6.2 Überführen Bebauungskonzept in Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ 41<br />
6.3 Etappierung 42<br />
6.4 1. Etappe 42<br />
6.5 2. Etappe 44<br />
6.6 Bedarfsnachweis nach RPG (Art. 15) 46<br />
6.7 Anforderungen an die Gebäudehöhe der Industriebauten 47<br />
6.8 Verkaufsnutzung 47<br />
6.9 Nachweis Einhaltung Planungswerte 48<br />
6.10 Störfallvorsorge 48<br />
6.11 Erschliessungskonzept und Parkplatznachweis 49<br />
3
7 Übergeordnete Erschliessungsanlagen 50<br />
7.1 Ausgangslage und Lösungsentwicklung 50<br />
7.2 Definition und Kurzbeschrieb Teilprojekte 50<br />
7.3 Ver- und Entsorgung 52<br />
7.3.1 Strassen- und Oberflächenabwasser 52<br />
7.3.2 Schmutzabwasser 52<br />
7.3.3 Reinabwasser 52<br />
7.3.4 Wasserversorgung 52<br />
7.3.5 Stromversorgung 52<br />
7.3.6 Telekommunikation 53<br />
7.4 Rechtliches und Projektierungsstufe 53<br />
7.5 Dokumentation 53<br />
8 Landschaft, Aussenraum und Aussenraumkonzept 55<br />
8.1 Eine Lektüre der Landschaft 55<br />
8.2 Konzept Landschaftsgestaltung 56<br />
8.3 Gestaltungsplan 57<br />
8.3.1 Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) - Übergang unbebaute Landschaft längs Kantonsstrasse 58<br />
8.3.2 Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli 58<br />
8.3.3 Teilbereich 3: Neues Riedgässli - Entlang der Kiesgrube 59<br />
8.3.4 Teilbereich 4: Werkzufahrt (Kästli Gruppe) 60<br />
8.3.5 Vorbereich Dienstleistungszentrum Kästli 60<br />
4
9 Auswirkungen auf die Umwelt 62<br />
9.1 Anwendung der Grundsätze zur Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen gemäss Kant. Richtplan 62<br />
9.2 Abwägung zur Neueinzonung nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5) 63<br />
9.3 Humusdeponie 71<br />
9.4 Hecken 71<br />
9.5 Erschliessung ÖV 71<br />
9.5.1 Versuchsbetrieb Verlängerung Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong> 71<br />
9.5.2 ÖV-Güteklasse 73<br />
9.5.3 Arbeitsplätze und Anzahl Fahrten der Kästli Gruppe aufgrund des neuen DLZ 75<br />
10 Erläuterungen zur Überbauungsordnung 77<br />
10.1 Vorschriften 77<br />
10.2 Plan 78<br />
11 Erläuterung zur Anpassung der baurechtlichen Grundordnung 79<br />
12 Planerlassverfahren 80<br />
12.1 Mitwirkung 80<br />
12.2 Vorprüfung 80<br />
12.3 Auflage 81<br />
12.4 Genehmigung 82<br />
Anhang auf CD 83<br />
5
1 Kurzfassung<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> soll im Bereich Spitzacker auf der Teilparzelle 704 der neue Hauptsitz, das Dienst-<br />
SBB<br />
leistungszentrum (DLZ) der Kästli Gruppe mit Büro-, Werkstätten- und Dienstleistungsgebäuden sowie einem<br />
„Bol<br />
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Bern<br />
zentralen Werkhof erstellt werden. Damit das DLZ realisiert werden kann, braucht es eine Überbauungsordnung<br />
(UeO) mit Strassenprojekt.<br />
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704.<br />
01<br />
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In den letzten Jahren wurden im Bereich der Kiesgrube <strong>Rubigen</strong> verschiedene Planungen in Angriff genommen<br />
resp. erstellt. So wurde u.a. eine Änderung der baurechtlichen Grundordnung für eine Recyclinganlage aufgenommen,<br />
diverse Konzeptvarianten zur Weiterentwicklung des Abbaugebietes erstellt sowie eine „Gesamtschau“<br />
der Arbeitsplatzentwicklung in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> mittels eines kommunalen Richtplanes „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
aufgearbeitet, der am 5. Juli 2012 genehmigt wurde.<br />
neuer Standort DLZ<br />
In dieser Planungszeit entwickelten und konkretisierten sich die Absichten der Kästli Gruppe immer weiter. Es<br />
entstand eine klare Projektidee. Wo ursprünglich lediglich eine zentrale Reparaturwerkstätte für LKW und Baumaschinen<br />
geplant war, soll jetzt ein neues Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Büro- und Administrationsgebäude,<br />
Werkstätten und Dienstleistungsgebäuden sowie einem zentralen Werkhof für die Standorte <strong>Rubigen</strong>, Thun, Wattenwil,<br />
Schwarzenburg und Ostermundigen erstellt werden. Zudem soll Raum für die zukünftige Weiterentwicklung<br />
der Kästli Gruppe geschaffen werden, was in der Überbauungsordnung entsprechend zu berücksichtigen ist.<br />
Für das Projekt wird eine Überbauungsordnung, bestehend aus Überbauungsplan und Überbauungsvorschriften<br />
erstellt. Aufgrund der Absicht, das DLZ ab der Bernstrasse mit einem neuen Kreisel zu erschliessen, wird parallel<br />
zur UeO ein Strassenprojekt erstellt. Dieses ist integrierter Bestandteil der UeO. Das Strassenprojekt umfasst ein<br />
Planwerk für Kantonsstrasse, <strong>Gemeinde</strong>strassen und Werkzufahrt sowie einen technischer Bericht.<br />
6
2 Organisation, Ablauf und Arbeitsschritte<br />
2.1 Aufbauorganisation<br />
Die Organisation erfolgt schlank, da die Ausarbeitung der Überbauungsordnung massgeschneidert auf der Basis<br />
der Projektidee der Kästli Gruppe erarbeitet werden kann. Das Bearbeitungsteam setzt sich aus folgenden Personen<br />
zusammen:<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
• Renato Krähenbühl, <strong>Gemeinde</strong>präsident, Ressort Präsidiales<br />
• Hans Schweri, <strong>Gemeinde</strong>vizepräsident, Ressort Umwelt und Planung<br />
• Roland Schüpbach, <strong>Gemeinde</strong>verwalter<br />
Kästli Gruppe<br />
• Daniel Kästli, Delegierter Verwaltungsrat Kästli Gruppe<br />
• Jean-Pierre Remund-Kästli, Präsident Verwaltungsrat Kästli Gruppe<br />
Bauingenieur<br />
• Michael Beyeler, Roduner BSB + Partner<br />
Architekt<br />
• Christian Müller, bfb ag<br />
• Markus Kobel, bfb ag<br />
Landschaftsarchitekt<br />
• Pascal Weber, Weber + Brönnimann AG<br />
• Bruno Flückiger, Weber + Brönnimann AG<br />
Raumplaner<br />
• Urs Heimberg, Panorama AG<br />
• Kevin Stucki, Panorama AG<br />
7
2011<br />
2012<br />
2.2 Ablauforganisation<br />
Bei reibungslosem Ablauf des Planungsgeschäftes soll die Überbauungsordnung an der Urnenabstimmung am<br />
24. November 2013 genehmigt werden. Die Planung gliedert sich in 4 Phasen mit folgenden Arbeitsschritten:<br />
2013<br />
Phasen<br />
Arbeitsschritte<br />
8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7<br />
8 9 10 11 12<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />
1<br />
Erkundung/Verträge<br />
2<br />
Grobkonzept<br />
3<br />
Ausarbeitung UeO<br />
4<br />
Mitwirkung<br />
Auswertung Mitwirkung<br />
Vorprüfung AGR<br />
Auswertung Vorprüfung<br />
Öffentliche Auflage<br />
Einspracheverhandlungen<br />
Genehmigung<br />
Urnenabstimmung vom 24. November 2013<br />
Legende:<br />
Phase 1: Erkundung und Verträge<br />
Phase 2: Grobkonzept<br />
Phase 3: Ausarbeitung Überbauungsordnung und Strassenprojekt<br />
Phase 4: Planerlassverfahren<br />
Sitzungen <strong>Gemeinde</strong>rat (GR) - Verabschiedung<br />
Beschluss Urnenabstimmung<br />
Informationsveranstaltung (Mitwirkung)<br />
8
2.3 Arbeitsschritte<br />
Die 4 Phasen der Planung setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Phase 1: Erkundung/Verträge<br />
• Ausarbeitung detaillierter Vorgehensvorschlag und Terminprogramm<br />
• Koordination Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR)<br />
• Klären der Verfahren zur Überbauungsordnung und Strassenbauprojekt<br />
• Anpassung „Richtplan Räumliche Gesamtentwicklung“ auf das Projekt DLZ<br />
• Landerwerb, Vertragswerke<br />
Phase 2: Grobkonzept<br />
Gestützt auf ein Variantenstudium wird ein Grobkonzept über das ganze Kiesabbaugebiet, gemäss den geforderten<br />
Inhalten des Richtplans „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>, erstellt. Das Grobkonzept<br />
dient als Grundlage zur Ausarbeitung der Überbauungsordnung. Folgende wichtige Aspekte müssen<br />
geklärt werden:<br />
• Gestaltung Ortseingang<br />
• Übergang Dorfrand zur Landschaft<br />
• Übergang Arbeitsnutzung zu Wohnnutzung (Arealintern)<br />
• Gestaltung Bauten, Anlagen und Vorbereiche insbesondere entlang der Bernstrasse<br />
• langfristige interne Erschliessung innerhalb Kiesabbauareal<br />
• Erschliessung ab Kantonsstrasse (bestehende Erschleissung/neuer Kreisel)<br />
• Parkierung<br />
• Ver- und Entsorgung<br />
• Art und Mass der Nutzung<br />
• Modell<br />
9
Phase 3: Ausarbeitung Überbauungsordnung und Strassenprojekt<br />
Erarbeitung einer neuen Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ mit integriertem Strassenprojekt:<br />
• Überbauungsplan<br />
• Überbauungsvorschriften<br />
• Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />
• Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />
• <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
Phase 4: Planerlassverfahren<br />
• Öffentliche Mitwirkung<br />
Erstellen der Mitwirkungsakten, anschliessend 30 Tage Eingabefrist für Mitwirkungsbeiträge inkl.<br />
Informationsveranstaltung, Auswertung Mitwirkungsbeiträge und Erstellen des Mitwirkungsberichtes,<br />
Verabschiedung der Planung durch den <strong>Gemeinde</strong>rat zur kantonalen Vorprüfung.<br />
• Kantonale Vorprüfung<br />
Erstellen der Vorprüfungsakten, Einreichung der Vorprüfungsakten parallel zur Mitwirkung, Nachreichen<br />
der Mitwirkungsberichts zur Vorprüfung, Bereinigungsgespräche mit dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und<br />
Raumordnung (AGR) und Fachstellen aufgrund Vorprüfungsbericht, Überarbeitung der Planung aufgrund<br />
der Genehmigungsvorbehalte des Kantons, Verabschiedung der Planung durch den <strong>Gemeinde</strong>rat z.H. der<br />
öffentlichen Auflage.<br />
• Auflageverfahren<br />
Erstellen der Auflageakten, anschliessend 30 Tage öffentliche Auflage, Beurteilung der eingegangenen<br />
Einsprachen, Einigungsverhandlungen so weit nötig.<br />
• Genehmigungsverfahren<br />
Erstellen der Genehmigungsakten, Genehmigung Urnenabstimmung.<br />
10
3 Projektidee und Ausgangslage<br />
3.1 Die Kästli Gruppe<br />
Vor zwei Jahren feierte die Kästli Gruppe ihr 125 Jahre Jubiläum. Die Unternehmensgruppe erbringt mit rund<br />
300 Angestellten Bauleistungen im Strassen-, Tief- und Wasserbau sowie im Rückbau und Aushub. Zudem ist<br />
Kästli in der Baustoffproduktion, im Baustoffrecycling und in der Entsorgung von Bauabfällen tätig und erbringt<br />
Dienstleistungen in der Bau- und Transportlogistik. Das Unternehmen arbeitet vorwiegend im Kanton Bern sowie<br />
in den umliegenden Kantonen, die Infrastruktur ist auf mehrere Standorte und Filialen im ganzen Kanton verteilt.<br />
Der Hauptsitz mit Verwaltung, Geschäftsleitung und Zentrale Dienste befindet sich seit rund 40 Jahren in Ostermundigen.<br />
Die Bauabteilung ist auf mehrere Fillialen im Kanton verteilt und die Abteilungen Baustoffe, Baulogistik<br />
und Transporte befindet sich in <strong>Rubigen</strong>.<br />
3.2 Projektidee Kästli Gruppe<br />
Die Erneuerungszyklen in Wirtschaft und Industrie werden immer kürzer. Umso wichtiger ist es für einen Betrieb,<br />
rasch und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Die Kästli Gruppe, die seit 55 Jahren einen<br />
Standort in <strong>Rubigen</strong> betreibt, stellt sich den Herausforderungen des Marktes stets wieder aufs Neue. Um die<br />
Zukunft erfolgreich angehen zu können, ist sie auf gute Infrastrukturen, optimale Betriebsabläufe und rasch verfügbare<br />
Industrielandreserven angewiesen.<br />
Die Projektidee der Kästli Gruppe ist, die verschiedenen, zum Teil in die Jahre gekommenen Firmenstandorte<br />
soweit wie möglich und sinnvoll zusammen zu legen und in <strong>Rubigen</strong> ein neues Dienstleistungszentrum, den zukünftigen<br />
Hauptsitz der Kästli Gruppe, zu erstellen.<br />
Das neue Dienstleistungszentrum umfasst:<br />
• Zentrales Büro- und Administrationsgebäude mit Expansionsmöglichkeit<br />
• Umkleide- und Serviceräume für das Baustellen - und Betriebspersonal<br />
• multifunktionale Räume für Schulung, Verpflegung und Anlässe<br />
11
• Werkstätten für Unterhalt und Reparatur von Fahrzeugen, Maschinen, Mulden und Betriebsmaterial<br />
• Schlosserei für Stahlbauarbeiten<br />
• Werkhof für Baulogistik und Baumaterialien<br />
• Abstellbereiche für Baumaschinen, -geräte, Personen- und Materialtransportern<br />
• PW und LKW Parkplätze<br />
3.3 Standortwahl für das Dienstleistungszentrum der Kästli Gruppe<br />
Der aktuelle Hauptstandort in Ostermundigen ist nach rund 40 Jahren intensiver Nutzung in die Jahre gekommen<br />
und es besteht umfangreicher Erneuerungs- und Sanierungsbedarf. Da aber die Gewerbeliegenschaft mit Bürogebäude,<br />
Werkstatt und Werkhof heute inmitten eines Wohngebietes liegt, erweisen sich die teilweise lärmintensiven<br />
Tätigkeiten als zunehmend schwierig und belastend. Zudem lassen sich Erweiterungen oder Ausbauten der<br />
benötigten Infrastruktur wegen der prekären Platzverhältnisse nicht oder nur schwer realisieren.<br />
In einer Nutzungsstudie wurde klar, dass sich der Standort Ostermundigen für lärmintensive Arbeiten nicht mehr<br />
eignet und eine Nutzung für Gewerbe, Büroraum und Wohnen anzustreben ist. Die in der Folge erstellte Überbauungsordnung<br />
(ÜO Kästlipark Ostermundigen, genehmigt Ende 2012) stellt die weitere Nutzung des ehemaligen<br />
Firmenareals als Büro- und Wohngebiet sicher.<br />
Kästli hat sich aufgrund dieser Ausgangslage, aber insbesondere aus betrieblichen und der Optimierung der Geschäftsabläufe<br />
dienenden Gründen dazu entschieden, die verschiedenen Infrastrukturen zusammen zu legen und<br />
soweit möglich und sinnvoll an einem Standort zu konzentrieren. <strong>Rubigen</strong> hat sich bei den Abklärungen als bestgeeigneter<br />
Standort erwiesen. Dies in erster Linie wegen der bereits vorhandenen Infrastrukturen und der langfristigen<br />
Zukunftsplanung bei der Kiesgewinnung. Zudem sind beim Standort <strong>Rubigen</strong> die künftigen Werkstätten<br />
nahe beim Verbraucher, Werkhof und Maschinen sind zentral gelegen und ohne unnötige Leerläufe disponierbar,<br />
und die Kommunikationswege werden kurz.<br />
12
3.4 Das bestehende Kieswerk und Kiesabbaugebiet in <strong>Rubigen</strong><br />
S<br />
Das Areal des Kiesabbaugebiets der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> liegt nördlich des „Chäppeli“, gut erschlossen an der<br />
SBB<br />
Boll<br />
holz<br />
acher<br />
Bernstrasse und ist verkehrstechnisch mit dem Autobahnzubringer auf die A6 Richtung Bern und Thun günstig<br />
gelegen. Nordöstlich tangiert das Gebiet die Bahnlinie Bern-Thun.<br />
Bern<br />
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704.<br />
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Das Kieswerk, die Recyclinganlagen und das Kiesabbaugebiet umfassen eine grosse Fläche und werden seit<br />
vielen Jahren von der Kästli Gruppe genutzt. Auf dem Areal befinden sich zudem eine Sport - und Freizeitanlage,<br />
die Anlagen der Frei Fördertechnik AG und der Werkhof der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>. Nordwestlich des Gebiets befindet<br />
sich ein weiteres Wohngebiet „Bollholzacher“. Der Standort des neuen Dienstleistungszentrum der Kästli<br />
Gruppe befindet sich auf der Teilparzelle Nr. 704.01, direkt an der Bernstrasse<br />
neuer Standort DLZ<br />
3.5 Planerische Rahmenbedingungen<br />
Nachfolgend sind die wichtigsten kantonalen, regionalen und lokalen planerischen Vorgaben und Aussagen zusammengefasst,<br />
welche für den Standort des DLZ von Bedeutung sind.<br />
3.5.1 Kantonaler Richtplan<br />
Im kantonalen Richtplan sind die Richtpläne Siedlung, Verkehr und Landschaft berücksichtigt. Ein Grossteil des<br />
Kiesabbaugebiets der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> liegt in der Abbau- und/oder Ablagerungszone, die bestehenden Bauten<br />
der Kästli Gruppe, die Gewerbebauten der Frei Fördertechnik AG, die bestehende Sport- und Freizeitanlage<br />
sowie der Werkhof der <strong>Gemeinde</strong> liegen in einer Arbeitszone. Das Kiesabbaugebiet grenzt an den Einzugsbereich<br />
der Erschliessungsgüteklasse EGK D. Das Kiesabbaugebiet ist teilweise von Fruchtfolgeflächen (FFF) betroffen.<br />
Fazit:<br />
Der Standort DLZ liegt ausserhalb des Einzugsbereichs der EGK D und ist teiwleise von FFF betroffen.<br />
Ausschnitt Richtplaninformationssystem<br />
13
3.5.2 RGSK<br />
Das Kiesabbaugebiet wird im Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) Bern-Mittelland im<br />
nördlichen Teilbereich „Hubelacher“ als übrige rechtsgültige Bauzone ausgeschieden. Die bestehenden Bauten<br />
liegen in einer rechtsqültigen Bauzone Arbeiten. Abgetrennt zur Landschaft wird das Gebiet westlich von der<br />
Kantonsstrasse und östlich von der Bahnlinie mit Vorhaben.<br />
Fazit:<br />
Der Standort DLZ liegt nicht in einer rechtsgültigen Bauzone Arbeiten.<br />
Ausschnitt RGSK<br />
3.5.3 Regionaler Teilrichtplan ADT<br />
Die Kästli Gruppe plant zur Sicherung von zusätzlichen Kiesreserven für ihr Kies- und Betonwerk in <strong>Rubigen</strong> die<br />
Erweiterung der Kiesentnahme im angrenzenden, ostseitig der SBB-Bahnlinie liegenden Gebiet Rütiweid. Das<br />
Gebiet Rütiweid ist im Teilrichtplan ADT der Region Aaretal (Stand: Genehmigungsexemplar 9. Dezember 2008)<br />
als Abbaustandort für die Kiesversorgung festgehalten. Der Standort ist in zwei Teilbereiche A und B gegliedert.<br />
Teil A ist als Festsetzung, Teil B als Zwischenergebnis geführt. Für den Gebietsteil B besteht für die Kiesnutzung<br />
noch Abstimmungsbedarf. Nördlich angrenzend der Rütiweid, im sog. Eichholz, sind auf einer Fläche von ca. 5.1<br />
ha bereits Kiesvorkommen zum Abbau bewilligt.<br />
Ausschnitt Regionaler Teilrichtplan ADT<br />
Mit der aktuellen Änderung und Ergänzung des Regionalen Richtplans ADT wird der Perimeter des Abbaugebiets<br />
überarbeitet und angepasst (vgl. grüne Linie in nebenstehende Skizze).<br />
Fazit: Der Standort DLZ liegt innerhalb eines bewilligten Abbaustandortes für Kiesversorgung. Eine Erweiterung<br />
des Gebiet ist geplant.<br />
14
3.5.4 Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (ÖQV) <strong>Rubigen</strong><br />
Der Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (Stand: Genehmigungsexemplar vom 19. September 2011)<br />
bezeichnet rund um die bestehenden Bauten im Kiesabbaugebiet sowie entlang der Bernstrasse Hecken. Südlich<br />
der Bernstrasse liegt ein Vernetzungsgebiet Tal VERt, im nördlichen Bereich des Kiesabbaugebiets ein Vernetzungskorridor<br />
gemäss kantonalem/regionalem LEK KOR. Entlang der Bernstrasse bezeichnet der Richtplan ÖQV<br />
bestehende und geplante Einzelbäume.<br />
Fazit:<br />
Auf dem Standort DLZ liegt eine Hecke. Diese ist übergeordnet geschützt. Auf das Vernetzungsgebiet ist<br />
bei der Projektierung der Strasse Rücksicht zu nehmen.<br />
Ausschnitt Richtplan „ÖQV“<br />
3.5.5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ <strong>Rubigen</strong><br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Stand: Genehmigungsexemplar vom 3. Juli 2012) bildet die<br />
Grundlage für alle strategischen raumrelevanten Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden<br />
und Verwaltung bindend. Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen<br />
und bezeichnet im nördlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Rubigen</strong> eine Siedlungsbegrenzung (Stand: Festsetzung) sowie<br />
ein Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten – Kiesabbau mit dem Schwerpunkt für Gewerbe- und Industrienutzungen<br />
(Stand: Zwischenergebnis).<br />
Das Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten mit Schwerpunkt Kiesabbau liegt am Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong>. Aufgrund<br />
der „Arrivé-Situation“ müssen sich Bauten und Anlagen gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren.<br />
Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Ein detailliertes Gesamtkonzept über die Kiesgrube soll die Entwicklung, Gestaltung, Art und Mass der Nutzung,<br />
innerbetriebliche Abhängigkeiten und Nutzungsbeziehungen, Umgang mit bestehenden Anlagen, Übergang Gewerbe-<br />
und Industrienutzung zu Wohngebieten, Torsituation-Gestaltung, Parkierung usw. zu behandeln und konkrete<br />
Aussagen zu machen.<br />
15
632<br />
695<br />
666<br />
Breitenacher<br />
Büünerain<br />
522<br />
629<br />
Husmatte<br />
521<br />
630<br />
717<br />
504<br />
593.02<br />
1175<br />
524<br />
721<br />
501<br />
698<br />
986<br />
593.01<br />
701<br />
647<br />
1373<br />
700<br />
534<br />
500<br />
678<br />
Bollholz<br />
722<br />
1110<br />
663.01<br />
1040<br />
1051<br />
493<br />
705<br />
Schädelisloon<br />
476.02<br />
382<br />
1112<br />
1111<br />
1052<br />
361<br />
Bollholzacher<br />
1012<br />
670<br />
Hüsiacher<br />
1059<br />
704.02<br />
Kleinhöchstetten<br />
1061<br />
476.01<br />
2041<br />
681<br />
1062<br />
Bodeweid<br />
663.02<br />
483<br />
664.02<br />
726<br />
719<br />
Bluemisberg<br />
648<br />
704.01<br />
Spitzacher<br />
478<br />
(1806)<br />
(2115)<br />
664.01<br />
Hubelacher<br />
682<br />
Chäppeli<br />
592<br />
(1839)<br />
481<br />
2.01<br />
614<br />
1807<br />
(1808)<br />
(1702)<br />
1725<br />
1786<br />
994<br />
89<br />
1740<br />
759<br />
984<br />
1739<br />
526<br />
Riedacher<br />
1465<br />
1466<br />
1468 1467<br />
1469<br />
1470<br />
1471<br />
1017<br />
1332<br />
991<br />
992<br />
1721<br />
(1221)<br />
990<br />
1036<br />
1053<br />
1054<br />
1018<br />
528<br />
886<br />
1449<br />
730<br />
980<br />
1450<br />
1369<br />
13<br />
637<br />
693<br />
628<br />
273<br />
1338<br />
633<br />
(1218)<br />
1339<br />
527<br />
684<br />
(1837)<br />
485<br />
(1793)<br />
2141<br />
613<br />
1437<br />
729<br />
1475<br />
1474<br />
1142<br />
1451<br />
146<br />
2073<br />
605<br />
93<br />
(1828)<br />
1824<br />
686<br />
Eichholz<br />
1031<br />
1636<br />
938<br />
1995<br />
699<br />
2135<br />
324<br />
238<br />
2074<br />
161<br />
375<br />
92<br />
125<br />
Bodenacher<br />
662<br />
378<br />
2105<br />
Rütiweid<br />
438<br />
548<br />
127<br />
725<br />
267<br />
In einer 1. Etappe soll entlang der Bernstrasse eine Entwicklung für Arbeitsnutzungen erfolgen. Bei der Entwicklung<br />
des Arbeits- und Kiesareals ist die Haupterschliessung von der Bernstrasse in die Planung miteinzubeziehen.<br />
Insbesondere ist ein neuer Kreisel sowie eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr (eigene Haltestelle) zu<br />
prüfen.<br />
Fazit:<br />
Der Standort DLZ liegt innerhalb der Siedlungsbegrenzung (Stand: Festsetzung) und innerhalb des Siedlungsentwicklungsgebietes<br />
Arbeiten mit Schwerpunkt Kiesabbau (Stand Zwischenergebnis). Das Projekt<br />
muss sich gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren. Ein Grobkonzept soll die künftige Entwicklung<br />
des Gesamtareals zeigen.<br />
Bo lholzweg<br />
Bernstrasse<br />
Neues Riedgässli<br />
Altes Riedgässli<br />
Schwarzbachstra se<br />
3.5.6 Gefahrenkarte <strong>Rubigen</strong><br />
Der Zonenplan Naturgefahren (Stand: Genehmigungsexemplar vom 17. Juni 2012) weist vier Gefahrenkategorien<br />
aus. Gebiete mit Restgefährdung, geringer, mittlerer oder erheblicher Gefährdung. Unbebaute Flächen mit<br />
erheblicher oder mittlerer Gefährdung dürfen keiner resp. nur mit baulichen Massnahmen einer Bauzone (Überbauungsordnung)<br />
zugeweisen werden.<br />
Schädelisloonweg<br />
Schwarzbachstrasse<br />
Fazit:<br />
Der Standort DLZ ist von keinen Gefahrengebieten betroffen.<br />
Kleinhöchste tengässli<br />
Chäppeliweg<br />
(1214)<br />
Hubelstrasse<br />
(1 27)<br />
Ausschnitt Zonenplan Naturgefahren<br />
657.02<br />
16
632<br />
695<br />
666<br />
522<br />
629<br />
521<br />
630<br />
717<br />
504<br />
1175<br />
524<br />
721<br />
501<br />
698<br />
986<br />
701<br />
647<br />
1373<br />
700<br />
534<br />
500<br />
722<br />
1110<br />
678<br />
1040<br />
1051<br />
705<br />
493<br />
382<br />
1041<br />
1112<br />
1111<br />
1052<br />
361<br />
670<br />
1012<br />
1059<br />
1061<br />
681<br />
1062<br />
483<br />
1334<br />
726<br />
719<br />
648<br />
478<br />
21<br />
BR1806<br />
682<br />
BR1839<br />
592<br />
481<br />
1855<br />
45<br />
614<br />
1807<br />
BR1808<br />
BR1702<br />
526<br />
1332<br />
1468<br />
1469<br />
1786 1470<br />
1471<br />
1725 984 991<br />
994<br />
89<br />
1740<br />
759<br />
1739<br />
1465<br />
1466<br />
1467<br />
992<br />
1721<br />
990<br />
1017 1036<br />
1053<br />
1054<br />
1018<br />
528<br />
BR1221<br />
1449<br />
730<br />
886<br />
1450<br />
980<br />
1369<br />
637<br />
693<br />
273<br />
633<br />
BR1218<br />
485<br />
BR1793<br />
628<br />
1338<br />
1339<br />
527<br />
14<br />
684<br />
BR1837<br />
1437<br />
729<br />
1475<br />
146<br />
1142<br />
1451<br />
605<br />
1474<br />
93<br />
BR1828<br />
1824<br />
686<br />
1031<br />
1636<br />
938<br />
1995<br />
699<br />
324<br />
238<br />
375<br />
125<br />
92<br />
161<br />
662<br />
378<br />
438<br />
548<br />
127<br />
725<br />
267<br />
44<br />
Breitenacher<br />
Büünerain<br />
Husmatte<br />
Schädelisloonweg<br />
Bollholz<br />
BR1214<br />
Bollholzweg<br />
Schädelisloon<br />
Bollholzacher<br />
Bernstrasse<br />
Hüsiacher<br />
Kleinhöchstetten<br />
Kleinhöchste tengä sli<br />
Bodeweid<br />
Neues Riedgässli<br />
Ausschnitt Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />
Bluemisberg<br />
1333<br />
Spitzacher<br />
00m<br />
Hubelacher<br />
Chäppeli<br />
Hubelstra se<br />
Altes Riedgässli<br />
Riedacher<br />
Chäppeliweg<br />
BR1227<br />
Schwarzbachstra se<br />
10.00m 10.00m<br />
1130<br />
Schwarzbach<br />
Eichholz<br />
Schwarzbachstrasse<br />
19<br />
1069<br />
1456<br />
Schiessplatz<br />
Bodenacher<br />
Rütiweid<br />
28.00<br />
3.5.7 Zonenplan und Baureglement <strong>Rubigen</strong><br />
Der Standort DLZ (Teilparzelle Nr. 704.01) liegt gemäss Zonenplan Siedlung und Landschaft (Stand: Genehmigungsexemplar<br />
vom 1. September 2006) in der Abbau- und Ablagerungszone und grenzt östlich an die Industriezone.<br />
Gemäss den Bestimmungen im Baureglement sind betriebsnotwendige Installationen (Baracken, Pneureinigungsanlagen,<br />
Brennstoffcontainer, Grobsortierungs- und Aufbereitungsanlagen sowie Absetzbecken etc.)<br />
gestattet, weitere Gebäude hingegen nicht. Es gelten die Bestimmungen für die Lärmempfindlichkeitsstufe IV. Der<br />
Zonenplan bezeichnet zudem eine Fläche für Humusdeponie.<br />
Fazit: Der Standort DLZ liegt in der Abbau- und Ablagerungszone, in einem Bereich für Humusdeponie und<br />
grenzt an die bestehende Industriezone. Grosse bauliche Vorhaben sind nicht zonenkonform.<br />
17
4 Grobkonzept<br />
4.1 Einleitung<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> definiert Entwicklungsgebiete für Arbeiten.<br />
Eines dieser Siedlungsentwicklungsgebiete Arbeiten - mit Schwerpunkt Kiesabbau - liegt am nordseitigen<br />
Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong>. Innerhalb dieses Gebiets (auch Standort DLZ) fordert der Richtplan u.a. folgende<br />
Massnahmem:<br />
• Die Bauten und Anlagen müssen sich aufgrund der „Arrivé-Situation“ gut ins Orts- und Landschaftsbild<br />
integrieren.<br />
Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
• Ein detailliertes Gesamtkonzept über die Kiesgrube soll die Entwicklung, Gestaltung, Art und Mass der<br />
Nutzung, die innerbetrieblichen Abhängigkeiten und Nutzungsbeziehungen, den Umgang mit den bestehenden<br />
Anlagen, den Übergang von Gewerbe- und Industrienutzung zu den Wohngebieten, Torsituation<br />
und Gestaltung und Parkierung behandeln und konkrete Aussagen dazu machen.<br />
• Bei der Entwicklung des Arbeits- und Kiesareals ist die Haupterschliessung von der Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />
mit einzubeziehen.<br />
• Eine Lösung mit einem neuen Kreisel soll die bestehende Rautenerschliessung ersetzen und die Anschlüsse<br />
zu den <strong>Gemeinde</strong>strassen und zur neuen Werkzufahrt verbessern.<br />
Damit sich das Kiesabbaugebiet unter einer Gesamtbetrachtung entwickelt, wurde vor der konkreten Planung<br />
des DLZ ein Variantenstudium sowie ein Grobkonzept erstellt. Das Grobkonzept zeigt die langfristigen Entwicklungsziele<br />
über das gesamte Kiesgrubenareal auf und behandelt die im Richtplan geforderten Massnahmen. Zudem<br />
wurde es durch den <strong>Gemeinde</strong>rat von <strong>Rubigen</strong> genehmigt.<br />
18
4.2 Variantenstudium als Grundlage zum Grobkonzept<br />
Noch vor der eigentlichen Entwicklung des Grobkonzepts wurden fünf Varianten zur langfristigen Entwicklung<br />
innerhalb des Kiesgrubenareals ausgearbeitet. Die Varianten zeigen auf, wie und wo sich das Industriegebiet<br />
entwickeln kann. Ziel ist es, innerhalb der Industriezone (Kiesverarbeitung) für die Realisierung des DLZ den<br />
besten Standort zu finden. Aufgrund der Varianten und deren Bewertung wurde das Grobkonzept ausgearbeitet.<br />
Die fünf Varianten wurden unter wichtigen Kriterienpunkten wie:<br />
• Bebaubarkeit Bauplatz/Baubereich<br />
• Nutzungskonflikte (Lärm, Staub, Verkehr, usw.)<br />
• Erschliessung<br />
• Lage Büroarbeitsplätze<br />
• Fruchtfolgeflächen usw.<br />
• Möglichkeiten zur Etappierung<br />
• Definition der langfristigen Siedlungsgrenze<br />
• Übergang Industrienutzung zu Wohnnutzung<br />
kritisch geprüft und beurteilt. Nach einer Abwägung der Vor- und Nachteile wurde eine Bestvariante bezeichnet.<br />
Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen wurden jeweils bei den einzelnen Variantenblättern festgehalten.<br />
Das Grobkonzept (aus Bestvariante hergeleitet) stellt die aus planerischer Sicht sinnvollste Vorgehensweise dar.<br />
In den nachfolgenden Seiten sind die erarbeiteten Varianten aufgezeigt.<br />
19
Eichmatt<br />
Variante 1<br />
Die neue Bauzone wird nordwestlich der bestehenden Industriezone angelegt resp. weitergeführt. Die Erweiterung<br />
erfolgt innerhalb des Kiesgrubenareals. Eine mögliche Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung,<br />
bis zur Bahnlinie zwischen dem alten und neuen Riedgässli, weitergeführt werden.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />
Vorteile<br />
• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />
• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Nachteile<br />
• kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Umschlagsfläche)<br />
• Erreichbarkeit Bauplatz ungenügend (lange Wege/Distanzen für PW‘s, LKW‘s)<br />
• Bauplatz hat keinen direkten Anschluss ab Einfahrt Kiesgrube<br />
• Dienstleistungs- und Büronutzungen mitten in Industriezone (schlechte Qualität Arbeitsplätze)<br />
• Nutzungskonflikte: Lärm, Staub, Verkehrswege usw.<br />
• eingeschränkte Etappierung in nordöstlicher Richtung (bestehende Recyclinganlage)<br />
• Fläche liegt in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt im archäologischen Schutzgebiet<br />
20
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Variante 2<br />
Die neue Bauzone wird nördlich der bestehenden Industriezone angelegt resp. weitergeführt. Die Erweiterung<br />
erfolgt innerhalb des Kiesgrubenareals.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt via altes Riedgässli.<br />
Vorteile<br />
• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />
• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Nachteile<br />
• kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Kiesabbaugebiet)<br />
• Erreichbarkeit Bauplatz ungenügend (lange Wege/Distanzen für PW‘s, LKW‘s)<br />
• lange Wege/Distanzen ab Einfahrt Kiesgrube<br />
• Dienstleistungs- und Büronutzungen mitten in Industriezone (schlechte Qualität Arbeitsplätze)<br />
• Nutzungskonflikte: Lärm, Staub, Verkehrswege usw.<br />
• Entwicklungskonzept nicht effizient (lange Wege/Distanzen, keine Nutzungstrennung, Vermischung<br />
Verkehr usw.)<br />
• schlechte Qualität Büroarbeitsplätze<br />
• kein klar definierter Siedlungsabschluss<br />
• bauliche Massnahmen beeinträchtigen zukünftigen Kiesabbau im Gebiet Rütiweid<br />
• Fläche liegt im archäologischen Schutzgebiet<br />
• Fläche liegt in Fruchtfolgefläche<br />
21
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Variante 3<br />
Die neue Bauzone wird einerseits auf einer Teilfläche im Gebiet „Chäppeli“ in der Nähe der Bernstrasse sowie<br />
westlich des Wohnquartiers an der Schwarzbachstrasse und andererseits innerhalb der bestehenden Industriezone,<br />
angelegt. Es wird zur Strasse hin mit einen Grünbereich abgegrenzt. Die Erweiterung erfolgt auf dem<br />
Niveau der Kiesgrube und teilweise auf dem Niveau des Wohnquartiers resp. der Bernstrasse. Eine mögliche<br />
Weiterentwicklung kann in nordwestlicher Richtung realisiert werden.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />
Vorteile<br />
• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />
• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Nachteile<br />
• nördliche Teilflächen kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Ablagestandort)<br />
• Bauplatz hat keinen direktenn Anschluss ab Einfahrt Kiesgrube<br />
• südlicher Bauplatz ist flächenmässig zu klein (grossmassstäbliche Industriebauten)<br />
• Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
• Konflikt mit Sicherstellung Erschliessung Industrie- und Gewerbegebiet entlang Bahn (u.a. FFAG)<br />
• Bauplatz funktioniert nur bei gesenktem Terrain (hohe Baukosten)<br />
• eingeschränkte Etappierung in nordöstlicher Richtung (Haupterschliessung Werkzufahrt)<br />
• kein klar definierter Siedlungsabschlusss<br />
22
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Variante 4<br />
Die neue Bauzone wird im Gebiet „Chäppeli“ zwischen dem Wohnquartier an der Schwarzbachstrasse und der<br />
Bernstrasse angelegt. Eine mögliche Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung erfolgen. Die Erweiterung<br />
erfolgt auf dem Niveau der Kiesgrube.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />
Vorteile<br />
• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />
• unterirdische Parkierung möglich<br />
• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Nachteile<br />
• keine Etappierung, da nördlich kein effektiver Bauplatz (Ablagestandort)<br />
• Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten nicht<br />
gegeben<br />
• kein klar definerter Siedlungsabschluss<br />
• nur teilweise durchfliessender Grünraum (nicht bis Wohngebiet)<br />
23
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Variante 5<br />
Die neue Bauzone wird nordwestlich an das Gebiet Chäppeli, direkt an der Bernstrasse, angelegt. Eine mögliche<br />
Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung weitergeführt werden.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />
Vorteile<br />
• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />
(Puffer Chäppeli)<br />
• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />
• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />
• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />
• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />
• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />
• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Nachteile<br />
• keine Etappierung, da nördlich kein effektiver Bauplatz (Umschlagplatz)<br />
• kein klar definerter Siedlungsabschluss<br />
• nur teilweise durchfliessender Grünraum (nicht bis Wohngebiet)<br />
24
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Bestvariante<br />
Die neue Bauzone wird nordwestlich an das Gebiet Chäppeli, direkt an der Bernstrasse, angelegt. Mögliche<br />
Weiterentwicklungung können in nordöstlicher Richtung und in südöstlicher Richtung im Gebiet Chäppeli, weitergeführt<br />
werden.<br />
Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />
Vorteile<br />
• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />
(Puffer Chäppeli)<br />
• langfristig klar definierter Siedlungsabschluss<br />
• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />
• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />
• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />
• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />
• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />
• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />
• schonungsvolle bauliche Entwicklung resp. Etappierung in südöstlicher Richtung im Gebiet „Chäppeli“<br />
möglich (keine reine Industrienutzung)<br />
25
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Aufgrund des Vergleichs der Varianten 1-5 ergab sich aus planerischer Sicht eine Konzeptvariante, welche genauer<br />
weiter verfolgt wurde. Sie zeichnet sich durch eine Übernahme von überzeugenden Anteilen aus den einzelnen<br />
Varianten 1-5, kombiniert mit einer möglichen weiteren Etappierung aus. Nachfolgend soll eine mögliche<br />
Entwicklung aufgezeigt werden, die folgende Umstände und Gegebenheiten mit einbezieht:<br />
(1) Verdichten der bestehenden, schwach bebauten Industriezone (rotatives Verdichten des bestehenden Areals)<br />
(7)<br />
(2)<br />
mit kleineren, nutzungsspezifischen Zweckbauten und Anlagen<br />
(2) Definition einer klaren Abgrenzung des Siedlungsbereiches zur Landschaft sowie zur Bernstrasse hin<br />
(3) Anordnung der Dienstleistungs- und Büronutzungen direkt bei der Werkzufahrt<br />
(4)<br />
(3)<br />
(1)<br />
(4) Baubereich für grossmassstäbliche Hauptbauten für Industrienutzungen<br />
(5) Etappierungsrichtung für Gewerbenutzungen<br />
(5)<br />
(6)<br />
(6) Freihaltebereich als Puffer zu bestehender Wohnzone im Bereich der Schwarzbachstrasse<br />
(7) Grünbezug, freigehalten<br />
Die Konzeptvariante diente als Grundlage zum Grobkonzept.<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
26
hn A6<br />
531<br />
701<br />
595<br />
728<br />
647<br />
1373<br />
700<br />
534<br />
500<br />
722<br />
678<br />
Bollholz<br />
1110<br />
498<br />
1536<br />
1040<br />
705<br />
Schädelisloon<br />
531<br />
1051<br />
671<br />
493<br />
382<br />
1041<br />
1112<br />
1111<br />
1052<br />
361<br />
Bollholzacher<br />
688<br />
489<br />
530<br />
640<br />
1012<br />
670<br />
Hüsiacher<br />
Kleinhöchstetten<br />
499<br />
Aurain<br />
1533<br />
1534<br />
1059<br />
1061<br />
681<br />
1062<br />
703<br />
483<br />
Bodeweid<br />
1334<br />
Eichmatt<br />
726<br />
719<br />
Bluemisberg<br />
648<br />
Spitzacher<br />
325<br />
Fälere<br />
478<br />
21<br />
BR1806<br />
1882<br />
Hubelacher<br />
682<br />
Chäppeli<br />
579<br />
1056<br />
651<br />
55<br />
1064<br />
1024<br />
BR1839<br />
592<br />
1067<br />
1029<br />
1346<br />
1066<br />
481<br />
1345<br />
1359<br />
1099<br />
1115<br />
Hüsi<br />
1360<br />
1496<br />
1855<br />
45<br />
89<br />
1347<br />
1356<br />
1355<br />
1341 1354<br />
14<br />
614<br />
1807<br />
BR1808<br />
BR1702<br />
1025 1026 1116 1117<br />
1118 1129<br />
526<br />
Riedacher<br />
1332<br />
1468<br />
1469<br />
1786 1470<br />
1471<br />
1725 984 991<br />
994<br />
1740<br />
759<br />
1739<br />
1465<br />
1466<br />
1467<br />
992<br />
1348<br />
1358<br />
1357<br />
1721<br />
1330<br />
990<br />
1017 1036<br />
1053<br />
1054<br />
1018<br />
1158<br />
528<br />
BR1221<br />
1449<br />
730<br />
1340<br />
886<br />
1450<br />
980<br />
1369<br />
130<br />
637<br />
273<br />
1331<br />
995<br />
693<br />
1794<br />
543<br />
633<br />
BR1218<br />
485<br />
BR1793<br />
628<br />
1338<br />
1339<br />
527<br />
14<br />
684<br />
BR1837<br />
1437<br />
729<br />
1475<br />
1142<br />
93<br />
1451<br />
1824<br />
Schwarzbach<br />
1474<br />
146<br />
1353<br />
605<br />
686<br />
Eichholz<br />
BR1828<br />
1336<br />
1610<br />
1031<br />
1636<br />
938<br />
1 35<br />
1995<br />
699<br />
324<br />
377<br />
Hölzliacher<br />
87<br />
466<br />
238<br />
Schiessplatz<br />
1441<br />
1440<br />
1444<br />
468<br />
375<br />
125<br />
Bodenacher<br />
1996<br />
467<br />
1439<br />
92<br />
56<br />
1442<br />
1443<br />
1446 1445<br />
1417<br />
BR1223<br />
161<br />
662<br />
Rütiweid<br />
469<br />
1416 470<br />
Station<br />
378<br />
4.3 Plan zum Grobkonzept<br />
Bo lholzweg<br />
Altes Riedgä sli<br />
Schwarzbachstra se<br />
1069<br />
Bernstra se<br />
Neues Riedgä sli<br />
1 3<br />
Schädelisl onweg<br />
Gustliweg<br />
BR1214<br />
Kleinhöchste tengä sli<br />
Hubelstra se<br />
Chäppeliweg<br />
BR1 27<br />
Schwarzbachstra se<br />
10.00m 10.00m<br />
19<br />
1456<br />
M osga se<br />
15.00m<br />
50.00m<br />
34.00m<br />
Bernstra se<br />
Hölzliacherweg<br />
10.00m<br />
10.00m<br />
7.00m<br />
Oberi Chlihöchst<br />
Zaunackerstra se<br />
00 10 00m<br />
2024<br />
Worbstra se<br />
SBB-Linie Bern-Thun<br />
Bahnhofstra se<br />
B 1<br />
27
4.4 Beschrieb zum Grobkonzept<br />
Bestehende Nutzung:<br />
bestehende Landwirtschaftszone<br />
Ist der Kiesabbau im Bereich „Bodeweid“ beendet, wird die Grube aufgeschüttet. Die Fläche wird rekultiviert<br />
und steht als für landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung. Der alte Stand wird wieder hergestellt. Durch die<br />
Landschaftsfläche entsteht eine klare Zäsur zwischen Arbeits- und Wohnnutzungen.<br />
bestehendes Kiesabbaugebiet „Kästli Gruppe“<br />
Das bestehende Kiesabbaugebiet bezeichnet Flächen, in welchen heute Kiesabbau rechtmässig zugelassen ist<br />
und durch die Kästli Gruppe intensiv genutzt wird. In der aktuellen baurechtlichen Grundordung (Zonenplan und<br />
Baureglement) liegt das Gebiet in der Industriezone und der Abbau- und Ablagerungszone. In der Industriezone<br />
können Gewerbe-, Industrie- und Bürobauten erstellt werden. In der Abbau- und Ablagerungszone sind Materialabbau,<br />
Materialablagerungen und betriebsnotwendige Installationen zugelassen. In Zukunft wird nördlich der<br />
Bahnlinie, im Gebiet „Eichholz“ Kiesabbau betrieben. In einer weiteren Etappe wird im Gebiet „Rütiweid“ Kies<br />
abgebaut. Auf dem Areal befindet sich zudem eine bewilligte Humusdeponie.<br />
bestehendes Arbeitsgebiet (Industriezone und Gewerbezone gemäss Zonenplan)<br />
Das bestehende Arbeitsgebiet besteht hauptsächlich aus einer Industriezone mit Bauten und Anlagen sowie<br />
Aussenplätzen, welche durch die Kästli Gruppe für die industrielle Verarbeitung von Kies genutzt werden. Das<br />
(kleine) Gewerbegebiet umfasst Gebäude- und Bürobauten, welche durch die Frei Fördertechnik AG genutzt werden.<br />
In der baurechtlichen Grundordung liegen diese Gebiete in der Industrie- und Gewerbezone.<br />
28
estehende Sport- und Freizeitanlage<br />
Die grosse Halle inmitten des Kiesabbaugebiets wird als Sport- und Freizeitanlage genutzt. Die Baute liegt in der<br />
Industriezone. Im nördlichen und westlichen Bereich der Halle liegen Parkplätze für die Besucher.<br />
bestehendes Wohngebiet<br />
An die bestehenden Kiesabbau- und Gewerbeflächen grenzt, entlang der Schwarzbachstrasse, ein Wohngebiet.<br />
In diesem liegen vorwieglich reine Wohnnutzungen.<br />
Zukünftige Nutzung:<br />
Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung kurzfristig)<br />
Auf den Flächen sollen Arbeitsnutzungen zugelassen werden. Unter einem kurzfristigen Zeithorizont sind bauliche<br />
Entwicklungen möglich. Auf der nördlichen Fläche im Gebiet „Spitzacher“ sind prioritär Arbeitsnutzungen<br />
im Zusammenhang mit dem Kiesabbau (Erweiterung Industriezone für industrielle Verarbeitung von Kies) anzustreben.<br />
Auf der südlichen Fläche im Gebiet „Chäppeli“ sind wenig störende Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen<br />
zuzulassen. Ein schonungsvoller Übergang zum angrenzenden Wohngebiet ist sicherzustellen.<br />
Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung mittel- bis langfristig)<br />
Im Gebiet Kiesabbau sind unter einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont bauliche Entwicklungen für Materialabbau,<br />
Materialablagerungen, Recycling, industrielle Verarbeitung, betriebsnotwendige Installationen sowie für<br />
Industriebauten zugelassen.<br />
29
Siedlungsentwicklungsgebiet aus dem Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Die Siedlungsentwicklungsflächen stellt unter einer langfristigen Betrachtungsweise Optionen zur Weiterentwicklung<br />
des Siedlungsgebiets dar. Zugelassen sind Wohnnutzungen sowie Mischnutzungen. Innerhalb einer<br />
Bautiefe können entlang der Bahnlinie sowie gegenüber der nördlich angrenzenden Gewerbezone sowie der<br />
Wohn- und Gewerbezone B Mischnutzung (Dienstleistung, Büro, stilles und mässig störendes Gewerbe) angesiedelt<br />
werden. Mischnutzungen entlang den bestehenden Arbeitszonen und entlang der Bahnlinie bieten sich<br />
aufgrund der Lärmsituation an und übernehmen eine „Puffer“-Funktion gegenüber reiner Wohnnutzungen indem<br />
sie die Lärmimmissionen abschotten.<br />
Perimeter Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
Die geplante Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ beinhaltet das Gebiet des geplanten Dienstleistungszentrums<br />
der Kästli Gruppe inkl. Strassenprojekt mit neuem Kreisel.<br />
Fläche Prüfung Erweiterung Gebiet Arbeiten<br />
Der Perimeter bezeichnet ein Bereich, welcher als Entwicklungsgebiet für Arbeitsnutzungen geprüft werden soll.<br />
Übergang Siedlung - Landschaft:<br />
Siedlungsbegrenzung (gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“)<br />
Die Gebiete Arbeiten und Kiesabbau werden räumlich klar definiert und mit baulichen und gestalterischen<br />
Massnahmen abgeschlossen. Die Siedlungsbegrenzungslinie wird aus dem übergeordneten Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> übernommen. Die Begrenzung verläuft auf der Höhe des „Neuen<br />
Riedgässli“ und begrenzt das Arbeitsplatzgebiet von der Bernstrasse bis zur Bahnlinie. Bauliche Entwicklungen<br />
sind nur innerhalb der Siedlungsbegrenzung möglich. Somit wird sichergestellt, dass langfristig eine klare<br />
Zäsur zwischen der Arbeitsnutzung und der Wohnnutzung im Gebiet „Bollholzacher“ besteht.<br />
30
Grünbezug von lokaler und regionaler Bedeutung (gemäss RP „Räumliche Gesamtentwicklung“)<br />
Auf dem rekultivierten und renaturierten Land im Bereich „Bodeweid“ entsteht eine landschaftlich wertvolle<br />
Flächen und ein Grünbezug von lokaler und regionaler Bedeutung. Die Fläche resp. die Verbindung dient als<br />
Lebensraum für Tiere und Planzen und gewährleist eine ökologische Vernetzung der verschiedenen Landschaftskammern.<br />
Insbesondere die Fläche zwischen dem Gebiet Kiesabbau und dem nahgelegenen Wald ist langfristig<br />
von Bauten und Anlagen freizuhalten.<br />
Übergang Arbeiten - Wohnen:<br />
Grünpuffer zwischen Gebiet Arbeiten/Kiesabbau und Wohngebiet<br />
Im Gebiet „Chäppeli“ ist ein schonungsvoller Übergang des Gewerbe- und Industriegebietes zur angrenzenden<br />
Wohnzone sicherzustellen. In der Nähe der Wohnzone sollen nur wenig störende Dienstleistungs- oder Gewerbenutzungen<br />
zugelassen werden. Zudem ist ein genügend grosser Freiraum zwischen Gewerbe- und Wohnbauten<br />
sicherzustellen. Der Freiraum ist zu begrünen.<br />
Gestaltung vom öffentlichen Raum:<br />
Torsituation/ Ortseingang<br />
Durch bauliche Massnmahen im Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung kurzfristig) verschiebt sich der wahrnehmbare<br />
Ortseingang von <strong>Rubigen</strong>. Durch gestalterische und bauliche Massnahmen soll der Dorfeingang aufgewertet<br />
und neu akzentuiert werden.<br />
zu gestaltender Bereich (Gesicht zum öffentlichen Raum)<br />
Die Gebiete Arbeiten und Kiesabbau bilden einerseits den Siedlungsabschluss und definieren andererseits den<br />
Eingang zum Kiesabbauareal. Das Gebiet Arbeiten liegt bewusst von der Bernstrasse zurückversetzt (Bernstrasse,<br />
gestalteter Grünbereich, neues Riedgässli, Grünbereich). Aufgrund der „Arrivé-Situation“ müssen sich<br />
Bauten und Anlagen gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren. Daher ist insbesondere der Vorbereich ent-<br />
31
lang der Bernstrasse sowie der Siedlungsabschluss im nördlichen Bereich mit baulichen und gestalterischen<br />
Massnahmen sorgfältig zu gestalten. Auf die unterschiedlichen Ansprüche (Fussgänger, Radfahrer, Natur/Ökologie)<br />
ist Rücksicht zu nehmen.<br />
zwingende architektonische Qualität der Fassaden<br />
Neubauten entlang der Bernstrasse müssen zwingend eine hohe Qualität der Fassadengestaltung aufweisen.<br />
Beschriftungen, Farbkonzept, Materialien usw. sind aufeinander abzustimmen, damit ein einheitliches Gesamtbild<br />
entsteht.<br />
bestehende strassenbegleitende Baumallee<br />
Die zum Teil bestehende strassenbegleitende Baumallee entlang der Bernstrasse ist zu unterhalten, zu pflegen<br />
und weiterzuführen.<br />
Erschliessung:<br />
Haupterschliessung<br />
Die Haupterschliessung für die Gebeite Arbeiten und Kiesabbau sowie für das bestehende Gewerbegebiet im<br />
Bereich der Frei Fordertechnik AG erfolgt von der Bernstrasse, im Bereich der bestehenden Ein- und Ausfahrt.<br />
geplante Erschliessung Sport- und Freizeitanlage<br />
Eine neue Strasse stellt die Erschliessung der Sport- und Freizeitanlage sicher. Die Strasse liegt innerhalb der<br />
Siedlungsbegrenzung und erstreckt sich von der Bernstrasse bis zum „Alten Riedgässli“. Durch die neue Strasse<br />
kann die Erschliessung der Sport- und Freizeitanlage von Kiesabbaugebiet entkoppelt und klar getrennt werden.<br />
Auf der neuen Erschliessungsstrasse ist kein Schwerverkehr zugelassen, dieser verkehrt via Haupterschliessung.<br />
Die geplante Erschliessung liegt im zu gestaltenden Bereich und muss mit gestalterischen und baulichen Elementen<br />
den Sieldungsabschluss aufwerten und neu definieren. Die geplante Erschliessungsstrasse kann unter<br />
einem langfristigen Zeithorizont entlang der Bahnlinie bis zur bestehenden Unterführung weitergeführt werden.<br />
32
Möglichkeit für Tor (Werkseinfahrt)<br />
Mit einem Tor kann das Kiesabbaugebiet geschlossen werden. Technische Lösungen ermöglichen, dass die Betriebe<br />
in der Gewerbezone weiterhin über die bestehende Strasse (führt über das Kiesabbaugebiet) erschlossen<br />
werden können.<br />
neuer Kreisel<br />
Ein neuer Kreisel ermöglicht eine direkte und übersichtliche Erschliessung des Arbeitsplatzgebiets sowie des<br />
Weilers Kleinhöchstetten. Mit einem Kreisel entfällt die bestehende Unterführung.<br />
Erschliessung Wohngebiet mit Abschluss (nicht für LKW)<br />
Das bestehende Wohngebiet wird über die Schwarzbachstrasse erschlossen. Die Strasse wird durch bauliche<br />
und gestalterische Massnahmen im Bereich der Frei Fördertechnik klar abgeschlossen. Die Erschliesssung des<br />
Gewerbegebiets wird entkoppelt und führt über die Haupterschliessung. Eine Befahrung der Schwarzbachstrasse<br />
durch Schwerverkehr ist nicht mehr möglich.<br />
Fusswegverbindungen<br />
Eine sichere und durchlässige Fusswegverbindung entlang der Bernstrasse erschliesst das Arbeitsplatz- und<br />
Wohngebit vom Zentrum aus uns stellt eine Verbindung zum Naherholungsgebiet von <strong>Rubigen</strong> sicher. Die Fusswege<br />
sind getrennt von der Fahrbahn (Bernstrasse) zu erstellen. Das Fusswegnetz wird aus dem übergeordneten<br />
Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> übernommen.<br />
neue Bushaltestelle (optional)<br />
Ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr gewährleistet eine gute Grundversorgung, insbesondere auch für Personen,<br />
die nicht motorisiert sind. Das Arbeitsgebiet ist mit einer neuen Haltestelle an den ÖV anzuschliessen. Die<br />
Haltestelle befindet sich in der Nähe der Ein- und Ausfahrt zum Arbeitsplatzgebiet.<br />
33
5 Bebauungskonzept<br />
5.1 Ziele<br />
1. Sicherstellung von Bauten und Anlagen für Industrie- und Dienstleistungsnutzungen unter einer langfristigen<br />
Betrachtungsweise mit Entwicklungsmöglichkeiten in Etappen<br />
2. in Landschaft eingebettet autonome und kompakte Bebauung mit ausgeräumten Vorbereichen<br />
3. Sicherstellung der klaren Zäsur gegenüber dem Weiler „Kleinhöchstetten“ (Landschaftsraum)<br />
4. räumlich klarer Abschluss der Bebauung gegenüber der Bernstrasse mit einer zurückhaltenden Architektur<br />
5 Neudefinition des Einganges zum Kiesgrubenareal (keine Verschiebung Dorfeingang)<br />
5.2 Systemskizze<br />
(1)<br />
(2)<br />
(4)<br />
(5)<br />
(3)<br />
34
5.3 Grundsätze<br />
Trennung Nutzungen Industrie zu Dienstleistung<br />
• klare Abgrenzung Arbeitsplätz Dienstleistung gegenüber Industrie<br />
• keine Nutzungskonflikte (Lärm, Verkehr, Zugänge)<br />
• Trenngürtel mit Werkhallen<br />
• getrenntes Verkehrsregime<br />
• Empfangs- und Anmeldebereich direkt bei Werkzufahrt<br />
Integration ins Orts- und Landschaftsbild<br />
• autonome Bebauung<br />
• integriert in durchfliessende Landschaft<br />
• klare Zäsur zwischen Kleinhöchstetten und Kiesgrubenareal<br />
• im Endausbau eine Fassadenflucht<br />
• kompakte Einheit<br />
• Höhe Bauten deutlich unter Höhe Bauten Berag<br />
• Ein- und Ausfahrt unterirdische Bauten ab Werkzufahrt<br />
Verdichtete Bauweise<br />
• kompakte Anordnung von Baufeldern auf engem Raum<br />
• minimaler Landverbrauch<br />
• Verdichtete Bauweise<br />
• GFZ in 1. Etappe 0.6<br />
• GFZ in 2. Etappe 0.9<br />
• Langfristige Betrachtungsweise mit Entwicklungsspielraum<br />
Energieeffizienz<br />
• durch Anordnung Bauten und verdichtete Bauweise hohe Energieeffizienz<br />
• Gliederung Bauten von warm nach kalt<br />
• isoliert stehende Bauten und isoliert stehende zu beheizende Bauten getrennt<br />
• unterirdische Bauten für Garderoben<br />
35
Qualität Arbeitsplätze<br />
• optimale Lichtverhältnisse (Nord-Süd-Ausrichtung)<br />
• kein zusätzlicher Schattenwurf<br />
• keine Lärm- und Staubimmissionen durch die Nähe zu den Werken<br />
• ideale räumliche Ausrichtung (Aussicht, Lichtverhältnisse)<br />
• attraktive Umgebungsnutzung (z.B. Aussenplatz Kantine, Zugangsbereich, Grünbereiche etc.)<br />
• Platzierung beim Knotenpunkt sorgt für direkte Erschliessung<br />
• interner/externen Werkverkehr wird getrennt<br />
• Verkaufsladen Nähe Werkzufahrt<br />
Baufelder mit unterirdischer Parkierung<br />
• Erschliessung unterirdische Parkplätze über Werkzufahrt<br />
• kurze und direkte Wege, Entflechtung Verkehr<br />
Wirtschaftlichkeit und unternehmerische Entwicklung<br />
• vertretbare Baukosten<br />
• kompakte Bauweise<br />
• Lärm- und Emissionsschutz durch Trennung Nutzung resp. Trenngürtel mit Werkhallen gegeben<br />
• optimierte Betriebskosten aufgrund grosser Funktionalität und praktikabler Arbeitsabläufe sowie tiefer<br />
Energiekosten aufgrund Energieeffizienz<br />
• optimale Nutzung der neuen Investition in die Erschliessungsanlage (Kreisel)<br />
• keine Einschränkung der Unternehmensentwicklung aufgrund Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
(Flexibilität bei Werkhofnutzung und anderen Erweiterungen; ebenso beim Werkstattgebäude)<br />
• zukünftige Entwicklungsmöglichkeit für die Geschäftstätigkeit am neuen Standort (ein zukünftiger Ausbau<br />
und eine unternehmerische Entwicklung am Standort in <strong>Rubigen</strong> wird gewährleistet)<br />
Funktionalität /Verkehrsfluss<br />
• kurze Wege, Besammlungsraum für Bauarbeiter, zentrale Sozialräume etc.<br />
36
5.4 Integration ins Orts- und Landschaftsbild<br />
Die geplanten Neubauten der Kästli Gruppe markieren den Eingang zum Industrieareal. Die Gebäude entlang der<br />
Bernstrasse werden mit zurückhaltenden und gleichmässigen ausgebildeten Fassaden erstellt. Die Dachkanten<br />
der Hauptbauten entlang der Bernstrasse verlaufen durchgehend auf gleicher Höhe. Es entsteht eine autonome,<br />
ruhige und zurückhaltende Anlage, welche sich in die intakte Landschaft einbettet. Der Vorbereich zwischen<br />
Neubauten und Bernstrasse wird ebenfalls zurückhaltend und ausgeräumt gestaltet.<br />
Mit der Bebauung des Dienstleistungszentrums entsteht keine Konkurrenzsituation zum nahegelegenen, historisch<br />
wertvollen Weiler Kleinhöchstetten. Die Zäsur bleibt klar bestehen.<br />
Ansicht Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Kreisel<br />
Der Siedlungsrand (Dorfrand) wird somt nicht verschoben und bleibt weiterhin räumlich klar beim definierten<br />
(alten) Dorfrand beim Wohnquartier an der Schwarzbachstrasse ablesbar. Der Neubau definiert den Eingang zur<br />
Kiesgrube.<br />
37
5.5 Visualisierungen Dienstleistungszentrum (DLZ)<br />
38
5.6 Fotos Modell Dienstleistungszentrum (DLZ)<br />
39
6 Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
6.1 Aufbau der Planungswerke und Verbindlichkeit der Überbauungsordnung<br />
Das Dienstleistungszentrum (DLZ) wird zusammen mit den neuen Erschliessungsanlagen in einer gemeinsamen<br />
Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ behandelt. Die Erschliessungsanlagen erhalten mit der Genehmigung der UeO<br />
Rechtskraft und sind anschliessend baubewilligt. Die Projektierung erfolgte auf Stufe Bauprojekt bzw. entspricht den<br />
Anforderungen eines Strassenplanes gemäss den Vorgaben des Tiefbauamtes des Kantons Bern. Für die Erstellung<br />
des DLZ muss nach der Genehmigung der UeO zusätzlich ein Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden.<br />
Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
Bestandteile<br />
Wirkungsbereiche<br />
Regelt<br />
Bericht<br />
Überbauungsvorschriften<br />
Überbauungsplan<br />
Verbindlich innerhalb Perimeter UeO (Baufelder)<br />
Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Baufelder:<br />
A Hauptbauten für Werkhof, Werkstätten<br />
B Hauptbauten für Dienstleistungs- und Büronutzung, Räume für Personal<br />
C Hauptbauten für Parkierung, Lagerräume<br />
D Hauptbauten für Werkhof, Werkstätten, Dienstleistungs- und Büronutzung<br />
E unterirdische Bauten für Parkierung und Lager- und Technikräume<br />
F Erschliessung Baufelder, Besucherparkplätze und Zweiräder<br />
G oberirdische Parkierung für Personal<br />
H Grünräume<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong> beschreibt Planung<br />
Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />
Verbindlich innerhalb Perimeter UeO (Teilbereiche)<br />
Strassenprojekt und Landschaftsgestaltung mit Bereichen:<br />
Teilbereich 1 Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />
Teilbereich 2 Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Teilbereich 3 Neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Teilbereich 4 Werkzufahrt (Kästli Gruppe)<br />
Gestaltungsplan (Landschaft)<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong> beschreibt Planung<br />
Technischer Bericht beschreibt Projekt<br />
mit Genehmigung UeO<br />
Vorschriften und Plan der UeO rechtskräftig<br />
Projekt DLZ nicht baubewilligt, erfolgt nach Genehmigung<br />
Strassenprojekt rechtskräftig<br />
Projekt baubewilligt (Projektierung Stufe Bauprojekt)<br />
40
2.50 29.50 31.00 22.50<br />
8.00<br />
161.00 9.00<br />
Bernstrasse<br />
704.01<br />
F<br />
A<br />
3.40<br />
G<br />
8.00<br />
E<br />
D<br />
B<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Unterirdische Bauten<br />
1334<br />
C<br />
H<br />
Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Ausschnitt Überbauungsplan UeO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
29.50<br />
4.00<br />
F<br />
8.00<br />
3<br />
1<br />
4<br />
6.2 Überführen Bebauungskonzept in Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
Das Bebauungskonzept für das DLZ sieht verschiedene Nutzungen vor, welche an differenziert proportionierten<br />
und gestalteten Baukörpern klar abzulesen sind. Im rückwärtigen Baufeld A sind der Werkhof und die Werkstätten<br />
in parallel zur Bernstrasse angeordneten Hallen geplant. Die Hallen sind auf eine einheitliche Fassadenflucht<br />
zu stellen und können durch weitere betriebsnotwendige Bauten im nordöstlichen Baufeld C ergänzt werden.<br />
Vorgelagert ist das Baufeld B angeordnet, welches für einen Dienstleistungs- und Bürokomplex mit Sozial- und<br />
Multifunktionsräumen vorgesehen ist. Zudem sind in einer 2. Etappe entlang der Bernstrasse im Baufeld D zudem<br />
oberirdische Hauptbauten für Dienstleistungs- und Büronutzung sowie Räume und Einrichtungen für das<br />
Baustellen- und Betriebspersonal (Garderoben, Schulungsräume, multifunktionale Räume) der Kästli Gruppe inkl.<br />
Rechtsnachfolgern sowie oberirdische Hauptbauten für Werkhof und Werkstätten zugelassen.<br />
Die Bauten im Baufeld B und Baufeld D sind wegen ihrer besonderen Exposition als Eintrittsbauten ins Areal<br />
konzeptionell und architektonisch gut ins Orts- und Landschaftsbild zu integrieren und in einer architektonisch<br />
besonders qualitätsvollen Art zu gestalten. In den Baufeldern B und D muss pro Hauptbaute eine Fassade auf der<br />
Baulinie mit Anbaupflicht erstellt werden. Die Fassaden sind zurückhaltend und gleichmässig auszubilden.<br />
Die Bauten im Baufeld B und D sind mit einer durchgehenden Dachkante zu erstellen. Mit dem Baugesuch ist ein<br />
gesamtheitliches Farbkonzept für die Überbauung einzureichen.<br />
Im Baubewilligungsverfahren ist in Zusammenarbeit mit dem Beurteilungsgremium eine hochwertige Aussenraumgestaltung<br />
nachzuweisen. Im Bereich des Baufeldes B kann ein Aufenthaltsbereich erstellet werden.<br />
Im Baufeld E sind unterirdische Bauten für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie Lager- oder<br />
Technikräume zugelassen. Der Bereich F dient der Erschliessung der Baufelder A, B, C, D und E.<br />
Im Bereich G sind ungedeckte Parkplätze für das Personal der Gewerbe- und Werkhofnutzung zugelassen. Die<br />
Parkierungsanlage ist zwischen den Parkplätzen mit Hochstammbäumen oder mit grossen Heisterpflanzungen<br />
zu bepflanzen. Mit der Realisierung von oberirdischen Hochbauten auf dem Baufeld D sind die betroffenen Parkplätze<br />
Arealintern zu ersetzen.<br />
41
6.3 Etappierung<br />
Die Realisierung des DLZ wird etappiert geplant. Dabei wird zwischen zwei Etappen unterschieden:<br />
• 1. Etappe (ca. ab Jahr 2015)<br />
• 2. Etappe (Erweiterungsetappe ca. ab Jahr 2025/2030)<br />
In der 1. Etappe sind oberirdische Hochbauten auf den Baufeldern A, B und C zugelassen. Mit dem Erreichen der<br />
Erschliessungsgüteklasse EGK D kann in der 2. Etappe innerhalb der Baufelder der 1. Etappe ausgebaut und im<br />
Baufeld D neu gebaut werden.<br />
Schemaskizze der Etappierung<br />
1. Etappe<br />
2. Etappe<br />
6.4 1. Etappe<br />
In einer 1. Etappe soll ab dem Jahr 2015 auf dem Baufeld A eine Werkhof- und Werkstatthalle mit einer Gebäudehöhe<br />
von 15.00 m und einer Geschossflächenziffer oberirdisch (GFo) von 4‘000 m 2 erstellt werden. Dabei werden<br />
nur ca. 2/3 des Baufeldes A bebaut.<br />
Auf dem Baufeld B wird eine Hauptbaute für Dienstleistungs- und Büronutzung sowie Räume und Einrichtungen<br />
für das Baustellen- und Betriebspersonal (Garderoben, Schulungsräume, multifunktionale Räume) mit einer Gebäudehöhe<br />
von 15.00 m und 4 Vollgeschossen realisiert. Die GFo beträgt 3‘300 m 2 .<br />
Im Baufeld C wird eine Baute für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie Lagerräume mit einer<br />
Gebäudehöhe von 10.00 m zugelassen. Die GFo beträgt 2‘100 m 2 .<br />
In der 1. Etappe kann im Total eine GFo von 9`400 m 2 realisiert werden. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer<br />
oberirdisch von 0.57. Es entstehen zusätzlich 110 neue Arbeitsplätze. Gemäss Bauverordung sind zwischen 129<br />
und 146 Parkplätze zu erstellen. Die Parkierung der Personenwagen erfolgt südlich der Hauptbauten des Baufeldes<br />
A sowie beim Eingangsbereich des Bürogebäudes beim Baufeld B. Die Parkierung der LKW`s erfolgt unterirdisch<br />
unter dem Baufeld C.<br />
Nachfolgend sind ein Flächennachweis (Bedarfsnachweis), eine schematische Darstellung der Etappierung für<br />
das Erdgeschoss und das Obergeschoss sowie ein Schnitt aufgeführt (siehe auch Anhang J: Etappierungsnachweis<br />
und Berechnung Parkplätze).<br />
42
1. Etappe: Flächennachweise (Bedarfsnachweis) und Schnitt<br />
C<br />
Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />
C<br />
Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />
A<br />
Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />
A<br />
Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />
D<br />
B<br />
D<br />
B<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
G<br />
E<br />
Unterirdische Bauten<br />
G<br />
E<br />
Unterirdische Bauten<br />
43
6.5 2. Etappe<br />
In einer 2. Etappe soll frühestens ab dem Jahr 2025 auf dem Baufeld A die bestehende Werkhof- und Werkstatthalle<br />
erweitert werden. Gegenüber der 1. Etappe kann eine zusätzliche GFo von 1`000 m 2 realisiert werden.<br />
In der 2. Etappe können auf dem Baufeld D Hochbauten mit einer Höhe von max. 15.00 m und einer GFo von 3‘800<br />
m 2 realisiert werden.<br />
In der 2. Etappe kann im Total eine GFo von 14‘200 m 2 realisiert werden. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer<br />
oberirdisch von 0.86.<br />
Es entstehen zusätzlich 160 (insgesamt) neue Arbeitsplätze. Gemäss Bauverordung sind zwischen 111 und 166<br />
Parkplätze zu erstellen.<br />
Nachfolgend sind ein Flächennachweis (Bedarfsnachweis), eine schematische Darstellung der Etappierung für<br />
das Erdgeschoss und das Obergeschoss sowie ein Schnitt aufgeführt (siehe auch Anhang J: Etappierungsnachweis<br />
und Berechnung Parkplätze).<br />
44
2. Etappe: Flächennachweise (Bedarfsnachweis) und Schnitt<br />
C<br />
Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />
C<br />
Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />
A<br />
Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />
A<br />
Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />
D<br />
B<br />
D<br />
B<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />
G<br />
E<br />
Unterirdische Bauten<br />
G<br />
E<br />
Unterirdische Bauten<br />
45
40.20<br />
2.50 29.50 31.00 22.50<br />
8.00<br />
161.00 9.00<br />
Bernstrasse<br />
704.01<br />
F<br />
A<br />
3.40<br />
G<br />
8.00<br />
E<br />
D<br />
B<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Unterirdische Bauten<br />
1334<br />
C<br />
H<br />
Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
29.50<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Baufelder der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
(Parzelle DLZ punktiert grün umrandet)<br />
4.00<br />
F<br />
(1806)<br />
8.00<br />
3<br />
1<br />
6.6 Bedarfsnachweis nach RPG (Art. 15)<br />
Die Fläche der neuen Parzelle DLZ ist gemäss Landerwerbsplan definiert und beträgt insgesamt 16‘450 m 2 . Aufgrund<br />
der in der UeO definierten Baufelder sind für die 1. und 2. Etappe folgende oberirdische Nutzflächen (Geschossfläche<br />
obreirdisch, GFo) realisierbar.<br />
1. Etappe<br />
Baufeld Fläche<br />
Baufeld<br />
Fassadenhöhe<br />
traufseitig<br />
Höhenkote<br />
m.ü.M.<br />
Vollgeschoss<br />
Geschossfläche<br />
oberirdisch<br />
Parzellenfläche<br />
Geschossflächenziffer<br />
oberirdisch<br />
A 4‘991 m 2 15.00 m 567.50 m - 4‘000 m 2<br />
B 1‘210 m 2 15.00 m 567.50 m 4,0 3‘300 m 2<br />
C 3‘623 m 2 10.00 m 562.50 m - 2‘100 m 2<br />
Total 12‘449 m 2 9‘400 m 2 16‘450 m 2 0.6<br />
2. Etappe<br />
Baufeld Fläche<br />
Baufeld<br />
Fassadenhöhe<br />
traufseitig<br />
Höhenkote<br />
m.ü.M.<br />
Vollgeschoss<br />
Geschossfläche<br />
oberirdisch<br />
Parzellenfläche<br />
Geschossflächenziffer<br />
oberirdisch<br />
A 4‘991 m 2 15.00 m 567.50 m - 5‘000 m 2<br />
B 1‘210 m 2 15.00 m 567.50 m 4,0 3‘300 m 2<br />
C 3‘623 m 2 10.00 m 562.50 m - 2‘100 m 2<br />
D 2‘626 m 2 15.00 m 567.50 m - 3‘800 m 2<br />
Total 12‘449 m 2 14‘200 m 2 16‘450 m 2 0.9<br />
Die Geschosszahl innerhalb der Volumen ist nur im Baufelde B fix definiert. Mit einer GFZo von 0.6 (1. Etappe) und<br />
GFZo von 0.9 (2. Etappe) wird eine dichte Überbauung realisiert. Dies Entspricht den übergeordneten Grundsätzen<br />
des Raumplanungsgesetzes (haushälterischer Umgang mit dem Boden). Die Bebauung bliebt jedoch ortsverträglich.<br />
46
6.7 Anforderungen an die Gebäudehöhe der Industriebauten<br />
Im Zuge der Variantenstudien für die Nutzung des Areals durch die Kästli Gruppe (siehe Kapitel 4.2 Variantenstudium<br />
als Grundlage zum Grobkonzept) wurde die betriebsnotwendige Gebäudehöhe der Werkgebäude - Werkhof<br />
und Werkstatt - überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass für die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge (u.a.<br />
Fassi Kranwagen und Grossmastbetonpumpe) eine Raumhöhe von 15.00 Metern zwingend notwendig ist (siehe<br />
Anhang I: Nachweis Gebäudehöhe Werkgebäude Kästli Gruppe). Daher wird in den Überbauungsvorschriften<br />
eine Gebäudehöhe von 15.00 Metern definiert.<br />
6.8 Verkaufsnutzung<br />
In den Überbauungsvorschriften sind innerhalb der Baufelder A und D betriebseigene Verkaufsnutzungen (Verkauf<br />
von betriebseigenen Produkten wie Kies- und Natursteine) bis zu einer Verkaufsfläche von insgesamt max.<br />
500 m 2 zugelassen. Publikumsintensive Verkaufsnutzungen sind nicht zugelassen.<br />
Die Herstellung und Wiederverwertung von Baustoffen ist eine Kernkompetenz der Kästli Gruppe (Kies, Sand,<br />
Natursteine, Belag, Beton etc.).<br />
Innerhalb der Baufelder A und D kann deswegen auf einer Fläche von ca. 500 m 2 ein Schauraum für die Produktepalette<br />
der Kästli Gruppe erstelt werden, insbesondere für Natursteine, Bodenplatten etc.<br />
In dieser Ausstellung werden die betriebseigenen Produkte ausgestellt und können so den Geschäftskunden vor<br />
Ort gezeigt und entsprechende Bestellungen aufgenommen werden. Es ist grundsätzlich kein Verkauf der Baustoffe<br />
ab Platz vorgesehen, da hierfür die Fläche von 500 m 2 nicht ausreichend ist.<br />
In Einzelfällen und nur in sehr geringem Umfang können Privatkunden kleinere Mengen der angebotenen Baustoffe<br />
wie bisher direkt bei den Materialausgabe-Stationen bei den Werken beziehen; in kleinen, transportfähigen<br />
Mengen kann dieser Service auch bei den Natursteinen oder Bodenplatten angeboten werden.<br />
47
6.9 Nachweis Einhaltung Planungswerte<br />
Ein Lärmgutachten für das DLZ erbringt den Nachweis, dass die Planungswerte betreffend Strassenverkehrslärm<br />
eingehalten werden können. Für das Baufeld B gilt die Lärmenpfindlichkeitsstufe ES III. Für die restlichen Teile<br />
des Areals gilt ES IV. Da die Betriebszeiten des Dienstleistungszentrums sich auf die die Tagstunden beschränken,<br />
macht das Lärmgutachten keine Aussagen zur Nachtperiode.<br />
Das Lärmgutachten kommt zum Schluss, dass die Massgebende Planungswerte der ES III (Baufeld B) bzw. ES<br />
IV (Baufelder A, C und D) von 65 dB (A) am Tag bei allen Baufeldern eingehalten werden (siehe Anhang N: Lärmgutachten).<br />
Ausschnitt Berechnung Einhaltung Planungswerte<br />
6.10 Störfallvorsorge<br />
Das Diesntleistungszentrum der Kästli Gruppe liegt im Gefahrengebiet von Ereignissen mit stationären Gefahrenpotential<br />
(ausgehend vom Flüssiggastank der Firma BERAG). Aufgrund dieser Ausgangslage werden in den<br />
Überbauungsvorschriften folgenden Bestimmungen definiert:<br />
• Gemäss Kantonalem Laboratorium ist aufgrund der Nähe des Wirkungsbereichs zum Flüssiggastank die<br />
Störfallvorsorge zu beachten. Im Baubewilligungsverfahren müssen geeignete Schutzmassnahmen aufgezeigt<br />
werden.<br />
• Kann das Risiko mit geeigneten Schutzmassnahmen wider Erwarten nicht in den tragbaren Bereich gesenkt<br />
werden, muss eine Interessensabwägung durchgeführt werden.<br />
• Wird bei der Interessenabwägung ein Restrisiko festgestellt, das den tragbaren Bereich deutlich übersteigt,<br />
dann ist der Flüssiggastank ausser Betrieb zu nehmen.<br />
48
6.11 Erschliessungskonzept und Parkplatznachweis<br />
Erschliessung<br />
Die übergeordnete Erschliessung ist in Kapitel 6 beschrieben. Die Zufahrt zum Areal erfolgt westlich über das<br />
neue Riedgässli. Über diese Einfahrt werden auch die oberirdischen Parkplätze erschlossen. Eine allfällige unterirdische<br />
Einstellhalle wird mit einer Einfahrt von Süden her oder über das neue Riedgässli erschlossen.<br />
Parkierung<br />
Die Parkierung ist mittels ungedeckter oberirdischer Parkplätze und/oder mit einer unterirdischen Einstallhalle<br />
möglich. Massgebend für die Berechnung der Parkplätze sind grundsätzlich die Art. 49 bis 56 der BauV. Für jede<br />
Ausbauetappe muss sich die Berechnung der Parkplätze über die gesamte Anlage (bestehende und Ausbauvorhaben)<br />
erstrecken.<br />
Für die Berechnung der Parkplätze kommen folgende nutzungsspezifischen Berechnungsmodelle zur Anwendung:<br />
• Für Büro- und Schulungsräume (Baufeld B) werden die Parkplätze gemäss BauV (Art. 49 -56) bestimmt.<br />
Aufenthaltsräume (z.B. Kantine) welche ausschliesslich internen Zwecken oder Anlässen dienen, werden<br />
nicht angerechnet.<br />
• Für die Berechnung des Parkplatzbedarfs für das Betriebs- und Baustellenpersonal (Werkhof, Werkstatt,<br />
Chauffeure, etc.) kommen die Normen der Schweizerischen Strassenfachleute (VSS) SN 640.290 zur Anwendung.<br />
Für den Parkplatznachweis sind jeweils folgende Parameter zu berücksichtigen:<br />
• Anzahl ständiger Arbeitsplätze auf dem Areal (Werkhof- / Werkstattpersonal, Büropersonal)<br />
• Anzahl Parkplätze für LKW-Chauffeure (Doppelnutzung der LKW-Parkplätze als PW-Parkplätze)<br />
• Anteil des Baustellenpersonals, welches von zuhause aus direkt zu den Baustellen fährt, oder mittels Sammelfahrzeugen<br />
gefahren wird.<br />
49
7 Übergeordnete Erschliessungsanlagen<br />
7.1 Ausgangslage und Lösungsentwicklung<br />
Der bestehende Rautenanschluss an der Bernstrasse genügt den aktuellen Anforderungen nicht mehr. Gründe<br />
sind die Verkehrssicherheit (Beschleunigen des Schwerverkehrs bei Einfahrt auf die Bernstrasse; Schulweg von<br />
und nach Kleinhöchstetten weist eine Lücke auf im Bereich des Rautenanschlusses; zu hohe Geschwindigkeiten<br />
für Fussgängerquerungen) und fehlender Platz für Schwertransporte von und zum Werkareal (aktuell müssen<br />
Schwertransporte im Gegenverkehr auf der Auffahrtsrampe geführt werden).<br />
Nach einem Variantenstudium wurde der Knoten um ca. 50 Meter in Richtung Süden verschoben und mit einem<br />
Kreisel ausgebildet. Die zuführenden Äste werden der neuen Lage angepasst. Das „Neue Riedgässli“ wird verlegt<br />
bzw. auf einer Länge von 435 Metern neu erstellt.<br />
7.2 Definition und Kurzbeschrieb Teilprojekte<br />
Die neuen Erschliessungsanlagen gliedern sich dabei in vier Teilprojekte:<br />
50
Teilprojekt 1<br />
Eigentümer:<br />
Kurzbeschrieb:<br />
Bernstrasse<br />
Kanton Bern, Oberingenieurkreis II<br />
Abbruch des bestehenden Rautenanschlusses und Auffüllung des Terrains bis auf Niveau der heutigen Bernstrasse;<br />
Bau eines Betonkreisels mit 34 Metern Durchmesser an neuer Lage inklusive Anpassung der Hauptäste in der<br />
Lage; Bau eines Pförtners auf der Nordseite der Bernstrasse<br />
Teilprojekt 2<br />
Eigentümer:<br />
Kurzbeschrieb:<br />
Kleinhöchstettengässli<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
Abbruch des bestehenden Trasses und Rodung der Allee; Neubau auf einer Länge von 130 Metern und Anpassung<br />
in der Lage an den neuen Kreisel; Erstellung eines Gehweges mit Asphalt und Abtrennung mit einem Grünstreifen;<br />
Neupflanzung der Allee Rekultivierung im Bereich der Auffüllung<br />
Teilprojekt 3<br />
Eigentümer:<br />
Kurzbeschrieb:<br />
Teilprojekt 4<br />
Eigentümer:<br />
Kurzbeschrieb:<br />
Neues Riedgässli<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
Neubau ab der Werkzufahrt auf einer Länge von 435 Metern und Anschluss an das bestehende Trassee<br />
Werkzufahrt<br />
Kästli AG<br />
Anpassung der bestehenden Zufahrt in der Lage auf den neuen Kreisel<br />
51
7.3 Ver- und Entsorgung<br />
Für Details der nachfolgenden Erläuterungen wird auf den Technischen Bericht der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong><br />
Nord Erschliessung“ verwiesen.<br />
7.3.1 Strassen- und Oberflächenabwasser<br />
Das anfallende Meteorabwasser wird in den zulässigen Bereichen versickert. Ansonsten erfolgt Sammlung über<br />
die in der Bernstrasse vorhandene Strassenabwasserleitung und Ableitung in den Schwarzbach.<br />
Das Strassenabwasser von Abschnitten des neuen Riedgässlis und der Werkszufahrt wird gesammelt und der<br />
Versickerungsanlage auf dem Werksgelände zugeführt<br />
Kataster belastete Standorte (Richtplaninformationssystem)<br />
7.3.2 Schmutzabwasser<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> schliesst das Quartier Bollholz und den Weiler Kleinhöchstetten über eine neue Schmutzwasserleitung<br />
an die ARA an. Dieser Kanal verläuft bis zum geplanten Kreisel längs der Bernstrasse und danach<br />
in Richtung Kleinhöchstetten. An diese Leitung erfolgt auch der Anschluss des Schmutzwassers.<br />
7.3.3 Reinabwasser<br />
Sonstiges Reinabwasser versickert wie bisher über die Grünflächen.<br />
7.3.4 Wasserversorgung<br />
Über eine neue Ringleitung DN150 erfolgt der Anschluss des DLZ an die öffentliche Wasserversorgung. Die<br />
Löschwasserversorgung wird über eine ausreichende Anzahl an Hydranten, die in Absprache mit der Gebäudeversicherung<br />
des Kantons Bern und der Feuerwehr auf dem Gelände aufgestellt werden, gewährleistet.<br />
7.3.5 Stromversorgung<br />
Der Anschluss an das Netz der BKW-FMB AG erfolgt voraussichtlich über die bereits vorhandene Trafostation<br />
auf dem Werksgelände. Möglich ist auch die Errichtung eines neuen Übergabe¬punktes im Bereich des DLZ. Im<br />
Zuge der Massnahme kommt es zu Leitungsverlegungen, die in Absprache mit dem Netzbetreiber erfolgen.<br />
Für die Strassenbeleuchtung sind entsprechende Anschlüsse und Trasses, getrennt nach <strong>Gemeinde</strong> und Kanton,<br />
vorgesehen.<br />
52
7.3.6 Telekommunikation<br />
Für den Anschluss des DLZ werden vorhandene Leitungen und Anschlüsse genutzt und deren Trasse der neuen<br />
Situation angepasst.<br />
7.4 Rechtliches und Projektierungsstufe<br />
Die neuen Erschliessungsanlagen werden zusammen mit dem DLZ in einer gemeinsamen Überbauungsordnung<br />
(UeO) behandelt. Sie erhalten mit der Genehmigung der UeO Rechtskraft und sind anschliessend baubewilligt.<br />
Die Projektierung erfolgte auf Stufe Bauprojekt bzw. entspricht den Anforderungen eines Strassenplanes<br />
gemäss den Vorgaben des Tiefbauamtes des Kantons Bern.<br />
7.5 Dokumentation<br />
Das zur UeO gehörende Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“ behandelt die übergeordnete<br />
Erschliessung und Aussenraumgestaltung mit folgenden Dokumenten detaillierter:<br />
0 Übersichtsplan 1 : 25‘000<br />
Strassenplan<br />
1 Situation<br />
1 : 500<br />
mit Signalisation- und Markierung<br />
2 Längenprofile<br />
Bernstrasse<br />
Kleinhöchstettengässli<br />
Werkzufahrt<br />
Neues Riedgässli<br />
1 : 1‘000 / 1 : 100<br />
3 Querprofile<br />
1 : 100<br />
Bernstrasse<br />
Kleinhöchstettengässli<br />
Werkzufahrt<br />
Neues Riedgässli<br />
4 Werkleitungsplan 1 : 500<br />
5 Landerwerbsplan mit -tabelle 1 : 500<br />
53
Orientierende Unterlagen<br />
6 Technischer Bericht<br />
7 Normalprofile<br />
1 : 50<br />
Bernstrasse<br />
Kleinhöchstettengässli<br />
Werkzufahrt<br />
Neues Riedgässli<br />
8 Randabschlüsse und Kotierung 1 : 500<br />
9 Gestaltungsplan 1 : 500<br />
10 Bauphasenplan 1 : 1‘000<br />
54
8 Landschaft, Aussenraum und Aussenraumkonzept<br />
8.1 Eine Lektüre der Landschaft<br />
Die Kiesgrube der Kästli AG befindet sich im nördlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Rubigen</strong>, eingebettet zwischen dem<br />
Ortsteil Chäppeli im Süden, dem Bollholzacher im Norden, der Eisenbahnlinie Bern - Thun im Osten sowie der<br />
Kantonsstrasse im Westen.<br />
Höhenmässig liegen das Kiesabbaugebiet und das neue Dienstleistungszentrum auf einer ersten leicht geneigten<br />
Geländeterrasse oberhalb dem Aareverlauf, welche bei dem heute gestalterisch intakten Bauerndorf Kleinhöchstetten<br />
beginnt und sich bis zum Schwarzbach und zur Bahnlinie Bern – Thun im Osten fortsetzt, wo sodann ein<br />
leicht geneigter Hang über den Schattwald zum nächsten Plateau Richtung Beitenwil weiterführt.<br />
Prägende Elemente<br />
Die Zufahrt auf der Kantonsstrasse von Allmendingen über die offene Geländeterrasse hinab nach <strong>Rubigen</strong> bietet<br />
nach der Durchfahrt neben Wald und Bollholzacher eine eindrucksvolle Aussicht auf das mittlere Aaretal und die<br />
mächtigen Berner Alpen; die offene Geländesituation über die Felder links und rechts der Strasse erweitert den<br />
Blick auch hinab Richtung Kleinhöchstetten, Hunzigenau und Belpberg.<br />
55
8.2 Konzept Landschaftsgestaltung<br />
Mit der neuen Bebauung des Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe entsteht ein neuer Siedlungsrand von<br />
<strong>Rubigen</strong>, welcher nach einem klaren, zu gestaltenden Übergang zur Landschaft verlangt.<br />
Hierzu wird ein Kozept zur Landschaftsgestaltung über das gesamte Gebiet erstellt.<br />
56
1<br />
9<br />
3<br />
2<br />
3<br />
4<br />
7<br />
F<br />
G<br />
H<br />
50. 0<br />
Option Erweiterung<br />
Versickerungsanlage<br />
2<br />
5<br />
1<br />
3<br />
5<br />
7<br />
6<br />
54. 0<br />
7<br />
9<br />
9<br />
5. 0<br />
546. 0<br />
545. 0<br />
5<br />
549. 0<br />
4<br />
546. 0<br />
547. 0<br />
H<br />
C<br />
1<br />
2<br />
Hochhecke<br />
F<br />
Mögliche<br />
Einfahrt ESH<br />
A<br />
G1<br />
Hochhecke<br />
40<br />
F<br />
Mögliche Erschliessung<br />
Industrie / Gewerbe<br />
45<br />
A<br />
5. 0<br />
21<br />
Baumgruppe<br />
(grosskronig)<br />
E<br />
extensive<br />
51. 0<br />
Wiese<br />
Baumgruppe<br />
52. 0<br />
6.50 3.15 2.001.50<br />
(grosskronig)<br />
53. 0<br />
(h=ca. 80cm)<br />
Fussweg (Asphalt)<br />
Grünstreifen<br />
4<br />
(h=ca. 80cm)<br />
best. Tro toir<br />
neuer Pförtner<br />
A'<br />
51. 0<br />
A<br />
567.50<br />
567.50<br />
B<br />
50. 0<br />
705<br />
52.40<br />
6.50<br />
3.15<br />
8.3 Gestaltungsplan<br />
Für die Landschaftsgestaltung wird ein Gestaltungsplan ausgearbeitet. Die im Gestaltungsplan geplanten<br />
Massnahmen zur Landschaftsgestaltung gliedern sich in die folgend beschriebenen Teilbereiche 1 bis 4. Die<br />
Umgebung innerhalb der einzelnen Bereiche ist jeweils nach einheitlichem Konzept zu gestalten. Der Gestaltungsplan<br />
ist integrierender Bestandteil der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“.<br />
2.00<br />
1.50<br />
4.50<br />
18a<br />
Sonderabfa lverwertungs AG SOVAG<br />
Gosse<br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Peter Adolf<br />
Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />
Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Werner Fritz<br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Peter Adolf<br />
Kästli AG Bauunternehmung<br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Werner Fritz<br />
Berag Belagslieferwerk<br />
<strong>Rubigen</strong> AG<br />
KŠstli AG Bauunternehmung<br />
(1839)<br />
18 16<br />
12<br />
13<br />
16a<br />
2a<br />
11a<br />
11<br />
14<br />
547. 0<br />
5 4. 0<br />
56. 0<br />
548. 0<br />
545. 0<br />
5 4. 0<br />
58. 0<br />
50. 0<br />
51. 0<br />
546. 0<br />
52. 0<br />
59. 0<br />
57. 0<br />
50. 0<br />
549. 0<br />
548. 0<br />
547. 0<br />
58. 0<br />
547. 0<br />
548. 0<br />
57. 0<br />
D B<br />
56. 0<br />
549.00<br />
G<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
50. 0<br />
Tiefbauamt des Kantons Bern OIK I<br />
50. 0<br />
Unterirdische Bauten<br />
Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />
704.01<br />
704.01<br />
Spitzacher<br />
1a<br />
11b<br />
9b<br />
9a<br />
7a<br />
12<br />
7a<br />
9a<br />
11<br />
10<br />
5a<br />
12 10 8 6<br />
682<br />
Chäppeli<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
1333<br />
Kästli AG<br />
Bauunternehmung<br />
54. 0<br />
45a<br />
478<br />
549. 0<br />
548. 0<br />
46.02<br />
53. 0<br />
547. 0<br />
4a<br />
1<br />
592<br />
89<br />
1725<br />
1786<br />
994<br />
1740<br />
75<br />
984<br />
1468<br />
1739<br />
1<br />
1469<br />
1465<br />
1470<br />
1466<br />
1471<br />
1467<br />
1449<br />
730<br />
980<br />
628<br />
(1227)<br />
1334<br />
546. 0<br />
52. 0<br />
545. 0<br />
681<br />
(1806)<br />
(2115)<br />
(1702)<br />
991<br />
992<br />
1721<br />
886<br />
1450<br />
bestehende Baumhecke<br />
bestehende, erweiterte Retentions- und Versickerungsanlage<br />
trockenliebender Gebüsch- und Krautsaum<br />
bestehende Baumhecke<br />
bestehende Baumhecke<br />
Hochhecke<br />
Leitplanke<br />
bestehende Baumhecke<br />
Hochhecke<br />
bestehendes Tro toir<br />
bestehendes Tro toir<br />
136 PP<br />
bestehender Pförtner<br />
Scho te rasen<br />
Asphalt<br />
Te rasse<br />
13 PP<br />
Asphalt<br />
bestehendes Tro toir verschoben<br />
Gräserartige Bepflanzung<br />
Gräserartige Bepflanzung<br />
Kirschbauma lee<br />
(Versetzen Bestand)<br />
Anpassung Ast<br />
Kleinhöchste ten<br />
5 4. 0<br />
Höhe: 15 m<br />
(Dachkote: 567.50)<br />
Höhe: 15 m<br />
(Dachkote: 567.50)<br />
543. 0<br />
542. 0<br />
663.02<br />
Schneider Alfred Ernst<br />
Kanton stra se<br />
Neues Riedgä sli<br />
549. 0<br />
Schneider Alfred Ernst<br />
Kobel Armin Paul<br />
670<br />
476.01<br />
57<br />
549. 0<br />
53. 0<br />
Hochhecke<br />
551.00<br />
4.50 1.00<br />
52. 0<br />
Bodeweid<br />
N<br />
Kobel Armin Paul<br />
483<br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Peter Adolf<br />
704.02<br />
Legende<br />
Wirkungsbereich der Überbauungsordnung<br />
bestehendes Areal Kiesgrube<br />
Teilbereich 1,<br />
Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />
bestehende, erweiterte Retentions- und<br />
Versickerungsanlage<br />
Teilbereich 2,<br />
Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Böschungsflächen<br />
Teilbereich 3,<br />
Initialbegrünung mit<br />
neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Hochhecken/Gebüschen/Krautsäumen/<br />
mageren Rasen und offenen Stellen<br />
Verwendung von autochtonem Saat- und<br />
Teilbereich 4,<br />
Pflanzengut<br />
Werkzufahrt (Industrie- und Gewerbegebiet)<br />
Perimeter Baufelder A - D<br />
E Baufeld E<br />
Baum roden<br />
Bereich F für Erschliessung,<br />
Besucherparkplätze und Zweiräder<br />
Baum bestehend, zu versetzen<br />
Bereich G für oberirdische Parkierung<br />
Bereich H für Grünraum<br />
Hecke bestehend roden<br />
Parzelle 1334<br />
Zufahrt zum unterirdischen Baufeld E<br />
Realersatz Hecken<br />
Baum bestehend<br />
mindestens 230m2 gem. Art. 13 NSchV<br />
flexibel innerhalb des Perimeters zu erstellen<br />
Höhenlinien neu<br />
Projekt<br />
Baum bestehend,<br />
versetzt an neuen Standort<br />
Beleuchtung neu<br />
Lage und Anzahl hinweisend<br />
Mauer<br />
Asphalt Gehweg<br />
Baum neu Hochstamm<br />
Lage und Anzahl hinweisend<br />
Asphalt Fahrbahn<br />
Heister neu (mehrstämig)<br />
Lage und Anzahl hinweisend<br />
Betonflächen<br />
Hochhecke neu<br />
mit Krautsaum, Kleinstrukturen und Totholz<br />
Gräserartige Bepflanzung<br />
Lage und Anzahl hinweisend<br />
Grünfläche leicht humusiert<br />
trockenliebender Gebüschund<br />
Krautsaum, Kleinstrukturen und Totholz<br />
extensive Wiese<br />
Lage und Anzahl hinweisend<br />
Kanton Bern <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
Bauherrengemeinschaft Erschliessung <strong>Rubigen</strong> Nord<br />
Einwohnergemeinde<br />
<strong>Rubigen</strong><br />
Oberingenieurkreis II<br />
Tiefbauamt<br />
des Kantons Bern<br />
Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord<br />
Erschliessung<br />
Referenz Wildhecken<br />
0 m 10 m 20 m 30 m 40 m 50 m<br />
Skizze Sicht von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong><br />
Referenz Böschungsbepflanzung trockenliebende Gebüsche, Krautsäume, magere Rasen<br />
Referenz gräserartige Bepflanzung<br />
Skizze Sicht von <strong>Rubigen</strong> nach Allmendingen<br />
Schemaschnitt Strassenraum AA' 1:200
8.3.1 Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) - Übergang unbebaute Landschaft längs Kantonsstrasse<br />
Bereits seit einigen Jahren säumen Hochstammobstbäume die Strasse bis zum heutigen Anschlussbauwerk und<br />
bilden den Übergang zur unbebauten, freien Kulturlandschaft. Im Bereich der Bodenweid ist die Landschaft nach<br />
dem Abbau bereits wieder rekultiviert und topografisch im Endzustand.<br />
Die ökologisch wertvolle, bestehende Allee zur Bodenweid hin wird generell beibehalten, respektive, wo durch<br />
die neue Strassengeometrie notwendig, in naher Distanz zum Strassenrand verpflanzt. Die Blickbeziehung auf<br />
die freie Landschaft mit Kleinhöchstetten, Hunzigenau und Belpberg soll frei gehalten werden.<br />
Bodeweid<br />
Neue Ortseinfahrt mit Pförtner<br />
Der Ortseingang nach <strong>Rubigen</strong> wird durch die neue Bebauung mit einer bepflanzten Mittelinsel auf der Kantonsstrasse<br />
zu Beginn des neuen Siedlungsrandes gebildet. Die Torsituation nimmt gestalterisch das Thema der Allee<br />
mit drei Hochstammbäumen auf.<br />
Mit den bestehenden Obstbäumen zusammen wird ein deutlicher Ortseingang mit einem wirksamen Durchfahrtswiderstand<br />
gebildet.<br />
Ortseinfahrt heute<br />
8.3.2 Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli<br />
Die bestehende Allee im Kleinhöchstettengässli ist in ihrem Bestand und konzeptionell von grosser Bedeutung<br />
und soll beibehalten werden, respektive auch hier wo durch die Verlegung der Strasse notwendig verpflanzt oder<br />
ersetzt werden.<br />
Allee Kleinhöchstettengässli<br />
58
8.3.3 Teilbereich 3: Neues Riedgässli - Entlang der Kiesgrube<br />
Im Gegensatz zur Gestaltung entlang der Kantonsstrasse, wo die Begrünung mit präzisen Pflanzenformen ausformuliert<br />
wird, beruht die Begrünung auf dem Areal der Kiesgrube auf einem ökologischen, naturnahen Ansatz; Das<br />
Areal befindet sich in einem ständigen Transformationsprozess von Abbau, Umlagerung und Bodenauftrag / Rekultivierung.<br />
Die Begrünungsart entlang der Detailerschliessung Riedgässli soll hier mit einer sich verändernden<br />
standortgerechten Vegetation reagieren.<br />
Die Kästli AG berücksichtigt und fördert seit Langem bewusst nachhaltige, ökologische Kriterien in Ihrer Arbeit<br />
und Bewirtschaftung. Das ökologische Potential der trockenen, sonnigen Standorte in der Kiesgrube soll auch<br />
künftig genutzt werden, um Sukzessions- und Pionierflächen und damit ökologische Nischen für Fauna und Flora<br />
in der Kulturlandschaft zu schaffen und zu erhalten.<br />
Dementsprechend sollen einheimische Gesellschaften aus trockenliebenden Gebüschen, Kräutern und offenen<br />
Fluren an den sonnigen Hanglagen der Strassenböschungen initiiert werden und einen lockeren Abschluss und<br />
Puffer zur bereits rekultivierten Kulturlandschaft der Bodenweid (entlang dem Riedgässli) und ergänzend gegenüber<br />
der Wohnzone Chäppeli (entlang der Hubelstrasse) bilden.<br />
Charakterpflanzen die hier Verwendung finden sind etwa Felsenbirne, Wildrosen, Berberitze, Ginster, Schlehe<br />
usw. Totholz- und Losesteinhaufen und weitere Nischenflächen sollen ergänzend angelegt werden. Die Lücken<br />
und Brachflächen werden durch magere Rasen, die ihrerseits wieder einer Sukzession unterworfen sind, besetzt<br />
und bieten so vielfältige Lebensräume und einen neuen Landschaftsbereich. Eine teilweise Initialbegrünung mit<br />
Saatgut aus regionaler Herkunft (z.B. Gewinnung aus Heu der westexponierten Hänge des Naturreserevates<br />
Hechtenloch, <strong>Rubigen</strong>) wäre prüfenswert.<br />
Grünstreifen zwischen Kantonsstrasse und Neuem Riedgässli<br />
Mit dem Bau des Dienstleistungszentrums der Kästli AG und dem neuen Verlauf des Riedgässli entsteht zwischen<br />
der Kantonsstrasse und der Erschliessungsstrasse ein Grünstreifen. Funktional nimmt er das Trottoir der Kantonsstrasse<br />
auf und wirkt als Puffer (Blendschutz) zwischen den beiden Strassen.<br />
Der Grünraum reagiert auf die zukünftigen, grossräumlichen und markanten Bauten mit einer ausformulierten Gestaltung:<br />
massstabsgerechte grosskronige Hochstammbäume in Zweier- und Dreiergruppen und als Blendschutz<br />
59
zwischen den beiden Strassen eine präzise Ziergräserbepflanzung aus Arten mit gartenkulturellem Hintergrund.<br />
Durch die lückige Anordnung der Bäume ist ein bewusster Sichtbezug zur zukünftigen Bebauung möglich. Dieser<br />
Vegetationstypus soll konzeptionell entlang der Industriezone Chäppeli bis zum bestehenden Wohngebiet weitergeführt<br />
werden und gibt dem neuen Siedlungsrand zur Strasse hin ein eigenständiges selbstbewusstes Gesicht.<br />
567.50<br />
B<br />
Höhe: 15 m<br />
(Dachkote: 567.50)<br />
543.00<br />
542.00<br />
Kantonsstrasse<br />
Neues Riedgässli<br />
552.40<br />
4.50 1.00<br />
4.50<br />
1.50<br />
2.00<br />
3.15<br />
6.50<br />
S<br />
S<br />
8.3.4 Teilbereich 4: Werkzufahrt (Kästli Gruppe)<br />
Nach dem Bau der Zufahrt wird die Böschung entlang dem Gebiet Chäppeli wiederhergestellt und extensiv begrünt.<br />
8.3.5 Vorbereich Dienstleistungszentrum Kästli<br />
Der Vorbereich des DLZ zwischen den einzelnen Baufeldern und der Erschliessungsstrasse Riedgässli besitzt<br />
einen öffentlichen Charakter. Der Aussenraum soll eine angemessene Umgebungsgestaltung in klarer Formensprache<br />
erhalten, welche auf die Ausgestaltung der Fassaden, des charakteristischen Büroturms und dem Grünstreifen<br />
zwischen Kantonsstrasse und Riedgässli abgestimmt ist und mit ihnen zusammen zu einer Adressbildung<br />
und Identitätsstiftung beiträgt.<br />
Der Ankunftsbereich für Besucher befindet sich auf der südöstlichen Seite des Baufeldes B. Die Gestaltung ist<br />
60
epräsentativ; ein Grünflächenteppich mit locker angeordneten Heister- oder Hochstammbäumen bindet die Zufahrt<br />
und die Besucherparkierung in die Umgebung ein. Ein Grünstreifen, welcher durch Zufahrten unterbrochen<br />
werden kann, soll als schmales Band entlang des Riedgässli weitergeführt werden (Bereich Baufeld D – unterirdische<br />
Bauten).<br />
Die Bebauung auf dem Baufeld D wird erst in der zweiten Etappe realisiert. Eine mögliche Parkierungsanlage für<br />
Angestellte soll mit mittelkronigen Laubbäumen oder grossen Heisterpflanzungen bestückt werden. Die Parkierungsfläche<br />
soll, sofern zulässig und technisch machbar, versickerungsfähig und extensiv begrünt werden (Rasengittersteine,<br />
Schotterrasen, u.A.). Die Hartflächen sowie die Vorbereiche um die Bauten sollen mit wenigen,<br />
schlichten Materialien ausgebildet werden.<br />
Die Stirnseite der Werkhofbauten (Bereich H) solle als Abschluss und zur Fangung der Böschungen mit trockenverträglichen,<br />
artenreichen Hochhecken und Krautsäumen begrünt werden. Diese dienen zugleich als Realersatz<br />
für die zu rodende Hecke der Parzelle 1334. Weitere Inselflächen sollen extensiv mit einer Magerwiese,<br />
begrünt werden.<br />
61
9 Auswirkungen auf die Umwelt<br />
704.01<br />
Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />
9.1 Anwendung der Grundsätze zur Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen gemäss Kant. Richtplan<br />
Fruchtfolgeflächen (FFF) sind besonders wertvolle Teile des für die landwirtschaftliche Nutzung geeigneten<br />
Kulturlandes der Schweiz. Da Fruchtfolgeflächen für bodenveränderte Nutzungen nur sehr zurückhaltend beansprucht<br />
werden dürfen, werden im Richtplan des Kanton Berns im Massnahmenblatt A_06 Grundsätze festlegt,<br />
die erfüllt sein müssen, um Fruchfolgeflächen anderen Zonen als der Landwirtschaftszone zuzuordnen.<br />
Die zentrale Forderung im Umgang mit Fruchtfolgeflächen besteht darin, dass Fruchtfolgeflächen durch bodenverändernde<br />
Nutzungen nur beansprucht werden können, wenn Alternativen geprüft werden und eine sorgfältige<br />
Interessenabwägung vorgenommen wird. Für Nutzungen, welche nicht im übergeordneten Interesse stehen oder<br />
der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe dienen, dürfen Fruchtfolgeflächen in der Regel nur beansprucht werden,<br />
wenn sie erhöhten Ansprüchen genügen.<br />
Damit die korrekte Anwendung der geltenden Grundsätze zweckmässig beurteilt werden kann, wird mit der Darstellung<br />
der Interessenabwägung im nachfolgenden Kapitel nachvollziehbar aufgezeigt, dass im Planungsprozess<br />
der Schonung von Fruchtfolgeflächen das nötige Gewicht beigemessen wird.<br />
Das Kiesabbaugebiet (Standort DLZ) in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> ist teilweise von Fruchtfolgeflächen in Abbauzone<br />
(FFF) betroffen.<br />
Auf der Teilparzelle 704 soll der bestehende Werkstandort der Kästli Gruppe mit Werkhof sowie dazugehörigen<br />
zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen erweitert werden (vgl. Skizze linke Seite - Perimeter<br />
gelbe Linie). Es entsteht das neue Dienstleistungszentrum (DLZ) der Kästli Gruppe. Die bodenverändernde Nutzung<br />
besteht in erster Linie aus einer Erweiterung des bestehenden Werkstandortes.<br />
Es sind ca. 6‘770 m 2 Fruchtfolgefläche in Abbauzonen betroffen.<br />
62
9.2 Abwägung zur Neueinzonung nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5)<br />
Grundsatz 1: Fruchtfolgequalität<br />
Wird bei einer beanspruchten Fläche die Fruchtfolgeflächen-Qualität bestritten, ist zu prüfen, ob die im kantonalen<br />
Inventar eingetragene Fruchtfolgefläche tatsächlich die Qualität von Fruchtfolgeflächen aufweist.<br />
Fazit: Die Fruchtfolgeflächen-Qualität wird bestritten. Ein bodenkundliches Fachgutachten über die betroffenen<br />
Fruchtfolgeflächen kommt zu folgendem Schluss (siehe Anhang H: Fachgutachten Fruchtfolgefläche Geotest vom<br />
20. Juni 2013).<br />
Die Untersungsfläche als zusammenhängende und begrünte Fläche innerhalb der UeO <strong>Rubigen</strong> Nord ist gemäss<br />
den massgebenden FFF-Kriterien des Kantons Bern keine FFF. Folgende Befunde begründen ein eindeutiges<br />
Ergebnis:<br />
• Erfassung der wichtigsten Bodeneinheiten durch drei Bodenprofilaufnahmen,<br />
• Flächen-Verifkation der Bodenprofilergebnisse mit Handbohrungen,<br />
• Auskunft und Unterlagen des Auftraggebers bezüglich der bautechnischen Geschichte der Untersuchungsfläche<br />
Infolge der Wichtigkeit der Standortwahl zur Realisierung des DLZ wird nachfolgend die Abwägung zu Neueinzonungen,<br />
nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Fruchtfolgeflächen schonen), aufgeführt.<br />
63
Standort 3: Kiesabbau<br />
Grundsatz 2: Prüfung alternative Standorte<br />
Es ist zu prüfen, ob für die bodenverändernde Nutzung Alternativen bestehen. Fruchtfolgeflächen dürfen nur<br />
beansprucht werden, wenn gestützt auf eine sachbezogene Interessenabwägung keine besseren Alternativen<br />
vorhanden sind. Die Interessenabwägung ist in einem Bericht offenzulegen (i.d.R. Bericht nach Art. 47 RPV).<br />
Standort 1: KMU<br />
Standortevaluation innerhalb der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Stand: Genehmigungsexemplar vom 3. Juli 2012) bildet die<br />
Grundlage für alle strategischen raumrelevanten Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden<br />
und Verwaltung bindend.<br />
Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen und bezeichnet drei Standorte<br />
für „Siedlungsentwicklungsgebiete für Arbeitsnutzungen“:<br />
• 1. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - KMU (bestehend)<br />
• 2. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Hunzigenau: Schwerpunkt Gewerbe und Industrie<br />
• 3. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Kiesabbau: Schwerpunkt Gewerbe und Industrie<br />
Standort 2: Hunzigenau<br />
Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Ausserhalb der bezeichneten Standorte sind gemäss Richtplan keine Arbeitsnutzungen zugelassen, daher erübrigt<br />
sich eine weitergehende Standortsuche.<br />
Der Standort 1 eignet sich nur für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit dem Schwerpunkt Dienstleistung und<br />
stillem Gewerbe. Gemäss Richtplan soll am Standort 1 eine massvolle Weiterentwicklung unter Berücksichtigung<br />
der Siedlungsbegrenzung und der benachbarten Wohngebiete erfolgen. Die Entwicklung erfolgt hauptsächlich<br />
arealintern und wird nicht auf Wohngebiete ausgedehnt. Der Standort 1 eignet sich daher nicht für das geplante<br />
Vorhaben der Kästli Gruppe. Nutzungen wie Werkhof und Werkstätte sind innerhalb eines Wohngebiets nicht<br />
sinnvoll, zudem fehlen Entwicklungsmöglichkeiten für grössere Bauvorhaben.<br />
Der Standort 2 Hunzigenau bezeichnet einen Entwicklungsschwerpunkt für Gewerbe und Industrienutzungen und<br />
liegt gut Erschlossen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. Auf diesem Gebiet liegt zur Zeit eine Überbauungsordnung<br />
vor. Aufgrund der Grösse der Fläche, dem direkten Anschluss an die Autobahn und der Lage ausserhalb<br />
des Siedlungsgebiets, eignet sich dieser Standort grundsätzlich für das geplante Vorhaben DLZ der Kästli Gruppe.<br />
Die Fläche ist nicht von Fruchtfolgefläche betroffen. Für den Standort 2 fehlt jedoch der Standortbezug zum<br />
Kiesabbaugebiet.<br />
64
Standort 3: Kiesabbau<br />
Die Kästli Gruppe betreibt seit 55 Jahren beim Standort 3 Kiesabbau. Der Standort 3 liegt auf der gegenüberliegenden<br />
Seite des Dorfes beim nördlichen Dorfeingang.<br />
Standort 2: Hunzigenau<br />
Standort 1: KMU<br />
Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Das Vorhaben des neuen Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe ist standortgebunden und stellt eine Ergänzung<br />
zur ansässigen Betriebsstruktur dar. Der bestehende Werkstandort wird mit Werkhof und Werkstätte sowie<br />
dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen erweitert.<br />
Mit dem Bau des DLZ wird der neue Hauptsitz der Kästli Gruppe in <strong>Rubigen</strong> konsolidiert und es werden betriebliche<br />
und personelle Abläufe zusammengefasst und optimiert. Die im Zusammenhang mit der Produktion von<br />
Baumaterialien, von Aufbereitungs- und Recyclinganlagen, dem Kiesabbau sowie der Verteilung der abgebauten<br />
Materialien anfallenden logistischen Tätigkeiten werden gebündelt. Das geplante DLZ wird ebenfalls - zusammen<br />
mit der neuen Erschliessung mit Kreisel - den nordseitigen Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong> aufwerten.<br />
Für das bestehende Industriegebiet wurde am 3. August 2012 die Anpassung und Erweiterung des Kiesabbaugebeites<br />
<strong>Rubigen</strong> im Berich Rütiweid in der regionalen Richtplanung Abbau, Deponie, Transporte genehmigt.<br />
Es handelt sich dabei um einen wichtigen Stützpunkt für die längerfristige Ver- und Entsorgung der Region. Das<br />
geplante DLZ liegt in der bewilligten Abbaufläche und in unmittelbarer Nähe zum Kieswerk und den weiteren in<br />
Zusammenhang mit dem Kiesabbau genutzten Gebäuden. Mit der neuen Erschliessung kann eine heute nicht<br />
optimale Situation massgeblich verbessert und für alle Verkehrsteilnehmenden entschärft werden. Durch die<br />
begleitenden Massnahmen im Bereich Landschaft können auch diesbezüglich Verbesserung gegenüber der heutigen<br />
Situation geschaffen werden.<br />
65
Standort 3: Kiesabbau<br />
Bestehendes,<br />
vom geplanten<br />
DLZ aus betreutes<br />
Arbeitsgebiet am<br />
Standort 2<br />
Standort 2: Hunzigenau<br />
Standort 1: KMU<br />
2.7 km zusätzlich<br />
notwendige Wegstrecke,<br />
um vom Standort<br />
2 das Arbeitsgebiet<br />
beim Standort 3 zu<br />
erreichen<br />
Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />
Beurteilung der Standorte 1-3<br />
Aufgrund der Lage und Grösse eignet sich der Standort 1 für das geplante DLZ nicht.<br />
Der Standort 2 in der Hunzigenau würde aufgrund der weit auseinander liegenden Standorte 2 und 3 (Kiesabbaugebiet<br />
und Hunzigenau) eine zusätzliche Anzahl LKW-Fahrten durchs verkehrsberuhigte Dorfzentrum von<br />
<strong>Rubigen</strong> generieren. Die im Zusammenhang mit dem neuen DLZ in die Wege geleiteten Bemühungen zur Optimierung<br />
und Koordinierung von Baumaschinen- und Materialtransporten würde massiv in Frage gestellt. Aufgrund<br />
des fehlenden Standortbezugs zum Kiesabbaugebiet und den Auswirkungen bezüglich Verkehr eignet sich der<br />
Standort 2 für das geplante DLZ nicht.<br />
Der Standort 3 liegt in einer bewilligten Abbaufläche und in unmittelbarer Nähe zum Kieswerk und den weiteren in<br />
Zusammenhang mit dem Kiesabbau genutzten Gebäuden. Mit der Erweiterung des Werkstandortes entsteht aus<br />
regionaler Sicht eine Stärkung des bestehenden Standortes (das Vorhaben stimmt mit der regionalen Richtplanung<br />
überein). Mit der neuen Erschliessung wird die Erschliessungs- und Verkehrsituation verbessert. Der Standort<br />
3 liegt innerhalb des im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bezeichneten Siedlungsentwicklungsgebiets<br />
Arbeiten - Schwerpunkt Kiesabbau (das Vorhaben stimmt mit der kommunalen Richtplanung überein).<br />
Fazit: Für die bodenveränderte Nutzung resp. für die Erweiterung des bestehenden Werkstandortes mit Werkhof<br />
und Werkstätte sowie dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen eignet sich der<br />
Standort 3 innerhalb der <strong>Gemeinde</strong> am besten. Es bestehen keine Altervativen (Standorte).<br />
66
670<br />
Hüsiacher<br />
703<br />
Eichmatt<br />
Legende<br />
Industrie- und Gewerbezone<br />
Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />
neue Bauzone DLZ (Teilparzelle 704)<br />
Erweiterung neue Bauzone<br />
Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />
Grünraum<br />
Werkzufahrt<br />
Bernstrasse<br />
Bahnlinie<br />
Standortevatluation innerhalb Standort 3: Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten<br />
Die Standortevaluation innerhalb des favorisierten Standortes 3 wurde gemäss Kapitel 4.2 durchgeführt. Aus den<br />
Vorzügen der verschiedenen Varianten kristallisierte sich eine Bestvariante heraus. Diese sieht eine Einzonung<br />
nordwestlich der bestehenden Industrie- und Gewerbezone sowie des Gebiets Chäppeli, direkt an der Bernstrasse,<br />
vor. Erweiterungen können in nordöstlicher Richtung bis zur Bahnlinie und in südwestlicher Richtung im Gebiet<br />
Chäppeli realisiert werden. Mit der Bestvariante wird insbesondere der Nutzungskonflikt Industrienutzung/<br />
Wohnnutzung entschärft (Puffer Chäppeli).<br />
Die Bestvariante bringt folgende Vorteile:<br />
• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />
(Puffer Chäppeli)<br />
• langfristig klar definierter Siedlungsabschluss<br />
• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />
• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />
• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />
• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />
• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />
• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />
• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />
• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />
• schonungsvolle bauliche Entwicklung resp. Etappierung in südöstlicher Richtung im Gebiet „Chäppeli“<br />
möglich (keine reine Industrienutzung)<br />
Fazit: Für die bodenveränderte Nutzung resp. für die Erweiterung des bestehenden Werkstandortes mit Werkhof<br />
und Werkstätte sowie dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen eignet sich die<br />
Teilparzelle 704 innerhalb des im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bezeichneten Siedlungsentwicklungsgebiet<br />
Arbeiten - Kiesabbu am besten. Es bestehen keine besseren Alternativen (Standorte).<br />
67
Grundsatz 3 (1. Teil): Nutzungsinteresse<br />
Die bodenverändernde Nutzung<br />
a) liegt entweder in einem übergeordneten Interesse oder dient der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe<br />
Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />
und Büronutzungen) liegt in einem übergeordneten Interesse. Das Gebiet Rütiweid (Standort 3) ist im<br />
Teilrichtplan ADT der Region Aaretal (Stand: Genehmigungsexemplar 9. Dezember 2008) als Abbaustandort für<br />
die Kiesversorgung festgehalten und liegt in rechtskäftigen Zonenplan der <strong>Gemeinde</strong> in einer Abbau- und Ablagerungszone.<br />
Nördlich angrenzend der Rütiweid, im sog. Eichholz, sind auf einer Fläche von ca. 5.1 ha bereits zusätzlich Kiesvorkommen<br />
zum Abbau bewilligt. Die Kästli Gruppe plant zur Sicherung von zusätzlichen Kiesreserven für ihr<br />
Kies- und Betonwerk in <strong>Rubigen</strong> die Erweiterung der Kiesentnahme im angrenzenden, ostseitig der SBB-Bahnlinie<br />
liegenden Gebiet Rütiweid. Der Standort ist in zwei Teilbereiche A und B gegliedert. Teil A ist als Festsetzung,<br />
Teil B als Zwischenergebnis geführt. Für den Gebietsteil B besteht für die Kiesnutzung noch Abstimmungsbedarf.<br />
Mit der aktuellen Änderung und Ergänzung des Regionalen Richtplans ADT wird der Perimeter des Abbaugebiets<br />
überarbeitet und angepasst.<br />
Fazit: Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />
und Büronutzungen) liegt in einem übergeordneten Interesse - private Nutzung für Abbau- / Deponiestandort<br />
- und wird im überkommunalen Teilreichtplan ADT der Region Aaretal dokumentiert. Aus regionaler<br />
Sicht entsteht eine Stärkung des bestehenden (Kiesabbau) Standortes.<br />
Grundsatz 3 (2. Teil): Nutzungsinteresse<br />
Die bodenverändernde Nutzung<br />
b) oder gewährleistet – im Falle einer privaten Nutzung in <strong>Gemeinde</strong>n, welche gemäss Massnahmeblatt A_01<br />
einen Bauzonenbedarf von mehr als 0.5 ha aufweisen – eine qualifiziert haushälterische Bodennutzung.<br />
Der Standort 3 Kiesabbau resp. das neue DLZ der Kästli Gruppe liegt in der Nähe des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse<br />
D/E für Arbeitsnutzungen. Die Distanz zum Perimeter beträgt 180 m.<br />
68
Die Fläche der neuen Parzelle DLZ beträgt gemäss Landerwerbsplan insgesamt 16‘450 m 2 . Aufgrund der in der<br />
UeO definierten baupolizeilichen Masse hat in der 1. Etappe eine Geschossfläche oberirdisch (GFo) von 9‘400 m 2<br />
zugelassen. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer oberirdisch (GFZo) von 0.6. In der 2. Etappe ist insgesamt eine<br />
GFo vom 14‘200 m 2 zugelassen. Dies ergibt eine GFZo von 0.9.<br />
Verkehrstechnische Erschliessungsbauten inkl. neuem Kreisel und Neubebauung entlang der Bernstrasse werden<br />
gesamthaft und koordiniert geplant. Der nordseitige Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong> wird neu bebaut resp. neu<br />
definiert. Mit der Überbauungsordnung wird eine Mindestdichte resp. eine haushälterische Nutzung des Bodens<br />
sichergestellt.<br />
Obwohl nicht mehr als 1ha zusammenhängende FFF beansprucht wird, wird die Umsetzung mit der Überbauungsordnung<br />
„<strong>Rubigen</strong> Nord“ sichergestellt.<br />
Fazit: Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />
und Büronutzungen) grenzt an die Erschliessungsgüteklasse D/E. Die Umsetzung des Bauvorhabens<br />
stellt mit der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ mit einer GFZo von 0.9 eine dichte Bebauung resp. eine qualifizierte,<br />
haushälterische Bodennutzung sicher.<br />
Grundsatz 4: Fruchtfolgeflächen Beanspruchung<br />
Grundsätzlich sollen Fruchtfolgeflächen nicht vorübergehend beansprucht werden. Kann dies nicht vermieden<br />
werden, ist die Rückführbarkeit sicherzustellen. Für die Anrechenbarkeit der rückführbaren Fruchtfolgeflächen<br />
gelten die Vorgaben der Vollzugshilfe 2006 des Bundes.<br />
Fazit: Das betroffene Gebiet dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />
Grundsatz 5: Ersatzstandort und Verwendung des Bodens<br />
Bei der irreversiblen Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen sind die Möglichkeiten für den Ersatz und die Verwertung<br />
des Bodens auszuschöpfen. Insbesondere ist bei grossen Anlagen zu prüfen, ob Teile der Anlage als<br />
69
Fruchtfolgeflächen erhalten werden können und ob der Bodenaushub für die Aufwertung von degradierten landwirtschaftlichen<br />
Flächen verwertet werden kann.<br />
Chäppeli<br />
Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />
Der Kanton prüft im Rahmen eines Projektes für das ganze Kantonsgebiet, ob zusätzliche Flächen in das Inventar<br />
der Fruchtfolgeflächen aufgenommen werden können. Die zusätzlichen Flächen werden dann zu gegebener Zeit<br />
in das Inventar der Fruchtfolgeflächen integriert. So lange diese Arbeiten laufen, besteht kein Bedarf, dass bei<br />
Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen Ersatzflächen gesucht werden (siehe Grundsätze für den Umgang mit<br />
Fruchtfolgeflächen; Erläuterungen zum Massnahmenblatt A_06 des Kantonalen Richtplan; Arbeitshilfe; Amt für<br />
<strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung des Kantons Bern; Juni 2011).<br />
Die betroffene Fruchtfolgefläche in Abbauzone von 6‘770 m 2 könnte im Gebiet Chäppeli fast vollständig kompensiert<br />
werden. Hier liegt zwischen der Bauzone und dem Inventar Furchtfolgeflächen ein Gebiet mit 6‘300 m 2 , das<br />
als Kompensation herangezogen werden könnte.<br />
Die potenzielle Kompensationsfläche liegt jedoch im Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Kiesabbau (gemäss<br />
Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“) und ist das einzige Gebiet in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>, welche nicht in<br />
der Fruchtfolgefläche liegt resp. in Zukunft für die Realisierung von Projekten zur Verfügung steht. Die potenziell<br />
Kompensationsfläche wird zudem mit den neuen Erschliessungsanlagen neu direkt erschlossen.<br />
Fazit: Aus raumplanerischer Sicht macht es keinen Sinn, die betroffenen Fruchtfolgeflächen im Gebiet „Chäppeli“<br />
zu kompensieren (langfristiges Siedlungsgebiet, im Richtplan bezeichnet, direkt erschlossen). In der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Rubigen</strong> bestehen keine Alternativstandorte (Kompensationsflächen).<br />
Durch die neue Linienführung der Erschliessung des Kiesabbaugebiets kann durch Arrondierungen des Inventars<br />
Fruchtfolgeflächen eine Fläche von 3‘037 m 2 kompensiert werden. Mit dieser Teilkompensation der benötigten<br />
Fläche von 6‘770 m 2 verbleibt noch eine Beanspruchung von 3‘733 m 2 des Inventars Fruchtfolgeflächen.<br />
Inventar Fruchtfolgeflächen<br />
beanspruchte Fruchtfolgeflächen<br />
Kompensation Fruchtfolgeflächen<br />
70
8.00<br />
3.15<br />
A<br />
A'<br />
552.00<br />
Mögliche<br />
Einfahrt ESH<br />
549.00<br />
9.3 Humusdeponie<br />
Die bestehende Humusdeponie wird im Zusammenhang mit dem Bau des DLZ und der dazu gehörenden Erschliessung<br />
aufgehoben (siehe Kapitel 11).<br />
550.00<br />
557.00<br />
551.00<br />
556.00<br />
552.00<br />
Hochhecke<br />
bestehende Hecke zu roden 230m2<br />
Realersatz mindestens 230m2<br />
gem. Art. 13 NSchV<br />
(Die Ersatzflächen befinden sich<br />
ausserhalb eines Feuerbrandschutzperimeters.)<br />
Hinweise<br />
Geltungsbereich der Überbauungsordnung<br />
Perimeter Baufelder A - D<br />
Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />
547.00<br />
Dornensträucher mind. 50%<br />
- Rosa arvensis, canina, glauca, majalis<br />
weitere:<br />
- Amelanchier ovalis<br />
- Berberis vulgaris<br />
- Colutea arborescens<br />
- Cornus mas<br />
- Cytisus decumbens<br />
- Ligustrum vulgare<br />
- Lonicera xylosteum<br />
- Prunus mahaleb<br />
- Prunus spinosa<br />
- Rhamnus catharticus<br />
- Sorbus torminalis<br />
N<br />
C Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />
A Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />
546.00<br />
B<br />
Höhe: 25.50 bis 29.00 m<br />
(Dachkote: 578.00)<br />
704.01<br />
Erbengemeinschaft<br />
Schneider Peter Adolf<br />
D<br />
Unterirdische Bauten<br />
Hochhecke<br />
G1<br />
Hochhecke<br />
N<br />
546.00<br />
547.00<br />
545.00<br />
548.00<br />
9.4 Hecken<br />
Im Bereich des geplanten Bauvorhaben DLZ und dessen Erschliessung mit dem Neuen Riedgässli befindet sich<br />
heute eine Hecke. Mit der Realisierung des Strassenprojekts für die Erschliessung des Dienstleistungszentrums<br />
der Kästli Gruppe muss die Hecke am bisherigen Standort auf der Parzelle 1334 beseitigt und an einem neuen Ort<br />
ersetzt werden. Das Bauvorhaben DLZ ist standortgebunden (bestehendes Kiesabbaugebiet) und die Detailerschliessung<br />
steht im öffentlichen Interesse (Riedgässli, <strong>Gemeinde</strong>strasse).<br />
1333<br />
555.00<br />
extensive<br />
Wiese<br />
Baumgruppe<br />
(grosskronig)<br />
554.00<br />
neuer Pförtner<br />
553.00<br />
D<br />
Grünstreifen<br />
Unterirdische Bauten<br />
Ausschnitt Plan Heckenrodungsgesuch<br />
Kästli AG<br />
Bauunternehmung<br />
Gräserartige Bepflanzung<br />
(h=ca. 80cm)<br />
1334<br />
Fussweg (Asphalt)<br />
G2<br />
6.50 2.00 1.50<br />
551.00<br />
550.00<br />
wohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />
Baumgruppe<br />
(grosskronig)<br />
550.00<br />
Gräserartige B<br />
(h=ca. 80cm)<br />
Hecken und Feldgehö lze sind wertvolle Elemente in unserer Kulturlandschaft und sind im Kanton Bern geschützt,<br />
gemäss Art. 27 NSchG (Naturschutzgesetz). Entsprechend der Ersatzpflicht nach Art. 13, Abs. b NSchV wird der<br />
Realersatz im zukünftigen Grünstreifen innerhalb des im Plan Heckenrodungsgesuch definierten Perimeters in<br />
gleichwertiger Qualität und im Umfang der mindestens zu rodenden Fläche bereitgestellt. Der Ersatzstandort<br />
ist im Plan des Heckenrodungsgesuchs sowie im Gestaltungsplan ersichtlich (siehe Anhang G: Unterlagen zu<br />
Heckenrodungsgesuch).<br />
Dem Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland wurde im März 2013 ein Heckenrodungsgesuch eingereicht. Das<br />
Gesuch wurde am 7. Mai 2013 mit Auflagen bewilligt.<br />
9.5 Erschliessung ÖV<br />
9.5.1 Versuchsbetrieb Verlängerung Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong><br />
Die <strong>Gemeinde</strong>n Allmendingen und <strong>Rubigen</strong> äusserten im Herbst 2007 den Wunsch eine Busverbindung Allmendingen<br />
- <strong>Rubigen</strong> zu prüfen. Eine solche Verbindung bestand bis vor ca. 10 Jahren. Auslöser für den Prüf-Wunsch<br />
war vor allem die Überlastung der S-Bahn-Linie S1 zu den morgendlichen und abendlichen Spitzenzeiten.<br />
Im Januar 2008 wurden morgens ab Münsingen zwei zusätzliche S-Bahn-Kurse eingeführt (Mo-Fr 6.51h und<br />
7.21h). Die Situation hat sich dadurch gebessert, ist teilweise aber weiterhin unbefriedigend. Für die Verbindung<br />
71
Allmendingen - <strong>Rubigen</strong> kommt vor allem die Verlängerung der Linie 40, die heute vom Kappelisacker über Bern<br />
Nord bis Allmendingen führt, in Frage.<br />
Es sollte aber auch geprüft werden, ob allenfalls die Linie 44 besser geeignet wäre, den Abschnitt Allmendingen<br />
- <strong>Rubigen</strong> zu erschliessen. Die Linie 44 führt heute von Bolligen, Bahnhof bis Gümligen, Sonnenfeld. Münsingen<br />
wünschte zudem wenn möglich eine Verlängerung nicht bloss bis <strong>Rubigen</strong> sondern bis Münsingen.<br />
Eine Studie der Regionalen Verkehrskonferenz Bern-Mittelland kommt zum Schluss, dass ein Versuchsbetrieb<br />
einer Verlängerung nur bis <strong>Rubigen</strong> ab Dezember 2012, wenn voraussichtlich die geplanten Nutzungen im Gümligenfeld<br />
realisiert und die Sanierung der Autobahnausfahrt Muri erfolgt ist, zweckmässig ist.<br />
Mit der Verlängerung der Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong> können der Weiler „Kleinhöchstetten“,<br />
die Quartiere „Bollholz“ und „Chäppeli“ sowie das Arbeitsplatzgebiet in der Kiesgrube erschlossen werden. Die<br />
S-Bahn-Linie S1 wird entlastet.<br />
Die Koordination und Fertigstellung des Wankdorfplatzes sowie die entsprechende Fahrplananpassung führten<br />
zu Verzögerungen.<br />
Obwohl die Linienführung grundsätzlich topologisch Sinn macht, wurde der Versuchsbetrieb bis heute nicht umgesetzt,<br />
da aus Sicht des Kantons Bern das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht gegeben ist. Für die Erweiterung der<br />
Linie 40 von Allmendigen bis <strong>Rubigen</strong> ist ein zusätzliches Fahrzeug notwendig.<br />
Im Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) ist keine neue Buslinie enthalten.<br />
Um die Verlängerung der Linie von Allmendingen doch noch zu testen, muss die Regionalkonferenz Bern-Mittelland<br />
den Versuchsbetrieb in das Angebotskonzept aufnehmen. Es dient als Grundlage für den Angebotsbeschluss<br />
in den Jahren 2014 bis 2017.<br />
72
9.5.2 ÖV-Güteklasse<br />
Das Kiesabbaugebiet resp. der neuen Standort des DLZ liegt im nördlichen Gebiet von <strong>Rubigen</strong>, direkt an der<br />
Bernstrasse. Es soll mit einer Überbauungsordnung eine Fläche von 16`450 m 2 eingezont werden. Das DLZ der<br />
Kästli Gruppe liegt ausserhalb des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse EGK D (Anriss 750 m-Ring). Die Distanz<br />
der Erschliessung des DLZ zum 750 m-Ring beträgt rund 180 m.<br />
Gemäss Kantonalem Richtplan Massnahmenblatt A_05 müssen Neueinzonungen (regionale Arbeitszone) für Arbeitsnutzung<br />
grösser als 1 ha der Erschliessungsgüteglasse EGK D/E genügen.<br />
ÖV-Güteklasse D (Ausschnitt Richtplan Informationssystem)<br />
Die genauen Anforderungen an die Erschliessungsgüteklasse bei Standorten mit EGK D/E hängen von der Arbeitsplatzdichte,<br />
von der bestehenden Erschliessungsgüte und vom Nutzungsprofil der betroffenen Gebiete ab.<br />
Arbeitsplatzdichte:<br />
Die Kästli Gruppe betriebt seit 55 Jahren einen Standort in <strong>Rubigen</strong>. Die Projektidee der Kästli Gruppe ist, die verschiedenen,<br />
zum Teil in die Jahre gekommenen Firmenstandorte soweit wie möglich und sinnvoll zusammen zu<br />
legen und in <strong>Rubigen</strong> ein neues Dienstleistungszentrum, den zukünftigen Hauptsitz der Kästli Gruppe, zu erstellen.<br />
Dies in erster Linie wegen der bereits vorhandenen Infrastrukturen und der langfristigen Zukunftsplanung bei der<br />
Kiesgewinnung. Zudem sind beim Standort <strong>Rubigen</strong> die künftigen Werkstätten nahe beim Verbraucher, Werkhof<br />
und Maschinen sind zentral gelegen und ohne unnötige Leerläufe disponierbar und die Kommunikationswege<br />
werden kurz.<br />
In erster Linie erfolgt eine Erweiterung des bestehenden Betriebs der Kästli Gruppe in <strong>Rubigen</strong> und nicht eine<br />
Neuansiedlung eines arbeitsplatzintensiven resp. arbeitsdichten Betriebs. Die Erweiterung erfolgt, damit die<br />
Kästli Gruppe rasch und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren kann, da die Erneuerungszyklen in Wirtschaft<br />
und Industrie immer kürzer werden.<br />
In den Überbauungsvorschriften zur Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ werden Zweck sowie Art und Mass<br />
der Nutzung bewusst eingeschränkt, damit keine Arbeitsplatzintensiven Nutzungen erstellt werden können.<br />
So bezweckt die UeO die Erstellung einer neuen Haupterschliessung für die Industrie- und Gewerbezone im<br />
Bereich des Kiesabbaugebiets <strong>Rubigen</strong> sowie die etappierte Erstellung eines Dienstleistungszentrums der Unter-<br />
73
nehmen der Kästli Gruppe. Somit entstehen mit der Einzonung einerseits keine arbeitsplatzintensiven Bereiche<br />
und andererseits wird das Nutzungsprofil so gewählt, dass ausschliesslich Arbeitsplätze in Zusammenhang mit<br />
der Kästli Gruppe resp. dem an den Standort gebundenen Kiesabbaugewerbe geschaffen werden. Eine generelle<br />
Öffnung für die Ansiedlung weiterer Firmen und Arbeitsplätze wird bewusst nicht zugelassen.<br />
Nutzungsmass:<br />
Die Realisierung des DLZ wird etappiert geplant. Dabei wird zwischen zwei Etappen unterschieden:<br />
• 1. Etappe (ca. ab Jahr 2015)<br />
• 2. Etappe (Erweiterungsetappe ca. ab Jahr 2025/2030)<br />
In der 1. Etappe sind oberirdische Hochbauten auf den Baufeldern A, B und C zugelassen. Mit dem Erreichen der<br />
Erschliessungsgüteklasse EGK D kann in der 2. Etappe innerhalb der Baufelder der 1. Etappe ausgebaut und im<br />
Baufeld D neu gebaut werden.<br />
Im Baufeld A sind nur Werkhof und Werkstätten zugelassen. Die Verkaufsfläche ist auf max. 500 m 2 beschränkt.<br />
Im Baufeld B sind Dienstleistungs- und Büronutzung zugelassen. In der 1. Etappe kann max. eine Geschossfläche<br />
oberirdisch von 3`300 m 2 realisiert werden.<br />
Das Baufeld C ist für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie für Lagerräume vorgesehen.<br />
Bezüglich der Arbeitsplätze sind zudem folgende Parameter zu beachten:<br />
• grosse Anzahl ständiger Arbeitsplätze bereits heute auf dem Areal<br />
• Anteil von Baustellenpersonal, welches von zuhause aus direkt zu den Baustellen fährt oder mittels Sammelfahrzeugen<br />
gefahren wird<br />
• Doppelnutzung der LKW-Parkplätze als PW-Parkplätze (Parkplätze für LKW-Chauffeure)<br />
74
estehende Erschliessungsgüte:<br />
Das DLZ der Kästli Gruppe liegt ausserhalb des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse EGK D (Anriss 750 m-<br />
Ring). Die Distanz der Erschliessung des DLZ zum 750 m-Ring beträgt rund 180 m.<br />
Wird auf der S-Bahn-Linie S1 in Zukunft (ca. ab dem Jahr 2025) mit einem 1/4-Stundentakt gefahren, so erhöht<br />
sich der 750 m-Ring auf einen 1000 m-Ring. Somit würde das DLZ innerhalb der Erschliessungsgüteklasse EGK D<br />
liegen.<br />
9.5.3 Arbeitsplätze und Anzahl Fahrten der Kästli Gruppe aufgrund des neuen DLZ<br />
Die Kästli Gruppe beschäftigt zur Zeit am Hauptstandort in Ostermundigen sowie an den Aussenstandorten Wattenwil<br />
und Thun rund 170 Personen. In der Kiesgrube in <strong>Rubigen</strong> sind 110 Personen beschäftigt. Insgesamt ergibt<br />
dies 280 Arbeitsplätze.<br />
Mit der Verlegung des Hauptsitzes nach <strong>Rubigen</strong> werden 50 Arbeitsplätze für Administration, Werkhof und Werkstatt<br />
nach <strong>Rubigen</strong> verlegt. Die übrigen 120 Arbeitsplätze entfallen auf Bauleute, wovon ca. die Hälfte der Beschäftigten<br />
nach <strong>Rubigen</strong> zur Arbeit kommen und die andere Hälfte direkt von zu Hause aus auf die Baustelle<br />
fährt.<br />
• Arbeitsplätze Kästli Gruppe 280<br />
• Ostermundigen, Wattenwil, Thun 170<br />
• <strong>Rubigen</strong> 110<br />
DLZ <strong>Rubigen</strong><br />
• <strong>Rubigen</strong> 110 bestehende Arbeitsplätze Kiesgrube<br />
• <strong>Rubigen</strong> 50 neue Arbeitsplätze für Dienstleistung, Büro, Werkhof, Werkstatt<br />
• <strong>Rubigen</strong> 60 neue Arbeitsplätze Bauleute, welche nach <strong>Rubigen</strong> fahren<br />
• 60 Arbeitsplätze, Bauleute fahren direkt zur Baustelle<br />
75
Mit der Verlegung des Hautsitzes und der Realisation des Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe werden zu<br />
den bestehende 110 Arbeitsplätzen zusätzlich ca. 110 neue fixe Arbeitsplätze nach <strong>Rubigen</strong> verlegt.<br />
Die zusätzlichen 110 Arbeitsplätze erzeugen ca. 220 Fahrten.<br />
Die Bernstrasse ist heute mit rund 5`000 Fahrten pro Tag belastet. Mit dem DLZ kommen ca. 220 Fahrten dazu.<br />
Dies entspricht einer Zunahme von 4.5%.<br />
76
10 Erläuterungen zur Überbauungsordnung<br />
10.1 Vorschriften<br />
Die Überbauungsordnung besteht aus Plan, Vorschriften und dem vorliegenden <strong>Erläuterungsbericht</strong>. Im Plan<br />
werden innerhalb des Wirkungsbereichs der UeO die Teilbereiche 1 bis 4 des Strassenbauprojekts (Kanton, <strong>Gemeinde</strong><br />
und Privat) definiert. In den Vorschriften werden die dazu gehörenden Planwerke verwiesen.<br />
Weiter sind Baufelder für Hauptbauten, unterirdische Bauten und Bereiche für Parkierung und Erschliessung<br />
definiert. Die Ausdehnung der Baufelder im Plan wird in ihrer Länge und Breite definiert. Zudem werden in den<br />
Vorschriften die Gebäudehöhen der Baufelder A, B, C und D für mit maximalen Höhenkoten pro Baufeld fixiert.<br />
Die Hauptbauten auf den Baufeldern B und D sollen aufgrund der besonderen Lage und der weitherum sichtbaren<br />
Lage im Terrain mit einer repräsentativen und sorgfältigen Gestaltung realisiert werden. Auch ist festgelegt,<br />
dass für die gestalterische Beurteilung der Bauvorhaben ein Beurteilungsgremium der <strong>Gemeinde</strong> beigezogen<br />
werden muss, dessen Empfehlungen in die weiteren Projektschritte einfliessen sollen.<br />
77
3<br />
1<br />
7<br />
9<br />
5<br />
14<br />
12a<br />
Kleinhöchste tengässli<br />
12<br />
10b<br />
10<br />
16f<br />
16g<br />
10a<br />
16n<br />
6<br />
2041<br />
21<br />
2<br />
2a<br />
19<br />
7<br />
7a<br />
1<br />
5<br />
13<br />
478<br />
9a<br />
9<br />
22<br />
1a<br />
3<br />
1<br />
1<br />
18a<br />
4<br />
16a<br />
1a<br />
45a<br />
2a<br />
1b<br />
9b<br />
9a<br />
9<br />
45<br />
7a<br />
14<br />
2<br />
7<br />
5a<br />
14<br />
ch<br />
5<br />
12<br />
3<br />
40<br />
1<br />
4a<br />
10.2 Plan<br />
Legende<br />
Festsetzung<br />
Schwarzbachstrasse<br />
(1839)<br />
886<br />
2141<br />
52.01<br />
Wirkungsbereich der Überbauungsordnung "<strong>Rubigen</strong> Nord"<br />
Bauten und Anlagen<br />
(1702)<br />
1450<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />
Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Teilbereich 3: Neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />
Teilbereich 4: Werkzufahrt (Industrie- und Gewerbegebiet)<br />
Baufeld A<br />
Baufeld B<br />
Baufeld C<br />
Baufeld D<br />
Baufeld E<br />
Baulinie mit Anbaupflicht<br />
Erschliessung und Parkierung<br />
483<br />
Bodeweid<br />
1333<br />
8.00<br />
704.01<br />
Spitzacher<br />
161.00 9.00<br />
(2115)<br />
(1806)<br />
1721<br />
1739<br />
1740<br />
1465<br />
1449<br />
Chäppeliweg<br />
18 16<br />
730<br />
1466<br />
1467<br />
1468<br />
1469<br />
(1227)<br />
1470<br />
1471<br />
991<br />
Schwarzbach<br />
Schwarzbachstrasse<br />
628<br />
12 10 8 6<br />
Aussenräume<br />
Hinweise<br />
Bereich F für Erschliessung, Besucherparkplätze und Zweiräder<br />
Bereich G für oberirdische Parkierung<br />
Zufahrt zum unterirdischen Baufeld E<br />
Bereich H für Grünraum<br />
Strassenprojekt: In den Teilbereichen 1 bis 4 gelten die Planwerke sowie der<br />
technische Bericht des Dossiers "Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord -<br />
Erschliessung"<br />
aufgehobene Erschliessungen<br />
40.20<br />
2.50 29.50 31.00 22.50<br />
F<br />
3.40<br />
G<br />
Bernstrasse<br />
8.00<br />
E<br />
D<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
Unterirdische Bauten<br />
1334<br />
C<br />
Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />
A<br />
Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
B<br />
29.50<br />
Höhe: 15.00 m<br />
(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />
4.00<br />
F<br />
H<br />
8.00<br />
3<br />
1<br />
4<br />
4.21 22.50<br />
31.00<br />
682<br />
Chäppeli<br />
Bernstrasse<br />
Hubelstrasse<br />
1786<br />
1725<br />
984<br />
592<br />
994<br />
89<br />
89.00 41.00 6.00 25.00<br />
2<br />
GENEHMIGUNGSVERMERKE<br />
Mitwirkung vom 4. März 2013 bis 31. März 2013<br />
Vorprüfung vom 10. Juli 2013<br />
Publikation im Amtsanzeiger vom 8. August 2013 und 15. August 2013<br />
Öffentliche Auflage vom 9. August 2013 bis 9. September 2013<br />
663.02<br />
Einspracheverhandlungen am 16. September 2013 und 19. September 2013<br />
Erledigte Einsprachen: 1<br />
Unerledigte Einsprachen: 4<br />
Rechtsverwahrungen: 0<br />
Beschlossen durch den <strong>Gemeinde</strong>rat am 15. Oktober 2013<br />
670<br />
Hüsiacher<br />
476.01<br />
Beschlossen durch die Einwohnergemeinde (Urnenabstimmung)<br />
exkl. Perimeter Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) am 24. November 2013<br />
Namens der Einwohnergemeinde:<br />
Der Präsident:<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>verwalter:<br />
Die Richtigkeit dieser Angaben bescheinigt:<br />
<strong>Rubigen</strong>, den<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>verwalter:<br />
Genehmigt durch das Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR am<br />
0 50<br />
100<br />
200m<br />
78
3<br />
5<br />
11 Erläuterung zur Anpassung der baurechtlichen Grundordnung<br />
Im Zusammenhang mit der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ muss die baurechtliche Grundordnung (Zonenplan<br />
Siedlung und Landschaft sowie Baureglement) der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> überarbeitet und angepasst werden<br />
(siehe Anhang M: Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft sowie Baureglement).<br />
Bernstrasse<br />
704.01<br />
Spitzacher<br />
Der Zonenplan Siedlung und Landschaft wird im Bereich des DLZ geändert. Innerhalb der in der neuen Ueberbauungsordnung<br />
„<strong>Rubigen</strong> Nord“ bezeichneten Baufelder A bis H liegen Teilflächen in der heutigen Abbau- und<br />
Ablagerungszone sowie in der Industriezone. Diese altrechtlichen Zonen im Perimeter der UeO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
werden entsprechend verkleinert. Die überlagerte Humusdeponie wird aufgehoben. Somit wird im Zonenplan<br />
Siedlung und Landschaft eine neue Zone mit rechtskräftiger Überbauungsordnung definiert.<br />
1334<br />
(1806)<br />
1332<br />
Im Baureglement wird der Absatz 5 des Artikels 41 betreffend die Humusdeponie aufgehoben.<br />
476.01<br />
46.02<br />
Ausschnitt Zonenplan Siedlung und Landschaft neu<br />
79
12 Planerlassverfahren<br />
12.1 Mitwirkung<br />
Nach Art. 58 Abs. 3 BauG ist über die Mitwirkung Rechenschaft abzulegen. Dieser Forderung wird mit dem vorliegenden<br />
Mitwirkungsbericht entsprochen. Er enthält alle bis zum 31. März 2013 eingetroffenen Eingaben, fasst<br />
diese in ihren wesentlichen Punkten zusammen und enthält die Antworten der Planungsbehörde.<br />
Die Mitwirkung dauerte vom 4. März 2013 – 31. März 2013. Am 4. März 2013 fand in <strong>Rubigen</strong> eine öffentliche<br />
Informationsveranstaltung statt. Sämtliche Mitwirkungsunterlagen (Überbauungsvorschriften, Überbauungsplan,<br />
<strong>Erläuterungsbericht</strong>, Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“) lagen im <strong>Gemeinde</strong>haus auf<br />
und konnten eingesehen werden.<br />
Die nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefassten Mitwirkungseingaben und Stellungnahmen der<br />
Planungsbehörde wurden in einem Mitwirkungsbericht zusammengefasst (siehe Anhang K: Mitwirkungsbericht).<br />
12.2 Vorprüfung<br />
Am 12. März 2013 wurden die Unterlagen der Ortsplanungsrevision dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung<br />
(AGR) zur Vorprüfung eingereicht. Mit dem Vorprüfungsbericht vom 10. Juli 2013 weist das AGR auf Änderungen<br />
und Anpassungen hin, welche für eine genehmigungsfähige Planung nötig sind.<br />
Die Anpassungen an den Planungsinstrumenten aufgrund der Vorprüfung sind direkt im Vorprüfungsbericht vom<br />
12. März 2013 aufgeführt (siehe Anhang L: Vorprüfungsbericht AGR UeO <strong>Rubigen</strong> Nord mit Beschrieb Änderungen).<br />
80
12.3 Auflage<br />
Die öffentliche Auflage erfolgt vom 9. August 2013 bis am 9. September 2013. Es wurden insgesamt 5 Einsprachen<br />
sowie eine Rechtsverwahrung eingereicht. Die Einspracheverhandlungen erfolgten am 16. September 2013 und<br />
19. September 2013. Eine Einsprache sowie die Rechtsverwahrung wurden zurückgezogen. Im Rahmen dieser<br />
Einsprachen wurden unter anderen folgende Argumente vorgebracht:<br />
Einsprechende<br />
Antwort <strong>Gemeinde</strong>rat<br />
Die vorgesehenen Bauten sind überdimensioniert und Die Planung ist das Resultat eines intensiven Prozesses<br />
und trägt den Anforderungen des Orts- und<br />
verunstalten die sensible Landschaft.<br />
Landschaftsschutzes Rechnung. Mit einer Etappenplanung<br />
wird den effektiven Bedürfnissen Rechnung<br />
getragen. Die Gestaltung der Gebäude wird durch ein<br />
spezialisiertes Fachgremium begleitet. In diesem sind<br />
mehrheitlich Rubigerinnen und Rubiger vertreten.<br />
Die Kostenaufteilung für den Kreisel fällt einseitig zugunsten<br />
der Firma Kästli aus. Der Anteil der öffentli-<br />
Kreisel:<br />
Die öffentliche Hand profitiert vielfältig vom neuen<br />
chen Hand ist zu hoch. Profitieren wird nur die Firma - Der Rautenanschluss wurde im Jahr 1958 erstellt und<br />
Kästli. Der Rautenanschluss wurde erst 1989 erstellt muss in naher Zukunft durch den Kanton saniert werden<br />
und muss noch nicht ersetzt werden<br />
- Die Sicherheit für Fussgänger wird massiv verbessert.<br />
- Der Anschluss Kleinhöchstetten wird komplett erneuert<br />
und erhält ein Trottoir.<br />
- Das Tempo der Fahrzeuge beim Ortseingang wird<br />
stark reduziert und erhöht die Sicherheit insbesondere<br />
für die Schulkinder des Schwarzbachquartiers.<br />
Vorgängig müsste eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
vorgenommen werden.<br />
der Vorprüfung durch den Kanton ist keine UVP ver-<br />
Das Vorhaben ist nicht UVP-pflichtig. Auch innerhalb<br />
langt worden.<br />
81
Das Verkehrsaufkommen wird wesentlich zunehmen.<br />
Die Bevölkerung wurde zu wenig in diese wichtige<br />
Planung einbezogen.<br />
Die zusätzlichen Arbeitsplätze verursa-chen eine geschätzte<br />
Verkehrszunahme durch Personenwagen um<br />
rund 4.5 %. Der Lastwagenverkehr nimmt tendenziell<br />
eher leicht ab, da bisherige Leerfahrten vermieden<br />
werden können.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat und die Kommission Umwelt und<br />
Planung haben das Projekt eng begleitet. Mit einer<br />
gut besuchten öffentlichen Mitwirkungsveranstaltung<br />
sowie der Mitwirkung und der öffentlichen Auflage<br />
wurde die Bevölkerung in die Planung mit einbezogen.<br />
Erstinstanzlich entscheidet über unerledigte Einsprachen das Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung im Genehmigungsverfahren.<br />
Dies erfolgt nach der Beschlussfassung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> im Rahmen der Genehmigung.<br />
12.4 Genehmigung<br />
82
Anhang auf CD<br />
A Planerische Grundlagen zum <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
B Präsentation vom Infoanlass 4. März 2013 anlässlich der Mitwirkung<br />
C Projekt Architekt zu Kapitel 6 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
D Übergeordnete Erschliessungsanlagen zu Kapitel 7 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
E Landschaft und Aussenraum zu Kapitel 8 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />
F ÜO-Plan, ÜO-Vorschriften, <strong>Erläuterungsbericht</strong> zur ÜO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />
G Unterlagen zu Heckenrodungsgesuch<br />
H Fachgutachten Fruchtfolgefläche Geotest vom 20. Juni 2013<br />
I Nachweis Gebäudehöhe Werkgebäude Kästli Gruppe<br />
J Etappierungsnachweis und Berechnung Parkplätze<br />
K Mitwirkungsbericht<br />
L Vorprüfungsbericht AGR<br />
M Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft sowie Baureglement<br />
N Lärmgutachten<br />
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