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Erläuterungsbericht - Gemeinde Rubigen

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<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

Kanton Bern<br />

Die Überbauungsordnung enthält:<br />

- Überbauungsvorschriften<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

Genehmigungsexemplar vom 15. Oktober 2013<br />

- Überbauungsplan<br />

- Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />

- Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />

sowie Baureglement<br />

- <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

Panorama<br />

AG für Raumplanung Architektur und Landschaft<br />

Münzrain 10<br />

3005 Bern<br />

www.panorama-ag.ch<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Kurzfassung 6<br />

2 Organisation, Ablauf und Arbeitsschritte 7<br />

2.1 Aufbauorganisation 7<br />

2.2 Ablauforganisation 8<br />

2.3 Arbeitsschritte 9<br />

3 Projektidee und Ausgangslage 11<br />

3.1 Die Kästli Gruppe 11<br />

3.2 Projektidee Kästli Gruppe 11<br />

3.3 Standortwahl für das Dienstleistungszentrum der Kästli Gruppe 12<br />

3.4 Das bestehende Kieswerk und Kiesabbaugebiet in <strong>Rubigen</strong> 13<br />

3.5 Planerische Rahmenbedingungen 13<br />

3.5.1 Kantonaler Richtplan 13<br />

3.5.2 RGSK 14<br />

3.5.3 Regionaler Teilrichtplan ADT 14<br />

3.5.4 Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (ÖQV) <strong>Rubigen</strong> 15<br />

3.5.5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ <strong>Rubigen</strong> 15<br />

3.5.6 Gefahrenkarte <strong>Rubigen</strong> 16<br />

3.5.7 Zonenplan und Baureglement <strong>Rubigen</strong> 17<br />

4 Grobkonzept 18<br />

4.1 Einleitung 18<br />

4.2 Variantenstudium als Grundlage zum Grobkonzept 19<br />

4.3 Plan zum Grobkonzept 27<br />

4.4 Beschrieb zum Grobkonzept 28<br />

2


5 Bebauungskonzept 34<br />

5.1 Ziele 34<br />

5.2 Systemskizze 34<br />

5.3 Grundsätze 35<br />

5.4 Integration ins Orts- und Landschaftsbild 37<br />

5.5 Visualisierungen Dienstleistungszentrum (DLZ) 38<br />

5.6 Fotos Modell Dienstleistungszentrum (DLZ) 39<br />

6 Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ 40<br />

6.1 Aufbau der Planungswerke und Verbindlichkeit der Überbauungsordnung 40<br />

6.2 Überführen Bebauungskonzept in Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ 41<br />

6.3 Etappierung 42<br />

6.4 1. Etappe 42<br />

6.5 2. Etappe 44<br />

6.6 Bedarfsnachweis nach RPG (Art. 15) 46<br />

6.7 Anforderungen an die Gebäudehöhe der Industriebauten 47<br />

6.8 Verkaufsnutzung 47<br />

6.9 Nachweis Einhaltung Planungswerte 48<br />

6.10 Störfallvorsorge 48<br />

6.11 Erschliessungskonzept und Parkplatznachweis 49<br />

3


7 Übergeordnete Erschliessungsanlagen 50<br />

7.1 Ausgangslage und Lösungsentwicklung 50<br />

7.2 Definition und Kurzbeschrieb Teilprojekte 50<br />

7.3 Ver- und Entsorgung 52<br />

7.3.1 Strassen- und Oberflächenabwasser 52<br />

7.3.2 Schmutzabwasser 52<br />

7.3.3 Reinabwasser 52<br />

7.3.4 Wasserversorgung 52<br />

7.3.5 Stromversorgung 52<br />

7.3.6 Telekommunikation 53<br />

7.4 Rechtliches und Projektierungsstufe 53<br />

7.5 Dokumentation 53<br />

8 Landschaft, Aussenraum und Aussenraumkonzept 55<br />

8.1 Eine Lektüre der Landschaft 55<br />

8.2 Konzept Landschaftsgestaltung 56<br />

8.3 Gestaltungsplan 57<br />

8.3.1 Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) - Übergang unbebaute Landschaft längs Kantonsstrasse 58<br />

8.3.2 Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli 58<br />

8.3.3 Teilbereich 3: Neues Riedgässli - Entlang der Kiesgrube 59<br />

8.3.4 Teilbereich 4: Werkzufahrt (Kästli Gruppe) 60<br />

8.3.5 Vorbereich Dienstleistungszentrum Kästli 60<br />

4


9 Auswirkungen auf die Umwelt 62<br />

9.1 Anwendung der Grundsätze zur Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen gemäss Kant. Richtplan 62<br />

9.2 Abwägung zur Neueinzonung nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5) 63<br />

9.3 Humusdeponie 71<br />

9.4 Hecken 71<br />

9.5 Erschliessung ÖV 71<br />

9.5.1 Versuchsbetrieb Verlängerung Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong> 71<br />

9.5.2 ÖV-Güteklasse 73<br />

9.5.3 Arbeitsplätze und Anzahl Fahrten der Kästli Gruppe aufgrund des neuen DLZ 75<br />

10 Erläuterungen zur Überbauungsordnung 77<br />

10.1 Vorschriften 77<br />

10.2 Plan 78<br />

11 Erläuterung zur Anpassung der baurechtlichen Grundordnung 79<br />

12 Planerlassverfahren 80<br />

12.1 Mitwirkung 80<br />

12.2 Vorprüfung 80<br />

12.3 Auflage 81<br />

12.4 Genehmigung 82<br />

Anhang auf CD 83<br />

5


1 Kurzfassung<br />

In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> soll im Bereich Spitzacker auf der Teilparzelle 704 der neue Hauptsitz, das Dienst-<br />

SBB<br />

leistungszentrum (DLZ) der Kästli Gruppe mit Büro-, Werkstätten- und Dienstleistungsgebäuden sowie einem<br />

„Bol<br />

lhol<br />

zach<br />

er“<br />

Bern<br />

zentralen Werkhof erstellt werden. Damit das DLZ realisiert werden kann, braucht es eine Überbauungsordnung<br />

(UeO) mit Strassenprojekt.<br />

Be stra<br />

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704.<br />

01<br />

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i“<br />

In den letzten Jahren wurden im Bereich der Kiesgrube <strong>Rubigen</strong> verschiedene Planungen in Angriff genommen<br />

resp. erstellt. So wurde u.a. eine Änderung der baurechtlichen Grundordnung für eine Recyclinganlage aufgenommen,<br />

diverse Konzeptvarianten zur Weiterentwicklung des Abbaugebietes erstellt sowie eine „Gesamtschau“<br />

der Arbeitsplatzentwicklung in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> mittels eines kommunalen Richtplanes „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

aufgearbeitet, der am 5. Juli 2012 genehmigt wurde.<br />

neuer Standort DLZ<br />

In dieser Planungszeit entwickelten und konkretisierten sich die Absichten der Kästli Gruppe immer weiter. Es<br />

entstand eine klare Projektidee. Wo ursprünglich lediglich eine zentrale Reparaturwerkstätte für LKW und Baumaschinen<br />

geplant war, soll jetzt ein neues Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Büro- und Administrationsgebäude,<br />

Werkstätten und Dienstleistungsgebäuden sowie einem zentralen Werkhof für die Standorte <strong>Rubigen</strong>, Thun, Wattenwil,<br />

Schwarzenburg und Ostermundigen erstellt werden. Zudem soll Raum für die zukünftige Weiterentwicklung<br />

der Kästli Gruppe geschaffen werden, was in der Überbauungsordnung entsprechend zu berücksichtigen ist.<br />

Für das Projekt wird eine Überbauungsordnung, bestehend aus Überbauungsplan und Überbauungsvorschriften<br />

erstellt. Aufgrund der Absicht, das DLZ ab der Bernstrasse mit einem neuen Kreisel zu erschliessen, wird parallel<br />

zur UeO ein Strassenprojekt erstellt. Dieses ist integrierter Bestandteil der UeO. Das Strassenprojekt umfasst ein<br />

Planwerk für Kantonsstrasse, <strong>Gemeinde</strong>strassen und Werkzufahrt sowie einen technischer Bericht.<br />

6


2 Organisation, Ablauf und Arbeitsschritte<br />

2.1 Aufbauorganisation<br />

Die Organisation erfolgt schlank, da die Ausarbeitung der Überbauungsordnung massgeschneidert auf der Basis<br />

der Projektidee der Kästli Gruppe erarbeitet werden kann. Das Bearbeitungsteam setzt sich aus folgenden Personen<br />

zusammen:<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

• Renato Krähenbühl, <strong>Gemeinde</strong>präsident, Ressort Präsidiales<br />

• Hans Schweri, <strong>Gemeinde</strong>vizepräsident, Ressort Umwelt und Planung<br />

• Roland Schüpbach, <strong>Gemeinde</strong>verwalter<br />

Kästli Gruppe<br />

• Daniel Kästli, Delegierter Verwaltungsrat Kästli Gruppe<br />

• Jean-Pierre Remund-Kästli, Präsident Verwaltungsrat Kästli Gruppe<br />

Bauingenieur<br />

• Michael Beyeler, Roduner BSB + Partner<br />

Architekt<br />

• Christian Müller, bfb ag<br />

• Markus Kobel, bfb ag<br />

Landschaftsarchitekt<br />

• Pascal Weber, Weber + Brönnimann AG<br />

• Bruno Flückiger, Weber + Brönnimann AG<br />

Raumplaner<br />

• Urs Heimberg, Panorama AG<br />

• Kevin Stucki, Panorama AG<br />

7


2011<br />

2012<br />

2.2 Ablauforganisation<br />

Bei reibungslosem Ablauf des Planungsgeschäftes soll die Überbauungsordnung an der Urnenabstimmung am<br />

24. November 2013 genehmigt werden. Die Planung gliedert sich in 4 Phasen mit folgenden Arbeitsschritten:<br />

2013<br />

Phasen<br />

Arbeitsschritte<br />

8 9 10 11 12 1 2 3 4 5 6 7<br />

8 9 10 11 12<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

1<br />

Erkundung/Verträge<br />

2<br />

Grobkonzept<br />

3<br />

Ausarbeitung UeO<br />

4<br />

Mitwirkung<br />

Auswertung Mitwirkung<br />

Vorprüfung AGR<br />

Auswertung Vorprüfung<br />

Öffentliche Auflage<br />

Einspracheverhandlungen<br />

Genehmigung<br />

Urnenabstimmung vom 24. November 2013<br />

Legende:<br />

Phase 1: Erkundung und Verträge<br />

Phase 2: Grobkonzept<br />

Phase 3: Ausarbeitung Überbauungsordnung und Strassenprojekt<br />

Phase 4: Planerlassverfahren<br />

Sitzungen <strong>Gemeinde</strong>rat (GR) - Verabschiedung<br />

Beschluss Urnenabstimmung<br />

Informationsveranstaltung (Mitwirkung)<br />

8


2.3 Arbeitsschritte<br />

Die 4 Phasen der Planung setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Phase 1: Erkundung/Verträge<br />

• Ausarbeitung detaillierter Vorgehensvorschlag und Terminprogramm<br />

• Koordination Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR)<br />

• Klären der Verfahren zur Überbauungsordnung und Strassenbauprojekt<br />

• Anpassung „Richtplan Räumliche Gesamtentwicklung“ auf das Projekt DLZ<br />

• Landerwerb, Vertragswerke<br />

Phase 2: Grobkonzept<br />

Gestützt auf ein Variantenstudium wird ein Grobkonzept über das ganze Kiesabbaugebiet, gemäss den geforderten<br />

Inhalten des Richtplans „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>, erstellt. Das Grobkonzept<br />

dient als Grundlage zur Ausarbeitung der Überbauungsordnung. Folgende wichtige Aspekte müssen<br />

geklärt werden:<br />

• Gestaltung Ortseingang<br />

• Übergang Dorfrand zur Landschaft<br />

• Übergang Arbeitsnutzung zu Wohnnutzung (Arealintern)<br />

• Gestaltung Bauten, Anlagen und Vorbereiche insbesondere entlang der Bernstrasse<br />

• langfristige interne Erschliessung innerhalb Kiesabbauareal<br />

• Erschliessung ab Kantonsstrasse (bestehende Erschleissung/neuer Kreisel)<br />

• Parkierung<br />

• Ver- und Entsorgung<br />

• Art und Mass der Nutzung<br />

• Modell<br />

9


Phase 3: Ausarbeitung Überbauungsordnung und Strassenprojekt<br />

Erarbeitung einer neuen Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ mit integriertem Strassenprojekt:<br />

• Überbauungsplan<br />

• Überbauungsvorschriften<br />

• Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />

• Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />

• <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

Phase 4: Planerlassverfahren<br />

• Öffentliche Mitwirkung<br />

Erstellen der Mitwirkungsakten, anschliessend 30 Tage Eingabefrist für Mitwirkungsbeiträge inkl.<br />

Informationsveranstaltung, Auswertung Mitwirkungsbeiträge und Erstellen des Mitwirkungsberichtes,<br />

Verabschiedung der Planung durch den <strong>Gemeinde</strong>rat zur kantonalen Vorprüfung.<br />

• Kantonale Vorprüfung<br />

Erstellen der Vorprüfungsakten, Einreichung der Vorprüfungsakten parallel zur Mitwirkung, Nachreichen<br />

der Mitwirkungsberichts zur Vorprüfung, Bereinigungsgespräche mit dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und<br />

Raumordnung (AGR) und Fachstellen aufgrund Vorprüfungsbericht, Überarbeitung der Planung aufgrund<br />

der Genehmigungsvorbehalte des Kantons, Verabschiedung der Planung durch den <strong>Gemeinde</strong>rat z.H. der<br />

öffentlichen Auflage.<br />

• Auflageverfahren<br />

Erstellen der Auflageakten, anschliessend 30 Tage öffentliche Auflage, Beurteilung der eingegangenen<br />

Einsprachen, Einigungsverhandlungen so weit nötig.<br />

• Genehmigungsverfahren<br />

Erstellen der Genehmigungsakten, Genehmigung Urnenabstimmung.<br />

10


3 Projektidee und Ausgangslage<br />

3.1 Die Kästli Gruppe<br />

Vor zwei Jahren feierte die Kästli Gruppe ihr 125 Jahre Jubiläum. Die Unternehmensgruppe erbringt mit rund<br />

300 Angestellten Bauleistungen im Strassen-, Tief- und Wasserbau sowie im Rückbau und Aushub. Zudem ist<br />

Kästli in der Baustoffproduktion, im Baustoffrecycling und in der Entsorgung von Bauabfällen tätig und erbringt<br />

Dienstleistungen in der Bau- und Transportlogistik. Das Unternehmen arbeitet vorwiegend im Kanton Bern sowie<br />

in den umliegenden Kantonen, die Infrastruktur ist auf mehrere Standorte und Filialen im ganzen Kanton verteilt.<br />

Der Hauptsitz mit Verwaltung, Geschäftsleitung und Zentrale Dienste befindet sich seit rund 40 Jahren in Ostermundigen.<br />

Die Bauabteilung ist auf mehrere Fillialen im Kanton verteilt und die Abteilungen Baustoffe, Baulogistik<br />

und Transporte befindet sich in <strong>Rubigen</strong>.<br />

3.2 Projektidee Kästli Gruppe<br />

Die Erneuerungszyklen in Wirtschaft und Industrie werden immer kürzer. Umso wichtiger ist es für einen Betrieb,<br />

rasch und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Die Kästli Gruppe, die seit 55 Jahren einen<br />

Standort in <strong>Rubigen</strong> betreibt, stellt sich den Herausforderungen des Marktes stets wieder aufs Neue. Um die<br />

Zukunft erfolgreich angehen zu können, ist sie auf gute Infrastrukturen, optimale Betriebsabläufe und rasch verfügbare<br />

Industrielandreserven angewiesen.<br />

Die Projektidee der Kästli Gruppe ist, die verschiedenen, zum Teil in die Jahre gekommenen Firmenstandorte<br />

soweit wie möglich und sinnvoll zusammen zu legen und in <strong>Rubigen</strong> ein neues Dienstleistungszentrum, den zukünftigen<br />

Hauptsitz der Kästli Gruppe, zu erstellen.<br />

Das neue Dienstleistungszentrum umfasst:<br />

• Zentrales Büro- und Administrationsgebäude mit Expansionsmöglichkeit<br />

• Umkleide- und Serviceräume für das Baustellen - und Betriebspersonal<br />

• multifunktionale Räume für Schulung, Verpflegung und Anlässe<br />

11


• Werkstätten für Unterhalt und Reparatur von Fahrzeugen, Maschinen, Mulden und Betriebsmaterial<br />

• Schlosserei für Stahlbauarbeiten<br />

• Werkhof für Baulogistik und Baumaterialien<br />

• Abstellbereiche für Baumaschinen, -geräte, Personen- und Materialtransportern<br />

• PW und LKW Parkplätze<br />

3.3 Standortwahl für das Dienstleistungszentrum der Kästli Gruppe<br />

Der aktuelle Hauptstandort in Ostermundigen ist nach rund 40 Jahren intensiver Nutzung in die Jahre gekommen<br />

und es besteht umfangreicher Erneuerungs- und Sanierungsbedarf. Da aber die Gewerbeliegenschaft mit Bürogebäude,<br />

Werkstatt und Werkhof heute inmitten eines Wohngebietes liegt, erweisen sich die teilweise lärmintensiven<br />

Tätigkeiten als zunehmend schwierig und belastend. Zudem lassen sich Erweiterungen oder Ausbauten der<br />

benötigten Infrastruktur wegen der prekären Platzverhältnisse nicht oder nur schwer realisieren.<br />

In einer Nutzungsstudie wurde klar, dass sich der Standort Ostermundigen für lärmintensive Arbeiten nicht mehr<br />

eignet und eine Nutzung für Gewerbe, Büroraum und Wohnen anzustreben ist. Die in der Folge erstellte Überbauungsordnung<br />

(ÜO Kästlipark Ostermundigen, genehmigt Ende 2012) stellt die weitere Nutzung des ehemaligen<br />

Firmenareals als Büro- und Wohngebiet sicher.<br />

Kästli hat sich aufgrund dieser Ausgangslage, aber insbesondere aus betrieblichen und der Optimierung der Geschäftsabläufe<br />

dienenden Gründen dazu entschieden, die verschiedenen Infrastrukturen zusammen zu legen und<br />

soweit möglich und sinnvoll an einem Standort zu konzentrieren. <strong>Rubigen</strong> hat sich bei den Abklärungen als bestgeeigneter<br />

Standort erwiesen. Dies in erster Linie wegen der bereits vorhandenen Infrastrukturen und der langfristigen<br />

Zukunftsplanung bei der Kiesgewinnung. Zudem sind beim Standort <strong>Rubigen</strong> die künftigen Werkstätten<br />

nahe beim Verbraucher, Werkhof und Maschinen sind zentral gelegen und ohne unnötige Leerläufe disponierbar,<br />

und die Kommunikationswege werden kurz.<br />

12


3.4 Das bestehende Kieswerk und Kiesabbaugebiet in <strong>Rubigen</strong><br />

S<br />

Das Areal des Kiesabbaugebiets der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> liegt nördlich des „Chäppeli“, gut erschlossen an der<br />

SBB<br />

Boll<br />

holz<br />

acher<br />

Bernstrasse und ist verkehrstechnisch mit dem Autobahnzubringer auf die A6 Richtung Bern und Thun günstig<br />

gelegen. Nordöstlich tangiert das Gebiet die Bahnlinie Bern-Thun.<br />

Bern<br />

strasse sse s<br />

704.<br />

01<br />

Spor<br />

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nlag<br />

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Frei<br />

För<br />

dert<br />

echn<br />

ik AG<br />

Chäp<br />

peli<br />

Das Kieswerk, die Recyclinganlagen und das Kiesabbaugebiet umfassen eine grosse Fläche und werden seit<br />

vielen Jahren von der Kästli Gruppe genutzt. Auf dem Areal befinden sich zudem eine Sport - und Freizeitanlage,<br />

die Anlagen der Frei Fördertechnik AG und der Werkhof der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>. Nordwestlich des Gebiets befindet<br />

sich ein weiteres Wohngebiet „Bollholzacher“. Der Standort des neuen Dienstleistungszentrum der Kästli<br />

Gruppe befindet sich auf der Teilparzelle Nr. 704.01, direkt an der Bernstrasse<br />

neuer Standort DLZ<br />

3.5 Planerische Rahmenbedingungen<br />

Nachfolgend sind die wichtigsten kantonalen, regionalen und lokalen planerischen Vorgaben und Aussagen zusammengefasst,<br />

welche für den Standort des DLZ von Bedeutung sind.<br />

3.5.1 Kantonaler Richtplan<br />

Im kantonalen Richtplan sind die Richtpläne Siedlung, Verkehr und Landschaft berücksichtigt. Ein Grossteil des<br />

Kiesabbaugebiets der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> liegt in der Abbau- und/oder Ablagerungszone, die bestehenden Bauten<br />

der Kästli Gruppe, die Gewerbebauten der Frei Fördertechnik AG, die bestehende Sport- und Freizeitanlage<br />

sowie der Werkhof der <strong>Gemeinde</strong> liegen in einer Arbeitszone. Das Kiesabbaugebiet grenzt an den Einzugsbereich<br />

der Erschliessungsgüteklasse EGK D. Das Kiesabbaugebiet ist teilweise von Fruchtfolgeflächen (FFF) betroffen.<br />

Fazit:<br />

Der Standort DLZ liegt ausserhalb des Einzugsbereichs der EGK D und ist teiwleise von FFF betroffen.<br />

Ausschnitt Richtplaninformationssystem<br />

13


3.5.2 RGSK<br />

Das Kiesabbaugebiet wird im Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) Bern-Mittelland im<br />

nördlichen Teilbereich „Hubelacher“ als übrige rechtsgültige Bauzone ausgeschieden. Die bestehenden Bauten<br />

liegen in einer rechtsqültigen Bauzone Arbeiten. Abgetrennt zur Landschaft wird das Gebiet westlich von der<br />

Kantonsstrasse und östlich von der Bahnlinie mit Vorhaben.<br />

Fazit:<br />

Der Standort DLZ liegt nicht in einer rechtsgültigen Bauzone Arbeiten.<br />

Ausschnitt RGSK<br />

3.5.3 Regionaler Teilrichtplan ADT<br />

Die Kästli Gruppe plant zur Sicherung von zusätzlichen Kiesreserven für ihr Kies- und Betonwerk in <strong>Rubigen</strong> die<br />

Erweiterung der Kiesentnahme im angrenzenden, ostseitig der SBB-Bahnlinie liegenden Gebiet Rütiweid. Das<br />

Gebiet Rütiweid ist im Teilrichtplan ADT der Region Aaretal (Stand: Genehmigungsexemplar 9. Dezember 2008)<br />

als Abbaustandort für die Kiesversorgung festgehalten. Der Standort ist in zwei Teilbereiche A und B gegliedert.<br />

Teil A ist als Festsetzung, Teil B als Zwischenergebnis geführt. Für den Gebietsteil B besteht für die Kiesnutzung<br />

noch Abstimmungsbedarf. Nördlich angrenzend der Rütiweid, im sog. Eichholz, sind auf einer Fläche von ca. 5.1<br />

ha bereits Kiesvorkommen zum Abbau bewilligt.<br />

Ausschnitt Regionaler Teilrichtplan ADT<br />

Mit der aktuellen Änderung und Ergänzung des Regionalen Richtplans ADT wird der Perimeter des Abbaugebiets<br />

überarbeitet und angepasst (vgl. grüne Linie in nebenstehende Skizze).<br />

Fazit: Der Standort DLZ liegt innerhalb eines bewilligten Abbaustandortes für Kiesversorgung. Eine Erweiterung<br />

des Gebiet ist geplant.<br />

14


3.5.4 Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (ÖQV) <strong>Rubigen</strong><br />

Der Richtplan Ökologische Vernetzung und Landschaft (Stand: Genehmigungsexemplar vom 19. September 2011)<br />

bezeichnet rund um die bestehenden Bauten im Kiesabbaugebiet sowie entlang der Bernstrasse Hecken. Südlich<br />

der Bernstrasse liegt ein Vernetzungsgebiet Tal VERt, im nördlichen Bereich des Kiesabbaugebiets ein Vernetzungskorridor<br />

gemäss kantonalem/regionalem LEK KOR. Entlang der Bernstrasse bezeichnet der Richtplan ÖQV<br />

bestehende und geplante Einzelbäume.<br />

Fazit:<br />

Auf dem Standort DLZ liegt eine Hecke. Diese ist übergeordnet geschützt. Auf das Vernetzungsgebiet ist<br />

bei der Projektierung der Strasse Rücksicht zu nehmen.<br />

Ausschnitt Richtplan „ÖQV“<br />

3.5.5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ <strong>Rubigen</strong><br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Stand: Genehmigungsexemplar vom 3. Juli 2012) bildet die<br />

Grundlage für alle strategischen raumrelevanten Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden<br />

und Verwaltung bindend. Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen<br />

und bezeichnet im nördlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Rubigen</strong> eine Siedlungsbegrenzung (Stand: Festsetzung) sowie<br />

ein Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten – Kiesabbau mit dem Schwerpunkt für Gewerbe- und Industrienutzungen<br />

(Stand: Zwischenergebnis).<br />

Das Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten mit Schwerpunkt Kiesabbau liegt am Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong>. Aufgrund<br />

der „Arrivé-Situation“ müssen sich Bauten und Anlagen gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren.<br />

Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Ein detailliertes Gesamtkonzept über die Kiesgrube soll die Entwicklung, Gestaltung, Art und Mass der Nutzung,<br />

innerbetriebliche Abhängigkeiten und Nutzungsbeziehungen, Umgang mit bestehenden Anlagen, Übergang Gewerbe-<br />

und Industrienutzung zu Wohngebieten, Torsituation-Gestaltung, Parkierung usw. zu behandeln und konkrete<br />

Aussagen zu machen.<br />

15


632<br />

695<br />

666<br />

Breitenacher<br />

Büünerain<br />

522<br />

629<br />

Husmatte<br />

521<br />

630<br />

717<br />

504<br />

593.02<br />

1175<br />

524<br />

721<br />

501<br />

698<br />

986<br />

593.01<br />

701<br />

647<br />

1373<br />

700<br />

534<br />

500<br />

678<br />

Bollholz<br />

722<br />

1110<br />

663.01<br />

1040<br />

1051<br />

493<br />

705<br />

Schädelisloon<br />

476.02<br />

382<br />

1112<br />

1111<br />

1052<br />

361<br />

Bollholzacher<br />

1012<br />

670<br />

Hüsiacher<br />

1059<br />

704.02<br />

Kleinhöchstetten<br />

1061<br />

476.01<br />

2041<br />

681<br />

1062<br />

Bodeweid<br />

663.02<br />

483<br />

664.02<br />

726<br />

719<br />

Bluemisberg<br />

648<br />

704.01<br />

Spitzacher<br />

478<br />

(1806)<br />

(2115)<br />

664.01<br />

Hubelacher<br />

682<br />

Chäppeli<br />

592<br />

(1839)<br />

481<br />

2.01<br />

614<br />

1807<br />

(1808)<br />

(1702)<br />

1725<br />

1786<br />

994<br />

89<br />

1740<br />

759<br />

984<br />

1739<br />

526<br />

Riedacher<br />

1465<br />

1466<br />

1468 1467<br />

1469<br />

1470<br />

1471<br />

1017<br />

1332<br />

991<br />

992<br />

1721<br />

(1221)<br />

990<br />

1036<br />

1053<br />

1054<br />

1018<br />

528<br />

886<br />

1449<br />

730<br />

980<br />

1450<br />

1369<br />

13<br />

637<br />

693<br />

628<br />

273<br />

1338<br />

633<br />

(1218)<br />

1339<br />

527<br />

684<br />

(1837)<br />

485<br />

(1793)<br />

2141<br />

613<br />

1437<br />

729<br />

1475<br />

1474<br />

1142<br />

1451<br />

146<br />

2073<br />

605<br />

93<br />

(1828)<br />

1824<br />

686<br />

Eichholz<br />

1031<br />

1636<br />

938<br />

1995<br />

699<br />

2135<br />

324<br />

238<br />

2074<br />

161<br />

375<br />

92<br />

125<br />

Bodenacher<br />

662<br />

378<br />

2105<br />

Rütiweid<br />

438<br />

548<br />

127<br />

725<br />

267<br />

In einer 1. Etappe soll entlang der Bernstrasse eine Entwicklung für Arbeitsnutzungen erfolgen. Bei der Entwicklung<br />

des Arbeits- und Kiesareals ist die Haupterschliessung von der Bernstrasse in die Planung miteinzubeziehen.<br />

Insbesondere ist ein neuer Kreisel sowie eine Anbindung an den öffentlichen Verkehr (eigene Haltestelle) zu<br />

prüfen.<br />

Fazit:<br />

Der Standort DLZ liegt innerhalb der Siedlungsbegrenzung (Stand: Festsetzung) und innerhalb des Siedlungsentwicklungsgebietes<br />

Arbeiten mit Schwerpunkt Kiesabbau (Stand Zwischenergebnis). Das Projekt<br />

muss sich gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren. Ein Grobkonzept soll die künftige Entwicklung<br />

des Gesamtareals zeigen.<br />

Bo lholzweg<br />

Bernstrasse<br />

Neues Riedgässli<br />

Altes Riedgässli<br />

Schwarzbachstra se<br />

3.5.6 Gefahrenkarte <strong>Rubigen</strong><br />

Der Zonenplan Naturgefahren (Stand: Genehmigungsexemplar vom 17. Juni 2012) weist vier Gefahrenkategorien<br />

aus. Gebiete mit Restgefährdung, geringer, mittlerer oder erheblicher Gefährdung. Unbebaute Flächen mit<br />

erheblicher oder mittlerer Gefährdung dürfen keiner resp. nur mit baulichen Massnahmen einer Bauzone (Überbauungsordnung)<br />

zugeweisen werden.<br />

Schädelisloonweg<br />

Schwarzbachstrasse<br />

Fazit:<br />

Der Standort DLZ ist von keinen Gefahrengebieten betroffen.<br />

Kleinhöchste tengässli<br />

Chäppeliweg<br />

(1214)<br />

Hubelstrasse<br />

(1 27)<br />

Ausschnitt Zonenplan Naturgefahren<br />

657.02<br />

16


632<br />

695<br />

666<br />

522<br />

629<br />

521<br />

630<br />

717<br />

504<br />

1175<br />

524<br />

721<br />

501<br />

698<br />

986<br />

701<br />

647<br />

1373<br />

700<br />

534<br />

500<br />

722<br />

1110<br />

678<br />

1040<br />

1051<br />

705<br />

493<br />

382<br />

1041<br />

1112<br />

1111<br />

1052<br />

361<br />

670<br />

1012<br />

1059<br />

1061<br />

681<br />

1062<br />

483<br />

1334<br />

726<br />

719<br />

648<br />

478<br />

21<br />

BR1806<br />

682<br />

BR1839<br />

592<br />

481<br />

1855<br />

45<br />

614<br />

1807<br />

BR1808<br />

BR1702<br />

526<br />

1332<br />

1468<br />

1469<br />

1786 1470<br />

1471<br />

1725 984 991<br />

994<br />

89<br />

1740<br />

759<br />

1739<br />

1465<br />

1466<br />

1467<br />

992<br />

1721<br />

990<br />

1017 1036<br />

1053<br />

1054<br />

1018<br />

528<br />

BR1221<br />

1449<br />

730<br />

886<br />

1450<br />

980<br />

1369<br />

637<br />

693<br />

273<br />

633<br />

BR1218<br />

485<br />

BR1793<br />

628<br />

1338<br />

1339<br />

527<br />

14<br />

684<br />

BR1837<br />

1437<br />

729<br />

1475<br />

146<br />

1142<br />

1451<br />

605<br />

1474<br />

93<br />

BR1828<br />

1824<br />

686<br />

1031<br />

1636<br />

938<br />

1995<br />

699<br />

324<br />

238<br />

375<br />

125<br />

92<br />

161<br />

662<br />

378<br />

438<br />

548<br />

127<br />

725<br />

267<br />

44<br />

Breitenacher<br />

Büünerain<br />

Husmatte<br />

Schädelisloonweg<br />

Bollholz<br />

BR1214<br />

Bollholzweg<br />

Schädelisloon<br />

Bollholzacher<br />

Bernstrasse<br />

Hüsiacher<br />

Kleinhöchstetten<br />

Kleinhöchste tengä sli<br />

Bodeweid<br />

Neues Riedgässli<br />

Ausschnitt Zonenplan Siedlung und Landschaft<br />

Bluemisberg<br />

1333<br />

Spitzacher<br />

00m<br />

Hubelacher<br />

Chäppeli<br />

Hubelstra se<br />

Altes Riedgässli<br />

Riedacher<br />

Chäppeliweg<br />

BR1227<br />

Schwarzbachstra se<br />

10.00m 10.00m<br />

1130<br />

Schwarzbach<br />

Eichholz<br />

Schwarzbachstrasse<br />

19<br />

1069<br />

1456<br />

Schiessplatz<br />

Bodenacher<br />

Rütiweid<br />

28.00<br />

3.5.7 Zonenplan und Baureglement <strong>Rubigen</strong><br />

Der Standort DLZ (Teilparzelle Nr. 704.01) liegt gemäss Zonenplan Siedlung und Landschaft (Stand: Genehmigungsexemplar<br />

vom 1. September 2006) in der Abbau- und Ablagerungszone und grenzt östlich an die Industriezone.<br />

Gemäss den Bestimmungen im Baureglement sind betriebsnotwendige Installationen (Baracken, Pneureinigungsanlagen,<br />

Brennstoffcontainer, Grobsortierungs- und Aufbereitungsanlagen sowie Absetzbecken etc.)<br />

gestattet, weitere Gebäude hingegen nicht. Es gelten die Bestimmungen für die Lärmempfindlichkeitsstufe IV. Der<br />

Zonenplan bezeichnet zudem eine Fläche für Humusdeponie.<br />

Fazit: Der Standort DLZ liegt in der Abbau- und Ablagerungszone, in einem Bereich für Humusdeponie und<br />

grenzt an die bestehende Industriezone. Grosse bauliche Vorhaben sind nicht zonenkonform.<br />

17


4 Grobkonzept<br />

4.1 Einleitung<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> definiert Entwicklungsgebiete für Arbeiten.<br />

Eines dieser Siedlungsentwicklungsgebiete Arbeiten - mit Schwerpunkt Kiesabbau - liegt am nordseitigen<br />

Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong>. Innerhalb dieses Gebiets (auch Standort DLZ) fordert der Richtplan u.a. folgende<br />

Massnahmem:<br />

• Die Bauten und Anlagen müssen sich aufgrund der „Arrivé-Situation“ gut ins Orts- und Landschaftsbild<br />

integrieren.<br />

Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

• Ein detailliertes Gesamtkonzept über die Kiesgrube soll die Entwicklung, Gestaltung, Art und Mass der<br />

Nutzung, die innerbetrieblichen Abhängigkeiten und Nutzungsbeziehungen, den Umgang mit den bestehenden<br />

Anlagen, den Übergang von Gewerbe- und Industrienutzung zu den Wohngebieten, Torsituation<br />

und Gestaltung und Parkierung behandeln und konkrete Aussagen dazu machen.<br />

• Bei der Entwicklung des Arbeits- und Kiesareals ist die Haupterschliessung von der Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />

mit einzubeziehen.<br />

• Eine Lösung mit einem neuen Kreisel soll die bestehende Rautenerschliessung ersetzen und die Anschlüsse<br />

zu den <strong>Gemeinde</strong>strassen und zur neuen Werkzufahrt verbessern.<br />

Damit sich das Kiesabbaugebiet unter einer Gesamtbetrachtung entwickelt, wurde vor der konkreten Planung<br />

des DLZ ein Variantenstudium sowie ein Grobkonzept erstellt. Das Grobkonzept zeigt die langfristigen Entwicklungsziele<br />

über das gesamte Kiesgrubenareal auf und behandelt die im Richtplan geforderten Massnahmen. Zudem<br />

wurde es durch den <strong>Gemeinde</strong>rat von <strong>Rubigen</strong> genehmigt.<br />

18


4.2 Variantenstudium als Grundlage zum Grobkonzept<br />

Noch vor der eigentlichen Entwicklung des Grobkonzepts wurden fünf Varianten zur langfristigen Entwicklung<br />

innerhalb des Kiesgrubenareals ausgearbeitet. Die Varianten zeigen auf, wie und wo sich das Industriegebiet<br />

entwickeln kann. Ziel ist es, innerhalb der Industriezone (Kiesverarbeitung) für die Realisierung des DLZ den<br />

besten Standort zu finden. Aufgrund der Varianten und deren Bewertung wurde das Grobkonzept ausgearbeitet.<br />

Die fünf Varianten wurden unter wichtigen Kriterienpunkten wie:<br />

• Bebaubarkeit Bauplatz/Baubereich<br />

• Nutzungskonflikte (Lärm, Staub, Verkehr, usw.)<br />

• Erschliessung<br />

• Lage Büroarbeitsplätze<br />

• Fruchtfolgeflächen usw.<br />

• Möglichkeiten zur Etappierung<br />

• Definition der langfristigen Siedlungsgrenze<br />

• Übergang Industrienutzung zu Wohnnutzung<br />

kritisch geprüft und beurteilt. Nach einer Abwägung der Vor- und Nachteile wurde eine Bestvariante bezeichnet.<br />

Vor- und Nachteile der einzelnen Lösungen wurden jeweils bei den einzelnen Variantenblättern festgehalten.<br />

Das Grobkonzept (aus Bestvariante hergeleitet) stellt die aus planerischer Sicht sinnvollste Vorgehensweise dar.<br />

In den nachfolgenden Seiten sind die erarbeiteten Varianten aufgezeigt.<br />

19


Eichmatt<br />

Variante 1<br />

Die neue Bauzone wird nordwestlich der bestehenden Industriezone angelegt resp. weitergeführt. Die Erweiterung<br />

erfolgt innerhalb des Kiesgrubenareals. Eine mögliche Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung,<br />

bis zur Bahnlinie zwischen dem alten und neuen Riedgässli, weitergeführt werden.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />

Vorteile<br />

• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />

• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Nachteile<br />

• kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Umschlagsfläche)<br />

• Erreichbarkeit Bauplatz ungenügend (lange Wege/Distanzen für PW‘s, LKW‘s)<br />

• Bauplatz hat keinen direkten Anschluss ab Einfahrt Kiesgrube<br />

• Dienstleistungs- und Büronutzungen mitten in Industriezone (schlechte Qualität Arbeitsplätze)<br />

• Nutzungskonflikte: Lärm, Staub, Verkehrswege usw.<br />

• eingeschränkte Etappierung in nordöstlicher Richtung (bestehende Recyclinganlage)<br />

• Fläche liegt in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt im archäologischen Schutzgebiet<br />

20


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Variante 2<br />

Die neue Bauzone wird nördlich der bestehenden Industriezone angelegt resp. weitergeführt. Die Erweiterung<br />

erfolgt innerhalb des Kiesgrubenareals.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt via altes Riedgässli.<br />

Vorteile<br />

• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />

• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Nachteile<br />

• kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Kiesabbaugebiet)<br />

• Erreichbarkeit Bauplatz ungenügend (lange Wege/Distanzen für PW‘s, LKW‘s)<br />

• lange Wege/Distanzen ab Einfahrt Kiesgrube<br />

• Dienstleistungs- und Büronutzungen mitten in Industriezone (schlechte Qualität Arbeitsplätze)<br />

• Nutzungskonflikte: Lärm, Staub, Verkehrswege usw.<br />

• Entwicklungskonzept nicht effizient (lange Wege/Distanzen, keine Nutzungstrennung, Vermischung<br />

Verkehr usw.)<br />

• schlechte Qualität Büroarbeitsplätze<br />

• kein klar definierter Siedlungsabschluss<br />

• bauliche Massnahmen beeinträchtigen zukünftigen Kiesabbau im Gebiet Rütiweid<br />

• Fläche liegt im archäologischen Schutzgebiet<br />

• Fläche liegt in Fruchtfolgefläche<br />

21


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Variante 3<br />

Die neue Bauzone wird einerseits auf einer Teilfläche im Gebiet „Chäppeli“ in der Nähe der Bernstrasse sowie<br />

westlich des Wohnquartiers an der Schwarzbachstrasse und andererseits innerhalb der bestehenden Industriezone,<br />

angelegt. Es wird zur Strasse hin mit einen Grünbereich abgegrenzt. Die Erweiterung erfolgt auf dem<br />

Niveau der Kiesgrube und teilweise auf dem Niveau des Wohnquartiers resp. der Bernstrasse. Eine mögliche<br />

Weiterentwicklung kann in nordwestlicher Richtung realisiert werden.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />

Vorteile<br />

• durchfliessender Grünraum entlang Bernstrasse<br />

• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Nachteile<br />

• nördliche Teilflächen kein effektiver Bauplatz (zur Zeit Ablagestandort)<br />

• Bauplatz hat keinen direktenn Anschluss ab Einfahrt Kiesgrube<br />

• südlicher Bauplatz ist flächenmässig zu klein (grossmassstäbliche Industriebauten)<br />

• Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

• Konflikt mit Sicherstellung Erschliessung Industrie- und Gewerbegebiet entlang Bahn (u.a. FFAG)<br />

• Bauplatz funktioniert nur bei gesenktem Terrain (hohe Baukosten)<br />

• eingeschränkte Etappierung in nordöstlicher Richtung (Haupterschliessung Werkzufahrt)<br />

• kein klar definierter Siedlungsabschlusss<br />

22


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Variante 4<br />

Die neue Bauzone wird im Gebiet „Chäppeli“ zwischen dem Wohnquartier an der Schwarzbachstrasse und der<br />

Bernstrasse angelegt. Eine mögliche Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung erfolgen. Die Erweiterung<br />

erfolgt auf dem Niveau der Kiesgrube.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />

Vorteile<br />

• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />

• unterirdische Parkierung möglich<br />

• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Nachteile<br />

• keine Etappierung, da nördlich kein effektiver Bauplatz (Ablagestandort)<br />

• Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten nicht<br />

gegeben<br />

• kein klar definerter Siedlungsabschluss<br />

• nur teilweise durchfliessender Grünraum (nicht bis Wohngebiet)<br />

23


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Variante 5<br />

Die neue Bauzone wird nordwestlich an das Gebiet Chäppeli, direkt an der Bernstrasse, angelegt. Eine mögliche<br />

Weiterentwicklung kann in nordöstlicher Richtung weitergeführt werden.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />

Vorteile<br />

• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />

(Puffer Chäppeli)<br />

• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />

• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />

• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />

• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />

• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />

• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Nachteile<br />

• keine Etappierung, da nördlich kein effektiver Bauplatz (Umschlagplatz)<br />

• kein klar definerter Siedlungsabschluss<br />

• nur teilweise durchfliessender Grünraum (nicht bis Wohngebiet)<br />

24


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Bestvariante<br />

Die neue Bauzone wird nordwestlich an das Gebiet Chäppeli, direkt an der Bernstrasse, angelegt. Mögliche<br />

Weiterentwicklungung können in nordöstlicher Richtung und in südöstlicher Richtung im Gebiet Chäppeli, weitergeführt<br />

werden.<br />

Die Erschliessung erfolgt über die bestehende Werkzufahrt.<br />

Vorteile<br />

• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />

(Puffer Chäppeli)<br />

• langfristig klar definierter Siedlungsabschluss<br />

• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />

• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />

• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />

• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />

• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />

• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />

• schonungsvolle bauliche Entwicklung resp. Etappierung in südöstlicher Richtung im Gebiet „Chäppeli“<br />

möglich (keine reine Industrienutzung)<br />

25


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Aufgrund des Vergleichs der Varianten 1-5 ergab sich aus planerischer Sicht eine Konzeptvariante, welche genauer<br />

weiter verfolgt wurde. Sie zeichnet sich durch eine Übernahme von überzeugenden Anteilen aus den einzelnen<br />

Varianten 1-5, kombiniert mit einer möglichen weiteren Etappierung aus. Nachfolgend soll eine mögliche<br />

Entwicklung aufgezeigt werden, die folgende Umstände und Gegebenheiten mit einbezieht:<br />

(1) Verdichten der bestehenden, schwach bebauten Industriezone (rotatives Verdichten des bestehenden Areals)<br />

(7)<br />

(2)<br />

mit kleineren, nutzungsspezifischen Zweckbauten und Anlagen<br />

(2) Definition einer klaren Abgrenzung des Siedlungsbereiches zur Landschaft sowie zur Bernstrasse hin<br />

(3) Anordnung der Dienstleistungs- und Büronutzungen direkt bei der Werkzufahrt<br />

(4)<br />

(3)<br />

(1)<br />

(4) Baubereich für grossmassstäbliche Hauptbauten für Industrienutzungen<br />

(5) Etappierungsrichtung für Gewerbenutzungen<br />

(5)<br />

(6)<br />

(6) Freihaltebereich als Puffer zu bestehender Wohnzone im Bereich der Schwarzbachstrasse<br />

(7) Grünbezug, freigehalten<br />

Die Konzeptvariante diente als Grundlage zum Grobkonzept.<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

26


hn A6<br />

531<br />

701<br />

595<br />

728<br />

647<br />

1373<br />

700<br />

534<br />

500<br />

722<br />

678<br />

Bollholz<br />

1110<br />

498<br />

1536<br />

1040<br />

705<br />

Schädelisloon<br />

531<br />

1051<br />

671<br />

493<br />

382<br />

1041<br />

1112<br />

1111<br />

1052<br />

361<br />

Bollholzacher<br />

688<br />

489<br />

530<br />

640<br />

1012<br />

670<br />

Hüsiacher<br />

Kleinhöchstetten<br />

499<br />

Aurain<br />

1533<br />

1534<br />

1059<br />

1061<br />

681<br />

1062<br />

703<br />

483<br />

Bodeweid<br />

1334<br />

Eichmatt<br />

726<br />

719<br />

Bluemisberg<br />

648<br />

Spitzacher<br />

325<br />

Fälere<br />

478<br />

21<br />

BR1806<br />

1882<br />

Hubelacher<br />

682<br />

Chäppeli<br />

579<br />

1056<br />

651<br />

55<br />

1064<br />

1024<br />

BR1839<br />

592<br />

1067<br />

1029<br />

1346<br />

1066<br />

481<br />

1345<br />

1359<br />

1099<br />

1115<br />

Hüsi<br />

1360<br />

1496<br />

1855<br />

45<br />

89<br />

1347<br />

1356<br />

1355<br />

1341 1354<br />

14<br />

614<br />

1807<br />

BR1808<br />

BR1702<br />

1025 1026 1116 1117<br />

1118 1129<br />

526<br />

Riedacher<br />

1332<br />

1468<br />

1469<br />

1786 1470<br />

1471<br />

1725 984 991<br />

994<br />

1740<br />

759<br />

1739<br />

1465<br />

1466<br />

1467<br />

992<br />

1348<br />

1358<br />

1357<br />

1721<br />

1330<br />

990<br />

1017 1036<br />

1053<br />

1054<br />

1018<br />

1158<br />

528<br />

BR1221<br />

1449<br />

730<br />

1340<br />

886<br />

1450<br />

980<br />

1369<br />

130<br />

637<br />

273<br />

1331<br />

995<br />

693<br />

1794<br />

543<br />

633<br />

BR1218<br />

485<br />

BR1793<br />

628<br />

1338<br />

1339<br />

527<br />

14<br />

684<br />

BR1837<br />

1437<br />

729<br />

1475<br />

1142<br />

93<br />

1451<br />

1824<br />

Schwarzbach<br />

1474<br />

146<br />

1353<br />

605<br />

686<br />

Eichholz<br />

BR1828<br />

1336<br />

1610<br />

1031<br />

1636<br />

938<br />

1 35<br />

1995<br />

699<br />

324<br />

377<br />

Hölzliacher<br />

87<br />

466<br />

238<br />

Schiessplatz<br />

1441<br />

1440<br />

1444<br />

468<br />

375<br />

125<br />

Bodenacher<br />

1996<br />

467<br />

1439<br />

92<br />

56<br />

1442<br />

1443<br />

1446 1445<br />

1417<br />

BR1223<br />

161<br />

662<br />

Rütiweid<br />

469<br />

1416 470<br />

Station<br />

378<br />

4.3 Plan zum Grobkonzept<br />

Bo lholzweg<br />

Altes Riedgä sli<br />

Schwarzbachstra se<br />

1069<br />

Bernstra se<br />

Neues Riedgä sli<br />

1 3<br />

Schädelisl onweg<br />

Gustliweg<br />

BR1214<br />

Kleinhöchste tengä sli<br />

Hubelstra se<br />

Chäppeliweg<br />

BR1 27<br />

Schwarzbachstra se<br />

10.00m 10.00m<br />

19<br />

1456<br />

M osga se<br />

15.00m<br />

50.00m<br />

34.00m<br />

Bernstra se<br />

Hölzliacherweg<br />

10.00m<br />

10.00m<br />

7.00m<br />

Oberi Chlihöchst<br />

Zaunackerstra se<br />

00 10 00m<br />

2024<br />

Worbstra se<br />

SBB-Linie Bern-Thun<br />

Bahnhofstra se<br />

B 1<br />

27


4.4 Beschrieb zum Grobkonzept<br />

Bestehende Nutzung:<br />

bestehende Landwirtschaftszone<br />

Ist der Kiesabbau im Bereich „Bodeweid“ beendet, wird die Grube aufgeschüttet. Die Fläche wird rekultiviert<br />

und steht als für landwirtschaftliche Nutzung zur Verfügung. Der alte Stand wird wieder hergestellt. Durch die<br />

Landschaftsfläche entsteht eine klare Zäsur zwischen Arbeits- und Wohnnutzungen.<br />

bestehendes Kiesabbaugebiet „Kästli Gruppe“<br />

Das bestehende Kiesabbaugebiet bezeichnet Flächen, in welchen heute Kiesabbau rechtmässig zugelassen ist<br />

und durch die Kästli Gruppe intensiv genutzt wird. In der aktuellen baurechtlichen Grundordung (Zonenplan und<br />

Baureglement) liegt das Gebiet in der Industriezone und der Abbau- und Ablagerungszone. In der Industriezone<br />

können Gewerbe-, Industrie- und Bürobauten erstellt werden. In der Abbau- und Ablagerungszone sind Materialabbau,<br />

Materialablagerungen und betriebsnotwendige Installationen zugelassen. In Zukunft wird nördlich der<br />

Bahnlinie, im Gebiet „Eichholz“ Kiesabbau betrieben. In einer weiteren Etappe wird im Gebiet „Rütiweid“ Kies<br />

abgebaut. Auf dem Areal befindet sich zudem eine bewilligte Humusdeponie.<br />

bestehendes Arbeitsgebiet (Industriezone und Gewerbezone gemäss Zonenplan)<br />

Das bestehende Arbeitsgebiet besteht hauptsächlich aus einer Industriezone mit Bauten und Anlagen sowie<br />

Aussenplätzen, welche durch die Kästli Gruppe für die industrielle Verarbeitung von Kies genutzt werden. Das<br />

(kleine) Gewerbegebiet umfasst Gebäude- und Bürobauten, welche durch die Frei Fördertechnik AG genutzt werden.<br />

In der baurechtlichen Grundordung liegen diese Gebiete in der Industrie- und Gewerbezone.<br />

28


estehende Sport- und Freizeitanlage<br />

Die grosse Halle inmitten des Kiesabbaugebiets wird als Sport- und Freizeitanlage genutzt. Die Baute liegt in der<br />

Industriezone. Im nördlichen und westlichen Bereich der Halle liegen Parkplätze für die Besucher.<br />

bestehendes Wohngebiet<br />

An die bestehenden Kiesabbau- und Gewerbeflächen grenzt, entlang der Schwarzbachstrasse, ein Wohngebiet.<br />

In diesem liegen vorwieglich reine Wohnnutzungen.<br />

Zukünftige Nutzung:<br />

Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung kurzfristig)<br />

Auf den Flächen sollen Arbeitsnutzungen zugelassen werden. Unter einem kurzfristigen Zeithorizont sind bauliche<br />

Entwicklungen möglich. Auf der nördlichen Fläche im Gebiet „Spitzacher“ sind prioritär Arbeitsnutzungen<br />

im Zusammenhang mit dem Kiesabbau (Erweiterung Industriezone für industrielle Verarbeitung von Kies) anzustreben.<br />

Auf der südlichen Fläche im Gebiet „Chäppeli“ sind wenig störende Dienstleistungs- und Gewerbenutzungen<br />

zuzulassen. Ein schonungsvoller Übergang zum angrenzenden Wohngebiet ist sicherzustellen.<br />

Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung mittel- bis langfristig)<br />

Im Gebiet Kiesabbau sind unter einem mittel- bis langfristigen Zeithorizont bauliche Entwicklungen für Materialabbau,<br />

Materialablagerungen, Recycling, industrielle Verarbeitung, betriebsnotwendige Installationen sowie für<br />

Industriebauten zugelassen.<br />

29


Siedlungsentwicklungsgebiet aus dem Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Die Siedlungsentwicklungsflächen stellt unter einer langfristigen Betrachtungsweise Optionen zur Weiterentwicklung<br />

des Siedlungsgebiets dar. Zugelassen sind Wohnnutzungen sowie Mischnutzungen. Innerhalb einer<br />

Bautiefe können entlang der Bahnlinie sowie gegenüber der nördlich angrenzenden Gewerbezone sowie der<br />

Wohn- und Gewerbezone B Mischnutzung (Dienstleistung, Büro, stilles und mässig störendes Gewerbe) angesiedelt<br />

werden. Mischnutzungen entlang den bestehenden Arbeitszonen und entlang der Bahnlinie bieten sich<br />

aufgrund der Lärmsituation an und übernehmen eine „Puffer“-Funktion gegenüber reiner Wohnnutzungen indem<br />

sie die Lärmimmissionen abschotten.<br />

Perimeter Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

Die geplante Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ beinhaltet das Gebiet des geplanten Dienstleistungszentrums<br />

der Kästli Gruppe inkl. Strassenprojekt mit neuem Kreisel.<br />

Fläche Prüfung Erweiterung Gebiet Arbeiten<br />

Der Perimeter bezeichnet ein Bereich, welcher als Entwicklungsgebiet für Arbeitsnutzungen geprüft werden soll.<br />

Übergang Siedlung - Landschaft:<br />

Siedlungsbegrenzung (gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“)<br />

Die Gebiete Arbeiten und Kiesabbau werden räumlich klar definiert und mit baulichen und gestalterischen<br />

Massnahmen abgeschlossen. Die Siedlungsbegrenzungslinie wird aus dem übergeordneten Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> übernommen. Die Begrenzung verläuft auf der Höhe des „Neuen<br />

Riedgässli“ und begrenzt das Arbeitsplatzgebiet von der Bernstrasse bis zur Bahnlinie. Bauliche Entwicklungen<br />

sind nur innerhalb der Siedlungsbegrenzung möglich. Somit wird sichergestellt, dass langfristig eine klare<br />

Zäsur zwischen der Arbeitsnutzung und der Wohnnutzung im Gebiet „Bollholzacher“ besteht.<br />

30


Grünbezug von lokaler und regionaler Bedeutung (gemäss RP „Räumliche Gesamtentwicklung“)<br />

Auf dem rekultivierten und renaturierten Land im Bereich „Bodeweid“ entsteht eine landschaftlich wertvolle<br />

Flächen und ein Grünbezug von lokaler und regionaler Bedeutung. Die Fläche resp. die Verbindung dient als<br />

Lebensraum für Tiere und Planzen und gewährleist eine ökologische Vernetzung der verschiedenen Landschaftskammern.<br />

Insbesondere die Fläche zwischen dem Gebiet Kiesabbau und dem nahgelegenen Wald ist langfristig<br />

von Bauten und Anlagen freizuhalten.<br />

Übergang Arbeiten - Wohnen:<br />

Grünpuffer zwischen Gebiet Arbeiten/Kiesabbau und Wohngebiet<br />

Im Gebiet „Chäppeli“ ist ein schonungsvoller Übergang des Gewerbe- und Industriegebietes zur angrenzenden<br />

Wohnzone sicherzustellen. In der Nähe der Wohnzone sollen nur wenig störende Dienstleistungs- oder Gewerbenutzungen<br />

zugelassen werden. Zudem ist ein genügend grosser Freiraum zwischen Gewerbe- und Wohnbauten<br />

sicherzustellen. Der Freiraum ist zu begrünen.<br />

Gestaltung vom öffentlichen Raum:<br />

Torsituation/ Ortseingang<br />

Durch bauliche Massnmahen im Gebiet Arbeiten (bauliche Entwicklung kurzfristig) verschiebt sich der wahrnehmbare<br />

Ortseingang von <strong>Rubigen</strong>. Durch gestalterische und bauliche Massnahmen soll der Dorfeingang aufgewertet<br />

und neu akzentuiert werden.<br />

zu gestaltender Bereich (Gesicht zum öffentlichen Raum)<br />

Die Gebiete Arbeiten und Kiesabbau bilden einerseits den Siedlungsabschluss und definieren andererseits den<br />

Eingang zum Kiesabbauareal. Das Gebiet Arbeiten liegt bewusst von der Bernstrasse zurückversetzt (Bernstrasse,<br />

gestalteter Grünbereich, neues Riedgässli, Grünbereich). Aufgrund der „Arrivé-Situation“ müssen sich<br />

Bauten und Anlagen gut ins Orts- und Landschaftsbild integrieren. Daher ist insbesondere der Vorbereich ent-<br />

31


lang der Bernstrasse sowie der Siedlungsabschluss im nördlichen Bereich mit baulichen und gestalterischen<br />

Massnahmen sorgfältig zu gestalten. Auf die unterschiedlichen Ansprüche (Fussgänger, Radfahrer, Natur/Ökologie)<br />

ist Rücksicht zu nehmen.<br />

zwingende architektonische Qualität der Fassaden<br />

Neubauten entlang der Bernstrasse müssen zwingend eine hohe Qualität der Fassadengestaltung aufweisen.<br />

Beschriftungen, Farbkonzept, Materialien usw. sind aufeinander abzustimmen, damit ein einheitliches Gesamtbild<br />

entsteht.<br />

bestehende strassenbegleitende Baumallee<br />

Die zum Teil bestehende strassenbegleitende Baumallee entlang der Bernstrasse ist zu unterhalten, zu pflegen<br />

und weiterzuführen.<br />

Erschliessung:<br />

Haupterschliessung<br />

Die Haupterschliessung für die Gebeite Arbeiten und Kiesabbau sowie für das bestehende Gewerbegebiet im<br />

Bereich der Frei Fordertechnik AG erfolgt von der Bernstrasse, im Bereich der bestehenden Ein- und Ausfahrt.<br />

geplante Erschliessung Sport- und Freizeitanlage<br />

Eine neue Strasse stellt die Erschliessung der Sport- und Freizeitanlage sicher. Die Strasse liegt innerhalb der<br />

Siedlungsbegrenzung und erstreckt sich von der Bernstrasse bis zum „Alten Riedgässli“. Durch die neue Strasse<br />

kann die Erschliessung der Sport- und Freizeitanlage von Kiesabbaugebiet entkoppelt und klar getrennt werden.<br />

Auf der neuen Erschliessungsstrasse ist kein Schwerverkehr zugelassen, dieser verkehrt via Haupterschliessung.<br />

Die geplante Erschliessung liegt im zu gestaltenden Bereich und muss mit gestalterischen und baulichen Elementen<br />

den Sieldungsabschluss aufwerten und neu definieren. Die geplante Erschliessungsstrasse kann unter<br />

einem langfristigen Zeithorizont entlang der Bahnlinie bis zur bestehenden Unterführung weitergeführt werden.<br />

32


Möglichkeit für Tor (Werkseinfahrt)<br />

Mit einem Tor kann das Kiesabbaugebiet geschlossen werden. Technische Lösungen ermöglichen, dass die Betriebe<br />

in der Gewerbezone weiterhin über die bestehende Strasse (führt über das Kiesabbaugebiet) erschlossen<br />

werden können.<br />

neuer Kreisel<br />

Ein neuer Kreisel ermöglicht eine direkte und übersichtliche Erschliessung des Arbeitsplatzgebiets sowie des<br />

Weilers Kleinhöchstetten. Mit einem Kreisel entfällt die bestehende Unterführung.<br />

Erschliessung Wohngebiet mit Abschluss (nicht für LKW)<br />

Das bestehende Wohngebiet wird über die Schwarzbachstrasse erschlossen. Die Strasse wird durch bauliche<br />

und gestalterische Massnahmen im Bereich der Frei Fördertechnik klar abgeschlossen. Die Erschliesssung des<br />

Gewerbegebiets wird entkoppelt und führt über die Haupterschliessung. Eine Befahrung der Schwarzbachstrasse<br />

durch Schwerverkehr ist nicht mehr möglich.<br />

Fusswegverbindungen<br />

Eine sichere und durchlässige Fusswegverbindung entlang der Bernstrasse erschliesst das Arbeitsplatz- und<br />

Wohngebit vom Zentrum aus uns stellt eine Verbindung zum Naherholungsgebiet von <strong>Rubigen</strong> sicher. Die Fusswege<br />

sind getrennt von der Fahrbahn (Bernstrasse) zu erstellen. Das Fusswegnetz wird aus dem übergeordneten<br />

Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> übernommen.<br />

neue Bushaltestelle (optional)<br />

Ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr gewährleistet eine gute Grundversorgung, insbesondere auch für Personen,<br />

die nicht motorisiert sind. Das Arbeitsgebiet ist mit einer neuen Haltestelle an den ÖV anzuschliessen. Die<br />

Haltestelle befindet sich in der Nähe der Ein- und Ausfahrt zum Arbeitsplatzgebiet.<br />

33


5 Bebauungskonzept<br />

5.1 Ziele<br />

1. Sicherstellung von Bauten und Anlagen für Industrie- und Dienstleistungsnutzungen unter einer langfristigen<br />

Betrachtungsweise mit Entwicklungsmöglichkeiten in Etappen<br />

2. in Landschaft eingebettet autonome und kompakte Bebauung mit ausgeräumten Vorbereichen<br />

3. Sicherstellung der klaren Zäsur gegenüber dem Weiler „Kleinhöchstetten“ (Landschaftsraum)<br />

4. räumlich klarer Abschluss der Bebauung gegenüber der Bernstrasse mit einer zurückhaltenden Architektur<br />

5 Neudefinition des Einganges zum Kiesgrubenareal (keine Verschiebung Dorfeingang)<br />

5.2 Systemskizze<br />

(1)<br />

(2)<br />

(4)<br />

(5)<br />

(3)<br />

34


5.3 Grundsätze<br />

Trennung Nutzungen Industrie zu Dienstleistung<br />

• klare Abgrenzung Arbeitsplätz Dienstleistung gegenüber Industrie<br />

• keine Nutzungskonflikte (Lärm, Verkehr, Zugänge)<br />

• Trenngürtel mit Werkhallen<br />

• getrenntes Verkehrsregime<br />

• Empfangs- und Anmeldebereich direkt bei Werkzufahrt<br />

Integration ins Orts- und Landschaftsbild<br />

• autonome Bebauung<br />

• integriert in durchfliessende Landschaft<br />

• klare Zäsur zwischen Kleinhöchstetten und Kiesgrubenareal<br />

• im Endausbau eine Fassadenflucht<br />

• kompakte Einheit<br />

• Höhe Bauten deutlich unter Höhe Bauten Berag<br />

• Ein- und Ausfahrt unterirdische Bauten ab Werkzufahrt<br />

Verdichtete Bauweise<br />

• kompakte Anordnung von Baufeldern auf engem Raum<br />

• minimaler Landverbrauch<br />

• Verdichtete Bauweise<br />

• GFZ in 1. Etappe 0.6<br />

• GFZ in 2. Etappe 0.9<br />

• Langfristige Betrachtungsweise mit Entwicklungsspielraum<br />

Energieeffizienz<br />

• durch Anordnung Bauten und verdichtete Bauweise hohe Energieeffizienz<br />

• Gliederung Bauten von warm nach kalt<br />

• isoliert stehende Bauten und isoliert stehende zu beheizende Bauten getrennt<br />

• unterirdische Bauten für Garderoben<br />

35


Qualität Arbeitsplätze<br />

• optimale Lichtverhältnisse (Nord-Süd-Ausrichtung)<br />

• kein zusätzlicher Schattenwurf<br />

• keine Lärm- und Staubimmissionen durch die Nähe zu den Werken<br />

• ideale räumliche Ausrichtung (Aussicht, Lichtverhältnisse)<br />

• attraktive Umgebungsnutzung (z.B. Aussenplatz Kantine, Zugangsbereich, Grünbereiche etc.)<br />

• Platzierung beim Knotenpunkt sorgt für direkte Erschliessung<br />

• interner/externen Werkverkehr wird getrennt<br />

• Verkaufsladen Nähe Werkzufahrt<br />

Baufelder mit unterirdischer Parkierung<br />

• Erschliessung unterirdische Parkplätze über Werkzufahrt<br />

• kurze und direkte Wege, Entflechtung Verkehr<br />

Wirtschaftlichkeit und unternehmerische Entwicklung<br />

• vertretbare Baukosten<br />

• kompakte Bauweise<br />

• Lärm- und Emissionsschutz durch Trennung Nutzung resp. Trenngürtel mit Werkhallen gegeben<br />

• optimierte Betriebskosten aufgrund grosser Funktionalität und praktikabler Arbeitsabläufe sowie tiefer<br />

Energiekosten aufgrund Energieeffizienz<br />

• optimale Nutzung der neuen Investition in die Erschliessungsanlage (Kreisel)<br />

• keine Einschränkung der Unternehmensentwicklung aufgrund Flexibilität und Entwicklungsmöglichkeiten<br />

(Flexibilität bei Werkhofnutzung und anderen Erweiterungen; ebenso beim Werkstattgebäude)<br />

• zukünftige Entwicklungsmöglichkeit für die Geschäftstätigkeit am neuen Standort (ein zukünftiger Ausbau<br />

und eine unternehmerische Entwicklung am Standort in <strong>Rubigen</strong> wird gewährleistet)<br />

Funktionalität /Verkehrsfluss<br />

• kurze Wege, Besammlungsraum für Bauarbeiter, zentrale Sozialräume etc.<br />

36


5.4 Integration ins Orts- und Landschaftsbild<br />

Die geplanten Neubauten der Kästli Gruppe markieren den Eingang zum Industrieareal. Die Gebäude entlang der<br />

Bernstrasse werden mit zurückhaltenden und gleichmässigen ausgebildeten Fassaden erstellt. Die Dachkanten<br />

der Hauptbauten entlang der Bernstrasse verlaufen durchgehend auf gleicher Höhe. Es entsteht eine autonome,<br />

ruhige und zurückhaltende Anlage, welche sich in die intakte Landschaft einbettet. Der Vorbereich zwischen<br />

Neubauten und Bernstrasse wird ebenfalls zurückhaltend und ausgeräumt gestaltet.<br />

Mit der Bebauung des Dienstleistungszentrums entsteht keine Konkurrenzsituation zum nahegelegenen, historisch<br />

wertvollen Weiler Kleinhöchstetten. Die Zäsur bleibt klar bestehen.<br />

Ansicht Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Kreisel<br />

Der Siedlungsrand (Dorfrand) wird somt nicht verschoben und bleibt weiterhin räumlich klar beim definierten<br />

(alten) Dorfrand beim Wohnquartier an der Schwarzbachstrasse ablesbar. Der Neubau definiert den Eingang zur<br />

Kiesgrube.<br />

37


5.5 Visualisierungen Dienstleistungszentrum (DLZ)<br />

38


5.6 Fotos Modell Dienstleistungszentrum (DLZ)<br />

39


6 Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

6.1 Aufbau der Planungswerke und Verbindlichkeit der Überbauungsordnung<br />

Das Dienstleistungszentrum (DLZ) wird zusammen mit den neuen Erschliessungsanlagen in einer gemeinsamen<br />

Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ behandelt. Die Erschliessungsanlagen erhalten mit der Genehmigung der UeO<br />

Rechtskraft und sind anschliessend baubewilligt. Die Projektierung erfolgte auf Stufe Bauprojekt bzw. entspricht den<br />

Anforderungen eines Strassenplanes gemäss den Vorgaben des Tiefbauamtes des Kantons Bern. Für die Erstellung<br />

des DLZ muss nach der Genehmigung der UeO zusätzlich ein Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden.<br />

Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

Bestandteile<br />

Wirkungsbereiche<br />

Regelt<br />

Bericht<br />

Überbauungsvorschriften<br />

Überbauungsplan<br />

Verbindlich innerhalb Perimeter UeO (Baufelder)<br />

Dienstleistungszentrum (DLZ) mit Baufelder:<br />

A Hauptbauten für Werkhof, Werkstätten<br />

B Hauptbauten für Dienstleistungs- und Büronutzung, Räume für Personal<br />

C Hauptbauten für Parkierung, Lagerräume<br />

D Hauptbauten für Werkhof, Werkstätten, Dienstleistungs- und Büronutzung<br />

E unterirdische Bauten für Parkierung und Lager- und Technikräume<br />

F Erschliessung Baufelder, Besucherparkplätze und Zweiräder<br />

G oberirdische Parkierung für Personal<br />

H Grünräume<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong> beschreibt Planung<br />

Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“<br />

Verbindlich innerhalb Perimeter UeO (Teilbereiche)<br />

Strassenprojekt und Landschaftsgestaltung mit Bereichen:<br />

Teilbereich 1 Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />

Teilbereich 2 Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Teilbereich 3 Neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Teilbereich 4 Werkzufahrt (Kästli Gruppe)<br />

Gestaltungsplan (Landschaft)<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong> beschreibt Planung<br />

Technischer Bericht beschreibt Projekt<br />

mit Genehmigung UeO<br />

Vorschriften und Plan der UeO rechtskräftig<br />

Projekt DLZ nicht baubewilligt, erfolgt nach Genehmigung<br />

Strassenprojekt rechtskräftig<br />

Projekt baubewilligt (Projektierung Stufe Bauprojekt)<br />

40


2.50 29.50 31.00 22.50<br />

8.00<br />

161.00 9.00<br />

Bernstrasse<br />

704.01<br />

F<br />

A<br />

3.40<br />

G<br />

8.00<br />

E<br />

D<br />

B<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Unterirdische Bauten<br />

1334<br />

C<br />

H<br />

Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Ausschnitt Überbauungsplan UeO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

29.50<br />

4.00<br />

F<br />

8.00<br />

3<br />

1<br />

4<br />

6.2 Überführen Bebauungskonzept in Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

Das Bebauungskonzept für das DLZ sieht verschiedene Nutzungen vor, welche an differenziert proportionierten<br />

und gestalteten Baukörpern klar abzulesen sind. Im rückwärtigen Baufeld A sind der Werkhof und die Werkstätten<br />

in parallel zur Bernstrasse angeordneten Hallen geplant. Die Hallen sind auf eine einheitliche Fassadenflucht<br />

zu stellen und können durch weitere betriebsnotwendige Bauten im nordöstlichen Baufeld C ergänzt werden.<br />

Vorgelagert ist das Baufeld B angeordnet, welches für einen Dienstleistungs- und Bürokomplex mit Sozial- und<br />

Multifunktionsräumen vorgesehen ist. Zudem sind in einer 2. Etappe entlang der Bernstrasse im Baufeld D zudem<br />

oberirdische Hauptbauten für Dienstleistungs- und Büronutzung sowie Räume und Einrichtungen für das<br />

Baustellen- und Betriebspersonal (Garderoben, Schulungsräume, multifunktionale Räume) der Kästli Gruppe inkl.<br />

Rechtsnachfolgern sowie oberirdische Hauptbauten für Werkhof und Werkstätten zugelassen.<br />

Die Bauten im Baufeld B und Baufeld D sind wegen ihrer besonderen Exposition als Eintrittsbauten ins Areal<br />

konzeptionell und architektonisch gut ins Orts- und Landschaftsbild zu integrieren und in einer architektonisch<br />

besonders qualitätsvollen Art zu gestalten. In den Baufeldern B und D muss pro Hauptbaute eine Fassade auf der<br />

Baulinie mit Anbaupflicht erstellt werden. Die Fassaden sind zurückhaltend und gleichmässig auszubilden.<br />

Die Bauten im Baufeld B und D sind mit einer durchgehenden Dachkante zu erstellen. Mit dem Baugesuch ist ein<br />

gesamtheitliches Farbkonzept für die Überbauung einzureichen.<br />

Im Baubewilligungsverfahren ist in Zusammenarbeit mit dem Beurteilungsgremium eine hochwertige Aussenraumgestaltung<br />

nachzuweisen. Im Bereich des Baufeldes B kann ein Aufenthaltsbereich erstellet werden.<br />

Im Baufeld E sind unterirdische Bauten für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie Lager- oder<br />

Technikräume zugelassen. Der Bereich F dient der Erschliessung der Baufelder A, B, C, D und E.<br />

Im Bereich G sind ungedeckte Parkplätze für das Personal der Gewerbe- und Werkhofnutzung zugelassen. Die<br />

Parkierungsanlage ist zwischen den Parkplätzen mit Hochstammbäumen oder mit grossen Heisterpflanzungen<br />

zu bepflanzen. Mit der Realisierung von oberirdischen Hochbauten auf dem Baufeld D sind die betroffenen Parkplätze<br />

Arealintern zu ersetzen.<br />

41


6.3 Etappierung<br />

Die Realisierung des DLZ wird etappiert geplant. Dabei wird zwischen zwei Etappen unterschieden:<br />

• 1. Etappe (ca. ab Jahr 2015)<br />

• 2. Etappe (Erweiterungsetappe ca. ab Jahr 2025/2030)<br />

In der 1. Etappe sind oberirdische Hochbauten auf den Baufeldern A, B und C zugelassen. Mit dem Erreichen der<br />

Erschliessungsgüteklasse EGK D kann in der 2. Etappe innerhalb der Baufelder der 1. Etappe ausgebaut und im<br />

Baufeld D neu gebaut werden.<br />

Schemaskizze der Etappierung<br />

1. Etappe<br />

2. Etappe<br />

6.4 1. Etappe<br />

In einer 1. Etappe soll ab dem Jahr 2015 auf dem Baufeld A eine Werkhof- und Werkstatthalle mit einer Gebäudehöhe<br />

von 15.00 m und einer Geschossflächenziffer oberirdisch (GFo) von 4‘000 m 2 erstellt werden. Dabei werden<br />

nur ca. 2/3 des Baufeldes A bebaut.<br />

Auf dem Baufeld B wird eine Hauptbaute für Dienstleistungs- und Büronutzung sowie Räume und Einrichtungen<br />

für das Baustellen- und Betriebspersonal (Garderoben, Schulungsräume, multifunktionale Räume) mit einer Gebäudehöhe<br />

von 15.00 m und 4 Vollgeschossen realisiert. Die GFo beträgt 3‘300 m 2 .<br />

Im Baufeld C wird eine Baute für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie Lagerräume mit einer<br />

Gebäudehöhe von 10.00 m zugelassen. Die GFo beträgt 2‘100 m 2 .<br />

In der 1. Etappe kann im Total eine GFo von 9`400 m 2 realisiert werden. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer<br />

oberirdisch von 0.57. Es entstehen zusätzlich 110 neue Arbeitsplätze. Gemäss Bauverordung sind zwischen 129<br />

und 146 Parkplätze zu erstellen. Die Parkierung der Personenwagen erfolgt südlich der Hauptbauten des Baufeldes<br />

A sowie beim Eingangsbereich des Bürogebäudes beim Baufeld B. Die Parkierung der LKW`s erfolgt unterirdisch<br />

unter dem Baufeld C.<br />

Nachfolgend sind ein Flächennachweis (Bedarfsnachweis), eine schematische Darstellung der Etappierung für<br />

das Erdgeschoss und das Obergeschoss sowie ein Schnitt aufgeführt (siehe auch Anhang J: Etappierungsnachweis<br />

und Berechnung Parkplätze).<br />

42


1. Etappe: Flächennachweise (Bedarfsnachweis) und Schnitt<br />

C<br />

Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />

C<br />

Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />

A<br />

Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />

A<br />

Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />

D<br />

B<br />

D<br />

B<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

G<br />

E<br />

Unterirdische Bauten<br />

G<br />

E<br />

Unterirdische Bauten<br />

43


6.5 2. Etappe<br />

In einer 2. Etappe soll frühestens ab dem Jahr 2025 auf dem Baufeld A die bestehende Werkhof- und Werkstatthalle<br />

erweitert werden. Gegenüber der 1. Etappe kann eine zusätzliche GFo von 1`000 m 2 realisiert werden.<br />

In der 2. Etappe können auf dem Baufeld D Hochbauten mit einer Höhe von max. 15.00 m und einer GFo von 3‘800<br />

m 2 realisiert werden.<br />

In der 2. Etappe kann im Total eine GFo von 14‘200 m 2 realisiert werden. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer<br />

oberirdisch von 0.86.<br />

Es entstehen zusätzlich 160 (insgesamt) neue Arbeitsplätze. Gemäss Bauverordung sind zwischen 111 und 166<br />

Parkplätze zu erstellen.<br />

Nachfolgend sind ein Flächennachweis (Bedarfsnachweis), eine schematische Darstellung der Etappierung für<br />

das Erdgeschoss und das Obergeschoss sowie ein Schnitt aufgeführt (siehe auch Anhang J: Etappierungsnachweis<br />

und Berechnung Parkplätze).<br />

44


2. Etappe: Flächennachweise (Bedarfsnachweis) und Schnitt<br />

C<br />

Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />

C<br />

Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />

A<br />

Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />

A<br />

Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />

D<br />

B<br />

D<br />

B<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50)<br />

G<br />

E<br />

Unterirdische Bauten<br />

G<br />

E<br />

Unterirdische Bauten<br />

45


40.20<br />

2.50 29.50 31.00 22.50<br />

8.00<br />

161.00 9.00<br />

Bernstrasse<br />

704.01<br />

F<br />

A<br />

3.40<br />

G<br />

8.00<br />

E<br />

D<br />

B<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Unterirdische Bauten<br />

1334<br />

C<br />

H<br />

Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

29.50<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Baufelder der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

(Parzelle DLZ punktiert grün umrandet)<br />

4.00<br />

F<br />

(1806)<br />

8.00<br />

3<br />

1<br />

6.6 Bedarfsnachweis nach RPG (Art. 15)<br />

Die Fläche der neuen Parzelle DLZ ist gemäss Landerwerbsplan definiert und beträgt insgesamt 16‘450 m 2 . Aufgrund<br />

der in der UeO definierten Baufelder sind für die 1. und 2. Etappe folgende oberirdische Nutzflächen (Geschossfläche<br />

obreirdisch, GFo) realisierbar.<br />

1. Etappe<br />

Baufeld Fläche<br />

Baufeld<br />

Fassadenhöhe<br />

traufseitig<br />

Höhenkote<br />

m.ü.M.<br />

Vollgeschoss<br />

Geschossfläche<br />

oberirdisch<br />

Parzellenfläche<br />

Geschossflächenziffer<br />

oberirdisch<br />

A 4‘991 m 2 15.00 m 567.50 m - 4‘000 m 2<br />

B 1‘210 m 2 15.00 m 567.50 m 4,0 3‘300 m 2<br />

C 3‘623 m 2 10.00 m 562.50 m - 2‘100 m 2<br />

Total 12‘449 m 2 9‘400 m 2 16‘450 m 2 0.6<br />

2. Etappe<br />

Baufeld Fläche<br />

Baufeld<br />

Fassadenhöhe<br />

traufseitig<br />

Höhenkote<br />

m.ü.M.<br />

Vollgeschoss<br />

Geschossfläche<br />

oberirdisch<br />

Parzellenfläche<br />

Geschossflächenziffer<br />

oberirdisch<br />

A 4‘991 m 2 15.00 m 567.50 m - 5‘000 m 2<br />

B 1‘210 m 2 15.00 m 567.50 m 4,0 3‘300 m 2<br />

C 3‘623 m 2 10.00 m 562.50 m - 2‘100 m 2<br />

D 2‘626 m 2 15.00 m 567.50 m - 3‘800 m 2<br />

Total 12‘449 m 2 14‘200 m 2 16‘450 m 2 0.9<br />

Die Geschosszahl innerhalb der Volumen ist nur im Baufelde B fix definiert. Mit einer GFZo von 0.6 (1. Etappe) und<br />

GFZo von 0.9 (2. Etappe) wird eine dichte Überbauung realisiert. Dies Entspricht den übergeordneten Grundsätzen<br />

des Raumplanungsgesetzes (haushälterischer Umgang mit dem Boden). Die Bebauung bliebt jedoch ortsverträglich.<br />

46


6.7 Anforderungen an die Gebäudehöhe der Industriebauten<br />

Im Zuge der Variantenstudien für die Nutzung des Areals durch die Kästli Gruppe (siehe Kapitel 4.2 Variantenstudium<br />

als Grundlage zum Grobkonzept) wurde die betriebsnotwendige Gebäudehöhe der Werkgebäude - Werkhof<br />

und Werkstatt - überprüft. Dabei wurde festgestellt, dass für die Wartung und Reparatur der Fahrzeuge (u.a.<br />

Fassi Kranwagen und Grossmastbetonpumpe) eine Raumhöhe von 15.00 Metern zwingend notwendig ist (siehe<br />

Anhang I: Nachweis Gebäudehöhe Werkgebäude Kästli Gruppe). Daher wird in den Überbauungsvorschriften<br />

eine Gebäudehöhe von 15.00 Metern definiert.<br />

6.8 Verkaufsnutzung<br />

In den Überbauungsvorschriften sind innerhalb der Baufelder A und D betriebseigene Verkaufsnutzungen (Verkauf<br />

von betriebseigenen Produkten wie Kies- und Natursteine) bis zu einer Verkaufsfläche von insgesamt max.<br />

500 m 2 zugelassen. Publikumsintensive Verkaufsnutzungen sind nicht zugelassen.<br />

Die Herstellung und Wiederverwertung von Baustoffen ist eine Kernkompetenz der Kästli Gruppe (Kies, Sand,<br />

Natursteine, Belag, Beton etc.).<br />

Innerhalb der Baufelder A und D kann deswegen auf einer Fläche von ca. 500 m 2 ein Schauraum für die Produktepalette<br />

der Kästli Gruppe erstelt werden, insbesondere für Natursteine, Bodenplatten etc.<br />

In dieser Ausstellung werden die betriebseigenen Produkte ausgestellt und können so den Geschäftskunden vor<br />

Ort gezeigt und entsprechende Bestellungen aufgenommen werden. Es ist grundsätzlich kein Verkauf der Baustoffe<br />

ab Platz vorgesehen, da hierfür die Fläche von 500 m 2 nicht ausreichend ist.<br />

In Einzelfällen und nur in sehr geringem Umfang können Privatkunden kleinere Mengen der angebotenen Baustoffe<br />

wie bisher direkt bei den Materialausgabe-Stationen bei den Werken beziehen; in kleinen, transportfähigen<br />

Mengen kann dieser Service auch bei den Natursteinen oder Bodenplatten angeboten werden.<br />

47


6.9 Nachweis Einhaltung Planungswerte<br />

Ein Lärmgutachten für das DLZ erbringt den Nachweis, dass die Planungswerte betreffend Strassenverkehrslärm<br />

eingehalten werden können. Für das Baufeld B gilt die Lärmenpfindlichkeitsstufe ES III. Für die restlichen Teile<br />

des Areals gilt ES IV. Da die Betriebszeiten des Dienstleistungszentrums sich auf die die Tagstunden beschränken,<br />

macht das Lärmgutachten keine Aussagen zur Nachtperiode.<br />

Das Lärmgutachten kommt zum Schluss, dass die Massgebende Planungswerte der ES III (Baufeld B) bzw. ES<br />

IV (Baufelder A, C und D) von 65 dB (A) am Tag bei allen Baufeldern eingehalten werden (siehe Anhang N: Lärmgutachten).<br />

Ausschnitt Berechnung Einhaltung Planungswerte<br />

6.10 Störfallvorsorge<br />

Das Diesntleistungszentrum der Kästli Gruppe liegt im Gefahrengebiet von Ereignissen mit stationären Gefahrenpotential<br />

(ausgehend vom Flüssiggastank der Firma BERAG). Aufgrund dieser Ausgangslage werden in den<br />

Überbauungsvorschriften folgenden Bestimmungen definiert:<br />

• Gemäss Kantonalem Laboratorium ist aufgrund der Nähe des Wirkungsbereichs zum Flüssiggastank die<br />

Störfallvorsorge zu beachten. Im Baubewilligungsverfahren müssen geeignete Schutzmassnahmen aufgezeigt<br />

werden.<br />

• Kann das Risiko mit geeigneten Schutzmassnahmen wider Erwarten nicht in den tragbaren Bereich gesenkt<br />

werden, muss eine Interessensabwägung durchgeführt werden.<br />

• Wird bei der Interessenabwägung ein Restrisiko festgestellt, das den tragbaren Bereich deutlich übersteigt,<br />

dann ist der Flüssiggastank ausser Betrieb zu nehmen.<br />

48


6.11 Erschliessungskonzept und Parkplatznachweis<br />

Erschliessung<br />

Die übergeordnete Erschliessung ist in Kapitel 6 beschrieben. Die Zufahrt zum Areal erfolgt westlich über das<br />

neue Riedgässli. Über diese Einfahrt werden auch die oberirdischen Parkplätze erschlossen. Eine allfällige unterirdische<br />

Einstellhalle wird mit einer Einfahrt von Süden her oder über das neue Riedgässli erschlossen.<br />

Parkierung<br />

Die Parkierung ist mittels ungedeckter oberirdischer Parkplätze und/oder mit einer unterirdischen Einstallhalle<br />

möglich. Massgebend für die Berechnung der Parkplätze sind grundsätzlich die Art. 49 bis 56 der BauV. Für jede<br />

Ausbauetappe muss sich die Berechnung der Parkplätze über die gesamte Anlage (bestehende und Ausbauvorhaben)<br />

erstrecken.<br />

Für die Berechnung der Parkplätze kommen folgende nutzungsspezifischen Berechnungsmodelle zur Anwendung:<br />

• Für Büro- und Schulungsräume (Baufeld B) werden die Parkplätze gemäss BauV (Art. 49 -56) bestimmt.<br />

Aufenthaltsräume (z.B. Kantine) welche ausschliesslich internen Zwecken oder Anlässen dienen, werden<br />

nicht angerechnet.<br />

• Für die Berechnung des Parkplatzbedarfs für das Betriebs- und Baustellenpersonal (Werkhof, Werkstatt,<br />

Chauffeure, etc.) kommen die Normen der Schweizerischen Strassenfachleute (VSS) SN 640.290 zur Anwendung.<br />

Für den Parkplatznachweis sind jeweils folgende Parameter zu berücksichtigen:<br />

• Anzahl ständiger Arbeitsplätze auf dem Areal (Werkhof- / Werkstattpersonal, Büropersonal)<br />

• Anzahl Parkplätze für LKW-Chauffeure (Doppelnutzung der LKW-Parkplätze als PW-Parkplätze)<br />

• Anteil des Baustellenpersonals, welches von zuhause aus direkt zu den Baustellen fährt, oder mittels Sammelfahrzeugen<br />

gefahren wird.<br />

49


7 Übergeordnete Erschliessungsanlagen<br />

7.1 Ausgangslage und Lösungsentwicklung<br />

Der bestehende Rautenanschluss an der Bernstrasse genügt den aktuellen Anforderungen nicht mehr. Gründe<br />

sind die Verkehrssicherheit (Beschleunigen des Schwerverkehrs bei Einfahrt auf die Bernstrasse; Schulweg von<br />

und nach Kleinhöchstetten weist eine Lücke auf im Bereich des Rautenanschlusses; zu hohe Geschwindigkeiten<br />

für Fussgängerquerungen) und fehlender Platz für Schwertransporte von und zum Werkareal (aktuell müssen<br />

Schwertransporte im Gegenverkehr auf der Auffahrtsrampe geführt werden).<br />

Nach einem Variantenstudium wurde der Knoten um ca. 50 Meter in Richtung Süden verschoben und mit einem<br />

Kreisel ausgebildet. Die zuführenden Äste werden der neuen Lage angepasst. Das „Neue Riedgässli“ wird verlegt<br />

bzw. auf einer Länge von 435 Metern neu erstellt.<br />

7.2 Definition und Kurzbeschrieb Teilprojekte<br />

Die neuen Erschliessungsanlagen gliedern sich dabei in vier Teilprojekte:<br />

50


Teilprojekt 1<br />

Eigentümer:<br />

Kurzbeschrieb:<br />

Bernstrasse<br />

Kanton Bern, Oberingenieurkreis II<br />

Abbruch des bestehenden Rautenanschlusses und Auffüllung des Terrains bis auf Niveau der heutigen Bernstrasse;<br />

Bau eines Betonkreisels mit 34 Metern Durchmesser an neuer Lage inklusive Anpassung der Hauptäste in der<br />

Lage; Bau eines Pförtners auf der Nordseite der Bernstrasse<br />

Teilprojekt 2<br />

Eigentümer:<br />

Kurzbeschrieb:<br />

Kleinhöchstettengässli<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

Abbruch des bestehenden Trasses und Rodung der Allee; Neubau auf einer Länge von 130 Metern und Anpassung<br />

in der Lage an den neuen Kreisel; Erstellung eines Gehweges mit Asphalt und Abtrennung mit einem Grünstreifen;<br />

Neupflanzung der Allee Rekultivierung im Bereich der Auffüllung<br />

Teilprojekt 3<br />

Eigentümer:<br />

Kurzbeschrieb:<br />

Teilprojekt 4<br />

Eigentümer:<br />

Kurzbeschrieb:<br />

Neues Riedgässli<br />

<strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

Neubau ab der Werkzufahrt auf einer Länge von 435 Metern und Anschluss an das bestehende Trassee<br />

Werkzufahrt<br />

Kästli AG<br />

Anpassung der bestehenden Zufahrt in der Lage auf den neuen Kreisel<br />

51


7.3 Ver- und Entsorgung<br />

Für Details der nachfolgenden Erläuterungen wird auf den Technischen Bericht der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong><br />

Nord Erschliessung“ verwiesen.<br />

7.3.1 Strassen- und Oberflächenabwasser<br />

Das anfallende Meteorabwasser wird in den zulässigen Bereichen versickert. Ansonsten erfolgt Sammlung über<br />

die in der Bernstrasse vorhandene Strassenabwasserleitung und Ableitung in den Schwarzbach.<br />

Das Strassenabwasser von Abschnitten des neuen Riedgässlis und der Werkszufahrt wird gesammelt und der<br />

Versickerungsanlage auf dem Werksgelände zugeführt<br />

Kataster belastete Standorte (Richtplaninformationssystem)<br />

7.3.2 Schmutzabwasser<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> schliesst das Quartier Bollholz und den Weiler Kleinhöchstetten über eine neue Schmutzwasserleitung<br />

an die ARA an. Dieser Kanal verläuft bis zum geplanten Kreisel längs der Bernstrasse und danach<br />

in Richtung Kleinhöchstetten. An diese Leitung erfolgt auch der Anschluss des Schmutzwassers.<br />

7.3.3 Reinabwasser<br />

Sonstiges Reinabwasser versickert wie bisher über die Grünflächen.<br />

7.3.4 Wasserversorgung<br />

Über eine neue Ringleitung DN150 erfolgt der Anschluss des DLZ an die öffentliche Wasserversorgung. Die<br />

Löschwasserversorgung wird über eine ausreichende Anzahl an Hydranten, die in Absprache mit der Gebäudeversicherung<br />

des Kantons Bern und der Feuerwehr auf dem Gelände aufgestellt werden, gewährleistet.<br />

7.3.5 Stromversorgung<br />

Der Anschluss an das Netz der BKW-FMB AG erfolgt voraussichtlich über die bereits vorhandene Trafostation<br />

auf dem Werksgelände. Möglich ist auch die Errichtung eines neuen Übergabe¬punktes im Bereich des DLZ. Im<br />

Zuge der Massnahme kommt es zu Leitungsverlegungen, die in Absprache mit dem Netzbetreiber erfolgen.<br />

Für die Strassenbeleuchtung sind entsprechende Anschlüsse und Trasses, getrennt nach <strong>Gemeinde</strong> und Kanton,<br />

vorgesehen.<br />

52


7.3.6 Telekommunikation<br />

Für den Anschluss des DLZ werden vorhandene Leitungen und Anschlüsse genutzt und deren Trasse der neuen<br />

Situation angepasst.<br />

7.4 Rechtliches und Projektierungsstufe<br />

Die neuen Erschliessungsanlagen werden zusammen mit dem DLZ in einer gemeinsamen Überbauungsordnung<br />

(UeO) behandelt. Sie erhalten mit der Genehmigung der UeO Rechtskraft und sind anschliessend baubewilligt.<br />

Die Projektierung erfolgte auf Stufe Bauprojekt bzw. entspricht den Anforderungen eines Strassenplanes<br />

gemäss den Vorgaben des Tiefbauamtes des Kantons Bern.<br />

7.5 Dokumentation<br />

Das zur UeO gehörende Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“ behandelt die übergeordnete<br />

Erschliessung und Aussenraumgestaltung mit folgenden Dokumenten detaillierter:<br />

0 Übersichtsplan 1 : 25‘000<br />

Strassenplan<br />

1 Situation<br />

1 : 500<br />

mit Signalisation- und Markierung<br />

2 Längenprofile<br />

Bernstrasse<br />

Kleinhöchstettengässli<br />

Werkzufahrt<br />

Neues Riedgässli<br />

1 : 1‘000 / 1 : 100<br />

3 Querprofile<br />

1 : 100<br />

Bernstrasse<br />

Kleinhöchstettengässli<br />

Werkzufahrt<br />

Neues Riedgässli<br />

4 Werkleitungsplan 1 : 500<br />

5 Landerwerbsplan mit -tabelle 1 : 500<br />

53


Orientierende Unterlagen<br />

6 Technischer Bericht<br />

7 Normalprofile<br />

1 : 50<br />

Bernstrasse<br />

Kleinhöchstettengässli<br />

Werkzufahrt<br />

Neues Riedgässli<br />

8 Randabschlüsse und Kotierung 1 : 500<br />

9 Gestaltungsplan 1 : 500<br />

10 Bauphasenplan 1 : 1‘000<br />

54


8 Landschaft, Aussenraum und Aussenraumkonzept<br />

8.1 Eine Lektüre der Landschaft<br />

Die Kiesgrube der Kästli AG befindet sich im nördlichen <strong>Gemeinde</strong>gebiet von <strong>Rubigen</strong>, eingebettet zwischen dem<br />

Ortsteil Chäppeli im Süden, dem Bollholzacher im Norden, der Eisenbahnlinie Bern - Thun im Osten sowie der<br />

Kantonsstrasse im Westen.<br />

Höhenmässig liegen das Kiesabbaugebiet und das neue Dienstleistungszentrum auf einer ersten leicht geneigten<br />

Geländeterrasse oberhalb dem Aareverlauf, welche bei dem heute gestalterisch intakten Bauerndorf Kleinhöchstetten<br />

beginnt und sich bis zum Schwarzbach und zur Bahnlinie Bern – Thun im Osten fortsetzt, wo sodann ein<br />

leicht geneigter Hang über den Schattwald zum nächsten Plateau Richtung Beitenwil weiterführt.<br />

Prägende Elemente<br />

Die Zufahrt auf der Kantonsstrasse von Allmendingen über die offene Geländeterrasse hinab nach <strong>Rubigen</strong> bietet<br />

nach der Durchfahrt neben Wald und Bollholzacher eine eindrucksvolle Aussicht auf das mittlere Aaretal und die<br />

mächtigen Berner Alpen; die offene Geländesituation über die Felder links und rechts der Strasse erweitert den<br />

Blick auch hinab Richtung Kleinhöchstetten, Hunzigenau und Belpberg.<br />

55


8.2 Konzept Landschaftsgestaltung<br />

Mit der neuen Bebauung des Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe entsteht ein neuer Siedlungsrand von<br />

<strong>Rubigen</strong>, welcher nach einem klaren, zu gestaltenden Übergang zur Landschaft verlangt.<br />

Hierzu wird ein Kozept zur Landschaftsgestaltung über das gesamte Gebiet erstellt.<br />

56


1<br />

9<br />

3<br />

2<br />

3<br />

4<br />

7<br />

F<br />

G<br />

H<br />

50. 0<br />

Option Erweiterung<br />

Versickerungsanlage<br />

2<br />

5<br />

1<br />

3<br />

5<br />

7<br />

6<br />

54. 0<br />

7<br />

9<br />

9<br />

5. 0<br />

546. 0<br />

545. 0<br />

5<br />

549. 0<br />

4<br />

546. 0<br />

547. 0<br />

H<br />

C<br />

1<br />

2<br />

Hochhecke<br />

F<br />

Mögliche<br />

Einfahrt ESH<br />

A<br />

G1<br />

Hochhecke<br />

40<br />

F<br />

Mögliche Erschliessung<br />

Industrie / Gewerbe<br />

45<br />

A<br />

5. 0<br />

21<br />

Baumgruppe<br />

(grosskronig)<br />

E<br />

extensive<br />

51. 0<br />

Wiese<br />

Baumgruppe<br />

52. 0<br />

6.50 3.15 2.001.50<br />

(grosskronig)<br />

53. 0<br />

(h=ca. 80cm)<br />

Fussweg (Asphalt)<br />

Grünstreifen<br />

4<br />

(h=ca. 80cm)<br />

best. Tro toir<br />

neuer Pförtner<br />

A'<br />

51. 0<br />

A<br />

567.50<br />

567.50<br />

B<br />

50. 0<br />

705<br />

52.40<br />

6.50<br />

3.15<br />

8.3 Gestaltungsplan<br />

Für die Landschaftsgestaltung wird ein Gestaltungsplan ausgearbeitet. Die im Gestaltungsplan geplanten<br />

Massnahmen zur Landschaftsgestaltung gliedern sich in die folgend beschriebenen Teilbereiche 1 bis 4. Die<br />

Umgebung innerhalb der einzelnen Bereiche ist jeweils nach einheitlichem Konzept zu gestalten. Der Gestaltungsplan<br />

ist integrierender Bestandteil der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“.<br />

2.00<br />

1.50<br />

4.50<br />

18a<br />

Sonderabfa lverwertungs AG SOVAG<br />

Gosse<br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Peter Adolf<br />

Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />

Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Werner Fritz<br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Peter Adolf<br />

Kästli AG Bauunternehmung<br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Werner Fritz<br />

Berag Belagslieferwerk<br />

<strong>Rubigen</strong> AG<br />

KŠstli AG Bauunternehmung<br />

(1839)<br />

18 16<br />

12<br />

13<br />

16a<br />

2a<br />

11a<br />

11<br />

14<br />

547. 0<br />

5 4. 0<br />

56. 0<br />

548. 0<br />

545. 0<br />

5 4. 0<br />

58. 0<br />

50. 0<br />

51. 0<br />

546. 0<br />

52. 0<br />

59. 0<br />

57. 0<br />

50. 0<br />

549. 0<br />

548. 0<br />

547. 0<br />

58. 0<br />

547. 0<br />

548. 0<br />

57. 0<br />

D B<br />

56. 0<br />

549.00<br />

G<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

50. 0<br />

Tiefbauamt des Kantons Bern OIK I<br />

50. 0<br />

Unterirdische Bauten<br />

Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />

704.01<br />

704.01<br />

Spitzacher<br />

1a<br />

11b<br />

9b<br />

9a<br />

7a<br />

12<br />

7a<br />

9a<br />

11<br />

10<br />

5a<br />

12 10 8 6<br />

682<br />

Chäppeli<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

1333<br />

Kästli AG<br />

Bauunternehmung<br />

54. 0<br />

45a<br />

478<br />

549. 0<br />

548. 0<br />

46.02<br />

53. 0<br />

547. 0<br />

4a<br />

1<br />

592<br />

89<br />

1725<br />

1786<br />

994<br />

1740<br />

75<br />

984<br />

1468<br />

1739<br />

1<br />

1469<br />

1465<br />

1470<br />

1466<br />

1471<br />

1467<br />

1449<br />

730<br />

980<br />

628<br />

(1227)<br />

1334<br />

546. 0<br />

52. 0<br />

545. 0<br />

681<br />

(1806)<br />

(2115)<br />

(1702)<br />

991<br />

992<br />

1721<br />

886<br />

1450<br />

bestehende Baumhecke<br />

bestehende, erweiterte Retentions- und Versickerungsanlage<br />

trockenliebender Gebüsch- und Krautsaum<br />

bestehende Baumhecke<br />

bestehende Baumhecke<br />

Hochhecke<br />

Leitplanke<br />

bestehende Baumhecke<br />

Hochhecke<br />

bestehendes Tro toir<br />

bestehendes Tro toir<br />

136 PP<br />

bestehender Pförtner<br />

Scho te rasen<br />

Asphalt<br />

Te rasse<br />

13 PP<br />

Asphalt<br />

bestehendes Tro toir verschoben<br />

Gräserartige Bepflanzung<br />

Gräserartige Bepflanzung<br />

Kirschbauma lee<br />

(Versetzen Bestand)<br />

Anpassung Ast<br />

Kleinhöchste ten<br />

5 4. 0<br />

Höhe: 15 m<br />

(Dachkote: 567.50)<br />

Höhe: 15 m<br />

(Dachkote: 567.50)<br />

543. 0<br />

542. 0<br />

663.02<br />

Schneider Alfred Ernst<br />

Kanton stra se<br />

Neues Riedgä sli<br />

549. 0<br />

Schneider Alfred Ernst<br />

Kobel Armin Paul<br />

670<br />

476.01<br />

57<br />

549. 0<br />

53. 0<br />

Hochhecke<br />

551.00<br />

4.50 1.00<br />

52. 0<br />

Bodeweid<br />

N<br />

Kobel Armin Paul<br />

483<br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Peter Adolf<br />

704.02<br />

Legende<br />

Wirkungsbereich der Überbauungsordnung<br />

bestehendes Areal Kiesgrube<br />

Teilbereich 1,<br />

Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />

bestehende, erweiterte Retentions- und<br />

Versickerungsanlage<br />

Teilbereich 2,<br />

Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Böschungsflächen<br />

Teilbereich 3,<br />

Initialbegrünung mit<br />

neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Hochhecken/Gebüschen/Krautsäumen/<br />

mageren Rasen und offenen Stellen<br />

Verwendung von autochtonem Saat- und<br />

Teilbereich 4,<br />

Pflanzengut<br />

Werkzufahrt (Industrie- und Gewerbegebiet)<br />

Perimeter Baufelder A - D<br />

E Baufeld E<br />

Baum roden<br />

Bereich F für Erschliessung,<br />

Besucherparkplätze und Zweiräder<br />

Baum bestehend, zu versetzen<br />

Bereich G für oberirdische Parkierung<br />

Bereich H für Grünraum<br />

Hecke bestehend roden<br />

Parzelle 1334<br />

Zufahrt zum unterirdischen Baufeld E<br />

Realersatz Hecken<br />

Baum bestehend<br />

mindestens 230m2 gem. Art. 13 NSchV<br />

flexibel innerhalb des Perimeters zu erstellen<br />

Höhenlinien neu<br />

Projekt<br />

Baum bestehend,<br />

versetzt an neuen Standort<br />

Beleuchtung neu<br />

Lage und Anzahl hinweisend<br />

Mauer<br />

Asphalt Gehweg<br />

Baum neu Hochstamm<br />

Lage und Anzahl hinweisend<br />

Asphalt Fahrbahn<br />

Heister neu (mehrstämig)<br />

Lage und Anzahl hinweisend<br />

Betonflächen<br />

Hochhecke neu<br />

mit Krautsaum, Kleinstrukturen und Totholz<br />

Gräserartige Bepflanzung<br />

Lage und Anzahl hinweisend<br />

Grünfläche leicht humusiert<br />

trockenliebender Gebüschund<br />

Krautsaum, Kleinstrukturen und Totholz<br />

extensive Wiese<br />

Lage und Anzahl hinweisend<br />

Kanton Bern <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

Bauherrengemeinschaft Erschliessung <strong>Rubigen</strong> Nord<br />

Einwohnergemeinde<br />

<strong>Rubigen</strong><br />

Oberingenieurkreis II<br />

Tiefbauamt<br />

des Kantons Bern<br />

Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord<br />

Erschliessung<br />

Referenz Wildhecken<br />

0 m 10 m 20 m 30 m 40 m 50 m<br />

Skizze Sicht von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong><br />

Referenz Böschungsbepflanzung trockenliebende Gebüsche, Krautsäume, magere Rasen<br />

Referenz gräserartige Bepflanzung<br />

Skizze Sicht von <strong>Rubigen</strong> nach Allmendingen<br />

Schemaschnitt Strassenraum AA' 1:200


8.3.1 Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) - Übergang unbebaute Landschaft längs Kantonsstrasse<br />

Bereits seit einigen Jahren säumen Hochstammobstbäume die Strasse bis zum heutigen Anschlussbauwerk und<br />

bilden den Übergang zur unbebauten, freien Kulturlandschaft. Im Bereich der Bodenweid ist die Landschaft nach<br />

dem Abbau bereits wieder rekultiviert und topografisch im Endzustand.<br />

Die ökologisch wertvolle, bestehende Allee zur Bodenweid hin wird generell beibehalten, respektive, wo durch<br />

die neue Strassengeometrie notwendig, in naher Distanz zum Strassenrand verpflanzt. Die Blickbeziehung auf<br />

die freie Landschaft mit Kleinhöchstetten, Hunzigenau und Belpberg soll frei gehalten werden.<br />

Bodeweid<br />

Neue Ortseinfahrt mit Pförtner<br />

Der Ortseingang nach <strong>Rubigen</strong> wird durch die neue Bebauung mit einer bepflanzten Mittelinsel auf der Kantonsstrasse<br />

zu Beginn des neuen Siedlungsrandes gebildet. Die Torsituation nimmt gestalterisch das Thema der Allee<br />

mit drei Hochstammbäumen auf.<br />

Mit den bestehenden Obstbäumen zusammen wird ein deutlicher Ortseingang mit einem wirksamen Durchfahrtswiderstand<br />

gebildet.<br />

Ortseinfahrt heute<br />

8.3.2 Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli<br />

Die bestehende Allee im Kleinhöchstettengässli ist in ihrem Bestand und konzeptionell von grosser Bedeutung<br />

und soll beibehalten werden, respektive auch hier wo durch die Verlegung der Strasse notwendig verpflanzt oder<br />

ersetzt werden.<br />

Allee Kleinhöchstettengässli<br />

58


8.3.3 Teilbereich 3: Neues Riedgässli - Entlang der Kiesgrube<br />

Im Gegensatz zur Gestaltung entlang der Kantonsstrasse, wo die Begrünung mit präzisen Pflanzenformen ausformuliert<br />

wird, beruht die Begrünung auf dem Areal der Kiesgrube auf einem ökologischen, naturnahen Ansatz; Das<br />

Areal befindet sich in einem ständigen Transformationsprozess von Abbau, Umlagerung und Bodenauftrag / Rekultivierung.<br />

Die Begrünungsart entlang der Detailerschliessung Riedgässli soll hier mit einer sich verändernden<br />

standortgerechten Vegetation reagieren.<br />

Die Kästli AG berücksichtigt und fördert seit Langem bewusst nachhaltige, ökologische Kriterien in Ihrer Arbeit<br />

und Bewirtschaftung. Das ökologische Potential der trockenen, sonnigen Standorte in der Kiesgrube soll auch<br />

künftig genutzt werden, um Sukzessions- und Pionierflächen und damit ökologische Nischen für Fauna und Flora<br />

in der Kulturlandschaft zu schaffen und zu erhalten.<br />

Dementsprechend sollen einheimische Gesellschaften aus trockenliebenden Gebüschen, Kräutern und offenen<br />

Fluren an den sonnigen Hanglagen der Strassenböschungen initiiert werden und einen lockeren Abschluss und<br />

Puffer zur bereits rekultivierten Kulturlandschaft der Bodenweid (entlang dem Riedgässli) und ergänzend gegenüber<br />

der Wohnzone Chäppeli (entlang der Hubelstrasse) bilden.<br />

Charakterpflanzen die hier Verwendung finden sind etwa Felsenbirne, Wildrosen, Berberitze, Ginster, Schlehe<br />

usw. Totholz- und Losesteinhaufen und weitere Nischenflächen sollen ergänzend angelegt werden. Die Lücken<br />

und Brachflächen werden durch magere Rasen, die ihrerseits wieder einer Sukzession unterworfen sind, besetzt<br />

und bieten so vielfältige Lebensräume und einen neuen Landschaftsbereich. Eine teilweise Initialbegrünung mit<br />

Saatgut aus regionaler Herkunft (z.B. Gewinnung aus Heu der westexponierten Hänge des Naturreserevates<br />

Hechtenloch, <strong>Rubigen</strong>) wäre prüfenswert.<br />

Grünstreifen zwischen Kantonsstrasse und Neuem Riedgässli<br />

Mit dem Bau des Dienstleistungszentrums der Kästli AG und dem neuen Verlauf des Riedgässli entsteht zwischen<br />

der Kantonsstrasse und der Erschliessungsstrasse ein Grünstreifen. Funktional nimmt er das Trottoir der Kantonsstrasse<br />

auf und wirkt als Puffer (Blendschutz) zwischen den beiden Strassen.<br />

Der Grünraum reagiert auf die zukünftigen, grossräumlichen und markanten Bauten mit einer ausformulierten Gestaltung:<br />

massstabsgerechte grosskronige Hochstammbäume in Zweier- und Dreiergruppen und als Blendschutz<br />

59


zwischen den beiden Strassen eine präzise Ziergräserbepflanzung aus Arten mit gartenkulturellem Hintergrund.<br />

Durch die lückige Anordnung der Bäume ist ein bewusster Sichtbezug zur zukünftigen Bebauung möglich. Dieser<br />

Vegetationstypus soll konzeptionell entlang der Industriezone Chäppeli bis zum bestehenden Wohngebiet weitergeführt<br />

werden und gibt dem neuen Siedlungsrand zur Strasse hin ein eigenständiges selbstbewusstes Gesicht.<br />

567.50<br />

B<br />

Höhe: 15 m<br />

(Dachkote: 567.50)<br />

543.00<br />

542.00<br />

Kantonsstrasse<br />

Neues Riedgässli<br />

552.40<br />

4.50 1.00<br />

4.50<br />

1.50<br />

2.00<br />

3.15<br />

6.50<br />

S<br />

S<br />

8.3.4 Teilbereich 4: Werkzufahrt (Kästli Gruppe)<br />

Nach dem Bau der Zufahrt wird die Böschung entlang dem Gebiet Chäppeli wiederhergestellt und extensiv begrünt.<br />

8.3.5 Vorbereich Dienstleistungszentrum Kästli<br />

Der Vorbereich des DLZ zwischen den einzelnen Baufeldern und der Erschliessungsstrasse Riedgässli besitzt<br />

einen öffentlichen Charakter. Der Aussenraum soll eine angemessene Umgebungsgestaltung in klarer Formensprache<br />

erhalten, welche auf die Ausgestaltung der Fassaden, des charakteristischen Büroturms und dem Grünstreifen<br />

zwischen Kantonsstrasse und Riedgässli abgestimmt ist und mit ihnen zusammen zu einer Adressbildung<br />

und Identitätsstiftung beiträgt.<br />

Der Ankunftsbereich für Besucher befindet sich auf der südöstlichen Seite des Baufeldes B. Die Gestaltung ist<br />

60


epräsentativ; ein Grünflächenteppich mit locker angeordneten Heister- oder Hochstammbäumen bindet die Zufahrt<br />

und die Besucherparkierung in die Umgebung ein. Ein Grünstreifen, welcher durch Zufahrten unterbrochen<br />

werden kann, soll als schmales Band entlang des Riedgässli weitergeführt werden (Bereich Baufeld D – unterirdische<br />

Bauten).<br />

Die Bebauung auf dem Baufeld D wird erst in der zweiten Etappe realisiert. Eine mögliche Parkierungsanlage für<br />

Angestellte soll mit mittelkronigen Laubbäumen oder grossen Heisterpflanzungen bestückt werden. Die Parkierungsfläche<br />

soll, sofern zulässig und technisch machbar, versickerungsfähig und extensiv begrünt werden (Rasengittersteine,<br />

Schotterrasen, u.A.). Die Hartflächen sowie die Vorbereiche um die Bauten sollen mit wenigen,<br />

schlichten Materialien ausgebildet werden.<br />

Die Stirnseite der Werkhofbauten (Bereich H) solle als Abschluss und zur Fangung der Böschungen mit trockenverträglichen,<br />

artenreichen Hochhecken und Krautsäumen begrünt werden. Diese dienen zugleich als Realersatz<br />

für die zu rodende Hecke der Parzelle 1334. Weitere Inselflächen sollen extensiv mit einer Magerwiese,<br />

begrünt werden.<br />

61


9 Auswirkungen auf die Umwelt<br />

704.01<br />

Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />

9.1 Anwendung der Grundsätze zur Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen gemäss Kant. Richtplan<br />

Fruchtfolgeflächen (FFF) sind besonders wertvolle Teile des für die landwirtschaftliche Nutzung geeigneten<br />

Kulturlandes der Schweiz. Da Fruchtfolgeflächen für bodenveränderte Nutzungen nur sehr zurückhaltend beansprucht<br />

werden dürfen, werden im Richtplan des Kanton Berns im Massnahmenblatt A_06 Grundsätze festlegt,<br />

die erfüllt sein müssen, um Fruchfolgeflächen anderen Zonen als der Landwirtschaftszone zuzuordnen.<br />

Die zentrale Forderung im Umgang mit Fruchtfolgeflächen besteht darin, dass Fruchtfolgeflächen durch bodenverändernde<br />

Nutzungen nur beansprucht werden können, wenn Alternativen geprüft werden und eine sorgfältige<br />

Interessenabwägung vorgenommen wird. Für Nutzungen, welche nicht im übergeordneten Interesse stehen oder<br />

der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe dienen, dürfen Fruchtfolgeflächen in der Regel nur beansprucht werden,<br />

wenn sie erhöhten Ansprüchen genügen.<br />

Damit die korrekte Anwendung der geltenden Grundsätze zweckmässig beurteilt werden kann, wird mit der Darstellung<br />

der Interessenabwägung im nachfolgenden Kapitel nachvollziehbar aufgezeigt, dass im Planungsprozess<br />

der Schonung von Fruchtfolgeflächen das nötige Gewicht beigemessen wird.<br />

Das Kiesabbaugebiet (Standort DLZ) in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> ist teilweise von Fruchtfolgeflächen in Abbauzone<br />

(FFF) betroffen.<br />

Auf der Teilparzelle 704 soll der bestehende Werkstandort der Kästli Gruppe mit Werkhof sowie dazugehörigen<br />

zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen erweitert werden (vgl. Skizze linke Seite - Perimeter<br />

gelbe Linie). Es entsteht das neue Dienstleistungszentrum (DLZ) der Kästli Gruppe. Die bodenverändernde Nutzung<br />

besteht in erster Linie aus einer Erweiterung des bestehenden Werkstandortes.<br />

Es sind ca. 6‘770 m 2 Fruchtfolgefläche in Abbauzonen betroffen.<br />

62


9.2 Abwägung zur Neueinzonung nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5)<br />

Grundsatz 1: Fruchtfolgequalität<br />

Wird bei einer beanspruchten Fläche die Fruchtfolgeflächen-Qualität bestritten, ist zu prüfen, ob die im kantonalen<br />

Inventar eingetragene Fruchtfolgefläche tatsächlich die Qualität von Fruchtfolgeflächen aufweist.<br />

Fazit: Die Fruchtfolgeflächen-Qualität wird bestritten. Ein bodenkundliches Fachgutachten über die betroffenen<br />

Fruchtfolgeflächen kommt zu folgendem Schluss (siehe Anhang H: Fachgutachten Fruchtfolgefläche Geotest vom<br />

20. Juni 2013).<br />

Die Untersungsfläche als zusammenhängende und begrünte Fläche innerhalb der UeO <strong>Rubigen</strong> Nord ist gemäss<br />

den massgebenden FFF-Kriterien des Kantons Bern keine FFF. Folgende Befunde begründen ein eindeutiges<br />

Ergebnis:<br />

• Erfassung der wichtigsten Bodeneinheiten durch drei Bodenprofilaufnahmen,<br />

• Flächen-Verifkation der Bodenprofilergebnisse mit Handbohrungen,<br />

• Auskunft und Unterlagen des Auftraggebers bezüglich der bautechnischen Geschichte der Untersuchungsfläche<br />

Infolge der Wichtigkeit der Standortwahl zur Realisierung des DLZ wird nachfolgend die Abwägung zu Neueinzonungen,<br />

nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Fruchtfolgeflächen schonen), aufgeführt.<br />

63


Standort 3: Kiesabbau<br />

Grundsatz 2: Prüfung alternative Standorte<br />

Es ist zu prüfen, ob für die bodenverändernde Nutzung Alternativen bestehen. Fruchtfolgeflächen dürfen nur<br />

beansprucht werden, wenn gestützt auf eine sachbezogene Interessenabwägung keine besseren Alternativen<br />

vorhanden sind. Die Interessenabwägung ist in einem Bericht offenzulegen (i.d.R. Bericht nach Art. 47 RPV).<br />

Standort 1: KMU<br />

Standortevaluation innerhalb der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong><br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Stand: Genehmigungsexemplar vom 3. Juli 2012) bildet die<br />

Grundlage für alle strategischen raumrelevanten Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden<br />

und Verwaltung bindend.<br />

Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen und bezeichnet drei Standorte<br />

für „Siedlungsentwicklungsgebiete für Arbeitsnutzungen“:<br />

• 1. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - KMU (bestehend)<br />

• 2. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Hunzigenau: Schwerpunkt Gewerbe und Industrie<br />

• 3. Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Kiesabbau: Schwerpunkt Gewerbe und Industrie<br />

Standort 2: Hunzigenau<br />

Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Ausserhalb der bezeichneten Standorte sind gemäss Richtplan keine Arbeitsnutzungen zugelassen, daher erübrigt<br />

sich eine weitergehende Standortsuche.<br />

Der Standort 1 eignet sich nur für Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit dem Schwerpunkt Dienstleistung und<br />

stillem Gewerbe. Gemäss Richtplan soll am Standort 1 eine massvolle Weiterentwicklung unter Berücksichtigung<br />

der Siedlungsbegrenzung und der benachbarten Wohngebiete erfolgen. Die Entwicklung erfolgt hauptsächlich<br />

arealintern und wird nicht auf Wohngebiete ausgedehnt. Der Standort 1 eignet sich daher nicht für das geplante<br />

Vorhaben der Kästli Gruppe. Nutzungen wie Werkhof und Werkstätte sind innerhalb eines Wohngebiets nicht<br />

sinnvoll, zudem fehlen Entwicklungsmöglichkeiten für grössere Bauvorhaben.<br />

Der Standort 2 Hunzigenau bezeichnet einen Entwicklungsschwerpunkt für Gewerbe und Industrienutzungen und<br />

liegt gut Erschlossen in unmittelbarer Nähe zur Autobahn. Auf diesem Gebiet liegt zur Zeit eine Überbauungsordnung<br />

vor. Aufgrund der Grösse der Fläche, dem direkten Anschluss an die Autobahn und der Lage ausserhalb<br />

des Siedlungsgebiets, eignet sich dieser Standort grundsätzlich für das geplante Vorhaben DLZ der Kästli Gruppe.<br />

Die Fläche ist nicht von Fruchtfolgefläche betroffen. Für den Standort 2 fehlt jedoch der Standortbezug zum<br />

Kiesabbaugebiet.<br />

64


Standort 3: Kiesabbau<br />

Die Kästli Gruppe betreibt seit 55 Jahren beim Standort 3 Kiesabbau. Der Standort 3 liegt auf der gegenüberliegenden<br />

Seite des Dorfes beim nördlichen Dorfeingang.<br />

Standort 2: Hunzigenau<br />

Standort 1: KMU<br />

Ausschnitt Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Das Vorhaben des neuen Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe ist standortgebunden und stellt eine Ergänzung<br />

zur ansässigen Betriebsstruktur dar. Der bestehende Werkstandort wird mit Werkhof und Werkstätte sowie<br />

dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen erweitert.<br />

Mit dem Bau des DLZ wird der neue Hauptsitz der Kästli Gruppe in <strong>Rubigen</strong> konsolidiert und es werden betriebliche<br />

und personelle Abläufe zusammengefasst und optimiert. Die im Zusammenhang mit der Produktion von<br />

Baumaterialien, von Aufbereitungs- und Recyclinganlagen, dem Kiesabbau sowie der Verteilung der abgebauten<br />

Materialien anfallenden logistischen Tätigkeiten werden gebündelt. Das geplante DLZ wird ebenfalls - zusammen<br />

mit der neuen Erschliessung mit Kreisel - den nordseitigen Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong> aufwerten.<br />

Für das bestehende Industriegebiet wurde am 3. August 2012 die Anpassung und Erweiterung des Kiesabbaugebeites<br />

<strong>Rubigen</strong> im Berich Rütiweid in der regionalen Richtplanung Abbau, Deponie, Transporte genehmigt.<br />

Es handelt sich dabei um einen wichtigen Stützpunkt für die längerfristige Ver- und Entsorgung der Region. Das<br />

geplante DLZ liegt in der bewilligten Abbaufläche und in unmittelbarer Nähe zum Kieswerk und den weiteren in<br />

Zusammenhang mit dem Kiesabbau genutzten Gebäuden. Mit der neuen Erschliessung kann eine heute nicht<br />

optimale Situation massgeblich verbessert und für alle Verkehrsteilnehmenden entschärft werden. Durch die<br />

begleitenden Massnahmen im Bereich Landschaft können auch diesbezüglich Verbesserung gegenüber der heutigen<br />

Situation geschaffen werden.<br />

65


Standort 3: Kiesabbau<br />

Bestehendes,<br />

vom geplanten<br />

DLZ aus betreutes<br />

Arbeitsgebiet am<br />

Standort 2<br />

Standort 2: Hunzigenau<br />

Standort 1: KMU<br />

2.7 km zusätzlich<br />

notwendige Wegstrecke,<br />

um vom Standort<br />

2 das Arbeitsgebiet<br />

beim Standort 3 zu<br />

erreichen<br />

Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />

Beurteilung der Standorte 1-3<br />

Aufgrund der Lage und Grösse eignet sich der Standort 1 für das geplante DLZ nicht.<br />

Der Standort 2 in der Hunzigenau würde aufgrund der weit auseinander liegenden Standorte 2 und 3 (Kiesabbaugebiet<br />

und Hunzigenau) eine zusätzliche Anzahl LKW-Fahrten durchs verkehrsberuhigte Dorfzentrum von<br />

<strong>Rubigen</strong> generieren. Die im Zusammenhang mit dem neuen DLZ in die Wege geleiteten Bemühungen zur Optimierung<br />

und Koordinierung von Baumaschinen- und Materialtransporten würde massiv in Frage gestellt. Aufgrund<br />

des fehlenden Standortbezugs zum Kiesabbaugebiet und den Auswirkungen bezüglich Verkehr eignet sich der<br />

Standort 2 für das geplante DLZ nicht.<br />

Der Standort 3 liegt in einer bewilligten Abbaufläche und in unmittelbarer Nähe zum Kieswerk und den weiteren in<br />

Zusammenhang mit dem Kiesabbau genutzten Gebäuden. Mit der Erweiterung des Werkstandortes entsteht aus<br />

regionaler Sicht eine Stärkung des bestehenden Standortes (das Vorhaben stimmt mit der regionalen Richtplanung<br />

überein). Mit der neuen Erschliessung wird die Erschliessungs- und Verkehrsituation verbessert. Der Standort<br />

3 liegt innerhalb des im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bezeichneten Siedlungsentwicklungsgebiets<br />

Arbeiten - Schwerpunkt Kiesabbau (das Vorhaben stimmt mit der kommunalen Richtplanung überein).<br />

Fazit: Für die bodenveränderte Nutzung resp. für die Erweiterung des bestehenden Werkstandortes mit Werkhof<br />

und Werkstätte sowie dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen eignet sich der<br />

Standort 3 innerhalb der <strong>Gemeinde</strong> am besten. Es bestehen keine Altervativen (Standorte).<br />

66


670<br />

Hüsiacher<br />

703<br />

Eichmatt<br />

Legende<br />

Industrie- und Gewerbezone<br />

Wohnquartier Schwarzbachstrasse<br />

neue Bauzone DLZ (Teilparzelle 704)<br />

Erweiterung neue Bauzone<br />

Siedlungsabschluss / Siedlungsbegrenzung<br />

Grünraum<br />

Werkzufahrt<br />

Bernstrasse<br />

Bahnlinie<br />

Standortevatluation innerhalb Standort 3: Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten<br />

Die Standortevaluation innerhalb des favorisierten Standortes 3 wurde gemäss Kapitel 4.2 durchgeführt. Aus den<br />

Vorzügen der verschiedenen Varianten kristallisierte sich eine Bestvariante heraus. Diese sieht eine Einzonung<br />

nordwestlich der bestehenden Industrie- und Gewerbezone sowie des Gebiets Chäppeli, direkt an der Bernstrasse,<br />

vor. Erweiterungen können in nordöstlicher Richtung bis zur Bahnlinie und in südwestlicher Richtung im Gebiet<br />

Chäppeli realisiert werden. Mit der Bestvariante wird insbesondere der Nutzungskonflikt Industrienutzung/<br />

Wohnnutzung entschärft (Puffer Chäppeli).<br />

Die Bestvariante bringt folgende Vorteile:<br />

• städtebauliche Verträglichkeit mit grossmassstäblichen Industriebauten neben Wohnbauten gegeben<br />

(Puffer Chäppeli)<br />

• langfristig klar definierter Siedlungsabschluss<br />

• keine Nutzungskonflikte Industrie/Wohnen (Lärm, Luft, Verkehr usw.)<br />

• gute und direkte Erschliessung ab Bernstrasse (kurze Wege)<br />

• Dienstleistungsnutzung direkt bei Ein- und Ausfahrt Kiesgrube<br />

• unterirdische Parkierung möglich (rückseitige Parkierung)<br />

• Fläche liegt nur teilweise in Fruchtfolgefläche<br />

• Fläche liegt nicht im archäologischen Schutzgebiet<br />

• Dinstleistungs- und Büronutzung nicht in Industriezone (hohe Qualität Arbeitsplätze)<br />

• klare Nutzungstrennung möglich (Dienstleistung Eingang Kiesgrube, Industrienutzung rückwärtig)<br />

• schonungsvolle bauliche Entwicklung resp. Etappierung in südöstlicher Richtung im Gebiet „Chäppeli“<br />

möglich (keine reine Industrienutzung)<br />

Fazit: Für die bodenveränderte Nutzung resp. für die Erweiterung des bestehenden Werkstandortes mit Werkhof<br />

und Werkstätte sowie dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs- und Büronutzungen eignet sich die<br />

Teilparzelle 704 innerhalb des im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bezeichneten Siedlungsentwicklungsgebiet<br />

Arbeiten - Kiesabbu am besten. Es bestehen keine besseren Alternativen (Standorte).<br />

67


Grundsatz 3 (1. Teil): Nutzungsinteresse<br />

Die bodenverändernde Nutzung<br />

a) liegt entweder in einem übergeordneten Interesse oder dient der Erfüllung einer öffentlichen Aufgabe<br />

Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />

und Büronutzungen) liegt in einem übergeordneten Interesse. Das Gebiet Rütiweid (Standort 3) ist im<br />

Teilrichtplan ADT der Region Aaretal (Stand: Genehmigungsexemplar 9. Dezember 2008) als Abbaustandort für<br />

die Kiesversorgung festgehalten und liegt in rechtskäftigen Zonenplan der <strong>Gemeinde</strong> in einer Abbau- und Ablagerungszone.<br />

Nördlich angrenzend der Rütiweid, im sog. Eichholz, sind auf einer Fläche von ca. 5.1 ha bereits zusätzlich Kiesvorkommen<br />

zum Abbau bewilligt. Die Kästli Gruppe plant zur Sicherung von zusätzlichen Kiesreserven für ihr<br />

Kies- und Betonwerk in <strong>Rubigen</strong> die Erweiterung der Kiesentnahme im angrenzenden, ostseitig der SBB-Bahnlinie<br />

liegenden Gebiet Rütiweid. Der Standort ist in zwei Teilbereiche A und B gegliedert. Teil A ist als Festsetzung,<br />

Teil B als Zwischenergebnis geführt. Für den Gebietsteil B besteht für die Kiesnutzung noch Abstimmungsbedarf.<br />

Mit der aktuellen Änderung und Ergänzung des Regionalen Richtplans ADT wird der Perimeter des Abbaugebiets<br />

überarbeitet und angepasst.<br />

Fazit: Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />

und Büronutzungen) liegt in einem übergeordneten Interesse - private Nutzung für Abbau- / Deponiestandort<br />

- und wird im überkommunalen Teilreichtplan ADT der Region Aaretal dokumentiert. Aus regionaler<br />

Sicht entsteht eine Stärkung des bestehenden (Kiesabbau) Standortes.<br />

Grundsatz 3 (2. Teil): Nutzungsinteresse<br />

Die bodenverändernde Nutzung<br />

b) oder gewährleistet – im Falle einer privaten Nutzung in <strong>Gemeinde</strong>n, welche gemäss Massnahmeblatt A_01<br />

einen Bauzonenbedarf von mehr als 0.5 ha aufweisen – eine qualifiziert haushälterische Bodennutzung.<br />

Der Standort 3 Kiesabbau resp. das neue DLZ der Kästli Gruppe liegt in der Nähe des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse<br />

D/E für Arbeitsnutzungen. Die Distanz zum Perimeter beträgt 180 m.<br />

68


Die Fläche der neuen Parzelle DLZ beträgt gemäss Landerwerbsplan insgesamt 16‘450 m 2 . Aufgrund der in der<br />

UeO definierten baupolizeilichen Masse hat in der 1. Etappe eine Geschossfläche oberirdisch (GFo) von 9‘400 m 2<br />

zugelassen. Dies ergibt eine Geschossflächenziffer oberirdisch (GFZo) von 0.6. In der 2. Etappe ist insgesamt eine<br />

GFo vom 14‘200 m 2 zugelassen. Dies ergibt eine GFZo von 0.9.<br />

Verkehrstechnische Erschliessungsbauten inkl. neuem Kreisel und Neubebauung entlang der Bernstrasse werden<br />

gesamthaft und koordiniert geplant. Der nordseitige Dorfeingang von <strong>Rubigen</strong> wird neu bebaut resp. neu<br />

definiert. Mit der Überbauungsordnung wird eine Mindestdichte resp. eine haushälterische Nutzung des Bodens<br />

sichergestellt.<br />

Obwohl nicht mehr als 1ha zusammenhängende FFF beansprucht wird, wird die Umsetzung mit der Überbauungsordnung<br />

„<strong>Rubigen</strong> Nord“ sichergestellt.<br />

Fazit: Die bodenverändernde Nutzung (Erweiterung Werkstandort mit dazugehörigen zweckgebundenen Dienstleistungs-<br />

und Büronutzungen) grenzt an die Erschliessungsgüteklasse D/E. Die Umsetzung des Bauvorhabens<br />

stellt mit der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ mit einer GFZo von 0.9 eine dichte Bebauung resp. eine qualifizierte,<br />

haushälterische Bodennutzung sicher.<br />

Grundsatz 4: Fruchtfolgeflächen Beanspruchung<br />

Grundsätzlich sollen Fruchtfolgeflächen nicht vorübergehend beansprucht werden. Kann dies nicht vermieden<br />

werden, ist die Rückführbarkeit sicherzustellen. Für die Anrechenbarkeit der rückführbaren Fruchtfolgeflächen<br />

gelten die Vorgaben der Vollzugshilfe 2006 des Bundes.<br />

Fazit: Das betroffene Gebiet dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />

Grundsatz 5: Ersatzstandort und Verwendung des Bodens<br />

Bei der irreversiblen Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen sind die Möglichkeiten für den Ersatz und die Verwertung<br />

des Bodens auszuschöpfen. Insbesondere ist bei grossen Anlagen zu prüfen, ob Teile der Anlage als<br />

69


Fruchtfolgeflächen erhalten werden können und ob der Bodenaushub für die Aufwertung von degradierten landwirtschaftlichen<br />

Flächen verwertet werden kann.<br />

Chäppeli<br />

Ausschnitt Richtplaninformationssystem - FFF<br />

Der Kanton prüft im Rahmen eines Projektes für das ganze Kantonsgebiet, ob zusätzliche Flächen in das Inventar<br />

der Fruchtfolgeflächen aufgenommen werden können. Die zusätzlichen Flächen werden dann zu gegebener Zeit<br />

in das Inventar der Fruchtfolgeflächen integriert. So lange diese Arbeiten laufen, besteht kein Bedarf, dass bei<br />

Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen Ersatzflächen gesucht werden (siehe Grundsätze für den Umgang mit<br />

Fruchtfolgeflächen; Erläuterungen zum Massnahmenblatt A_06 des Kantonalen Richtplan; Arbeitshilfe; Amt für<br />

<strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung des Kantons Bern; Juni 2011).<br />

Die betroffene Fruchtfolgefläche in Abbauzone von 6‘770 m 2 könnte im Gebiet Chäppeli fast vollständig kompensiert<br />

werden. Hier liegt zwischen der Bauzone und dem Inventar Furchtfolgeflächen ein Gebiet mit 6‘300 m 2 , das<br />

als Kompensation herangezogen werden könnte.<br />

Die potenzielle Kompensationsfläche liegt jedoch im Siedlungsentwicklungsgebiet Arbeiten - Kiesabbau (gemäss<br />

Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“) und ist das einzige Gebiet in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong>, welche nicht in<br />

der Fruchtfolgefläche liegt resp. in Zukunft für die Realisierung von Projekten zur Verfügung steht. Die potenziell<br />

Kompensationsfläche wird zudem mit den neuen Erschliessungsanlagen neu direkt erschlossen.<br />

Fazit: Aus raumplanerischer Sicht macht es keinen Sinn, die betroffenen Fruchtfolgeflächen im Gebiet „Chäppeli“<br />

zu kompensieren (langfristiges Siedlungsgebiet, im Richtplan bezeichnet, direkt erschlossen). In der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Rubigen</strong> bestehen keine Alternativstandorte (Kompensationsflächen).<br />

Durch die neue Linienführung der Erschliessung des Kiesabbaugebiets kann durch Arrondierungen des Inventars<br />

Fruchtfolgeflächen eine Fläche von 3‘037 m 2 kompensiert werden. Mit dieser Teilkompensation der benötigten<br />

Fläche von 6‘770 m 2 verbleibt noch eine Beanspruchung von 3‘733 m 2 des Inventars Fruchtfolgeflächen.<br />

Inventar Fruchtfolgeflächen<br />

beanspruchte Fruchtfolgeflächen<br />

Kompensation Fruchtfolgeflächen<br />

70


8.00<br />

3.15<br />

A<br />

A'<br />

552.00<br />

Mögliche<br />

Einfahrt ESH<br />

549.00<br />

9.3 Humusdeponie<br />

Die bestehende Humusdeponie wird im Zusammenhang mit dem Bau des DLZ und der dazu gehörenden Erschliessung<br />

aufgehoben (siehe Kapitel 11).<br />

550.00<br />

557.00<br />

551.00<br />

556.00<br />

552.00<br />

Hochhecke<br />

bestehende Hecke zu roden 230m2<br />

Realersatz mindestens 230m2<br />

gem. Art. 13 NSchV<br />

(Die Ersatzflächen befinden sich<br />

ausserhalb eines Feuerbrandschutzperimeters.)<br />

Hinweise<br />

Geltungsbereich der Überbauungsordnung<br />

Perimeter Baufelder A - D<br />

Einwohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />

547.00<br />

Dornensträucher mind. 50%<br />

- Rosa arvensis, canina, glauca, majalis<br />

weitere:<br />

- Amelanchier ovalis<br />

- Berberis vulgaris<br />

- Colutea arborescens<br />

- Cornus mas<br />

- Cytisus decumbens<br />

- Ligustrum vulgare<br />

- Lonicera xylosteum<br />

- Prunus mahaleb<br />

- Prunus spinosa<br />

- Rhamnus catharticus<br />

- Sorbus torminalis<br />

N<br />

C Höhe: 10 m (Dachkote: 562.50)<br />

A Höhe: 15 m (Dachkote: 567.50)<br />

546.00<br />

B<br />

Höhe: 25.50 bis 29.00 m<br />

(Dachkote: 578.00)<br />

704.01<br />

Erbengemeinschaft<br />

Schneider Peter Adolf<br />

D<br />

Unterirdische Bauten<br />

Hochhecke<br />

G1<br />

Hochhecke<br />

N<br />

546.00<br />

547.00<br />

545.00<br />

548.00<br />

9.4 Hecken<br />

Im Bereich des geplanten Bauvorhaben DLZ und dessen Erschliessung mit dem Neuen Riedgässli befindet sich<br />

heute eine Hecke. Mit der Realisierung des Strassenprojekts für die Erschliessung des Dienstleistungszentrums<br />

der Kästli Gruppe muss die Hecke am bisherigen Standort auf der Parzelle 1334 beseitigt und an einem neuen Ort<br />

ersetzt werden. Das Bauvorhaben DLZ ist standortgebunden (bestehendes Kiesabbaugebiet) und die Detailerschliessung<br />

steht im öffentlichen Interesse (Riedgässli, <strong>Gemeinde</strong>strasse).<br />

1333<br />

555.00<br />

extensive<br />

Wiese<br />

Baumgruppe<br />

(grosskronig)<br />

554.00<br />

neuer Pförtner<br />

553.00<br />

D<br />

Grünstreifen<br />

Unterirdische Bauten<br />

Ausschnitt Plan Heckenrodungsgesuch<br />

Kästli AG<br />

Bauunternehmung<br />

Gräserartige Bepflanzung<br />

(h=ca. 80cm)<br />

1334<br />

Fussweg (Asphalt)<br />

G2<br />

6.50 2.00 1.50<br />

551.00<br />

550.00<br />

wohnergemeinde <strong>Rubigen</strong><br />

Baumgruppe<br />

(grosskronig)<br />

550.00<br />

Gräserartige B<br />

(h=ca. 80cm)<br />

Hecken und Feldgehö lze sind wertvolle Elemente in unserer Kulturlandschaft und sind im Kanton Bern geschützt,<br />

gemäss Art. 27 NSchG (Naturschutzgesetz). Entsprechend der Ersatzpflicht nach Art. 13, Abs. b NSchV wird der<br />

Realersatz im zukünftigen Grünstreifen innerhalb des im Plan Heckenrodungsgesuch definierten Perimeters in<br />

gleichwertiger Qualität und im Umfang der mindestens zu rodenden Fläche bereitgestellt. Der Ersatzstandort<br />

ist im Plan des Heckenrodungsgesuchs sowie im Gestaltungsplan ersichtlich (siehe Anhang G: Unterlagen zu<br />

Heckenrodungsgesuch).<br />

Dem Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland wurde im März 2013 ein Heckenrodungsgesuch eingereicht. Das<br />

Gesuch wurde am 7. Mai 2013 mit Auflagen bewilligt.<br />

9.5 Erschliessung ÖV<br />

9.5.1 Versuchsbetrieb Verlängerung Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong><br />

Die <strong>Gemeinde</strong>n Allmendingen und <strong>Rubigen</strong> äusserten im Herbst 2007 den Wunsch eine Busverbindung Allmendingen<br />

- <strong>Rubigen</strong> zu prüfen. Eine solche Verbindung bestand bis vor ca. 10 Jahren. Auslöser für den Prüf-Wunsch<br />

war vor allem die Überlastung der S-Bahn-Linie S1 zu den morgendlichen und abendlichen Spitzenzeiten.<br />

Im Januar 2008 wurden morgens ab Münsingen zwei zusätzliche S-Bahn-Kurse eingeführt (Mo-Fr 6.51h und<br />

7.21h). Die Situation hat sich dadurch gebessert, ist teilweise aber weiterhin unbefriedigend. Für die Verbindung<br />

71


Allmendingen - <strong>Rubigen</strong> kommt vor allem die Verlängerung der Linie 40, die heute vom Kappelisacker über Bern<br />

Nord bis Allmendingen führt, in Frage.<br />

Es sollte aber auch geprüft werden, ob allenfalls die Linie 44 besser geeignet wäre, den Abschnitt Allmendingen<br />

- <strong>Rubigen</strong> zu erschliessen. Die Linie 44 führt heute von Bolligen, Bahnhof bis Gümligen, Sonnenfeld. Münsingen<br />

wünschte zudem wenn möglich eine Verlängerung nicht bloss bis <strong>Rubigen</strong> sondern bis Münsingen.<br />

Eine Studie der Regionalen Verkehrskonferenz Bern-Mittelland kommt zum Schluss, dass ein Versuchsbetrieb<br />

einer Verlängerung nur bis <strong>Rubigen</strong> ab Dezember 2012, wenn voraussichtlich die geplanten Nutzungen im Gümligenfeld<br />

realisiert und die Sanierung der Autobahnausfahrt Muri erfolgt ist, zweckmässig ist.<br />

Mit der Verlängerung der Buslinie 40 von Allmendingen nach <strong>Rubigen</strong> können der Weiler „Kleinhöchstetten“,<br />

die Quartiere „Bollholz“ und „Chäppeli“ sowie das Arbeitsplatzgebiet in der Kiesgrube erschlossen werden. Die<br />

S-Bahn-Linie S1 wird entlastet.<br />

Die Koordination und Fertigstellung des Wankdorfplatzes sowie die entsprechende Fahrplananpassung führten<br />

zu Verzögerungen.<br />

Obwohl die Linienführung grundsätzlich topologisch Sinn macht, wurde der Versuchsbetrieb bis heute nicht umgesetzt,<br />

da aus Sicht des Kantons Bern das Kosten/Nutzen-Verhältnis nicht gegeben ist. Für die Erweiterung der<br />

Linie 40 von Allmendigen bis <strong>Rubigen</strong> ist ein zusätzliches Fahrzeug notwendig.<br />

Im Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) ist keine neue Buslinie enthalten.<br />

Um die Verlängerung der Linie von Allmendingen doch noch zu testen, muss die Regionalkonferenz Bern-Mittelland<br />

den Versuchsbetrieb in das Angebotskonzept aufnehmen. Es dient als Grundlage für den Angebotsbeschluss<br />

in den Jahren 2014 bis 2017.<br />

72


9.5.2 ÖV-Güteklasse<br />

Das Kiesabbaugebiet resp. der neuen Standort des DLZ liegt im nördlichen Gebiet von <strong>Rubigen</strong>, direkt an der<br />

Bernstrasse. Es soll mit einer Überbauungsordnung eine Fläche von 16`450 m 2 eingezont werden. Das DLZ der<br />

Kästli Gruppe liegt ausserhalb des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse EGK D (Anriss 750 m-Ring). Die Distanz<br />

der Erschliessung des DLZ zum 750 m-Ring beträgt rund 180 m.<br />

Gemäss Kantonalem Richtplan Massnahmenblatt A_05 müssen Neueinzonungen (regionale Arbeitszone) für Arbeitsnutzung<br />

grösser als 1 ha der Erschliessungsgüteglasse EGK D/E genügen.<br />

ÖV-Güteklasse D (Ausschnitt Richtplan Informationssystem)<br />

Die genauen Anforderungen an die Erschliessungsgüteklasse bei Standorten mit EGK D/E hängen von der Arbeitsplatzdichte,<br />

von der bestehenden Erschliessungsgüte und vom Nutzungsprofil der betroffenen Gebiete ab.<br />

Arbeitsplatzdichte:<br />

Die Kästli Gruppe betriebt seit 55 Jahren einen Standort in <strong>Rubigen</strong>. Die Projektidee der Kästli Gruppe ist, die verschiedenen,<br />

zum Teil in die Jahre gekommenen Firmenstandorte soweit wie möglich und sinnvoll zusammen zu<br />

legen und in <strong>Rubigen</strong> ein neues Dienstleistungszentrum, den zukünftigen Hauptsitz der Kästli Gruppe, zu erstellen.<br />

Dies in erster Linie wegen der bereits vorhandenen Infrastrukturen und der langfristigen Zukunftsplanung bei der<br />

Kiesgewinnung. Zudem sind beim Standort <strong>Rubigen</strong> die künftigen Werkstätten nahe beim Verbraucher, Werkhof<br />

und Maschinen sind zentral gelegen und ohne unnötige Leerläufe disponierbar und die Kommunikationswege<br />

werden kurz.<br />

In erster Linie erfolgt eine Erweiterung des bestehenden Betriebs der Kästli Gruppe in <strong>Rubigen</strong> und nicht eine<br />

Neuansiedlung eines arbeitsplatzintensiven resp. arbeitsdichten Betriebs. Die Erweiterung erfolgt, damit die<br />

Kästli Gruppe rasch und flexibel auf neue Entwicklungen reagieren kann, da die Erneuerungszyklen in Wirtschaft<br />

und Industrie immer kürzer werden.<br />

In den Überbauungsvorschriften zur Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ werden Zweck sowie Art und Mass<br />

der Nutzung bewusst eingeschränkt, damit keine Arbeitsplatzintensiven Nutzungen erstellt werden können.<br />

So bezweckt die UeO die Erstellung einer neuen Haupterschliessung für die Industrie- und Gewerbezone im<br />

Bereich des Kiesabbaugebiets <strong>Rubigen</strong> sowie die etappierte Erstellung eines Dienstleistungszentrums der Unter-<br />

73


nehmen der Kästli Gruppe. Somit entstehen mit der Einzonung einerseits keine arbeitsplatzintensiven Bereiche<br />

und andererseits wird das Nutzungsprofil so gewählt, dass ausschliesslich Arbeitsplätze in Zusammenhang mit<br />

der Kästli Gruppe resp. dem an den Standort gebundenen Kiesabbaugewerbe geschaffen werden. Eine generelle<br />

Öffnung für die Ansiedlung weiterer Firmen und Arbeitsplätze wird bewusst nicht zugelassen.<br />

Nutzungsmass:<br />

Die Realisierung des DLZ wird etappiert geplant. Dabei wird zwischen zwei Etappen unterschieden:<br />

• 1. Etappe (ca. ab Jahr 2015)<br />

• 2. Etappe (Erweiterungsetappe ca. ab Jahr 2025/2030)<br />

In der 1. Etappe sind oberirdische Hochbauten auf den Baufeldern A, B und C zugelassen. Mit dem Erreichen der<br />

Erschliessungsgüteklasse EGK D kann in der 2. Etappe innerhalb der Baufelder der 1. Etappe ausgebaut und im<br />

Baufeld D neu gebaut werden.<br />

Im Baufeld A sind nur Werkhof und Werkstätten zugelassen. Die Verkaufsfläche ist auf max. 500 m 2 beschränkt.<br />

Im Baufeld B sind Dienstleistungs- und Büronutzung zugelassen. In der 1. Etappe kann max. eine Geschossfläche<br />

oberirdisch von 3`300 m 2 realisiert werden.<br />

Das Baufeld C ist für die Parkierung von Fahrzeugen und Baumaschinen sowie für Lagerräume vorgesehen.<br />

Bezüglich der Arbeitsplätze sind zudem folgende Parameter zu beachten:<br />

• grosse Anzahl ständiger Arbeitsplätze bereits heute auf dem Areal<br />

• Anteil von Baustellenpersonal, welches von zuhause aus direkt zu den Baustellen fährt oder mittels Sammelfahrzeugen<br />

gefahren wird<br />

• Doppelnutzung der LKW-Parkplätze als PW-Parkplätze (Parkplätze für LKW-Chauffeure)<br />

74


estehende Erschliessungsgüte:<br />

Das DLZ der Kästli Gruppe liegt ausserhalb des Bereichs der Erschliessungsgüteklasse EGK D (Anriss 750 m-<br />

Ring). Die Distanz der Erschliessung des DLZ zum 750 m-Ring beträgt rund 180 m.<br />

Wird auf der S-Bahn-Linie S1 in Zukunft (ca. ab dem Jahr 2025) mit einem 1/4-Stundentakt gefahren, so erhöht<br />

sich der 750 m-Ring auf einen 1000 m-Ring. Somit würde das DLZ innerhalb der Erschliessungsgüteklasse EGK D<br />

liegen.<br />

9.5.3 Arbeitsplätze und Anzahl Fahrten der Kästli Gruppe aufgrund des neuen DLZ<br />

Die Kästli Gruppe beschäftigt zur Zeit am Hauptstandort in Ostermundigen sowie an den Aussenstandorten Wattenwil<br />

und Thun rund 170 Personen. In der Kiesgrube in <strong>Rubigen</strong> sind 110 Personen beschäftigt. Insgesamt ergibt<br />

dies 280 Arbeitsplätze.<br />

Mit der Verlegung des Hauptsitzes nach <strong>Rubigen</strong> werden 50 Arbeitsplätze für Administration, Werkhof und Werkstatt<br />

nach <strong>Rubigen</strong> verlegt. Die übrigen 120 Arbeitsplätze entfallen auf Bauleute, wovon ca. die Hälfte der Beschäftigten<br />

nach <strong>Rubigen</strong> zur Arbeit kommen und die andere Hälfte direkt von zu Hause aus auf die Baustelle<br />

fährt.<br />

• Arbeitsplätze Kästli Gruppe 280<br />

• Ostermundigen, Wattenwil, Thun 170<br />

• <strong>Rubigen</strong> 110<br />

DLZ <strong>Rubigen</strong><br />

• <strong>Rubigen</strong> 110 bestehende Arbeitsplätze Kiesgrube<br />

• <strong>Rubigen</strong> 50 neue Arbeitsplätze für Dienstleistung, Büro, Werkhof, Werkstatt<br />

• <strong>Rubigen</strong> 60 neue Arbeitsplätze Bauleute, welche nach <strong>Rubigen</strong> fahren<br />

• 60 Arbeitsplätze, Bauleute fahren direkt zur Baustelle<br />

75


Mit der Verlegung des Hautsitzes und der Realisation des Dienstleistungszentrums der Kästli Gruppe werden zu<br />

den bestehende 110 Arbeitsplätzen zusätzlich ca. 110 neue fixe Arbeitsplätze nach <strong>Rubigen</strong> verlegt.<br />

Die zusätzlichen 110 Arbeitsplätze erzeugen ca. 220 Fahrten.<br />

Die Bernstrasse ist heute mit rund 5`000 Fahrten pro Tag belastet. Mit dem DLZ kommen ca. 220 Fahrten dazu.<br />

Dies entspricht einer Zunahme von 4.5%.<br />

76


10 Erläuterungen zur Überbauungsordnung<br />

10.1 Vorschriften<br />

Die Überbauungsordnung besteht aus Plan, Vorschriften und dem vorliegenden <strong>Erläuterungsbericht</strong>. Im Plan<br />

werden innerhalb des Wirkungsbereichs der UeO die Teilbereiche 1 bis 4 des Strassenbauprojekts (Kanton, <strong>Gemeinde</strong><br />

und Privat) definiert. In den Vorschriften werden die dazu gehörenden Planwerke verwiesen.<br />

Weiter sind Baufelder für Hauptbauten, unterirdische Bauten und Bereiche für Parkierung und Erschliessung<br />

definiert. Die Ausdehnung der Baufelder im Plan wird in ihrer Länge und Breite definiert. Zudem werden in den<br />

Vorschriften die Gebäudehöhen der Baufelder A, B, C und D für mit maximalen Höhenkoten pro Baufeld fixiert.<br />

Die Hauptbauten auf den Baufeldern B und D sollen aufgrund der besonderen Lage und der weitherum sichtbaren<br />

Lage im Terrain mit einer repräsentativen und sorgfältigen Gestaltung realisiert werden. Auch ist festgelegt,<br />

dass für die gestalterische Beurteilung der Bauvorhaben ein Beurteilungsgremium der <strong>Gemeinde</strong> beigezogen<br />

werden muss, dessen Empfehlungen in die weiteren Projektschritte einfliessen sollen.<br />

77


3<br />

1<br />

7<br />

9<br />

5<br />

14<br />

12a<br />

Kleinhöchste tengässli<br />

12<br />

10b<br />

10<br />

16f<br />

16g<br />

10a<br />

16n<br />

6<br />

2041<br />

21<br />

2<br />

2a<br />

19<br />

7<br />

7a<br />

1<br />

5<br />

13<br />

478<br />

9a<br />

9<br />

22<br />

1a<br />

3<br />

1<br />

1<br />

18a<br />

4<br />

16a<br />

1a<br />

45a<br />

2a<br />

1b<br />

9b<br />

9a<br />

9<br />

45<br />

7a<br />

14<br />

2<br />

7<br />

5a<br />

14<br />

ch<br />

5<br />

12<br />

3<br />

40<br />

1<br />

4a<br />

10.2 Plan<br />

Legende<br />

Festsetzung<br />

Schwarzbachstrasse<br />

(1839)<br />

886<br />

2141<br />

52.01<br />

Wirkungsbereich der Überbauungsordnung "<strong>Rubigen</strong> Nord"<br />

Bauten und Anlagen<br />

(1702)<br />

1450<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse)<br />

Teilbereich 2: Kleinhöchstettengässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Teilbereich 3: Neues Riedgässli (<strong>Gemeinde</strong>strasse)<br />

Teilbereich 4: Werkzufahrt (Industrie- und Gewerbegebiet)<br />

Baufeld A<br />

Baufeld B<br />

Baufeld C<br />

Baufeld D<br />

Baufeld E<br />

Baulinie mit Anbaupflicht<br />

Erschliessung und Parkierung<br />

483<br />

Bodeweid<br />

1333<br />

8.00<br />

704.01<br />

Spitzacher<br />

161.00 9.00<br />

(2115)<br />

(1806)<br />

1721<br />

1739<br />

1740<br />

1465<br />

1449<br />

Chäppeliweg<br />

18 16<br />

730<br />

1466<br />

1467<br />

1468<br />

1469<br />

(1227)<br />

1470<br />

1471<br />

991<br />

Schwarzbach<br />

Schwarzbachstrasse<br />

628<br />

12 10 8 6<br />

Aussenräume<br />

Hinweise<br />

Bereich F für Erschliessung, Besucherparkplätze und Zweiräder<br />

Bereich G für oberirdische Parkierung<br />

Zufahrt zum unterirdischen Baufeld E<br />

Bereich H für Grünraum<br />

Strassenprojekt: In den Teilbereichen 1 bis 4 gelten die Planwerke sowie der<br />

technische Bericht des Dossiers "Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord -<br />

Erschliessung"<br />

aufgehobene Erschliessungen<br />

40.20<br />

2.50 29.50 31.00 22.50<br />

F<br />

3.40<br />

G<br />

Bernstrasse<br />

8.00<br />

E<br />

D<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

Unterirdische Bauten<br />

1334<br />

C<br />

Höhe: 10.00 m (Dachkote: 562.50 m ü M)<br />

A<br />

Höhe: 15.00 m (Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

B<br />

29.50<br />

Höhe: 15.00 m<br />

(Dachkote: 567.50 m ü M)<br />

4.00<br />

F<br />

H<br />

8.00<br />

3<br />

1<br />

4<br />

4.21 22.50<br />

31.00<br />

682<br />

Chäppeli<br />

Bernstrasse<br />

Hubelstrasse<br />

1786<br />

1725<br />

984<br />

592<br />

994<br />

89<br />

89.00 41.00 6.00 25.00<br />

2<br />

GENEHMIGUNGSVERMERKE<br />

Mitwirkung vom 4. März 2013 bis 31. März 2013<br />

Vorprüfung vom 10. Juli 2013<br />

Publikation im Amtsanzeiger vom 8. August 2013 und 15. August 2013<br />

Öffentliche Auflage vom 9. August 2013 bis 9. September 2013<br />

663.02<br />

Einspracheverhandlungen am 16. September 2013 und 19. September 2013<br />

Erledigte Einsprachen: 1<br />

Unerledigte Einsprachen: 4<br />

Rechtsverwahrungen: 0<br />

Beschlossen durch den <strong>Gemeinde</strong>rat am 15. Oktober 2013<br />

670<br />

Hüsiacher<br />

476.01<br />

Beschlossen durch die Einwohnergemeinde (Urnenabstimmung)<br />

exkl. Perimeter Teilbereich 1: Bernstrasse (Kantonsstrasse) am 24. November 2013<br />

Namens der Einwohnergemeinde:<br />

Der Präsident:<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>verwalter:<br />

Die Richtigkeit dieser Angaben bescheinigt:<br />

<strong>Rubigen</strong>, den<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>verwalter:<br />

Genehmigt durch das Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR am<br />

0 50<br />

100<br />

200m<br />

78


3<br />

5<br />

11 Erläuterung zur Anpassung der baurechtlichen Grundordnung<br />

Im Zusammenhang mit der Überbauungsordnung „<strong>Rubigen</strong> Nord“ muss die baurechtliche Grundordnung (Zonenplan<br />

Siedlung und Landschaft sowie Baureglement) der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> überarbeitet und angepasst werden<br />

(siehe Anhang M: Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft sowie Baureglement).<br />

Bernstrasse<br />

704.01<br />

Spitzacher<br />

Der Zonenplan Siedlung und Landschaft wird im Bereich des DLZ geändert. Innerhalb der in der neuen Ueberbauungsordnung<br />

„<strong>Rubigen</strong> Nord“ bezeichneten Baufelder A bis H liegen Teilflächen in der heutigen Abbau- und<br />

Ablagerungszone sowie in der Industriezone. Diese altrechtlichen Zonen im Perimeter der UeO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

werden entsprechend verkleinert. Die überlagerte Humusdeponie wird aufgehoben. Somit wird im Zonenplan<br />

Siedlung und Landschaft eine neue Zone mit rechtskräftiger Überbauungsordnung definiert.<br />

1334<br />

(1806)<br />

1332<br />

Im Baureglement wird der Absatz 5 des Artikels 41 betreffend die Humusdeponie aufgehoben.<br />

476.01<br />

46.02<br />

Ausschnitt Zonenplan Siedlung und Landschaft neu<br />

79


12 Planerlassverfahren<br />

12.1 Mitwirkung<br />

Nach Art. 58 Abs. 3 BauG ist über die Mitwirkung Rechenschaft abzulegen. Dieser Forderung wird mit dem vorliegenden<br />

Mitwirkungsbericht entsprochen. Er enthält alle bis zum 31. März 2013 eingetroffenen Eingaben, fasst<br />

diese in ihren wesentlichen Punkten zusammen und enthält die Antworten der Planungsbehörde.<br />

Die Mitwirkung dauerte vom 4. März 2013 – 31. März 2013. Am 4. März 2013 fand in <strong>Rubigen</strong> eine öffentliche<br />

Informationsveranstaltung statt. Sämtliche Mitwirkungsunterlagen (Überbauungsvorschriften, Überbauungsplan,<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong>, Dossier „Überbauungsordnung <strong>Rubigen</strong> Nord - Erschliessung“) lagen im <strong>Gemeinde</strong>haus auf<br />

und konnten eingesehen werden.<br />

Die nach bestem Wissen und Gewissen zusammengefassten Mitwirkungseingaben und Stellungnahmen der<br />

Planungsbehörde wurden in einem Mitwirkungsbericht zusammengefasst (siehe Anhang K: Mitwirkungsbericht).<br />

12.2 Vorprüfung<br />

Am 12. März 2013 wurden die Unterlagen der Ortsplanungsrevision dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung<br />

(AGR) zur Vorprüfung eingereicht. Mit dem Vorprüfungsbericht vom 10. Juli 2013 weist das AGR auf Änderungen<br />

und Anpassungen hin, welche für eine genehmigungsfähige Planung nötig sind.<br />

Die Anpassungen an den Planungsinstrumenten aufgrund der Vorprüfung sind direkt im Vorprüfungsbericht vom<br />

12. März 2013 aufgeführt (siehe Anhang L: Vorprüfungsbericht AGR UeO <strong>Rubigen</strong> Nord mit Beschrieb Änderungen).<br />

80


12.3 Auflage<br />

Die öffentliche Auflage erfolgt vom 9. August 2013 bis am 9. September 2013. Es wurden insgesamt 5 Einsprachen<br />

sowie eine Rechtsverwahrung eingereicht. Die Einspracheverhandlungen erfolgten am 16. September 2013 und<br />

19. September 2013. Eine Einsprache sowie die Rechtsverwahrung wurden zurückgezogen. Im Rahmen dieser<br />

Einsprachen wurden unter anderen folgende Argumente vorgebracht:<br />

Einsprechende<br />

Antwort <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Die vorgesehenen Bauten sind überdimensioniert und Die Planung ist das Resultat eines intensiven Prozesses<br />

und trägt den Anforderungen des Orts- und<br />

verunstalten die sensible Landschaft.<br />

Landschaftsschutzes Rechnung. Mit einer Etappenplanung<br />

wird den effektiven Bedürfnissen Rechnung<br />

getragen. Die Gestaltung der Gebäude wird durch ein<br />

spezialisiertes Fachgremium begleitet. In diesem sind<br />

mehrheitlich Rubigerinnen und Rubiger vertreten.<br />

Die Kostenaufteilung für den Kreisel fällt einseitig zugunsten<br />

der Firma Kästli aus. Der Anteil der öffentli-<br />

Kreisel:<br />

Die öffentliche Hand profitiert vielfältig vom neuen<br />

chen Hand ist zu hoch. Profitieren wird nur die Firma - Der Rautenanschluss wurde im Jahr 1958 erstellt und<br />

Kästli. Der Rautenanschluss wurde erst 1989 erstellt muss in naher Zukunft durch den Kanton saniert werden<br />

und muss noch nicht ersetzt werden<br />

- Die Sicherheit für Fussgänger wird massiv verbessert.<br />

- Der Anschluss Kleinhöchstetten wird komplett erneuert<br />

und erhält ein Trottoir.<br />

- Das Tempo der Fahrzeuge beim Ortseingang wird<br />

stark reduziert und erhöht die Sicherheit insbesondere<br />

für die Schulkinder des Schwarzbachquartiers.<br />

Vorgängig müsste eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

vorgenommen werden.<br />

der Vorprüfung durch den Kanton ist keine UVP ver-<br />

Das Vorhaben ist nicht UVP-pflichtig. Auch innerhalb<br />

langt worden.<br />

81


Das Verkehrsaufkommen wird wesentlich zunehmen.<br />

Die Bevölkerung wurde zu wenig in diese wichtige<br />

Planung einbezogen.<br />

Die zusätzlichen Arbeitsplätze verursa-chen eine geschätzte<br />

Verkehrszunahme durch Personenwagen um<br />

rund 4.5 %. Der Lastwagenverkehr nimmt tendenziell<br />

eher leicht ab, da bisherige Leerfahrten vermieden<br />

werden können.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat und die Kommission Umwelt und<br />

Planung haben das Projekt eng begleitet. Mit einer<br />

gut besuchten öffentlichen Mitwirkungsveranstaltung<br />

sowie der Mitwirkung und der öffentlichen Auflage<br />

wurde die Bevölkerung in die Planung mit einbezogen.<br />

Erstinstanzlich entscheidet über unerledigte Einsprachen das Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung im Genehmigungsverfahren.<br />

Dies erfolgt nach der Beschlussfassung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Rubigen</strong> im Rahmen der Genehmigung.<br />

12.4 Genehmigung<br />

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Anhang auf CD<br />

A Planerische Grundlagen zum <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

B Präsentation vom Infoanlass 4. März 2013 anlässlich der Mitwirkung<br />

C Projekt Architekt zu Kapitel 6 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

D Übergeordnete Erschliessungsanlagen zu Kapitel 7 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

E Landschaft und Aussenraum zu Kapitel 8 im <strong>Erläuterungsbericht</strong><br />

F ÜO-Plan, ÜO-Vorschriften, <strong>Erläuterungsbericht</strong> zur ÜO „<strong>Rubigen</strong> Nord“<br />

G Unterlagen zu Heckenrodungsgesuch<br />

H Fachgutachten Fruchtfolgefläche Geotest vom 20. Juni 2013<br />

I Nachweis Gebäudehöhe Werkgebäude Kästli Gruppe<br />

J Etappierungsnachweis und Berechnung Parkplätze<br />

K Mitwirkungsbericht<br />

L Vorprüfungsbericht AGR<br />

M Anpassung Zonenplan Siedlung und Landschaft sowie Baureglement<br />

N Lärmgutachten<br />

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