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Gartengrün und blaue Stunden - Sabine-ruhland.de

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S. 4 city journal<br />

NATURSCHONHEITEN<br />

mitten in München<br />

Die BUGA lockt vor die Tore <strong>de</strong>r Metropole, doch wer sich nur<br />

eine kurze Auszeit in die Natur gönnen kann, <strong>de</strong>m wird an<strong>de</strong>rweitig<br />

geholfen: München grünt <strong>und</strong> blüht wie keine zweite<br />

Stadt, bietet ihren Besuchern zahlreiche Plätze zum Verweilen, Rasten, Träumen. Und die Experten, die blütenreiche I<strong>de</strong>en sprießen lassen,<br />

gibt es natürlich auch in <strong>de</strong>r City. Wir haben die City-Oasen <strong>und</strong> die „Pflanzenflüsterer“ besucht.<br />

Blumen in Bewegung – BLUMEN COMPANY<br />

Wempe, Bulgari <strong>und</strong> Chanel gehören seit langem zu<br />

<strong>de</strong>n K<strong>und</strong>en, doch hier fin<strong>de</strong>t auch Außergewöhnliches<br />

wer einen selig machen<strong>de</strong>n Strauß für sich o<strong>de</strong>r einen<br />

lieben Menschen benötigt. Die Blumen Company setzt<br />

auf Exklusivität. „Wir wählen nach Saison <strong>und</strong> Qualität,<br />

bevorzugen englische o<strong>de</strong>r italienische Gartenrosen,<br />

Tulpen von <strong>de</strong>r Cote D’Azur. Treibhausware ist tabu.<br />

Damit Blumen <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en lange Freu<strong>de</strong> bereiten,<br />

müssen sie absolut frisch sein“, betont Chef Julius Linke.<br />

Bei <strong>de</strong>r Blumen Company aufblühen, das meint das<br />

Team wörtlich. „Blumen sollen in Bewegung sein <strong>und</strong><br />

Welch eine Pracht! HOFGARTEN<br />

„Ist dieser Anblick nicht fantastisch“. Der staunen<strong>de</strong>, andächtige Blick führt meist in<br />

Richtung Theatinerkirche, vorbei am Dianatempel, <strong>de</strong>n zahlreichen Brunnen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

glücklich strahlen<strong>de</strong>n Besuchern, die, kaum dass sie wenige Schritte vom O<strong>de</strong>onsplatz<br />

entfernt sind, Ruhe erleben. In welchem Garten sie so selig lächeln? Im Münchner<br />

Hofgarten, <strong>de</strong>m zwischen 1613-1617 erbauten, reich ausgestatteten Renaissancegarten<br />

mit Kreuz- <strong>und</strong> Diagonalwegen, angelegt nach <strong>de</strong>m Vorbild italienischer Gartenbaukunst.<br />

Herzog Maximilian I. ließ <strong>de</strong>n Hofgarten auf <strong>de</strong>m freiem Areal im<br />

Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Resi<strong>de</strong>nz anlegen. Mittelpunkt ist <strong>de</strong>r 1615 von Heinrich Schön entworfene<br />

Pavillon, unter <strong>de</strong>ssen Kuppel sich an lauen Sommeraben<strong>de</strong>n die Tangotänzer<br />

treffen o<strong>de</strong>r Liebhaber spontaner Klassik-Konzerte. Den Pavillon ziert eine bronzene<br />

Diana, die von Hans Krumper 1623 zur „Tellus Bavarica“ umgestaltet wur<strong>de</strong>. Als Lan<strong>de</strong>sallegorie<br />

präsentiert die behelmte Göttin die Schätze <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s: Salzfass,<br />

Hirschfell, Reuse, Ährengarbe <strong>und</strong> Kurapfel. Im Nor<strong>de</strong>n <strong>und</strong> Westen ist <strong>de</strong>r Hofgarten<br />

umgeben von <strong>de</strong>n Arka<strong>de</strong>ngängen mit insgesamt 125 Bögen, unter bzw. hinter <strong>de</strong>nen<br />

sich zahlreiche Antiquitäten-, Kunst- <strong>und</strong> Mo<strong>de</strong>geschäfte verbergen. Eine Anlage, die<br />

Kunst <strong>und</strong> Natur, Musen <strong>und</strong> Muße w<strong>und</strong>ervoll vereint.<br />

Blumen zum Küssen: FLOR & DECOR<br />

Was sich in <strong>de</strong>n Schaufenstern tummelt<br />

ist allerfeinste Pracht, <strong>de</strong>nn die<br />

duften<strong>de</strong>n Objekte kommen ausschließlich<br />

aus Deutschland o<strong>de</strong>r<br />

Ecuador. „Die „Blumen stehen bei<br />

uns im Mittelpunkt. Pur <strong>und</strong> ohne<br />

Tamtam. Deshalb muss die Qualität<br />

stimmen“, sagt Chef <strong>und</strong> Florist<br />

Andreas Pilz. Exotische Blumen <strong>und</strong><br />

einheimische Arten mischt das Team<br />

nie. „Das ist nicht unser Stil <strong>und</strong><br />

außer<strong>de</strong>m rauben sich die Blumen<br />

dann gegenseitig ihre Schönheit.“<br />

Vor allem Hotels, Eventmanager o<strong>de</strong>r<br />

Heirats willige lieben die Kreationen<br />

von Flor & Decor, doch auch je<strong>de</strong>r<br />

Blumenfan fin<strong>de</strong>t für die Dekoration<br />

seiner vier Wän<strong>de</strong> das Passen<strong>de</strong>. „Wir wagen selbst neue Inszenierungen, wie<br />

beispielsweise Nelken <strong>und</strong> hauchzarte Gräser.“ Einzelne Prachtrose o<strong>de</strong>r kleiner<br />

Strauß gesucht? Beeindrucken<strong>de</strong>s Blumenensemble samt dazugehöriger (gerne<br />

von Flor & Decor ausgeliehener) Vase o<strong>de</strong>r die Ausstattung ganzer Räumlichkeiten?<br />

Hier wer<strong>de</strong>n Sie blumensüchtig. Brienner Straße 13, Tel: 089/18948800.<br />

erblühen. Wir haben nichts dagegen, dass Tulpen<br />

wachsen, wenn sie in <strong>de</strong>r Vase stehen.“ Je<strong>de</strong>n Tag<br />

kommt neue Ware, dafür lieber eine kleinere Auswahl.<br />

Die ausgesuchten Blütenschätze stehen im Hinterzimmer<br />

– eine La<strong>de</strong>npräsentation wie in an<strong>de</strong>ren Geschäften<br />

sucht man vergebens. Die K<strong>und</strong>en lassen sich<br />

überraschen, beraten <strong>und</strong> genießen die Individualität,<br />

die mit <strong>de</strong>n Sträußen verb<strong>und</strong>en ist. Passend zur Blumen<strong>de</strong>ko<br />

gibt es Accessoires: von Windlichtern für 10<br />

bis zu Stein figuren für 3.600 Euro. „Alles ist käuflich.“<br />

Rumfordstraße 43, Tel: 089/29161055.<br />

Musterbeispiel in <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Gartenkunst:<br />

Englischer Garten<br />

Mit 417 ha ist <strong>de</strong>r Englische Garten nebst Maximiliansanlagen, Hof- <strong>und</strong> Finanzgarten die größte<br />

innerstädtische Parkanlage <strong>de</strong>r Welt, größer als <strong>de</strong>r Central Park in New York o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Hy<strong>de</strong> Park<br />

in London. Über 100 Brücken <strong>und</strong> Stege kreuzen die insgesamt 16 ha Wasserflächen <strong>und</strong> 80 Mitarbeiter<br />

sind r<strong>und</strong> ums Jahr damit beschäftigt, dieses Naturidyll zu pflegen. 3,5 Millionen Menschen durchstreifen <strong>de</strong>n Englischen<br />

Garten pro Jahr <strong>und</strong> dafür stehen ihnen nicht nur 78 km Wege, son<strong>de</strong>rn auch 186 ha Wiesenfläche zur Verfügung.<br />

Untrennbar mit München verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Kulisse für je<strong>de</strong> nur er<strong>de</strong>nkliche Filmproduktion,<br />

wenn es um München geht: <strong>de</strong>r<br />

Englische Garten Die einen lieben seine<br />

Weite, die an<strong>de</strong>ren die verschlungenen<br />

Bäche. Manche bew<strong>und</strong>ern die Vielfalt<br />

<strong>de</strong>r Bäume, an<strong>de</strong>re die Abwechlung von<br />

Bauwerken, Seen, Biergärten.<br />

Fre<strong>und</strong>e, vor allem <strong>de</strong>r touristischen Art,<br />

hat er r<strong>und</strong> um Monopterus <strong>und</strong> Chinesischem<br />

Turm (mit 7.000 Sitzplätzen einer<br />

<strong>de</strong>r größten Biergärten Münchens) bis<br />

hin zum Kleinhesseloher See <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />

Seehaus-Biergarten. Der obligatorische<br />

Platz an <strong>de</strong>r Sonne ist beliebt, weshalb<br />

es am Wochenen<strong>de</strong> schon mal zugehen<br />

kann wie auf <strong>de</strong>m Rummel. Wer es sich<br />

leisten kann, durchquert <strong>de</strong>n Englischen<br />

Garten <strong>de</strong>shalb unter <strong>de</strong>r Woche.<br />

Zu verdanken haben ihn die Münchner<br />

<strong>de</strong>m Kurfürsten Carl Theodor, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

Auftrag gab, ein Jagdgebiet an <strong>de</strong>r Isar in<br />

Eigenes Paradies dank „Blumen & Gärten“<br />

Leerer Balkon? Keine I<strong>de</strong>e für die Dachterrasse?<br />

Dann hilft „Blumen & Gärten“. Andrea Kei<strong>de</strong>l ist<br />

ein kreativer Kopf, wenn es darum geht aus<br />

Außenräumen erweiterten Wohnraum zu schaffen.<br />

Damit <strong>de</strong>r K<strong>und</strong>e das ganze Jahr etwas von<br />

seinem Balkon hat, kombiniert sie winterfeste Gefäße<br />

<strong>und</strong> Pflanzen mit blühen<strong>de</strong>m Sommergrün<br />

<strong>und</strong> legt größten Wert auf das Substrat. „Lieber<br />

an <strong>de</strong>r Pflanze sparen, doch niemals am Bo<strong>de</strong>n.“<br />

Gemeinsam mit <strong>de</strong>m K<strong>und</strong>en entwickelte sie Gestaltungsi<strong>de</strong>en<br />

<strong>und</strong> setzt alles bis ins Detail um,<br />

je nach<strong>de</strong>m welches Budget zur Verfügung steht. „Meine Beratung kostet 54 Euro“, lächelt sie. Alles<br />

weitere – welche Pflanzengefäße, wie viele Pflanzen – hängt vom Budget ab. Wir besprechen mit <strong>de</strong>m<br />

K<strong>und</strong>en, was er eventuell selbst übernehmen kann.“ Wer nicht sparen muss, hat es gut. Dann kommt<br />

Blumen & Gärten <strong>und</strong> macht aus Nichts ein grünes Paradies. Ickstattstraße 22, Tel: 089/ 58958706.<br />

einen Volksgarten umzuwan<strong>de</strong>ln. Den<br />

Plan realisierte zunächst Benjamin<br />

Thompson, besser bekannt als Graf<br />

Rumford, später dann Freiherr von Werneck.<br />

1790 entstand <strong>de</strong>r Chinesische<br />

Turm, 1793 ein Amphitheater (nicht erhalten),<br />

ab 1800 <strong>de</strong>r Kleinhesseloher<br />

See. Acht Jahre später, 1808, konnte die<br />

von <strong>de</strong>m bekannten Gartenarchitekten<br />

Friedrich Ludwig von Sckell gestaltete<br />

Parkanlage <strong>de</strong>n Bürgern <strong>de</strong>r Stadt München<br />

übergeben wer<strong>de</strong>n. – Wer sein<br />

Denkmal sehen will, es befin<strong>de</strong>t sich direkt<br />

am Ufer <strong>de</strong>s Kleinhesseloher Sees.<br />

1837 wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Monopterus, ein von<br />

Klenze im griechischen Stil erbauter<br />

R<strong>und</strong>tempel, auf einem künstlich aufgeschütteten<br />

Hügel fertig gestellt.<br />

Doch <strong>de</strong>r Englische Garten zieht sich<br />

weiter: kaum überquert man <strong>de</strong>n Mittleren<br />

Ring eröffnet sich <strong>de</strong>r wesentlich<br />

natürlichere <strong>und</strong> wenig überlaufene Teil.<br />

Ursprünglich war das nördliche Marschland<br />

als Militärgarten gedacht, doch<br />

bald wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Gedanke an einen Volkspark<br />

verwirklicht. Landwirtschaftliche<br />

Nutzung wur<strong>de</strong> hier <strong>de</strong>m Volk näher gebracht.<br />

Es entstan<strong>de</strong>n Mo<strong>de</strong>llfarmen,<br />

Baumschulen, eine Schäferei <strong>und</strong> Ackerbauschule.<br />

Bis heute fin<strong>de</strong>n sich hier<br />

Schafher<strong>de</strong>n, Blumenwiesen, Bäche <strong>und</strong><br />

Baumschulen, versteckte Seen, kleine<br />

Wasserfälle <strong>und</strong> Kiessträn<strong>de</strong> entlang <strong>de</strong>r<br />

Isar. Es ist ein Garten für alle: Familien,<br />

H<strong>und</strong>ebesitzer, Sonnenhungrige, Spaziergänge,<br />

Studieren<strong>de</strong>, Reiter (über 12<br />

km Reitwege!), Radlfahrer, Biergartenbesucher.<br />

Bleibt nur noch eines zu wünschen<br />

übrig: viele Sonnentage.<br />

BUGA<br />

Die frühen Gartenschauen<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert waren<br />

nichts weiter als eine kurzfristige<br />

Öffnung privater Gärten, damit<br />

auch das Volk einmal in <strong>de</strong>n Genuss<br />

<strong>de</strong>r gestalten Natur kam. Seit Mitte <strong>de</strong>s 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ist das<br />

an<strong>de</strong>rs. Die erste offizielle BUGA 1951 verschönerte in Hannover<br />

20 Hektar Fläche. Sage <strong>und</strong> schreibe 235 Hektar waren es in Kassel.<br />

In diesem Jahr ist München an <strong>de</strong>r Reihe <strong>und</strong> wie<strong>de</strong>r erwartet<br />

die Besucher ein Park <strong>de</strong>r Superlative: 130 Hektar Ausstellungsbereich,<br />

Seilbahn, Ro<strong>de</strong>lhügel, Ba<strong>de</strong>see, 20 Hallenschauen, 12 Häuser<br />

<strong>de</strong>s Wissens, zwei Millionen gepflanzte Blumenzwiebeln,<br />

30.000 Bäume, 60.000 Blumenstau<strong>de</strong>n<br />

<strong>und</strong> ein 170 Kilometer<br />

langer RadlRing, <strong>de</strong>r<br />

viele Gemein<strong>de</strong>n r<strong>und</strong> um<br />

München sowie die BUGA<br />

miteinan<strong>de</strong>r verbin<strong>de</strong>t. – Natur<br />

für je<strong>de</strong>n Wunsch!<br />

Noch bis 9. Oktober,<br />

München-Riem, täglich von<br />

9 Uhr bis 30 Minuten vor<br />

Einbruch <strong>de</strong>r Dunkelheit.<br />

Tageskarte 14 Euro.<br />

www.buga2005.<strong>de</strong>

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