19.06.2014 Aufrufe

4 Tage im Finteraarhorngebiet 22

4 Tage im Finteraarhorngebiet 22

4 Tage im Finteraarhorngebiet 22

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2<br />

Bei Wind und Schneefall strahlen trotzdem alle auf dem Gipfelfoto. Nach kurzem Verweilen<br />

und ein paar Brocken Brot, Käse und Dörrfrüchten geht’s über Bruchharst und schwerem<br />

Schnee talwärts. Plötzlich auf halber Abfahrt reisst es auf: stahlblauer H<strong>im</strong>mel, phantastische<br />

Sicht. Wir jauchzen! Und auch der Schnee, weicher Sulz. Wir ziehen die schönsten Spuren<br />

in die Steilhänge.<br />

Total aufgestellt geht es über den Fiescher-Gletscher wieder rauf zur Finsteraarhornhütte.<br />

Auf der grossen Terrasse ist ein riesiges Gelage mit Kleider, Schuhen, Fellen und sonnenhungrigen<br />

Tourengänger, welche sich in der Sonne aalen. Den Nachmittag verbringen wir<br />

mit lesen, dösen, jassen und natürlich Kartenstudium. Vor allem Fritz sieht <strong>im</strong>mer noch neue<br />

Gipfel zum Besteigen! Be<strong>im</strong> Z’Nacht werden wir vom TV Suisse Romande überrascht. Sie<br />

drehen einen Film über die neue Hütte und uns Bergsteiger. Jeder fühlt sich schon ein wenig<br />

als Schauspieler…<br />

Viele Deutsche, Franzosen und italienische Tourengänger sind angekommen und der Esssaal<br />

ist zum Bersten voll. Nach einem genüsslichen 4-Gang Menu und Blick nach draussen,<br />

es schneit momentan, legen wir uns zufrieden in die Betten.<br />

Samstag, 24.4.: Gross Fiescherhorn<br />

Auf dem Fieschergletscher<br />

Als wir um 4.45 Uhr geweckt werden, ist der H<strong>im</strong>mel<br />

draussen sternenklar. Es wird ein Prachtstag. Die<br />

TV-Kameras sind auch be<strong>im</strong> Verschlingen unserer<br />

Müeslis anwesend. Und Urs gibt anschliessend <strong>im</strong><br />

Skiraum ein perfekt-französisches Interview. Halbe<br />

Stunde später: Schon gleiten wir mit Fellen den<br />

Walliser Fiescherfirn hoch. Unser Blick richtet sich<br />

auf die Felsen und das Eis des Hinterfiescherhorns,<br />

welches uns <strong>im</strong> sanft-orangen Morgenlicht der<br />

aufgehenden Sonne anstrahlt. Die 5 cm<br />

Pulverschnee fühlen sich wie Watte an. Da rechterhand<br />

der Gletscherspalten die Gefahr von<br />

Eisschlag besteht, wählt Urs den Weg direkt durch<br />

die Spalten. Und diese ca. 500 Meter quer durch<br />

haushohe Eisbrocken und tief gähnenden<br />

Eisschluchten haben es in sich! Angeseilt und mit<br />

einem gewissen Kribbeln <strong>im</strong> Bauch gehen wir durch<br />

diese <strong>im</strong>posante Gletscherwelt. Und das Seil tut<br />

seinen Dienst! Zuerst bricht die Spur über einem<br />

Spalt 1 Meter ein. Wenig später steigt Urs mit Pickel<br />

und Steigeisen eine Eiswand hoch um uns von oben<br />

zu sichern. So kommen wir gesichert und heil<br />

oberhalb der Gletscherwelt an. Mittlerweilen ist der<br />

Gletscher sonnenduchflutet und diese zwei Stunden<br />

Durchquerung haben uns viel Respekt und Bewunderung<br />

eingeflösst.<br />

Jetzt geht’s zügig über Schneefelder hoch bis zum Skidepot. Begleitet von starker Bise, klettern<br />

wir mit Steigeisen und Pickel über den steilen Felsgrat auf das 4049 m hohe Fiescherhorn.<br />

Dank der Sicherungkarabiner <strong>im</strong> Eis kommen wir wohlbehalten über den eisigen<br />

Grat hinunter. Die Abfahrt über den frischen Pulverschnee, weiter unten Sulzschnee, ist die<br />

absolute Krönung des heutigen <strong>Tage</strong>s.Und auch Urs Steinegger kommt endlich zu seiner<br />

Foto „Finteraarhorn mit Banane“;-grins! Die stahlenden, mittlerweile gebräunten Gesichter<br />

abends sprechen für den Tag. Bei Polenta und Braten sind wir rundum happy!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!