Vortrag Mario Bause - Sächsisch-Bayerisches Städtenetz
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Schienenverkehrssymposium<br />
Neue Herausforderungen des<br />
grenzüberschreitenden Verkehrs
Gliederung<br />
• Grundsätze für die Entwicklung des Eisenbahnsystems in Sachsen<br />
• Entwicklung der grenzüberschreitenden Schienenverbindungen und<br />
Angebote<br />
• Länderübergreifende Vereinbarungen – Ausblick<br />
• Sachsen-Franken-Magistrale – Hauptachse zur Anbindung des<br />
EgroNet an Dresden und Leipzig<br />
• Elektrifizierungs-Lückenschluss nach Tschechien<br />
• Fazit<br />
2 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grundsätze für die Entwicklung des<br />
Eisenbahnsystems in Sachsen<br />
• Schaffung eines effektiven Gesamtverkehrssystems, in dem die Schiene<br />
hohe Priorität hat<br />
• Entwicklung der Komponenten Fahrweg, Fahrzeug, Fahrplan und<br />
Fahrgastservice<br />
• Eisenbahnen in Ballungsräumen stärken<br />
• Ausbau der grenzüberschreitenden Verkehrsinfrastruktur im Zuge der<br />
Paneuropäischen Korridore<br />
3 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Entwicklung der Schienenverbindungen nach Polen<br />
Bahnverbindungen über die Neiße vor 1945<br />
• bis 1945 bestanden über die heutige Grenze zwischen Sachsen und<br />
Niederschlesien 7 Schienenverbindungen<br />
• davon existieren heute noch zwei:<br />
‣ Horka – Węgliniec (ausschließlich Güterverkehr)<br />
‣ Görlitz – Zgorzelec – Węgliniec – Wrocław<br />
• darüber hinaus: Strecke Görlitz – Zittau<br />
‣ führt auf ca. 12 km Länge über polnisches Gebiet<br />
‣ Haltepunkt für Ostritz befindet sich ebenfalls auf polnischem Gebiet<br />
(Krzewina Zgorzelecka)<br />
4 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Entwicklung der Schienenverbindungen nach<br />
Tschechien<br />
Grenzüberschreitende Strecke PV 1945 PV heute<br />
Rybniště / Seifhennersdorf – Varnsdorf – Zittau – Liberec<br />
(3 Grenzübergänge)<br />
Ebersbach – Rumburk x x<br />
Sebnitz – Dolní Poustevna – Rumburk x -<br />
Dresden – Bad Schandau – Děčín x x<br />
Freiberg – Holzhau – Moldava – Most x -<br />
Marienberg – Reitzenhain – Chomutov x -<br />
Flöha – Bärenstein – Vejprty (– Chomutov) x x<br />
Schwarzenberg – Johanngeorgenstadt – Potůčky – Karlovy Vary x x<br />
Falkenstein – Klingenthal – Kraslice–Karlovy Vary x x<br />
Zwickau – Plauen – Bad Brambach – Cheb x x<br />
Adorf – Hranice – Aš x -<br />
Summe der Strecken mit Personenverkehr (PV) 11 7<br />
x<br />
x<br />
5 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
6 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grenzüberschreitende Fernverkehrsangebote<br />
Sachsen – Polen:<br />
• gegenwärtig kein Fernverkehrsangebot<br />
Sachsen – Tschechische Republik:<br />
• EC-Linie 27<br />
(Westerland – Hamburg / Binz –) Berlin – Dresden – Prag (– Budapest / Wien)<br />
im 2-Stunden-Takt<br />
7 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grenzüberschreitende Nahverkehrsangebote<br />
Sachsen – Polen:<br />
• KBS 230 Dresden – Görlitz – Zgorzelec (– Wrocław)<br />
5 grenzüberschreitende Zugpaare Görlitz – Zgorzelec<br />
‣ 3 Zugpaare (DB Regio) RE 100:<br />
Dresden – Görlitz – Zgorzelec – Wrocław<br />
‣ 2 Zugpaare (PKP) Görlitz – Zgorzelec – Wrocław<br />
8 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grenzüberschreitende Nahverkehrsangebote<br />
Sachsen – Tschechische Republik:<br />
• Angebot auf den aktuell sieben grenzüberschreitenden Schienenverbindungen<br />
mit SPNV:<br />
‣ ca. 70 Zugpaare/Tag auf 12 Linien<br />
• im grenzüberschreitenden SPNV nach Tschechien sind im Fahrplan 2009 fünf<br />
EVU aktiv:<br />
EVU<br />
Anzahl<br />
Linien<br />
Zugpaare/Tag<br />
mo-fr<br />
Zugpaare/Tag<br />
sa/so/ftg<br />
Vogtlandbahn (VBG) 2 26 25<br />
Tschechische Bahn (ČD) 5 23 27<br />
Sächsisch-Böhmische Eisenbahn (SBE) 1 12 9<br />
DB Regio 2 4 5<br />
Erzgebirgsbahn (EGB) 2 2 6<br />
9 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grenzüberschreitende Tarife / Nahverkehrssysteme<br />
Die Verbünde haben regionsspezifische grenzüberschreitende Angebote<br />
geschaffen:<br />
• Grenzüberschreitendes Nahverkehrssystem EgroNet und zugehöriges Ticket<br />
im VVV und VMS sowie den angrenzenden Regionen in Thüringen, Bayern und<br />
Tschechien (Kraj Karlovy Vary)<br />
• Elbe-Labe-Ticket im VVO und den angrenzenden tschechischen Regionen<br />
(Kraj Ústí)<br />
• Euro-Neiße-Ticket im ZVON und den angrenzenden polnischen und<br />
tschechischen Regionen (Wojewodschaft Niederschlesien, Kraj Liberec)<br />
Zusätzlich existieren Angebote der Bahnen wie z. B. das Sachsen-Böhmen-<br />
Ticket.<br />
10 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Grenzüberschreitende Tarife / Nahverkehrssysteme<br />
Elbe-Labe-<br />
Ticket<br />
Euro-Neiße-<br />
Ticket/LIBNET+<br />
EgroNet<br />
Sachsen-Böhmen-Ticket/<br />
RegioNet+DB/TCV<br />
11 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Vergleich der grenzüberschreitenden Tarifangebote<br />
Kriterium EgroNet Elbe-Labe-Ticket Euro-Neiße-Ticket<br />
Anzahl der beteiligten<br />
Verkehrsunternehmen<br />
Anzahl der involvierten<br />
Aufgabenträger<br />
Anzahl der nutzbaren<br />
Linien<br />
Fläche des<br />
Gültigkeitsraumes<br />
Einwohner im<br />
Gültigkeitsraum<br />
70<br />
20<br />
ca. 700<br />
15.200 km 2<br />
1,8 Mio.<br />
25 27<br />
2 3<br />
ca. 630 ca. 730<br />
10.200 km 2 10.100 km 2<br />
2,0 Mio. 1,2 Mio.<br />
Preis Tageskarte 15,- € 14,- € 10,- €<br />
12 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Länderübergreifende Vereinbarungen – Ausblick<br />
Fernverkehr über Görlitz nach Polen<br />
• Der Freistaat Sachsen bemüht sich um die Wiedereinführung von<br />
Fernverkehrsangeboten nach Wrocław.<br />
• DB Regio bietet seit 1. März 2009 Direktverbindung Dresden – Görlitz –<br />
Wrocław an:<br />
• 3 Zugpaare (RE)<br />
• Fahrzeit 3,5 Stunden<br />
• Verlängerung bis Opole wird von polnischer Seite angestrebt.<br />
• Fernverkehr über Görlitz nach Wrocław wäre auch eine Angelegenheit für<br />
Wettbewerber der DB AG.<br />
13 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Länderübergreifende Vereinbarungen – Ausblick<br />
Dezember 2010:<br />
Drei-Länderbahn Liberec – Zittau – Rybniště / Seifhennersdorf<br />
• erste gemeinsame Ausschreibung deutscher und tschechischer SPNV-<br />
Aufgabenträger<br />
‣ ZVON, Kraj Ústí, Kraj Liberec<br />
• Betriebsaufnahme durch die Vogtlandbahn GmbH am 12. Dezember 2010<br />
14 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Länderübergreifende Vereinbarungen – Ausblick<br />
Dezember 2010:<br />
Drei-Länderbahn Liberec – Zittau – Rybniště / Seifhennersdorf<br />
15 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Sachsen-Franken-Magistrale – Hauptachse zur<br />
Anbindung des EgroNet an Dresden und Leipzig<br />
• Elektrifizierung Reichenbach – Hof<br />
⇒ Investitionen: ca. 110 Mio. €<br />
⇒<br />
⇒<br />
vsl. bis Ende 2012: Fertigstellung Reichenbach – Plauen<br />
vsl. bis Ende 2013: Fertigstellung Plauen – Hof<br />
• Knoten Chemnitz / Knoten Zwickau<br />
⇒ Umbau Chemnitz Hbf bis vsl. 2013<br />
⇒ Investitionen: ca. 106 Mio. €<br />
• Streckenast Leipzig – Werdau<br />
⇒<br />
• Bahnhof Werdau<br />
⇒<br />
Ausbau auf 160 km/h im Abschnitt Gaschwitz – Crimmitschau<br />
geplant; Crimmitschau – Werdau bereits fertig gestellt<br />
Schaffung der Flügelungsmöglichkeit – für LuFV angemeldet<br />
⇒ Investitionssumme ca. 0,5 Mio. €<br />
16 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Sachsen-Franken-<br />
Magistrale<br />
Abschnitt Crimmitschau –<br />
Leipzig Ausbau<br />
Bahnhof Werdau<br />
signaltechnische Anpassung<br />
Knoten Chemnitz<br />
Ausbau<br />
Knoten Zwickau<br />
Ausbau<br />
Abschnitt<br />
Hohenstein-Ernstth. – St. Egidien<br />
Ausbau<br />
Reichenbach - Hof<br />
Elektrifizierung in<br />
Vorbereitung<br />
17 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Elektrifizierungs-Lückenschluss nach Tschechien<br />
• In Fortsetzung der Elektrifizierung Reichenbach – Plauen – Hof bietet sich<br />
auch der Elektrifizierungs-Lückenschluss in Richtung Tschechien an.<br />
• Die Elektrifizierung ist Grundvoraussetzung für einen effizienten<br />
Schienengüterverkehr, insbesondere in der stark befahrenen Nord-Süd-<br />
Relation.<br />
• Dem Seehafenhinterlandverkehr werden zweistellige Wachstumsraten<br />
prognostiziert.<br />
• Die Schienennetzkapazität ist bereits heute unzureichend.<br />
• Die Elektrifizierung trägt dazu bei, Kapazitätsengpässe wie z. B. auf der<br />
Elbtalstrecke zu beseitigen.<br />
18 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Elektrifizierungs-Lückenschluss nach Tschechien<br />
Für einen Elektrifizierungs-Lückenschluss nach Tschechien im Nord-Süd-Verkehr<br />
bieten sich folgende – noch vertieft zu untersuchende – Varianten an:<br />
a) Plauen – Hof – Marktredwitz – Schirnding – Cheb<br />
⇒<br />
⇒<br />
⇒<br />
Fahrtrichtungswechsel in Marktredwitz erforderlich<br />
Elektrifizierungslücke Hof – Cheb ca. 65 km<br />
Streckenlänge Plauen – Cheb gesamt ca. 117 km<br />
b) Plauen – Bad Brambach – Vojtanov – Cheb<br />
⇒<br />
⇒<br />
⇒<br />
Verbindung ohne Fahrtrichtungswechsel<br />
Elektrifizierungslücke Plauen – Vojtanov ca. 60 km<br />
Streckenlänge Plauen – Cheb gesamt ca. 74 km<br />
19 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Elektrifizierungs-<br />
Lückenschluss<br />
Reichenbach - Hof<br />
Elektrifizierung in<br />
Vorbereitung<br />
Variante b)<br />
Lückenschluss über<br />
Bad Brambach<br />
Variante a)<br />
Lückenschluss über<br />
Marktredwitz<br />
20 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Fazit<br />
Mit der EU-Erweiterung hat der grenzüberschreitende Verkehr<br />
stark zugenommen. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen.<br />
Die Hauptlast im grenzüberschreitenden Verkehr wird auch<br />
zukünftig auf der Straße liegen.<br />
Beim grenzüberschreitenden Schienenverkehr sind sowohl<br />
die Belange des Personen- als auch des Güterverkehrs zu<br />
berücksichtigen.<br />
Einheitliche Tarifangebote leisten einen wesentlichen Beitrag<br />
zur Attraktivität des grenzüberschreitenden ÖPNV.<br />
Im Bereich der Infrastruktur rücken zunehmend punktuelle<br />
Maßnahmen mit großer verkehrlicher Wirkung in den<br />
Vordergrund.<br />
21 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>
Vielen Dank für f r Ihr Interesse<br />
und Ihre Aufmerksamkeit<br />
22 | 20. Oktober 2009 | Referatsleiter <strong>Mario</strong> <strong>Bause</strong>