Ausgabe 62 "Jugend" - Die andere Seite des Bezirks Andelfingen
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Fotos: zVg<br />
engagiert. Ob es in der verbleibenden Zeit gelingt,<br />
die Gemeinden der Region zur Budgetierung eines<br />
namhaften Betrages zu bewegen, ist ungewiss.<br />
Ad hoc-Gruppe und Verein bleiben am Ball, auch<br />
was die Suche nach privaten Sponsoren betrifft.<br />
Badi Rheinau<br />
Das Wasser steht bis zum Hals<br />
Das Hallen-/Freibad Rheinau steht nach 40 Betriebsjahren vor dem Aus. Der Gemeinderat<br />
Rheinau kapituliert vor den Kosten, welche Rheinau nach der Neuregelung <strong>des</strong> Finanzausgleichs<br />
allein tragen muss. <strong>Die</strong> regionale Beteiligung ist fraglich.<br />
Von Andreas Jenni<br />
Rheinau bezieht Finanzausgleich. Bis anhin wurden<br />
Betriebskosten, Zinsen, Abschreibungen somit<br />
nicht durch Rheinau und schon gar nicht<br />
durch die umliegenden Gemeinden getragen,<br />
sondern massgeblich vom Finanzausgleich. Der<br />
Wechsel <strong>des</strong> Finanzausgleichs bedeutet für Rheinau<br />
mit Hallen-/Freibad einen Anstieg von gegen<br />
50 Steuerprozenten. Desaströs, sagt der Gemeinderat,<br />
und die Stimmberechtigten befinden im<br />
Herbst über eine Rückgabe der im Baurecht erstellten<br />
Badi an den Kanton und somit faktisch<br />
über den Abbruch der attraktiven Sportanlage per<br />
Ende 2013.<br />
Verein Badi Rheinau gegründet<br />
Eine breit abgestützte ad hoc-Gruppe will das Bad<br />
nicht kampflos preisgeben und hat als Sofortmassnahme<br />
den Verein Badi Rheinau gegründet.<br />
Er ist nach wenigen Wochen einer der mitgliederstärksten<br />
Vereine <strong>des</strong> <strong>Bezirks</strong>. Weitere Mitglieder<br />
sind noch immer nötig und willkommen. Damit<br />
ist die Badi jedoch nicht gerettet. Ad hoc-Gruppe<br />
und Verein haben <strong>des</strong>halb verschiedene Aktivitäten<br />
entwickelt, um die längerfristige Rettung der<br />
Badi zu ermöglichen, z. B. bautechnische Expertisen<br />
und juristische Abklärungen bei kantonalen<br />
Ämtern.<br />
<strong>Die</strong> Suche nach grossen privaten Sponsoren hängt<br />
jedoch vom Engagement der umliegenden Gemeinden<br />
ab. Sie zählten bisher darauf, dass der<br />
Gemeinderat Rheinau den Karren allein aus dem<br />
Dreck ziehen werde. <strong>Die</strong>ser weiss zwar, dass der<br />
Finanzausgleich ändert und Rheinau die Badi allein<br />
nicht halten kann. Es ist ihm aber nicht gelungen,<br />
mit einer breiten Massenbewegung Druck<br />
in der Region aufzubauen; er hat zu lange auf die<br />
Grosszügigkeit <strong>des</strong> Kantons gehofft. <strong>Die</strong> Mitgliederzahlen<br />
<strong>des</strong> Vereins Badi Rheinau zeigen jedoch,<br />
dass das Hallen-/Freibad ein Anliegen einer<br />
breiten Öffentlichkeit ist. Da wäre etwas drin gelegen.<br />
Auch der Regierungsrat leistet höchstens<br />
dann einen Beitrag, wenn sich auch die Region<br />
Parolen der SP<br />
Was wäre wenn …<br />
Schwimmen ist eine Sommersportart. Eine Gemeinde,<br />
welche zu drei Viertel vom Rhein umfangen<br />
ist, braucht eigentlich kein Hallenbad. Viele<br />
schwimmen ohnehin lieber im Rhein (vgl. Flurlingen<br />
und Dachsen). Für die ersten Versuche<br />
reicht ein bescheidenes Schwimmbecken. Der<br />
Bau obliegt der Gemeinde, Betrieb und Aufsicht<br />
übernimmt ein Pächter, der im Gegenzug den Kiosk<br />
betreibt. Dadurch würde Geld frei für <strong>andere</strong><br />
wichtige Gemeindeaufgaben. Auch wenn das Hallen-/Freibad<br />
abgerissen würde, braucht Rheinau<br />
eine Badi, um gefahrlos schwimmen zu lernen,<br />
als Treffpunkt und günstiges Naherholungsgebiet.<br />
<strong>Die</strong> neue Badi müsste am Rhein liegen, z. B.<br />
im Gebiet Rüedifahr, das nach dem Kraftwerksbau<br />
und der Schliessung der Badi beim Kloster<br />
ursprünglich als Badeplatz vorgesehen war. Das<br />
jetzige Grundstück kann sinnvoller genutzt werden,<br />
denn Rheinau verfügt über praktisch kein<br />
Bauland mehr und mit der Kulturlandinitiative<br />
kann nicht einmal mehr eingezont werden. Bei<br />
einem Abbruch könnten auf der bereits einmal<br />
überbauten Fläche und an bester Lage Wohnungen<br />
entstehen. <strong>Die</strong> Gefahr, wie andernorts auf archäologische<br />
Funde zu stossen, ist beim bereits<br />
komplett umgepflügten Areal gering. Der Teil entlang<br />
<strong>des</strong> Stadtgrabens wäre zusammen mit dem<br />
Velorastplatz und dem Areal Gotthardblick als<br />
Grüngürtel freizuhalten. Neuzuzüger sind nicht<br />
zuletzt auch vom Steuersubstrat her interessant.<br />
Vorerst sind alle Kräfte auf den Erhalt <strong>des</strong> Hallen-/<br />
Freiba<strong>des</strong> gerichtet. Möglicherweise ist jedoch die<br />
Zeit gekommen, nach 40 Jahren wieder etwas bescheidenere<br />
Brötchen zu backen. Es gibt Wege, wie<br />
es weitergehen könnte. Der Gemeinderat ist aufgefordert,<br />
rasch seine eigenen Ideen aufzudecken.<br />
zu den Abstimmungsvorlagen 23. September 2012<br />
Eidgenössische Vorlagen<br />
1. Bun<strong>des</strong>beschluss über die Jugendmusikförderung<br />
Gegenentwurf zur Volksinitiative «jugend + musik»<br />
JA<br />
2. Volksinitiative «Sicheres Wohnen im Alter» NEIN<br />
3. Volksinitiative «Schutz vor Passivrauchen» JA<br />
Kantonale Vorlagen<br />
1. Verfassungsänderung: Abschaffung <strong>des</strong> konstruktiven Referendums NEIN<br />
2. Objektkredit für den Autobahnzubringer A4 Obfelden/Ottenbach NEIN<br />
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