Ausgabe 48 - Die andere Seite des Bezirks Andelfingen
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die Trachten, die oft von einer Generation in<br />
die nächste übergehen. <strong>Die</strong> Tracht in der Region<br />
Weinland unterscheidet das Traubenmotiv<br />
von jenen <strong>andere</strong>r Regionen. Schnitt und Applikationen<br />
sind vorgeschrieben, so dass man<br />
die Gewänder auf einer Börse erwerben, selber<br />
nähen oder nähen lassen muss. Von Region<br />
zu Region verschieden, zeigen sie die Vielfalt<br />
ihres Lan<strong>des</strong>. <strong>Die</strong> Mitglieder der Rheinauer<br />
Trachtengruppe (an die 20, vorwiegend Frauen)<br />
tragen ihr Ensemble bei öffentlichen Anlässen<br />
oder privat bei Festen. Im Gegensatz<br />
zur Alltagskleidung, die wechselnden Moden<br />
und dem Verschleiss unterworfen ist, sind die<br />
Trachten dazu angefertigt, ein Leben zu überdauern.<br />
Trachten-Mode<br />
Traditionelle Trachten sind zuweilen aus<br />
schwerem Stoff und im Sommer recht warm.<br />
Hier springt die Landhaus-Mode in die Bresche.<br />
Sie entwickelt die Trachten weiter, nähert<br />
Schnitt und Stoff den heutigen Trends an. So<br />
hat das Trachten-Geschäft Klauser in Kollbrunn<br />
im Tösstal einen treuen Kundenkreis. Oft sind<br />
es an Folklore und Brauchtum <strong>des</strong> Alpenraums<br />
Interessierte, die sich hier einkleiden. Mit Begeisterung<br />
präsentieren Herr Klauser und sein<br />
Team Dirndl, Zwei-Teiler, Lederhosen, passen<strong>des</strong><br />
Schuhwerk für Erwachsene und Kinder, die<br />
als Ethno-Mode auch bei den unter 30-Jährigen<br />
ankommen.<br />
Herr Klauser ist mit ganzem Herzen dabei und<br />
sorgt dafür, dass Folklore (Jodeln, Schwingen,<br />
Volksmusik) und Trachten nicht nur Interesse<br />
bei Japanern, Chinesen und Indern auf Fernreise,<br />
sondern auch bei den Einheimischen<br />
weckt.<br />
Traditionen und Trachten<br />
Dem Zeitgeist trotzen<br />
Der Gaucho in traditioneller Tracht wirbt<br />
für Patagonien. Geishas im Kimono locken<br />
nach Japan. In Rajasthan können wir Frauen<br />
im Sari bewundern. Aber wie viele Fernflüge<br />
verträgt die Erde eigentlich noch?<br />
Von Regine Schaaf<br />
Auch die eigene Heimat hat ihre Traditionen,<br />
Gebräuche und Sitten, ihre Folklore mit ihren<br />
Trachten. Traditionen überliefern Wissen,<br />
Fähigkeiten, Gebräuche. Sie knüpfen an die<br />
Vergangenheit an. Sie dienen dazu, dass sich<br />
Gruppen, Kulturen und ganze Länder als Gemeinschaft<br />
wahrnehmen können, dass sie<br />
von aussen als eine solche begriffen werden.<br />
Heutzutage überrennt die Globalisierung in<br />
der ganzen Welt Althergebrachtes. Traditionen<br />
und Bräuche (z. B. Jahresfeste, die immer<br />
wiederkehren) stehen dem heutigen Zeitgeist,<br />
der auf das Neue gerichtet ist, entgegen. Doch<br />
noch immer ziehen unsere Kinder im November<br />
mit ihren Räbeliechtli durch die Strassen,<br />
noch immer verbrennt man den Böögg, um<br />
den Winter zu vertreiben. Noch immer werden<br />
Trachten getragen.<br />
Traditionelle Trachten<br />
Anni Gugelmann, die die Trachtengruppe in<br />
Rheinau vertritt, spricht mit grosser Liebe über<br />
Fotos: ZVG<br />
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