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Rind im Bild

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Kuhkomfort<br />

Kühe – längerer Aufenthalt auf<br />

der Weide ist möglich<br />

An einer etwas erhöhten Stelle der Weide wurde ein Silonetz auf die Grasnarbe gelegt<br />

Das Silonetz wurde anschließend mit 10 m 3 Sand bedeckt und die Raufe aufgestellt<br />

Kuhkomfort – nicht <strong>im</strong>mer ist er in alten oder<br />

älteren Ställen ausreichend vorhanden. Zur Stressmin<strong>im</strong>ierung<br />

für die Kühe wäre die Umgestaltung<br />

dieser Gebäude mit Laufhöfen, Vorwartehöfen oder<br />

Ähnlichem eine sehr gute Variante. Auch die Weidehaltung<br />

kann für ein entspannteres Kuhdasein<br />

sorgen. Die Diskussionen darum werden allerdings<br />

sehr kontrovers geführt, geht es doch in erster Linie<br />

um eine hohe, konstante Leistung der Herde, die<br />

nach Meinung Vieler wohl besser <strong>im</strong> Stall erreicht<br />

werden kann.<br />

Herr Bornhöft aus Wildenhorst, Kreis Plön, möchte<br />

seinen Tieren die Weide jedoch nicht vorenthalten.<br />

Seine 70 – köpfige Schwarzbuntherde mit einer Ø<br />

Leistung von heute über 10.000 l war auch in der<br />

Vergangenheit regelmäßig auf den hofnahen Flächen<br />

– aber nur wenige Stunden am Tage.<br />

In diesen zurückliegenden Jahren konnte er ständig<br />

die Vorteile dieser Haltung feststellen, wie er uns<br />

mitteilte.<br />

„Die Tiere waren entspannt, keine Probleme mit den<br />

Fundamenten und speziell mit der Geißel Mortellaro.<br />

Um diese Vorteile nachhaltig zu haben, wurden<br />

schon vor etlichen Jahren unsere Treibewege durch<br />

das Verlegen von Silonetzen trittfest gemacht. Es<br />

war einfach gut, diese zufriedenen und leistungsstarken<br />

Kühe <strong>im</strong> Grünen zu sehen“, berichtet uns<br />

Herr Bornhöft.<br />

Ganz war er damit jedoch nicht zufrieden, hätte<br />

er die Herde lieber länger als 4 Stunden draußen<br />

gehabt. Somit war der Gedanke der Zufütterung<br />

auf der Weide geboren. Ein Drittel der Tagesration<br />

sollte zukünftig in einer Raufe draußen vorgelegt<br />

werden. Dazu wurde einfach <strong>im</strong> vergangenen Sommer<br />

ein Silonetz (Nicosil) mit den Maßen 15 x 15<br />

m an einer etwas erhöhten Stelle der Weide auf<br />

die Grasnarbe gelegt und anschließend mit ca. 10<br />

m3 Sand bedeckt. Auf diesem wasserdurchlässigen<br />

Untergrund wurde eine Raufe gestellt, die mit dem<br />

Radlader befüllt wird. Alles läuft gut, die Tiere stehen<br />

gerne <strong>im</strong> Sand und das angebotene Futter wird<br />

aufgenommen. Für Herrn Bornhöft war es erfreulich<br />

zu beobachten, dass die neue „Futterstation“ gut<br />

angenommen wurde, <strong>im</strong>mer Tiere dort standen und<br />

der Platz <strong>im</strong>mer trocken war.<br />

Im späten Herbst wurde die Fläche einmal abgeschoben<br />

und danach ein Anhänger Sand darauf<br />

getan. Die Herde verlässt jetzt den Stall am Morgen<br />

gegen 08.30 Uhr und kommt 16.30 Uhr dahin<br />

zurück. Der Betriebsleiter ist mit dem System sehr<br />

zufrieden – trotzdem ist er der Meinung: „Ganz<br />

ohne ein Nachteil kann so ein System natürlich<br />

nicht funktionieren.“ In diesem Fall ist das Herausnehmen<br />

von Futterresten aus der jetzt benutzen<br />

Raufe zu nennen.<br />

„Das Ganze muss sich entwickeln – vielleicht bauen<br />

wir draußen einen kleinen Futtertisch oder konstruieren<br />

eine neue Raufe“.<br />

Insgesamt läuft das System gut und der Herr Bornhöft<br />

hat zwei Fliegen mit einer Klappe erwischt:<br />

Den Kühen geht es sehr gut und die Herdenleistung<br />

hat sich nach oben entwickelt.<br />

<br />

<br />

Text: Karl-Heinz Arp<br />

Fotos: Jens Bornhöft<br />

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// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 2/2014

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