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zum 100. Geburtstag am 16. März 2011 - Schirmer/Mosel

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Ins große Blau schleudern sie<br />

ihre Schlangenzungen …<br />

Giorgio de Chirico, Skizze aus<br />

den Manuscritti Eluard, 1913<br />

Giorgio de Chirico<br />

Das Geheimnis der Arkade<br />

Erinnerungen und Reflexionen<br />

Aus dem Italienischen von<br />

Marianne Schneider<br />

Mit einem Nachwort von<br />

Laszlo Glozer<br />

Umschlag: Giorgio de Chirico,<br />

Geheimnis und Schwermut einer<br />

Straße, 1914 (Ausschnitt)<br />

Gebunden mit Schut<strong>zum</strong>schlag<br />

und Lesebändchen<br />

ca. 240 Seiten<br />

€ 39,80 (D) sFr 56,90 € 41,– (A)<br />

ISBN 978-3-8296-0535-9<br />

Erstverkaufstag: 1. März <strong>2011</strong><br />

Giorgio de Chirico wurde 1888 als<br />

Sohn italienischer Eltern in<br />

Griechenland geboren. 1906–1909<br />

München: Studium an der Kgl.<br />

Akademie der Bildenden Künste.<br />

1911–1915 Paris: Begegnung mit<br />

Picasso, Derain, Brancusi und dem<br />

Dichter Apollinaire. Erste metaphysische<br />

Stadtansichten und<br />

„Manichini“-Bilder. Zurück in Italien<br />

gründet er mit seinem Bruder, dem<br />

Schriftsteller Alberto Savinio, die<br />

„scuola metafisica“, 1920 die<br />

Zeitschrift Pittura metafisica. 1924–<br />

1939 erneut in Paris. 1930 radikaler<br />

Bruch mit der Moderne, Hinwendung<br />

zu einer „barocken“,<br />

klassizistisch akademischen Malerei.<br />

1939 Rückkehr nach Italien.<br />

De Chirico stirbt 1978 in Rom.<br />

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Giorgio de Chirico (1888–1978), berühmt als einer der bedeutendsten<br />

Maler des 20. Jahrhunderts, war auch ein bedeutender<br />

Schriftsteller. Von seiner Pariser Zeit an, etwa ab 1911, beobachtete<br />

er sein Leben und sein Schaffen in allen Einzelheiten hellsichtig<br />

und scharfsinnig. Die Werke der anderen lobte er, wenn<br />

sie ihm verwandt erschienen, mit großem Feingefühl. Denen,<br />

die nicht in sein Konzept passten, widmete der Narziss phantasievolle,<br />

intelligent-ironische, doch immer unerbittliche Urteile,<br />

die vor persönlichen Schmähungen keineswegs haltmachen.<br />

Zum ersten Mal vollständig in deutscher Sprache erscheinen in<br />

unserem Band die beiden bei Paul Eluard und Jean Paulhan in Paris<br />

zurückgelassenen Manuskripte aus den Jahren vor dem 1. Weltkrieg:<br />

Lyrische Stenogr<strong>am</strong>me, Gedichte, Prosastücke, Skizzen<br />

von Empfindungen und Träumen, gemischt mit Phantasmen aus<br />

den Bildern derselben Jahre, vereinen sprachliche Eleganz mit<br />

psychologischem Scharfblick.<br />

Immer wieder, auch in den Texten aus den späteren Jahren,<br />

ist vom Glück der metaphysischen Augenblicke die Rede. De<br />

Chirico erklärt mit der ihm eigenen großen Bereds<strong>am</strong>keit, was<br />

es mit der sogenannten Metaphysik seiner Bilder auf sich hat.<br />

Metaphysisch in seinem Sinn sind auch die hinreißenden Stadtbeschreibungen:<br />

Ferrara, Paris, New York … Die alltäglichen<br />

Dinge wandeln sich unter dem metaphysischen Blick, verlieren<br />

alles Nützliche, Schöne, Historische, Soziale, um etwas ganz<br />

Neues zu werden.<br />

Eine eigene Textgruppe ist den Äußerungen über andere Maler<br />

gewidmet mit Schwerpunkt auf den vom Meister geschätzten und<br />

geliebten Kollegen, darunter Böcklin, Tintoretto, Raffael, Courbet<br />

und der junge Giorgio Morandi. Dass de Chirico sich dabei auf<br />

einem Terrain bewegt, das meilenweit von der Kunstkritik und<br />

-geschichte entfernt ist, versteht sich von selbst; seine große Sachkenntnis<br />

und Sensibilität für die malerischen Erfindungen sind<br />

immer mit leidenschaftlichem Ausdruck, subjektivem Geschmack<br />

und sprachlicher Raffinesse verbunden und in vielerlei Hinsicht<br />

erhellend.<br />

6<br />

www.schirmer-mosel.com/literatur | Frühjahr <strong>2011</strong>

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