Sustainable Supply Chain Management (SSCM) – Aber wie?
Sustainable Supply Chain Management (SSCM) – Aber wie?
Sustainable Supply Chain Management (SSCM) – Aber wie?
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<strong>Sustainable</strong> <strong>Supply</strong> <strong>Chain</strong> <strong>Management</strong> (<strong>SSCM</strong>) –<br />
<strong>Aber</strong> <strong>wie</strong>?<br />
Björn Asdecker<br />
Lehrstuhl für BWL, insb. Produktion und Logistik<br />
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Thesen<br />
• These 1: <strong>SSCM</strong> erfordert eine mit dem Nachhaltigkeitskonzept<br />
in Einklang stehende normative Fundierung<br />
des wirtschaftlichen Handelns, die sich vom Gewinnmaximierungsprinzip<br />
abwenden muss.<br />
• These 2: Die Verwirklichung von <strong>SSCM</strong>-Strategien<br />
benötigt Kapitalgeber, die die Vergabepraxis explizit an<br />
die ökologische so<strong>wie</strong> soziale Dimension des<br />
wirtschaftlichen Handelns koppeln. Da private Institute<br />
jedoch das Gewinnmaximierungsprinzip verfolgen, sind<br />
durch die Politik entsprechende Angebote zu schaffen.
These 1: <strong>SSCM</strong> erfordert eine Abkehr vom<br />
Gewinnmaximierungsprinzip<br />
• Das betriebswirtschaftliche Prinzip der Gewinnmaximierung<br />
impliziert die Minimierung der Kosten.<br />
• Die Absicht Kosten zu minimieren, führt dazu,<br />
schwache Verhandlungspartner auszunutzen (bspw.<br />
Näherinnen in Asien).<br />
• Es gibt Alternativen: Deutsche Getränkeindustrie<br />
– Definition von fixen und gerechten Deckungsbeiträgen<br />
über die Wertschöpfungskette hinweg.<br />
– Koordinationsinstrument: Konsensdemokratie
−<br />
−<br />
Erhebung sämtlicher<br />
Wertschöpfungsaktivitäten und<br />
Darlegung des Aufwands<br />
erfordert Transparenz.<br />
Verteilung wird innerhalb des<br />
„Kollektivs“ mittels Konsens<br />
festgelegt.<br />
Produzenten<br />
Regler<br />
ca. 250<br />
Gastronomen<br />
ca. 80<br />
Konsumenten<br />
Sprecher<br />
ca. 44<br />
ca. 85<br />
Händler<br />
Aktive<br />
Quelle: Premium Cola 2012
These 2: <strong>SSCM</strong> benötigt eine Kreditvergabe auf der<br />
Basis ökologisch/sozialer Kriterien.<br />
• Oekom Research Industry Rating:<br />
– Überprüfte Kategorien:<br />
• Kunden- und Produktverantwortung<br />
• Ökologische und soziale Standards bei der Kreditvergabe<br />
• Integration von Nachhaltigkeitsaspekten im Kapitalanlagegeschäft<br />
• Umgang mit eigenen Mitarbeitern<br />
• Faires Wirtschaftsverhalten<br />
– Ablauf und Ergebnisse:<br />
• 294 Geschäftsbanken aus 40 Ländern analysiert.<br />
• Nur 23, d.h. 7,8%, erfüllen Mindestanforderungen für das Oekom<br />
Research Prime-Rating (C-).
These 2: <strong>SSCM</strong> benötigt eine Kreditvergabe auf der<br />
Basis ökologisch/sozialer Kriterien.<br />
• Nur sechs der 29 systemrelevanten Banken erhalten Prime-Rating.<br />
• Beste Note einer Bank: C+<br />
• Besonderer Verbesserungsbedarf laut Oekom Research bei der<br />
Kreditvergabe.<br />
• Alarmierend: Verschlechterung gegenüber der Studie 2009.<br />
n=271<br />
n=23<br />
Quelle: Oekom Research 2012
Plakative Zusammenfassung<br />
zur Anregung der Diskussion<br />
These 1: <strong>SSCM</strong> erfordert eine<br />
Abkehr vom Gewinnmaximierungsprinzip<br />
Die Limitierung des Gewinnstrebens<br />
in Verbindung mit einer hohen<br />
Prozesstransparenz und konsensbezogenen<br />
Entscheidungsfindung<br />
gewährleisten die Einhaltung<br />
sozialer und ökologischer Kriterien.<br />
These 2: <strong>SSCM</strong> benötigt eine<br />
Kreditvergabe auf der Basis<br />
ökologisch/sozialer Kriterien.<br />
Nachhaltigkeitskriterien werden bei<br />
der Kreditvergabe als wesentlicher<br />
Hebel für die Realisierung von <strong>SSCM</strong>-<br />
Projekten vernachlässigt.<br />
Ist neben der kfw eine kfn notwendig?<br />
Nachhaltigkeit +<br />
Gewinnmaximierung =<br />
Greenwashing?