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THEMEN PÄDAGOGIK<br />

PÄDAGOGIK THEMEN<br />

LICHT UND FARBEN –<br />

EINE FREUDE FÜR DIE SEELE UND DIE AUGEN.<br />

Inge Maksuti (begeisterte Pflanzenfärberin)<br />

In den Ferien haben wir Zeit.<br />

Zeit um tätig zu sein.<br />

Wir, ein Junge und drei Mädels aus der<br />

8. Klasse, machen sich mit mir ans<br />

Werk.<br />

Viele Pflanzen sind gesammelt und<br />

stehen bereit:<br />

- Zwiebelschalen von unserem Landwirt<br />

(ein wunderschönes Sonnengelb)<br />

- Pflanzen am Wegesrand wie Kanadische<br />

Goldrute (ein Gelb das mit<br />

Indigo zu einem schönen Tannengrün<br />

sich verwandelt) oder Birkenblätter<br />

(ein lichtes Gelb welches ein Maigrün<br />

wird beim überfärben mit Blau)<br />

- Pflanzen aus dem eigenen Färbergarten<br />

(Färberkamille wird zu hellem<br />

Gelb und Waid, dem ein Himmelsblau<br />

entlockt wird)<br />

- Rotholz (ein warmes und aktivierendes<br />

Rot) und Blauholz (violett)<br />

gekauft bei einem Färbemittelversand,<br />

sie runden den Farbkreis ab.<br />

Wir wollen Vorhänge färben für einige<br />

Kinderzimmer und ein Klassenzimmer<br />

und Seidentücher und Wolle für begeisterte<br />

Pflanzenfarben-Liebhaber.<br />

Die Pflanzenfarben sind etwas Besonderes.<br />

Im Gegensatz zu den chemischen<br />

Farben sind die Pflanzenfarben sehr<br />

wohltuend für die Augen, da sie in sich<br />

selbst vollkommen sind weil sie die<br />

Komplementärfarbe in sich tragen.<br />

Nun <strong>zum</strong> Färben<br />

Die Arbeitsgänge für das Färben sind<br />

klar vorgegeben:<br />

Zuerst wird die Seide, Baumwolle oder<br />

Wolle gewaschen und eine Stunde<br />

gebeizt (= die Faser mit Alaun, Weinstein<br />

oder Tarapulver aufschliessen,<br />

damit die Farbe einziehen kann). Dann<br />

werden die jeweiligen Pflanzen eine<br />

Stunde im Wasser gekocht und dann<br />

abgesiebt. Der gebeizte Stoff wird in<br />

den Farbsud eingelegt, sanft ständig<br />

eine gute Stunde darin bewegt und<br />

danach ausgespült. Ein Schuss Essig<br />

ins letzte Spülwasser dient als Imprägnierung.<br />

Zum Schluss wird das Färbegut<br />

geschleudert, die Seide trocken<br />

gebügelt, der Baumwollstoff und die<br />

Wolle <strong>zum</strong> trocknen aufgehängt.<br />

Vorbereitend musste gemessen werden<br />

wie lang der Stoff sein muss, dann<br />

genau zugeschnitten und den jeweiligen<br />

Farben zugeordnet werden.<br />

Nach jedem Färbevorgang musste alles<br />

gründlich gereinigt und der Arbeitsplatz<br />

aufgeräumt werden. Es war für<br />

alle richtige Arbeit mit hohen und<br />

vielfältigen Anforderungen.<br />

Die Jugendlichen haben die Herausforderung<br />

unterschiedlich gemeistert,<br />

waren am Ende vom Ergebnis jedoch<br />

sehr erfreut.<br />

Wer sich dem Anblick von gelb- orangenen<br />

Seidenvorhängen hingeben will<br />

kann dies im neuen Klassenzimmer der<br />

5. / 6. Klasse nach Absprache gerne tun.<br />

Die Wirkung der lebendigen und<br />

miteinander stets harmonisierenden<br />

Pflanzenfarben bleibt nicht aus, wirken<br />

sie doch direkt in der Seele.<br />

18 SCHLÖSSLIPOST SCHLÖSSLIPOST 19

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