20090430 Beschwerdeantwort
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Ier Schruiner<br />
www.schreiner.ch<br />
Berufsbiidungsfonds Schreiner<br />
Gladbachstrasse 80, Postfach, 8044 Zürich<br />
Telefon 044 261 81 81, Fax 044 267 81 50<br />
bbf-s@vs:m.ch<br />
Obergericht des Kantons Zürich<br />
IlL Zivilkammer<br />
Ilirschengraben l3l15<br />
Postfäch 2401<br />
8021 Zürich<br />
Zirich,30 April2009<br />
Beschwerdeanfwort<br />
(Geschäfts-Nr. PNO9 07 | I Z2 lhp)<br />
in Sachen<br />
Hans Streuli<br />
Alte l-andstr. 133.8804 Au<br />
Kläser und Beschwerdeführer<br />
gegen<br />
Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM)<br />
Gladbachstr. 80, Postfach, 8044 Zfiich<br />
Beklagter und Beschwerdegegner<br />
betreffend Feststellungsklage nach Art. 85a SchKG
Seite l<br />
Sehr geehrter Herr Gerichtspräsident<br />
Gerne macht der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten<br />
(VSSM) von der eingeräumten Möglichkeit zur Einreichung einer<br />
B e schwerdeantworls chrift Gebrauch.<br />
I. Anträge<br />
1. Es sei die Nichtigkeitsbeschwerde des Beschwerdelührers vollumftinglich<br />
abzuweisen.<br />
2. Alles unter Kosten- und Entschädigungsfblgen zu Lasten des<br />
Beschwerdefiihrers.<br />
Il. Formelles<br />
1. Mit Präsidialverfligung vom 23. April 2009 wurde dem Beschwerdegegner eine<br />
Frist von 10 Tagen ab Empfäng der Verftigung zur Einreichung einer<br />
Beschn'erdeantwortschrifl eingeräumt. Diese Frist ist mit Eingabe dieser<br />
Beschu erdeant\\'ort sewahrt.<br />
2. Der Beschwerdegegner off-eriert für alle namhaft gemachten Tatsachen<br />
vollumflinglichen Beweis, soweit er die Beweislasträgt. Er behält sich die<br />
Nennuns weiterer Beweismittel vor.<br />
III. Materielles<br />
1. Das Urleil des Bezirksgerichts Horgen vom 5. Mär22009 wird als<br />
vollumflinglich richtig erachtet. Es wird vorliegend nur auf die<br />
Nichtigkeitsbeschwerde des Beschwerdeführers - soweit notwendig<br />
eingegangen.<br />
2. Der Beschwerdefiihrer zitiert im Allgemeinen die richtigen Gesetzesstellen, nur<br />
legt er diese falsch aus.<br />
Es ist richtig, dass das Bundesgesetz über die Allgemeinverbindlicherklärung<br />
von Gesamtarbeitsverträgen (AVEG) jeweils von ,.Arbeitgeber" und<br />
..Arbeitnehmer" spricht. Ebenso richtig ist, dass gemäss Art. 60 Abs. 3 des<br />
Bundesgesetzes über die Berufsbildung (BBG) sinngemäss die Bestimmungen<br />
des AVEG zur Anwendung gelangen.<br />
Das BBG spricht jeweils nur von .,Betrieben". So heisst es in Art. 60 Abs. 3<br />
BBG: ,, Der Bundesrat kann auf Antrag der zustcindigen Organiscttion deren<br />
Berufsbildungsfonds Jür alle Betriebe der Branche verbindlich erkkiren und
Seite 3<br />
cliese zur Entrichtung von Bildungsbeitrcigen verpflichten." Dabei gelten<br />
sinngemäss die Bestimmungen des AVEG. Sinngemäss bedeutet, dass die<br />
Bestimmungen des AVEG nicht unmittelbar, sondern analog zur Anwendung<br />
kommen. Das BBG spricht denn jeweils von Betrieben anstatt von Arbeitgebern,<br />
so auch in den Voraussetzungen zur Erlangung der Allgemeinverbindlichkeit in<br />
Aft. 60 Abs. 4 BBG. Das AVEG ist also bei der Anwendung auf<br />
Berufsbildungsfonds entsprechend anzupassen. So sind beispielsweise die<br />
Begriffe ,.Arbeitgeber und Arbeitnehmer" durch ,.Betriebe" zu ersetzen.<br />
Die Behauptung des Beschwerdefrihrers (Nichtigkeitsbeschwerde Seite 3 und<br />
Seite 4), dass der Linksunterzeichnende anlässlich der Verhandlung vor<br />
Bezirksgericht Horgen behauptet habe, ,.mit Betrieb seien Arbeitgeber und<br />
Arbeitnehmer gemeint", ist falsch. Eine solche Behauptung ergäbe ausserdem in<br />
keiner Weise einen Sinn.<br />
a<br />
J.<br />
Gemäss steuerrechtlichem Betriebsbegriff wird unter Betrieb eine<br />
Gesamtunternehmung einer juristischen oder natürlichen Person verstanden.<br />
Darunter fallen auch sogenannte ,,Ein-Mann-Betriebe", denn der steuerrechtliche<br />
Betriebsbegriff verlangt keine Mindestgrösse, um als Betrieb zu gelten.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
Der Beschwerdeflihrer meint. dass es Sache des Gerichtes oder des<br />
Beschwerdegegners sei. zu beweisen. dass er eine Schreinerei betreibe<br />
(Nichtigkeitsbeschwerde Seite 5). Er hat bisher noch nie behauptet. er führe<br />
keir.re Schreinerei. Dies behauptet er zwar auch mit der Nichtigkeitsbeschwerde<br />
nicht. doch verlangt er einen Berveis. Das Vorbringen wurde bei der Vorinstanz<br />
nicht vorgebracht. ist also neu und wird wohl lediglich deshalb erwähnt, um<br />
irgendwie der Beitragspfl icht betreffend Berufsbildungsfonds der Schreiner<br />
doch noch zu entkommen. Im Übrigen erbringt der Beschwerdeführer den<br />
Beweis gleich selber, indem er auf seiner Homepage (n'wr,l'.schrinerstreuli.ch)<br />
Schreinereiprodukte anprei st.<br />
Das vom Beschwerdefiihrer erwähnte Verfahren (Nichtigkeitsbeschwerde Seite<br />
6 und Seite 7) betrifft einen anderen Rechtsstreit, bei dem der Verband<br />
Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) nicht Partei<br />
war.<br />
Die Beschwerdegründe des Beschwerdeführer bezüglich Erlangung der<br />
Allgemeinverbindlichkeit hätten ausserdem in der 30-tagigen Einsprachefrist<br />
nach der Publikation der AVE im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB)<br />
geltend gemacht werden müssen.<br />
Wir bitten Sie, den Aufwand des Beschwerdegegners in dieser Sache zu<br />
berücksichtigen und eine angemessene Entschädigung festzulegen.
Seite 4<br />
Aus all diesen Gründen bitten wir Sie, die Nichtigkeitsbeschwerde des Beklagten<br />
abzuweisen.<br />
Mit frcundlichen Grüssen<br />
VSSM<br />
/<br />
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,/ | ,' ./-<br />
r' L ,J-<br />
Didier p{pfer<br />
Werner Schär<br />
Bereichsleiter Arbeitgeberpolitik + Recht Bereichsleiter Finanz + Administration<br />
Beilage:<br />
Zirkular-Erledigungsbeschluss des Obergerichts des Kantons Zürich vom 20. September<br />
2007