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Ergotherapie in der neurologischen Rehabilitation Erwachsener ...

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1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Das Gesundheitssystem erfor<strong>der</strong>t hierzulande e<strong>in</strong>e genaue Befundaufnahme und<br />

klare e<strong>in</strong>deutige Zielsetzungen seitens <strong>der</strong> Therapeuten. Daher ist es dr<strong>in</strong>gend<br />

notwendig, „Therapie-Werkzeuge“ zu nutzen, die zum e<strong>in</strong>en unserem therapeutischen<br />

Anspruch an e<strong>in</strong> würdiges Menschenbild genügen, zum an<strong>der</strong>en<br />

aber auch effektiv im Therapiealltag e<strong>in</strong>setzbar s<strong>in</strong>d.<br />

Mit dem Konzept, das im Folgenden vorgestellt wird, ist e<strong>in</strong> solches „Therapie-<br />

Werkzeug” für den Bereich <strong>der</strong> <strong>neurologischen</strong> <strong>Rehabilitation</strong> entstanden. Durch<br />

e<strong>in</strong>e klare, detaillierte und umfangreiche Befundaufnahme wird es dem Therapeuten<br />

erleichtert, e<strong>in</strong>e sichere ergotherapeutische Diagnostik durchzuführen.<br />

Da <strong>in</strong> dem Befundsystem standardisierte Skalen e<strong>in</strong>gebaut wurden und die Beurteilungskriterien<br />

e<strong>in</strong>deutigen Def<strong>in</strong>itionen unterliegen, s<strong>in</strong>d die Abweichungen,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beurteilung des Patienten durch verschiedene Kollegen regelmäßig als<br />

Problem auftauchen, weitestgehend ger<strong>in</strong>g gehalten.<br />

Das Befundsystem als solches stellt allerd<strong>in</strong>gs nur e<strong>in</strong>en Teil <strong>der</strong> ergotherapeutischen<br />

Vorgehensweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Neurorehabilitation dar. Wesentlich ist die darauf<br />

folgende Bestimmung <strong>der</strong> Therapieziele. Hier kommt das gesamte ergotherapeutische<br />

Verständnis von patienten- bzw. menschenzentrierter Behandlung zum<br />

Tragen, da nur <strong>in</strong>dividuell auf die jeweiligen Bedürfnisse <strong>der</strong> Patienten s<strong>in</strong>nvoll<br />

e<strong>in</strong>gegangen werden kann. Dass es viele kle<strong>in</strong>e Teilbereiche gibt, die sich <strong>in</strong> unterschiedlicher<br />

Form bei Patienten mit <strong>neurologischen</strong> Erkrankungen gleichen,<br />

hat sich diese Form <strong>der</strong> Therapiezielbestimmung zunutze gemacht. Man f<strong>in</strong>det<br />

hier e<strong>in</strong> Baukastensystem vor, das aus Formulierungen kle<strong>in</strong>ster Ziele<strong>in</strong>heiten<br />

besteht. Das hat den Vorteil, dass zum e<strong>in</strong>en die Entwicklung <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Ziele auf e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen, für alle angrenzenden Berufsgruppen verständlichen<br />

Sprache basiert, zum an<strong>der</strong>en die notwendige Flexibilität bestehen bleibt, um die<br />

Individualität und die persönlichen Bedürfnisse des Patienten zu wahren. Dieser<br />

Pool von Zielformulierungen stellt also den zweiten Teil des „Therapie-Werkzeuges”<br />

dar, auf dessen Grundlage e<strong>in</strong>e fundierte und folgerichtige Therapie<br />

stattf<strong>in</strong>den kann.<br />

Jedem Therapeuten steht es frei, wie viel er von den Zielformulierungen nutzt, ob<br />

er sie untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> mischt, <strong>in</strong> Fern- o<strong>der</strong> Nahziele e<strong>in</strong>ordnet o<strong>der</strong> sie <strong>in</strong> Berichten<br />

bzw. Arztgesprächen e<strong>in</strong>setzt. Sie sollten jedoch immer e<strong>in</strong>en logischen Bezug<br />

zum Befund darstellen und regelmäßig überprüft und ggf. revidiert werden. E<strong>in</strong><br />

Therapieverlauf, den sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel alle Therapeuten mit Verän<strong>der</strong>ungen und<br />

möglichst Verbesserungen <strong>der</strong> Defizite wünschen, sollte somit erkennbar und<br />

formulierbar werden.<br />

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