Elefantenstark: das Caparol Fassadencenter - se farben
Elefantenstark: das Caparol Fassadencenter - se farben
Elefantenstark: das Caparol Fassadencenter - se farben
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04 q aktuell<br />
Brenn.Punkt q<br />
WDVS = Brandbeschleuniger? Von wegen!<br />
Heizkosten sparen, den Marktwert der Immobilie erhöhen<br />
und nebenbei auch noch etwas für Umwelt und Klima tun<br />
– es gibt bekanntlich gute Gründe, in eine bes<strong>se</strong>re Wärmedämmung<br />
zu investieren. Doch manche potenziellen Auftraggeber<br />
sind verunsichert: durch Fern<strong>se</strong>h- und Zeitungsberichte,<br />
in denen über die angebliche Brandgefährlichkeit<br />
von Wärmedämm-Verbundsystemen berichtet wird. Wie<br />
sollte man als Verarbeiter damit umgehen?<br />
Was viele WDVS-Interes<strong>se</strong>nten wis<strong>se</strong>n möchten:<br />
■ Wie leicht können sich Dämmstoffe entzünden?<br />
■ Geht von Polystyroldämmplatten ein erhöhtes<br />
Brandrisiko aus?<br />
■ Wie wird <strong>das</strong> Brandverhalten von Wärmedämm-<br />
Verbundsystemen festgestellt und überwacht?<br />
■ Lässt sich die Brandsicherheit eines WDVS durch<br />
bauliche Maßnahmen erhöhen?<br />
■ Bleibt der Feuerwehr genügend Zeit, um Menschen<br />
aus einem brennenden Haus zu retten, wenn die Fassade<br />
mit einem Wärmedämm-Verbundsystem ver<strong>se</strong>hen ist?<br />
Es ist wichtig, die Fragen und Bedenken des Kunden ernst<br />
zu nehmen – er soll ja <strong>das</strong> Gefühl haben, <strong>das</strong>s er gut beraten<br />
wird und <strong>das</strong>s er auch kritische Aspekte ansprechen<br />
kann. Nehmen Sie sich die Zeit, alle Fakten mit dem Interes<strong>se</strong>nten<br />
durchzusprechen! Die wichtigsten Infos finden<br />
Sie hier im Überblick.<br />
Argumentationsleitfaden für <strong>das</strong> Beratungsgespräch<br />
Generell sind Wärmedämm-Verbundsysteme komplexe<br />
Bauprodukte, die stets aus mehreren, bauphysikalisch aufeinander<br />
abgestimmten Komponenten bestehen und deshalb<br />
über eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung verfügen<br />
müs<strong>se</strong>n. Dazu sollte man wis<strong>se</strong>n:<br />
■ Erst wenn alle Zulassungsvoraus<strong>se</strong>tzungen erfüllt sind<br />
und insbesondere der ge<strong>se</strong>tzlich vorgeschriebene Brandversuch<br />
bestanden wurde, darf <strong>das</strong> Deutsche Institut für<br />
Bautechnik (DIBt, Berlin) die Zulassungsurkunde für <strong>das</strong><br />
jeweils geprüfte WDVS ausfertigen. Ohne Zulassung darf<br />
ein WDVS nicht einge<strong>se</strong>tzt werden.<br />
Brandversuch an der MPA Leipzig: Jedes WDVS muss praktische Brandprüfungen<br />
bestehen, um für den deutschen Markt bauaufsichtlich zugelas<strong>se</strong>n zu<br />
werden. Wis<strong>se</strong>nschaftliche Methode: Die Brandkammer ist mit dem zu<br />
prüfenden Wandaufbau verschlos<strong>se</strong>n. Sensoren mes<strong>se</strong>n auf der Raum<strong>se</strong>ite<br />
die Temperaturentwicklung während des Fassadenbrandversuchs. Ermittlung<br />
des Feuerwiderstands: Die Zeit wird gestoppt, sobald sich erste Anzeichen<br />
für einen Durchbrand zeigen.<br />
Sturzschutz über jeder Öffnung:<br />
Verhinderung des Brandeintrittes<br />
in die Dämmebene.<br />
Oberhalb des Fensters und an den Seiten entlang der Laibungen werden etwa<br />
20 cm dicke Mineralwollstreifen auf dem tragenden Mauerwerk angebracht,<br />
um einen Brandeintrag von außen in die Wohnräume ebenso zu verhindern<br />
wie in umgekehrter Richtung die Ausdehnung eines Zimmerbrandes auf die<br />
Fassade und höhere Geschos<strong>se</strong>. Eine Alternative sind Brandriegel: Sie bestehen<br />
ebenfalls aus 20 cm hohen Streifen aus nichtbrennbarer Mineralwolle, die die<br />
Dämmschicht gebäudeumlaufend unterbrechen und zumeist alle zwei Stockwerke<br />
in der tragenden Außenwand verankert werden.<br />
■ Die Prüfungen auf Brandsicherheit sind turnusmäßig zu<br />
wiederholen, um die fortdauernde Einhaltung der einschlägigen<br />
Bestimmungen nachzuwei<strong>se</strong>n. Dabei wird<br />
getestet, ob die Statik einer gedämmten Außenwand bei<br />
einem Vollbrand eine vorgegebene Mindestzeit übersteht.<br />
■ Wärmedämm-Verbundsysteme bestehen immer aus<br />
einer Dämmebene und einem auf <strong>das</strong> Dämmmaterial<br />
spezifisch abgestimmten Putzsystem. Zu unterscheiden<br />
sind WDVS mit Dämmplatten z. B. aus Polystyrol alias<br />
„Styropor“, Polyurethan, Steinwolle, Glaswolle oder Holzfa<strong>se</strong>rn<br />
und Kombinationen die<strong>se</strong>r Ausgangsstoffe.<br />
■ Dämmstoffe, die bis zu ihrer Montage auf einer Baustelle<br />
lagern, entzünden sich nicht von <strong>se</strong>lbst. Jeder Brand hat<br />
eine Ursache, zu der immer eine konkrete Zündquelle<br />
gehört.<br />
■ Dämmplatten, die an einer Fassade bereits angebracht<br />
wurden, werden üblicherwei<strong>se</strong> schnellstmöglich verputzt.<br />
Das Putzsystem kann entweder mineralisch <strong>se</strong>in<br />
oder auf Siliconharz basieren; so oder so hemmt der Putz<br />
die Entstehung und Ausweitung eines Brandes.<br />
■ Dämmplatten aus Polystyrol, wie die bekannten Dalmatinerplatten<br />
von <strong>Caparol</strong> oder auch die neue S 024<br />
(die aus einem Polyurethan-Dämmkern besteht, der beid<strong>se</strong>its<br />
mit einer Polystyrol-Dämmlage ummantelt ist), sind<br />
auf ihr Brandverhalten ausgiebig geprüft und als Bestandteile<br />
des WDVS „Capatect B“ zugelas<strong>se</strong>n worden.<br />
■ Polystyrol-WDVS, die an Fassaden von Mehrgeschossgebäuden<br />
zum Einsatz kommen, werden idealerwei<strong>se</strong><br />
alle zwei Stockwerke mit sogenannten Brandriegeln ausgestattet.<br />
Darunter kann man sich eine 20 cm hohe Unterbrechung<br />
der Dämmschicht vorstellen, die bis aufs<br />
Mauerwerk reicht. In die<strong>se</strong> Lücke wird ein nichtbrennbarer<br />
Mineralwolldämmstreifen eingearbeitet und genauso<br />
wie die WDVS-Dämmplatten an der Außenwand<br />
befestigt. Dadurch kann ein Brandüberschlag von einem<br />
Geschoss auf höhere Ebenen verzögert oder im günstigs -<br />
ten Fall sogar verhindert werden.<br />
■ Möglich ist ebenfalls, den Brandriegel als sogenannte<br />
Sturzdämmung um jedes Fenster herum auszuführen.<br />
Dadurch wird die Ausweitung eines Zimmerbrandes über<br />
die Fassade auf höhere Geschos<strong>se</strong> erheblich reduziert.<br />
■ Bei Gebäuden, die mit dem WDVS „Capatect A“ von<br />
<strong>Caparol</strong> (mineralische Dämmung) ausgerüstet sind, ist<br />
insgesamt von einer nichtbrennbaren Ummantelung<br />
auszugehen.<br />
■ Bei den <strong>se</strong>hr guten ökologischen Wärmedämm-Verbund -<br />
systemen von Inthermo, die auf Holzfa<strong>se</strong>rdämmplatten<br />
basieren und von der <strong>Caparol</strong>-Schwesterge<strong>se</strong>llschaft Inthermo<br />
auch über den Farbengroßhandel vertrieben werden,<br />
ist von normaler Entflammbarkeit auszugehen. In<br />
einschlägigen Brandversuchen hat sich gezeigt, <strong>das</strong>s die<br />
Statik der WDVS-ummantelten Testwand den Flammen<br />
mindestens 90 Minuten standhält.<br />
WDVS = Dämmung + Putz: Mit der Applikation des brandhemmenden<br />
Putzsys tems wird in der Regel schon bald nach der Dämmplattenmontage<br />
begonnen. Technische Hilfe: Besonders schnell und rationell erfolgt die<br />
Aufbringung großer Putzmengen mittels Maschinentechnik.<br />
Fazit<br />
Bauaufsichtlich zugelas<strong>se</strong>ne<br />
Wärmedämm-Verbundsys -<br />
teme haben keine brandbeschleunigende<br />
und auch<br />
keine brandbegünstigende<br />
Wirkung. Interes<strong>se</strong>nten, die<br />
trotzdem an der Sicherheit<br />
von EPS-Dämmstoffen zweifeln,<br />
kann man alternativ ein<br />
Umlaufender „Brandriegel“:<br />
Sichere Begrenzung eines Brandes in der<br />
Dämmebene in jedem zweiten Geschoss.<br />
Im WOBAU REPORT<br />
14/2012 wird <strong>das</strong> Thema<br />
„WDVS und Brandschutz“<br />
aus führlich behandelt.<br />
Exemplar per E-Mail<br />
kostenlos bestellen bei<br />
wobau-report@ caparol.de<br />
oder telefonisch unter<br />
06154 / 71-0<br />
WDVS auf mineralischer Basis empfehlen, zum Beispiel <strong>das</strong><br />
Capatect WDVS A von <strong>Caparol</strong>; es bietet maximalen Brandschutz<br />
und ist <strong>se</strong>lbst für Hochhäu<strong>se</strong>r (> 22 m ab OK Boden)<br />
bauaufsichtlich zugelas<strong>se</strong>n. Damit kann der Kunde <strong>se</strong>ine<br />
Energiespar-, Wärmedämm- und Klimaschutzziele verwirklichen<br />
– ohne jedes Sicherheitsrisiko, noch nicht mal<br />
ein „gefühltes“. t