Das Klassik-Prisma - Camerata Vocale Heidelberg
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Johann Sebastian Bach<br />
Die Brandenburgischen Konzerte<br />
BWV 1046 bis 1051<br />
Ein Tabellarium von ca. 200 Einspielungen der Konzerte<br />
auf Schelllack-Platten, auf Vinyl- Langspiel-Platten,<br />
auf CDs und SACDs, sowie in Rundfunkaufnahmen.<br />
Aufnahmen von 1928 bis 2011.<br />
Von Eckehard J. Häberle, <strong>Heidelberg</strong><br />
Oktober/ November 2010<br />
Ergänzungen bis Dezember 2011<br />
Joh. Seb. Bach: die Brandenburgischen Konzerte, 1-6, BWV 1046-1051
Tabellarium von Einspielungen der Konzerte auf Schallplatten/ Langspielplatten bzw. CD seit 1928<br />
von Eckehard J. Häberle, München/<strong>Heidelberg</strong>, Oktober/ November 2010, mit Ergänzungen bis Dezember 2011.<br />
Dieses Tabellarium ist dem Gedenken an<br />
Ernst Ludwig Waeltner (1926 – 1975),<br />
Musikwissenschaftler und Mediävist, <strong>Heidelberg</strong>/ München<br />
gewidmet.<br />
Quellen:<br />
Bernd Stremmel: <strong>Das</strong> <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> - siehe im Internet unter www.klassik-prisma.de – vom 28. Februar 2010.<br />
Hinweisdienst Musik des Musik-Referates des Deutschen Rundfunkarchivs Frankfurt/M., im Internet, DRA 2000.<br />
Eigene Recherchen im Internet, CDs und LPs im Eigenbesitz.<br />
Vgl. auch in: „CD-Führer <strong>Klassik</strong>“, von Michael Wersin, Stuttgart, Reclam, 2. aktual. Aufl. 2009.<br />
Literatur:<br />
Charles Sanford Terry: Johann Sebastian Bach – Eine Biographie. Mit einem Geleitwort von Karl Straube. Leipzig: Insel, 1929.<br />
Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt M., 2000, S. 184f., 255 ff.<br />
Laurence Dreyfus: Bach and the Pattern of Invention. Cambridge (Ms), Harvard UP, 2004.<br />
Rudolf Gerber: Bachs Brandenburgische Konzerte. Eine Einführung in ihre formale und geistige Wesensart. Kassel: Bärenreiter, 1951.<br />
2
Elke Lang-Becker: Johann Sebastian Bach, die Brandenburgischen Konzerte. München: Fink, Meisterwerke der Musik, begründet von<br />
Ernst Waeltner (<strong>Heidelberg</strong>/ München), H. 51, 1990.<br />
Peter Schleuning: Johann Sebastian Bach – die Brandenburgischen Konzerte. Kassel: Bärenreiter, Bärenreiter Werkeinführungen, 2003.<br />
Interpretationen der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach in Einspielungen auf Langspielplatten bzw. CD,<br />
bzw. in CD transformiert, teilweise in historischer Aufführungspraxis, bzw. (teilweise) mit Originalinstrumenten, veröffentlichte<br />
Einspielungen seit 1928 bis 2010.<br />
Die Wertungen und Beurteilungen aus <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> von Bernd Stremmel gelten jeweils für das erste Konzert BWV 1046 und sind<br />
mit KP gekennzeichnet.<br />
Alle anderen Beurteilungen sind eigene Beurteilungen und gelten für alle Konzerte, soweit nicht anders angegeben. Der Schwerpunkt<br />
meiner Beurteilungen liegt auf dem dritten Konzert BWV 1048, besonders auf dem dritten Satz. Die Liste bei <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> enthält<br />
nur die Titel, die mit KP gekennzeichnet sind. Alle anderen Titel aufgrund eigener Recherchen wie angegeben. Die Zeitangaben gelten<br />
für das erste Brandenburgische Konzert . Die Aufnahmen im eigenen Besitz des Autors hier sind mit „V“ = vorhanden<br />
gekennzeichnet. Im Fachhandel aktuell erhältliche Aufnahmen sind mit „L“ gekennzeichnet.<br />
Die Daten zu den Dirigenten, den Orchestern sowie zu den Labels sind gesondert im Anhang aufgeführt, soweit solche erreichbar sind.<br />
Nachbesserungen hierzu sind laufend in Betracht zu ziehen. Erläuterungen zu diesem Tabellarium finden sich ebenfalls im Anahng am<br />
Ende. Ebenfalls ganz am Ende dieses Tabellariums und der Anhänge sind Adressen zu Videos von Aufführungen der<br />
Brandenburgischen Konzerte im Internet benannt. Diese können, wenn Online, direkt angewählt werden.<br />
3
Johann Sebastian Bach: 200 Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />
Jahr: Label: Orchester: Dirigent: Zeit: Kommentar:<br />
1. 1928 DRA Philadelphia<br />
Orchestra<br />
2. 1929 Archipel Berliner<br />
Philharmoniker<br />
3. 1929 DA Orchestre de<br />
Chambre de L‘Ecole<br />
Normale Paris<br />
auf CDs und LPs seit 1928 bis 2011:<br />
Stokowski BWV 1047 Diese Aufnahme gilt als die erste Schallplatten-<br />
Einspielung zu den Brandenburgischen Konzerten.<br />
Furtwängler Wilhelm Furtwängler hat als einer der Ersten Schallplatten<br />
Aufnahmen mit dem damals noch Philharmonisches Orchester<br />
Berlin genannten Orchester gemacht. Siehe auch in 2006.<br />
Cortot Eine der ersten Schallplatten-Einspielungen aller<br />
Brandenburgischen Konzerte durch das Konservatorium-<br />
Orchester der Ecole Normale Paris.<br />
4. 1930 DRA Berliner<br />
Philharmonisches<br />
Orchester<br />
Furtwängler BWV 1048<br />
5. 1931 DRA Orchestre de<br />
Chambre de l’Ecole<br />
Normale de Paris<br />
Cortot BWV 1051<br />
6. 1933 DRA Orchestre de<br />
Chambre de L’Ecole<br />
Normale de Paris<br />
Cortot BWV 1046, 1047, 1048, 1049, 1050<br />
7. 1933 DRA Kammerorchester Fischer BWV 1052<br />
5
8. 1933 DRA<br />
Edwin Fischer<br />
Berliner<br />
Philharmoniker<br />
9. 1934 DRA Berliner<br />
Philharmoniker<br />
10. 1934 Nn Philharmonisches<br />
Orchester Berlin<br />
11. 1935 Eterna Gewandhaus-<br />
Orchester Leipzig<br />
12. 1935 DRA Kammerorchester<br />
Adolf Busch<br />
13. 1936 EMI Kammerorchester<br />
Adolf Busch<br />
14. 1936 DRA Orchestre<br />
Symphonique de<br />
Paris<br />
15. 1936 DRA Kammerorchester<br />
Edwin Fischer<br />
16. 1938 Electrola Kammer Orchester<br />
Paris der Ecole<br />
Normale<br />
17. 1938 DRA Kammerorchester<br />
Edwin Fischer<br />
18. 1938 DRA Orchester des<br />
Reichssenders Köln<br />
Melichar BWV 1046, 1047, P. Spörri, Trompete, 1049,<br />
Melichar BWV 1050, 1051<br />
Lehmann Die Aufnahmen der sechs Brandenburgischen Konzerte mit dem<br />
später als Berliner Philharmoniker benannten Orchesters datieren<br />
von 1934 bis 1939, auf 78er Schelllack-Platten. Lehmann dirigiert<br />
die Konzerte anstelle des Hausdirigenten Alois Melichor<br />
Nur das 4. Konzert auf 5 78er Schelllack-Platten<br />
Busch BWV 1048, 1049, 1050<br />
Busch 21‘46 Streicher-betont, gute Balance sonst, zuletzt etwas nüchtern und<br />
streng, mit Rudolf Serkin, Klavier (KP). Wieder neu ediert in 2008,<br />
siehe dort.<br />
Enescu <strong>Das</strong> Erste Konzert zusammen mit den beiden Solo-<br />
Violinkonzerten. Violine: Yehudi Menuhin. Schelllack-Platten.<br />
Fischer BWV 1052<br />
Cortot Einspielung des Konzertes No. 2 auf Schelllack Platte.<br />
Fischer BWV 1052<br />
Schulz-<br />
Dornburg<br />
6<br />
BWV 1050
19. 1941 DRA Gewandhaus<br />
Kammer Orchester<br />
Leipzig<br />
Schmitz BWV 1049, 1051<br />
20. 1943 DRA Gewandhaus<br />
Kammer Orchester<br />
Leipzig<br />
Schmitz BWV 1050<br />
21. 1943 DRA Kammer Musik Kreis<br />
Scheck- Wenzinger<br />
Wenzinger BWV 1055<br />
22. 1944 DRA RRG Orchester Berlin Heger BWV 1047, Karl Rucht, Trompete<br />
Anmerkung hierzu: Karl Rucht war in den 50er Jahren General-<br />
Musikdirektor in <strong>Heidelberg</strong> und Chefdirigent des <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Städtischen Orchesters. Er ging 1960 nach Buenos Aires,<br />
Argentinien, als Chefdirigent des dortigen Symphonie Orchesters<br />
auf die Position von Erich Kleiber. Siehe auch die eigene<br />
Einspielung zweier Konzerte von Rucht von 1953, wiederveröff.<br />
1983. Rucht war Kompositionsschüler bei Boris Blacher.<br />
23. 1944 DRA Großes Radio<br />
Orchester Berlin<br />
Rother BWV 1048<br />
24. 1944 DRA Wiener<br />
Knapperts-<br />
BWV 1048<br />
Philharmoniker busch<br />
25. 1945 Decca Boyd Neel String Neel 20‘57 Es läuft alles wie am Schnürchen, sehr akademisch, keine<br />
Orchestra<br />
Terassen-Dynamik (KP) Siehe auch die Neu-Edition in 2006.<br />
26. 1945 Telarc Boston Symphony Koussevitzky Einspielung aller 6 Konzerte, dazu die Orchester-Suiten 1 – 3.<br />
Orchestra<br />
Neu herausgegeben auf CD 2007, siehe dort.<br />
27. 1946 Vox Pro Musica Orchester<br />
Paris<br />
Klemperer 20‘40 Klang stellenweise vernebelt, Klemperers eigener<br />
Gestaltungswille zu deutlich, insgesamt ein etwas herber<br />
Bach.(KP)<br />
28. 1947 DRA Pro Musica Orchestra Klemperer BWV 1047, 1048, 1049<br />
7
29. 1948 DRA<br />
Paris<br />
Solisten- Vereinigung<br />
der Bachwoche<br />
Ansbach<br />
30. 1949 Columbia Columbia String<br />
Ensemble/ Ensemble<br />
des Solistes<br />
Leitner BWV 1048<br />
Reiner 22‘27 V Konzerte 1,3,5,6, Wiedereinspielung auf CD bei artone,<br />
membran music ltd inc, und bei TIM, 2003/ 2009, siehe dort. Eine<br />
Einspielung aller 6 Konzerte, Violinen: Yehudi Menuhin und<br />
George Enescu.<br />
31. 1950 DRA Kammerorchester Reiner BWV 1046, mit H. Kolberg, Viol., W. Wilber, Hrn, R. Bloom, Ob.,<br />
BWV 1047, W. Vacchiano,Trompete, BWV 1048, 1049, 1050,<br />
1051<br />
32. 1950 DG Berliner<br />
Philharmoniker<br />
33. 1950 DRA Stuttgarter Kammer<br />
Orchester<br />
34. 1950 MM Prades Festival<br />
Orchestra<br />
35. 1950 DRA Radio Sinfonie<br />
Orchester Budapest<br />
36. 1950 DRA Schola Cantorum<br />
Basiliensis<br />
37. 1950 ORF Wiener Kammer-<br />
Orchester<br />
Furtwängler Zweite Einspielung von Brandenburgischen Konzerten durch<br />
Furtwängler, diesmal in Salzburg 1950. Es handelt sich nur um<br />
die Konzerte 3 + 5, sowie die Suite No. 3 in einer Aufnahme von<br />
1948. Siehe auch in 2006.<br />
Münchinger BWV 1047<br />
Casals V Pablo Casals leitet das Prades Festival Orchestra, Konzert<br />
No. 5, E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti, Violine, J. Wummer,<br />
Flöte.<br />
Die Aufnahmen sind überspielt auf CD durch Membran Music<br />
Ltd, 2007, siehe dort<br />
Reiner BWV 1050<br />
Wenzinger BWV 1051. Siehe auch die LP-Wieder-Veröffentlichung 1964.<br />
Mertin Einspielung der Konzerte 3,4,6. Im Ensemble spielen mit<br />
Harnoncourt, Leonhardt und Melkus. Die Aufnahmen 2005 neu<br />
8
38. 1950 Dutton London Chamber<br />
Orchestra<br />
39. 1950 DRA Kammerorchester<br />
Wilhelm Stross<br />
40. n 1951 Decca Stuttgarter Kammer-<br />
E<br />
Orchester<br />
41. 1952 Philips Basler<br />
Kammerorchester<br />
42. 1952 DRA Schola Cantorum<br />
Basiliensis<br />
43. 1952 DRA /<br />
MM<br />
Philharmonia<br />
Orchestra London<br />
Malcolm<br />
ediert.<br />
Konzerte 1 – 6. Siehe auch die Neu-Edition in 2006.<br />
Stross BWV 1049<br />
Münchinger V Erste Veröffentlichung einer LP durch Decca in London auf<br />
einer 25 cm LP mit den Brandenburgischen Konzerten No. 2 und<br />
5. Die weiteren brandenburgischen Konzerte folgten alsbald,<br />
darauf dann alle weiteren Vinyl-LPs bei Decca.<br />
9<br />
Trompeter im 2. Konzert: Adolf Scheerbaum.<br />
Sacher V Eine frühe Minigrove Veröffentlichung durchPhilips der<br />
Brandenburgischen Konzerte auf zwei getrennt veröffentlichten<br />
LPs. Es handelt sich im wesentlichen um das gleiche Kammer-<br />
Orchester wie in 42, das dort als Schola Cantorum Basiliensis<br />
benannt ist. In beiden Fällen handelt es sich um<br />
Kammerorchester und Kammerchor aus Basel, 1926 von Paul<br />
Sacher gegründet. Die beiden Aufnahmen in 41 und 42<br />
unterscheiden sich dadurch, dass hier Paul Sacher selbst der<br />
Leiter ist und zugleich Edgar Shann Oboist ist, während in 42<br />
H.Winschermann Oboe spielt. Die übrigen Musiker sind in beiden<br />
Aufnahmen die gleichen. Die näheren Gründe für die Paralell-<br />
Veröffentlichungen sind mir vorerst nicht bekannt.<br />
Wenzinger 20‘27 BWV 1046 R. Felicani, Vpiccolo, U. Baccelli, Hrn., H.<br />
Winschermann Oboe, BWV 1047, 1048, 1049, 1050, 1051. Siehe<br />
auch die Neu-Edition auf Stereo-LP 1964.<br />
Fischer V BWV 1050 Edwin Fischer, selbst einer der bedeutenden<br />
Interpreten der Bachschen Klavierwerke in den 30er und 40er<br />
Jahren, hat das 5te Brandenburgische Konzert als Leiter und<br />
zugleich am Klavier mit dem Philharmonia Orchestra London<br />
1952 aufgenommen. Mit diesem Orchester hat in gleicher Zeit<br />
auch Furtwängler einige Aufnahmen gemacht. Diese Aufnahme
44. 1953 DRA Radio Sinfonie<br />
Orchester Berlin<br />
10<br />
ist enthalten in einer Edwin-Fischer-Edition bei Membran Music<br />
Ltd von 1952, die verschiedene Klavierwerke mit Edwin Fischer<br />
von Bach, Mozart, Beethoven und Brahms enthält.<br />
Rucht BWV 1048. Karl Rucht war zuvor Trompeter des Orchesters und<br />
hat auch II,1,3, gespielt. Von ca. 1954 bis ca. 1961 war Karl<br />
Rucht Generalmusikdirektor in <strong>Heidelberg</strong>. Danach Chefdirigent<br />
des Symphonie Orchesters Buenos Aires, Argentinien. Siehe<br />
auch die LP Aufnahmen in 1982.<br />
45. 1954 Archipel Ensemble of Soloists Horenstein Konzerte 1 – 6. Neu ediert auf 2 CDs in ADD 2004, siehe dort.<br />
46. 1955 Decca Stuttgarter Kammer-<br />
Orchester<br />
47. 1958 Philips Niederländisches<br />
Kammer Orchester<br />
48. 1959 EMI Baath Bach Festival<br />
Orchestra<br />
49. 1960 Westminster<br />
Orchester der Wiener<br />
Staatsoper<br />
50. 1960 DGA Festival Strings<br />
Lucerne<br />
Münchinger V Überspielung der Aufnahmen der Brandenburgischen<br />
Konzerte auf Normalgröße LP bei Decca. LXT 5511 die Konzerte<br />
2, 4 und 5 und auf LXT 5512 die Konzerte 1, 3, und 6. Die<br />
Aufnahmen mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der<br />
Leitung von Karl Münchinger galten seinerzeit als die<br />
maßgebende Interpretation der Bachschen Instrumentalmusik.<br />
Heute klingt alles ein wenig pädagogisch in unseren Ohren.<br />
Goldberg 20‘57 Sehr Streicher-betont, Oboen und Hörner zu sehr im Hintergrund,<br />
etwas schwerfällig (KP)<br />
Menuhin Die 6 Konzerte zusammen mit den beiden Violinkonzerten BWV<br />
1042 und 1043. Violine und Leitung Yehudi Menuhin. Siehe auch<br />
Neuedition in CD 2008.<br />
Scherchen 25‘55 Etwas zähe Einspielung, jedoch mit viel Ausdruck, fast schon<br />
romantisch, im zweiten Konzert mit Adolf Scherbaum, Trompete<br />
(KP). Die Aufnahmen entstanden in Wien 1959. Die Aufnahmen<br />
sind auf CD 1996 in 20 bit remaster Technologie bei Universal<br />
nochmals veröffentlicht. Siehe auch dort meine eigene<br />
Beurteilung.<br />
Baumgartner 22‘36 Streicher mit breitem Strich, Continuo ohne Ausdruck, Hörner<br />
sehr im Hintergrund. (KP) Die neuerlichen Aufnahmen von 1978
51. 1961 Eurocord Württembergisches<br />
Kammerorchester<br />
52. 1962 EMI New Philharmonic<br />
Orchestra London<br />
53. 1964 Teldec Concentus Musicus<br />
Wien<br />
54. 1964 Sony Marlboro Festival<br />
Orchestra<br />
Faerber<br />
bei Eurodisc, die ganz offensichtlich anders ausfallen als die<br />
Aufnahmen von 1960, siehe in 1978.<br />
V Alle 6 Konzerte in einer Doppel-LP auf Eurocord. Trompete<br />
im zweiten Konzert: H. Schneidewind, manchmal jedoch etwas<br />
unsauber. Leitung in allen Konzerten: Jörg Faerber. Eine lebhafte<br />
und musikantische Aufnahme der Brandenburgischen im<br />
schwäbischen Kontext. <strong>Das</strong> Orchester bei diesen Aufnahmen ist<br />
eigentlich solistisch, d.h. alle Instrumente sind nur einfach<br />
besetzt. Alle Musiker werden auf der LP bei den einzelnen<br />
Konzerten benannt. Im Vergleich zu modernen ‚historischen‘<br />
Aufnahmen jedoch deutlich schwerfälliger und klanglich nicht<br />
ganz ausgereift.<br />
Klemperer V Neu überspielt auf CD 1992, nur das zweite Konzert in F-Dur,<br />
BWV 1047. Eine etwas unentschiedene Einspielung zwischen<br />
marcato und legato Achteln. Trompeten Einsätze etwas unsauber<br />
und wenig präzise, Streicher manchmal etwas stapfend, von<br />
überraschenden legato Kürzeln überlegt, unsystematische<br />
Verzierungen folgen auf klare Linien<br />
Harnoncourt 22‘42 V Hörner zu leise, etwas trocken und akademisch belehrend<br />
klingend, zudem schwerfällig in der Agogik, Achtelnoten klingen<br />
gestampft, Violinen werden oft zugedeckt, zu streng am Notentext<br />
(KP) Wird generell als eine etwas hölzerne Aufnahme<br />
beschrieben, obwohl betont wird, dass die Historizität der<br />
Instrumentierung gut heraus zu hören ist. Es handelt sich um eine<br />
der ersten ‚historischen‘ Aufnahmen mit sog. Original-<br />
Instrumenten. Harnoncourt gilt bis heute als strenger Befürworter<br />
der sog. Historischen Einspielungs-Praxis. Siehe auch weiter<br />
unten die Wiederveröffentlichungen im CD-Format.<br />
Casals 21‘28 Konzerte 1 – 6. Um Durchsichtigkeit bemüht, schöner Dialog<br />
zwischen Oboe und Violine, insges. schwungvoll und<br />
11
55. 1964 DGG Berliner<br />
Philharmoniker<br />
56. 1964 Aura Orchestra delle<br />
Svizzera Italiana<br />
57. 1964 Heliodor Schola Cantorum<br />
Basiliensis<br />
Karajan 26‘31<br />
temperamentvoll. (KP) Siehe auch die Neuedition in 2004.<br />
Längste Einspielung, teilweise verschlepptes Tempo. Akkurat,<br />
jedoch kein barocker Geist, vielmehr Barock-Musik aus dem<br />
Geist der Romantik, eindrucksvoller Klang (KP)<br />
V Nach eigener Einschätzung zwar keine barocke Einspielung,<br />
jedoch voluminös und sehr symphonisch; gerade wegen dieser<br />
Historisierung herausragend. Jedoch ähnlich wie bei Furtwängler,<br />
von dem ich meine, dass alles eher nach Beethoven klingt, so ist<br />
mein Eindruck bei Karajan: es klingt alles eher nach Brahms: breit<br />
ausgedehnt, mit einer richtigen Furcht vor dem typisch barocken<br />
Marcato. Alles ist jedoch äußerst sorgfältig gespielt und<br />
einstudiert. Ein Gefühl für Spontaneität fehlt völlig.<br />
Die Aufnahmen Karajans und der Berliner Philharmoniker wurden<br />
von Deutsche Grammophon auf CD weiter vermarktet: 1986,<br />
1997 und wieder 2010, siehe zuletzt dort.<br />
Sawallisch V Es handelt sich um eine Einzel-Einspielunng eines Konzertes<br />
im Kursaal von Lugano am 04.06.1964, das von Radiotelevisione<br />
della Svizzera Italiana gesendet wurde. Veröffentlicht im Jahr<br />
2000 von Aura Music, siehe dort.<br />
Wenzinger V Neu Edition der Einspielungen der Konzerte 1,4,6 von 1953.<br />
Die Aufnahmen gelten als erste Einspielungen auf historischen<br />
Instrumenten, was 1953 noch als sehr ungewohnt galt. Die Neu<br />
Edition ist mit ersten elektronischen Mitteln in stereo-Qualität<br />
verbessert, behält aber ihren eher etwas dunklen Klang.<br />
Zumindest das Erste Konzert klingt etwas schwerfällig und wenig<br />
schön. Die Historisierung hat offenbar zu einem Verzicht auf helle<br />
12
58. 1965 Philips English Chamber<br />
Orchestra<br />
Leppard<br />
Klangfreude geführt.<br />
V Einspielung der Brandenburgischen Konzerte zusammen mit<br />
den Orchestersuiten Bachs auf drei Langspielplatten.<br />
Herausragend mit Maurice André, Trompete, und Maria Teresa<br />
Garatti, Cembalo, sowie Heinz Holliger, Oboe. Siehe auch weiter<br />
unten die Wiederveröffentlichung im CD-Format.<br />
59. 1966 DHM Collegium Aureum Leonhardt 21‘48 Trotz Original-Instrumenten eher philharmonischer<br />
Streicherklang, etwas behäbige Einspielung, Hörner in den hohen<br />
Passagen angestrengt (KP) Siehe die Wiederveröffentlichung<br />
durch Sony/BMG in 2005. Siehe aber auch die Alternative<br />
Aufnahme Leonhardts von 1976 in Haarlem/ Holland.<br />
60. 1966 Scriben- Züricher Barock Schuricht 21‘59 Zu sehr von Streichern beherrscht, obwohl insgesamt schön<br />
dum Ensemble<br />
gemacht doch etwas nüchtern (KP) siehe auch 1989 die CD.<br />
61. 1966 Europa Südwest-deutsches<br />
Kammerorchester<br />
62. 1966 IGA The Zürich Baroque<br />
Ensemble<br />
63. 1966 Philips Radio Symphonie<br />
Orchester Berlin<br />
(RSO)<br />
64. 1966 DCM <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Kammer Orchester<br />
Tilegant 21‘58 Zu großer Streicherapparat, weniger differenziert, etwas lustlos<br />
vor sich hin gefidelt oder geblasen. (KP)<br />
Schuricht V Überspielung der alten LPs auf CD durch das Istituto<br />
Geografico de Agostini in Novara ca. 1995. Heute hört sich diese<br />
Aufnahme etwas temperamentlos an, gelegentlich richtig<br />
schläfrig.<br />
Maazel Gesamtaufnahme der 6 Konzerte für die Serie ‚<strong>Klassik</strong> für<br />
Millionen‘ bei Philips. Trompete: Maurice André. Radio<br />
Symphonie Orchester Berlin, Leitung Lorin Maazel. Siehe auch<br />
die verschiedenen Nacheditionen in 1970, 1979 und die CD-<br />
Edition in 2005. Alles über Philips.<br />
Göttsche V Konzerte 1 – 6. 2 Original LPs. Neu ediert in 2002. Eine<br />
reichlich laienhafte Einspielung. Trompete in II,3 noch wenig<br />
ausgebildet. Klangbild insgesamt ziemlich ungeordnet,<br />
gelegentlich ein richtiges Tohuwabohu. Göttsche dirigiert nur die<br />
Konzerte 1, 4-6. Konzert 2 dirigiert von J. von Websky, Konzert 3<br />
13
65. 1967 DGA Münchner- Bach-<br />
Orchester<br />
66. 1967 DGA Münchner- Bach-<br />
Orchester<br />
67. 1968 Decca English Chamber<br />
Orchestra<br />
14<br />
ohne Dirigent.<br />
Richter 19‘10 Etwas zackig, noch etwas romantisierendes Spiel, kein kleines<br />
Orchester der Barockzeit, nicht im Stil von Barockmusik, dichtes<br />
Klangbild, weniger differenziert, schöne Polonaise. Es handelt<br />
sich um die zweite Einspielung von 1967 für Deutsche<br />
Grammophon, ohne Hedwig Bilgram und mit Otto Büchner<br />
Violine. Richter selbst am Continuo. Sonst wie die Hochschul-<br />
Einspielung. Eine tatsächlich sehr schnelle, sogar rasante<br />
Spielweise. (KP)<br />
Richter<br />
Die Aufnahmen wurden 1981 von Deutsche Grammophon<br />
nochmals auf CD herausgebracht, zusammen mit zwei<br />
Orchester-Suiten. Siehe dort.<br />
V Es handelt sich um Aufnahmen aller Konzerte im Rahmen<br />
eines Forschungsprojektes an der Hochschule für Musik in<br />
München. Alle Aufnahmen entstanden im großen Saal der<br />
Musikhoch-schule in der Arcisstraße. <strong>Das</strong> zweite Konzert ist<br />
besonders eindrucksvoll, Trompete: Pierre Thibaud, Violine: H.H.<br />
Schneeberger, Oboe: Wolfgang Clement, Blockflöte: Hans Martin<br />
Linde, Cembalo: Hedwig Bilgram.<br />
<strong>Das</strong> Copyright für diese Aufnahmen liegt bei zwei Professoren<br />
der Hochschule für Musik in München, laut Booklet der<br />
Wiederausgabe auf CD durch Deutsche Grammophon GmbH.<br />
Britten 21‘30 Große Streicherbesetzung, dennoch gute Balance, zuletzt aber<br />
doch etwas nüchtern (KP)<br />
Neu auf CD herausgegeben 2008, siehe dort.
68. 1969 ML<br />
Berliner<br />
Philharmoniker<br />
Karajan 21‘34 Live in Moskau – Barockmusik aus dem Geist der Romantik,<br />
großer etwas pompöser Streicher-Apparat, Beschwörung einer<br />
musik-historisch vergangenen Zeit (KP)<br />
69. 1970 BRCL Consort of London Clark V Temperamentvolle und ausgeglichene Einspielung, mit<br />
schönen Bläser-Stimmen und sauberen Streichern, wenig<br />
Vibrato, in der Bach Gesamtwerke Edition bei Brilliant Classics<br />
enthalten<br />
70. 1970 Philips RSO Berlin Maazel V Die sechs Konzerte in einer Einspielung durch das Radio<br />
Symphonie Orchester Berlin unter der Leitung von Lorin Maazel.<br />
Trompete im zweiten Konzert: Maurice André. Siehe auch in<br />
1979. Es handelt sich wahrscheinlich um die Aufnahmen von<br />
71. 1971 Philips Academy of St.<br />
Martin in the Fields<br />
15<br />
1966 auf LP.<br />
Marriner V Erstaufnahme der Brandenburgischen Konzerte in der<br />
sogenannten Urfassung. Die Aufnahmen entstanden unter der<br />
Anleitung und nach der Anregung durch den englischen<br />
Musikwissenschaftler Robert Thurston Dart († 1971). Dart ist<br />
auch der Cembalist der Konzerte, insbesondere im großen Solo<br />
für Cembalo des fünften Konzertes. Die Aufnahme wurde zur<br />
Vorlage für alle späteren sogenannten historischen Aufnahmen.<br />
Leider gibt es keine CD-Version dieser Aufnahmen. Siehe aber<br />
die Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte durch die<br />
Academy of St. Martin in the Fields von 1980, die später auch auf<br />
CD bei Philips erschienen ist.<br />
Koch 21‘34 Etwas akademisch ohne Pep, schwerfällig und etwas bullig (KP)<br />
72. 1973 BCL Kammerorchester<br />
Berlin<br />
73. 1974 Philips English Chamber Leppard 20‘24 Hörner nur als Klanghintergrund, insgesamt aber wohl klingend<br />
Orchestra<br />
(KP) Siehe aber die Original-Veröffentlichung auf LP von 1965<br />
(V). Insbesondere die Solisten André, Holliger, und Garatti dort<br />
hervorragend.<br />
74. 1976 Philips Ensemble Sigiswald Leonhardt 21‘34 V Mit Frans Brüggen Blockflöte. Siehe auch die Aufnahmen
Kuijken Leonhardts von 1966 und deren Neu Edition in 2005. Hier handelt<br />
es sich um eine Originalaufnahme aus Haarlem/Holland von1976<br />
in der Edison – Edition bei Philips/ Orbis. Kuijken hat 1986 mit<br />
seinen Solisten, die sich inzwischen ‚le petite bande‘ nennen,<br />
nochmals alle Brandenburgischen Konzerte eingespielt,<br />
wiederum auf ‚Original-Instrumenten‘, besonders mit<br />
Naturhörnern, die 2010 bei accent auf SACD erschienen sind.<br />
Siehe in 2010.<br />
Ebenso wie (KP) bin ich der Auffassung, dass alles sehr sauber<br />
und sorgfältig gespielt wird, durchaus mit großem Klang und<br />
Ausdrucksbemühen. Insgesamt jedoch wirklich eine etwas<br />
biedere und temperamentlose Aufnahme. Es scheint, das<br />
Collegium um Sigiswald Kuijken und Gustav Leonhardt seien<br />
allzu sehr bemüht, die Originalität der historisierenden Aufnahme<br />
zum Ausdruck bringen zu wollen – Musik bleibt dabei etwas auf<br />
der Strecke. Deutlich wird dies z.B. bei dem von mir immer zuerst<br />
zum Vergleich herangezogenen dritten Satz des dritten<br />
Konzertes: Leonhardt lässt sehr schnell spielen, ähnlich schnell<br />
wie Stryncl aus Prag (s.u. in 2010). Aber auch hier bleibt alles<br />
etwas ausdruckslos, und das hohe Tempo wird nicht recht<br />
verständlich. Die Aufnahmen Leonhardts scheinen mir deutlich zu<br />
machen, dass Historizität als Zweck und Ziel einer musikalischen<br />
Aufführung allenfalls pädagogisch-forschende Wünsche erfüllen<br />
kann. Es sollte jedoch so sein, dass über alle Historizität hinaus<br />
dem Hörer das Vergnügen eines schönen musikalischen<br />
Erlebnisses belassen wird oder sogar erst recht ermöglicht wird.<br />
Dazu siehe die auch von (KP) ganz herausragend beurteilte<br />
Aufnahme mit Jacobs und der Berliner Akademie für Alte Musik.<br />
(siehe in 1999).<br />
75. 1978 Eurodisc Festival Strings Baumgartner 21‘32 V Überaus anmutig klingende Einspielung, weniger streng<br />
Lucerne<br />
klingend, als sonst von Baumgartner zu erwarten. Aufnahmen auf<br />
16
76. 1979 Philips RSO Berlin Maazel<br />
2 LPs vom Mai und September 1978 in La Chaux-de-Fonds.<br />
Deutlich schöner zu hören als die älteren Aufnahmen von 1960.<br />
Mit Joseph Suk, Violine, Aurèle Nicolet, Flöte, Christiane<br />
Jaccottet, Cembalo, Maurice Bourgue, Oboe, Guy Touvron,<br />
Tromba, Günther Höller und Ulrich Thieme, Flauto a becco. <strong>Das</strong><br />
Festival Strings Lucerne Ensemble war 1956 von den beiden<br />
Geigern Wolfgang Schneiderhan und Rudof Baumgartner<br />
gegründet worden.<br />
V Neu Edition der 6 Konzerte auf 2 LPs bei Sequenza/ Philips.<br />
Eine eindrucksvolle Aufnahme im Kontrast zu den früheren<br />
Aufnahmen durch H. v. Karajan. Insgesamt jedoch sehr<br />
verhalten, feinfühlig gespielt und leicht romantisierend.<br />
Rhythmisch zwar deutlich, aber etwas schematisch und zu<br />
gerade. Erstedition 1966, siehe dort. Nachveröffentlichung auf<br />
2CDs in 2005 ebenfalls durch Philips.<br />
77. 1980 Philips Academy of St.<br />
Martin in the Fields<br />
78. 1980 Delta Deutsche Bach-<br />
Solisten<br />
79. 1980 Delta Neues Bachisches<br />
Collegium Leipzig<br />
Marriner 19,37 Gute Balance zwischen Streichern und Bläsern, teilweise richtig<br />
schön klingend, Stimmen tlwse mit Noten ergänzt. (KP) Mit<br />
Henryk Szeryng, Pierre Rampal, Michala Petri<br />
Winschermann<br />
21‘03 Gute Balance, frisches Musizieren (KP) Winschermann hat mit<br />
den Deutschen Bachsolisten auch drei Orchestersuiten von Bach<br />
aufgenommen: Orchestersuiten 1 – 3, 1980, reissue ca. 2001.<br />
Diese Aufnahme sind ebenfalls sehr schön und modern<br />
anzuhören, frisches Musizieren, auch die Basslinien sind deutlich<br />
und rhythmisch klar. Helle klare Trompeten mit dem<br />
Trompetenensemble Wolfgang Basch. Solovioline: Wolfgang<br />
Hock.<br />
Pommer V Reissue der gesamten Orchesterwerke Bachs in der Bach<br />
Edition Leipzig, 1980 bis 1984. Eine Standard-Musik-Edition.<br />
17
80. 1981 DGA Münchner-Bach-<br />
Orchester<br />
81. 1981 Teldec Concentus Musicus<br />
Wien<br />
82. 1981 Musidisc<br />
Europe<br />
Orchestre de la<br />
Chambre Baroque<br />
Richter<br />
Darin enthalten die Aufnahmen der Branden-burgischen Konzerte<br />
sowie der Orchestersuiten, eingespielt vom Neuen Bachischen<br />
Collegium in Leipzig unter der Leitung von Max Pommer.Die<br />
Brandenburgischen Konzerte in der Version von Max Pommer<br />
liegen auch in einzelnen CD-Publikationen vor. Siehe dort.<br />
V Es handelt sich um die Neuausgabe auf CDs der<br />
Einspielungen von 1967 bis 1981 aus der Hochschule für Musik,<br />
München, und aus dem Herkules-Saal, München, in gleicher<br />
Besetzung wie dort. Die CDs enthalten zusätzlich das Konzert für<br />
Oboe und Streicher BWV 1055 und ds Konzert für Violine, Oboe,<br />
Streicher BWV 1060. Diese beiden Konzerte aufgenommen 1964<br />
bzw. 1981.<br />
Harnoncourt 20‘11 Übersichtlicher als die Aufnahme Harnoncourts von 1964,<br />
Violinen etwas dünn, Fagott ist lauter als die Celli, etwas<br />
plärrende Hörner, insgesamt nicht sehr viel besser als die<br />
Aufnahme von 1964. (KP)<br />
V die weiteren Aufnahmen 1984 und 1985, siehe auch unten.<br />
Rampal Im Rahmen einer LP mit Veröffentlichungen von Flötenmusik der<br />
Barockzeit hat Pierre Rampal auch das vierte Brandenburgische<br />
Konzert eingespielt. Rampal spielt selbst eine der beiden Flöten<br />
und hat die Leitung. Der zweite Titel dieser LP ist die Suite No. 2<br />
für Flöte und Streicher von J.S. Bach. Es handelt sich um die LP<br />
789 der ‚Collection Richesse Classique‘ bei Musidisc Europe, Les<br />
Editions Blue Rivage, Montreal, Canada.<br />
83. 1982 DGA The English Consort Pinnock 19‘57 Intonation nicht immer sauber, Oboe zu sehr im Vordergrund,<br />
etwas nüchterne Einspielung. (KP) Siehe auch die<br />
Wiederveröffentlichung in 2011 und meine eigene Einschätzung<br />
18
84. 1982 Accord Orchestre de Rucht<br />
dort.<br />
V Die sechs Brandenburgischen Konzerte in der ‚Collection<br />
Chambre de Radio<br />
Richesse Classique‘ bei Musidisques Europes – Les Editions<br />
Berlin<br />
Blue Rivage, Montreal/ Canada. Die Konzerte 1,2 und 6 auf LP<br />
842, die Konzerte 3,4 und 5 auf LP 843. Diese Aufnahmen sind<br />
eine Rarität. <strong>Das</strong> Orchester war eine Solistenvereinigung des<br />
Radio Symphonie Orchesters Berlin. Laut DRA stammen die<br />
Aufnahmen von 1953. Karl Rucht war seit den späten 30er<br />
Jahren Solotrompeter der Berliner Philharmoniker. Später hat<br />
Paul Hindemith ihn als den besten Trompeter Europas benannt.<br />
Rucht hat schon in Berlin dirigiert, war dann von 1951 bis 1957<br />
Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz<br />
und von 1954 bis 1961 Generalmusikdirektor in <strong>Heidelberg</strong>. 1961<br />
ging Rucht als Generalmusikdirektor nach Buenos Aires, wo er<br />
Nach-Nachfolger von Erich Kleiber war. Von Rucht gibt es<br />
lediglich zwei weitere LP-Einspielungen mit Rimsky-Korsakovs<br />
Sheherazade und mit Werken von Katchaturian. Rucht war auch<br />
Kompositionsschüler bei Boris Blacher in Berlin.<br />
Diese Aufnahmen sind besonders beachtenswert. Zum einen<br />
wählt Rucht deutlich andere Tempi, als zu seiner Zeit üblich,<br />
nämlich lebhaft, wenn auch nicht wirklich schnell. Zugleich aber<br />
pflegt er noch die weit ausgestrichenen Streicher, dadurch<br />
gewinnt diese Lebhaftigkeit einen eigenen Charakter. Jedenfalls<br />
noch nicht die rhythmusbetonte Spielweise,wie sie etwa nach<br />
1990 zu beobachten ist. Insgesamt dürfen die Aufnahmen mit<br />
Karl Rucht und dem RSO Orchester aber zu den musikalisch sehr<br />
schönen Aufnahmen gerechnet werden.<br />
85. 1983 Delos Lincoln Center Shiffrin Complete Brandenburg Concerti 1 - 6<br />
19
Chamber Music<br />
Society<br />
86. 1983 ERD Amsterdam Baroque<br />
Orchestra<br />
87. 1984 CA Neues Bachisches<br />
Collegium Musicum<br />
in Leipzig<br />
88. 1984 CA Neues Bachisches<br />
Collegium Musicum<br />
in Leipzig<br />
89. 1984 Decca The Academy of<br />
Ancient Music<br />
Koopman 20‘06 Continuo spielt auch bei Solo-Stellen in voller Lautstärke weiter,<br />
gemütliches Tempo in III, Polonaise zu schnell, sonst schöne<br />
Aufnahme (KP)<br />
Bei diesen Aufnahmen spielt Pierre Rampal die Flöte. Siehe auch<br />
unter 2004 die Neu Edition auf CD.<br />
Pommer 20‘14<br />
Koopmans Barock-Interpretationen immer sehr sauber und<br />
präzise, jedoch gewissermaßen protes-tantisch- nüchtern.<br />
Violinen mit sparsamem oder ohne Vibrato, Bläser etwas im<br />
Vordergrund, Cembalo zu heftig.<br />
Farbenreiches Spiel, zwischen den Gruppen gut ausgewogen,<br />
Hörnerklang verleiht den Menuetten Festlichkeit. (KP)<br />
20<br />
V In der Bach Edition- Leipzig enthalten.<br />
Diese Aufnahmen sind wie die älteren Aufnahmen in München<br />
von 1967 mit Forschungsbegleitung entstanden. Dies galt wohl<br />
vorrangig den Urfassungen der Konzerte. Die Aufnahmen fanden<br />
statt in der Paul Gerhardt Kirche in Leipzig 1984.<br />
Erstveröffentlichung durch die VEB Deutsche Schallplatten in der<br />
DDR. Zeitgleich von Delta auf dem Label Capriccio übernommen.<br />
Pommer 13‘34 V Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a,<br />
barocke Prachtentfaltung. (KP)<br />
Hogwood 13‘30<br />
Ebenfalls in der Bach- Edition Leipzig enthalten<br />
Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a, sehr<br />
farbiges Orchesterspiel (KP)
90. 1984 DGG Concentus Musicus<br />
Wien<br />
Harnoncourt V Die neueren Aufnahmen Harnoncourts mit seinem Concentus<br />
Musicus Wien datieren 1981 bis 1985.. Insgesamt eleganter als<br />
die Aufnahme von 1964, jedoch ist die Historizität der Instrumente<br />
nicht mehr so deutlich heraus zu hören.<br />
91. 1984 Sony Philharmonia Virtuosi<br />
New York<br />
Kapp Konzerte 1 – 6. Neu ediert 2010 auf 2 CDs.<br />
92. 1985 Eterna Bachorchester des Bosse 20:35 V 2 LPs bei Eterna im VEB Detusche Schallplatten Berlin DDR.<br />
Gewandhauses zu<br />
Die Aufnahmen entstanden im Rahmen der Schallplatten-<br />
Leipzig<br />
Produktionen zum Bach-Jahr 1985 in der DDR. Die Aufnahmen<br />
klingen über LP alle sehr klangvoll und kräftig, zugleich sehr<br />
sorgfältig. Die Aufnahmen machen einen eher frühbarocken<br />
Eindruck, d.h. es fehlt noch ganz die ‚Leichtigkeit des Seins‘, wie<br />
dies mit dem Einfluss des späteren 18. Jahrhunderts üblich<br />
wurde. Vielleicht könnte man diesen Aufnahmen ab und zu etwas<br />
mehr Spannung und Dramatik wünschen. Die Aufnahmen<br />
scheinen doch deutlich vom Bemühen um Stetigkeit, Gleichklang,<br />
und um das Vermeiden jeglichen revolutionären Anklingens<br />
bemüht zu sein.<br />
93. 1985 CBC Vancouver Orchestra Bernardi Einspielung der 6 Konzerte auf 2 CDs in DDD Qualität. Die<br />
Einspielungen klingen jedoch eher konventionell ohne besondere<br />
Eigentümlichkeiten.<br />
94. 1985 SU Ars Redivivia Munclinger Trompeter im zweiten Konzert: Maurice André. Diese Aufnahmen<br />
Ensemble Prag<br />
sind evtl. in Prag noch verfügbar.<br />
95. 1986 DGA Musica Antiqua Köln Goebel 18‘15 Trotz schnellem Tempo nicht forciert, schmetternde Hörner bei<br />
21
96. 1987 MM Württembergisches Faerber<br />
Solostellen, Oboe mit Verzierungen, barocke Prachtentfaltung<br />
(KP) Deutsche Grammophon Archiv LP, neu auf CD 1986, siehe<br />
dort. Enthält auch die Orchestersuite BWV 1066. Betonung liegt<br />
auf Dynamik und Rhythmik.<br />
Neuedition der Aufnahmen aller 6 Konzerte von 1961 aus der LP<br />
Kammer Orchester<br />
Eurocord. Siehe dort.<br />
97. 1987 Virgin Orchestra of the Age<br />
of Enlightment<br />
Goodwin 19’25 Hörner etwas hell, schönes klares Klangbild (KP)<br />
98. 1987 NX Capella Istropolitana Warchal L Konzerte 1, 3, 5 auf 1 CD, neu ediert in 2007, siehe dort.<br />
99. 1988 HM Akademie für Alte Jacobs Erste Einspielung der sechs Brandenburgischen Konzert durch<br />
Musik<br />
die Akademie für Alte Musik, noch ausgehend von den Auftritten<br />
der Akademie in Ost-Berlin. Die neueren Einspielungen von 1997<br />
siehe dort und die Gesamt-CD von 1999 siehe dort.<br />
100. 1988 Novalis Wiener Akademie Haselböck 20‘32 Hörner manchmal zu sehr im Hintergrund, mehr gemütliche<br />
Aufnahme, 2. Satz klingt am besten. (KP)<br />
Die Aufnahmen wurden 2008 nochmals aufgelegt. Alle Konzerte<br />
sind auf alten Instrumenten eingespielt.<br />
101.<br />
102.<br />
1989 Virgin Taverner Players Parrott 18‘23 Die 6 Konzerte und das Concerto in C – Transskription der<br />
Sonate für Viola da Gamba und Cembalo BWV 1029. Die<br />
Orchestersuiten 1 – 4 werden gespielt vom Boston Early Music<br />
Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott, diese<br />
Aufnahmen sind von 1993. Alles in einer Vierer-Box von 1993.<br />
Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 1999 und der<br />
Kommentar dort.<br />
1989 IGA Zürich Barock<br />
Ensemble<br />
Schuricht V Einspielung aller 6 Konzerte von 1966, neu auf CD hg. durch<br />
das Istituto Geografico de Agostini. Die Aufnahme auf CD ist sehr<br />
gut im Remaster. Musikalisch durchaus eine sehr schöne<br />
22
103.<br />
104.<br />
1989 Aurophon <strong>Camerata</strong> Romana Duvier<br />
Einspielung, wenn auch tatsächlich etwas zu beflissen und<br />
dadurch etwas nüchtern. Eine richtige Begeisterung stellt sich<br />
nicht ein.<br />
V Eine Aufnahme aus Rumänien. Anmutig und nicht zu schnell.<br />
Schöne Sologeige, schöne Flöten (moderne Silber-Quer-Flöten).<br />
Generell auf modernen Instrumenten gespielt, was einen hellen,<br />
freundlichen, modernen Klang ergibt. Manche Streicherpassagen<br />
klingen jedoch etwas nach Dorfmusikanten-Fröhlichkeit.<br />
1990 DGG Chamber Orchestra<br />
of Europe<br />
Boyd 20‘29 Zu viele Streicher, sonst zu deutliche Oboen, 2001 auf CD neu<br />
eingespielt. (KP)<br />
V enthält auch 3 Oboen-Konzerte. In der Kritik als weniger<br />
spannend beschrieben.<br />
105. 1990 Collins Consort of London Clark Alle sechs Brandenburg Concerti. Wieder ediert in der Bach<br />
Edition ‚Gesamtwerke‘ bei Brilliant Classics 2001, siehe dort.<br />
106. 1991 BLCL Virtuosi Saxoniae Güttler L Die 6 Konzerte in der Einspielung durch Ludwig Güttler, sonst<br />
selbst Bach-Trompete. Die Aufnahmen wurden 2010 neu ediert.<br />
Eine insgesamt sehr schöne und ausgeglichene Einspielung.<br />
Siehe auch die Neu-Edition durch Edel /Berlin Classics von 2010.<br />
107. 1993 Warner Württembergisches Faerber Nur das zweite Konzerte im Rahmen einer CD „Trumpet<br />
Music Kammerorchester<br />
Voluntary“ mit verschiedenen Musikstücken für Trompete und<br />
Orchester, zumeist aus dem 18. Jahrhundert. Trompete: Maurice<br />
André. André hat nach 1962 mehrfach mit dem<br />
Württembergischen Kammerorchester, dann mit dem Zusatz<br />
Heilbronn im Namen, konzertiert. Die Aufnahme stammt von<br />
1965.<br />
108. 1993 DECCA Kammerorchester Schreier 16‘10 Siehe die Neu-Edition im CD-Format in 2011. Interessant ist,<br />
Carl Philipp Emanuel<br />
dass die Aufnahmen mit Peter Schreier gleich datieren mit der<br />
Bach<br />
Veröffentlichung der Aufnahmen von Andrew Parrott. Beide<br />
Aufnahmen haben eine gewisse Ähnlichkeit: Unkompliziert und<br />
unprätentiös gespielt, hell klingend, rhythmisch nicht allzusehr<br />
23
109.<br />
110.<br />
111.<br />
112.<br />
113.<br />
114.<br />
24<br />
betont, die tiefen Stimme eher etwas im Hintergrund, insgesamt<br />
aber wohlklingend, elegant und geschmeidig. Beide Aufnahmen<br />
ganz im Gegensatz zu den zumeist etwas herben Einspielungen<br />
im ‚historischen Kontext‘, z. B. durch Neville Marriner oder Jacobs<br />
mit der Academy of St. Martin in the Fields oder der Berliner Alten<br />
Akademie. Siehe den Kommentar in der Neuedition von 2011.<br />
1994 DHM La petite Bande Kuijken 20‘03 L Hörner etwas zu leise, zu schnelles Andante, sonst gut. (KP)<br />
Diese Aufnahmen erstmals 1986 auf LP, neu ediert auf CD.<br />
Als SACD neu ediert in 2010, siehe dort.<br />
1994 HN Oregon Bach Festival<br />
Chamber Orchestra<br />
Rilling 20’25 Hörner tlwse verdeckt, viel Vibrato, viele Verzierungen.<br />
1994 Austro- Hamburgisches Bach<br />
Einspielung der Konzerte 2,5, sowie der Orchestersuite No. 3.<br />
phon Orchester<br />
Etwas gestelzt gespielt aber sonst sauber.<br />
1994 Telarc Boston Baroque<br />
Orchestra<br />
1994 PCM Philharmonica<br />
Slavonica<br />
1994 Teldec Concentus Musicus<br />
Wien<br />
Pearlman Einspielung aller 6 Konzerte in DDD Qualität. Trompeten und<br />
Hörner sind sehr im Vordergrund. Trompete dabei im zweiten<br />
Konzert etwas unsauber. Insgesamt etwas schematisch gespielt<br />
und nicht ganz taktrein.<br />
Brazda V Einspielung aller 6 Konzerte durch das Slowakische<br />
Orchester, die durch die Firma Pilz Classic Masterseries in den<br />
90er Jahren vermarktet wurden. Die Aufnahmen sind durchaus<br />
hörenswert und mit Temperament gespielt. ‚A fine, though not<br />
outstanding recording.‘<br />
Harnoncourt L V Breite barocke Spielweise, noch völlig unbeeinflusst<br />
durch Rokoko-Manieren oder klassizistische Gefühlsreduktion. So<br />
etwa muss das Klangbild des Hochbarock gewesen sein, den<br />
schweren Stuck-Impressionen in hoch-barocken Kirchen<br />
Österreichs vergleichbar.
115.<br />
116.<br />
117.<br />
1995 Decca English Chamber<br />
Orchestra<br />
1995 Strato Philharmonisches<br />
Orchester von<br />
Lubljana<br />
Britten Erste CD Überspielung der Aufnahmen von 1968 aller 6<br />
Konzerte. Mit enthalten sind das Violin-Oboen-Konzert sowie ein<br />
Flöten-Konzert, gespielt von der Academy of St. Martin in the<br />
Fields mit Neville Marriner (BWV 1060 und BWV 1056).<br />
Die Aufnahmen klingen sehr sauber, jedoch etwas akademisch.<br />
25<br />
Es fehlt deutlich an Emphase.<br />
Lizzio Die Konzerte 2, 4, 6. Eine sicherlich ordentliche Einspielung für<br />
eine breite Käuferschicht. Zu den Einspielungen durch Alberto<br />
Lizzio gibt es unterschiedliche Auffassungen: Es wird behauptet,<br />
in Wirklichkeit verberge sich hinter Lizzio der Wiener Dirigent<br />
Hans Swarowski. Dessen Schüler Alfred Scholz habe<br />
Aufnahmen seines Lehrers unter dem Namen Lizzios auf CD<br />
veröffentlicht. Dabei habe er auch das Orchester Süddeutsche<br />
Philharmonie eingeführt. Es wird jedoch auch gegengehalten und<br />
gesagt, dass diese Thesen kaum haltbar seien. Nach meiner<br />
eigenen Einschätzung trifft letzteres eher zu, zumal es Alberto<br />
Lizzio wirklich gibt. Siehe hierzu im Internet zu Hans Swarowski in<br />
Wikipedia.<br />
1995 DGA Musica Antiqua Köln Goebel L Einspielung aller 6 Konzerte von 1986, siehe dort. Eine<br />
lebhafte Einspielung, manchmal sehr rasant, gelegentlich aber<br />
unsauber gespielt. Die Aufnahmen fanden überwiegend ein sehr<br />
positive Echo, vielleicht gerade wegen der bei Aufführungen der<br />
Bachschen Musik weniger oft zu hörenden Lebhaftigkeit. Es gibt<br />
inzwischen eine CD-Box der Musica Antiqua Köln mit<br />
verschiedenen Aufnahmen Bachscher Ochesterwerke, darin<br />
118. 1996 1 Universal Vienna State Opera<br />
Orchestra<br />
enthalten die Brandenburgischen Konzerte.<br />
Scherchen V Die Einspielung aller sechs Konzerte entstand 1959 in Wien.<br />
Sie liegen hier in einer Neuedition im 20 bit remastering system<br />
bei Universal auf zwei CDs vor. Alle Konzerte, das erste<br />
besonders, sind deutlich langsam aufgeführt, mit breitem Klang<br />
besonders auch der Bläser und im ersten Konzert der Hörner. Die<br />
Einspielung ist so langsam, dass sie schon deshalb als ganz
119. 1996 Ariola London Festival<br />
Orchestra<br />
Pople<br />
außergewöhnlich gelten kann. Romantisch, wie KH meinte, kann<br />
ich diese Art der Einspielung jedoch nicht nennen. Dafür fehlen<br />
doch deutlich die typisch romantischen Aufführungsmerkmale:<br />
Tempovariationen, Variationen des Ausdrucks, Gefühlsbetonte<br />
Interpretation. Scherchen interpretiert zwar langsam, aber<br />
modern: Geradlinig, klanggerade, ohne Pointierung einzelner<br />
Expressionen, Ausgleich der Instrumente, alles mutet geradezu<br />
geometrisch umrissen an.<br />
Jedoch: Wir sind heute die schnelleren Tempi gewohnt, auch<br />
wenn es nicht immer gleich im Tempo etwa von Pinnock,<br />
Antonini oder Gardiner sein muss (siehe jeweils bei diesen). <strong>Das</strong><br />
deutlich langsame Tempo Scherchens verlangt vom Hörer eine<br />
auch besondere Aufmerksamkeit und insbesondere Geduld –<br />
eine Eigenschaft des Hörens, die vor lauter Jazz- Pop- und<br />
ähnlicher Musik offenbar verloren geht. Nur wer genau hinhört,<br />
weiß, dass auch Jazz-Musik eigentlich eine langsame Musik ist.<br />
Es gilt also auch hier in der Musik, hört man Scherchens<br />
Einspielung der Bachschen Brandenburgischen Konzerte, die<br />
„Entdeckung der Langsamkeit“ als einer Eigenschaft des Hörens<br />
und dann auch der Lebensweise selbst zu machen.<br />
Es sei nachgetragen, dass Hermann Scherchen, ursprünglich<br />
Bratschist, als Dirigent frühzeitig aufregende und eigentlich gar<br />
nicht langsame Einspielungen der Symphonien Beethovens<br />
vorgelegt hat. Darüberhinaus war er einer der ersten<br />
Protagonisten der Symphonien Gustav Mahlers, und hat sich<br />
intensiv für die Aufführung zeitgenössischer Komponisten<br />
eingesetzt.<br />
Einspielung aller 6 Konzerte durch Arte Nova Classics auf 2 CDs.<br />
120. 1996 Teldec Il Giardino Armonico Antonini 18‘02 Allegro molto!, schmetternde Hörner, Andante ohne Tiefsinn, eher<br />
italienischer Barockstil. (KP)<br />
26
121.<br />
122.<br />
123.<br />
124.<br />
1996 ABL Barocchisti Fasoli<br />
Ich bin hier doch vollkommen anderer Auffassung als der Autor in<br />
<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>: Die Aufnahmen mit Giovanni Antonini, die tlwse<br />
auch im Internet in einer Aufnahme von 1997 zu sehen sind, halte<br />
ich, in etwa vergleichbar mit den sehr viel späteren Aufnahmen<br />
von Stryncl (siehe in 2010), für die entschiedensten,<br />
gewissermaßen komromisslosesten: wuchtig, temperamentvoll,<br />
klanglich eindringlich, dynamisch enorm differenziert, ohne jede<br />
Schläfrigkeit, wie eine solche sich seit den Aufnahmen von Reiner<br />
oder Karajan eingeschlichen hat, fern jeder <strong>Klassik</strong>-Tümelei. Ich<br />
zähle diese Aufnahmen daher mit zu den besten<br />
Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf<br />
Tonträgern, tatsächlich überzeugender als selbst die<br />
Einspielungen von Pablo Casals. Diese Aufnahmen neu ediert in<br />
2004, siehe dort. Einspielungen Antoninis darüberhinaus<br />
zusammen mit der Sängerin Cecilia Bartoli können ebenfalls im<br />
Internet angehört und eingesehen werden. Z.B. über google:<br />
Cecilia Bartoli Francesco Araia.<br />
Siehe bei der Neu-Edition der Aufnahmen in 2006. Eine sicherlich<br />
inzwischen klassische Aufnahme der 6 Konzerte; italienisch<br />
barockes Klangbild.<br />
1996 Hyp Brandenburg Consort Goodman Einspielungen der Konzerte 1 – 6 von 1991 neu auf 2 CDs ediert.<br />
Zwar schön gespielt, aber Einzelinstrumente gelegentlich<br />
ungenau. Trompete in II,3 eher schwach.<br />
1996 DGG Treukner, Speidel Die Brandenburgischen Konzerte für zwei Pianoforte arrangiert<br />
von Max Reger. Piano Treukner und Speidel. Auf 2 CDs. Etwas<br />
gewöhnungsbedürftig.<br />
1997 HM Akademie für Alte<br />
Musik Berlin<br />
Jacobs 20‘10 Für die höchste Bewertung fehlt das letzte Quentchen, d.h. eine<br />
der besten Einspielungen überhaupt. (KP) Siehe auch in 1988<br />
27
125.<br />
126.<br />
127.<br />
128.<br />
129.<br />
1997 Ultima Concentus Musicus<br />
Wien<br />
1997 Decca Academy of Ancient<br />
Music<br />
1997 Point Philharmonia<br />
Slavonica<br />
1998 Sony The Brandenburg<br />
Collegium<br />
1998 Philips I Musici di San Marco<br />
di Venezia<br />
Harnoncourt<br />
und in 1999 und meine eigene Einschätzung der Jacobsschen<br />
Aufnahmen dort.<br />
Sonderveröffentlichung der alten Einspielungen Harnoncourts von<br />
1964 auf 2 CDs des Labels Ultima, Wien. Enthalten sind auch die<br />
Orchestersuiten 2 + 3.<br />
Hogwood Einspielung der Konzerte 1 – 6 nach der sog. Köthener<br />
Urfassung. Aufnahmen von 1984 bis 1990. Dazu Konzert für<br />
Violine und Oboe, Konzert für 2 Cembali BWV 1062 und Konzert<br />
für 3 Violinen nach BWV 1064. Eine schöne gleichmäßige<br />
Einspielung mit leichten Temperamenten. Trompete in II,3 leider<br />
etwas unruhig im Ton.<br />
Pribil 19‘47 V Einspielung der sechs Konzerte auf zwei CDs. Für ein<br />
breites Publikum gedacht. Schön gespielt, vielleicht etwas zu breit<br />
und manchmal etwas schwerfällig. Die Einspielungen mit<br />
Orchestern aus den ehem. Sozialistischen Staaten Tchechien,<br />
Slowakei, Rumänien, Slovenien wurden ab Anfang der 90er<br />
Jahre durch Pilz vertrieben. Classical Masterworks bei Point<br />
Classics, London.<br />
Newman 20‘17 Etwas kompakt, Violinen tlwse zurückhaltend, eine sehr gut<br />
gelungene Einspielung. (KP)<br />
130. 1998 LC Philharmonische Konzerte 2 + 5, Suite No. 3<br />
28<br />
Wiederveröffentlichung der älteren LP-Aufnahmen von ................<br />
mit den Solisten Maurice André, Felix Ayo, Severino Gazzeloni,<br />
Heinz Holliger. Dazu das Konzert für Violine und Oboe BWV<br />
1060. Auf 2 CDs.
131. 1998 Pilz<br />
Vereinigung Sinfonica<br />
Orchestra da Camera<br />
dell‘ Arte<br />
132.<br />
133.<br />
134.<br />
1998 Delos Chamber Music<br />
Society of Lincoln<br />
Center New York<br />
1998 Line Orchestra da Camera<br />
dell Arte<br />
1999 HM Akademie für Alte<br />
Musik<br />
Zanetti Nur die Konzerte I und III auf einer Sammel-CD zusammen mit<br />
dem Flöten/Cembalo-Konzert BWV 1044, gespielt vom Münchner<br />
Kammer Ensemble unter der Leitung von Henry Adolph.<br />
Shiffrin Einspielung aller 6 Konzerte seit 1995 auf 2 CDs.<br />
Zanetti Konzerte 1 – 6. Etwas dünner Klang, zu schwache Geigen.<br />
Jacobs V Siehe die erste Ausgabe der Jacobsschen Aufnahmen aus<br />
1988 und von 1997. Siehe auch die Neu-Edition in 2003.<br />
Es handelt sich um die Einspielungen der sechs<br />
Brandenburgischen Konzerte von 1997 in Berlin-Schöneweide. In<br />
dieser CD-Sammlung sind mit aufgenommen 2 CDs mit den<br />
Suiten für Orchester BWV 1066 bis 1069. Diese Aufnahmen<br />
datieren von 1995. Die Aufnahmen durch Jacobs werden in<br />
Kreisen der Bach-Kennerschaft als herausragend qualifiziert,<br />
gelegentlich sogar als die schlechthin maßgeblichen<br />
Einspielungen bezeichnet. Nach eigener Auffassung kann ich<br />
mich dem nicht ganz anschließen. Sicher sind diese<br />
Einspielungen hervorragend einstudiert und bieten einen ganz<br />
eigenen Klangcharakter. Im Vergleich mit neueren Aufnahmen,<br />
besonders aus Italien, Tchechien und England aber machen<br />
diese Aufnahmen auf mich einen allzu ‚Prostantisch-Preußischen‘<br />
Eindruck: Festgefügt ist das Klanggebäude, nahezu trotzig<br />
klingen die Hörner, die Rhythmik macht einen fast stationären<br />
29
135.<br />
136.<br />
Goodwin<br />
Eindruck und bleibt teilweise außen vor. Die heitere, fröhliche<br />
Spielweise der Einspielungen besonders aus Italien und England<br />
geht diesen Einspielungen durch Jacobs vollkommen ab. Aber es<br />
gibt nunmehr eine Einspielung aus dem deutschen Bach-Umfeld,<br />
welche alle die bei Jacobs von mir vermissten Eigenschaften in<br />
ganz heraus-ragender Weise enthält: Siehe die neueste CD-<br />
Edition durch DECCA in 2011 mit dem Kammerorchester Carl<br />
Philipp Emanuel Bach unter der Leitung von Peter Schreier!<br />
Sehr schöne und ausgewogene Einspielung, vielleicht etwas zu<br />
of Enlightment<br />
ruhig.<br />
Taverner Players Parrott V Zählt zu den herausragenden Aufnahmen der brandenburgischen<br />
Konzerte aus England aus den Jahren 1980 bis 1999.<br />
Die Aufnahmen datieren von 1993, siehe dort. <strong>Das</strong> Consortium<br />
Taverner Players /Taverner Choir unter der Leitung von Andrew<br />
Parrott wurde 1973 gegründet und hat sich umfassend mit der<br />
Chor- und Orchestermusik des 17. Und 18. Jahrhunderts befasst.<br />
Zahlreiche Einspielungen liegen vor. Die Vierer-Box enthält auf<br />
zwei CDs die vier Orchestersuiten und das Concerto für Flöte,<br />
Violine und Harfe BWV 1044, gespielt vom Boston Early Music<br />
Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott. Diese<br />
Vierer-Box ist leider im Handel nicht mehr erhältlich, und kann<br />
allenfalls im Second-Hand-Handel noch gefunden werden. Die<br />
Sammlung der Aufnahmen zusammen mit den Orchestersuiten<br />
und Flötenkonzerten fällt durch eine deutlich klingende<br />
Hochtönigkeit auf. <strong>Das</strong> Klangbild ist sehr geschmeidig und<br />
fließend. Rhythmisch allerdings bleiben diese Aufnahmen<br />
gewissermaßen noch ohne Jazz-Einflüsse, die bei späteren<br />
Aufnahmen auch aus England deutlicher werden. Ganz<br />
1999 Virgin Orchestra of the Age<br />
1999 Virgin/<br />
EMI<br />
classics<br />
30
137. 2000 TACET Stuttgarter Kammer Hudson 18’40<br />
offensichtlich ist das neue rhythmische Bewusstsein, aus der<br />
Jazz-Musik herkommend, bei diesem Consortium noch nicht<br />
angekommen. <strong>Das</strong> bedeutet auch, dass Cello und Basso<br />
Continua eher im Hintergrund bleiben – die angesprochene<br />
Hochtönigkeit wird hierdurch verstärkt. Dennoch: diese<br />
Enspielungen sind gerade wegen ihrer Geschmeidigkeit, ihrer<br />
Eleganz und ihrem leichten Dahinfließen sehr schön zu hören<br />
und dürfen sicherlich mit zu den herausragenden Aufnahmen<br />
gerechnet werden.<br />
2 SACDs, d.h. in Surround-Qualität aufgenommene Videos der<br />
Orchester<br />
6 Brandenburgischen Konzerte.<br />
138. 2000 Ars Bachorchester des Bosse Neueinspielung mit den Bachsolisten aus dem Gewandhaus-<br />
Vivendi Gewandhauses<br />
Leipzig<br />
Orchester Leipzig<br />
139. 2000 Edel Virtuosi Saxoniae Güttler Neu-Edition der Konzerte 4,6, und 2a auf 1 CD. Dirigent ist der<br />
Bach Trompeter Ludwig Güttler, der noch in den DDR-Zeiten<br />
vielfach die Solotrompete im zweiten Konzert gespielt hat. Die<br />
Aufnahmen stammen aus den Jahren ............ der DDR-<br />
Schallplatten VEB. Die Aufnahmen wurden 2010 nochmals neu<br />
herausgegeben durch Edel/ Berlin Classics. Siehe dort.<br />
140. 2000 NX Kölner Kammer Müller-Brühl Konzerte 4 + 5. Aufnahmen aus 1995 und 1999. Trompeten<br />
Orchester<br />
werden mit Flöten gespielt.<br />
141. 2000 Philips English chamber<br />
Orchestra<br />
Leppard Die 6 Konzerte zusammen mit den Suiten 1 – 4 auf 2 Cds.<br />
142. 2000 Aura Orchestra delle Sawallisch V Siehe die Originalen Rundfunksendungen von 1964.<br />
Svizzera Italiana<br />
Veröffentlichung dieser durch aura music. Die CD enthält das<br />
ganze Konzert vom 04.06.1964: Brandenburgisches Konzert No.<br />
5, Franz Schubert: Symphonie No. 3, und Ludwig van Beethoven:<br />
31
143.<br />
144.<br />
145.<br />
2001 DGG Chamber Orchestra<br />
of Europe<br />
Boyd<br />
Symphonie No. 4.<br />
Neueinspielung auf digital-CD durch DGG der Aufnahmen von<br />
1990.<br />
2001 BrCl Consort of London Clark V Neu-Edition der Aufnahmen von 1990 bei Collins Classics<br />
in: Brilliant Classics, Bach – <strong>Das</strong> Gesamtwerk. Eine sehr schöne<br />
Gesamtaufnahme, die durch Brilliant Classics eine weite<br />
Verbreitung gefunden hat.<br />
2001 NX Capella Istropolitana Warchal Einspielung der Konzerte 1-3 auf DVD aus dem Jahr 2000<br />
146. 2001 NX Slovak Chamber Warchal Konzerte 1 – 6, Aufnahmen von 1991 (4 – 6) und 1997 (1 -3 ).<br />
Orchestra<br />
Eher etwas zu langsam, gelegentlich sogar träge.<br />
147. 2001 Ambitus The Parisian Consort Konzerte 4 + 5. Alte Musik neu interpretiert, lautet der Anspruch<br />
dieser Neuedition auf CD. Die Aufnahmen sind von 1998.<br />
Zusammen mit der zweiten Orchestersuite.<br />
148. 2002 EA Pro Musica Orchester Klemperer Re-issue der Aufnahmen von 1950 auf 2 CDs<br />
149. 2002 Weltbild Südwest Studio Münchner V Die Konzerte 5 + 6. Dazu die Violinkonzerte 1 + 2 mit den<br />
Orchester<br />
Musici di San Marco, Venedig. Francesco Macei und Alberto<br />
Tozzi, Violinen.<br />
150. 2002 DCM <strong>Heidelberg</strong>er Göttsche Konzerte 1 – 6. Neu Edition der Einspielungen von 1966. Eine<br />
Kammer Orchester<br />
wenig empfehlenswerte Einspielung. Siehe in 1966.<br />
151. 2002 Sony Academy of St. Perahia Re-issue durch Sony für das Konzert No. 5, zusammen mit<br />
Martin in the Fields<br />
anderen Musikstücken verschiedener Epochen. Eine Sampler-CD<br />
152. 2003 HM Collegium Aureum Leonhardt Reissue der LP von 1976. Es bleibt bei dem etwas biederen<br />
Gesamteindruck aus der alten LP.<br />
153. 2003 DGA Münchner- Bach- Richter Es handelt sich um die Aufnahmen von 1967 bis 1981 der<br />
Deutschen Grammophon jetzt auf DVD übertragen. Bei diesen<br />
32
154.<br />
155.<br />
156.<br />
157.<br />
2003 Teldec Münchner<br />
Kammerorchester<br />
2003 DGG Berliner<br />
Philharmoniker<br />
2003 TIM Ensemble des Solistes<br />
du Orchestre<br />
Symphonique de<br />
Paris<br />
2003 HM Akademie für Alte<br />
Musik Berlin<br />
Orchester Aufnahmen, die tlwse im internet enthalten sind, fehlt Hedwig<br />
Bilgram, Violine spielt Otto Büchner. Richter spielt selbst<br />
Continuo. Trompete Pierre Thibaud. Diese Einspielung wird mit<br />
alten Instrumenten und Naturhörnern gespielt. Eine tlwse sehr<br />
33<br />
schnelle sogar rasante Spielweise<br />
Richter V Es handelt sich um die LP-Aufnahme von 1958, von Teldec<br />
neu als CD herausgebracht. Nur das zweite Konzert in Stereo,<br />
Trompete im zweiten Konzert: Adolf Scherbaum. Die Aufnahmen<br />
klingen doch noch reichlich träge und ein wenig vor sich hin<br />
gedudelt.<br />
Karajan L V Neuüberspielung der LPs von 1964 in digital reissue auf 2<br />
CDs durch DGG. Immer noch klangvolle Einspielung, wenn auch<br />
nicht mehr dem aktuellen Verständnis einer Wiedergabe der<br />
Bachschen Musik entsprechend.<br />
Reiner L V Aufnahmen von 1949 neu auf CD ediert. Es handelt sich<br />
um die Konzerte 1 – 6, sowie die beiden Violinkonzerte a-moll<br />
und E-Dur. Letztere gespielt von Yehudi Menuhin, Orchestre<br />
Symphonique de Paris, Ltg. George Enescu. Reiner lässt sehr<br />
unterschiedlich spielen. Beispiel 3. Konzert, 3. Satz: relativ<br />
schnell, aber die Violinen richtig spitz, nahezu Gitarren-ähnlich<br />
gespielt. Jedoch rhythmisch deutlich, Bässe vielleicht etwas zu<br />
breit relativ zu den Violinen. Der Eindruck der Reinerschen<br />
Aufnahmen ist heute eher etwas ‚altmodisch‘, d.h. zu sehr auf<br />
einen rhythmus- und basso-continuo-freien Klang gerichtet. Man<br />
vergleiche diese Aufnahmen mit den Aufnahmen Abbados von<br />
2007!, vielleicht am besten am Beispiel des sechsten Konzertes.<br />
Jacobs L V Neuauflage auf CD der Aufnahmen von 1997.<br />
Sehr schöne Aufführung, wohl klingend, aber vielleicht ein wenig<br />
zu ‚brav‘, obwohl zumeist sehr schnell gespielt. Klingt ein wenig<br />
nach fröhlicher Blockflötenmusik. Insgesamt aber perfekt<br />
musiziert ohne anstrengend zu wirken, sehr angenehm zu hören.<br />
Der etwas zu lockere Klangeindruck entsteht vielleicht durch die
158.<br />
2003 CR Mainzer Kammer-<br />
Orchester<br />
34<br />
zu geringe rhythmische Betonung, z.B. im Gegensatz zu den<br />
Aufnahmen der Musica Florea aus Prag von 2010, siehe dort.<br />
Dies, obwohl z.B. der dritte Satz des dritten Konzertes bei<br />
Jacobs sogar noch eine Idee schneller gespielt ist als bei Stryncl!<br />
Aber Stryncl spielt mit einer deutlich stärkeren Rhythmik, dadurch<br />
der impressive Eindruck dort gegen den spielerischen Eindruck<br />
bei Jacobs. René Jacobs gilt als einer der ersten Barock-<br />
Interpreten mit Richtung historischer Originalität. Jacobs ist<br />
gebürtiger Flame. Siehe auch die Notierungen in 1988, in 1997<br />
und in 1999. Es bietet sich an, die Aufnahmen von Jacobs mit<br />
den Neuaufnahmen der Academy of Ancient Music mit Richard<br />
Egarr zu vergleichen. Vgl. dort in 2009.<br />
Kehr Die 6 Konzerte und 4 Orchestersuiten auf 3 CDs. Eine eher etwas<br />
zu langsame Einspielung, aber sauber gespielt, zugleich<br />
ausdruckslos. II,3 sehr lebhaft und sauber, im Ton zu kurz. Die<br />
Orchestersuiten werden vom Württembergischen<br />
Kammerorchester unter der Leitung von Jörg Faerber gespielt.<br />
159. 2003 DGA The English Concert Pinnock Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Neuedition der Aufnahmen von 1979<br />
bzw. 1982. Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 2011.<br />
160. 2003 DGG Chamber Orchestra Boyd Konzerte 1 – 6, und die Oboen-Konzerte.<br />
of Europe<br />
Marieke Bleukestigen, Violine, Thierry Fischer, Flöte, Douglas<br />
Boyd, Oboe.<br />
161. 2004 Elatus Il Giardino Armonico Antonini Wiederveröffentlichung der 6 Brandenburgischen Konzerte durch<br />
Giovanni Antonini mit dem Il Giardino Armonico. Erläuterungen zu<br />
dieser Einspielung siehe 1996 und wieder in 2007 die<br />
Wiederveröffentlichung bei Decca/ Teldec.. Es war wohl Antonini<br />
mit seiner enorm temperamentvollen Dirigierweise der barocken<br />
Musik, z.T. in Zusammenarbeit mit der Koloratur-Sängerin<br />
Caecilia Bartoli, der das neue rhythmische Denken an die Musik<br />
Bachs herangetragen hat, und damit die alte romantisierende<br />
Spielweise der Musik Bachs beendet hat. Die Einspielungen<br />
Antoninis, soweit ich diese bisher hören konnte, überzeugen mich
162.<br />
163.<br />
164.<br />
35<br />
vollständig und haben für mich direkte paradigmatische<br />
Bedeutung für Vergleiche mit anderen Einspielungen der<br />
Brandenburgischen Konzerte. Antonini, Alessandrini, auch das<br />
Mozart Orchestra Bologna mit Abbado, aber auch Chailly oder<br />
Jacobs und Gardiner spielen die Musik Bachs inzwischen doch<br />
mit einem ganz anderen Zeit- und Gestaltungsgefühl, als dies für<br />
die romantischen Dirigenten (von Furtwängler und Reiner bis<br />
Schuricht und Karajan) noch gegolten hatte.<br />
2004 Naive Concerto Italiano Alessandrini 20‘45 Neue Einspielung der Konzerte 1 – 6 auf 2 CDs durch Concerto<br />
Italiano. Klang ist nicht sehr gut aufgefächert, etwas dunkel<br />
klingende Hörner, Solo-Violine ist zu leise, Polonaise wenig<br />
klangvoll. (KP)<br />
Allessandrini gilt als hervorragender Interpret der italienischen<br />
Barock-Musik, besonders Scarlatti, Vivaldi u.a. Siehe auch im<br />
Internet die Video-Einspielungen mit Erläuterungen Alessandrinis<br />
(auf französisch). Die Brandenburgischen Konzerte hier in eine<br />
sehr eleganten und temperamentvollen Einspielung. Ausgewogener<br />
Klang zwischen Streichern und Bläsern, wunderbares<br />
Cembalo-Spiel durch Alessandrini selbst. Insofern bin ich auch<br />
hier anderer Auffassung als der Autor bei <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>. Die<br />
Aufnahmen Alessandrinis können sicher mit denen von Antonini<br />
zu den herausragenden Aufnahmen der Brandenburgischen<br />
Konzerte gerechnet werden. Alessandrini war Schüler von Ton<br />
Koopman.<br />
2004 ASV Northern Sinfonia of<br />
England<br />
Malcolm Einspielung aller 6 Konzerte von ....................in ADD auf 2 CDs.<br />
2004 Teldec Amsterdam Baroque<br />
Orchestra<br />
Koopman Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte auf CD. Mit Pierre<br />
Rampal, Flöte. 2 CDs. In II,3, die Trompete eher etwas unsauber,<br />
alles klingt etwas gerade und wenig dynamisch.
165.<br />
166.<br />
2004 apex Orchestre de<br />
Chambre<br />
2004 Sony Marlboro Festival<br />
Orchestra<br />
Paillard Einspielung mit der Koopmanschen Barockstilistik. Die<br />
Trompeten im zweiten Konzert klingt etwas gezerrt. Insgesamt<br />
aber keine besonders schöne Einspielung der Konzerte. Dazu<br />
zwei Flötenkonzerte BWV 1059 und 1035.<br />
Casals V Konzerte 1 -6, mit Rudolf Serkin, Klavier und Alexander<br />
Schneider, Violine. Mit Aufnahmen aus den Proben. Neu ediert<br />
auf 2 CDs. Eine der schönsten und eindrucksvollsten Aufnahmen,<br />
auch wenn Casals eher etwas zu breit spielen lässt.<br />
167. 2004 Archipel Ensemble of Soloists Horenstein Neu Edition der Aufnahmen von 1954, Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs.<br />
Eine insgesamt etwas schläfrige Einspielung.<br />
168. 2004 Sony Tafelmusik Jeanne Lamon Eine CD Sampler für die gute Unterhaltung, enthält die Konzerte<br />
Lamon<br />
1 -3.<br />
169.<br />
170.<br />
171.<br />
2005 MM Württembergisches<br />
Kammerorchester<br />
Faerber V Alle 6 Konzerte im Rahmen eine Sammel-CD-Mappe<br />
veröffentlicht durch Membran Music Ltd. Es handelt sich um die<br />
Aufnahmen von 1961 bei Eurocord. Siehe dort.<br />
2005 DGA The English Concert Pinnock Wird generell als eine der besten Einspielungen der<br />
Brandenburgischen Konzerte beschrieben. Enthält auch die vier<br />
Orchester-Suiten. In meiner Sicht ehe etwas schleppend und<br />
schwerfällig. Siehe aber die Einschätzungen unten in 2007,<br />
insbesondere eine Kritik zu einer Live-Aufführung im<br />
Herkulessaal der Münchner Residenz von 2007.<br />
2005 ERD Amsterdam Baroque<br />
Orchestra<br />
Koopman V L Neue Einspielung der Brandenburgischen Konzerte mit<br />
Ton Koopman und seinem Amsterdam Baroque Orchestra auf<br />
CD. Relativ strenger Stil, aber wohlklingend und nicht zu schnell.<br />
36
172. 2005 SKY Stuttgarter Kammer Hudson 18‘40<br />
Schöne Naturhörner.<br />
Überspielung der SACDs aus 2000 aufMP3 Format durch Skyline<br />
Orchester<br />
(im Internet unter mp3skyline.com).<br />
173. 2005 NX Kölner Kammer Müller-Brühl L V Die 6 Brandenburgischen und das Concerto BWV 1044.<br />
Orchester<br />
Wird generell als ordentlich, aber nicht erstrangig beschrieben.<br />
Alles in einer Gesamtbox bei Naxos mit allen Orchesterwerken<br />
J.S. Bachs, eingespielt durch das Kölner Kammerorchester unter<br />
der Leitung von Helmut Müller-Brühl. Die Einspielungen stammen<br />
aus den Jahren von ca. 2001 bis 2005, und wurden durch<br />
Deutschland Radio Köln organisiert und gesendet.<br />
174. 2005 NX Kölner Solisten Müller-Brühl L V Die Konzerte 1 – 6 und das Konzert BWV 1044 durch die<br />
Solisten des Kölner Kammer Orchesters unter der Leitung von<br />
Helmut Müller-Brühl. Eine sehr sensible und feinfühlige, wenn<br />
auch nicht besonders temperamentvolle Einspielung, gerade im<br />
Vergleich zu der Einspielung des Giardino Armonico. Müller-Brühl<br />
legt offensichtlich besonderen Wert auf die sehr saubere<br />
Spielweise der Instrumentalisten. Rhythmisch bleiben die<br />
Aufnahmen noch in der eher romantischen Diktion z.B. Karajans<br />
stehen und können einen Vergleich mit den neuesten<br />
Einspielungen z.B. aus Leipzig, Berlin, London oder aus Italien<br />
nicht mithalten. Die Aufnahmen der Kölner Kammer- Solisten mit<br />
Müller- Brühl entstanden im Rahmen einer Gesamtaufführung der<br />
Orchesterwerke Bachs und wurden vom Deutschland Radio Köln<br />
in den Jahren 2003 folgende im öff. Radioprogramm gesendet.<br />
175.<br />
2005 WE <strong>Camerata</strong> Academica<br />
Würzburg<br />
Reinartz V Diese Aufnahmen der Konzerte 3, 5, 6 wurden an<br />
Weihnachten 2009 durch Aldi-Süd vertrieben,<br />
37
176. 2005 Sony Collegium Aureum Leonhardt<br />
breites barockes Klangbild.<br />
Einspielung aller 6 Konzerte von 1976/77. Franz Brüggen,<br />
Blockflöte. Auf 2 CDs. Eine sicherlich sehr schöne und<br />
gelungene, leichte Einspielung. ADD<br />
177. 2005 Philips Radio Symphonie Maazel V Neuedition der ursprünglichen Aufnahmen von 1966 bei<br />
Orchester Berlin<br />
Philips auf 3 CDs, zusammen mit den Orchestersuiten 2 und 3.<br />
Siehe die verschiedenen Editionen auf LPs in 1966, 1970 und<br />
1979. Die Aufnahmen mit Maazel sind sicher als sehr schön und<br />
gelungen zu kennzeichnen, auch wenn sie nicht mehr dem<br />
moderneren mehr auf Tempi und Dynamik angepassten<br />
gegenwärtigen Aufführungsstil der Bachschen Musik<br />
entsprechen.<br />
178. 2005 Sony/ Collegium Aureum Leonhardt L V Wiederveröffentlichung der Aufnahmen aller sechs<br />
BMG<br />
Konzerte von 1965 bis 1967. Siehe in 1966 den Kommentar zum<br />
ersten Konzert. <strong>Das</strong> Collegium Aureum spielt auf historischen<br />
Instrumenten. Insgesamt eine sehr schöne und dem barocken<br />
Musikempfinden wahrscheinlich sehr nahe kommende Aufnahme.<br />
Aus meiner Sicht – nach langen anschaulichen Studien barocker<br />
Kunstwerke in Baiern und Ober- und Niederösterreich – eine<br />
frühbarock anmutende Aufnahme: alles klingt klangvoll, breit,<br />
wuchtig und in klanglicher eindringlicher Anschaulichkeit – dem<br />
Gesamteindruck z.B. des Klosters Kremsmünster ähnlich. Wer<br />
auf der Suche ist nach dem authentischen barocken Klang, kann<br />
mit diesen Aufnahmen vielleicht eine kleine Wegstrecke weiter<br />
finden.<br />
179. 2006 NAXOS Swiss Baroque Andrés<br />
V L Konzerte 1 – 6 und Trio sonate in C-moll BWV 1079 und<br />
Soloists<br />
Gabetta<br />
Concert-Tansskript für Flöte und Streicher nach BWV 1056.<br />
Auifnahmen von 2005 in der Kirche St. Jean, Muelhouse, Elsass/<br />
Frankreich. Sehr lebhaft und sauber gespielt, auf alten<br />
Instrumenten und Travers-Flöten. Insgesamt dennoch ein etwas<br />
zu leichter Gesamteindruck. Auffällig die vielen Zeitversetzungen<br />
und allzu häufige Ritardandi, insbesondere im großen Cembalo-<br />
38
180.<br />
181.<br />
182.<br />
183.<br />
39<br />
Solo des fünften Konzertes. Dort wirken diese Ritardandi eher<br />
störend. Es fällt deutlich auf, dass die Schweizer Baroque<br />
Solisten den sonst zu bemerkenden Trend auf Übernahme einer<br />
gewissen Jazz-Rhythmik nicht mitmachen. Insgesamt aber<br />
wegen des schönen Klanges und der sauberen Intonation doch<br />
eine sehr gefallende Einspielung der Konzerte.<br />
2006 BRCL Musica Amphion Belder V L Die 6 Konzerte in einer Einspielung herausgegeben für die<br />
Gesamtedition Bach bei Brilliant Classics. Lebhaft gespielt,<br />
jedoch nicht ganz taktrein und die einzelnen Instrumente<br />
manchmal nicht ganz tonrein. Rhythmisch nicht überzeugend.<br />
Besonders die Celli und der Kontrabass zu breit gestrichen, daher<br />
nur schwaches Marcato. <strong>Das</strong> Orchester wird geleitet von dem<br />
Blockflötisten Pieter-Jan Belder, die Aufnahmen werden direkt<br />
2006 DGA Berliner<br />
Philharmoniker<br />
geleitet von dem Geiger Rémy Baudet.<br />
Furtwängler Neu Edition der Einspielungen Furtwänglers aus Salzburg von<br />
1950. Auf 1 CD.<br />
Es ist sicher schwierig, zu Furtwängler ein Urteil abzugeben.<br />
Jedoch ist meine Einschätzung, dass diese Aufnahmen weniger<br />
nach Bach, vielmehr nach Beethoven klingen. Furtwängler war<br />
wohl nicht der richtige Dirigent für die Aufführung barocker Musik.<br />
2006 SU Musica Florea Stryncl 17‘38 Allegro molto!, Hörner klingen zu hektisch, Satz II fast bestens,<br />
zuletzt ein Geschwindigkeits-Menuett. (KP)<br />
Die Aufnahmen von 2006 sind seit August 2010 im internet frei<br />
zugänglich durch tschechischen Radiosender Prag. Siehe zur<br />
Bedeutung dieser Aufnahmen in 2010.<br />
2006 Challenge<br />
Classics<br />
Combattimento<br />
Consort Amsterdam<br />
De Vriend Es handelt sich um eine Re-Edition der Aufnahmen on 1995 und<br />
1996 aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Sehr flüssig gespielt, jedoch<br />
klanglich vielleicht etwas zu schmal.<br />
184. 2006 Sony The Brandenburg Newman Neueste Einspielung durch Newman und das Brandenburg
185.<br />
186.<br />
187.<br />
188.<br />
189.<br />
2006 DGG Münchner –Bach-<br />
Orchester<br />
2006 TDK Freiburger Barock-<br />
Orchester<br />
Collegium Collegium aller 6 Konzerte<br />
2006 TACET Stuttgarter Kammer-<br />
Orchester<br />
Richter L Alle 6 Konzerte in einer DVD-Einspielung aus dem Jahr 1981,<br />
wahrscheinlich noch im Januar, spätestens Anfang Februar 1981<br />
aufgenommen, Richter starb am 15. Februar 1981 an<br />
Herzversagen. Die Aufnahmen sind tlwse im Internet unter<br />
Google-Video/ Youtube einsehbar.<br />
Von der Goltz L Die DVD Aufnahme von 2000 neu bei TDK ediert. Die<br />
Aufnahme gilt als besonders originär-historistisch. Es handelt sich<br />
um eine Einspielung im Schloss von Köthen, in DVD mit schöner<br />
Anschaulichkeit. Kann auch im Internet über Video-Google<br />
eingesehen werden.<br />
Hudson Es handelt sich um Aufnahmen der 6 Brandenburgischen<br />
Konzerte von 1999, dazu einzelne weitere Aufnahmen: Chaconne<br />
für Viola, Partita in D, Largo und Fuge BWV 526 in der<br />
Bearbeitung durch Mozart, Kunst der Fuge, Musikalisches Opfer,<br />
4 Orchestersuiten.<br />
In der CD-Version handelt es sich um 5 CDs von 2005. Siehe<br />
auch in 2010. Eine sehr frische und anmutige Aufnahme.<br />
2006 Elatus Barocchisti di Lugano Fasolis L Die 6 Konzerte auf 2 CDs neu ediert aus den Aufnahmen von<br />
1996. „2SACDs. Dazu das Tripelkonzert BWV 1044. Eine sehr<br />
flüssig und temperamentvoll gespielte Aufnahme. Die Hörner<br />
etwas vorlaut , sonst aber lebhaft und klangvoll. II,3 ist vielleicht<br />
2006 Berlin<br />
Classics<br />
Kammer Orchester<br />
Berlin<br />
190. 2006 Quartz London Conchord<br />
Ensemble<br />
191. 2006 Dutton The Boyd Neel String<br />
and London Chamber<br />
etwas zu lebhaft und die Trompete etwas spitz. Sehr schnell.<br />
Koch Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Nicht überzeugend.<br />
Besonders der dritte Satz des zweiten Konzertes klingt sehr in die<br />
Länge gezogen.<br />
Uhlig Mit dem Violinkonzert für zwei Violinen, den Brandenburgischen<br />
Konzerten 2, 4, 6, sowie 3 Orchestersuiten. 2 CDs.<br />
Malcolm Konzerte 1 – 6, und Cemabalo Konzert BWV 1058 und<br />
Violinkonzert BWV 1042. Neuedition der Aufnahmen von 1945<br />
bis 1950 auf 2 CDs.<br />
40
192.<br />
2006 Private<br />
Aufnahme<br />
Orchestra<br />
Acroma animata –<br />
junges Kammerorchester<br />
Matthias<br />
Bartsch und<br />
Aki Schmitt<br />
Eine private CD-Einspielung des Jungen Kammerorchesters,<br />
nicht im Handel erhältlich. <strong>Das</strong> Junge Kammerorchester tritt<br />
regional in Deutschland mit Konzerten insbesondere zur Musik<br />
des 18. Jahrhunderts, aber auch mit modernen Werken auf.<br />
193. 2007 NX Capella Istropolitana Warchal V Konzerte 1, 3, 5, neu ediert aus der Aufnahme von 1987, 1<br />
CD.<br />
194. 2007 MM Mainzer Kammer Kehr Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Insgesamt etwas träge<br />
Orchester<br />
mit stampfenden Celli. Tempi sind gezogen und vielfach zu<br />
langsam. Aber sonst ordentlich gespielt.<br />
195. 2007 Telarc Boston Symphony Koussevitzky L V Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte mit den drei<br />
Orchestra<br />
Orchester-Suiten von 1945 bis 1949 auf 3 CDs. Die Aufnahmen<br />
klingen doch sehr bedächtig und breit gedehnt.<br />
196. 2007 EMI Academy of St. Marriner L V Neu-Edition der klassischen Marriner Aufnahmen aller 6<br />
Classics Martin in the Fields<br />
Konzerte von 1984/85 zusammen mit den drei Orchestersuiten<br />
auf 3 CDs. Eine sehr saubere und sorgfältige Einspielung, nicht<br />
zuschnell, jedoch etwas zu wenig an Dynamik.<br />
197. 2007 Avie European<br />
Pinnock L V Neueinspielung von Trever Pinnock. Der ‚Pinnock-sound‘<br />
Brandenburg<br />
(„drahtig“) nicht mehr so sehr im Vordergrund. Eine<br />
Ensemble<br />
kammermusikalische, leichtfüßige und engagierte Aufnahme.<br />
Findet generell große Zustimmung. Wohlklingend und gut<br />
balanciert, nicht zu schnell, aber mit Temperament. Siehe auch<br />
im Internet eine Musikkritik einer Aufführung der<br />
Brandenburgischen Konzerte durch Pinnock und das Ensemble<br />
im Herkulessaal in München von 2007: Die Aufführung wurde als<br />
ganz außerordentlich eindrucksvoll bezeichnet, auch wenn<br />
gelegentlich etwas die Grundierung durch Kontrabass und Celli<br />
zu schwach ausfällt. Hierin scheint Pinnock ähnlich wie Andrew<br />
Parrott zu denken. Siehe die Aufnahmen von Parrott in 1999 mit<br />
den Taverner Players.<br />
198. 2007 MM Prades Festival Casals 24‘36 L V Überspielung der Aufnahmen der Konzerte beim<br />
Prades Festival von 1950 auf CD der Fa. Membran Music Ltd.<br />
41
199.<br />
200.<br />
Orchestra Leitung Pablo Casals, mit E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti,<br />
Violine, J. Wummer Flöte, u.a. Die Einspielungen mit Casals sind<br />
insgesamt eher etwas langsam und in die Breite gezogen.<br />
Die Gesamtaufnahmen in der Überspielung durch Membran<br />
Music Ltd enthalten auch das Doppelkonzert BWV 1043 mit Isaac<br />
42<br />
Stern und Alexander Schneider, Violinen.<br />
2007 Decca Il Giardino Armonico Antonini L Konzerte 1 – 6, die Aufnahmen von 1996 nochmals<br />
herausgegeben durch Decca/ Teldec. Lebhaft und sehr<br />
geschmeidig gespielt. Eine besonders hinsichtlich des<br />
Spieltemperamentes und der Dynamik herausragende<br />
Einspielung. Für traditionale deutsche protestantische Gemüter<br />
vielleicht etwas zu temperamentvoll. Antonini hat in letzter Zeit<br />
Video-Aufnahmen mit der Sängerin Cecilia Bartoli gemacht.<br />
Diese sind hinsichtlich des Temperamentes der Bartoli und des<br />
Giardino Armonico durchaus gleichgewichtet! <strong>Das</strong> könnte kaum<br />
ein anderes Barock-Orchester überhaupt so hinkriegen. Die CD<br />
war 2004 bereits bei elatus veröffentlicht. Siehe dort. Siehe auch<br />
eine Video Aufnahme , Jahr unbekannt, mit dem letzten Satz des<br />
dritten Brandenburgischen Konzertes durch Il Giardino Armonico<br />
im Internet. Diese Einspielung, aufgenommen in einem leer<br />
stehenden Industrie-Loft, ist besonders eindrucksvoll hinsichtlich<br />
Dynamik und Klang. Siehe die Internet-Adresse für die Video-<br />
2007 SF Mozart Orchestra<br />
Bologna<br />
Aufnahme am Schluss des Anhanges.<br />
Abbado Eine Aufzeichnung des Schweizer Fernsehens vom 21. April<br />
2007 der Festaufführung in Memoriam Carlo Maria Bandini aller 6<br />
Brandenburgischen Konzerte mit dem berühmten Mozart<br />
Orchester Bologna und Claudio Abbado, Dirigent. Blockflöte:<br />
Michala Petri, Violine: Giuliano Carmignola, Oboe: Lucas M.<br />
Navarro, Trompete: Reinhold Friedrich. <strong>Das</strong> Besondere dieser<br />
Aufzeichnung, die vollständig im Internet eingesehen werden<br />
kann, ist für uns, dass im zweiten Konzert der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Trompeter Reinhold Friedrich spielt. Insgesamt im Sinne von
201. 2007 Decca Gewandhaus<br />
Orchester Leipzig<br />
202. 2008 MED Mozart Ochestra<br />
Bologna<br />
203. 2008 HM The Academy of<br />
Ancient Music<br />
204. 2008 NX Swiss Baroque<br />
Soloists<br />
205.<br />
2008 EMI Baath Bach Festival<br />
Orchestra<br />
206. 2008 EMI Busch Chamber<br />
Players<br />
207. 2008 BIS Bach Collegium<br />
Japan<br />
43<br />
<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> die vollkommen überzeugende Einspielung der<br />
Brandenburgischen Konzerte. Die Aufnahmen können im Internet<br />
eingesehen werden mit Google-Video unter Claudio Abbado –<br />
Brandenburg Concerts.<br />
Chailly Live Aufnahmen aus dem Gewandhaus zu Leipzig vom<br />
November 2007. 2 CDs Original. Noch keine Beurteilung.<br />
Abbado L Veröffentlichung der oben beschriebenen Aufnahmen aus<br />
dem Theatro Valli in Reggio Emilia von 2007 durch Medici TV in<br />
DVD. Diese Aufnahme zähle ich zu den schönsten Aufnahmen<br />
überhaupt. Siehe unten in 2010 die CD Edition.<br />
Hogwood Neu-Edition der Aufnahmen von 1997 auf 2 CDs.<br />
Gabetta In der Kritik mäßig beschrieben. Bläser werden als tlwse<br />
unerträglich ‚schräg‘ charakterisiert. Es dirigiert und spielt Gabetta<br />
zusammen mit seiner Schwester Sol Gabetta, Cello.<br />
Menuhin 21‘24 Alle sechs Konzerte, dazu die drei Violinkonzerte. CD-Reedition<br />
der LPs von 1959 und 1960 der Aufführungen beim Baath-Bach-<br />
Menuhin Festival in England. Violine und Leitung Yehudi<br />
Menuhin.<br />
Eine sehr auf Menuhin ausgerichtete Einspielung. Insgesamt<br />
deutlich Streicher-betont. Bässe sind etwas im Hintergrund. Die<br />
Aufnahmen sind jedoch gerade wegen der deutlichen Violin-<br />
Betonung durchaus schön und anregend zu hören. Menuhin lässt<br />
im Vergleich zu Aufnahmen seiner Zeit (späte 50er Jahre!) lebhaft<br />
aufspielen. Neu ediert durch Membran Music Ltd. In 2011, siehe<br />
dort.<br />
Busch 21‘46 L Neu Edition der Aufnahmen von 1935/36. Konzerte 1 -6 und<br />
vier Suiten für Orchester. Auf 3 CDs.<br />
Suzuki 20‘14 Hörner klingen gepresst, Oboen zu sehr im Vordergrund,<br />
Wiederholungen sind gleichklingend, insgesamt konventioneller<br />
Eindruck (KP)
208.<br />
209.<br />
210.<br />
211.<br />
212.<br />
2008 Decca English Chamber<br />
Orchestra<br />
2008 Pandora Advent Chamber<br />
Orchestra<br />
2009 SDG English Baroque<br />
Soloist<br />
2009 BIS Bach Collegium<br />
Japan<br />
2009 MM Columbia String<br />
Orchestra/ Ensemble<br />
Britten L Neu-Edition der Aufnahmen von 1968. Insgesamt klingen die<br />
Aufnahmen mit Benjamin Britten dennoch etwas langweilig und<br />
eher spröde. Es fehlt etwas die barocke Begeisterung zur Musik.<br />
Goldstein Einspielung aller 6 Konzerte vom Februar 2008. Die Aufnahmen<br />
repräsentieren wohl einen in den USA sehr verbreiteten Standard<br />
zur Musik J.S. Bachs in den verschiedenen kirchlichprotestantischen<br />
Kreisen der USA. Die Aufnahmen sind im<br />
internet einhörbar. Sicherlich sorgfältig und mit Ausdruckswillen<br />
gespielt, im Vergleich aber zu den modernen Bach-Einspielungen<br />
in Europa doch etwas träge.<br />
Gardiner 18‘53 L Dramatisch zugespitzte Einspielung, eindrucksvoller wuchtiger<br />
Klang, insgesamt fast zu schnell. (KP)<br />
<strong>Das</strong> ist wirklich zu schnell gespielt, wenn auch sehr penibel und<br />
sehr sauber. Bei einem Besuch eines Konzertes in der Megaro<br />
Musici Athynon in Athen im Dezember 2010 konnte man die<br />
Einspielungen Gardiners im Musikladen des Megaro Musici<br />
fortlaufend hören. Nach Rückfrage im Laden erhielt ich zur<br />
Antwort, dass sich die Aufnahmen der Bachschen Musik (sowohl<br />
die Brandenburgischen Konzerte und Orchestersuiten als auch<br />
die Kantaten besonders in den Einspielungen durch Gardiner)<br />
sich derzeit in Athen besonders großer Beliebtheit erfreuen<br />
44<br />
können.<br />
Suzuki L Neu-Edition der Aufnahmen von 2008 auf 3 SACDs. Die<br />
Brandenburgischen Konzerte auf solche Art in Japan eingespielt,<br />
das ist schon sehr bemerkenswert. Es bleibt jedoch bei der oben<br />
schon dargestellten Beurteilung.<br />
Reiner V Es handelt sich um die Aufnahmen der Konzerte 1, 3, 5, 6<br />
von 1949 durch Columbia mit A. Reiner. Auf CD übernommen
213.<br />
214.<br />
2009 MEL Solisten der<br />
Moskauer<br />
Philharmoniker<br />
des Solistes von Membran Music Ltd. Die Aufnahmen mit Reiner hören sich<br />
heute etwas altmodisch an. Reiner, maßgeblicher Dirigent der<br />
40er Jahre, hat wohl die relativ verhaltene Spielweise bei den<br />
Brandenburgischen Konzerten zum Maßstab für spätere<br />
Einspielungen in den 50er Jahren gemacht.<br />
2009 HM Academy of Ancient<br />
Music<br />
Oistrach Neu Edition der 6 Brandenburgischen Konzerte von Aufnahmen<br />
noch aus der Sowjetzeit (ca. 1965) mit Igor Oistrach, Leitung und<br />
Violine. II,3 etwas gewöhnungsbedürftig. Die Trompete hört sich<br />
an, wie ein Storch im Wasserteich.<br />
Egarr L V Einspielung aller 6 Konzerte. 2 Superaudio CDs vom März<br />
2009. Es handelt sich um eine Neueinspielung der<br />
Brandenburgischen Konzerte durch die Academy of Ancient<br />
Music bei Harmonia Mundi USA, zugleich für eine USA –<br />
Konzert-Tournee in 14 Städten der USA. Im Internet kann eine<br />
Einführung zu diesen Neuaufnahmen durch Richard Egarr<br />
angehört und eingesehen werden: http://vimeo.com/15626596,<br />
die anempfohlen sei. Egarr erläutert dort insbesondere sein<br />
Konzept der tonalen Herabstufung um einen Halbton auf das<br />
französische Barock-Niveau der Stimmung. <strong>Das</strong> dadurch<br />
entstehende Klangbild weicht in der Tat von den meisten<br />
Einspielungen bisher ab; der entstehende Klangeindruck ist<br />
wohltuend, manchmal allerdings etwas schwerfällig. Zugleich<br />
nimmt Egarr die Tempi etwas zurück. Er lässt ohne Kontrabass<br />
spielen, stattdessen nur mit Barock-Cello/ Violone. Dadurch wird<br />
der Gesamtklang etwas heller, obwohl in der tonalen<br />
Herabstufung gespielt. Eine detaillierte Erläuterung zu diesen<br />
Neueinspielungen wird für dieses Tabellarium noch vorbereitet.<br />
45
215.<br />
216.<br />
217.<br />
2009 internet Orchester Helmut<br />
Brandt Menden<br />
Brandt Eine Aufführungs-Aufnahme des zweiten Brandenburgischen<br />
Konzertes ‚live‘ in der Heiliggeist-Kirche in Menden bei Dortmund<br />
vom 10. Mai 2009, die durchaus gefällt. Die Aufnahmen können<br />
im internet eingesehen und gehört werden. Solisten sind: Antje<br />
Pollmann (Violine), Claudia Lahage (Oboe), Antje Heinemann<br />
(Blockflöte), Jörg Segtrop (Trompete) und Helmut Brandt<br />
(Cembalo). Alle Solisten spielen sehr sorgfältig und musikantisch,<br />
eine insgesamt ausgewogene und dennoch sehr anmutende<br />
Einspielung. Es handelt sich um ein regionales Barock-Ensemble,<br />
das aber mit solchen Einspielungen durchaus in weiterem<br />
Rahmen auftreten sollte.<br />
2009 Internet German Brass Eine Einspielung des zweiten Brandenburgischen Konzertes<br />
durch das Ensemble German Brass. Dabei handelt es sich um<br />
eine Vereinigung von Blech-Bläsern, von der Trompete, über<br />
Posaunen, Hörner bis hin zur großen Tuba. Eine überaus<br />
anregende und durchaus außergewöhnliche Einspielung. Alles ist<br />
im Internet einhörbar und einsehbar. CD-Veröffentlichungen von<br />
German Brass gibt es, zu den Brandenburgischen Konzerten ist<br />
hier aber noch nichts bekannt.<br />
2010 internet Münchner- Bach-<br />
Orchester<br />
Richter Der erste und zweite Satz aus dem zweiten Konzert in einer<br />
Video-Aufnahme aus 1967 aus dem Schloss-Oberschleißheim<br />
bei München, im Internet über Google einsehbar. Gleiche<br />
Besetzung wie in den LP Aufnahmen von 1967, jedoch ohne<br />
Hedwig Bilgram stattdessen Richter selbst am Cembalo und<br />
Leitung, mit Otto Büchner, Solo- Violine, Besetzung sonst wie<br />
1967, bes. Pierre Thibaud.<br />
218. 2010 SSS Brandenburgisches Bosse Einspielung der 6 Konzerte dazu das Flötenkonzert No. 4 von<br />
46
219. 2010 Sony Philharmonia Virtuosi<br />
New York<br />
220. 2010 TACET Stuttgarter Kammer-<br />
Orchester<br />
221.<br />
222.<br />
Konsortium ....... Es handelt sich um Aufnahmen noch aus der DDR-Zeit.<br />
2010 Avie Apollos Fire Baroque<br />
Orchestra<br />
2010 Decca<br />
Universal<br />
Gewandhaus<br />
Orchester Leipzig<br />
Kapp Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Aufnahmen von 1984 neu ediert.<br />
Hudson L Eine neuerliche Vinyl-Produktion: 3 LPs, 2010 neu durch Tacet<br />
veröffentlicht. Es handelt sich um Aufnahmen der 6<br />
Brandenburgischen Konzerte offenbar aus 2005, zusammen mit<br />
Chaconne für Viola, und BWV 526 in der Bearbeitung durch<br />
47<br />
Mozart.<br />
Sorrell Eine Einspielung aller 6 Konzerte auf historischen Instrumenten<br />
von 1999 bis 2005. Dazu das Violinkonzert BWV 1052 und die<br />
Cembalo-Konzerte BWV 1052 und 1056.<br />
Chailly L Wiederveröffentlichung der Original-CDs von 2008. Diese<br />
Aufnahmen aller 6 Brandenburgischen Konzerte werden vielfach<br />
zu den schönsten Einspielungen auf Tonträgern gerechnet .<br />
Savall L Konzerte 1 – 6. 2 SACDs.<br />
223. 2010 MV Le Concert des<br />
Nations<br />
224. 2010 Accent Le Petite Bande Kuijken L Konzerte 1 – 6, auf Naturhörnern. Aufnahmen von 1986 neu<br />
ediert auf 2 SACDs.<br />
225. 2010 BLCL Virtuosi Saxoniae Güttler Siehe die Aufnahme von 1991. 2 CDs. Sehr schöne<br />
ausgewogene Einspielung.<br />
226. 2010 HM Akademie für Alte Jacobs L V Neu-Edition der älteren CDs von 2003, siehe dort, in neuer<br />
Musik Berlin<br />
24bit Technologie. Es bleibt jedoch bei dem für die Barock-<br />
Interpretationen von Jacobs charakteristischen Klangbild, das<br />
vielleicht etwas zu breit ist. Man könnte auch sagen, etwas<br />
‚spöckig‘ gespielt, zu wenig klangvoll.<br />
227. 2010 DG Berliner<br />
Karajan L V Neuedition der alten Aufnahmen von 1964 mit neuer CD-<br />
Philharmoniker<br />
Technologie durch Deutsche Grammophon auf 2 CDs. Die<br />
frühere Einschätzung der LP-Einspielungen von 1964 (siehe dort)<br />
bleiben allerdingsbestehen, obwohl diese Einspielungen gerade
228.<br />
229.<br />
48<br />
im Gegensatz zu den im Jahr 2010 allzu häufig vorgestellten<br />
‚originalen barocken Einspielungen‘ ein durchaus anderes<br />
Hörprofil anbieten und damit die ‚barocke Einseitigkeit’<br />
gegenwärtiger Aufführungen etwas modifiziert. Die CD-<br />
Einspielungen wurden bereits 1986 und 1997 von Deutsche<br />
Grammophon auf den Markt gebracht.<br />
2010 Edel Virtuosi Saxoniae Güttler L V Neu- Edition der Aufnahmen von 1991. Eine sehr schöne<br />
Einspielung, in größter Sorgfalt. Diese Einspielung kann sicherlich<br />
mit zu den schönsten Aufnahmen gerechnet werden.<br />
Aber beachten: Inhalt und Nummern der beiden CDs sind<br />
vertauscht. Im zweiten Konzert spielt Ludwig Güttler selbst das<br />
Corno da caccia, d.h. eine tiefere, dem Kornett ähnlich klingende<br />
Tromba. Dennoch klingt alles sehr beschwingt. Sonst ebenfalls<br />
mit alten Instrumenten, insbesondere sehr schöne Blockflöte.<br />
2010 Internet Musica Florea Stryncl 17:38 L V Diese Gesamtaufnahme der Brandenburgischen Konzerte<br />
ist seit August 2010 im Internet frei zugänglich, eingestellt durch<br />
das Tschechische National Radio in Prag. Es handelt sich, soweit<br />
ich das beurteilen kann, offenbar um die Einspielungen, die bei<br />
2006 bereits benannt sind, jedenfalls ist für das Erste Konzert<br />
genau die gleiche Zeitdimension angeben. Im Gegensatz zur<br />
Einschätzung im <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> bin ich der Auffassung, dass es<br />
sich bei diesen Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />
um ganz wunderbare Aufnahmen handelt: deutliches Barock-<br />
Marcato kennzeichnet die Spielweise, klangvolle Blockflöten,<br />
sehr saubere Violinen, ebenmäßig fundierende Bässe, ohne<br />
jedes Brummeln, wohl klingende Oboen, sehr sorgfältig und<br />
dennoch impressiv gespielte Hörner, eine saubere klare<br />
Trompete etc., fein differenzierte und wirklich gut wahrnehmbare<br />
Dynamik des gesamten Spiels, dabei wird durchaus nahezu alles<br />
in lebhaftem Tempo gespielt, der neuerdings wieder diskutierten<br />
möglichen originären Tempo-Auffassung sowohl des Barock als<br />
auch der <strong>Klassik</strong> entsprechend. Ich möchte deshalb diese
230.<br />
231.<br />
2011 DECCA Kammerorchester<br />
Carl Philipp Emanuel<br />
Bach<br />
2011 DGG/<br />
Sony<br />
Schreier 16‘10<br />
Einspielungen aus meiner Sicht mit zu den eindrucksvollsten<br />
Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte bisher nennen.<br />
L V Peter Schreier kann heute sicherlich als einer der ganz<br />
großen Interpreten der Musik von Johann Sebastian Bach gelten,<br />
nicht zuletzt auch, seitdem er die Leitung des Münchner Bach<br />
Chores innehat. Zuvor hatte er die Leitung des<br />
Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach, und mit diesem<br />
hatte er schon 1993 die Brandenburgischen Konzerte eingespielt.<br />
Diese Aufnahmen liegen nun in einer neuen Doppel-CD,<br />
herausgebracht durch Universal Music – DECCA, vor, wobei auf<br />
je einer der CDs je ein Tripel-Konzert zusätzlich enthalten ist.<br />
Schreier und sein früheres Bach-Orchester spielen alles auf<br />
wunderbar musikantische Weise: herzhaft, froh, temperamentvoll,<br />
klangvoll, zügig, und gelegentlich auch mutig, so z.B. das zweite<br />
Konzert mit dem norwegischen Trompeter Hardenberger. Diese<br />
Aufnahmen möchte ich als die für meinen Eindruck besten und<br />
schönsten Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte<br />
überhaupt kennzeichnen, jedenfalls soweit ich selbst einen<br />
Vergleich mit anderen Aufnahmen anstellen kann. Die<br />
Aufnahmen im Vergleich sind in diesem Tabellarium mit ‚V‘<br />
gekennzeichnet. Im <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> hatte B. Stremmel die<br />
Aufnahmen von Jacobs als die für ihn schönsten gekennzeichnet,<br />
bei welchen nur noch ein kleines Schlusspünktchen für die<br />
allerhöchste Wertung fehlte. Zu den Aufnahmen Schreiers<br />
möchte ich sagen, dass ein solches Pünktchen nicht mehr fehlt,<br />
sie also die allerhöchste Wertung erreichen.<br />
The English Concert Pinnock L V Wiederveröffentlichung der klassisch zu nennenden<br />
Aufnahmen des Orchesters ‚The English Concert‘ unter der<br />
Leitung und Anleitung von Trevor Pinnock. Die Aufnahmen<br />
datieren von 1982, siehe dort. Im Wiederhören dieser Aufnahmen<br />
ist doch die große Bach-Begeisterung dieser Musiker und<br />
zugleich deren überaus eindrückliche Souveränität im Umgang<br />
49
232.<br />
233.<br />
2011 Membran<br />
Music Ltd<br />
Baath Festival<br />
Orchestra<br />
2012 Edel Freitagsakademie<br />
Bern<br />
50<br />
mit barocker Musik, der Musik Johann Sebastian Bachs<br />
insbesondere, zu erleben. Gerade im Vergleich mit den neuesten<br />
Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte nach 2003 fällt<br />
immer noch die überaus frische und temperamentvolle, zugleich<br />
äußerst sorgfältige Musizierweise dieses Ensembles auf. Trevor<br />
Pinnock und das English Concert dürfen sicherlich immer noch zu<br />
den besten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />
gerechnet werden.<br />
Menuhin V L Es handelt sich um die Aufnahmen Menuhins von 1959 mit<br />
dem Baath Festival Orchestra. Siehe dort. Die Aufnahmen<br />
wurden bereits 2008 durch EMI auf CD herausgebracht, siehe<br />
dort. Die hier vorliegende CD-Veröffentlichung durch Membran<br />
zeichnet sich wie bei Membran üblich durch eine herausragende<br />
technische Überarbeitung aus, die für voll Klangreinheit und<br />
Instrumenten-genaue Übertragung garantiert. <strong>Das</strong> Klangbild ist<br />
demjenigen der LP-Edition durchaus ranggleich einzuschätzen.<br />
Winter L Es handelt sich um eine ‚erfundene‘ Mitternachtsparty, die<br />
1723 angeblich in Köthen stattgefunden haben soll, und zu deren<br />
Zweck die Brandenburgischen Konzerte aufgeführt worden sein<br />
sollen. Die Freitagsakademie ahmt ein solches Projekt aktuell<br />
nach. <strong>Das</strong> Ganze ist eine Aufführungsidee des Labels Winter &<br />
Winter. Abgesehen von den Party-Effekten (Vogelzwitschern,<br />
Pferdehufe, Feuerwerkskracher, Rufen und Klatschen des<br />
Publikums und Ähnliches) handelt es sich offenbar um eine<br />
irgendwie sehr oberflächliche Aufnahme, die zudem allzu sehr<br />
nur in den Höhen klingt, eine Fundierung durch basso fehlt<br />
gänzlich. Einige Passagen der Soloinstrumente mögen ganz<br />
akzeptabel sein, insgesamt jedoch eine sehr gewöhnungsbedürftige<br />
Einspielung, auch wenn die Freitagsakademie aus<br />
Bern, gegründet nach einem Vorbild gleichen Namens aus Berlin<br />
im frühen 19. Jahrhundert im Jahr 1993, eigentlich eine<br />
renommierte Barock-Kapelle ist. Aus einer Kritik im Kulturradio
51<br />
bei Arte von Peter Uehling (Sept.2012) darf folgendes zitiert<br />
werden: „<strong>Das</strong> Berner Ensemble Die Freitagsakademie spielt<br />
solistisch und auf ordentlichem Niveau, allerdings in der sehr<br />
kalten und halligen Akustik einer Kirche, bei der man sich den<br />
Klang eines Festsaals mit Marmor und Spiegeln sehr gut<br />
vorstellen kann – aber man wünscht es sich oft wärmer und<br />
direkter. Die Violin- oder Oboensoli fallen eher schwach aus,<br />
wenig Farben, aber viel kratzendes Saitenmaterial zeigen die<br />
Bratschen im 6. Konzert, gut sind die sehr offensiv gespielten<br />
Hörner und die virtuose Trompete, sehr gut der Cembalist Vital<br />
Julian Frey im 5. Konzert.“
ANHANG:<br />
1. Die Labels:<br />
Accent<br />
Accord Musidisc<br />
Ambitus<br />
apex<br />
Archipel<br />
Ariola<br />
Ars Vivendi<br />
Austrophon<br />
Aura music sri<br />
Aurophon<br />
Avie Universe<br />
BCI<br />
BCL Berlin Classics<br />
BIS records Sweden<br />
BRCL Brilliant Classics<br />
CA Capriccio/ Delta<br />
CB Calif. Baptist University<br />
CBC COLUMBIA<br />
Challenge Classics<br />
Collins Classics London<br />
DECCA, siehe auch Universal<br />
Music<br />
DCM Da Camera Magna<br />
Delos international N.Y.<br />
Delta von Electrola<br />
DGA Deutsche Grammo-<br />
phon Archiv Produktion<br />
DGG Deutsche Grammo<br />
phon Gesellschaft<br />
DHM Deutsche Harmonia<br />
Mundi<br />
DRA Deutsches Rundfunk<br />
Archiv Frankfurt/M.<br />
Dutton Vocalion (historic)<br />
Edel Berlin - München<br />
Elatus (Warner)<br />
Electrola His Maters<br />
Voice<br />
EMI Electrola/<br />
His Masters Voice<br />
ERD Erato Disques<br />
Eterna<br />
EURODISC<br />
HBL Portland Oregon<br />
Heliodor<br />
HM Harmonia Mundi<br />
HYP Hyperion<br />
HN Hänssler<br />
IGA Istituto Geografico de<br />
Agostini<br />
LC<br />
Line<br />
52<br />
MED Medici tv<br />
MEL Melodiya (Deutsche<br />
Grammophon)<br />
Membran Music Ltd. London<br />
MM Membran Music Ltd.<br />
London<br />
MV<br />
Naïve Classics<br />
NAX Naxos<br />
Novalis<br />
ORF Wien<br />
PARNASS<br />
PHILIPS<br />
Pilz<br />
Point Classics London<br />
Quartz (Birmingham)<br />
Scribendum<br />
SDG<br />
SF Schweizer Fernsehen<br />
SKY Skyline.com<br />
SONY<br />
SU Supraphon Prag<br />
SSS Sans Souci Studios<br />
Berlin<br />
Strato<br />
SUP Supraphon Prag<br />
TACET Stuttgart<br />
TDK<br />
Telarc<br />
TELDEC<br />
TIM The International<br />
Music Company<br />
Ultima<br />
Universal Music, siehe<br />
auch DECCA<br />
Virgin<br />
VOX<br />
Warner Music<br />
Weltbild<br />
WE Weton<br />
Winter & Winter<br />
WM Westminster
2. Die Orchester / Ensembles:<br />
The Academy of Ancient Music, London<br />
Academy of St. Martin in the Fields, London<br />
Akademie für Alte Musik Berlin<br />
Amsterdamer Barock Orchester<br />
Apollos Fire = The Cleveland Baroque<br />
Orchestra<br />
Ars Redivivia Ensemble Prag<br />
Baath Bach Festival Orchestra<br />
Bach Collegium Japan<br />
Bach Orchester des Gewandhauses Leipzig<br />
Bach Orchester Pforzheim<br />
Barocchisti di Lugano<br />
Basler Kammerorchester<br />
Berliner Philharmoniker, zuvor:<br />
Philharmonisches Orchester Berlin bis 1929<br />
Boston Baroque Orchestra<br />
Boston Early Music Festival Orchestra<br />
Boston Symphony Orchestra<br />
The Boyd Neel String Orchestra and London<br />
Chamber Orchestra<br />
The Brandenburg Collegium<br />
Brandenburg Consort<br />
<strong>Camerata</strong> Academica Würzburg<br />
<strong>Camerata</strong> Romana<br />
Capella Istropolitane Lubljana<br />
Chamber Music Society of Lincoln Center New<br />
York City<br />
Chamber Orchestra of Europe<br />
Cleveland Baroque Orchestra<br />
Combattimento Consort Amsterdam<br />
Collegium Aureum<br />
Columbia String Ensemble New York<br />
Concentus Musicus Wien<br />
Consort of London<br />
Le Concert des Nations, Paris<br />
Concertino Italiano<br />
Deutsche Bach Solisten Ansbach<br />
English Baroque Soloists<br />
English Chamber Orchestra<br />
The English Consort<br />
Ensemble des Solistes du Orchestre<br />
Symphonique de Paris<br />
Ensemble Sigiswald Kuijken, Haarlem<br />
European Brandenburg Ensemble<br />
Festival Strings Lucerne<br />
Freiburger Barock Orchester<br />
Freitagsakademie Bern
Gewandhaus Kammer Orchester Leipzig<br />
Hamburgisches Bach Orchester<br />
Il Giardino Armonico<br />
Kammer Musik Kreis Scheek-Wenzinger<br />
Kammer Orchester Adolf Busch<br />
Kammer Orchester Berlin<br />
Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach<br />
Kammer Orchester Edwin Fischer<br />
Kammer Orchester Wilhelm Stross<br />
Kölner Kammer Orchester Müller-Brühl<br />
Kölner Solisten des Kölner Kammer<br />
Orchesters Müller-Brühl<br />
Lincoln Center Chamber Music Society<br />
London Chamber Orchestra<br />
London Conchord Ensemble<br />
London Festival Orchestra<br />
Mainzer Kammer Orchester<br />
Marlboro Festival Orchestra<br />
Mozart Orchestra Bologna<br />
Münchner Bach Orchester<br />
Münchner Kammer Ensemble<br />
Münchner Kammer Orchester<br />
Musica Amphion<br />
Musica Antiqua Köln<br />
54<br />
Musica Florea<br />
I Musici die San Marco di Venezia<br />
Neues Bachisches Collegium Musicum<br />
in Leipzig<br />
New Philharmonic Orchestra London<br />
Niederländisches Kammer Orchester<br />
Northern Sinfonia of England<br />
Orchester des Reichssenders Köln<br />
Orchester der Wiener Staatsoper<br />
Orchestra of the Age of Enlightment<br />
Orchestra da Camera dell’Arte<br />
Orchestra della Svizzera Italiana<br />
Orchestre de Chambre de l’Ecole Normale<br />
de Paris, Alfred Cortot<br />
Orchestre de Chambre Baroque de la Sarre<br />
Orchestre de Chambre de Radio Berlin<br />
Orchestre Symphonique de Paris<br />
Oregon Bach Festival Chamber Orchestra<br />
The Parisien Consort<br />
La Petite Bande<br />
Philharmonia Orchestra London<br />
Philharmonia Slavonica<br />
Philharmonia Virtuosi New York<br />
Philharmonische Vereinigung Sinfonica
Philharmonisches Orchester Berlin,<br />
bis 1929, dann: Berliner Philharmoniker<br />
Philharmonisches Orchester von Lubljana<br />
Prades Festival Orchestra<br />
Pro Musica Orchester Paris<br />
Großes Radio Orchester Berlin<br />
Radio Symphonie Orchester Berlin<br />
Radio Sinfonie Orchester Budapest<br />
RRG Orchester Berlin<br />
Schola Cantorum Basiliensis<br />
Slovak Chamber Orchestra<br />
Solisten der Moskauer Philharmoniker<br />
Solistenvereinigung der Bachwoche Ansbach<br />
Stuttgarter Kammer Orchester<br />
Südwest Studio Orchester<br />
Südwestdeutsches Kammer Orchester<br />
Swiss Baroque Soloists<br />
55<br />
Tafelmusik Jeanne Lamon<br />
Taverner Players<br />
Vancouver Orchestra<br />
Virtuosi Saxoniae Leipzig<br />
Wiener Akademie<br />
Wiener Kammer Orchester<br />
Wiener Philharmoniker<br />
Württembergisches Kammerorchester<br />
(Heilbronn)<br />
Zürich Barock Ensemble
3. Die Dirigenten: (zu den Dirigenten mit den Lebensdaten gibt es biografische Artikel in Wikipedia)<br />
Claudio Abbado 1933<br />
Henry Adolph<br />
Rinaldo Alessandrini 1960<br />
Giovanni Antonini 1965<br />
Rudolf Baumgartner 1917 – 2002<br />
Pieter-Jan Belder 1966<br />
M. Bernardi<br />
Gerhard Bosse 1922<br />
Douglas Boyd 1959<br />
Karel Brazda<br />
Benjamin Britten 1913 - 1976<br />
Adolf Busch 1891 – 1952<br />
56
Pablo Casals 1876 – 1973<br />
Ricardo Chailly 1953<br />
Robert Haydon Clark 1943<br />
Alfred Cortot 1877 – 1962<br />
Eugen Duvier<br />
Richard Egarr<br />
George Enescu 1881 – 1955<br />
Jörg Faerber 1929<br />
Diego Fasolis<br />
Edwin Fischer 1886-1960<br />
Wilhelm Furtwängler 1886 - 1954<br />
Andrès Gabetta<br />
Sol Gabetta<br />
John Eliot Gardiner 1943<br />
Severino Gazzelloni 1919 – 1992<br />
57
Reinhard Goebel<br />
Goldberg<br />
Gottfried von der Goltz<br />
Roy Goodman 1951<br />
Paul Goodwin 1956<br />
Heinz Markus Göttsche 1922<br />
Ludwig Güttler 1943<br />
Nikolaus Harnoncourt 1929<br />
Martin Haselböck 1954<br />
Robert Heger<br />
Christopher Hogwood 1941<br />
Jascha Horenstein 1989 – 1973<br />
Benjamin Hudson 1950<br />
René Jacobs 1946<br />
Richard Kapp<br />
58
Herbert von Karajan 1908 – 1989<br />
Günther Kehr 1920 – 1989<br />
Erich Kleiber 1890 – 1956<br />
Otto Klemperer 1888 - 1965<br />
Hans Knappertsbusch 1885 - 1973<br />
Helmut Koch 1908 – 1975<br />
Ton Koopman 1944<br />
Sergei<br />
Alexandrowitsch<br />
Koussevitzky 1874 - 1951<br />
Sigiswald Kuijken 1944<br />
Jeanne Lamon 1949<br />
Fritz Lehmann 1904 – 1956<br />
Ferdinand Leitner 1912 - 1996<br />
Gustav Leonhardt 1928<br />
Raymond Leppard 1927<br />
Alberto Lizzio<br />
59
Lorin Maazel 1930<br />
George Malcolm 1917 – 1997<br />
Neville Marriner 1924<br />
Alois Melichar 1896 - 1960<br />
Yehudi Menuhin 1916 – 1999<br />
Ulrich Mertin<br />
Helmut Müller-Brühl 1933<br />
Karl Münchinger 1915 – 1990<br />
Heribert Münchner<br />
Milan Munclinger 1923 – 1986<br />
Boyd Neel<br />
Anthony Newman 1941<br />
Igor Oistrach 1931<br />
Jean-Francois Paillard 1928<br />
Andrew Parrott 1947<br />
60
M. Pearlman<br />
Murray Perahia 1947<br />
Trevor Pinnock 1946<br />
Max Pommer 1936<br />
Ross Pople 1945<br />
Rudolf Pribil<br />
Jean-Pierre Rampal 1922 - 2000<br />
Josef Rees<br />
Hanns Reinartz<br />
Fritz Reiner 1888 - 1963<br />
Karl Richter 1926 – 1981<br />
Helmuth Rilling 1933<br />
Artur Rother<br />
Karl Rucht<br />
Paul Sacher 1906 - 1999<br />
61
Jordi Savall 1941<br />
Wolfgang Sawallisch 1923<br />
Hermann Scherchen 1891 – 1966<br />
P. Schmitz<br />
Peter Schreier<br />
Rudolf Schulz-Dornburg<br />
Carl Schuricht 1880 – 1967<br />
David Shiffrin<br />
Jeannette Sorell<br />
Leopold Stockowski 1882 - 1977<br />
Wilhelm Stross 1907 – 1966<br />
Mareck Stryncl<br />
Masaaki Suzuki 1954<br />
Friedrich Tilegant<br />
Florian Uhlig 1974<br />
62
Jan Willem de Vriend 1959<br />
Bohdan Warchal 1930 – 2000<br />
August Wenzinger 1905 – 1996<br />
Helmut Winschermann 1920<br />
Luigi Zanetti<br />
4. Einige Bemerkungen zu nicht vorhandenen Tonträgern:<br />
63
Es gibt natürlich noch einige Einspielungen mehr auf Tonträgern, die mir nicht bekannt sind. Recherchen aber ergaben, dass einige spezielle<br />
Orchester die Brandenburgischen Konzerte nicht eingespielt haben: Große Symphonie-Orchester (die ‚Berliner Philharmoniker‘ ausgenommen)<br />
ohnehin nicht, aber auch spezielle Orchester für die Musik des 18. Und 19. Jahrhunderts: so etwa das Orchestre des Champs Èlysees, Paris. Es<br />
scheint, dass Philipp Herreweghe, der mit letztgenanntem Orchester sehr verbunden war, und der so viele Einspielungen der Bachschen Kantaten<br />
und Oratorien vorgelegt hat, keine Aufnahme mit den Brandenburgischen Konzerten gemacht hat. Hierin anders als Helmut Rilling oder Ton<br />
Koopman, ebenfalls große Interpreten der Bachschen Vokal-Werke, die sich intensiv auch um die Orchesterwerke, die Brandenburgischen<br />
Konzerte besonders, besorgt haben. Einige der älteren Aufnahmen, soweit solche beim Deutschen Rundfunkarchiv lagern, sind nicht als öffentliche<br />
Tonträger erreichbar, jedoch können dort Kopien angefordert werden. Im Tabellarium werden solche Aufnahmen unter dem Label DRA benannt.<br />
5. Sonstige weitere Anmerkungen und Bemerkungen:<br />
Die Internet –Video Aufnahme des zweiten Konzertes, BWV 1047, leider nur die Sätze 1 und 2, mit dem Münchner Bachorchester und Karl<br />
Richter im Schloss Oberschleißheim bei München kann im Internet (G00gle-Video) eingesehen und gehört werden: (Münchner Bach Orchester<br />
Bach Brandenburg Concert No. 2 in F major BWV 1047 – 1. Allegro – 2. Andante). Darüberhinaus können über Youtube alle Einspielungen des<br />
Münchner Bachorchesters unter der Leitung von Karl Richter im Schloss Oberschleißheim eingesehen und angehört werden. Insbesondere die<br />
Einspielung des 6. Brandenburgischen Konzerts in solistischer Streicherbesetzung mit Continuo ist mit dem Hintergrund der barocken Schloss-<br />
Räume von Schleißheim eindrucksvoll und sei zur Anhörung anempfohlen. Die Deutsche Grammophon Archiv Produktion hat die Aufnahmen des<br />
Münchner Bach Orchesters in einer CD neu herausgegeben, wobei die Aufnahmen aus der Zeit von 1964 bis 1981 ausgewählt wurden. Die<br />
Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte sind von 1967, alle aufgenommen in der Hochschule für Musik in der Arcisstraße München. (Die<br />
Aufnahmen in München konnte ich persönlich mithören). Zusätzlich gibt es die Konzerte für Oboe und für Oboe und Violine, aufgenommen 1964<br />
bzw. 1981. Diese Aufnahmen sind in der Tabelle in 1981 notiert. Hinsichtlich der Beurteilung sei angemerkt: Richter mit diesen Aufnahmen fällt<br />
deutlich aus dem allgemeinen Temporaster: Er lässt deutlich temperamentvoller und schneller spielen, als der seit Reiners Einspielungen üblichen<br />
langsamen, manchmal sogar schläfrigen Tempi. Dennoch sind die Aufnahmen Richters nicht übertrieben schnell. Die für 2007 genannte<br />
Einspielung mit Claudio Abbado kommt in den Tempi übrigens den Richterschen Vorgaben nahe. Lediglich Gardiner, auch Marriner lassen<br />
64
ähnlich lebhaft spielen. Alle aber werden übertroffen von der Einspielung der Musica Florea aus Prag, die in der Tabelle als letzte für 2010 genannt<br />
wird. Wenn man diese Aufnahmen gehört hat, dann hat man wirklich das Gefühl, dass die meisten Einspielungen zuvor an zu langsamen Tempi<br />
leiden, wie gesagt, manchesmal richtig schläfrig wirken. Aber nicht nur die Tempi entscheiden: Die Dynamik der verschiedenen Aufnahmen ist<br />
auffallend unterschiedlich. Auch hier habe ich den Eindruck, dass Marek Stryncl am entschiedensten die Ausdifferenzierung der Dynamik (d.h. der<br />
Mischung aus crescendi, diminuendi, aus forte und piani) erarbeitet hat, und dass er und sein Orchester auch den Mut hat, derartig deutlich und<br />
differenziert zu spielen, gewissermaßen alle ältere auf Klassizität und Religionsverträglichkeit gerichtete Einspielungen hinter sich lassend. Aus<br />
meiner Sicht sind diese Aufnahmen vielleicht nicht die schönsten – dieses Lob kommt Abbado und dem Mozart Orchester Bologna zu, aber die<br />
eindruckvollsten. Für mich also sind die wuchtigeren, wacheren, temperamentvollen Einspielungen gegenüber den eleganten, klassischen, formal<br />
und tonal vollkommen ebony-mässigen Einspielungen vorrangig. Ich halte daher insbesondere die Einspielungen von Antonini (1996/97) und<br />
Stryncl (2006/2010) für die eindrucksvollsten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte, hinter denen selbst die Hochschul-Einspielungen<br />
von Karl Richter von 1967 doch zurückbleiben müssen.<br />
Gesamtbeurteilung und eigene Vorlieben: Für meinen (E.H.) Musikgeschmack sind drei Aufnahmen der Konzerte besonders herausragend: Karl<br />
Richter, die ‚Forschungsaufnahmen‘ von 1967 in der Musikhochschule in München, Claudio Abbado mit dem Mozart Orchester Bologna (diese<br />
Aufnahme war dem Autor von <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> natürlich noch nicht bekannt), und die Aufnahmen mit Marek Stryncl und der Musica Florea. Die<br />
Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt als auch die eher unbekannte Aufnahme der Academia Würzburg empfinde ich als eigentlich barock,<br />
durchaus vergleichbar den Aufnahmen mit René Jacobs. Gerade der Kontrast zur Aufnahme mit Koopman macht deutlich, dass dieser (wie auch<br />
vielfach die Musikkritik) Barock mit Rokoko verwechselt, wobei Rokoko- Aesthetik zugleich jene übertriebene Verspieltheit als auch<br />
empfindungsreduzierte Vorklassik widerspiegelt, gegen welche Mozart so sehr rebelliert hatte. Die englischen Aufnahmen, besonders St. Martin<br />
in the Field, überzeugen durch Sorgfältigkeit und klangliche Schönheit. Einige Aufnahmen, so z.B. die Aufnahme mit Gardiner, fallen klanglich<br />
etwas oberflächlich aus, so auch die Aufnahmen mit dem Consort of London und Robert Haydon Clark. Die Aufnahmen mit Jacobs und Goodwin<br />
sind sehr schön und eher ruhig, aber kräftige Streicher dominieren. Eigentümlich sind die Prades-Aufnahmen mit Casals, aber besonders<br />
eindrücklich, so auch die zweite Einspielung von Casals mit dem Marlboro Festival Orchestra. Die in <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> besonders herausgehobenen<br />
65
Aufnahmen mit der Urfassung des Konzertes, aber auch die anderen Aufnahmen des Leipziger Collegiums mit Pommer als Dirigent sind in<br />
allgemeiner Einschätzung neben der Goebelschen Einspielung mit die besten Tonträger mit den Brandenburgischen Konzerten. Und in der Tat,<br />
diese ‚Leipziger‘ Brandenburgischen Konzerte sind wohlklingend und anregend zugleich – weder veraltet, noch ‚modern‘, vielmehr eine<br />
Grundmusikalität vermittelnd, welche den Hörer angesichts der Vielzahl der Einspielungen mit den Brandenburgischen Konzerten zu einer ruhigen<br />
Gelassenheit finden lässt. Einen vorrangigen Vergleich genießen die Aufnahmen von Max Pommer mit dem Neuen Bachischen Collegium in<br />
Leipzig noch aus DDR Zeiten, und das Münchner-Bach-Orchester mit Karl Richter in der Hochschule für Musik in München von 1967, publiziert<br />
1968. Beide Aufnahmen sind sicher hervorragend und können durchaus als zwei der besonders eindrucksvollen Einspielungen der<br />
Brandenburgischen Konzerte überhaupt verstanden werden. Ich persönlich empfinde die Aufnahmen aus München weitaus frischer und<br />
temperamentvoller als die Leipziger Aufnahmen. Letztere scheinen wie von einem melancholischen Tau belegt zu sein und können diese<br />
neugierige Frische aus München nicht erreichen. <strong>Das</strong> wuchtige Temperament der Aufnahmen Stryncls aus Prag scheint den Leipziger Bach-<br />
Enthusiasten völlig fremd zu sein. Angemerkt sei auch, dass insbesondere die Trompeten- Parts, in München gespielt von Pierre Thibaud,<br />
gegenüber der Leipziger Einspielung weitaus deutlicher und klarer geraten sind, wie überhaupt das Thibaudsche Trompetenspiel von kaum einer<br />
anderen Einspielung erreicht wird. Auch nicht von der Aufnahme aus Prag durch die Musica Florea. Die Aufnahme mit Maurice André aus Prag ist<br />
mir bis dato allerdings nicht bekannt. Die allerdings schönste und perfekteste Einspielung des zweiten Konzertes gerade hinsichtlich des<br />
Trompeten-Parts ist jetzt die Einspielung mit Abbado und dem Mozart Orchester Bologna. Die Trompete spielt, wie im Tabellarium schon gesagt,<br />
der <strong>Heidelberg</strong>er Trompeter Reinhold Friedrich. Und er spielt die Trompete in einer von keinem der anderen Trompeter erreichten Klarheit und<br />
Fehlerfreiheit. Freilich kann das Trompetenspiel von Karl Rucht aus den Jahren vor 1950 nicht mehr gehört werden, hatte doch Paul Hindemith<br />
gesagt, Rucht sei (bis ca. 1953) der beste Trompeter Europas gewesen. Und Rucht hatte selbstverständlich auch das zweite Brandenburgische<br />
Konzert auf der Trompete gespielt. Erst 1953 hat er dann die genannte LP, eine der ganz frühen LPs überhaupt, aufgenommen – als Dirigent.<br />
Im nachfolgenden Artikel aus <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> wird zuletzt gesagt, dass der Autor dort eine restlos zufriedenstellende Aufnahme in seiner<br />
Sammlung nicht gefunden habe. Ich möchte nun hier auf eine Aufnahme verweisen, die auch ich erst nach weiterer Suche im Internet aufgefunden<br />
habe (obwohl schon mehr als 50tsd Aufrufe zu dieser Aufnahme im Internet verzeichnet sind). Es ist die für das Jahr 2007 genannte Aufführung<br />
66
der Brandenburgischen Konzerte im Teatro Municipale Valli in Reggio Emilia in Italien vom 21. April 2007. Dabei handelt es sich um eine<br />
Festaufführung in memoriam Carlo Maria Bandini. Es spielt das Mozart Orchester Bologna unter der Leitung von Claudio Abbado, Solisten sind<br />
u.a. Michala Petri, Blockflöte, Lucas M. Navarro, Oboe, Giuliano Carmignola, Violine und, für uns <strong>Heidelberg</strong>er oder sogar Wieblinger besonders<br />
hervorzuheben: Reinhold Friedrich, Trompete. Im Internet können in Google-Video alle 6 Konzerte eingesehen werden, was im Rahmen des<br />
Teatro Valli von besonderer Eindrücklichkeit ist. <strong>Das</strong> Konzert wurde mit dem zweiten Brandenburgischen beendet, und nach einem wunderbaren<br />
fröhlichen Applaus mit einem richtigen Blütenregen von den Balkonen hinunter zum Podium spielen die Musiker den letzten Satz des zweiten<br />
Konzertes nochmals, Michala Petri diesmal mit der Piccolo-Blockflöte – einfach herrlich. Reinhold Friedrich Setzt den Schlusspunkt, indem er, der<br />
Piccolo-Flöte entsprechend, den letzten Ton in der Oktav-Erhöhung spielt und diesen auch in schönster Reinheit und Klarheit trifft. Er hat sich<br />
sichtlich selbst darüber gefreut – und ebenso erfreut selbst das Zusehen über den Bildschirm. Ich glaube schon, diese Aufführungen überzeugen<br />
restlos und sind mit das Beste, was zu den Brandenburgischen Konzerten im Vergleich mit der obigen Liste gehört werden kann. Eine solch schöne<br />
und vollkommene Aufführung der Musik Bachs konnte und musste wohl einem so großen Dirigenten, wie Claudio Abbado es ist, gelingen, gerade<br />
auch in seinem inzwischen doch hohen Alter.<br />
6. Die Darstellung und Diskussion zu den Brandenburgischen Konzerten im Internet Label ‚<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>‘<br />
vom 28. Februar 2010, von Bernd Stremmel:<br />
Johann Sebastian Bach: Die Brandenburgischen Konzerte 1-6, BWV 1046 bis 1051<br />
(aus: www.<strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong>.de, vom 28. Februar 2010, Autor: Bernd Stremmel, Berghausen)<br />
Die berühmten 6 Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach entstanden während seiner Zeit als Kapellmeister des Fürsten Leopold von<br />
Anhalt-Köthen (1717-1723). Dort wurden sie auch von der Hofkapelle sowie zusätzlichen Musikern (z.B. Hornisten) aufgeführt. Auftraggeber war<br />
nicht Bachs Dienstherr, sondern Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg, der jüngste Sohn von Friedrich Wilhelm, dem „Großen Kurfürsten".<br />
67
Die Bezeichnung „Brandenburgische Konzerte" geht übrigens nicht auf Bach selbst zurück, sondern auf seinen ersten Biographen Philipp Spitta, der<br />
in seinem Werk immer wieder von den „Brandenburgischen" schreibt, um sie von anderen Konzerten aus Bachs Feder abzuheben. Die Musik des groß<br />
besetzten ersten Konzerts schätzte Bach in besonderem Maße, einzelne Sätze entnahm er und fügte sie umgeformt und anders instrumentiert in andere<br />
Werke ein.<br />
Die dem Markgrafen übereignete Druckfassung stellt keineswegs die Urfassung der Konzerte dar. Bei Nr.1, 2 und 5 greift Bach auf einige Jahre<br />
früher entstandene Kompositionen zurück. Max Pommer hat sie 1984 für die Schallplatte eingespielt. Die Frühfassung des 1.Konzerts, noch „Sinfonia"<br />
genannt, ist weniger umfangreich als die bekannte spätere, sowohl in der Anzahl der Sätze als auch in der Instrumentation. In der Frühfassung fehlt der<br />
3.Satz. <strong>Das</strong> Menuett enthält schon die beiden Trios, jedoch nicht die Polonaise (Polacca) für die Streicher. Außerdem sind die Stimmen für Violinen<br />
und Bratschen mit den drei Oboen im Notentext zusammengefasst, sie spielen also identische Noten. Die Verwendung einer Violine piccolo, die um<br />
eine kleine Terz höher gestimmt ist, fehlt auch in der Frühfassung, ihr Part wird von der 1.Violine übernommen. Im zweiten Trio des Menuetts<br />
erklingen beide Hörner, aber nicht die Oboen, sondern Violinen 1 und 2 mit einer anderen Stimme als die der Oboen in der bekannten späteren<br />
Version. Neben Max Pommer hat auch Christopher Hogwood die Frühfassung aufgenommen.<br />
<strong>Das</strong> 1.Konzert stellt quasi ein Lehrstück dar, wie ein Komponist (der Barockzeit) ein Konzert für Instrumente herrichtet: a) Gruppenkonzert:<br />
verschiedene Instrumentengruppen wechseln einander ab (1.Satz), b) Solokonzert für 1, 2, 3 oder 4 Instrumente (2. und 3.Satz), c) Concerto grosso:<br />
eine Gruppe von meist 3 Instrumenten (Soli) wechseln sich mit dem restlichen Orchester (ripieno) ab (4.Satz). Einige Musikologen erkennen im 4.Satz<br />
bzw. im ganzen Stück den Typus der „Suite", in der sich nach einer Eröffnung= Ouvertüre Tanzsätze abwechseln.<br />
Wie auf einen Knopfdruck hin beginnt der 1.Satz und endet ohne einmal inne zu halten nach 84 Takten. Er ist nicht in thematisch gebundene Teile<br />
konzipiert, wie z.B. das 2. oder 4.Konzert, sondern folgt eher einer freien Polyphonie (Heinrich Besseler), wobei sich Streicher, Oboen und die beiden<br />
Hörner (Corni da caccia) am „Gespräch" beteiligen. Für den Dirigenten besteht die Aufgabe darin, über die Balance zwischen den Gruppen zu wachen,<br />
Einsätze zu markieren sowie das Tempo vorzugeben und zu halten. Bei einigen Aufnahmen werden die Hörner in tutti-Stellen, wenn alle spielen, ganz<br />
oder teilweise zugedeckt (z.B. Schuricht, Busch, Goldberg, Tilegant, Rilling, Harnoncourt-64, Kuijken, Haselböck). Bei Suzuki und Gardiner klingen<br />
68
die Jagdhörner sehr gepresst, zu hektisch bei Stryncl, bei Leppard zu zurückhaltend, scheu, fast nicht konzertierend sondern eher als Klangfarbe im<br />
Hintergrund zu verstehen. Bei vielen vor allem älteren Aufnahmen werden statt der Corni da caccia, die erst wieder mit der Besinnung auf historische<br />
Aufführungspraxis gebaut wurden, die gebräuchlichen Waldhörner eingesetzt. Bei diesen Aufnahmen wird der Orchesterklang, auch bei<br />
Kammerorchestern, meist vom Streicherkörper beherrscht (Busch, Schuricht, Britten, Karajan, Goldberg, Tilegant, Baumgartner). Sehr gelungen ist<br />
der 1.Satz bei der Akademie für Alte Musik, die auch noch ein aufmerksames Continuo-Trio aus Cembalo, Cello und Violone, dem Vorläufer des<br />
Kontrabasses, vorweisen kann.<br />
Im 2.Satz konzertiert die 1.Oboe mit der schon erwähnten Violine-piccolo. Man kann drei Abschnitte zu je 8 Takten unterscheiden, nach denen<br />
jeweils das Continuo, hier noch durch das Fagott verstärkt, eine mehr (Leppard, Winschermann, Newman) oder weniger (Baumgartner, Gardiner)<br />
ausdrucksvolle fallende Achtelbewegung ausführt. Leider ist in vielen Aufnahmen die Balance zugunsten der Oboe verschoben, da meint man fast den<br />
langsamen Satz eines Oboenkonzerts zu hören (Karajan, Britten, Pommer, Chamber Orch.of Europe, Allessandrini, Suzuki). Ausdrucksvoll erklingt<br />
der Satz bei Scherchen, Leonhardt, Neel, Koch, bei Goldberg wird bei den Solisten nicht mit vibrato gespart, bei Tilegant spielen sie zu laut, die<br />
Streicher sind da nur Stütze im Hintergrund. Etwas besonderes hat sich Harnoncourt in seiner ersten Aufnahme gedacht: die begleitenden Achtel der<br />
Streicher werden in den ersten drei Takten jeweils so lang gezogen, das der Hörer meint, es seien ganztaktige Noten vorgeschrieben, entspricht das<br />
Bachs Absicht?<br />
Nun zum 3.Satz, einem frischen Allegro, der viele Solopassagen für die Violine-piccolo enthält. Nicht immer stimmt die Balance zwischen dem<br />
Orchester und dem im Vergleich zart klingenden Streichinstrument (Rilling, Harnoncourt-64, Alessandrini, Suzuki). In Takt 80/81 bleibt die Musik<br />
fast unvorbereitet stehen, die Solo-Violine spielt eine kurze Kadenz, dann geht es wie zuvor weiter. In einigen Aufnahmen verziert der Solist hier seine<br />
Stimme (Pommer, Gardiner, Akademie für Alte Musik).<br />
Der Verlauf des letzten Satzes ist wie folgt: Menuett (zweiteilig), ganzes Orchester; Trio I (zweiteilig), 2 Oboen, Fagott; Menuett; Polonaise<br />
(zweiteilig), Streicher; Menuett; Trio II (zweiteilig), 2 Hörner, Oboen unisono; Menuett. Letzteres erscheint also viermal im Wechsel mit anderen<br />
Instrumenten. Die meisten Dirigenten führen es immer wieder auf die gleiche Art und Weise aus, abgesehen von den ausgelassenen Wiederholungen,<br />
69
ein wenig einförmig. Etwas fantasievoller gehen Schuricht, Scherchen, Leppard, Marriner, Rilling, Newman und Haselböck ans Werk. Diese<br />
Dirigenten lassen z.B. die Wiederholungen leiser bzw. lauter spielen, oder lassen im 2. und 3. Menuett nur die Streicher, bzw. nur die Oboen<br />
erklingen. Andere wählen in den Trios sowie der Polonaise meist schnellere Tempi, das bringt Abwechslung in das Stück. Eine Aufnahme, die restlos<br />
zufriedenstellt, konnte ich bisher noch nicht ausmachen, es ist jedoch denkbar, dass Leser diesbezüglich anders urteilen.<br />
Erwähnt werden sollte noch am Schluss, das bekannte Musiker bei Kollegen mitspielen:<br />
Adolf Busch: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Aubrey Brain, Horn (Vater von Dennis Brain)<br />
Jascha Horenstein: Nikolaus Harnoncourt am Cello, Walter Schneiderhan (Bruder von Wolfgang) Solo-Violine<br />
Otto Klemperer-WP: Walter Weller, Solo-Violine<br />
Pablo Casals: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Alexander Schneider, Solo-Violine, Joseph Szigeti, Violine<br />
Boyd Neel: Dennis Brain und Norman Del Mar, Horn<br />
Rudolf Baumgartner: Wolfgang Schneiderhan, Solo-Violine und Helmut Winschermann, Oboe<br />
Herbert von Karajan: Alan Civil, Horn,<br />
Karl Richter: Hermann Baumann und Werner Meyendorf, Hörner, Pierre Thibaud, Trompete, Otto Büchner, Violine<br />
Max Pommer: Ludwig Güttler, Corno da caccia<br />
Reinhard Goebel: Andreas Staier, Cembalo<br />
7. Einige abschließende Erläuterungen zur Konzeption und Ausführung dieses Tabellariums:<br />
70
<strong>Das</strong> Tabellarium entstand angeregt durch die ähnliche jedoch sehr viel kürzere Darstellung in <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> von Bernd Stremmel. Hier habe ich<br />
versucht, soweit als möglich vollständig alle Tonträger-Veröffentlichungen der Brandenburgischen Konzerte darzustellen. Rein private und örtliche<br />
Aufnahmen, die heute mithilfe der CD, früher mithilfe von Tonbandgeräten möglich waren und sind, können hier nicht berücksichtigt werden. Bernd<br />
Stremmel in <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> hatte das erste Konzert aller seiner dort genannten Aufnahmen selbst gehört. <strong>Das</strong> ist in vorliegendem Tabellarium natürlich<br />
nicht mehr möglich, obwohl ich mich bemüht habe, vor allem die älteren Aufnahmen, die heute doch teilweise im Internet hörbar gemacht sind,<br />
anzuhören. Darüberhinaus besitze ich 30 Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte, mal alle sechs Konzerte, oder auch nur eine Auswahl von 2 bis<br />
4 Konzerten, selbst in Form von LPs oder CDs, die ich natürlich alle gehört habe. Einige der genannten Orchester bzw. Dirigenten habe ich seit meiner<br />
Jugendzeit in <strong>Heidelberg</strong> live gehört, beginnend mit einer Aufführung von Karl Rucht mit Musikern des damaligen <strong>Heidelberg</strong>er städtischen<br />
Orchesters, bis hin zu Karl Richter und seinem Münchner Bachorchester in München noch in den 60er Jahren, dazu Konzerte mit Kammerorchestern im<br />
Rhein-Neckar-Raum und in München, die bisher mit den Brandenburgischen keine Tonträger eingespielt haben. Einmal habe ich als Schüler in einem<br />
<strong>Heidelberg</strong>er Schüler-Orchester ca. 1960 selbst das dritte Konzert in der zweiten Violin-Stimme mitgespielt. <strong>Das</strong> Tabellarium soll sowohl Kenntnis über<br />
vorhandene Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf Tonträgern vermitteln, als auch eine gewisse Orientierung hinsichtlich Charakter und<br />
Qualität dieser Einspielungen geben. Letzteres muss jedoch rein subjektiven Wertungen unterliegen und kann deshalb nicht den Anspruch allgemeiner<br />
Gültigkeit erheben. Darüberhinaus würde ich mich freuen, wenn die Idee für ein solches Tabellarium, die auf den Autor des <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong><br />
zurückreicht, weitere Freunde und dann auch Nachahmer für andere wichtige Werke der klassischen Musikliteratur findet. Dieses Tabellarium ist sicher<br />
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nicht fehlerfrei. Für Korrekturen, Ergänzungen und Erweiterungen zu dem Tabellarium bin ich dankbar. Sie dienen letztlich weiteren Nutzern und<br />
Lesern. Eine Nachricht dazu erbitte ich auf meine e-mail Adresse im Rahmen dieser Internet-Seite.<br />
8. Drei Tableaus zu den Brandenburgischen Konzerten:<br />
Die nachfolgenden drei Tableaus wurden von Schülern der gymnasialen Oberstufe des Gymnasiums BZN in Reutlingen / Baden Württemberg erstellt.<br />
Diese Tableaus sind im Internet eingestellt. Es sei ausdrücklich vermerkt, dass diese Tableaus hier unverändert als Anhang übernommen werden; die<br />
Originalität dieser Arbeiten von Schülern des Gymnasiums BZN Reutlingen soll dadurch nicht beeinträchtigt werden. Es ist nicht ganz klar, aus<br />
welchem Jahr diese Tableaus stammen, jedoch sei hier angenommen, dass es sich um neue Arbeiten handelt, also um das Jahr 2010.<br />
<strong>Das</strong> erste Tableau zeigt eine Gesamtübersicht zu den sechs Brandenburgischen Konzerten. <strong>Das</strong> zweite Tableau befasst sich ausschließlich mit dem<br />
ersten Satz des zweiten Konzertes. <strong>Das</strong> dritte Tableau enthält einige Internet-Adressen mit Zugängen zu Seiten über Johann Sebastian Bach generell.<br />
Dieses letzte Tableau wird voraussichtlich im Laufe der Zeit auch hier Ergänzungen erhalten.<br />
Nr. /<br />
Tonart<br />
BWV<br />
Nr. 1, F-Dur<br />
BWV 1046<br />
1: Eine Übersicht zu allen sechs Brandenburgischen Konzerten:<br />
Nr. 2, F-Dur<br />
BWV 1047<br />
72<br />
Nr. 3, G-Dur<br />
BWV 1048<br />
Nr. 4, G-Dur<br />
BWV 1049<br />
Nr. 5, D-Dur<br />
BWV 1050<br />
Nr. 6, B-Dur<br />
BWV 1051
Satzfolge<br />
Besetz<br />
-ung<br />
andere<br />
Merkmale<br />
Allegro - Adagio - Allegro<br />
Menuetto - Trio I -<br />
Menuetto<br />
Polacca<br />
Menuetto - Trio II -<br />
Menuetto<br />
2 Hörner, 3 Oboen, Fagott,<br />
konzertierende Quartgeige,<br />
Streichorchester und<br />
Continuo<br />
Vielsätzigkeit<br />
(schnell - langsam - schnell<br />
+ Anhang von Tanzstücken<br />
nach Art der Suite) Horn<br />
stimmen vermutlich für<br />
reisende Virtuosen<br />
geschrieben (statt licher<br />
Instrumen-<br />
talapparat) In seiner Struktur<br />
sowohl Concerto Grosso als<br />
auch dreichöriges Werk.<br />
Allegro - Andante -<br />
Allegro assai<br />
konzertierende<br />
Trompete, Flöte, Oboe<br />
und Violine, Streichorchester<br />
und<br />
Violoncello mit<br />
Cembalo<br />
Prototyp des<br />
eigentlichen Concerto<br />
Grosso:<br />
eine Gruppe von 4<br />
Soloinstrumenten<br />
(Concertino) wird dem<br />
Ripieno gegenüber<br />
gestellt.<br />
Allegro - Adagio -<br />
Allegro<br />
3 Violinen,<br />
3 Violen,<br />
3 Violoncelli,<br />
Kontrabass<br />
und Cembalo<br />
Reine Streicherbesetzung<br />
in der Art<br />
des mehrchörigen<br />
Konzerts des<br />
Frühbarock, wobei<br />
mehrere<br />
Instrumentalchöre<br />
wetteifernd musizieren,<br />
ohne dass<br />
Instrumenten-gruppen<br />
oder einzelne<br />
Instrumente solistisch<br />
hervortreten.<br />
73<br />
Allegro - Andante -<br />
Presto<br />
Solovioline,<br />
2 Blockflöten,<br />
Streichorchester<br />
und Cembalo<br />
Concerto Grosso in<br />
Richtung Solo-<br />
konzert; dominant ist<br />
die Solovioline mit<br />
deutlich virtuosem<br />
Charakter.<br />
Spätere Über-<br />
arbeitung in ein<br />
Konzert für Cembalo<br />
und Orchester in<br />
F-Dur.<br />
Allegro - Affettuoso<br />
- Allegro<br />
Querflöte,<br />
Solovioline,<br />
konzertieren-des<br />
Cembalo und<br />
Streich-orchester<br />
<strong>Das</strong> Concertino wird<br />
vom Cembalo be<br />
herrscht;<br />
durch gehend<br />
solistische<br />
Behandlung dieses<br />
Instrumentes; man<br />
könnte es fast als<br />
"Klavierkonzert"<br />
bezeichnen.<br />
Allegro -<br />
Adagio ma non<br />
troppo -<br />
Allegro<br />
2 Violen,<br />
2 Gamben,<br />
Violoncello,<br />
Kontrabass und<br />
Cembalo<br />
Mehrchörige<br />
Form mit reiner<br />
Streicherbesetzung;<br />
interes-sant:<br />
gedeckte<br />
Klang- färbung<br />
durch die<br />
fehlenden<br />
Violinen
2: J.S.Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 2, F-Dur (BWV 1046), 1-Satz:<br />
a) Formale Anlage<br />
Teile E F G A'<br />
Thematik Solo-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik<br />
Instrumente Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino<br />
tonaler Verlauf B - g - Es - c c - g g - d - a F [ ] F<br />
Takte 60 - 67 68 - 83 84 - 102 103 - 118<br />
Teile A B C D<br />
Thematik Tutti-Thematik Solo- und Tutti-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik<br />
Instrumente Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino<br />
tonaler Verlauf F F - C - F d - d d - C - B<br />
Takte 1 - 8 9 - 30 31 - 39 40 - 59<br />
74
) Symmetrisch angelegte Rahmenform:<br />
Abschnitte A B C D E F G A'<br />
Takte 8 22 9 20 8 16 19 16<br />
Symmetrie 8 + 51 Takte 8 + 51 Takte<br />
3: Internet Adressen zu Johann Sebastian Bach:<br />
http://www.uni-leipzig.de/bach/bachges.htm Neue Bachgesellschaft e.V.<br />
http://www.uni-leipzig.de/bach/ Bach-Archiv Leipzig<br />
http://www.bachhaus.de/bachhaus/home.htm<br />
http://members.aol.com/bachwoche/index.htm Bachwoche Ansbach<br />
http://www.tile.net/tile/bach/ JSB Home-Page<br />
http://classicalmus.com/composers/bach.html Biography<br />
75<br />
Johann Sebastian Bach in Eisenach: Biographie,<br />
Museum, Werk, Kalender<br />
http://www.libertynet.org/~bach/ Bach Society and Festival of Philadelphia<br />
http://www.prs.net/bach.html Bach MIDI files<br />
http://www.unpronounceable.com/bach/index.html Dave's JS Bach Page<br />
http://www.unpronounceable.com/bcs/linkindex.html Bach Central Station (many links)<br />
http://www.emu.edu/units/music/bach/bach.htm Shenandoah Valley Bach Festival
http://www.voicenet.com/~hohmann/bach/index.html Alexandre Hohmann's Bach Page<br />
http://student-www.uchicago.edu/users/mao2/bwv.html University of Chicago (BWV listing)<br />
http://jan.ucc.nau.edu/~tas3/meer.html Not Bach, but Meer<br />
http://www.basistech.com/Scripts/bachqcgi.exe? Bach Quiz (Beipiel)<br />
http://www.basistech.com/bach/ Bach - FAQs (frequently asked questions)<br />
http://odur.let.rug.nl/Linguistics/diversen/bach/map.html Johann Sebastian Bach's life<br />
http://www.jsbach.org/ The J.S. Bach Home Page<br />
9. Video-Adressen zu den Brandenburgischen Konzerten:<br />
Academy of Ancient Music/ Richard Egarr: http://www.vimeo.com/15626596<br />
Il Giardino Armonico/ Giovanni Antonini: http://www.youtube.com/watch?v=oSNH3z7Udy8<br />
Concerto Italiano/ Rinaldo Alessandrini: http://www.youtube.com/watch?v=Jy4VkgoifMY<br />
Mozart Orchestra Bologna/ Claudio Abbado: http://www.youtube.com/watch?v=eia9wEhqc_U<br />
Musica Florea Prag/ Marek Stryncl: http://www2.rozhlas.cz/podcast/braniborskekoncerty.rss<br />
Diese Adressen können, wenn Online, unmittelbar geöffnet werden. Dort können dann insbesondere die weiteren<br />
Aufnahmen mit dem Mozart Orchestra Bologna im Teatro Municipale Reggio Emilia zu allen 6 Brandenburgischen Konzerten<br />
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angehört und angesehen werden. Ich nenne diese drei Videos, weil gerade diese drei Kammerorchester- Ensembles mit den<br />
genannten italienischen Dirigenten nach meinem Empfinden die zur Zeit schönsten und lebendigsten Aufnahmen der Brandenburgischen<br />
Konzerte sind. Die im Tabellarium ebenfalls vorrangig benannte Einspielung der Musica Florea aus Prag kann im Internet nur<br />
angehört werden, eine Video Einspielung liegt leider nicht vor. Die Videos mit Alessandrini und Egarr sind zugleich Erläuterungen zu den<br />
Brandenburgische Konzerten durch diese beiden Dirigenten.<br />
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