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Das Klassik-Prisma - Camerata Vocale Heidelberg

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Johann Sebastian Bach<br />

Die Brandenburgischen Konzerte<br />

BWV 1046 bis 1051<br />

Ein Tabellarium von ca. 200 Einspielungen der Konzerte<br />

auf Schelllack-Platten, auf Vinyl- Langspiel-Platten,<br />

auf CDs und SACDs, sowie in Rundfunkaufnahmen.<br />

Aufnahmen von 1928 bis 2011.<br />

Von Eckehard J. Häberle, <strong>Heidelberg</strong><br />

Oktober/ November 2010<br />

Ergänzungen bis Dezember 2011<br />

Joh. Seb. Bach: die Brandenburgischen Konzerte, 1-6, BWV 1046-1051


Tabellarium von Einspielungen der Konzerte auf Schallplatten/ Langspielplatten bzw. CD seit 1928<br />

von Eckehard J. Häberle, München/<strong>Heidelberg</strong>, Oktober/ November 2010, mit Ergänzungen bis Dezember 2011.<br />

Dieses Tabellarium ist dem Gedenken an<br />

Ernst Ludwig Waeltner (1926 – 1975),<br />

Musikwissenschaftler und Mediävist, <strong>Heidelberg</strong>/ München<br />

gewidmet.<br />

Quellen:<br />

Bernd Stremmel: <strong>Das</strong> <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> - siehe im Internet unter www.klassik-prisma.de – vom 28. Februar 2010.<br />

Hinweisdienst Musik des Musik-Referates des Deutschen Rundfunkarchivs Frankfurt/M., im Internet, DRA 2000.<br />

Eigene Recherchen im Internet, CDs und LPs im Eigenbesitz.<br />

Vgl. auch in: „CD-Führer <strong>Klassik</strong>“, von Michael Wersin, Stuttgart, Reclam, 2. aktual. Aufl. 2009.<br />

Literatur:<br />

Charles Sanford Terry: Johann Sebastian Bach – Eine Biographie. Mit einem Geleitwort von Karl Straube. Leipzig: Insel, 1929.<br />

Christoph Wolff: Johann Sebastian Bach, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt M., 2000, S. 184f., 255 ff.<br />

Laurence Dreyfus: Bach and the Pattern of Invention. Cambridge (Ms), Harvard UP, 2004.<br />

Rudolf Gerber: Bachs Brandenburgische Konzerte. Eine Einführung in ihre formale und geistige Wesensart. Kassel: Bärenreiter, 1951.<br />

2


Elke Lang-Becker: Johann Sebastian Bach, die Brandenburgischen Konzerte. München: Fink, Meisterwerke der Musik, begründet von<br />

Ernst Waeltner (<strong>Heidelberg</strong>/ München), H. 51, 1990.<br />

Peter Schleuning: Johann Sebastian Bach – die Brandenburgischen Konzerte. Kassel: Bärenreiter, Bärenreiter Werkeinführungen, 2003.<br />

Interpretationen der Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach in Einspielungen auf Langspielplatten bzw. CD,<br />

bzw. in CD transformiert, teilweise in historischer Aufführungspraxis, bzw. (teilweise) mit Originalinstrumenten, veröffentlichte<br />

Einspielungen seit 1928 bis 2010.<br />

Die Wertungen und Beurteilungen aus <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> von Bernd Stremmel gelten jeweils für das erste Konzert BWV 1046 und sind<br />

mit KP gekennzeichnet.<br />

Alle anderen Beurteilungen sind eigene Beurteilungen und gelten für alle Konzerte, soweit nicht anders angegeben. Der Schwerpunkt<br />

meiner Beurteilungen liegt auf dem dritten Konzert BWV 1048, besonders auf dem dritten Satz. Die Liste bei <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> enthält<br />

nur die Titel, die mit KP gekennzeichnet sind. Alle anderen Titel aufgrund eigener Recherchen wie angegeben. Die Zeitangaben gelten<br />

für das erste Brandenburgische Konzert . Die Aufnahmen im eigenen Besitz des Autors hier sind mit „V“ = vorhanden<br />

gekennzeichnet. Im Fachhandel aktuell erhältliche Aufnahmen sind mit „L“ gekennzeichnet.<br />

Die Daten zu den Dirigenten, den Orchestern sowie zu den Labels sind gesondert im Anhang aufgeführt, soweit solche erreichbar sind.<br />

Nachbesserungen hierzu sind laufend in Betracht zu ziehen. Erläuterungen zu diesem Tabellarium finden sich ebenfalls im Anahng am<br />

Ende. Ebenfalls ganz am Ende dieses Tabellariums und der Anhänge sind Adressen zu Videos von Aufführungen der<br />

Brandenburgischen Konzerte im Internet benannt. Diese können, wenn Online, direkt angewählt werden.<br />

3


Johann Sebastian Bach: 200 Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />

Jahr: Label: Orchester: Dirigent: Zeit: Kommentar:<br />

1. 1928 DRA Philadelphia<br />

Orchestra<br />

2. 1929 Archipel Berliner<br />

Philharmoniker<br />

3. 1929 DA Orchestre de<br />

Chambre de L‘Ecole<br />

Normale Paris<br />

auf CDs und LPs seit 1928 bis 2011:<br />

Stokowski BWV 1047 Diese Aufnahme gilt als die erste Schallplatten-<br />

Einspielung zu den Brandenburgischen Konzerten.<br />

Furtwängler Wilhelm Furtwängler hat als einer der Ersten Schallplatten<br />

Aufnahmen mit dem damals noch Philharmonisches Orchester<br />

Berlin genannten Orchester gemacht. Siehe auch in 2006.<br />

Cortot Eine der ersten Schallplatten-Einspielungen aller<br />

Brandenburgischen Konzerte durch das Konservatorium-<br />

Orchester der Ecole Normale Paris.<br />

4. 1930 DRA Berliner<br />

Philharmonisches<br />

Orchester<br />

Furtwängler BWV 1048<br />

5. 1931 DRA Orchestre de<br />

Chambre de l’Ecole<br />

Normale de Paris<br />

Cortot BWV 1051<br />

6. 1933 DRA Orchestre de<br />

Chambre de L’Ecole<br />

Normale de Paris<br />

Cortot BWV 1046, 1047, 1048, 1049, 1050<br />

7. 1933 DRA Kammerorchester Fischer BWV 1052<br />

5


8. 1933 DRA<br />

Edwin Fischer<br />

Berliner<br />

Philharmoniker<br />

9. 1934 DRA Berliner<br />

Philharmoniker<br />

10. 1934 Nn Philharmonisches<br />

Orchester Berlin<br />

11. 1935 Eterna Gewandhaus-<br />

Orchester Leipzig<br />

12. 1935 DRA Kammerorchester<br />

Adolf Busch<br />

13. 1936 EMI Kammerorchester<br />

Adolf Busch<br />

14. 1936 DRA Orchestre<br />

Symphonique de<br />

Paris<br />

15. 1936 DRA Kammerorchester<br />

Edwin Fischer<br />

16. 1938 Electrola Kammer Orchester<br />

Paris der Ecole<br />

Normale<br />

17. 1938 DRA Kammerorchester<br />

Edwin Fischer<br />

18. 1938 DRA Orchester des<br />

Reichssenders Köln<br />

Melichar BWV 1046, 1047, P. Spörri, Trompete, 1049,<br />

Melichar BWV 1050, 1051<br />

Lehmann Die Aufnahmen der sechs Brandenburgischen Konzerte mit dem<br />

später als Berliner Philharmoniker benannten Orchesters datieren<br />

von 1934 bis 1939, auf 78er Schelllack-Platten. Lehmann dirigiert<br />

die Konzerte anstelle des Hausdirigenten Alois Melichor<br />

Nur das 4. Konzert auf 5 78er Schelllack-Platten<br />

Busch BWV 1048, 1049, 1050<br />

Busch 21‘46 Streicher-betont, gute Balance sonst, zuletzt etwas nüchtern und<br />

streng, mit Rudolf Serkin, Klavier (KP). Wieder neu ediert in 2008,<br />

siehe dort.<br />

Enescu <strong>Das</strong> Erste Konzert zusammen mit den beiden Solo-<br />

Violinkonzerten. Violine: Yehudi Menuhin. Schelllack-Platten.<br />

Fischer BWV 1052<br />

Cortot Einspielung des Konzertes No. 2 auf Schelllack Platte.<br />

Fischer BWV 1052<br />

Schulz-<br />

Dornburg<br />

6<br />

BWV 1050


19. 1941 DRA Gewandhaus<br />

Kammer Orchester<br />

Leipzig<br />

Schmitz BWV 1049, 1051<br />

20. 1943 DRA Gewandhaus<br />

Kammer Orchester<br />

Leipzig<br />

Schmitz BWV 1050<br />

21. 1943 DRA Kammer Musik Kreis<br />

Scheck- Wenzinger<br />

Wenzinger BWV 1055<br />

22. 1944 DRA RRG Orchester Berlin Heger BWV 1047, Karl Rucht, Trompete<br />

Anmerkung hierzu: Karl Rucht war in den 50er Jahren General-<br />

Musikdirektor in <strong>Heidelberg</strong> und Chefdirigent des <strong>Heidelberg</strong>er<br />

Städtischen Orchesters. Er ging 1960 nach Buenos Aires,<br />

Argentinien, als Chefdirigent des dortigen Symphonie Orchesters<br />

auf die Position von Erich Kleiber. Siehe auch die eigene<br />

Einspielung zweier Konzerte von Rucht von 1953, wiederveröff.<br />

1983. Rucht war Kompositionsschüler bei Boris Blacher.<br />

23. 1944 DRA Großes Radio<br />

Orchester Berlin<br />

Rother BWV 1048<br />

24. 1944 DRA Wiener<br />

Knapperts-<br />

BWV 1048<br />

Philharmoniker busch<br />

25. 1945 Decca Boyd Neel String Neel 20‘57 Es läuft alles wie am Schnürchen, sehr akademisch, keine<br />

Orchestra<br />

Terassen-Dynamik (KP) Siehe auch die Neu-Edition in 2006.<br />

26. 1945 Telarc Boston Symphony Koussevitzky Einspielung aller 6 Konzerte, dazu die Orchester-Suiten 1 – 3.<br />

Orchestra<br />

Neu herausgegeben auf CD 2007, siehe dort.<br />

27. 1946 Vox Pro Musica Orchester<br />

Paris<br />

Klemperer 20‘40 Klang stellenweise vernebelt, Klemperers eigener<br />

Gestaltungswille zu deutlich, insgesamt ein etwas herber<br />

Bach.(KP)<br />

28. 1947 DRA Pro Musica Orchestra Klemperer BWV 1047, 1048, 1049<br />

7


29. 1948 DRA<br />

Paris<br />

Solisten- Vereinigung<br />

der Bachwoche<br />

Ansbach<br />

30. 1949 Columbia Columbia String<br />

Ensemble/ Ensemble<br />

des Solistes<br />

Leitner BWV 1048<br />

Reiner 22‘27 V Konzerte 1,3,5,6, Wiedereinspielung auf CD bei artone,<br />

membran music ltd inc, und bei TIM, 2003/ 2009, siehe dort. Eine<br />

Einspielung aller 6 Konzerte, Violinen: Yehudi Menuhin und<br />

George Enescu.<br />

31. 1950 DRA Kammerorchester Reiner BWV 1046, mit H. Kolberg, Viol., W. Wilber, Hrn, R. Bloom, Ob.,<br />

BWV 1047, W. Vacchiano,Trompete, BWV 1048, 1049, 1050,<br />

1051<br />

32. 1950 DG Berliner<br />

Philharmoniker<br />

33. 1950 DRA Stuttgarter Kammer<br />

Orchester<br />

34. 1950 MM Prades Festival<br />

Orchestra<br />

35. 1950 DRA Radio Sinfonie<br />

Orchester Budapest<br />

36. 1950 DRA Schola Cantorum<br />

Basiliensis<br />

37. 1950 ORF Wiener Kammer-<br />

Orchester<br />

Furtwängler Zweite Einspielung von Brandenburgischen Konzerten durch<br />

Furtwängler, diesmal in Salzburg 1950. Es handelt sich nur um<br />

die Konzerte 3 + 5, sowie die Suite No. 3 in einer Aufnahme von<br />

1948. Siehe auch in 2006.<br />

Münchinger BWV 1047<br />

Casals V Pablo Casals leitet das Prades Festival Orchestra, Konzert<br />

No. 5, E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti, Violine, J. Wummer,<br />

Flöte.<br />

Die Aufnahmen sind überspielt auf CD durch Membran Music<br />

Ltd, 2007, siehe dort<br />

Reiner BWV 1050<br />

Wenzinger BWV 1051. Siehe auch die LP-Wieder-Veröffentlichung 1964.<br />

Mertin Einspielung der Konzerte 3,4,6. Im Ensemble spielen mit<br />

Harnoncourt, Leonhardt und Melkus. Die Aufnahmen 2005 neu<br />

8


38. 1950 Dutton London Chamber<br />

Orchestra<br />

39. 1950 DRA Kammerorchester<br />

Wilhelm Stross<br />

40. n 1951 Decca Stuttgarter Kammer-<br />

E<br />

Orchester<br />

41. 1952 Philips Basler<br />

Kammerorchester<br />

42. 1952 DRA Schola Cantorum<br />

Basiliensis<br />

43. 1952 DRA /<br />

MM<br />

Philharmonia<br />

Orchestra London<br />

Malcolm<br />

ediert.<br />

Konzerte 1 – 6. Siehe auch die Neu-Edition in 2006.<br />

Stross BWV 1049<br />

Münchinger V Erste Veröffentlichung einer LP durch Decca in London auf<br />

einer 25 cm LP mit den Brandenburgischen Konzerten No. 2 und<br />

5. Die weiteren brandenburgischen Konzerte folgten alsbald,<br />

darauf dann alle weiteren Vinyl-LPs bei Decca.<br />

9<br />

Trompeter im 2. Konzert: Adolf Scheerbaum.<br />

Sacher V Eine frühe Minigrove Veröffentlichung durchPhilips der<br />

Brandenburgischen Konzerte auf zwei getrennt veröffentlichten<br />

LPs. Es handelt sich im wesentlichen um das gleiche Kammer-<br />

Orchester wie in 42, das dort als Schola Cantorum Basiliensis<br />

benannt ist. In beiden Fällen handelt es sich um<br />

Kammerorchester und Kammerchor aus Basel, 1926 von Paul<br />

Sacher gegründet. Die beiden Aufnahmen in 41 und 42<br />

unterscheiden sich dadurch, dass hier Paul Sacher selbst der<br />

Leiter ist und zugleich Edgar Shann Oboist ist, während in 42<br />

H.Winschermann Oboe spielt. Die übrigen Musiker sind in beiden<br />

Aufnahmen die gleichen. Die näheren Gründe für die Paralell-<br />

Veröffentlichungen sind mir vorerst nicht bekannt.<br />

Wenzinger 20‘27 BWV 1046 R. Felicani, Vpiccolo, U. Baccelli, Hrn., H.<br />

Winschermann Oboe, BWV 1047, 1048, 1049, 1050, 1051. Siehe<br />

auch die Neu-Edition auf Stereo-LP 1964.<br />

Fischer V BWV 1050 Edwin Fischer, selbst einer der bedeutenden<br />

Interpreten der Bachschen Klavierwerke in den 30er und 40er<br />

Jahren, hat das 5te Brandenburgische Konzert als Leiter und<br />

zugleich am Klavier mit dem Philharmonia Orchestra London<br />

1952 aufgenommen. Mit diesem Orchester hat in gleicher Zeit<br />

auch Furtwängler einige Aufnahmen gemacht. Diese Aufnahme


44. 1953 DRA Radio Sinfonie<br />

Orchester Berlin<br />

10<br />

ist enthalten in einer Edwin-Fischer-Edition bei Membran Music<br />

Ltd von 1952, die verschiedene Klavierwerke mit Edwin Fischer<br />

von Bach, Mozart, Beethoven und Brahms enthält.<br />

Rucht BWV 1048. Karl Rucht war zuvor Trompeter des Orchesters und<br />

hat auch II,1,3, gespielt. Von ca. 1954 bis ca. 1961 war Karl<br />

Rucht Generalmusikdirektor in <strong>Heidelberg</strong>. Danach Chefdirigent<br />

des Symphonie Orchesters Buenos Aires, Argentinien. Siehe<br />

auch die LP Aufnahmen in 1982.<br />

45. 1954 Archipel Ensemble of Soloists Horenstein Konzerte 1 – 6. Neu ediert auf 2 CDs in ADD 2004, siehe dort.<br />

46. 1955 Decca Stuttgarter Kammer-<br />

Orchester<br />

47. 1958 Philips Niederländisches<br />

Kammer Orchester<br />

48. 1959 EMI Baath Bach Festival<br />

Orchestra<br />

49. 1960 Westminster<br />

Orchester der Wiener<br />

Staatsoper<br />

50. 1960 DGA Festival Strings<br />

Lucerne<br />

Münchinger V Überspielung der Aufnahmen der Brandenburgischen<br />

Konzerte auf Normalgröße LP bei Decca. LXT 5511 die Konzerte<br />

2, 4 und 5 und auf LXT 5512 die Konzerte 1, 3, und 6. Die<br />

Aufnahmen mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der<br />

Leitung von Karl Münchinger galten seinerzeit als die<br />

maßgebende Interpretation der Bachschen Instrumentalmusik.<br />

Heute klingt alles ein wenig pädagogisch in unseren Ohren.<br />

Goldberg 20‘57 Sehr Streicher-betont, Oboen und Hörner zu sehr im Hintergrund,<br />

etwas schwerfällig (KP)<br />

Menuhin Die 6 Konzerte zusammen mit den beiden Violinkonzerten BWV<br />

1042 und 1043. Violine und Leitung Yehudi Menuhin. Siehe auch<br />

Neuedition in CD 2008.<br />

Scherchen 25‘55 Etwas zähe Einspielung, jedoch mit viel Ausdruck, fast schon<br />

romantisch, im zweiten Konzert mit Adolf Scherbaum, Trompete<br />

(KP). Die Aufnahmen entstanden in Wien 1959. Die Aufnahmen<br />

sind auf CD 1996 in 20 bit remaster Technologie bei Universal<br />

nochmals veröffentlicht. Siehe auch dort meine eigene<br />

Beurteilung.<br />

Baumgartner 22‘36 Streicher mit breitem Strich, Continuo ohne Ausdruck, Hörner<br />

sehr im Hintergrund. (KP) Die neuerlichen Aufnahmen von 1978


51. 1961 Eurocord Württembergisches<br />

Kammerorchester<br />

52. 1962 EMI New Philharmonic<br />

Orchestra London<br />

53. 1964 Teldec Concentus Musicus<br />

Wien<br />

54. 1964 Sony Marlboro Festival<br />

Orchestra<br />

Faerber<br />

bei Eurodisc, die ganz offensichtlich anders ausfallen als die<br />

Aufnahmen von 1960, siehe in 1978.<br />

V Alle 6 Konzerte in einer Doppel-LP auf Eurocord. Trompete<br />

im zweiten Konzert: H. Schneidewind, manchmal jedoch etwas<br />

unsauber. Leitung in allen Konzerten: Jörg Faerber. Eine lebhafte<br />

und musikantische Aufnahme der Brandenburgischen im<br />

schwäbischen Kontext. <strong>Das</strong> Orchester bei diesen Aufnahmen ist<br />

eigentlich solistisch, d.h. alle Instrumente sind nur einfach<br />

besetzt. Alle Musiker werden auf der LP bei den einzelnen<br />

Konzerten benannt. Im Vergleich zu modernen ‚historischen‘<br />

Aufnahmen jedoch deutlich schwerfälliger und klanglich nicht<br />

ganz ausgereift.<br />

Klemperer V Neu überspielt auf CD 1992, nur das zweite Konzert in F-Dur,<br />

BWV 1047. Eine etwas unentschiedene Einspielung zwischen<br />

marcato und legato Achteln. Trompeten Einsätze etwas unsauber<br />

und wenig präzise, Streicher manchmal etwas stapfend, von<br />

überraschenden legato Kürzeln überlegt, unsystematische<br />

Verzierungen folgen auf klare Linien<br />

Harnoncourt 22‘42 V Hörner zu leise, etwas trocken und akademisch belehrend<br />

klingend, zudem schwerfällig in der Agogik, Achtelnoten klingen<br />

gestampft, Violinen werden oft zugedeckt, zu streng am Notentext<br />

(KP) Wird generell als eine etwas hölzerne Aufnahme<br />

beschrieben, obwohl betont wird, dass die Historizität der<br />

Instrumentierung gut heraus zu hören ist. Es handelt sich um eine<br />

der ersten ‚historischen‘ Aufnahmen mit sog. Original-<br />

Instrumenten. Harnoncourt gilt bis heute als strenger Befürworter<br />

der sog. Historischen Einspielungs-Praxis. Siehe auch weiter<br />

unten die Wiederveröffentlichungen im CD-Format.<br />

Casals 21‘28 Konzerte 1 – 6. Um Durchsichtigkeit bemüht, schöner Dialog<br />

zwischen Oboe und Violine, insges. schwungvoll und<br />

11


55. 1964 DGG Berliner<br />

Philharmoniker<br />

56. 1964 Aura Orchestra delle<br />

Svizzera Italiana<br />

57. 1964 Heliodor Schola Cantorum<br />

Basiliensis<br />

Karajan 26‘31<br />

temperamentvoll. (KP) Siehe auch die Neuedition in 2004.<br />

Längste Einspielung, teilweise verschlepptes Tempo. Akkurat,<br />

jedoch kein barocker Geist, vielmehr Barock-Musik aus dem<br />

Geist der Romantik, eindrucksvoller Klang (KP)<br />

V Nach eigener Einschätzung zwar keine barocke Einspielung,<br />

jedoch voluminös und sehr symphonisch; gerade wegen dieser<br />

Historisierung herausragend. Jedoch ähnlich wie bei Furtwängler,<br />

von dem ich meine, dass alles eher nach Beethoven klingt, so ist<br />

mein Eindruck bei Karajan: es klingt alles eher nach Brahms: breit<br />

ausgedehnt, mit einer richtigen Furcht vor dem typisch barocken<br />

Marcato. Alles ist jedoch äußerst sorgfältig gespielt und<br />

einstudiert. Ein Gefühl für Spontaneität fehlt völlig.<br />

Die Aufnahmen Karajans und der Berliner Philharmoniker wurden<br />

von Deutsche Grammophon auf CD weiter vermarktet: 1986,<br />

1997 und wieder 2010, siehe zuletzt dort.<br />

Sawallisch V Es handelt sich um eine Einzel-Einspielunng eines Konzertes<br />

im Kursaal von Lugano am 04.06.1964, das von Radiotelevisione<br />

della Svizzera Italiana gesendet wurde. Veröffentlicht im Jahr<br />

2000 von Aura Music, siehe dort.<br />

Wenzinger V Neu Edition der Einspielungen der Konzerte 1,4,6 von 1953.<br />

Die Aufnahmen gelten als erste Einspielungen auf historischen<br />

Instrumenten, was 1953 noch als sehr ungewohnt galt. Die Neu<br />

Edition ist mit ersten elektronischen Mitteln in stereo-Qualität<br />

verbessert, behält aber ihren eher etwas dunklen Klang.<br />

Zumindest das Erste Konzert klingt etwas schwerfällig und wenig<br />

schön. Die Historisierung hat offenbar zu einem Verzicht auf helle<br />

12


58. 1965 Philips English Chamber<br />

Orchestra<br />

Leppard<br />

Klangfreude geführt.<br />

V Einspielung der Brandenburgischen Konzerte zusammen mit<br />

den Orchestersuiten Bachs auf drei Langspielplatten.<br />

Herausragend mit Maurice André, Trompete, und Maria Teresa<br />

Garatti, Cembalo, sowie Heinz Holliger, Oboe. Siehe auch weiter<br />

unten die Wiederveröffentlichung im CD-Format.<br />

59. 1966 DHM Collegium Aureum Leonhardt 21‘48 Trotz Original-Instrumenten eher philharmonischer<br />

Streicherklang, etwas behäbige Einspielung, Hörner in den hohen<br />

Passagen angestrengt (KP) Siehe die Wiederveröffentlichung<br />

durch Sony/BMG in 2005. Siehe aber auch die Alternative<br />

Aufnahme Leonhardts von 1976 in Haarlem/ Holland.<br />

60. 1966 Scriben- Züricher Barock Schuricht 21‘59 Zu sehr von Streichern beherrscht, obwohl insgesamt schön<br />

dum Ensemble<br />

gemacht doch etwas nüchtern (KP) siehe auch 1989 die CD.<br />

61. 1966 Europa Südwest-deutsches<br />

Kammerorchester<br />

62. 1966 IGA The Zürich Baroque<br />

Ensemble<br />

63. 1966 Philips Radio Symphonie<br />

Orchester Berlin<br />

(RSO)<br />

64. 1966 DCM <strong>Heidelberg</strong>er<br />

Kammer Orchester<br />

Tilegant 21‘58 Zu großer Streicherapparat, weniger differenziert, etwas lustlos<br />

vor sich hin gefidelt oder geblasen. (KP)<br />

Schuricht V Überspielung der alten LPs auf CD durch das Istituto<br />

Geografico de Agostini in Novara ca. 1995. Heute hört sich diese<br />

Aufnahme etwas temperamentlos an, gelegentlich richtig<br />

schläfrig.<br />

Maazel Gesamtaufnahme der 6 Konzerte für die Serie ‚<strong>Klassik</strong> für<br />

Millionen‘ bei Philips. Trompete: Maurice André. Radio<br />

Symphonie Orchester Berlin, Leitung Lorin Maazel. Siehe auch<br />

die verschiedenen Nacheditionen in 1970, 1979 und die CD-<br />

Edition in 2005. Alles über Philips.<br />

Göttsche V Konzerte 1 – 6. 2 Original LPs. Neu ediert in 2002. Eine<br />

reichlich laienhafte Einspielung. Trompete in II,3 noch wenig<br />

ausgebildet. Klangbild insgesamt ziemlich ungeordnet,<br />

gelegentlich ein richtiges Tohuwabohu. Göttsche dirigiert nur die<br />

Konzerte 1, 4-6. Konzert 2 dirigiert von J. von Websky, Konzert 3<br />

13


65. 1967 DGA Münchner- Bach-<br />

Orchester<br />

66. 1967 DGA Münchner- Bach-<br />

Orchester<br />

67. 1968 Decca English Chamber<br />

Orchestra<br />

14<br />

ohne Dirigent.<br />

Richter 19‘10 Etwas zackig, noch etwas romantisierendes Spiel, kein kleines<br />

Orchester der Barockzeit, nicht im Stil von Barockmusik, dichtes<br />

Klangbild, weniger differenziert, schöne Polonaise. Es handelt<br />

sich um die zweite Einspielung von 1967 für Deutsche<br />

Grammophon, ohne Hedwig Bilgram und mit Otto Büchner<br />

Violine. Richter selbst am Continuo. Sonst wie die Hochschul-<br />

Einspielung. Eine tatsächlich sehr schnelle, sogar rasante<br />

Spielweise. (KP)<br />

Richter<br />

Die Aufnahmen wurden 1981 von Deutsche Grammophon<br />

nochmals auf CD herausgebracht, zusammen mit zwei<br />

Orchester-Suiten. Siehe dort.<br />

V Es handelt sich um Aufnahmen aller Konzerte im Rahmen<br />

eines Forschungsprojektes an der Hochschule für Musik in<br />

München. Alle Aufnahmen entstanden im großen Saal der<br />

Musikhoch-schule in der Arcisstraße. <strong>Das</strong> zweite Konzert ist<br />

besonders eindrucksvoll, Trompete: Pierre Thibaud, Violine: H.H.<br />

Schneeberger, Oboe: Wolfgang Clement, Blockflöte: Hans Martin<br />

Linde, Cembalo: Hedwig Bilgram.<br />

<strong>Das</strong> Copyright für diese Aufnahmen liegt bei zwei Professoren<br />

der Hochschule für Musik in München, laut Booklet der<br />

Wiederausgabe auf CD durch Deutsche Grammophon GmbH.<br />

Britten 21‘30 Große Streicherbesetzung, dennoch gute Balance, zuletzt aber<br />

doch etwas nüchtern (KP)<br />

Neu auf CD herausgegeben 2008, siehe dort.


68. 1969 ML<br />

Berliner<br />

Philharmoniker<br />

Karajan 21‘34 Live in Moskau – Barockmusik aus dem Geist der Romantik,<br />

großer etwas pompöser Streicher-Apparat, Beschwörung einer<br />

musik-historisch vergangenen Zeit (KP)<br />

69. 1970 BRCL Consort of London Clark V Temperamentvolle und ausgeglichene Einspielung, mit<br />

schönen Bläser-Stimmen und sauberen Streichern, wenig<br />

Vibrato, in der Bach Gesamtwerke Edition bei Brilliant Classics<br />

enthalten<br />

70. 1970 Philips RSO Berlin Maazel V Die sechs Konzerte in einer Einspielung durch das Radio<br />

Symphonie Orchester Berlin unter der Leitung von Lorin Maazel.<br />

Trompete im zweiten Konzert: Maurice André. Siehe auch in<br />

1979. Es handelt sich wahrscheinlich um die Aufnahmen von<br />

71. 1971 Philips Academy of St.<br />

Martin in the Fields<br />

15<br />

1966 auf LP.<br />

Marriner V Erstaufnahme der Brandenburgischen Konzerte in der<br />

sogenannten Urfassung. Die Aufnahmen entstanden unter der<br />

Anleitung und nach der Anregung durch den englischen<br />

Musikwissenschaftler Robert Thurston Dart († 1971). Dart ist<br />

auch der Cembalist der Konzerte, insbesondere im großen Solo<br />

für Cembalo des fünften Konzertes. Die Aufnahme wurde zur<br />

Vorlage für alle späteren sogenannten historischen Aufnahmen.<br />

Leider gibt es keine CD-Version dieser Aufnahmen. Siehe aber<br />

die Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte durch die<br />

Academy of St. Martin in the Fields von 1980, die später auch auf<br />

CD bei Philips erschienen ist.<br />

Koch 21‘34 Etwas akademisch ohne Pep, schwerfällig und etwas bullig (KP)<br />

72. 1973 BCL Kammerorchester<br />

Berlin<br />

73. 1974 Philips English Chamber Leppard 20‘24 Hörner nur als Klanghintergrund, insgesamt aber wohl klingend<br />

Orchestra<br />

(KP) Siehe aber die Original-Veröffentlichung auf LP von 1965<br />

(V). Insbesondere die Solisten André, Holliger, und Garatti dort<br />

hervorragend.<br />

74. 1976 Philips Ensemble Sigiswald Leonhardt 21‘34 V Mit Frans Brüggen Blockflöte. Siehe auch die Aufnahmen


Kuijken Leonhardts von 1966 und deren Neu Edition in 2005. Hier handelt<br />

es sich um eine Originalaufnahme aus Haarlem/Holland von1976<br />

in der Edison – Edition bei Philips/ Orbis. Kuijken hat 1986 mit<br />

seinen Solisten, die sich inzwischen ‚le petite bande‘ nennen,<br />

nochmals alle Brandenburgischen Konzerte eingespielt,<br />

wiederum auf ‚Original-Instrumenten‘, besonders mit<br />

Naturhörnern, die 2010 bei accent auf SACD erschienen sind.<br />

Siehe in 2010.<br />

Ebenso wie (KP) bin ich der Auffassung, dass alles sehr sauber<br />

und sorgfältig gespielt wird, durchaus mit großem Klang und<br />

Ausdrucksbemühen. Insgesamt jedoch wirklich eine etwas<br />

biedere und temperamentlose Aufnahme. Es scheint, das<br />

Collegium um Sigiswald Kuijken und Gustav Leonhardt seien<br />

allzu sehr bemüht, die Originalität der historisierenden Aufnahme<br />

zum Ausdruck bringen zu wollen – Musik bleibt dabei etwas auf<br />

der Strecke. Deutlich wird dies z.B. bei dem von mir immer zuerst<br />

zum Vergleich herangezogenen dritten Satz des dritten<br />

Konzertes: Leonhardt lässt sehr schnell spielen, ähnlich schnell<br />

wie Stryncl aus Prag (s.u. in 2010). Aber auch hier bleibt alles<br />

etwas ausdruckslos, und das hohe Tempo wird nicht recht<br />

verständlich. Die Aufnahmen Leonhardts scheinen mir deutlich zu<br />

machen, dass Historizität als Zweck und Ziel einer musikalischen<br />

Aufführung allenfalls pädagogisch-forschende Wünsche erfüllen<br />

kann. Es sollte jedoch so sein, dass über alle Historizität hinaus<br />

dem Hörer das Vergnügen eines schönen musikalischen<br />

Erlebnisses belassen wird oder sogar erst recht ermöglicht wird.<br />

Dazu siehe die auch von (KP) ganz herausragend beurteilte<br />

Aufnahme mit Jacobs und der Berliner Akademie für Alte Musik.<br />

(siehe in 1999).<br />

75. 1978 Eurodisc Festival Strings Baumgartner 21‘32 V Überaus anmutig klingende Einspielung, weniger streng<br />

Lucerne<br />

klingend, als sonst von Baumgartner zu erwarten. Aufnahmen auf<br />

16


76. 1979 Philips RSO Berlin Maazel<br />

2 LPs vom Mai und September 1978 in La Chaux-de-Fonds.<br />

Deutlich schöner zu hören als die älteren Aufnahmen von 1960.<br />

Mit Joseph Suk, Violine, Aurèle Nicolet, Flöte, Christiane<br />

Jaccottet, Cembalo, Maurice Bourgue, Oboe, Guy Touvron,<br />

Tromba, Günther Höller und Ulrich Thieme, Flauto a becco. <strong>Das</strong><br />

Festival Strings Lucerne Ensemble war 1956 von den beiden<br />

Geigern Wolfgang Schneiderhan und Rudof Baumgartner<br />

gegründet worden.<br />

V Neu Edition der 6 Konzerte auf 2 LPs bei Sequenza/ Philips.<br />

Eine eindrucksvolle Aufnahme im Kontrast zu den früheren<br />

Aufnahmen durch H. v. Karajan. Insgesamt jedoch sehr<br />

verhalten, feinfühlig gespielt und leicht romantisierend.<br />

Rhythmisch zwar deutlich, aber etwas schematisch und zu<br />

gerade. Erstedition 1966, siehe dort. Nachveröffentlichung auf<br />

2CDs in 2005 ebenfalls durch Philips.<br />

77. 1980 Philips Academy of St.<br />

Martin in the Fields<br />

78. 1980 Delta Deutsche Bach-<br />

Solisten<br />

79. 1980 Delta Neues Bachisches<br />

Collegium Leipzig<br />

Marriner 19,37 Gute Balance zwischen Streichern und Bläsern, teilweise richtig<br />

schön klingend, Stimmen tlwse mit Noten ergänzt. (KP) Mit<br />

Henryk Szeryng, Pierre Rampal, Michala Petri<br />

Winschermann<br />

21‘03 Gute Balance, frisches Musizieren (KP) Winschermann hat mit<br />

den Deutschen Bachsolisten auch drei Orchestersuiten von Bach<br />

aufgenommen: Orchestersuiten 1 – 3, 1980, reissue ca. 2001.<br />

Diese Aufnahme sind ebenfalls sehr schön und modern<br />

anzuhören, frisches Musizieren, auch die Basslinien sind deutlich<br />

und rhythmisch klar. Helle klare Trompeten mit dem<br />

Trompetenensemble Wolfgang Basch. Solovioline: Wolfgang<br />

Hock.<br />

Pommer V Reissue der gesamten Orchesterwerke Bachs in der Bach<br />

Edition Leipzig, 1980 bis 1984. Eine Standard-Musik-Edition.<br />

17


80. 1981 DGA Münchner-Bach-<br />

Orchester<br />

81. 1981 Teldec Concentus Musicus<br />

Wien<br />

82. 1981 Musidisc<br />

Europe<br />

Orchestre de la<br />

Chambre Baroque<br />

Richter<br />

Darin enthalten die Aufnahmen der Branden-burgischen Konzerte<br />

sowie der Orchestersuiten, eingespielt vom Neuen Bachischen<br />

Collegium in Leipzig unter der Leitung von Max Pommer.Die<br />

Brandenburgischen Konzerte in der Version von Max Pommer<br />

liegen auch in einzelnen CD-Publikationen vor. Siehe dort.<br />

V Es handelt sich um die Neuausgabe auf CDs der<br />

Einspielungen von 1967 bis 1981 aus der Hochschule für Musik,<br />

München, und aus dem Herkules-Saal, München, in gleicher<br />

Besetzung wie dort. Die CDs enthalten zusätzlich das Konzert für<br />

Oboe und Streicher BWV 1055 und ds Konzert für Violine, Oboe,<br />

Streicher BWV 1060. Diese beiden Konzerte aufgenommen 1964<br />

bzw. 1981.<br />

Harnoncourt 20‘11 Übersichtlicher als die Aufnahme Harnoncourts von 1964,<br />

Violinen etwas dünn, Fagott ist lauter als die Celli, etwas<br />

plärrende Hörner, insgesamt nicht sehr viel besser als die<br />

Aufnahme von 1964. (KP)<br />

V die weiteren Aufnahmen 1984 und 1985, siehe auch unten.<br />

Rampal Im Rahmen einer LP mit Veröffentlichungen von Flötenmusik der<br />

Barockzeit hat Pierre Rampal auch das vierte Brandenburgische<br />

Konzert eingespielt. Rampal spielt selbst eine der beiden Flöten<br />

und hat die Leitung. Der zweite Titel dieser LP ist die Suite No. 2<br />

für Flöte und Streicher von J.S. Bach. Es handelt sich um die LP<br />

789 der ‚Collection Richesse Classique‘ bei Musidisc Europe, Les<br />

Editions Blue Rivage, Montreal, Canada.<br />

83. 1982 DGA The English Consort Pinnock 19‘57 Intonation nicht immer sauber, Oboe zu sehr im Vordergrund,<br />

etwas nüchterne Einspielung. (KP) Siehe auch die<br />

Wiederveröffentlichung in 2011 und meine eigene Einschätzung<br />

18


84. 1982 Accord Orchestre de Rucht<br />

dort.<br />

V Die sechs Brandenburgischen Konzerte in der ‚Collection<br />

Chambre de Radio<br />

Richesse Classique‘ bei Musidisques Europes – Les Editions<br />

Berlin<br />

Blue Rivage, Montreal/ Canada. Die Konzerte 1,2 und 6 auf LP<br />

842, die Konzerte 3,4 und 5 auf LP 843. Diese Aufnahmen sind<br />

eine Rarität. <strong>Das</strong> Orchester war eine Solistenvereinigung des<br />

Radio Symphonie Orchesters Berlin. Laut DRA stammen die<br />

Aufnahmen von 1953. Karl Rucht war seit den späten 30er<br />

Jahren Solotrompeter der Berliner Philharmoniker. Später hat<br />

Paul Hindemith ihn als den besten Trompeter Europas benannt.<br />

Rucht hat schon in Berlin dirigiert, war dann von 1951 bis 1957<br />

Chefdirigent der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland Pfalz<br />

und von 1954 bis 1961 Generalmusikdirektor in <strong>Heidelberg</strong>. 1961<br />

ging Rucht als Generalmusikdirektor nach Buenos Aires, wo er<br />

Nach-Nachfolger von Erich Kleiber war. Von Rucht gibt es<br />

lediglich zwei weitere LP-Einspielungen mit Rimsky-Korsakovs<br />

Sheherazade und mit Werken von Katchaturian. Rucht war auch<br />

Kompositionsschüler bei Boris Blacher in Berlin.<br />

Diese Aufnahmen sind besonders beachtenswert. Zum einen<br />

wählt Rucht deutlich andere Tempi, als zu seiner Zeit üblich,<br />

nämlich lebhaft, wenn auch nicht wirklich schnell. Zugleich aber<br />

pflegt er noch die weit ausgestrichenen Streicher, dadurch<br />

gewinnt diese Lebhaftigkeit einen eigenen Charakter. Jedenfalls<br />

noch nicht die rhythmusbetonte Spielweise,wie sie etwa nach<br />

1990 zu beobachten ist. Insgesamt dürfen die Aufnahmen mit<br />

Karl Rucht und dem RSO Orchester aber zu den musikalisch sehr<br />

schönen Aufnahmen gerechnet werden.<br />

85. 1983 Delos Lincoln Center Shiffrin Complete Brandenburg Concerti 1 - 6<br />

19


Chamber Music<br />

Society<br />

86. 1983 ERD Amsterdam Baroque<br />

Orchestra<br />

87. 1984 CA Neues Bachisches<br />

Collegium Musicum<br />

in Leipzig<br />

88. 1984 CA Neues Bachisches<br />

Collegium Musicum<br />

in Leipzig<br />

89. 1984 Decca The Academy of<br />

Ancient Music<br />

Koopman 20‘06 Continuo spielt auch bei Solo-Stellen in voller Lautstärke weiter,<br />

gemütliches Tempo in III, Polonaise zu schnell, sonst schöne<br />

Aufnahme (KP)<br />

Bei diesen Aufnahmen spielt Pierre Rampal die Flöte. Siehe auch<br />

unter 2004 die Neu Edition auf CD.<br />

Pommer 20‘14<br />

Koopmans Barock-Interpretationen immer sehr sauber und<br />

präzise, jedoch gewissermaßen protes-tantisch- nüchtern.<br />

Violinen mit sparsamem oder ohne Vibrato, Bläser etwas im<br />

Vordergrund, Cembalo zu heftig.<br />

Farbenreiches Spiel, zwischen den Gruppen gut ausgewogen,<br />

Hörnerklang verleiht den Menuetten Festlichkeit. (KP)<br />

20<br />

V In der Bach Edition- Leipzig enthalten.<br />

Diese Aufnahmen sind wie die älteren Aufnahmen in München<br />

von 1967 mit Forschungsbegleitung entstanden. Dies galt wohl<br />

vorrangig den Urfassungen der Konzerte. Die Aufnahmen fanden<br />

statt in der Paul Gerhardt Kirche in Leipzig 1984.<br />

Erstveröffentlichung durch die VEB Deutsche Schallplatten in der<br />

DDR. Zeitgleich von Delta auf dem Label Capriccio übernommen.<br />

Pommer 13‘34 V Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a,<br />

barocke Prachtentfaltung. (KP)<br />

Hogwood 13‘30<br />

Ebenfalls in der Bach- Edition Leipzig enthalten<br />

Urfassung des 1. Konzerts Sinfonia F-Dur BWV 1046a, sehr<br />

farbiges Orchesterspiel (KP)


90. 1984 DGG Concentus Musicus<br />

Wien<br />

Harnoncourt V Die neueren Aufnahmen Harnoncourts mit seinem Concentus<br />

Musicus Wien datieren 1981 bis 1985.. Insgesamt eleganter als<br />

die Aufnahme von 1964, jedoch ist die Historizität der Instrumente<br />

nicht mehr so deutlich heraus zu hören.<br />

91. 1984 Sony Philharmonia Virtuosi<br />

New York<br />

Kapp Konzerte 1 – 6. Neu ediert 2010 auf 2 CDs.<br />

92. 1985 Eterna Bachorchester des Bosse 20:35 V 2 LPs bei Eterna im VEB Detusche Schallplatten Berlin DDR.<br />

Gewandhauses zu<br />

Die Aufnahmen entstanden im Rahmen der Schallplatten-<br />

Leipzig<br />

Produktionen zum Bach-Jahr 1985 in der DDR. Die Aufnahmen<br />

klingen über LP alle sehr klangvoll und kräftig, zugleich sehr<br />

sorgfältig. Die Aufnahmen machen einen eher frühbarocken<br />

Eindruck, d.h. es fehlt noch ganz die ‚Leichtigkeit des Seins‘, wie<br />

dies mit dem Einfluss des späteren 18. Jahrhunderts üblich<br />

wurde. Vielleicht könnte man diesen Aufnahmen ab und zu etwas<br />

mehr Spannung und Dramatik wünschen. Die Aufnahmen<br />

scheinen doch deutlich vom Bemühen um Stetigkeit, Gleichklang,<br />

und um das Vermeiden jeglichen revolutionären Anklingens<br />

bemüht zu sein.<br />

93. 1985 CBC Vancouver Orchestra Bernardi Einspielung der 6 Konzerte auf 2 CDs in DDD Qualität. Die<br />

Einspielungen klingen jedoch eher konventionell ohne besondere<br />

Eigentümlichkeiten.<br />

94. 1985 SU Ars Redivivia Munclinger Trompeter im zweiten Konzert: Maurice André. Diese Aufnahmen<br />

Ensemble Prag<br />

sind evtl. in Prag noch verfügbar.<br />

95. 1986 DGA Musica Antiqua Köln Goebel 18‘15 Trotz schnellem Tempo nicht forciert, schmetternde Hörner bei<br />

21


96. 1987 MM Württembergisches Faerber<br />

Solostellen, Oboe mit Verzierungen, barocke Prachtentfaltung<br />

(KP) Deutsche Grammophon Archiv LP, neu auf CD 1986, siehe<br />

dort. Enthält auch die Orchestersuite BWV 1066. Betonung liegt<br />

auf Dynamik und Rhythmik.<br />

Neuedition der Aufnahmen aller 6 Konzerte von 1961 aus der LP<br />

Kammer Orchester<br />

Eurocord. Siehe dort.<br />

97. 1987 Virgin Orchestra of the Age<br />

of Enlightment<br />

Goodwin 19’25 Hörner etwas hell, schönes klares Klangbild (KP)<br />

98. 1987 NX Capella Istropolitana Warchal L Konzerte 1, 3, 5 auf 1 CD, neu ediert in 2007, siehe dort.<br />

99. 1988 HM Akademie für Alte Jacobs Erste Einspielung der sechs Brandenburgischen Konzert durch<br />

Musik<br />

die Akademie für Alte Musik, noch ausgehend von den Auftritten<br />

der Akademie in Ost-Berlin. Die neueren Einspielungen von 1997<br />

siehe dort und die Gesamt-CD von 1999 siehe dort.<br />

100. 1988 Novalis Wiener Akademie Haselböck 20‘32 Hörner manchmal zu sehr im Hintergrund, mehr gemütliche<br />

Aufnahme, 2. Satz klingt am besten. (KP)<br />

Die Aufnahmen wurden 2008 nochmals aufgelegt. Alle Konzerte<br />

sind auf alten Instrumenten eingespielt.<br />

101.<br />

102.<br />

1989 Virgin Taverner Players Parrott 18‘23 Die 6 Konzerte und das Concerto in C – Transskription der<br />

Sonate für Viola da Gamba und Cembalo BWV 1029. Die<br />

Orchestersuiten 1 – 4 werden gespielt vom Boston Early Music<br />

Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott, diese<br />

Aufnahmen sind von 1993. Alles in einer Vierer-Box von 1993.<br />

Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 1999 und der<br />

Kommentar dort.<br />

1989 IGA Zürich Barock<br />

Ensemble<br />

Schuricht V Einspielung aller 6 Konzerte von 1966, neu auf CD hg. durch<br />

das Istituto Geografico de Agostini. Die Aufnahme auf CD ist sehr<br />

gut im Remaster. Musikalisch durchaus eine sehr schöne<br />

22


103.<br />

104.<br />

1989 Aurophon <strong>Camerata</strong> Romana Duvier<br />

Einspielung, wenn auch tatsächlich etwas zu beflissen und<br />

dadurch etwas nüchtern. Eine richtige Begeisterung stellt sich<br />

nicht ein.<br />

V Eine Aufnahme aus Rumänien. Anmutig und nicht zu schnell.<br />

Schöne Sologeige, schöne Flöten (moderne Silber-Quer-Flöten).<br />

Generell auf modernen Instrumenten gespielt, was einen hellen,<br />

freundlichen, modernen Klang ergibt. Manche Streicherpassagen<br />

klingen jedoch etwas nach Dorfmusikanten-Fröhlichkeit.<br />

1990 DGG Chamber Orchestra<br />

of Europe<br />

Boyd 20‘29 Zu viele Streicher, sonst zu deutliche Oboen, 2001 auf CD neu<br />

eingespielt. (KP)<br />

V enthält auch 3 Oboen-Konzerte. In der Kritik als weniger<br />

spannend beschrieben.<br />

105. 1990 Collins Consort of London Clark Alle sechs Brandenburg Concerti. Wieder ediert in der Bach<br />

Edition ‚Gesamtwerke‘ bei Brilliant Classics 2001, siehe dort.<br />

106. 1991 BLCL Virtuosi Saxoniae Güttler L Die 6 Konzerte in der Einspielung durch Ludwig Güttler, sonst<br />

selbst Bach-Trompete. Die Aufnahmen wurden 2010 neu ediert.<br />

Eine insgesamt sehr schöne und ausgeglichene Einspielung.<br />

Siehe auch die Neu-Edition durch Edel /Berlin Classics von 2010.<br />

107. 1993 Warner Württembergisches Faerber Nur das zweite Konzerte im Rahmen einer CD „Trumpet<br />

Music Kammerorchester<br />

Voluntary“ mit verschiedenen Musikstücken für Trompete und<br />

Orchester, zumeist aus dem 18. Jahrhundert. Trompete: Maurice<br />

André. André hat nach 1962 mehrfach mit dem<br />

Württembergischen Kammerorchester, dann mit dem Zusatz<br />

Heilbronn im Namen, konzertiert. Die Aufnahme stammt von<br />

1965.<br />

108. 1993 DECCA Kammerorchester Schreier 16‘10 Siehe die Neu-Edition im CD-Format in 2011. Interessant ist,<br />

Carl Philipp Emanuel<br />

dass die Aufnahmen mit Peter Schreier gleich datieren mit der<br />

Bach<br />

Veröffentlichung der Aufnahmen von Andrew Parrott. Beide<br />

Aufnahmen haben eine gewisse Ähnlichkeit: Unkompliziert und<br />

unprätentiös gespielt, hell klingend, rhythmisch nicht allzusehr<br />

23


109.<br />

110.<br />

111.<br />

112.<br />

113.<br />

114.<br />

24<br />

betont, die tiefen Stimme eher etwas im Hintergrund, insgesamt<br />

aber wohlklingend, elegant und geschmeidig. Beide Aufnahmen<br />

ganz im Gegensatz zu den zumeist etwas herben Einspielungen<br />

im ‚historischen Kontext‘, z. B. durch Neville Marriner oder Jacobs<br />

mit der Academy of St. Martin in the Fields oder der Berliner Alten<br />

Akademie. Siehe den Kommentar in der Neuedition von 2011.<br />

1994 DHM La petite Bande Kuijken 20‘03 L Hörner etwas zu leise, zu schnelles Andante, sonst gut. (KP)<br />

Diese Aufnahmen erstmals 1986 auf LP, neu ediert auf CD.<br />

Als SACD neu ediert in 2010, siehe dort.<br />

1994 HN Oregon Bach Festival<br />

Chamber Orchestra<br />

Rilling 20’25 Hörner tlwse verdeckt, viel Vibrato, viele Verzierungen.<br />

1994 Austro- Hamburgisches Bach<br />

Einspielung der Konzerte 2,5, sowie der Orchestersuite No. 3.<br />

phon Orchester<br />

Etwas gestelzt gespielt aber sonst sauber.<br />

1994 Telarc Boston Baroque<br />

Orchestra<br />

1994 PCM Philharmonica<br />

Slavonica<br />

1994 Teldec Concentus Musicus<br />

Wien<br />

Pearlman Einspielung aller 6 Konzerte in DDD Qualität. Trompeten und<br />

Hörner sind sehr im Vordergrund. Trompete dabei im zweiten<br />

Konzert etwas unsauber. Insgesamt etwas schematisch gespielt<br />

und nicht ganz taktrein.<br />

Brazda V Einspielung aller 6 Konzerte durch das Slowakische<br />

Orchester, die durch die Firma Pilz Classic Masterseries in den<br />

90er Jahren vermarktet wurden. Die Aufnahmen sind durchaus<br />

hörenswert und mit Temperament gespielt. ‚A fine, though not<br />

outstanding recording.‘<br />

Harnoncourt L V Breite barocke Spielweise, noch völlig unbeeinflusst<br />

durch Rokoko-Manieren oder klassizistische Gefühlsreduktion. So<br />

etwa muss das Klangbild des Hochbarock gewesen sein, den<br />

schweren Stuck-Impressionen in hoch-barocken Kirchen<br />

Österreichs vergleichbar.


115.<br />

116.<br />

117.<br />

1995 Decca English Chamber<br />

Orchestra<br />

1995 Strato Philharmonisches<br />

Orchester von<br />

Lubljana<br />

Britten Erste CD Überspielung der Aufnahmen von 1968 aller 6<br />

Konzerte. Mit enthalten sind das Violin-Oboen-Konzert sowie ein<br />

Flöten-Konzert, gespielt von der Academy of St. Martin in the<br />

Fields mit Neville Marriner (BWV 1060 und BWV 1056).<br />

Die Aufnahmen klingen sehr sauber, jedoch etwas akademisch.<br />

25<br />

Es fehlt deutlich an Emphase.<br />

Lizzio Die Konzerte 2, 4, 6. Eine sicherlich ordentliche Einspielung für<br />

eine breite Käuferschicht. Zu den Einspielungen durch Alberto<br />

Lizzio gibt es unterschiedliche Auffassungen: Es wird behauptet,<br />

in Wirklichkeit verberge sich hinter Lizzio der Wiener Dirigent<br />

Hans Swarowski. Dessen Schüler Alfred Scholz habe<br />

Aufnahmen seines Lehrers unter dem Namen Lizzios auf CD<br />

veröffentlicht. Dabei habe er auch das Orchester Süddeutsche<br />

Philharmonie eingeführt. Es wird jedoch auch gegengehalten und<br />

gesagt, dass diese Thesen kaum haltbar seien. Nach meiner<br />

eigenen Einschätzung trifft letzteres eher zu, zumal es Alberto<br />

Lizzio wirklich gibt. Siehe hierzu im Internet zu Hans Swarowski in<br />

Wikipedia.<br />

1995 DGA Musica Antiqua Köln Goebel L Einspielung aller 6 Konzerte von 1986, siehe dort. Eine<br />

lebhafte Einspielung, manchmal sehr rasant, gelegentlich aber<br />

unsauber gespielt. Die Aufnahmen fanden überwiegend ein sehr<br />

positive Echo, vielleicht gerade wegen der bei Aufführungen der<br />

Bachschen Musik weniger oft zu hörenden Lebhaftigkeit. Es gibt<br />

inzwischen eine CD-Box der Musica Antiqua Köln mit<br />

verschiedenen Aufnahmen Bachscher Ochesterwerke, darin<br />

118. 1996 1 Universal Vienna State Opera<br />

Orchestra<br />

enthalten die Brandenburgischen Konzerte.<br />

Scherchen V Die Einspielung aller sechs Konzerte entstand 1959 in Wien.<br />

Sie liegen hier in einer Neuedition im 20 bit remastering system<br />

bei Universal auf zwei CDs vor. Alle Konzerte, das erste<br />

besonders, sind deutlich langsam aufgeführt, mit breitem Klang<br />

besonders auch der Bläser und im ersten Konzert der Hörner. Die<br />

Einspielung ist so langsam, dass sie schon deshalb als ganz


119. 1996 Ariola London Festival<br />

Orchestra<br />

Pople<br />

außergewöhnlich gelten kann. Romantisch, wie KH meinte, kann<br />

ich diese Art der Einspielung jedoch nicht nennen. Dafür fehlen<br />

doch deutlich die typisch romantischen Aufführungsmerkmale:<br />

Tempovariationen, Variationen des Ausdrucks, Gefühlsbetonte<br />

Interpretation. Scherchen interpretiert zwar langsam, aber<br />

modern: Geradlinig, klanggerade, ohne Pointierung einzelner<br />

Expressionen, Ausgleich der Instrumente, alles mutet geradezu<br />

geometrisch umrissen an.<br />

Jedoch: Wir sind heute die schnelleren Tempi gewohnt, auch<br />

wenn es nicht immer gleich im Tempo etwa von Pinnock,<br />

Antonini oder Gardiner sein muss (siehe jeweils bei diesen). <strong>Das</strong><br />

deutlich langsame Tempo Scherchens verlangt vom Hörer eine<br />

auch besondere Aufmerksamkeit und insbesondere Geduld –<br />

eine Eigenschaft des Hörens, die vor lauter Jazz- Pop- und<br />

ähnlicher Musik offenbar verloren geht. Nur wer genau hinhört,<br />

weiß, dass auch Jazz-Musik eigentlich eine langsame Musik ist.<br />

Es gilt also auch hier in der Musik, hört man Scherchens<br />

Einspielung der Bachschen Brandenburgischen Konzerte, die<br />

„Entdeckung der Langsamkeit“ als einer Eigenschaft des Hörens<br />

und dann auch der Lebensweise selbst zu machen.<br />

Es sei nachgetragen, dass Hermann Scherchen, ursprünglich<br />

Bratschist, als Dirigent frühzeitig aufregende und eigentlich gar<br />

nicht langsame Einspielungen der Symphonien Beethovens<br />

vorgelegt hat. Darüberhinaus war er einer der ersten<br />

Protagonisten der Symphonien Gustav Mahlers, und hat sich<br />

intensiv für die Aufführung zeitgenössischer Komponisten<br />

eingesetzt.<br />

Einspielung aller 6 Konzerte durch Arte Nova Classics auf 2 CDs.<br />

120. 1996 Teldec Il Giardino Armonico Antonini 18‘02 Allegro molto!, schmetternde Hörner, Andante ohne Tiefsinn, eher<br />

italienischer Barockstil. (KP)<br />

26


121.<br />

122.<br />

123.<br />

124.<br />

1996 ABL Barocchisti Fasoli<br />

Ich bin hier doch vollkommen anderer Auffassung als der Autor in<br />

<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>: Die Aufnahmen mit Giovanni Antonini, die tlwse<br />

auch im Internet in einer Aufnahme von 1997 zu sehen sind, halte<br />

ich, in etwa vergleichbar mit den sehr viel späteren Aufnahmen<br />

von Stryncl (siehe in 2010), für die entschiedensten,<br />

gewissermaßen komromisslosesten: wuchtig, temperamentvoll,<br />

klanglich eindringlich, dynamisch enorm differenziert, ohne jede<br />

Schläfrigkeit, wie eine solche sich seit den Aufnahmen von Reiner<br />

oder Karajan eingeschlichen hat, fern jeder <strong>Klassik</strong>-Tümelei. Ich<br />

zähle diese Aufnahmen daher mit zu den besten<br />

Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf<br />

Tonträgern, tatsächlich überzeugender als selbst die<br />

Einspielungen von Pablo Casals. Diese Aufnahmen neu ediert in<br />

2004, siehe dort. Einspielungen Antoninis darüberhinaus<br />

zusammen mit der Sängerin Cecilia Bartoli können ebenfalls im<br />

Internet angehört und eingesehen werden. Z.B. über google:<br />

Cecilia Bartoli Francesco Araia.<br />

Siehe bei der Neu-Edition der Aufnahmen in 2006. Eine sicherlich<br />

inzwischen klassische Aufnahme der 6 Konzerte; italienisch<br />

barockes Klangbild.<br />

1996 Hyp Brandenburg Consort Goodman Einspielungen der Konzerte 1 – 6 von 1991 neu auf 2 CDs ediert.<br />

Zwar schön gespielt, aber Einzelinstrumente gelegentlich<br />

ungenau. Trompete in II,3 eher schwach.<br />

1996 DGG Treukner, Speidel Die Brandenburgischen Konzerte für zwei Pianoforte arrangiert<br />

von Max Reger. Piano Treukner und Speidel. Auf 2 CDs. Etwas<br />

gewöhnungsbedürftig.<br />

1997 HM Akademie für Alte<br />

Musik Berlin<br />

Jacobs 20‘10 Für die höchste Bewertung fehlt das letzte Quentchen, d.h. eine<br />

der besten Einspielungen überhaupt. (KP) Siehe auch in 1988<br />

27


125.<br />

126.<br />

127.<br />

128.<br />

129.<br />

1997 Ultima Concentus Musicus<br />

Wien<br />

1997 Decca Academy of Ancient<br />

Music<br />

1997 Point Philharmonia<br />

Slavonica<br />

1998 Sony The Brandenburg<br />

Collegium<br />

1998 Philips I Musici di San Marco<br />

di Venezia<br />

Harnoncourt<br />

und in 1999 und meine eigene Einschätzung der Jacobsschen<br />

Aufnahmen dort.<br />

Sonderveröffentlichung der alten Einspielungen Harnoncourts von<br />

1964 auf 2 CDs des Labels Ultima, Wien. Enthalten sind auch die<br />

Orchestersuiten 2 + 3.<br />

Hogwood Einspielung der Konzerte 1 – 6 nach der sog. Köthener<br />

Urfassung. Aufnahmen von 1984 bis 1990. Dazu Konzert für<br />

Violine und Oboe, Konzert für 2 Cembali BWV 1062 und Konzert<br />

für 3 Violinen nach BWV 1064. Eine schöne gleichmäßige<br />

Einspielung mit leichten Temperamenten. Trompete in II,3 leider<br />

etwas unruhig im Ton.<br />

Pribil 19‘47 V Einspielung der sechs Konzerte auf zwei CDs. Für ein<br />

breites Publikum gedacht. Schön gespielt, vielleicht etwas zu breit<br />

und manchmal etwas schwerfällig. Die Einspielungen mit<br />

Orchestern aus den ehem. Sozialistischen Staaten Tchechien,<br />

Slowakei, Rumänien, Slovenien wurden ab Anfang der 90er<br />

Jahre durch Pilz vertrieben. Classical Masterworks bei Point<br />

Classics, London.<br />

Newman 20‘17 Etwas kompakt, Violinen tlwse zurückhaltend, eine sehr gut<br />

gelungene Einspielung. (KP)<br />

130. 1998 LC Philharmonische Konzerte 2 + 5, Suite No. 3<br />

28<br />

Wiederveröffentlichung der älteren LP-Aufnahmen von ................<br />

mit den Solisten Maurice André, Felix Ayo, Severino Gazzeloni,<br />

Heinz Holliger. Dazu das Konzert für Violine und Oboe BWV<br />

1060. Auf 2 CDs.


131. 1998 Pilz<br />

Vereinigung Sinfonica<br />

Orchestra da Camera<br />

dell‘ Arte<br />

132.<br />

133.<br />

134.<br />

1998 Delos Chamber Music<br />

Society of Lincoln<br />

Center New York<br />

1998 Line Orchestra da Camera<br />

dell Arte<br />

1999 HM Akademie für Alte<br />

Musik<br />

Zanetti Nur die Konzerte I und III auf einer Sammel-CD zusammen mit<br />

dem Flöten/Cembalo-Konzert BWV 1044, gespielt vom Münchner<br />

Kammer Ensemble unter der Leitung von Henry Adolph.<br />

Shiffrin Einspielung aller 6 Konzerte seit 1995 auf 2 CDs.<br />

Zanetti Konzerte 1 – 6. Etwas dünner Klang, zu schwache Geigen.<br />

Jacobs V Siehe die erste Ausgabe der Jacobsschen Aufnahmen aus<br />

1988 und von 1997. Siehe auch die Neu-Edition in 2003.<br />

Es handelt sich um die Einspielungen der sechs<br />

Brandenburgischen Konzerte von 1997 in Berlin-Schöneweide. In<br />

dieser CD-Sammlung sind mit aufgenommen 2 CDs mit den<br />

Suiten für Orchester BWV 1066 bis 1069. Diese Aufnahmen<br />

datieren von 1995. Die Aufnahmen durch Jacobs werden in<br />

Kreisen der Bach-Kennerschaft als herausragend qualifiziert,<br />

gelegentlich sogar als die schlechthin maßgeblichen<br />

Einspielungen bezeichnet. Nach eigener Auffassung kann ich<br />

mich dem nicht ganz anschließen. Sicher sind diese<br />

Einspielungen hervorragend einstudiert und bieten einen ganz<br />

eigenen Klangcharakter. Im Vergleich mit neueren Aufnahmen,<br />

besonders aus Italien, Tchechien und England aber machen<br />

diese Aufnahmen auf mich einen allzu ‚Prostantisch-Preußischen‘<br />

Eindruck: Festgefügt ist das Klanggebäude, nahezu trotzig<br />

klingen die Hörner, die Rhythmik macht einen fast stationären<br />

29


135.<br />

136.<br />

Goodwin<br />

Eindruck und bleibt teilweise außen vor. Die heitere, fröhliche<br />

Spielweise der Einspielungen besonders aus Italien und England<br />

geht diesen Einspielungen durch Jacobs vollkommen ab. Aber es<br />

gibt nunmehr eine Einspielung aus dem deutschen Bach-Umfeld,<br />

welche alle die bei Jacobs von mir vermissten Eigenschaften in<br />

ganz heraus-ragender Weise enthält: Siehe die neueste CD-<br />

Edition durch DECCA in 2011 mit dem Kammerorchester Carl<br />

Philipp Emanuel Bach unter der Leitung von Peter Schreier!<br />

Sehr schöne und ausgewogene Einspielung, vielleicht etwas zu<br />

of Enlightment<br />

ruhig.<br />

Taverner Players Parrott V Zählt zu den herausragenden Aufnahmen der brandenburgischen<br />

Konzerte aus England aus den Jahren 1980 bis 1999.<br />

Die Aufnahmen datieren von 1993, siehe dort. <strong>Das</strong> Consortium<br />

Taverner Players /Taverner Choir unter der Leitung von Andrew<br />

Parrott wurde 1973 gegründet und hat sich umfassend mit der<br />

Chor- und Orchestermusik des 17. Und 18. Jahrhunderts befasst.<br />

Zahlreiche Einspielungen liegen vor. Die Vierer-Box enthält auf<br />

zwei CDs die vier Orchestersuiten und das Concerto für Flöte,<br />

Violine und Harfe BWV 1044, gespielt vom Boston Early Music<br />

Festival Orchestra unter der Leitung von Andrew Parrott. Diese<br />

Vierer-Box ist leider im Handel nicht mehr erhältlich, und kann<br />

allenfalls im Second-Hand-Handel noch gefunden werden. Die<br />

Sammlung der Aufnahmen zusammen mit den Orchestersuiten<br />

und Flötenkonzerten fällt durch eine deutlich klingende<br />

Hochtönigkeit auf. <strong>Das</strong> Klangbild ist sehr geschmeidig und<br />

fließend. Rhythmisch allerdings bleiben diese Aufnahmen<br />

gewissermaßen noch ohne Jazz-Einflüsse, die bei späteren<br />

Aufnahmen auch aus England deutlicher werden. Ganz<br />

1999 Virgin Orchestra of the Age<br />

1999 Virgin/<br />

EMI<br />

classics<br />

30


137. 2000 TACET Stuttgarter Kammer Hudson 18’40<br />

offensichtlich ist das neue rhythmische Bewusstsein, aus der<br />

Jazz-Musik herkommend, bei diesem Consortium noch nicht<br />

angekommen. <strong>Das</strong> bedeutet auch, dass Cello und Basso<br />

Continua eher im Hintergrund bleiben – die angesprochene<br />

Hochtönigkeit wird hierdurch verstärkt. Dennoch: diese<br />

Enspielungen sind gerade wegen ihrer Geschmeidigkeit, ihrer<br />

Eleganz und ihrem leichten Dahinfließen sehr schön zu hören<br />

und dürfen sicherlich mit zu den herausragenden Aufnahmen<br />

gerechnet werden.<br />

2 SACDs, d.h. in Surround-Qualität aufgenommene Videos der<br />

Orchester<br />

6 Brandenburgischen Konzerte.<br />

138. 2000 Ars Bachorchester des Bosse Neueinspielung mit den Bachsolisten aus dem Gewandhaus-<br />

Vivendi Gewandhauses<br />

Leipzig<br />

Orchester Leipzig<br />

139. 2000 Edel Virtuosi Saxoniae Güttler Neu-Edition der Konzerte 4,6, und 2a auf 1 CD. Dirigent ist der<br />

Bach Trompeter Ludwig Güttler, der noch in den DDR-Zeiten<br />

vielfach die Solotrompete im zweiten Konzert gespielt hat. Die<br />

Aufnahmen stammen aus den Jahren ............ der DDR-<br />

Schallplatten VEB. Die Aufnahmen wurden 2010 nochmals neu<br />

herausgegeben durch Edel/ Berlin Classics. Siehe dort.<br />

140. 2000 NX Kölner Kammer Müller-Brühl Konzerte 4 + 5. Aufnahmen aus 1995 und 1999. Trompeten<br />

Orchester<br />

werden mit Flöten gespielt.<br />

141. 2000 Philips English chamber<br />

Orchestra<br />

Leppard Die 6 Konzerte zusammen mit den Suiten 1 – 4 auf 2 Cds.<br />

142. 2000 Aura Orchestra delle Sawallisch V Siehe die Originalen Rundfunksendungen von 1964.<br />

Svizzera Italiana<br />

Veröffentlichung dieser durch aura music. Die CD enthält das<br />

ganze Konzert vom 04.06.1964: Brandenburgisches Konzert No.<br />

5, Franz Schubert: Symphonie No. 3, und Ludwig van Beethoven:<br />

31


143.<br />

144.<br />

145.<br />

2001 DGG Chamber Orchestra<br />

of Europe<br />

Boyd<br />

Symphonie No. 4.<br />

Neueinspielung auf digital-CD durch DGG der Aufnahmen von<br />

1990.<br />

2001 BrCl Consort of London Clark V Neu-Edition der Aufnahmen von 1990 bei Collins Classics<br />

in: Brilliant Classics, Bach – <strong>Das</strong> Gesamtwerk. Eine sehr schöne<br />

Gesamtaufnahme, die durch Brilliant Classics eine weite<br />

Verbreitung gefunden hat.<br />

2001 NX Capella Istropolitana Warchal Einspielung der Konzerte 1-3 auf DVD aus dem Jahr 2000<br />

146. 2001 NX Slovak Chamber Warchal Konzerte 1 – 6, Aufnahmen von 1991 (4 – 6) und 1997 (1 -3 ).<br />

Orchestra<br />

Eher etwas zu langsam, gelegentlich sogar träge.<br />

147. 2001 Ambitus The Parisian Consort Konzerte 4 + 5. Alte Musik neu interpretiert, lautet der Anspruch<br />

dieser Neuedition auf CD. Die Aufnahmen sind von 1998.<br />

Zusammen mit der zweiten Orchestersuite.<br />

148. 2002 EA Pro Musica Orchester Klemperer Re-issue der Aufnahmen von 1950 auf 2 CDs<br />

149. 2002 Weltbild Südwest Studio Münchner V Die Konzerte 5 + 6. Dazu die Violinkonzerte 1 + 2 mit den<br />

Orchester<br />

Musici di San Marco, Venedig. Francesco Macei und Alberto<br />

Tozzi, Violinen.<br />

150. 2002 DCM <strong>Heidelberg</strong>er Göttsche Konzerte 1 – 6. Neu Edition der Einspielungen von 1966. Eine<br />

Kammer Orchester<br />

wenig empfehlenswerte Einspielung. Siehe in 1966.<br />

151. 2002 Sony Academy of St. Perahia Re-issue durch Sony für das Konzert No. 5, zusammen mit<br />

Martin in the Fields<br />

anderen Musikstücken verschiedener Epochen. Eine Sampler-CD<br />

152. 2003 HM Collegium Aureum Leonhardt Reissue der LP von 1976. Es bleibt bei dem etwas biederen<br />

Gesamteindruck aus der alten LP.<br />

153. 2003 DGA Münchner- Bach- Richter Es handelt sich um die Aufnahmen von 1967 bis 1981 der<br />

Deutschen Grammophon jetzt auf DVD übertragen. Bei diesen<br />

32


154.<br />

155.<br />

156.<br />

157.<br />

2003 Teldec Münchner<br />

Kammerorchester<br />

2003 DGG Berliner<br />

Philharmoniker<br />

2003 TIM Ensemble des Solistes<br />

du Orchestre<br />

Symphonique de<br />

Paris<br />

2003 HM Akademie für Alte<br />

Musik Berlin<br />

Orchester Aufnahmen, die tlwse im internet enthalten sind, fehlt Hedwig<br />

Bilgram, Violine spielt Otto Büchner. Richter spielt selbst<br />

Continuo. Trompete Pierre Thibaud. Diese Einspielung wird mit<br />

alten Instrumenten und Naturhörnern gespielt. Eine tlwse sehr<br />

33<br />

schnelle sogar rasante Spielweise<br />

Richter V Es handelt sich um die LP-Aufnahme von 1958, von Teldec<br />

neu als CD herausgebracht. Nur das zweite Konzert in Stereo,<br />

Trompete im zweiten Konzert: Adolf Scherbaum. Die Aufnahmen<br />

klingen doch noch reichlich träge und ein wenig vor sich hin<br />

gedudelt.<br />

Karajan L V Neuüberspielung der LPs von 1964 in digital reissue auf 2<br />

CDs durch DGG. Immer noch klangvolle Einspielung, wenn auch<br />

nicht mehr dem aktuellen Verständnis einer Wiedergabe der<br />

Bachschen Musik entsprechend.<br />

Reiner L V Aufnahmen von 1949 neu auf CD ediert. Es handelt sich<br />

um die Konzerte 1 – 6, sowie die beiden Violinkonzerte a-moll<br />

und E-Dur. Letztere gespielt von Yehudi Menuhin, Orchestre<br />

Symphonique de Paris, Ltg. George Enescu. Reiner lässt sehr<br />

unterschiedlich spielen. Beispiel 3. Konzert, 3. Satz: relativ<br />

schnell, aber die Violinen richtig spitz, nahezu Gitarren-ähnlich<br />

gespielt. Jedoch rhythmisch deutlich, Bässe vielleicht etwas zu<br />

breit relativ zu den Violinen. Der Eindruck der Reinerschen<br />

Aufnahmen ist heute eher etwas ‚altmodisch‘, d.h. zu sehr auf<br />

einen rhythmus- und basso-continuo-freien Klang gerichtet. Man<br />

vergleiche diese Aufnahmen mit den Aufnahmen Abbados von<br />

2007!, vielleicht am besten am Beispiel des sechsten Konzertes.<br />

Jacobs L V Neuauflage auf CD der Aufnahmen von 1997.<br />

Sehr schöne Aufführung, wohl klingend, aber vielleicht ein wenig<br />

zu ‚brav‘, obwohl zumeist sehr schnell gespielt. Klingt ein wenig<br />

nach fröhlicher Blockflötenmusik. Insgesamt aber perfekt<br />

musiziert ohne anstrengend zu wirken, sehr angenehm zu hören.<br />

Der etwas zu lockere Klangeindruck entsteht vielleicht durch die


158.<br />

2003 CR Mainzer Kammer-<br />

Orchester<br />

34<br />

zu geringe rhythmische Betonung, z.B. im Gegensatz zu den<br />

Aufnahmen der Musica Florea aus Prag von 2010, siehe dort.<br />

Dies, obwohl z.B. der dritte Satz des dritten Konzertes bei<br />

Jacobs sogar noch eine Idee schneller gespielt ist als bei Stryncl!<br />

Aber Stryncl spielt mit einer deutlich stärkeren Rhythmik, dadurch<br />

der impressive Eindruck dort gegen den spielerischen Eindruck<br />

bei Jacobs. René Jacobs gilt als einer der ersten Barock-<br />

Interpreten mit Richtung historischer Originalität. Jacobs ist<br />

gebürtiger Flame. Siehe auch die Notierungen in 1988, in 1997<br />

und in 1999. Es bietet sich an, die Aufnahmen von Jacobs mit<br />

den Neuaufnahmen der Academy of Ancient Music mit Richard<br />

Egarr zu vergleichen. Vgl. dort in 2009.<br />

Kehr Die 6 Konzerte und 4 Orchestersuiten auf 3 CDs. Eine eher etwas<br />

zu langsame Einspielung, aber sauber gespielt, zugleich<br />

ausdruckslos. II,3 sehr lebhaft und sauber, im Ton zu kurz. Die<br />

Orchestersuiten werden vom Württembergischen<br />

Kammerorchester unter der Leitung von Jörg Faerber gespielt.<br />

159. 2003 DGA The English Concert Pinnock Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Neuedition der Aufnahmen von 1979<br />

bzw. 1982. Siehe auch die Wiederveröffentlichung in 2011.<br />

160. 2003 DGG Chamber Orchestra Boyd Konzerte 1 – 6, und die Oboen-Konzerte.<br />

of Europe<br />

Marieke Bleukestigen, Violine, Thierry Fischer, Flöte, Douglas<br />

Boyd, Oboe.<br />

161. 2004 Elatus Il Giardino Armonico Antonini Wiederveröffentlichung der 6 Brandenburgischen Konzerte durch<br />

Giovanni Antonini mit dem Il Giardino Armonico. Erläuterungen zu<br />

dieser Einspielung siehe 1996 und wieder in 2007 die<br />

Wiederveröffentlichung bei Decca/ Teldec.. Es war wohl Antonini<br />

mit seiner enorm temperamentvollen Dirigierweise der barocken<br />

Musik, z.T. in Zusammenarbeit mit der Koloratur-Sängerin<br />

Caecilia Bartoli, der das neue rhythmische Denken an die Musik<br />

Bachs herangetragen hat, und damit die alte romantisierende<br />

Spielweise der Musik Bachs beendet hat. Die Einspielungen<br />

Antoninis, soweit ich diese bisher hören konnte, überzeugen mich


162.<br />

163.<br />

164.<br />

35<br />

vollständig und haben für mich direkte paradigmatische<br />

Bedeutung für Vergleiche mit anderen Einspielungen der<br />

Brandenburgischen Konzerte. Antonini, Alessandrini, auch das<br />

Mozart Orchestra Bologna mit Abbado, aber auch Chailly oder<br />

Jacobs und Gardiner spielen die Musik Bachs inzwischen doch<br />

mit einem ganz anderen Zeit- und Gestaltungsgefühl, als dies für<br />

die romantischen Dirigenten (von Furtwängler und Reiner bis<br />

Schuricht und Karajan) noch gegolten hatte.<br />

2004 Naive Concerto Italiano Alessandrini 20‘45 Neue Einspielung der Konzerte 1 – 6 auf 2 CDs durch Concerto<br />

Italiano. Klang ist nicht sehr gut aufgefächert, etwas dunkel<br />

klingende Hörner, Solo-Violine ist zu leise, Polonaise wenig<br />

klangvoll. (KP)<br />

Allessandrini gilt als hervorragender Interpret der italienischen<br />

Barock-Musik, besonders Scarlatti, Vivaldi u.a. Siehe auch im<br />

Internet die Video-Einspielungen mit Erläuterungen Alessandrinis<br />

(auf französisch). Die Brandenburgischen Konzerte hier in eine<br />

sehr eleganten und temperamentvollen Einspielung. Ausgewogener<br />

Klang zwischen Streichern und Bläsern, wunderbares<br />

Cembalo-Spiel durch Alessandrini selbst. Insofern bin ich auch<br />

hier anderer Auffassung als der Autor bei <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>. Die<br />

Aufnahmen Alessandrinis können sicher mit denen von Antonini<br />

zu den herausragenden Aufnahmen der Brandenburgischen<br />

Konzerte gerechnet werden. Alessandrini war Schüler von Ton<br />

Koopman.<br />

2004 ASV Northern Sinfonia of<br />

England<br />

Malcolm Einspielung aller 6 Konzerte von ....................in ADD auf 2 CDs.<br />

2004 Teldec Amsterdam Baroque<br />

Orchestra<br />

Koopman Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte auf CD. Mit Pierre<br />

Rampal, Flöte. 2 CDs. In II,3, die Trompete eher etwas unsauber,<br />

alles klingt etwas gerade und wenig dynamisch.


165.<br />

166.<br />

2004 apex Orchestre de<br />

Chambre<br />

2004 Sony Marlboro Festival<br />

Orchestra<br />

Paillard Einspielung mit der Koopmanschen Barockstilistik. Die<br />

Trompeten im zweiten Konzert klingt etwas gezerrt. Insgesamt<br />

aber keine besonders schöne Einspielung der Konzerte. Dazu<br />

zwei Flötenkonzerte BWV 1059 und 1035.<br />

Casals V Konzerte 1 -6, mit Rudolf Serkin, Klavier und Alexander<br />

Schneider, Violine. Mit Aufnahmen aus den Proben. Neu ediert<br />

auf 2 CDs. Eine der schönsten und eindrucksvollsten Aufnahmen,<br />

auch wenn Casals eher etwas zu breit spielen lässt.<br />

167. 2004 Archipel Ensemble of Soloists Horenstein Neu Edition der Aufnahmen von 1954, Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs.<br />

Eine insgesamt etwas schläfrige Einspielung.<br />

168. 2004 Sony Tafelmusik Jeanne Lamon Eine CD Sampler für die gute Unterhaltung, enthält die Konzerte<br />

Lamon<br />

1 -3.<br />

169.<br />

170.<br />

171.<br />

2005 MM Württembergisches<br />

Kammerorchester<br />

Faerber V Alle 6 Konzerte im Rahmen eine Sammel-CD-Mappe<br />

veröffentlicht durch Membran Music Ltd. Es handelt sich um die<br />

Aufnahmen von 1961 bei Eurocord. Siehe dort.<br />

2005 DGA The English Concert Pinnock Wird generell als eine der besten Einspielungen der<br />

Brandenburgischen Konzerte beschrieben. Enthält auch die vier<br />

Orchester-Suiten. In meiner Sicht ehe etwas schleppend und<br />

schwerfällig. Siehe aber die Einschätzungen unten in 2007,<br />

insbesondere eine Kritik zu einer Live-Aufführung im<br />

Herkulessaal der Münchner Residenz von 2007.<br />

2005 ERD Amsterdam Baroque<br />

Orchestra<br />

Koopman V L Neue Einspielung der Brandenburgischen Konzerte mit<br />

Ton Koopman und seinem Amsterdam Baroque Orchestra auf<br />

CD. Relativ strenger Stil, aber wohlklingend und nicht zu schnell.<br />

36


172. 2005 SKY Stuttgarter Kammer Hudson 18‘40<br />

Schöne Naturhörner.<br />

Überspielung der SACDs aus 2000 aufMP3 Format durch Skyline<br />

Orchester<br />

(im Internet unter mp3skyline.com).<br />

173. 2005 NX Kölner Kammer Müller-Brühl L V Die 6 Brandenburgischen und das Concerto BWV 1044.<br />

Orchester<br />

Wird generell als ordentlich, aber nicht erstrangig beschrieben.<br />

Alles in einer Gesamtbox bei Naxos mit allen Orchesterwerken<br />

J.S. Bachs, eingespielt durch das Kölner Kammerorchester unter<br />

der Leitung von Helmut Müller-Brühl. Die Einspielungen stammen<br />

aus den Jahren von ca. 2001 bis 2005, und wurden durch<br />

Deutschland Radio Köln organisiert und gesendet.<br />

174. 2005 NX Kölner Solisten Müller-Brühl L V Die Konzerte 1 – 6 und das Konzert BWV 1044 durch die<br />

Solisten des Kölner Kammer Orchesters unter der Leitung von<br />

Helmut Müller-Brühl. Eine sehr sensible und feinfühlige, wenn<br />

auch nicht besonders temperamentvolle Einspielung, gerade im<br />

Vergleich zu der Einspielung des Giardino Armonico. Müller-Brühl<br />

legt offensichtlich besonderen Wert auf die sehr saubere<br />

Spielweise der Instrumentalisten. Rhythmisch bleiben die<br />

Aufnahmen noch in der eher romantischen Diktion z.B. Karajans<br />

stehen und können einen Vergleich mit den neuesten<br />

Einspielungen z.B. aus Leipzig, Berlin, London oder aus Italien<br />

nicht mithalten. Die Aufnahmen der Kölner Kammer- Solisten mit<br />

Müller- Brühl entstanden im Rahmen einer Gesamtaufführung der<br />

Orchesterwerke Bachs und wurden vom Deutschland Radio Köln<br />

in den Jahren 2003 folgende im öff. Radioprogramm gesendet.<br />

175.<br />

2005 WE <strong>Camerata</strong> Academica<br />

Würzburg<br />

Reinartz V Diese Aufnahmen der Konzerte 3, 5, 6 wurden an<br />

Weihnachten 2009 durch Aldi-Süd vertrieben,<br />

37


176. 2005 Sony Collegium Aureum Leonhardt<br />

breites barockes Klangbild.<br />

Einspielung aller 6 Konzerte von 1976/77. Franz Brüggen,<br />

Blockflöte. Auf 2 CDs. Eine sicherlich sehr schöne und<br />

gelungene, leichte Einspielung. ADD<br />

177. 2005 Philips Radio Symphonie Maazel V Neuedition der ursprünglichen Aufnahmen von 1966 bei<br />

Orchester Berlin<br />

Philips auf 3 CDs, zusammen mit den Orchestersuiten 2 und 3.<br />

Siehe die verschiedenen Editionen auf LPs in 1966, 1970 und<br />

1979. Die Aufnahmen mit Maazel sind sicher als sehr schön und<br />

gelungen zu kennzeichnen, auch wenn sie nicht mehr dem<br />

moderneren mehr auf Tempi und Dynamik angepassten<br />

gegenwärtigen Aufführungsstil der Bachschen Musik<br />

entsprechen.<br />

178. 2005 Sony/ Collegium Aureum Leonhardt L V Wiederveröffentlichung der Aufnahmen aller sechs<br />

BMG<br />

Konzerte von 1965 bis 1967. Siehe in 1966 den Kommentar zum<br />

ersten Konzert. <strong>Das</strong> Collegium Aureum spielt auf historischen<br />

Instrumenten. Insgesamt eine sehr schöne und dem barocken<br />

Musikempfinden wahrscheinlich sehr nahe kommende Aufnahme.<br />

Aus meiner Sicht – nach langen anschaulichen Studien barocker<br />

Kunstwerke in Baiern und Ober- und Niederösterreich – eine<br />

frühbarock anmutende Aufnahme: alles klingt klangvoll, breit,<br />

wuchtig und in klanglicher eindringlicher Anschaulichkeit – dem<br />

Gesamteindruck z.B. des Klosters Kremsmünster ähnlich. Wer<br />

auf der Suche ist nach dem authentischen barocken Klang, kann<br />

mit diesen Aufnahmen vielleicht eine kleine Wegstrecke weiter<br />

finden.<br />

179. 2006 NAXOS Swiss Baroque Andrés<br />

V L Konzerte 1 – 6 und Trio sonate in C-moll BWV 1079 und<br />

Soloists<br />

Gabetta<br />

Concert-Tansskript für Flöte und Streicher nach BWV 1056.<br />

Auifnahmen von 2005 in der Kirche St. Jean, Muelhouse, Elsass/<br />

Frankreich. Sehr lebhaft und sauber gespielt, auf alten<br />

Instrumenten und Travers-Flöten. Insgesamt dennoch ein etwas<br />

zu leichter Gesamteindruck. Auffällig die vielen Zeitversetzungen<br />

und allzu häufige Ritardandi, insbesondere im großen Cembalo-<br />

38


180.<br />

181.<br />

182.<br />

183.<br />

39<br />

Solo des fünften Konzertes. Dort wirken diese Ritardandi eher<br />

störend. Es fällt deutlich auf, dass die Schweizer Baroque<br />

Solisten den sonst zu bemerkenden Trend auf Übernahme einer<br />

gewissen Jazz-Rhythmik nicht mitmachen. Insgesamt aber<br />

wegen des schönen Klanges und der sauberen Intonation doch<br />

eine sehr gefallende Einspielung der Konzerte.<br />

2006 BRCL Musica Amphion Belder V L Die 6 Konzerte in einer Einspielung herausgegeben für die<br />

Gesamtedition Bach bei Brilliant Classics. Lebhaft gespielt,<br />

jedoch nicht ganz taktrein und die einzelnen Instrumente<br />

manchmal nicht ganz tonrein. Rhythmisch nicht überzeugend.<br />

Besonders die Celli und der Kontrabass zu breit gestrichen, daher<br />

nur schwaches Marcato. <strong>Das</strong> Orchester wird geleitet von dem<br />

Blockflötisten Pieter-Jan Belder, die Aufnahmen werden direkt<br />

2006 DGA Berliner<br />

Philharmoniker<br />

geleitet von dem Geiger Rémy Baudet.<br />

Furtwängler Neu Edition der Einspielungen Furtwänglers aus Salzburg von<br />

1950. Auf 1 CD.<br />

Es ist sicher schwierig, zu Furtwängler ein Urteil abzugeben.<br />

Jedoch ist meine Einschätzung, dass diese Aufnahmen weniger<br />

nach Bach, vielmehr nach Beethoven klingen. Furtwängler war<br />

wohl nicht der richtige Dirigent für die Aufführung barocker Musik.<br />

2006 SU Musica Florea Stryncl 17‘38 Allegro molto!, Hörner klingen zu hektisch, Satz II fast bestens,<br />

zuletzt ein Geschwindigkeits-Menuett. (KP)<br />

Die Aufnahmen von 2006 sind seit August 2010 im internet frei<br />

zugänglich durch tschechischen Radiosender Prag. Siehe zur<br />

Bedeutung dieser Aufnahmen in 2010.<br />

2006 Challenge<br />

Classics<br />

Combattimento<br />

Consort Amsterdam<br />

De Vriend Es handelt sich um eine Re-Edition der Aufnahmen on 1995 und<br />

1996 aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Sehr flüssig gespielt, jedoch<br />

klanglich vielleicht etwas zu schmal.<br />

184. 2006 Sony The Brandenburg Newman Neueste Einspielung durch Newman und das Brandenburg


185.<br />

186.<br />

187.<br />

188.<br />

189.<br />

2006 DGG Münchner –Bach-<br />

Orchester<br />

2006 TDK Freiburger Barock-<br />

Orchester<br />

Collegium Collegium aller 6 Konzerte<br />

2006 TACET Stuttgarter Kammer-<br />

Orchester<br />

Richter L Alle 6 Konzerte in einer DVD-Einspielung aus dem Jahr 1981,<br />

wahrscheinlich noch im Januar, spätestens Anfang Februar 1981<br />

aufgenommen, Richter starb am 15. Februar 1981 an<br />

Herzversagen. Die Aufnahmen sind tlwse im Internet unter<br />

Google-Video/ Youtube einsehbar.<br />

Von der Goltz L Die DVD Aufnahme von 2000 neu bei TDK ediert. Die<br />

Aufnahme gilt als besonders originär-historistisch. Es handelt sich<br />

um eine Einspielung im Schloss von Köthen, in DVD mit schöner<br />

Anschaulichkeit. Kann auch im Internet über Video-Google<br />

eingesehen werden.<br />

Hudson Es handelt sich um Aufnahmen der 6 Brandenburgischen<br />

Konzerte von 1999, dazu einzelne weitere Aufnahmen: Chaconne<br />

für Viola, Partita in D, Largo und Fuge BWV 526 in der<br />

Bearbeitung durch Mozart, Kunst der Fuge, Musikalisches Opfer,<br />

4 Orchestersuiten.<br />

In der CD-Version handelt es sich um 5 CDs von 2005. Siehe<br />

auch in 2010. Eine sehr frische und anmutige Aufnahme.<br />

2006 Elatus Barocchisti di Lugano Fasolis L Die 6 Konzerte auf 2 CDs neu ediert aus den Aufnahmen von<br />

1996. „2SACDs. Dazu das Tripelkonzert BWV 1044. Eine sehr<br />

flüssig und temperamentvoll gespielte Aufnahme. Die Hörner<br />

etwas vorlaut , sonst aber lebhaft und klangvoll. II,3 ist vielleicht<br />

2006 Berlin<br />

Classics<br />

Kammer Orchester<br />

Berlin<br />

190. 2006 Quartz London Conchord<br />

Ensemble<br />

191. 2006 Dutton The Boyd Neel String<br />

and London Chamber<br />

etwas zu lebhaft und die Trompete etwas spitz. Sehr schnell.<br />

Koch Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Nicht überzeugend.<br />

Besonders der dritte Satz des zweiten Konzertes klingt sehr in die<br />

Länge gezogen.<br />

Uhlig Mit dem Violinkonzert für zwei Violinen, den Brandenburgischen<br />

Konzerten 2, 4, 6, sowie 3 Orchestersuiten. 2 CDs.<br />

Malcolm Konzerte 1 – 6, und Cemabalo Konzert BWV 1058 und<br />

Violinkonzert BWV 1042. Neuedition der Aufnahmen von 1945<br />

bis 1950 auf 2 CDs.<br />

40


192.<br />

2006 Private<br />

Aufnahme<br />

Orchestra<br />

Acroma animata –<br />

junges Kammerorchester<br />

Matthias<br />

Bartsch und<br />

Aki Schmitt<br />

Eine private CD-Einspielung des Jungen Kammerorchesters,<br />

nicht im Handel erhältlich. <strong>Das</strong> Junge Kammerorchester tritt<br />

regional in Deutschland mit Konzerten insbesondere zur Musik<br />

des 18. Jahrhunderts, aber auch mit modernen Werken auf.<br />

193. 2007 NX Capella Istropolitana Warchal V Konzerte 1, 3, 5, neu ediert aus der Aufnahme von 1987, 1<br />

CD.<br />

194. 2007 MM Mainzer Kammer Kehr Einspielung aller 6 Konzerte auf 2 CDs. Insgesamt etwas träge<br />

Orchester<br />

mit stampfenden Celli. Tempi sind gezogen und vielfach zu<br />

langsam. Aber sonst ordentlich gespielt.<br />

195. 2007 Telarc Boston Symphony Koussevitzky L V Neu-Edition der Aufnahmen aller 6 Konzerte mit den drei<br />

Orchestra<br />

Orchester-Suiten von 1945 bis 1949 auf 3 CDs. Die Aufnahmen<br />

klingen doch sehr bedächtig und breit gedehnt.<br />

196. 2007 EMI Academy of St. Marriner L V Neu-Edition der klassischen Marriner Aufnahmen aller 6<br />

Classics Martin in the Fields<br />

Konzerte von 1984/85 zusammen mit den drei Orchestersuiten<br />

auf 3 CDs. Eine sehr saubere und sorgfältige Einspielung, nicht<br />

zuschnell, jedoch etwas zu wenig an Dynamik.<br />

197. 2007 Avie European<br />

Pinnock L V Neueinspielung von Trever Pinnock. Der ‚Pinnock-sound‘<br />

Brandenburg<br />

(„drahtig“) nicht mehr so sehr im Vordergrund. Eine<br />

Ensemble<br />

kammermusikalische, leichtfüßige und engagierte Aufnahme.<br />

Findet generell große Zustimmung. Wohlklingend und gut<br />

balanciert, nicht zu schnell, aber mit Temperament. Siehe auch<br />

im Internet eine Musikkritik einer Aufführung der<br />

Brandenburgischen Konzerte durch Pinnock und das Ensemble<br />

im Herkulessaal in München von 2007: Die Aufführung wurde als<br />

ganz außerordentlich eindrucksvoll bezeichnet, auch wenn<br />

gelegentlich etwas die Grundierung durch Kontrabass und Celli<br />

zu schwach ausfällt. Hierin scheint Pinnock ähnlich wie Andrew<br />

Parrott zu denken. Siehe die Aufnahmen von Parrott in 1999 mit<br />

den Taverner Players.<br />

198. 2007 MM Prades Festival Casals 24‘36 L V Überspielung der Aufnahmen der Konzerte beim<br />

Prades Festival von 1950 auf CD der Fa. Membran Music Ltd.<br />

41


199.<br />

200.<br />

Orchestra Leitung Pablo Casals, mit E. Istomin, Klavier, Joseph Szigeti,<br />

Violine, J. Wummer Flöte, u.a. Die Einspielungen mit Casals sind<br />

insgesamt eher etwas langsam und in die Breite gezogen.<br />

Die Gesamtaufnahmen in der Überspielung durch Membran<br />

Music Ltd enthalten auch das Doppelkonzert BWV 1043 mit Isaac<br />

42<br />

Stern und Alexander Schneider, Violinen.<br />

2007 Decca Il Giardino Armonico Antonini L Konzerte 1 – 6, die Aufnahmen von 1996 nochmals<br />

herausgegeben durch Decca/ Teldec. Lebhaft und sehr<br />

geschmeidig gespielt. Eine besonders hinsichtlich des<br />

Spieltemperamentes und der Dynamik herausragende<br />

Einspielung. Für traditionale deutsche protestantische Gemüter<br />

vielleicht etwas zu temperamentvoll. Antonini hat in letzter Zeit<br />

Video-Aufnahmen mit der Sängerin Cecilia Bartoli gemacht.<br />

Diese sind hinsichtlich des Temperamentes der Bartoli und des<br />

Giardino Armonico durchaus gleichgewichtet! <strong>Das</strong> könnte kaum<br />

ein anderes Barock-Orchester überhaupt so hinkriegen. Die CD<br />

war 2004 bereits bei elatus veröffentlicht. Siehe dort. Siehe auch<br />

eine Video Aufnahme , Jahr unbekannt, mit dem letzten Satz des<br />

dritten Brandenburgischen Konzertes durch Il Giardino Armonico<br />

im Internet. Diese Einspielung, aufgenommen in einem leer<br />

stehenden Industrie-Loft, ist besonders eindrucksvoll hinsichtlich<br />

Dynamik und Klang. Siehe die Internet-Adresse für die Video-<br />

2007 SF Mozart Orchestra<br />

Bologna<br />

Aufnahme am Schluss des Anhanges.<br />

Abbado Eine Aufzeichnung des Schweizer Fernsehens vom 21. April<br />

2007 der Festaufführung in Memoriam Carlo Maria Bandini aller 6<br />

Brandenburgischen Konzerte mit dem berühmten Mozart<br />

Orchester Bologna und Claudio Abbado, Dirigent. Blockflöte:<br />

Michala Petri, Violine: Giuliano Carmignola, Oboe: Lucas M.<br />

Navarro, Trompete: Reinhold Friedrich. <strong>Das</strong> Besondere dieser<br />

Aufzeichnung, die vollständig im Internet eingesehen werden<br />

kann, ist für uns, dass im zweiten Konzert der <strong>Heidelberg</strong>er<br />

Trompeter Reinhold Friedrich spielt. Insgesamt im Sinne von


201. 2007 Decca Gewandhaus<br />

Orchester Leipzig<br />

202. 2008 MED Mozart Ochestra<br />

Bologna<br />

203. 2008 HM The Academy of<br />

Ancient Music<br />

204. 2008 NX Swiss Baroque<br />

Soloists<br />

205.<br />

2008 EMI Baath Bach Festival<br />

Orchestra<br />

206. 2008 EMI Busch Chamber<br />

Players<br />

207. 2008 BIS Bach Collegium<br />

Japan<br />

43<br />

<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> die vollkommen überzeugende Einspielung der<br />

Brandenburgischen Konzerte. Die Aufnahmen können im Internet<br />

eingesehen werden mit Google-Video unter Claudio Abbado –<br />

Brandenburg Concerts.<br />

Chailly Live Aufnahmen aus dem Gewandhaus zu Leipzig vom<br />

November 2007. 2 CDs Original. Noch keine Beurteilung.<br />

Abbado L Veröffentlichung der oben beschriebenen Aufnahmen aus<br />

dem Theatro Valli in Reggio Emilia von 2007 durch Medici TV in<br />

DVD. Diese Aufnahme zähle ich zu den schönsten Aufnahmen<br />

überhaupt. Siehe unten in 2010 die CD Edition.<br />

Hogwood Neu-Edition der Aufnahmen von 1997 auf 2 CDs.<br />

Gabetta In der Kritik mäßig beschrieben. Bläser werden als tlwse<br />

unerträglich ‚schräg‘ charakterisiert. Es dirigiert und spielt Gabetta<br />

zusammen mit seiner Schwester Sol Gabetta, Cello.<br />

Menuhin 21‘24 Alle sechs Konzerte, dazu die drei Violinkonzerte. CD-Reedition<br />

der LPs von 1959 und 1960 der Aufführungen beim Baath-Bach-<br />

Menuhin Festival in England. Violine und Leitung Yehudi<br />

Menuhin.<br />

Eine sehr auf Menuhin ausgerichtete Einspielung. Insgesamt<br />

deutlich Streicher-betont. Bässe sind etwas im Hintergrund. Die<br />

Aufnahmen sind jedoch gerade wegen der deutlichen Violin-<br />

Betonung durchaus schön und anregend zu hören. Menuhin lässt<br />

im Vergleich zu Aufnahmen seiner Zeit (späte 50er Jahre!) lebhaft<br />

aufspielen. Neu ediert durch Membran Music Ltd. In 2011, siehe<br />

dort.<br />

Busch 21‘46 L Neu Edition der Aufnahmen von 1935/36. Konzerte 1 -6 und<br />

vier Suiten für Orchester. Auf 3 CDs.<br />

Suzuki 20‘14 Hörner klingen gepresst, Oboen zu sehr im Vordergrund,<br />

Wiederholungen sind gleichklingend, insgesamt konventioneller<br />

Eindruck (KP)


208.<br />

209.<br />

210.<br />

211.<br />

212.<br />

2008 Decca English Chamber<br />

Orchestra<br />

2008 Pandora Advent Chamber<br />

Orchestra<br />

2009 SDG English Baroque<br />

Soloist<br />

2009 BIS Bach Collegium<br />

Japan<br />

2009 MM Columbia String<br />

Orchestra/ Ensemble<br />

Britten L Neu-Edition der Aufnahmen von 1968. Insgesamt klingen die<br />

Aufnahmen mit Benjamin Britten dennoch etwas langweilig und<br />

eher spröde. Es fehlt etwas die barocke Begeisterung zur Musik.<br />

Goldstein Einspielung aller 6 Konzerte vom Februar 2008. Die Aufnahmen<br />

repräsentieren wohl einen in den USA sehr verbreiteten Standard<br />

zur Musik J.S. Bachs in den verschiedenen kirchlichprotestantischen<br />

Kreisen der USA. Die Aufnahmen sind im<br />

internet einhörbar. Sicherlich sorgfältig und mit Ausdruckswillen<br />

gespielt, im Vergleich aber zu den modernen Bach-Einspielungen<br />

in Europa doch etwas träge.<br />

Gardiner 18‘53 L Dramatisch zugespitzte Einspielung, eindrucksvoller wuchtiger<br />

Klang, insgesamt fast zu schnell. (KP)<br />

<strong>Das</strong> ist wirklich zu schnell gespielt, wenn auch sehr penibel und<br />

sehr sauber. Bei einem Besuch eines Konzertes in der Megaro<br />

Musici Athynon in Athen im Dezember 2010 konnte man die<br />

Einspielungen Gardiners im Musikladen des Megaro Musici<br />

fortlaufend hören. Nach Rückfrage im Laden erhielt ich zur<br />

Antwort, dass sich die Aufnahmen der Bachschen Musik (sowohl<br />

die Brandenburgischen Konzerte und Orchestersuiten als auch<br />

die Kantaten besonders in den Einspielungen durch Gardiner)<br />

sich derzeit in Athen besonders großer Beliebtheit erfreuen<br />

44<br />

können.<br />

Suzuki L Neu-Edition der Aufnahmen von 2008 auf 3 SACDs. Die<br />

Brandenburgischen Konzerte auf solche Art in Japan eingespielt,<br />

das ist schon sehr bemerkenswert. Es bleibt jedoch bei der oben<br />

schon dargestellten Beurteilung.<br />

Reiner V Es handelt sich um die Aufnahmen der Konzerte 1, 3, 5, 6<br />

von 1949 durch Columbia mit A. Reiner. Auf CD übernommen


213.<br />

214.<br />

2009 MEL Solisten der<br />

Moskauer<br />

Philharmoniker<br />

des Solistes von Membran Music Ltd. Die Aufnahmen mit Reiner hören sich<br />

heute etwas altmodisch an. Reiner, maßgeblicher Dirigent der<br />

40er Jahre, hat wohl die relativ verhaltene Spielweise bei den<br />

Brandenburgischen Konzerten zum Maßstab für spätere<br />

Einspielungen in den 50er Jahren gemacht.<br />

2009 HM Academy of Ancient<br />

Music<br />

Oistrach Neu Edition der 6 Brandenburgischen Konzerte von Aufnahmen<br />

noch aus der Sowjetzeit (ca. 1965) mit Igor Oistrach, Leitung und<br />

Violine. II,3 etwas gewöhnungsbedürftig. Die Trompete hört sich<br />

an, wie ein Storch im Wasserteich.<br />

Egarr L V Einspielung aller 6 Konzerte. 2 Superaudio CDs vom März<br />

2009. Es handelt sich um eine Neueinspielung der<br />

Brandenburgischen Konzerte durch die Academy of Ancient<br />

Music bei Harmonia Mundi USA, zugleich für eine USA –<br />

Konzert-Tournee in 14 Städten der USA. Im Internet kann eine<br />

Einführung zu diesen Neuaufnahmen durch Richard Egarr<br />

angehört und eingesehen werden: http://vimeo.com/15626596,<br />

die anempfohlen sei. Egarr erläutert dort insbesondere sein<br />

Konzept der tonalen Herabstufung um einen Halbton auf das<br />

französische Barock-Niveau der Stimmung. <strong>Das</strong> dadurch<br />

entstehende Klangbild weicht in der Tat von den meisten<br />

Einspielungen bisher ab; der entstehende Klangeindruck ist<br />

wohltuend, manchmal allerdings etwas schwerfällig. Zugleich<br />

nimmt Egarr die Tempi etwas zurück. Er lässt ohne Kontrabass<br />

spielen, stattdessen nur mit Barock-Cello/ Violone. Dadurch wird<br />

der Gesamtklang etwas heller, obwohl in der tonalen<br />

Herabstufung gespielt. Eine detaillierte Erläuterung zu diesen<br />

Neueinspielungen wird für dieses Tabellarium noch vorbereitet.<br />

45


215.<br />

216.<br />

217.<br />

2009 internet Orchester Helmut<br />

Brandt Menden<br />

Brandt Eine Aufführungs-Aufnahme des zweiten Brandenburgischen<br />

Konzertes ‚live‘ in der Heiliggeist-Kirche in Menden bei Dortmund<br />

vom 10. Mai 2009, die durchaus gefällt. Die Aufnahmen können<br />

im internet eingesehen und gehört werden. Solisten sind: Antje<br />

Pollmann (Violine), Claudia Lahage (Oboe), Antje Heinemann<br />

(Blockflöte), Jörg Segtrop (Trompete) und Helmut Brandt<br />

(Cembalo). Alle Solisten spielen sehr sorgfältig und musikantisch,<br />

eine insgesamt ausgewogene und dennoch sehr anmutende<br />

Einspielung. Es handelt sich um ein regionales Barock-Ensemble,<br />

das aber mit solchen Einspielungen durchaus in weiterem<br />

Rahmen auftreten sollte.<br />

2009 Internet German Brass Eine Einspielung des zweiten Brandenburgischen Konzertes<br />

durch das Ensemble German Brass. Dabei handelt es sich um<br />

eine Vereinigung von Blech-Bläsern, von der Trompete, über<br />

Posaunen, Hörner bis hin zur großen Tuba. Eine überaus<br />

anregende und durchaus außergewöhnliche Einspielung. Alles ist<br />

im Internet einhörbar und einsehbar. CD-Veröffentlichungen von<br />

German Brass gibt es, zu den Brandenburgischen Konzerten ist<br />

hier aber noch nichts bekannt.<br />

2010 internet Münchner- Bach-<br />

Orchester<br />

Richter Der erste und zweite Satz aus dem zweiten Konzert in einer<br />

Video-Aufnahme aus 1967 aus dem Schloss-Oberschleißheim<br />

bei München, im Internet über Google einsehbar. Gleiche<br />

Besetzung wie in den LP Aufnahmen von 1967, jedoch ohne<br />

Hedwig Bilgram stattdessen Richter selbst am Cembalo und<br />

Leitung, mit Otto Büchner, Solo- Violine, Besetzung sonst wie<br />

1967, bes. Pierre Thibaud.<br />

218. 2010 SSS Brandenburgisches Bosse Einspielung der 6 Konzerte dazu das Flötenkonzert No. 4 von<br />

46


219. 2010 Sony Philharmonia Virtuosi<br />

New York<br />

220. 2010 TACET Stuttgarter Kammer-<br />

Orchester<br />

221.<br />

222.<br />

Konsortium ....... Es handelt sich um Aufnahmen noch aus der DDR-Zeit.<br />

2010 Avie Apollos Fire Baroque<br />

Orchestra<br />

2010 Decca<br />

Universal<br />

Gewandhaus<br />

Orchester Leipzig<br />

Kapp Konzerte 1 – 6, auf 2 CDs. Aufnahmen von 1984 neu ediert.<br />

Hudson L Eine neuerliche Vinyl-Produktion: 3 LPs, 2010 neu durch Tacet<br />

veröffentlicht. Es handelt sich um Aufnahmen der 6<br />

Brandenburgischen Konzerte offenbar aus 2005, zusammen mit<br />

Chaconne für Viola, und BWV 526 in der Bearbeitung durch<br />

47<br />

Mozart.<br />

Sorrell Eine Einspielung aller 6 Konzerte auf historischen Instrumenten<br />

von 1999 bis 2005. Dazu das Violinkonzert BWV 1052 und die<br />

Cembalo-Konzerte BWV 1052 und 1056.<br />

Chailly L Wiederveröffentlichung der Original-CDs von 2008. Diese<br />

Aufnahmen aller 6 Brandenburgischen Konzerte werden vielfach<br />

zu den schönsten Einspielungen auf Tonträgern gerechnet .<br />

Savall L Konzerte 1 – 6. 2 SACDs.<br />

223. 2010 MV Le Concert des<br />

Nations<br />

224. 2010 Accent Le Petite Bande Kuijken L Konzerte 1 – 6, auf Naturhörnern. Aufnahmen von 1986 neu<br />

ediert auf 2 SACDs.<br />

225. 2010 BLCL Virtuosi Saxoniae Güttler Siehe die Aufnahme von 1991. 2 CDs. Sehr schöne<br />

ausgewogene Einspielung.<br />

226. 2010 HM Akademie für Alte Jacobs L V Neu-Edition der älteren CDs von 2003, siehe dort, in neuer<br />

Musik Berlin<br />

24bit Technologie. Es bleibt jedoch bei dem für die Barock-<br />

Interpretationen von Jacobs charakteristischen Klangbild, das<br />

vielleicht etwas zu breit ist. Man könnte auch sagen, etwas<br />

‚spöckig‘ gespielt, zu wenig klangvoll.<br />

227. 2010 DG Berliner<br />

Karajan L V Neuedition der alten Aufnahmen von 1964 mit neuer CD-<br />

Philharmoniker<br />

Technologie durch Deutsche Grammophon auf 2 CDs. Die<br />

frühere Einschätzung der LP-Einspielungen von 1964 (siehe dort)<br />

bleiben allerdingsbestehen, obwohl diese Einspielungen gerade


228.<br />

229.<br />

48<br />

im Gegensatz zu den im Jahr 2010 allzu häufig vorgestellten<br />

‚originalen barocken Einspielungen‘ ein durchaus anderes<br />

Hörprofil anbieten und damit die ‚barocke Einseitigkeit’<br />

gegenwärtiger Aufführungen etwas modifiziert. Die CD-<br />

Einspielungen wurden bereits 1986 und 1997 von Deutsche<br />

Grammophon auf den Markt gebracht.<br />

2010 Edel Virtuosi Saxoniae Güttler L V Neu- Edition der Aufnahmen von 1991. Eine sehr schöne<br />

Einspielung, in größter Sorgfalt. Diese Einspielung kann sicherlich<br />

mit zu den schönsten Aufnahmen gerechnet werden.<br />

Aber beachten: Inhalt und Nummern der beiden CDs sind<br />

vertauscht. Im zweiten Konzert spielt Ludwig Güttler selbst das<br />

Corno da caccia, d.h. eine tiefere, dem Kornett ähnlich klingende<br />

Tromba. Dennoch klingt alles sehr beschwingt. Sonst ebenfalls<br />

mit alten Instrumenten, insbesondere sehr schöne Blockflöte.<br />

2010 Internet Musica Florea Stryncl 17:38 L V Diese Gesamtaufnahme der Brandenburgischen Konzerte<br />

ist seit August 2010 im Internet frei zugänglich, eingestellt durch<br />

das Tschechische National Radio in Prag. Es handelt sich, soweit<br />

ich das beurteilen kann, offenbar um die Einspielungen, die bei<br />

2006 bereits benannt sind, jedenfalls ist für das Erste Konzert<br />

genau die gleiche Zeitdimension angeben. Im Gegensatz zur<br />

Einschätzung im <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> bin ich der Auffassung, dass es<br />

sich bei diesen Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />

um ganz wunderbare Aufnahmen handelt: deutliches Barock-<br />

Marcato kennzeichnet die Spielweise, klangvolle Blockflöten,<br />

sehr saubere Violinen, ebenmäßig fundierende Bässe, ohne<br />

jedes Brummeln, wohl klingende Oboen, sehr sorgfältig und<br />

dennoch impressiv gespielte Hörner, eine saubere klare<br />

Trompete etc., fein differenzierte und wirklich gut wahrnehmbare<br />

Dynamik des gesamten Spiels, dabei wird durchaus nahezu alles<br />

in lebhaftem Tempo gespielt, der neuerdings wieder diskutierten<br />

möglichen originären Tempo-Auffassung sowohl des Barock als<br />

auch der <strong>Klassik</strong> entsprechend. Ich möchte deshalb diese


230.<br />

231.<br />

2011 DECCA Kammerorchester<br />

Carl Philipp Emanuel<br />

Bach<br />

2011 DGG/<br />

Sony<br />

Schreier 16‘10<br />

Einspielungen aus meiner Sicht mit zu den eindrucksvollsten<br />

Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte bisher nennen.<br />

L V Peter Schreier kann heute sicherlich als einer der ganz<br />

großen Interpreten der Musik von Johann Sebastian Bach gelten,<br />

nicht zuletzt auch, seitdem er die Leitung des Münchner Bach<br />

Chores innehat. Zuvor hatte er die Leitung des<br />

Kammerorchesters Carl Philipp Emanuel Bach, und mit diesem<br />

hatte er schon 1993 die Brandenburgischen Konzerte eingespielt.<br />

Diese Aufnahmen liegen nun in einer neuen Doppel-CD,<br />

herausgebracht durch Universal Music – DECCA, vor, wobei auf<br />

je einer der CDs je ein Tripel-Konzert zusätzlich enthalten ist.<br />

Schreier und sein früheres Bach-Orchester spielen alles auf<br />

wunderbar musikantische Weise: herzhaft, froh, temperamentvoll,<br />

klangvoll, zügig, und gelegentlich auch mutig, so z.B. das zweite<br />

Konzert mit dem norwegischen Trompeter Hardenberger. Diese<br />

Aufnahmen möchte ich als die für meinen Eindruck besten und<br />

schönsten Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte<br />

überhaupt kennzeichnen, jedenfalls soweit ich selbst einen<br />

Vergleich mit anderen Aufnahmen anstellen kann. Die<br />

Aufnahmen im Vergleich sind in diesem Tabellarium mit ‚V‘<br />

gekennzeichnet. Im <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> hatte B. Stremmel die<br />

Aufnahmen von Jacobs als die für ihn schönsten gekennzeichnet,<br />

bei welchen nur noch ein kleines Schlusspünktchen für die<br />

allerhöchste Wertung fehlte. Zu den Aufnahmen Schreiers<br />

möchte ich sagen, dass ein solches Pünktchen nicht mehr fehlt,<br />

sie also die allerhöchste Wertung erreichen.<br />

The English Concert Pinnock L V Wiederveröffentlichung der klassisch zu nennenden<br />

Aufnahmen des Orchesters ‚The English Concert‘ unter der<br />

Leitung und Anleitung von Trevor Pinnock. Die Aufnahmen<br />

datieren von 1982, siehe dort. Im Wiederhören dieser Aufnahmen<br />

ist doch die große Bach-Begeisterung dieser Musiker und<br />

zugleich deren überaus eindrückliche Souveränität im Umgang<br />

49


232.<br />

233.<br />

2011 Membran<br />

Music Ltd<br />

Baath Festival<br />

Orchestra<br />

2012 Edel Freitagsakademie<br />

Bern<br />

50<br />

mit barocker Musik, der Musik Johann Sebastian Bachs<br />

insbesondere, zu erleben. Gerade im Vergleich mit den neuesten<br />

Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte nach 2003 fällt<br />

immer noch die überaus frische und temperamentvolle, zugleich<br />

äußerst sorgfältige Musizierweise dieses Ensembles auf. Trevor<br />

Pinnock und das English Concert dürfen sicherlich immer noch zu<br />

den besten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte<br />

gerechnet werden.<br />

Menuhin V L Es handelt sich um die Aufnahmen Menuhins von 1959 mit<br />

dem Baath Festival Orchestra. Siehe dort. Die Aufnahmen<br />

wurden bereits 2008 durch EMI auf CD herausgebracht, siehe<br />

dort. Die hier vorliegende CD-Veröffentlichung durch Membran<br />

zeichnet sich wie bei Membran üblich durch eine herausragende<br />

technische Überarbeitung aus, die für voll Klangreinheit und<br />

Instrumenten-genaue Übertragung garantiert. <strong>Das</strong> Klangbild ist<br />

demjenigen der LP-Edition durchaus ranggleich einzuschätzen.<br />

Winter L Es handelt sich um eine ‚erfundene‘ Mitternachtsparty, die<br />

1723 angeblich in Köthen stattgefunden haben soll, und zu deren<br />

Zweck die Brandenburgischen Konzerte aufgeführt worden sein<br />

sollen. Die Freitagsakademie ahmt ein solches Projekt aktuell<br />

nach. <strong>Das</strong> Ganze ist eine Aufführungsidee des Labels Winter &<br />

Winter. Abgesehen von den Party-Effekten (Vogelzwitschern,<br />

Pferdehufe, Feuerwerkskracher, Rufen und Klatschen des<br />

Publikums und Ähnliches) handelt es sich offenbar um eine<br />

irgendwie sehr oberflächliche Aufnahme, die zudem allzu sehr<br />

nur in den Höhen klingt, eine Fundierung durch basso fehlt<br />

gänzlich. Einige Passagen der Soloinstrumente mögen ganz<br />

akzeptabel sein, insgesamt jedoch eine sehr gewöhnungsbedürftige<br />

Einspielung, auch wenn die Freitagsakademie aus<br />

Bern, gegründet nach einem Vorbild gleichen Namens aus Berlin<br />

im frühen 19. Jahrhundert im Jahr 1993, eigentlich eine<br />

renommierte Barock-Kapelle ist. Aus einer Kritik im Kulturradio


51<br />

bei Arte von Peter Uehling (Sept.2012) darf folgendes zitiert<br />

werden: „<strong>Das</strong> Berner Ensemble Die Freitagsakademie spielt<br />

solistisch und auf ordentlichem Niveau, allerdings in der sehr<br />

kalten und halligen Akustik einer Kirche, bei der man sich den<br />

Klang eines Festsaals mit Marmor und Spiegeln sehr gut<br />

vorstellen kann – aber man wünscht es sich oft wärmer und<br />

direkter. Die Violin- oder Oboensoli fallen eher schwach aus,<br />

wenig Farben, aber viel kratzendes Saitenmaterial zeigen die<br />

Bratschen im 6. Konzert, gut sind die sehr offensiv gespielten<br />

Hörner und die virtuose Trompete, sehr gut der Cembalist Vital<br />

Julian Frey im 5. Konzert.“


ANHANG:<br />

1. Die Labels:<br />

Accent<br />

Accord Musidisc<br />

Ambitus<br />

apex<br />

Archipel<br />

Ariola<br />

Ars Vivendi<br />

Austrophon<br />

Aura music sri<br />

Aurophon<br />

Avie Universe<br />

BCI<br />

BCL Berlin Classics<br />

BIS records Sweden<br />

BRCL Brilliant Classics<br />

CA Capriccio/ Delta<br />

CB Calif. Baptist University<br />

CBC COLUMBIA<br />

Challenge Classics<br />

Collins Classics London<br />

DECCA, siehe auch Universal<br />

Music<br />

DCM Da Camera Magna<br />

Delos international N.Y.<br />

Delta von Electrola<br />

DGA Deutsche Grammo-<br />

phon Archiv Produktion<br />

DGG Deutsche Grammo<br />

phon Gesellschaft<br />

DHM Deutsche Harmonia<br />

Mundi<br />

DRA Deutsches Rundfunk<br />

Archiv Frankfurt/M.<br />

Dutton Vocalion (historic)<br />

Edel Berlin - München<br />

Elatus (Warner)<br />

Electrola His Maters<br />

Voice<br />

EMI Electrola/<br />

His Masters Voice<br />

ERD Erato Disques<br />

Eterna<br />

EURODISC<br />

HBL Portland Oregon<br />

Heliodor<br />

HM Harmonia Mundi<br />

HYP Hyperion<br />

HN Hänssler<br />

IGA Istituto Geografico de<br />

Agostini<br />

LC<br />

Line<br />

52<br />

MED Medici tv<br />

MEL Melodiya (Deutsche<br />

Grammophon)<br />

Membran Music Ltd. London<br />

MM Membran Music Ltd.<br />

London<br />

MV<br />

Naïve Classics<br />

NAX Naxos<br />

Novalis<br />

ORF Wien<br />

PARNASS<br />

PHILIPS<br />

Pilz<br />

Point Classics London<br />

Quartz (Birmingham)<br />

Scribendum<br />

SDG<br />

SF Schweizer Fernsehen<br />

SKY Skyline.com<br />

SONY<br />

SU Supraphon Prag<br />

SSS Sans Souci Studios<br />

Berlin<br />

Strato<br />

SUP Supraphon Prag<br />

TACET Stuttgart<br />

TDK<br />

Telarc<br />

TELDEC<br />

TIM The International<br />

Music Company<br />

Ultima<br />

Universal Music, siehe<br />

auch DECCA<br />

Virgin<br />

VOX<br />

Warner Music<br />

Weltbild<br />

WE Weton<br />

Winter & Winter<br />

WM Westminster


2. Die Orchester / Ensembles:<br />

The Academy of Ancient Music, London<br />

Academy of St. Martin in the Fields, London<br />

Akademie für Alte Musik Berlin<br />

Amsterdamer Barock Orchester<br />

Apollos Fire = The Cleveland Baroque<br />

Orchestra<br />

Ars Redivivia Ensemble Prag<br />

Baath Bach Festival Orchestra<br />

Bach Collegium Japan<br />

Bach Orchester des Gewandhauses Leipzig<br />

Bach Orchester Pforzheim<br />

Barocchisti di Lugano<br />

Basler Kammerorchester<br />

Berliner Philharmoniker, zuvor:<br />

Philharmonisches Orchester Berlin bis 1929<br />

Boston Baroque Orchestra<br />

Boston Early Music Festival Orchestra<br />

Boston Symphony Orchestra<br />

The Boyd Neel String Orchestra and London<br />

Chamber Orchestra<br />

The Brandenburg Collegium<br />

Brandenburg Consort<br />

<strong>Camerata</strong> Academica Würzburg<br />

<strong>Camerata</strong> Romana<br />

Capella Istropolitane Lubljana<br />

Chamber Music Society of Lincoln Center New<br />

York City<br />

Chamber Orchestra of Europe<br />

Cleveland Baroque Orchestra<br />

Combattimento Consort Amsterdam<br />

Collegium Aureum<br />

Columbia String Ensemble New York<br />

Concentus Musicus Wien<br />

Consort of London<br />

Le Concert des Nations, Paris<br />

Concertino Italiano<br />

Deutsche Bach Solisten Ansbach<br />

English Baroque Soloists<br />

English Chamber Orchestra<br />

The English Consort<br />

Ensemble des Solistes du Orchestre<br />

Symphonique de Paris<br />

Ensemble Sigiswald Kuijken, Haarlem<br />

European Brandenburg Ensemble<br />

Festival Strings Lucerne<br />

Freiburger Barock Orchester<br />

Freitagsakademie Bern


Gewandhaus Kammer Orchester Leipzig<br />

Hamburgisches Bach Orchester<br />

Il Giardino Armonico<br />

Kammer Musik Kreis Scheek-Wenzinger<br />

Kammer Orchester Adolf Busch<br />

Kammer Orchester Berlin<br />

Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach<br />

Kammer Orchester Edwin Fischer<br />

Kammer Orchester Wilhelm Stross<br />

Kölner Kammer Orchester Müller-Brühl<br />

Kölner Solisten des Kölner Kammer<br />

Orchesters Müller-Brühl<br />

Lincoln Center Chamber Music Society<br />

London Chamber Orchestra<br />

London Conchord Ensemble<br />

London Festival Orchestra<br />

Mainzer Kammer Orchester<br />

Marlboro Festival Orchestra<br />

Mozart Orchestra Bologna<br />

Münchner Bach Orchester<br />

Münchner Kammer Ensemble<br />

Münchner Kammer Orchester<br />

Musica Amphion<br />

Musica Antiqua Köln<br />

54<br />

Musica Florea<br />

I Musici die San Marco di Venezia<br />

Neues Bachisches Collegium Musicum<br />

in Leipzig<br />

New Philharmonic Orchestra London<br />

Niederländisches Kammer Orchester<br />

Northern Sinfonia of England<br />

Orchester des Reichssenders Köln<br />

Orchester der Wiener Staatsoper<br />

Orchestra of the Age of Enlightment<br />

Orchestra da Camera dell’Arte<br />

Orchestra della Svizzera Italiana<br />

Orchestre de Chambre de l’Ecole Normale<br />

de Paris, Alfred Cortot<br />

Orchestre de Chambre Baroque de la Sarre<br />

Orchestre de Chambre de Radio Berlin<br />

Orchestre Symphonique de Paris<br />

Oregon Bach Festival Chamber Orchestra<br />

The Parisien Consort<br />

La Petite Bande<br />

Philharmonia Orchestra London<br />

Philharmonia Slavonica<br />

Philharmonia Virtuosi New York<br />

Philharmonische Vereinigung Sinfonica


Philharmonisches Orchester Berlin,<br />

bis 1929, dann: Berliner Philharmoniker<br />

Philharmonisches Orchester von Lubljana<br />

Prades Festival Orchestra<br />

Pro Musica Orchester Paris<br />

Großes Radio Orchester Berlin<br />

Radio Symphonie Orchester Berlin<br />

Radio Sinfonie Orchester Budapest<br />

RRG Orchester Berlin<br />

Schola Cantorum Basiliensis<br />

Slovak Chamber Orchestra<br />

Solisten der Moskauer Philharmoniker<br />

Solistenvereinigung der Bachwoche Ansbach<br />

Stuttgarter Kammer Orchester<br />

Südwest Studio Orchester<br />

Südwestdeutsches Kammer Orchester<br />

Swiss Baroque Soloists<br />

55<br />

Tafelmusik Jeanne Lamon<br />

Taverner Players<br />

Vancouver Orchestra<br />

Virtuosi Saxoniae Leipzig<br />

Wiener Akademie<br />

Wiener Kammer Orchester<br />

Wiener Philharmoniker<br />

Württembergisches Kammerorchester<br />

(Heilbronn)<br />

Zürich Barock Ensemble


3. Die Dirigenten: (zu den Dirigenten mit den Lebensdaten gibt es biografische Artikel in Wikipedia)<br />

Claudio Abbado 1933<br />

Henry Adolph<br />

Rinaldo Alessandrini 1960<br />

Giovanni Antonini 1965<br />

Rudolf Baumgartner 1917 – 2002<br />

Pieter-Jan Belder 1966<br />

M. Bernardi<br />

Gerhard Bosse 1922<br />

Douglas Boyd 1959<br />

Karel Brazda<br />

Benjamin Britten 1913 - 1976<br />

Adolf Busch 1891 – 1952<br />

56


Pablo Casals 1876 – 1973<br />

Ricardo Chailly 1953<br />

Robert Haydon Clark 1943<br />

Alfred Cortot 1877 – 1962<br />

Eugen Duvier<br />

Richard Egarr<br />

George Enescu 1881 – 1955<br />

Jörg Faerber 1929<br />

Diego Fasolis<br />

Edwin Fischer 1886-1960<br />

Wilhelm Furtwängler 1886 - 1954<br />

Andrès Gabetta<br />

Sol Gabetta<br />

John Eliot Gardiner 1943<br />

Severino Gazzelloni 1919 – 1992<br />

57


Reinhard Goebel<br />

Goldberg<br />

Gottfried von der Goltz<br />

Roy Goodman 1951<br />

Paul Goodwin 1956<br />

Heinz Markus Göttsche 1922<br />

Ludwig Güttler 1943<br />

Nikolaus Harnoncourt 1929<br />

Martin Haselböck 1954<br />

Robert Heger<br />

Christopher Hogwood 1941<br />

Jascha Horenstein 1989 – 1973<br />

Benjamin Hudson 1950<br />

René Jacobs 1946<br />

Richard Kapp<br />

58


Herbert von Karajan 1908 – 1989<br />

Günther Kehr 1920 – 1989<br />

Erich Kleiber 1890 – 1956<br />

Otto Klemperer 1888 - 1965<br />

Hans Knappertsbusch 1885 - 1973<br />

Helmut Koch 1908 – 1975<br />

Ton Koopman 1944<br />

Sergei<br />

Alexandrowitsch<br />

Koussevitzky 1874 - 1951<br />

Sigiswald Kuijken 1944<br />

Jeanne Lamon 1949<br />

Fritz Lehmann 1904 – 1956<br />

Ferdinand Leitner 1912 - 1996<br />

Gustav Leonhardt 1928<br />

Raymond Leppard 1927<br />

Alberto Lizzio<br />

59


Lorin Maazel 1930<br />

George Malcolm 1917 – 1997<br />

Neville Marriner 1924<br />

Alois Melichar 1896 - 1960<br />

Yehudi Menuhin 1916 – 1999<br />

Ulrich Mertin<br />

Helmut Müller-Brühl 1933<br />

Karl Münchinger 1915 – 1990<br />

Heribert Münchner<br />

Milan Munclinger 1923 – 1986<br />

Boyd Neel<br />

Anthony Newman 1941<br />

Igor Oistrach 1931<br />

Jean-Francois Paillard 1928<br />

Andrew Parrott 1947<br />

60


M. Pearlman<br />

Murray Perahia 1947<br />

Trevor Pinnock 1946<br />

Max Pommer 1936<br />

Ross Pople 1945<br />

Rudolf Pribil<br />

Jean-Pierre Rampal 1922 - 2000<br />

Josef Rees<br />

Hanns Reinartz<br />

Fritz Reiner 1888 - 1963<br />

Karl Richter 1926 – 1981<br />

Helmuth Rilling 1933<br />

Artur Rother<br />

Karl Rucht<br />

Paul Sacher 1906 - 1999<br />

61


Jordi Savall 1941<br />

Wolfgang Sawallisch 1923<br />

Hermann Scherchen 1891 – 1966<br />

P. Schmitz<br />

Peter Schreier<br />

Rudolf Schulz-Dornburg<br />

Carl Schuricht 1880 – 1967<br />

David Shiffrin<br />

Jeannette Sorell<br />

Leopold Stockowski 1882 - 1977<br />

Wilhelm Stross 1907 – 1966<br />

Mareck Stryncl<br />

Masaaki Suzuki 1954<br />

Friedrich Tilegant<br />

Florian Uhlig 1974<br />

62


Jan Willem de Vriend 1959<br />

Bohdan Warchal 1930 – 2000<br />

August Wenzinger 1905 – 1996<br />

Helmut Winschermann 1920<br />

Luigi Zanetti<br />

4. Einige Bemerkungen zu nicht vorhandenen Tonträgern:<br />

63


Es gibt natürlich noch einige Einspielungen mehr auf Tonträgern, die mir nicht bekannt sind. Recherchen aber ergaben, dass einige spezielle<br />

Orchester die Brandenburgischen Konzerte nicht eingespielt haben: Große Symphonie-Orchester (die ‚Berliner Philharmoniker‘ ausgenommen)<br />

ohnehin nicht, aber auch spezielle Orchester für die Musik des 18. Und 19. Jahrhunderts: so etwa das Orchestre des Champs Èlysees, Paris. Es<br />

scheint, dass Philipp Herreweghe, der mit letztgenanntem Orchester sehr verbunden war, und der so viele Einspielungen der Bachschen Kantaten<br />

und Oratorien vorgelegt hat, keine Aufnahme mit den Brandenburgischen Konzerten gemacht hat. Hierin anders als Helmut Rilling oder Ton<br />

Koopman, ebenfalls große Interpreten der Bachschen Vokal-Werke, die sich intensiv auch um die Orchesterwerke, die Brandenburgischen<br />

Konzerte besonders, besorgt haben. Einige der älteren Aufnahmen, soweit solche beim Deutschen Rundfunkarchiv lagern, sind nicht als öffentliche<br />

Tonträger erreichbar, jedoch können dort Kopien angefordert werden. Im Tabellarium werden solche Aufnahmen unter dem Label DRA benannt.<br />

5. Sonstige weitere Anmerkungen und Bemerkungen:<br />

Die Internet –Video Aufnahme des zweiten Konzertes, BWV 1047, leider nur die Sätze 1 und 2, mit dem Münchner Bachorchester und Karl<br />

Richter im Schloss Oberschleißheim bei München kann im Internet (G00gle-Video) eingesehen und gehört werden: (Münchner Bach Orchester<br />

Bach Brandenburg Concert No. 2 in F major BWV 1047 – 1. Allegro – 2. Andante). Darüberhinaus können über Youtube alle Einspielungen des<br />

Münchner Bachorchesters unter der Leitung von Karl Richter im Schloss Oberschleißheim eingesehen und angehört werden. Insbesondere die<br />

Einspielung des 6. Brandenburgischen Konzerts in solistischer Streicherbesetzung mit Continuo ist mit dem Hintergrund der barocken Schloss-<br />

Räume von Schleißheim eindrucksvoll und sei zur Anhörung anempfohlen. Die Deutsche Grammophon Archiv Produktion hat die Aufnahmen des<br />

Münchner Bach Orchesters in einer CD neu herausgegeben, wobei die Aufnahmen aus der Zeit von 1964 bis 1981 ausgewählt wurden. Die<br />

Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte sind von 1967, alle aufgenommen in der Hochschule für Musik in der Arcisstraße München. (Die<br />

Aufnahmen in München konnte ich persönlich mithören). Zusätzlich gibt es die Konzerte für Oboe und für Oboe und Violine, aufgenommen 1964<br />

bzw. 1981. Diese Aufnahmen sind in der Tabelle in 1981 notiert. Hinsichtlich der Beurteilung sei angemerkt: Richter mit diesen Aufnahmen fällt<br />

deutlich aus dem allgemeinen Temporaster: Er lässt deutlich temperamentvoller und schneller spielen, als der seit Reiners Einspielungen üblichen<br />

langsamen, manchmal sogar schläfrigen Tempi. Dennoch sind die Aufnahmen Richters nicht übertrieben schnell. Die für 2007 genannte<br />

Einspielung mit Claudio Abbado kommt in den Tempi übrigens den Richterschen Vorgaben nahe. Lediglich Gardiner, auch Marriner lassen<br />

64


ähnlich lebhaft spielen. Alle aber werden übertroffen von der Einspielung der Musica Florea aus Prag, die in der Tabelle als letzte für 2010 genannt<br />

wird. Wenn man diese Aufnahmen gehört hat, dann hat man wirklich das Gefühl, dass die meisten Einspielungen zuvor an zu langsamen Tempi<br />

leiden, wie gesagt, manchesmal richtig schläfrig wirken. Aber nicht nur die Tempi entscheiden: Die Dynamik der verschiedenen Aufnahmen ist<br />

auffallend unterschiedlich. Auch hier habe ich den Eindruck, dass Marek Stryncl am entschiedensten die Ausdifferenzierung der Dynamik (d.h. der<br />

Mischung aus crescendi, diminuendi, aus forte und piani) erarbeitet hat, und dass er und sein Orchester auch den Mut hat, derartig deutlich und<br />

differenziert zu spielen, gewissermaßen alle ältere auf Klassizität und Religionsverträglichkeit gerichtete Einspielungen hinter sich lassend. Aus<br />

meiner Sicht sind diese Aufnahmen vielleicht nicht die schönsten – dieses Lob kommt Abbado und dem Mozart Orchester Bologna zu, aber die<br />

eindruckvollsten. Für mich also sind die wuchtigeren, wacheren, temperamentvollen Einspielungen gegenüber den eleganten, klassischen, formal<br />

und tonal vollkommen ebony-mässigen Einspielungen vorrangig. Ich halte daher insbesondere die Einspielungen von Antonini (1996/97) und<br />

Stryncl (2006/2010) für die eindrucksvollsten Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte, hinter denen selbst die Hochschul-Einspielungen<br />

von Karl Richter von 1967 doch zurückbleiben müssen.<br />

Gesamtbeurteilung und eigene Vorlieben: Für meinen (E.H.) Musikgeschmack sind drei Aufnahmen der Konzerte besonders herausragend: Karl<br />

Richter, die ‚Forschungsaufnahmen‘ von 1967 in der Musikhochschule in München, Claudio Abbado mit dem Mozart Orchester Bologna (diese<br />

Aufnahme war dem Autor von <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> natürlich noch nicht bekannt), und die Aufnahmen mit Marek Stryncl und der Musica Florea. Die<br />

Aufnahmen von Nikolaus Harnoncourt als auch die eher unbekannte Aufnahme der Academia Würzburg empfinde ich als eigentlich barock,<br />

durchaus vergleichbar den Aufnahmen mit René Jacobs. Gerade der Kontrast zur Aufnahme mit Koopman macht deutlich, dass dieser (wie auch<br />

vielfach die Musikkritik) Barock mit Rokoko verwechselt, wobei Rokoko- Aesthetik zugleich jene übertriebene Verspieltheit als auch<br />

empfindungsreduzierte Vorklassik widerspiegelt, gegen welche Mozart so sehr rebelliert hatte. Die englischen Aufnahmen, besonders St. Martin<br />

in the Field, überzeugen durch Sorgfältigkeit und klangliche Schönheit. Einige Aufnahmen, so z.B. die Aufnahme mit Gardiner, fallen klanglich<br />

etwas oberflächlich aus, so auch die Aufnahmen mit dem Consort of London und Robert Haydon Clark. Die Aufnahmen mit Jacobs und Goodwin<br />

sind sehr schön und eher ruhig, aber kräftige Streicher dominieren. Eigentümlich sind die Prades-Aufnahmen mit Casals, aber besonders<br />

eindrücklich, so auch die zweite Einspielung von Casals mit dem Marlboro Festival Orchestra. Die in <strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong> besonders herausgehobenen<br />

65


Aufnahmen mit der Urfassung des Konzertes, aber auch die anderen Aufnahmen des Leipziger Collegiums mit Pommer als Dirigent sind in<br />

allgemeiner Einschätzung neben der Goebelschen Einspielung mit die besten Tonträger mit den Brandenburgischen Konzerten. Und in der Tat,<br />

diese ‚Leipziger‘ Brandenburgischen Konzerte sind wohlklingend und anregend zugleich – weder veraltet, noch ‚modern‘, vielmehr eine<br />

Grundmusikalität vermittelnd, welche den Hörer angesichts der Vielzahl der Einspielungen mit den Brandenburgischen Konzerten zu einer ruhigen<br />

Gelassenheit finden lässt. Einen vorrangigen Vergleich genießen die Aufnahmen von Max Pommer mit dem Neuen Bachischen Collegium in<br />

Leipzig noch aus DDR Zeiten, und das Münchner-Bach-Orchester mit Karl Richter in der Hochschule für Musik in München von 1967, publiziert<br />

1968. Beide Aufnahmen sind sicher hervorragend und können durchaus als zwei der besonders eindrucksvollen Einspielungen der<br />

Brandenburgischen Konzerte überhaupt verstanden werden. Ich persönlich empfinde die Aufnahmen aus München weitaus frischer und<br />

temperamentvoller als die Leipziger Aufnahmen. Letztere scheinen wie von einem melancholischen Tau belegt zu sein und können diese<br />

neugierige Frische aus München nicht erreichen. <strong>Das</strong> wuchtige Temperament der Aufnahmen Stryncls aus Prag scheint den Leipziger Bach-<br />

Enthusiasten völlig fremd zu sein. Angemerkt sei auch, dass insbesondere die Trompeten- Parts, in München gespielt von Pierre Thibaud,<br />

gegenüber der Leipziger Einspielung weitaus deutlicher und klarer geraten sind, wie überhaupt das Thibaudsche Trompetenspiel von kaum einer<br />

anderen Einspielung erreicht wird. Auch nicht von der Aufnahme aus Prag durch die Musica Florea. Die Aufnahme mit Maurice André aus Prag ist<br />

mir bis dato allerdings nicht bekannt. Die allerdings schönste und perfekteste Einspielung des zweiten Konzertes gerade hinsichtlich des<br />

Trompeten-Parts ist jetzt die Einspielung mit Abbado und dem Mozart Orchester Bologna. Die Trompete spielt, wie im Tabellarium schon gesagt,<br />

der <strong>Heidelberg</strong>er Trompeter Reinhold Friedrich. Und er spielt die Trompete in einer von keinem der anderen Trompeter erreichten Klarheit und<br />

Fehlerfreiheit. Freilich kann das Trompetenspiel von Karl Rucht aus den Jahren vor 1950 nicht mehr gehört werden, hatte doch Paul Hindemith<br />

gesagt, Rucht sei (bis ca. 1953) der beste Trompeter Europas gewesen. Und Rucht hatte selbstverständlich auch das zweite Brandenburgische<br />

Konzert auf der Trompete gespielt. Erst 1953 hat er dann die genannte LP, eine der ganz frühen LPs überhaupt, aufgenommen – als Dirigent.<br />

Im nachfolgenden Artikel aus <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> wird zuletzt gesagt, dass der Autor dort eine restlos zufriedenstellende Aufnahme in seiner<br />

Sammlung nicht gefunden habe. Ich möchte nun hier auf eine Aufnahme verweisen, die auch ich erst nach weiterer Suche im Internet aufgefunden<br />

habe (obwohl schon mehr als 50tsd Aufrufe zu dieser Aufnahme im Internet verzeichnet sind). Es ist die für das Jahr 2007 genannte Aufführung<br />

66


der Brandenburgischen Konzerte im Teatro Municipale Valli in Reggio Emilia in Italien vom 21. April 2007. Dabei handelt es sich um eine<br />

Festaufführung in memoriam Carlo Maria Bandini. Es spielt das Mozart Orchester Bologna unter der Leitung von Claudio Abbado, Solisten sind<br />

u.a. Michala Petri, Blockflöte, Lucas M. Navarro, Oboe, Giuliano Carmignola, Violine und, für uns <strong>Heidelberg</strong>er oder sogar Wieblinger besonders<br />

hervorzuheben: Reinhold Friedrich, Trompete. Im Internet können in Google-Video alle 6 Konzerte eingesehen werden, was im Rahmen des<br />

Teatro Valli von besonderer Eindrücklichkeit ist. <strong>Das</strong> Konzert wurde mit dem zweiten Brandenburgischen beendet, und nach einem wunderbaren<br />

fröhlichen Applaus mit einem richtigen Blütenregen von den Balkonen hinunter zum Podium spielen die Musiker den letzten Satz des zweiten<br />

Konzertes nochmals, Michala Petri diesmal mit der Piccolo-Blockflöte – einfach herrlich. Reinhold Friedrich Setzt den Schlusspunkt, indem er, der<br />

Piccolo-Flöte entsprechend, den letzten Ton in der Oktav-Erhöhung spielt und diesen auch in schönster Reinheit und Klarheit trifft. Er hat sich<br />

sichtlich selbst darüber gefreut – und ebenso erfreut selbst das Zusehen über den Bildschirm. Ich glaube schon, diese Aufführungen überzeugen<br />

restlos und sind mit das Beste, was zu den Brandenburgischen Konzerten im Vergleich mit der obigen Liste gehört werden kann. Eine solch schöne<br />

und vollkommene Aufführung der Musik Bachs konnte und musste wohl einem so großen Dirigenten, wie Claudio Abbado es ist, gelingen, gerade<br />

auch in seinem inzwischen doch hohen Alter.<br />

6. Die Darstellung und Diskussion zu den Brandenburgischen Konzerten im Internet Label ‚<strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong>‘<br />

vom 28. Februar 2010, von Bernd Stremmel:<br />

Johann Sebastian Bach: Die Brandenburgischen Konzerte 1-6, BWV 1046 bis 1051<br />

(aus: www.<strong>Klassik</strong>-<strong>Prisma</strong>.de, vom 28. Februar 2010, Autor: Bernd Stremmel, Berghausen)<br />

Die berühmten 6 Brandenburgischen Konzerte von Johann Sebastian Bach entstanden während seiner Zeit als Kapellmeister des Fürsten Leopold von<br />

Anhalt-Köthen (1717-1723). Dort wurden sie auch von der Hofkapelle sowie zusätzlichen Musikern (z.B. Hornisten) aufgeführt. Auftraggeber war<br />

nicht Bachs Dienstherr, sondern Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg, der jüngste Sohn von Friedrich Wilhelm, dem „Großen Kurfürsten".<br />

67


Die Bezeichnung „Brandenburgische Konzerte" geht übrigens nicht auf Bach selbst zurück, sondern auf seinen ersten Biographen Philipp Spitta, der<br />

in seinem Werk immer wieder von den „Brandenburgischen" schreibt, um sie von anderen Konzerten aus Bachs Feder abzuheben. Die Musik des groß<br />

besetzten ersten Konzerts schätzte Bach in besonderem Maße, einzelne Sätze entnahm er und fügte sie umgeformt und anders instrumentiert in andere<br />

Werke ein.<br />

Die dem Markgrafen übereignete Druckfassung stellt keineswegs die Urfassung der Konzerte dar. Bei Nr.1, 2 und 5 greift Bach auf einige Jahre<br />

früher entstandene Kompositionen zurück. Max Pommer hat sie 1984 für die Schallplatte eingespielt. Die Frühfassung des 1.Konzerts, noch „Sinfonia"<br />

genannt, ist weniger umfangreich als die bekannte spätere, sowohl in der Anzahl der Sätze als auch in der Instrumentation. In der Frühfassung fehlt der<br />

3.Satz. <strong>Das</strong> Menuett enthält schon die beiden Trios, jedoch nicht die Polonaise (Polacca) für die Streicher. Außerdem sind die Stimmen für Violinen<br />

und Bratschen mit den drei Oboen im Notentext zusammengefasst, sie spielen also identische Noten. Die Verwendung einer Violine piccolo, die um<br />

eine kleine Terz höher gestimmt ist, fehlt auch in der Frühfassung, ihr Part wird von der 1.Violine übernommen. Im zweiten Trio des Menuetts<br />

erklingen beide Hörner, aber nicht die Oboen, sondern Violinen 1 und 2 mit einer anderen Stimme als die der Oboen in der bekannten späteren<br />

Version. Neben Max Pommer hat auch Christopher Hogwood die Frühfassung aufgenommen.<br />

<strong>Das</strong> 1.Konzert stellt quasi ein Lehrstück dar, wie ein Komponist (der Barockzeit) ein Konzert für Instrumente herrichtet: a) Gruppenkonzert:<br />

verschiedene Instrumentengruppen wechseln einander ab (1.Satz), b) Solokonzert für 1, 2, 3 oder 4 Instrumente (2. und 3.Satz), c) Concerto grosso:<br />

eine Gruppe von meist 3 Instrumenten (Soli) wechseln sich mit dem restlichen Orchester (ripieno) ab (4.Satz). Einige Musikologen erkennen im 4.Satz<br />

bzw. im ganzen Stück den Typus der „Suite", in der sich nach einer Eröffnung= Ouvertüre Tanzsätze abwechseln.<br />

Wie auf einen Knopfdruck hin beginnt der 1.Satz und endet ohne einmal inne zu halten nach 84 Takten. Er ist nicht in thematisch gebundene Teile<br />

konzipiert, wie z.B. das 2. oder 4.Konzert, sondern folgt eher einer freien Polyphonie (Heinrich Besseler), wobei sich Streicher, Oboen und die beiden<br />

Hörner (Corni da caccia) am „Gespräch" beteiligen. Für den Dirigenten besteht die Aufgabe darin, über die Balance zwischen den Gruppen zu wachen,<br />

Einsätze zu markieren sowie das Tempo vorzugeben und zu halten. Bei einigen Aufnahmen werden die Hörner in tutti-Stellen, wenn alle spielen, ganz<br />

oder teilweise zugedeckt (z.B. Schuricht, Busch, Goldberg, Tilegant, Rilling, Harnoncourt-64, Kuijken, Haselböck). Bei Suzuki und Gardiner klingen<br />

68


die Jagdhörner sehr gepresst, zu hektisch bei Stryncl, bei Leppard zu zurückhaltend, scheu, fast nicht konzertierend sondern eher als Klangfarbe im<br />

Hintergrund zu verstehen. Bei vielen vor allem älteren Aufnahmen werden statt der Corni da caccia, die erst wieder mit der Besinnung auf historische<br />

Aufführungspraxis gebaut wurden, die gebräuchlichen Waldhörner eingesetzt. Bei diesen Aufnahmen wird der Orchesterklang, auch bei<br />

Kammerorchestern, meist vom Streicherkörper beherrscht (Busch, Schuricht, Britten, Karajan, Goldberg, Tilegant, Baumgartner). Sehr gelungen ist<br />

der 1.Satz bei der Akademie für Alte Musik, die auch noch ein aufmerksames Continuo-Trio aus Cembalo, Cello und Violone, dem Vorläufer des<br />

Kontrabasses, vorweisen kann.<br />

Im 2.Satz konzertiert die 1.Oboe mit der schon erwähnten Violine-piccolo. Man kann drei Abschnitte zu je 8 Takten unterscheiden, nach denen<br />

jeweils das Continuo, hier noch durch das Fagott verstärkt, eine mehr (Leppard, Winschermann, Newman) oder weniger (Baumgartner, Gardiner)<br />

ausdrucksvolle fallende Achtelbewegung ausführt. Leider ist in vielen Aufnahmen die Balance zugunsten der Oboe verschoben, da meint man fast den<br />

langsamen Satz eines Oboenkonzerts zu hören (Karajan, Britten, Pommer, Chamber Orch.of Europe, Allessandrini, Suzuki). Ausdrucksvoll erklingt<br />

der Satz bei Scherchen, Leonhardt, Neel, Koch, bei Goldberg wird bei den Solisten nicht mit vibrato gespart, bei Tilegant spielen sie zu laut, die<br />

Streicher sind da nur Stütze im Hintergrund. Etwas besonderes hat sich Harnoncourt in seiner ersten Aufnahme gedacht: die begleitenden Achtel der<br />

Streicher werden in den ersten drei Takten jeweils so lang gezogen, das der Hörer meint, es seien ganztaktige Noten vorgeschrieben, entspricht das<br />

Bachs Absicht?<br />

Nun zum 3.Satz, einem frischen Allegro, der viele Solopassagen für die Violine-piccolo enthält. Nicht immer stimmt die Balance zwischen dem<br />

Orchester und dem im Vergleich zart klingenden Streichinstrument (Rilling, Harnoncourt-64, Alessandrini, Suzuki). In Takt 80/81 bleibt die Musik<br />

fast unvorbereitet stehen, die Solo-Violine spielt eine kurze Kadenz, dann geht es wie zuvor weiter. In einigen Aufnahmen verziert der Solist hier seine<br />

Stimme (Pommer, Gardiner, Akademie für Alte Musik).<br />

Der Verlauf des letzten Satzes ist wie folgt: Menuett (zweiteilig), ganzes Orchester; Trio I (zweiteilig), 2 Oboen, Fagott; Menuett; Polonaise<br />

(zweiteilig), Streicher; Menuett; Trio II (zweiteilig), 2 Hörner, Oboen unisono; Menuett. Letzteres erscheint also viermal im Wechsel mit anderen<br />

Instrumenten. Die meisten Dirigenten führen es immer wieder auf die gleiche Art und Weise aus, abgesehen von den ausgelassenen Wiederholungen,<br />

69


ein wenig einförmig. Etwas fantasievoller gehen Schuricht, Scherchen, Leppard, Marriner, Rilling, Newman und Haselböck ans Werk. Diese<br />

Dirigenten lassen z.B. die Wiederholungen leiser bzw. lauter spielen, oder lassen im 2. und 3. Menuett nur die Streicher, bzw. nur die Oboen<br />

erklingen. Andere wählen in den Trios sowie der Polonaise meist schnellere Tempi, das bringt Abwechslung in das Stück. Eine Aufnahme, die restlos<br />

zufriedenstellt, konnte ich bisher noch nicht ausmachen, es ist jedoch denkbar, dass Leser diesbezüglich anders urteilen.<br />

Erwähnt werden sollte noch am Schluss, das bekannte Musiker bei Kollegen mitspielen:<br />

Adolf Busch: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Aubrey Brain, Horn (Vater von Dennis Brain)<br />

Jascha Horenstein: Nikolaus Harnoncourt am Cello, Walter Schneiderhan (Bruder von Wolfgang) Solo-Violine<br />

Otto Klemperer-WP: Walter Weller, Solo-Violine<br />

Pablo Casals: Rudolf Serkin, Klavier als Continuo, Alexander Schneider, Solo-Violine, Joseph Szigeti, Violine<br />

Boyd Neel: Dennis Brain und Norman Del Mar, Horn<br />

Rudolf Baumgartner: Wolfgang Schneiderhan, Solo-Violine und Helmut Winschermann, Oboe<br />

Herbert von Karajan: Alan Civil, Horn,<br />

Karl Richter: Hermann Baumann und Werner Meyendorf, Hörner, Pierre Thibaud, Trompete, Otto Büchner, Violine<br />

Max Pommer: Ludwig Güttler, Corno da caccia<br />

Reinhard Goebel: Andreas Staier, Cembalo<br />

7. Einige abschließende Erläuterungen zur Konzeption und Ausführung dieses Tabellariums:<br />

70


<strong>Das</strong> Tabellarium entstand angeregt durch die ähnliche jedoch sehr viel kürzere Darstellung in <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> von Bernd Stremmel. Hier habe ich<br />

versucht, soweit als möglich vollständig alle Tonträger-Veröffentlichungen der Brandenburgischen Konzerte darzustellen. Rein private und örtliche<br />

Aufnahmen, die heute mithilfe der CD, früher mithilfe von Tonbandgeräten möglich waren und sind, können hier nicht berücksichtigt werden. Bernd<br />

Stremmel in <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong> hatte das erste Konzert aller seiner dort genannten Aufnahmen selbst gehört. <strong>Das</strong> ist in vorliegendem Tabellarium natürlich<br />

nicht mehr möglich, obwohl ich mich bemüht habe, vor allem die älteren Aufnahmen, die heute doch teilweise im Internet hörbar gemacht sind,<br />

anzuhören. Darüberhinaus besitze ich 30 Aufnahmen der Brandenburgischen Konzerte, mal alle sechs Konzerte, oder auch nur eine Auswahl von 2 bis<br />

4 Konzerten, selbst in Form von LPs oder CDs, die ich natürlich alle gehört habe. Einige der genannten Orchester bzw. Dirigenten habe ich seit meiner<br />

Jugendzeit in <strong>Heidelberg</strong> live gehört, beginnend mit einer Aufführung von Karl Rucht mit Musikern des damaligen <strong>Heidelberg</strong>er städtischen<br />

Orchesters, bis hin zu Karl Richter und seinem Münchner Bachorchester in München noch in den 60er Jahren, dazu Konzerte mit Kammerorchestern im<br />

Rhein-Neckar-Raum und in München, die bisher mit den Brandenburgischen keine Tonträger eingespielt haben. Einmal habe ich als Schüler in einem<br />

<strong>Heidelberg</strong>er Schüler-Orchester ca. 1960 selbst das dritte Konzert in der zweiten Violin-Stimme mitgespielt. <strong>Das</strong> Tabellarium soll sowohl Kenntnis über<br />

vorhandene Einspielungen der Brandenburgischen Konzerte auf Tonträgern vermitteln, als auch eine gewisse Orientierung hinsichtlich Charakter und<br />

Qualität dieser Einspielungen geben. Letzteres muss jedoch rein subjektiven Wertungen unterliegen und kann deshalb nicht den Anspruch allgemeiner<br />

Gültigkeit erheben. Darüberhinaus würde ich mich freuen, wenn die Idee für ein solches Tabellarium, die auf den Autor des <strong>Klassik</strong> <strong>Prisma</strong><br />

zurückreicht, weitere Freunde und dann auch Nachahmer für andere wichtige Werke der klassischen Musikliteratur findet. Dieses Tabellarium ist sicher<br />

71


nicht fehlerfrei. Für Korrekturen, Ergänzungen und Erweiterungen zu dem Tabellarium bin ich dankbar. Sie dienen letztlich weiteren Nutzern und<br />

Lesern. Eine Nachricht dazu erbitte ich auf meine e-mail Adresse im Rahmen dieser Internet-Seite.<br />

8. Drei Tableaus zu den Brandenburgischen Konzerten:<br />

Die nachfolgenden drei Tableaus wurden von Schülern der gymnasialen Oberstufe des Gymnasiums BZN in Reutlingen / Baden Württemberg erstellt.<br />

Diese Tableaus sind im Internet eingestellt. Es sei ausdrücklich vermerkt, dass diese Tableaus hier unverändert als Anhang übernommen werden; die<br />

Originalität dieser Arbeiten von Schülern des Gymnasiums BZN Reutlingen soll dadurch nicht beeinträchtigt werden. Es ist nicht ganz klar, aus<br />

welchem Jahr diese Tableaus stammen, jedoch sei hier angenommen, dass es sich um neue Arbeiten handelt, also um das Jahr 2010.<br />

<strong>Das</strong> erste Tableau zeigt eine Gesamtübersicht zu den sechs Brandenburgischen Konzerten. <strong>Das</strong> zweite Tableau befasst sich ausschließlich mit dem<br />

ersten Satz des zweiten Konzertes. <strong>Das</strong> dritte Tableau enthält einige Internet-Adressen mit Zugängen zu Seiten über Johann Sebastian Bach generell.<br />

Dieses letzte Tableau wird voraussichtlich im Laufe der Zeit auch hier Ergänzungen erhalten.<br />

Nr. /<br />

Tonart<br />

BWV<br />

Nr. 1, F-Dur<br />

BWV 1046<br />

1: Eine Übersicht zu allen sechs Brandenburgischen Konzerten:<br />

Nr. 2, F-Dur<br />

BWV 1047<br />

72<br />

Nr. 3, G-Dur<br />

BWV 1048<br />

Nr. 4, G-Dur<br />

BWV 1049<br />

Nr. 5, D-Dur<br />

BWV 1050<br />

Nr. 6, B-Dur<br />

BWV 1051


Satzfolge<br />

Besetz<br />

-ung<br />

andere<br />

Merkmale<br />

Allegro - Adagio - Allegro<br />

Menuetto - Trio I -<br />

Menuetto<br />

Polacca<br />

Menuetto - Trio II -<br />

Menuetto<br />

2 Hörner, 3 Oboen, Fagott,<br />

konzertierende Quartgeige,<br />

Streichorchester und<br />

Continuo<br />

Vielsätzigkeit<br />

(schnell - langsam - schnell<br />

+ Anhang von Tanzstücken<br />

nach Art der Suite) Horn<br />

stimmen vermutlich für<br />

reisende Virtuosen<br />

geschrieben (statt licher<br />

Instrumen-<br />

talapparat) In seiner Struktur<br />

sowohl Concerto Grosso als<br />

auch dreichöriges Werk.<br />

Allegro - Andante -<br />

Allegro assai<br />

konzertierende<br />

Trompete, Flöte, Oboe<br />

und Violine, Streichorchester<br />

und<br />

Violoncello mit<br />

Cembalo<br />

Prototyp des<br />

eigentlichen Concerto<br />

Grosso:<br />

eine Gruppe von 4<br />

Soloinstrumenten<br />

(Concertino) wird dem<br />

Ripieno gegenüber<br />

gestellt.<br />

Allegro - Adagio -<br />

Allegro<br />

3 Violinen,<br />

3 Violen,<br />

3 Violoncelli,<br />

Kontrabass<br />

und Cembalo<br />

Reine Streicherbesetzung<br />

in der Art<br />

des mehrchörigen<br />

Konzerts des<br />

Frühbarock, wobei<br />

mehrere<br />

Instrumentalchöre<br />

wetteifernd musizieren,<br />

ohne dass<br />

Instrumenten-gruppen<br />

oder einzelne<br />

Instrumente solistisch<br />

hervortreten.<br />

73<br />

Allegro - Andante -<br />

Presto<br />

Solovioline,<br />

2 Blockflöten,<br />

Streichorchester<br />

und Cembalo<br />

Concerto Grosso in<br />

Richtung Solo-<br />

konzert; dominant ist<br />

die Solovioline mit<br />

deutlich virtuosem<br />

Charakter.<br />

Spätere Über-<br />

arbeitung in ein<br />

Konzert für Cembalo<br />

und Orchester in<br />

F-Dur.<br />

Allegro - Affettuoso<br />

- Allegro<br />

Querflöte,<br />

Solovioline,<br />

konzertieren-des<br />

Cembalo und<br />

Streich-orchester<br />

<strong>Das</strong> Concertino wird<br />

vom Cembalo be<br />

herrscht;<br />

durch gehend<br />

solistische<br />

Behandlung dieses<br />

Instrumentes; man<br />

könnte es fast als<br />

"Klavierkonzert"<br />

bezeichnen.<br />

Allegro -<br />

Adagio ma non<br />

troppo -<br />

Allegro<br />

2 Violen,<br />

2 Gamben,<br />

Violoncello,<br />

Kontrabass und<br />

Cembalo<br />

Mehrchörige<br />

Form mit reiner<br />

Streicherbesetzung;<br />

interes-sant:<br />

gedeckte<br />

Klang- färbung<br />

durch die<br />

fehlenden<br />

Violinen


2: J.S.Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 2, F-Dur (BWV 1046), 1-Satz:<br />

a) Formale Anlage<br />

Teile E F G A'<br />

Thematik Solo-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik<br />

Instrumente Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino<br />

tonaler Verlauf B - g - Es - c c - g g - d - a F [ ] F<br />

Takte 60 - 67 68 - 83 84 - 102 103 - 118<br />

Teile A B C D<br />

Thematik Tutti-Thematik Solo- und Tutti-Thematik Tutti-Thematik Tutti-Thematik<br />

Instrumente Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino Tutti und Concertino<br />

tonaler Verlauf F F - C - F d - d d - C - B<br />

Takte 1 - 8 9 - 30 31 - 39 40 - 59<br />

74


) Symmetrisch angelegte Rahmenform:<br />

Abschnitte A B C D E F G A'<br />

Takte 8 22 9 20 8 16 19 16<br />

Symmetrie 8 + 51 Takte 8 + 51 Takte<br />

3: Internet Adressen zu Johann Sebastian Bach:<br />

http://www.uni-leipzig.de/bach/bachges.htm Neue Bachgesellschaft e.V.<br />

http://www.uni-leipzig.de/bach/ Bach-Archiv Leipzig<br />

http://www.bachhaus.de/bachhaus/home.htm<br />

http://members.aol.com/bachwoche/index.htm Bachwoche Ansbach<br />

http://www.tile.net/tile/bach/ JSB Home-Page<br />

http://classicalmus.com/composers/bach.html Biography<br />

75<br />

Johann Sebastian Bach in Eisenach: Biographie,<br />

Museum, Werk, Kalender<br />

http://www.libertynet.org/~bach/ Bach Society and Festival of Philadelphia<br />

http://www.prs.net/bach.html Bach MIDI files<br />

http://www.unpronounceable.com/bach/index.html Dave's JS Bach Page<br />

http://www.unpronounceable.com/bcs/linkindex.html Bach Central Station (many links)<br />

http://www.emu.edu/units/music/bach/bach.htm Shenandoah Valley Bach Festival


http://www.voicenet.com/~hohmann/bach/index.html Alexandre Hohmann's Bach Page<br />

http://student-www.uchicago.edu/users/mao2/bwv.html University of Chicago (BWV listing)<br />

http://jan.ucc.nau.edu/~tas3/meer.html Not Bach, but Meer<br />

http://www.basistech.com/Scripts/bachqcgi.exe? Bach Quiz (Beipiel)<br />

http://www.basistech.com/bach/ Bach - FAQs (frequently asked questions)<br />

http://odur.let.rug.nl/Linguistics/diversen/bach/map.html Johann Sebastian Bach's life<br />

http://www.jsbach.org/ The J.S. Bach Home Page<br />

9. Video-Adressen zu den Brandenburgischen Konzerten:<br />

Academy of Ancient Music/ Richard Egarr: http://www.vimeo.com/15626596<br />

Il Giardino Armonico/ Giovanni Antonini: http://www.youtube.com/watch?v=oSNH3z7Udy8<br />

Concerto Italiano/ Rinaldo Alessandrini: http://www.youtube.com/watch?v=Jy4VkgoifMY<br />

Mozart Orchestra Bologna/ Claudio Abbado: http://www.youtube.com/watch?v=eia9wEhqc_U<br />

Musica Florea Prag/ Marek Stryncl: http://www2.rozhlas.cz/podcast/braniborskekoncerty.rss<br />

Diese Adressen können, wenn Online, unmittelbar geöffnet werden. Dort können dann insbesondere die weiteren<br />

Aufnahmen mit dem Mozart Orchestra Bologna im Teatro Municipale Reggio Emilia zu allen 6 Brandenburgischen Konzerten<br />

76


angehört und angesehen werden. Ich nenne diese drei Videos, weil gerade diese drei Kammerorchester- Ensembles mit den<br />

genannten italienischen Dirigenten nach meinem Empfinden die zur Zeit schönsten und lebendigsten Aufnahmen der Brandenburgischen<br />

Konzerte sind. Die im Tabellarium ebenfalls vorrangig benannte Einspielung der Musica Florea aus Prag kann im Internet nur<br />

angehört werden, eine Video Einspielung liegt leider nicht vor. Die Videos mit Alessandrini und Egarr sind zugleich Erläuterungen zu den<br />

Brandenburgische Konzerten durch diese beiden Dirigenten.<br />

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