pdf download - Selbsthilfegruppen in Freiburg
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<strong>Selbsthilfegruppen</strong> – was ist das<br />
und wie geht das?<br />
Fragen an Bernarda Deufel,<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong> des Selbsthilfebüros<br />
<strong>Freiburg</strong>/Breisgau-Hochschwarzwald,<br />
e<strong>in</strong>er Kontaktund<br />
Informationsstelle für alle<br />
Fragen rund um die geme<strong>in</strong>schaftliche<br />
Selbsthilfe.<br />
Frei heraus: Wer hilft sich<br />
denn eigentlich selbst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
„Selbsthilfegruppe“ und wie<br />
funktioniert das genau?<br />
In <strong>Selbsthilfegruppen</strong> treffen sich<br />
Menschen, die unter e<strong>in</strong>er chronischen<br />
körperlichen Erkrankung<br />
(z.B. an Diabetes, Krebs, Multipler<br />
Sklerose) oder unter psychischen<br />
Problemen oder Erkrankungen (z. B.<br />
Depression, Zwänge, Ängste) leiden<br />
oder auch Menschen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
besonders schwierigen Lebenssituation<br />
s<strong>in</strong>d (z. B. Trauer, Trennung/<br />
Scheidung). Während der Gruppentreffen<br />
erzählen sie von ihren Problemen<br />
und tauschen sich mit den anderen<br />
Gruppenmitgliedern aus. Dabei<br />
werden wichtige Informationen<br />
weitergegeben, z. B. wie man e<strong>in</strong>en<br />
Facharzt f<strong>in</strong>det, welche Hilfsmittel es<br />
gibt und wie diese f<strong>in</strong>anziert werden<br />
können oder welche Therapien hilfreich<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Frei heraus: Kann man diese<br />
praktischen Tipps denn nicht auch<br />
woanders erhalten? Braucht man<br />
dazu unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Gruppe?<br />
Viele Menschen, die regelmäßig an<br />
e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe teilnehmen,<br />
berichten davon, dass ihnen schon<br />
die Erkenntnis hilft, dass es andere<br />
gibt, die die gleichen Probleme oder<br />
e<strong>in</strong>en ähnlichen Leidensweg h<strong>in</strong>ter<br />
sich haben. Sie fühlen sich verstanden<br />
und akzeptiert. Das wiederum<br />
hilft den Betroffenen, selbstbewusster<br />
mit ihrer Erkrankung oder mit<br />
ihren Problemen umzugehen und den<br />
Alltag besser zu bewältigen. Manche<br />
schaffen es so, den bereits begonnenen<br />
Rückzug aus dem Alltagsleben<br />
und der Gesellschaft rückgängig zu<br />
machen und wieder aktiv am Leben<br />
teilzunehmen.<br />
Bernarda Deufel vom Selbsthilfebüro<br />
Frei heraus: Wie ist e<strong>in</strong>e Selbsthilfegruppe<br />
üblicherweise<br />
organisiert, als Vere<strong>in</strong> ?<br />
Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt<br />
Gruppen, die e<strong>in</strong>en Vere<strong>in</strong> gründen,<br />
was dann bedeutet, dass die <strong>in</strong>haltliche<br />
und organisatorische Verantwortung<br />
bei wenigen Personen, dem<br />
Vorstand des Vere<strong>in</strong>s, liegt. Viele<br />
Gruppen entscheiden sich gegen die<br />
Vere<strong>in</strong>sgründung und verteilen die<br />
organisatorischen Aufgaben lieber<br />
unter den Mitgliedern.<br />
Frei heraus: Wie viele Selbst<br />
hilfegruppen gibt es denn<br />
<strong>in</strong> der Region?<br />
Es gibt im Stadtgebiet von <strong>Freiburg</strong><br />
über 170 <strong>Selbsthilfegruppen</strong>. E<strong>in</strong>ige<br />
davon treffen sich wöchentlich,<br />
denn z. B. für Menschen nach e<strong>in</strong>er<br />
Suchterkrankung ist der regelmäßige<br />
Kontakt sehr wichtig; andere Gruppen<br />
treffen sich seltener, e<strong>in</strong>ige nur<br />
zwei bis vier Mal im Jahr, weil die<br />
Betroffenen aus der ganzen Region<br />
Südbaden anreisen müssen. Auch im<br />
Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald<br />
und im Landkreis Emmend<strong>in</strong>gen<br />
gibt es Gruppen, die sich regelmäßig<br />
treffen.<br />
Re<strong>in</strong>hard Huschke<br />
13
Frei heraus: S<strong>in</strong>d <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
für jede/n geeignet oder muss<br />
man bestimmte Voraussetzungen<br />
erfüllen?<br />
Grundsätzlich ist die Teilnahme an<br />
e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe für jeden und<br />
jede geeignet. Jemand, der sich e<strong>in</strong>er<br />
Selbsthilfegruppe anschließen will,<br />
sollte allerd<strong>in</strong>gs offen se<strong>in</strong> für andere<br />
Menschen, zuhören können und bereit<br />
se<strong>in</strong>, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe über sich<br />
zu sprechen. Die Teilnahme an e<strong>in</strong>er<br />
Selbsthilfegruppe kann andererseits<br />
ke<strong>in</strong>e Therapie oder e<strong>in</strong>en Arztbesuch<br />
ersetzen. Menschen, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er akuten<br />
Krise s<strong>in</strong>d, sollten sich auf jeden<br />
Fall an das professionelle Hilfesystem<br />
wenden.<br />
Frei heraus: Man hört immer wieder<br />
von Unstimmigkeiten <strong>in</strong> <strong>Selbsthilfegruppen</strong>.<br />
Gibt es e<strong>in</strong> Rezept,<br />
wie gute Gruppen funktionieren?<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> können nur funktionieren,<br />
wenn alle Gruppenteilnehmer<br />
Verantwortung für sich und für<br />
die gesamte Gruppe übernehmen. In<br />
e<strong>in</strong>em gegenseitigen Geben und Nehmen<br />
lernen die Gruppenmitglieder<br />
von- und mite<strong>in</strong>ander.<br />
14<br />
Wer nicht bereit oder <strong>in</strong> der Lage<br />
ist, regelmäßig zu den Gruppentreffen<br />
zu kommen, oder hofft, das ihm<br />
<strong>in</strong> der Gruppe ohne eigenes Zutun<br />
geholfen wird, der bzw. die wird von<br />
der Gruppe wenig profitieren und<br />
umgekehrt, die Gruppe von dem/der<br />
e<strong>in</strong>zelnen ebenso wenig.<br />
Frei heraus: Ist die Gefahr nicht<br />
groß, dass sich die Gruppenmitglieder,<br />
die ja mediz<strong>in</strong>ische und<br />
psychologische Laien s<strong>in</strong>d, mit<br />
ihrem Thema im Kreis drehen,<br />
also immer nur über ihre Gebrechen<br />
„jammern“?<br />
Diese Frage wird mir im Zusammenhang<br />
mit <strong>Selbsthilfegruppen</strong> oft<br />
gestellt. Grundsätzlich f<strong>in</strong>de ich, dass<br />
das „Jammern“ <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Selbsthilfegruppe<br />
auch se<strong>in</strong>en Platz haben darf.<br />
Dass allerd<strong>in</strong>gs nur gejammert wird,<br />
diese Erfahrung habe ich bei me<strong>in</strong>en<br />
zahlreichen Kontakten zu <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
noch nicht gemacht.<br />
Es gibt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe durchaus<br />
auch schwierige Phasen, <strong>in</strong> denen<br />
sich wenig weiterentwickelt, <strong>in</strong> denen<br />
es Konflikte gibt oder die Gruppe aus<br />
anderen Gründen e<strong>in</strong>e Durststrecke<br />
hat.<br />
Aber viel öfter höre ich von Teilnehmer/<strong>in</strong>nen,<br />
wie gut ihnen der Kontakt<br />
und das Gespräch <strong>in</strong> der Gruppe tut,<br />
und dass die Gruppenteilnahme ihnen<br />
<strong>in</strong> der Bewältigung ihrer Erkrankung<br />
geholfen hat. Daneben entstehen oft<br />
auch enge persönliche Kontakte und<br />
Freundschaften, und das ist auf jeden<br />
Fall e<strong>in</strong>e Bereicherung für jede/n<br />
e<strong>in</strong>zelne/n.<br />
Frei heraus: Sie haben erwähnt,<br />
dass es <strong>in</strong> <strong>Freiburg</strong> über 170<br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> gibt. Wie kann<br />
man denn die Gruppe f<strong>in</strong>den, die<br />
für e<strong>in</strong>en persönlich passt?<br />
E<strong>in</strong>en groben Überblick kann man<br />
sich auf Seite 15 verschaffen, auf der<br />
die Themen, zu denen es <strong>in</strong> <strong>Freiburg</strong><br />
<strong>Selbsthilfegruppen</strong> gibt, aufgelistet<br />
s<strong>in</strong>d. Oder man schaut im Internet<br />
unter www.selbsthilfegruppen-freiburg.de<br />
nach.<br />
Natürlich kann man sich auch jederzeit<br />
an das Selbsthilfebüro wenden,<br />
das Unterstützung bei der Suche nach<br />
der passenden Gruppe und der Kontaktaufahme<br />
bietet:<br />
Tel.: 0761/21687-35.<br />
Und sollte es noch ke<strong>in</strong>e geeignete<br />
Gruppe geben, helfen wir auch, wenn<br />
jemand e<strong>in</strong>e neue Gruppe gründen<br />
will.
Zu diesen Themen gibt es <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Adoption<br />
ADHS<br />
Asperger Syndrom<br />
Alkoholabhängigkeit<br />
Allergie<br />
Amputation<br />
Angehörigengruppen<br />
Angst/Panik<br />
Aphasie<br />
Autismus<br />
Beh<strong>in</strong>derte Menschen<br />
Beziehungssucht<br />
Bipolare Störung<br />
Blasenkrebs<br />
Bl<strong>in</strong>dheit<br />
Borderl<strong>in</strong>e<br />
Borreliose<br />
Brustkrebs<br />
Burn out<br />
Chorea Hunt<strong>in</strong>gton<br />
Chronische Schmerzen<br />
Co-Abhängigkeit<br />
Cochlear Implant<br />
Colitis ulcerosa<br />
Depression<br />
Diabetes<br />
Down-Syndrom<br />
Drogenabhängigkeit<br />
Eltern, die e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />
verloren haben<br />
Eltern von Drogenabhängigen<br />
Eltern von chronisch<br />
kranken K<strong>in</strong>dern<br />
Emotionale Probleme<br />
Epilepsie<br />
Essstörungen<br />
Fatique-Syndrom<br />
Fibromyalgie<br />
Frauen nach Krebs<br />
Frühgeborene K<strong>in</strong>der<br />
Haftentlassene<br />
Hashimoto<br />
Hautkrebs<br />
Hepatitis C<br />
Herzkranke<br />
Hörgeschädigte<br />
Homosexualität<br />
Hunt<strong>in</strong>gton<br />
Hydrocephalus<br />
Hyperaktive K<strong>in</strong>der<br />
Hypophysenerkrankung<br />
Inkont<strong>in</strong>enz<br />
Insul<strong>in</strong>er<br />
Kehlkopflose<br />
K<strong>in</strong>derlosigkeit<br />
Körperbeh<strong>in</strong>derte Menschen<br />
Krebskranke K<strong>in</strong>der<br />
Krebs<br />
Lebertransplantierte<br />
Leukämie<br />
Lungenemphysem<br />
Lupus Erythematodes<br />
Lymphome<br />
Makuladegeneration<br />
Männergruppen<br />
Manisch-depressiv<br />
Migräne<br />
Mobb<strong>in</strong>g<br />
Morbus Bechterew<br />
Morbus Crohn<br />
Morbus Gaucher<br />
Mukoviszidose<br />
Multiple Sklerose<br />
Muskelkrankheit<br />
Netzhautdegeneration<br />
Neurodermitis<br />
Neurofibromatose<br />
Nierenkranke<br />
Organtransplantation<br />
Osteoporose<br />
Panikattacken<br />
Pankreatektomie<br />
Park<strong>in</strong>son<br />
PCO-Syndrom<br />
Pflegende Angehörige<br />
Postnatale Depression<br />
Polio<br />
Prostatakrebs<br />
Psychisch Erkrankte<br />
Psychiatrieerfahrene<br />
PXE<br />
Ret<strong>in</strong>itis pigmentosa<br />
Rheuma<br />
Sarkoidose<br />
Scheidung<br />
Schlafapnoe<br />
Schlaganfall<br />
Schwerhörige<br />
Sehbeh<strong>in</strong>derte<br />
Sexsucht<br />
Sexuelle Gewalt<br />
Sklerodermie<br />
Skoliose<br />
Soziale Phobie<br />
Spielsucht<br />
Stoma<br />
Stotterer<br />
Suchtkranke<br />
Taubheit<br />
Teilleistungsstörungen<br />
Tauschbörsen<br />
T<strong>in</strong>nitus<br />
Tourette-Syndrom<br />
Transsexualität<br />
Trauer<br />
Turner-Syndrom<br />
Väteraufbruch<br />
Verlassene Eltern<br />
Verwaiste Eltern<br />
Witwen<br />
Wohn<strong>in</strong>itiativen<br />
Wohnungslose<br />
Zöliakie<br />
(Stand Februar 2012)<br />
Gruppen zu diesen und<br />
anderen Themen f<strong>in</strong>den Sie<br />
über das Selbsthilfebüro<br />
Tel.: 0761/21687-35<br />
Email: selbsthilfe@kur.org<br />
www.selbsthilfegruppenfreiburg.de<br />
15
Freiwilliges Engagement<br />
und Selbsthilfe prägen<br />
diese Stadt sehr stark<br />
Nicht nur „<strong>Freiburg</strong>er/<strong>in</strong>nen von<br />
nebenan“, auch Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens engagieren<br />
sich vor und h<strong>in</strong>ter den Kulissen.<br />
Wir befragen <strong>in</strong> jeder Ausgabe e<strong>in</strong>e<br />
oder e<strong>in</strong>en von ihnen. In e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Serie wollen wir von Geme<strong>in</strong>derät<strong>in</strong>nen<br />
und Geme<strong>in</strong>deräten<br />
wissen, wie ihre E<strong>in</strong>stellung zum<br />
Engagement <strong>in</strong> <strong>Freiburg</strong> ist.<br />
Nikolaus von Gayl<strong>in</strong>g-Westphal<br />
Interview Nikolaus von<br />
Gayl<strong>in</strong>g-Westphal<br />
Frei heraus: Die Mitarbeit im Geme<strong>in</strong>derat<br />
ist e<strong>in</strong> aufwändiges und<br />
zeit<strong>in</strong>tensives Engagement. Was<br />
reizt Sie an dieser Aufgabe?<br />
Es reizt mich, dass man immer die<br />
Stadt als Ganzes im Auge haben<br />
muss. Das reizt mich oft aber auch<br />
negativ, dass viele me<strong>in</strong>er Kollegen<br />
oft nur re<strong>in</strong>e Interessenvertreter<br />
partikularer Interessen s<strong>in</strong>d. Aber<br />
vielleicht geht das auch gar nicht<br />
anders, da viele Kollegen darauf<br />
schielen, wie sie denn „ankommen“<br />
bei ihren Wählern…<br />
Frei heraus: In der Stadt <strong>Freiburg</strong><br />
gibt es e<strong>in</strong>e vielfältige und große<br />
Landschaft von Freiwilligem<br />
Engagement und Selbsthilfe. Was<br />
für e<strong>in</strong>en Stellenwert hat dieses<br />
Engagement für e<strong>in</strong>e Stadt wie<br />
<strong>Freiburg</strong>?<br />
E<strong>in</strong>en „Stellenwert“ hat Freiwilliges<br />
Engagment <strong>in</strong> <strong>Freiburg</strong> für mich<br />
nicht. Freiwilliges Engagement ist<br />
und war die Lebensgrundlage unseres<br />
Geme<strong>in</strong>wesens, für unsere schöne<br />
alte und junge Stadt. Das kommt<br />
schon im Namen unserer Stadt zum<br />
Ausdruck: e<strong>in</strong>e FREIE Stadt der<br />
BÜRGER.<br />
Frei heraus: Wo sehen Sie als<br />
Geme<strong>in</strong>derat Ihre Schwerpunkte<br />
<strong>in</strong> den kommenden 5 Jahren,<br />
um Freiwilliges Engagement <strong>in</strong><br />
<strong>Freiburg</strong> zu unterstützen und zu<br />
fördern.<br />
Me<strong>in</strong> Engagement <strong>in</strong> <strong>Freiburg</strong> soll<br />
weiterh<strong>in</strong> der Förderung von Kultur,<br />
vor allem der Musik und besonders<br />
der Musiker und Musiker<strong>in</strong>nen<br />
dienen. Ich halte musikalische<br />
Betätigung, das Lernen e<strong>in</strong>es Instrumentes,<br />
das S<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Chor,<br />
das Lernen von Noten für genau so<br />
wichtig wie das Lernen von Sprache<br />
und Schrift. Für viele fremdsprachige<br />
Mitbürger und Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>der stellt<br />
zudem die Musik e<strong>in</strong>e viel bessere<br />
Integration dar als nur das Erlernen<br />
der (deutschen) Sprache. Es ist ganz<br />
leicht, fremdsprachigen und jungen<br />
K<strong>in</strong>dern über die Melodie e<strong>in</strong>es deutschen<br />
Volksliedes auch die deutsche<br />
Sprache beizubr<strong>in</strong>gen. Als ich vor<br />
kurzem <strong>in</strong> Israel war, traf ich e<strong>in</strong>e israelische<br />
Jungschar von Pfadf<strong>in</strong>dern.<br />
Man sprach zunächst englisch, aber<br />
dann baten sie mich, mit ihnen deutsche<br />
Weihnachtslieder zu s<strong>in</strong>gen…<br />
Frei heraus: Gibt es für Sie persönlich<br />
etwas neben der Geme<strong>in</strong>deratstätigkeit,<br />
für das Sie sich<br />
zukünftig gerne freiwillig engagieren<br />
würden?<br />
Das ist die Städtepartnerschaft <strong>Freiburg</strong>s<br />
mit Isfahan und Tel Aviv<br />
Neue <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
Die folgenden Gruppen s<strong>in</strong>d im Aufbau<br />
und suchen noch neue Mitglieder<br />
Angst- und Panikattacken?<br />
Menschen, die unter Angst und Panikattacken<br />
leiden, können über ihre Probleme <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er neu gegründeten Selbsthilfegruppe<br />
reden. Angesprochen s<strong>in</strong>d Betroffene bis<br />
40 Jahre, die e<strong>in</strong>e Therapie machen oder<br />
h<strong>in</strong>ter sich haben.<br />
Wenn der Partner geht…<br />
Wenn nach e<strong>in</strong>er langjährigen Beziehung<br />
e<strong>in</strong> Partner<strong>in</strong>/e<strong>in</strong> Partner plötzlich geht,<br />
ist das für den verlassenen e<strong>in</strong>e bittere<br />
Erfahrung. Den alle<strong>in</strong>gelassenen Partner<br />
kann das völlig aus der Bahn werfen – oft<br />
ist e<strong>in</strong>e grundlegende Neuorientierung im<br />
Leben nötig. Gespräche und Erfahrungsaustausch<br />
zur Bewältigung der Trennungskrise,<br />
<strong>in</strong> der e<strong>in</strong> Partner sich plötzlich<br />
getrennt hat, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neu gegründeten<br />
Selbsthilfegruppe möglich.<br />
Kriegsenkel<br />
„Kriegsenkel“ s<strong>in</strong>d Menschen der Jahrgänge<br />
zwischen 1960 bis 1975. Sie s<strong>in</strong>d<br />
die K<strong>in</strong>der der „Kriegsk<strong>in</strong>der“ geboren<br />
zwischen 1927-1947. Die „Kriegsk<strong>in</strong>der“<br />
wurden <strong>in</strong> ihrer K<strong>in</strong>dheit und Jugend vom<br />
II. Weltkrieg und se<strong>in</strong>en Folgen geprägt, oft<br />
haben sie Furchtbares erlebt. Die belastenden<br />
Ereignisse konnten nicht verarbeitet<br />
werden, man spricht von der „transgenerationalen“<br />
Weitergabe von Traumata,<br />
darunter leiden die Nachgeborenen – die<br />
Kriegsenkel. Bei ihnen äußert sich dies<br />
häufig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em verunsicherten Lebensgefühl,<br />
diffusen Ängsten, dem Gefühl<br />
der Heimatlosigkeit, e<strong>in</strong>em „blockierten<br />
Leben“: es klappt beruflich schlecht, die<br />
Familiengründung bleibt aus. Dazu wollen<br />
sich Betroffene <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>Selbsthilfegruppen</strong><br />
austauschen, den Verstrickungen auf die<br />
Spur kommen, sich von ihnen lösen, um zu<br />
e<strong>in</strong>em freieren Leben zu f<strong>in</strong>den.<br />
Hauttumore<br />
Betroffene mit Hauttumoren (Melanom,<br />
Basaliom u. a. ) können sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Selbsthilfegruppe sowohl über die emotionalen<br />
Folgen der Erkrankung als auch über<br />
Behandlung und Nachsorge austauschen.<br />
Die Gruppe wird von den Ärzten der Hautkl<strong>in</strong>ik<br />
unterstützt. Neue Interessenten s<strong>in</strong>d<br />
willkommen.<br />
Kontakt zu den Gruppen:<br />
Selbsthilfebüro, Tel.: 0761/21687-35<br />
oder selbsthilfe@kur.org<br />
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