1.2 Leistungs-MOSFET und IGBT - Semikron
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1 Gr<strong>und</strong>lagen<br />
Symbol<br />
R W<br />
Bezeichnung<br />
lateraler Widerstand der<br />
p-Wanne<br />
Basis-Emitter-Widerstand des parasitären npn-<br />
Bipolartransistors<br />
Das Ersatzschaltbild eines <strong>IGBT</strong> enthält neben den internen Kapazitäten <strong>und</strong> Widerständen zunächst<br />
die auch in der <strong>MOSFET</strong>-Struktur vorhandenen Elemente „idealer <strong>MOSFET</strong>“ <strong>und</strong> parasitärer<br />
npn-Transistor: n + -Emitterzone (Emitter)/p + -Wanne (Basis)/n-Driftzone (Kollektor) mit<br />
dem lateralen Widerstand der p + -Wanne unterhalb der Emitter als Basis-Emitter-Widerstand R W .<br />
Zusätzlich entsteht mit der Zonenfolge p + -Kollektorzone (Emitter)/n-Driftzone (Basis)/p + -Wanne<br />
(Kollektor) ein pnp-Transistor, der gemeinsam mit dem npn-Transistor eine Thyristor-<br />
Ersatzschaltung bildet.<br />
Das Einrasten (latch-up) dieses parasitären Thyristors, das den Verlust der Steuerfähigkeit des<br />
<strong>IGBT</strong> <strong>und</strong> damit dessen Zerstörung bedeutet, kann mit Erreichen der Einrastbedingung<br />
( α + α ) 1<br />
M ⋅<br />
npn pnp<br />
= mit α<br />
pnp<br />
, α<br />
npn<br />
= α<br />
T<br />
⋅ γ<br />
E<br />
M: Multiplikationsfaktor;<br />
α npn , α pnp : Stromverstärkungen der Teiltransistoren in Basisschaltung;<br />
α T : Basistransportfaktor;<br />
γ E : Emitterwirkungsgrad<br />
prinzipiell im stationären Betrieb (durch Überschreiten einer kritischen Stromdichte, die mit ansteigender<br />
Chiptemperatur sinkt) oder auch während des Ausschaltens (dynamisches latch-up<br />
aufgr<strong>und</strong> des gegenüber dem stationären Ein-Zustand höheren Löcherstromes) erfolgen.<br />
Durch die nachfolgend aufgeführten Design-Maßnahmen wird bei modernen <strong>IGBT</strong>s ein latch-up<br />
unter allen zulässigen statischen <strong>und</strong> dynamischen Betriebsbedingungen zuverlässig verhindert;<br />
z.B. ist die Stromdichte des dynamischen latch-up beim Ausschalten etwa 15 mal so groß wie die<br />
Nennstromdichte.<br />
Hierzu wird zunächst der Basis-Emitter-Widerstand R W des npn-Teiltransistors durch<br />
- hohe Dotierung der p + -Wanne direkt unterhalb der n-Emitter, sowie<br />
- Verringerung der Länge der n-Emitter<br />
soweit verkleinert, daß die Schwellenspannung der Basis-Emitter-Diode des npn-Transistors in<br />
keinem zulässigen Betriebsfall erreicht wird.<br />
Weiterhin wird der Löcherstrom (Basisstrom des npn-Transistors) durch Einstellung einer niedrigen<br />
Stromverstärkung im pnp-Transistor so klein wie möglich gehalten. Hierbei muß jedoch<br />
ein Kompromiß zwischen Schaltverhalten <strong>und</strong> Robustheit einerseits <strong>und</strong> den Durchlaßeigenschaften<br />
andererseits getroffen werden, die ebenfalls wesentlich vom Design des pnp-<br />
Teiltransistors abhängen.<br />
Dieser Kompromiß ist bei PT- <strong>und</strong> NPT-<strong>IGBT</strong>s auf unterschiedliche Weise verwirklicht [278].<br />
PT-<strong>IGBT</strong>s haben eine sehr hohe Injektionswirkung (Emitterwirkungsgrad) von Löchern der p + -<br />
Schicht in das n - -Driftgebiet, da das Substrat relativ dick <strong>und</strong> hochdotiert ist. Die pnp-<br />
Stromverstärkung kann nur noch über den Basistransportfaktor (n - -Driftzone, n + -Buffer) abgesenkt<br />
werden, wozu die Ladungsträgerlebensdauer in der n + -Schicht durch zusätzliche Rekombinationszentren<br />
(z.B. Golddotierung oder Elektronenbestrahlung) herabgesetzt wird.<br />
Der Löcherstrom ist mit 40...45 % am Gesamtstrom beteiligt.<br />
Bei NPT-<strong>IGBT</strong>s ist die implantierte, kollektorseitige p + -Emitterzone wesentlich dünner als das<br />
Substrat des PT-<strong>IGBT</strong>. Bereits bei der Waferfertigung können dabei die Dotierstoffkonzentrationen<br />
äußerst genau eingestellt werden. Durch die sehr dünne p + -Schicht wird ein niedriger Emit-<br />
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