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RCMU - Abakus solar AG

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Doepke Schaltgeräte GmbH, Norden<br />

Stefan Davids<br />

Leiter Verkaufsförderung<br />

Günter Grünebast<br />

Leiter Normung/Prüfung/Zertifizierung


Kurzvorstellung<br />

Doepke Schaltgeräte GmbH & Co. KG, Norden<br />

» inhabergeführtes mittelständisches Unternehmen<br />

» hohe Eigenfertigungstiefe<br />

» Fertigung in Deutschland<br />

» große Flexibilität bei der Produktion von individuellen Lösungen<br />

» umfangreiches Programm im Bereich RCDs<br />

Stefan Davids, Günter Grünebast | Doepke Schaltgeräte GmbH<br />

2


Übersicht<br />

1. Definition RCD / RCM<br />

2. Definition Typ A / Typ B<br />

3. Was ist eine <strong>RCMU</strong>?<br />

4. Fehlerstromschutz auf der Gleichstromseite einer PV-Anlage<br />

5. Fehlerstromschutz auf der Wechselstromseite einer PV-Anlage<br />

6. Praxisbeispiel: Fehler auf der Gleichstromseite einer PV-Anlage<br />

7. Welche Fehlerströme können auftreten?<br />

8. Einsatz von RCD in PV-Anlagen<br />

Stefan Davids, Günter Grünebast | Doepke Schaltgeräte GmbH<br />

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Definition: RCD / RCM<br />

RCD<br />

(Residual Current Device)<br />

RCM<br />

(Residual Current Monitor)<br />

RCCB RCBO CBR MRCD<br />

» RCCB<br />

» Residual Current Operated Circuit Breaker<br />

Fehlerstromschutzschalter<br />

nach DIN EN 61008-1 / VDE 0664-10 und -100<br />

» geeignet als Schutzmaßnahme für den Schutz durch<br />

automatische Abschaltung der Stromversorgung<br />

(Trennereigenschaft)<br />

» Beispiel: DFS 4 B<br />

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4


Definition: RCD / RCM<br />

RCD<br />

(Residual Current Device)<br />

RCM<br />

(Residual Current Monitor)<br />

RCCB RCBO CBR MRCD<br />

RCM<br />

» RCM<br />

» Residual Current Monitor<br />

Differenzstrom-Überwachungsgerät<br />

nach DIN EN 62020 / VDE 0663<br />

» nicht geeignet als Schutzmaßnahme für den<br />

Schutz durch automatische Abschaltung der<br />

Stromversorgung<br />

» Beispiel: DRCM 1 A<br />

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Definition: Typ AC / Typ A / Typ B<br />

Typ AC:<br />

Typ A:<br />

Typ B:<br />

Erfassung von Wechselfehlerströmen der Netzfrequenz<br />

(in Deutschland nicht zulässig)<br />

Erfassung von Wechselfehlerströmen und pulsierenden<br />

Gleichfehlerströmen der Netzfrequenz<br />

Erfassung von Wechselfehlerströmen und<br />

pulsierenden Gleichfehlerströmen der Netzfrequenz sowie<br />

glatten Gleichfehlerströmen und Wechselfehlerströmen ≠ Netzfrequenz<br />

Typ AC<br />

Typ A<br />

Typ B<br />

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Definition: „pulsierender Gleichfehlerstrom“ (Typ A)<br />

IEC 60755:<br />

Fehlerstrom muss für mindestens 8,3 ms Nullpunktberührung haben<br />

(Netzfrequenz f = 50 Hz)<br />

Maximal 6 mA überlagerter glatter Gleichfehlerstrom ist zulässig<br />

(unabhängig vom Bemessungsfehlerstrom)<br />

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VDE 0100-530:<br />

Allgemeine Bedingungen für die Auswahl und Errichtung<br />

von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)<br />

„Wenn Teile elektrischer Betriebsmittel,<br />

die auf der Lastseite einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) fest errichtet werden,<br />

reine Gleichfehlerströme erzeugen können,<br />

muss die Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B sein.“<br />

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Stefan Davids, Günter Grünebast | Doepke Schaltgeräte GmbH<br />

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Stefan Davids, Günter Grünebast | Doepke Schaltgeräte GmbH<br />

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Blockschaltbild PV-Anlage<br />

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Fehlerstromschutz auf der DC-Seite<br />

VDE V 0126-1-1:<br />

» selbsttätige Schaltstelle zwischen<br />

einer Eigenerzeugungsanlage und Niederspannungsnetz<br />

» auch als ENS bezeichnet<br />

(Einrichtung zur Netzüberwachung mit jeweils zugeordnetem Schaltorgan in Reihe)<br />

» Sie überwacht Netzspannung, Netzfrequenz, Gleichstromeinspeisung<br />

und verhindert einen unbeabsichtigten Inselnetzbetrieb.<br />

» überwiegend in Wechselrichter (WR) integriert<br />

» Schaltorgane zum Schalten (Relais) sind im WR integriert,<br />

jedoch i. d. R. nicht zum Trennen geeignet (keine 4 mm Kriech- und Luftstrecken)<br />

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Fehlerstromschutz auf der DC-Seite<br />

VDE V 0126-1-1:<br />

» Trotz aller normativen Anforderungen bezüglich Basisschutz und Fehlerschutz (doppelte<br />

Isolierung der PV-Kabel usw.) hat es durch Fehler auf der DC-Seite (PV-Generator)<br />

mehrere Unfälle gegeben.<br />

» Auf Empfehlung der BG ETEM ist für Betrieb in PV-Anlagen mit trafolosen WR daher für<br />

den Personenschutz auf der DC-Seite eine Fehlerstrom-Überwachungseinheit integriert:<br />

<strong>RCMU</strong> (Residual Current Monitoring Unit).<br />

» <strong>RCMU</strong> ist Bestandteil der selbsttätigen Schaltstelle (ENS)<br />

» Wenn eine <strong>RCMU</strong> nicht integriert ist, so ist für den Personenschutz eine externe RCD<br />

vom Typ B auf der AC-Seite erforderlich.<br />

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trafoloser Wechselrichter<br />

DC-Zuleitung<br />

Zwischenkreiskondensatoren<br />

Transistorbrücke<br />

PV+<br />

<strong>RCMU</strong><br />

PV-<br />

Netzdrosseln<br />

Relais<br />

<strong>RCMU</strong>-Platine<br />

L<br />

N<br />

Transistorvollbrücke<br />

Netzdrosseln<br />

Steuerung<br />

Relais<br />

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Fehlerstromschutz auf der DC-Seite<br />

» Aufgrund parasitärer Kapazitäten der PV-Module (Metallrahmen) gegen Erde ist ein<br />

hoher Ableitstrom (kapazitiver Wechselfehlerstrom) zu erwarten.<br />

» Ableitstrom ist nicht konstant; er ändert sich z. B. durch Betauung im Verlauf des Tages<br />

langsam, aber erheblich.<br />

» Aufgrund hoher Ableitströme kann somit auf der AC-Seite des trafolosen WR eine RCD<br />

des Typs B mit I∆n = 30 mA für den nach VDE V 0126-1-1 geforderten Personenschutz<br />

auf der DC-Seite nur bedingt eingesetzt werden.<br />

» Daher Integration einer <strong>RCMU</strong> in die selbsttätige Schaltstelle<br />

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Fehlerstromschutz auf der DC-Seite<br />

» <strong>RCMU</strong> erfasst glatte Gleich- und Wechselfehlerströme und bewirkt im Fehlerfall eine<br />

Abschaltung mit Hilfe der Ausgangsrelais des WR.<br />

» <strong>RCMU</strong> reagiert auf Fehlerstromsprünge (ohmsch) ab 30 mA. Sich langsam ändernde<br />

Differenzströme, sowohl AC als auch DC (!), führen erst bei max. 300 mA zur<br />

Abschaltung.<br />

» Eine <strong>RCMU</strong> ist keine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) und somit auch kein<br />

allstromsensitiver Fehlerstrom-Schutzschalter. Sie ersetzt auch keine auf der AC-<br />

Seite des WR vorzusehende RCD, wenn diese gemäß einschlägiger<br />

Errichtungsbestimmungen (z. B. VDE 0100-712) für den Fehlerschutz (oder auch<br />

Brandschutz) gefordert ist!<br />

» Ein WR mit integrierter selbsttätiger Schaltstelle inkl. <strong>RCMU</strong> bietet einen anerkannten<br />

Personenschutz bei Fehlern auf der DC-Seite gemäß VDE V 0126-1-1.<br />

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Fehlerstromschutz auf der AC-Seite<br />

VDE 0100-712:<br />

Anforderungen an den Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren) auf der AC-Seite<br />

einer PV-Anlage:<br />

» Wenn durch die Bauart des Wechselrichters eine einfache Trennung zwischen der<br />

Wechsel- und Gleichspannungsseite besteht (galvanische Trennung, z. B. durch<br />

Wechselrichter mit Trafo) und wenn der Fehlerschutz durch automatische Abschaltung<br />

mit Überstromschutzeinrichtungen (Leitungsschutzschaltern) aufgrund unzureichender<br />

Erdungsbedingungen (hohe Schleifenwiderstände, z. B. TT-System) nicht realisierbar<br />

ist, muss eine RCD eingesetzt werden (Typ A ausreichend).<br />

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Fehlerstromschutz auf der AC-Seite<br />

VDE 0100-712:<br />

» Wenn durch die Bauart des Wechselrichters nicht mindestens eine einfache Trennung<br />

zwischen der Wechsel- und Gleichspannungsseite besteht (z. B. Wechselrichter ohne<br />

Trafo) und wenn der Fehlerschutz durch automatische Abschaltung mit<br />

Überstromschutzeinrichtungen (Leitungsschutzschaltern) aufgrund unzureichender<br />

Erdungsbedingungen (hohe Schleifenwiderstände, z. B. TT-System) nicht realisiert<br />

werden kann, dann muss eine RCD vom Typ B verwendet werden.<br />

» Aufgrund zu erwartender hoher Ableitströme ist der Einsatz von RCDs mit höheren<br />

Bemessungsfehlerströmen zu empfehlen (I∆n ≥ 30 mA).<br />

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Fehlerstromschutz auf der AC-Seite<br />

VDE 0100-712:<br />

» Sind im Fehlerfalle in der elektrischen Anlage keine glatten Gleichfehlerströme zu<br />

erwarten, so kann die für den Fehlerschutz vorgesehene RCD auch vom Typ A sein.<br />

Anmerkung:<br />

Diese Anforderung lässt sich nach bisherigen Erkenntnissen vermutlich nur realisieren,<br />

wenn ein Wechselrichter mit Trafo verwendet wird (galvanische Trennung zwischen der<br />

DC-Seite und AC-Seite).<br />

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Fehlerstromschutz auf der AC-Seite<br />

weitere normative Anforderungen<br />

» In landwirtschaftlichen Betriebsstätten ist gemäß VDE 0100-705 stets eine RCD für den<br />

Brandschutz (I∆n = 300 mA) vorzusehen (in Endstromkreisen mit Steckdosen:<br />

I∆n = 30 mA).<br />

» Gemäß den Errichtungsbestimmungen VDE 0100-530 sind ggf. Maßnahmen für den<br />

vorbeugenden Brandschutz in allen Bereichen einer elektrischen Anlage aufgrund einer<br />

Risikobewertung durch den Betreiber, die beaufsichtigende Behörde oder die<br />

Feuerversicherung vorzusehen.<br />

» Einige Netzbetreiber fordern die Verwendung einer RCD unabhängig vom vorhandenen<br />

System (TN, TT).<br />

» VDE 0100-482 beschreibt Anforderungen für den Brandschutz bei besonderen Risiken<br />

oder Gefahren. Siehe auch VdS 2033 (feuergefährdete Betriebsstätten).<br />

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Technischer Leitfaden VdS 3145 vom Juli 2011<br />

• Einsatz von RCDs wird aus Brandschutzgründen empfohlen<br />

• In Bereichen wie z.B. Landwirtschaft und bei bestimmten Netzsystemen<br />

(wie in TT-Systemen) können sie notwendig sein.<br />

• Wenn eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vorzusehen ist und keine<br />

Angaben des Herstellers vorliegen, ob in der elektrischen Anlage über den<br />

Wechselrichter im Fehlerfall glatte Gleichfehlerströme auftreten können, ist<br />

eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B oder Typ B+ gefordert.<br />

• Eine Fehlerstrom-Überwachungseinrichtung (<strong>RCMU</strong>), die i.d.R. im<br />

Wechselrichter integriert ist, ersetzt keine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung.<br />

VdS_3145_PV-Anlagen.pdf<br />

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Praxisbeispiel:<br />

Fehler auf der DC-Seite<br />

Quelle: Markus Scholand, vereidigter Sachverständiger<br />

» Aufgrund eines Nagetierbisses am DC-Kabel des PV-Generators ergibt sich während<br />

der Einspeisung bei zunehmender Verschmutzung oder Feuchtigkeit ein langsam<br />

ansteigender Fehlerstrom gegen Erde.<br />

» Der sich ergebende Fehlerstrom ohne Nullpunktberührung besteht aus einer AC- und<br />

einer DC-Komponente (HF-Anteil vernachlässigt).<br />

» Durch den langsamen Anstieg des Fehlerstroms schaltet die integrierte <strong>RCMU</strong> den WR<br />

je nach Hersteller erst bei einem Wert zwischen 100 und 300 mA ab.<br />

» Eine auf der AC-Seite installierte RCD wird vom selben Fehlerstrom durchflutet.<br />

» Eine RCD vom Typ A würde vom vorhandenen Gleichanteil in ihrer Auslösung<br />

beeinträchtigt werden (Magnetisierung des Wandlerkerns).<br />

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PV-Generator<br />

Wechselrichter<br />

Überstrom-<br />

schutzeinrichtung<br />

trafoloser Wechselrichter, alle Transistoren getaktet<br />

PV+<br />

RCD<br />

L<br />

PV-<br />

Steuerung<br />

N<br />

parasitäre Kapazitäten<br />

des PV-Generators<br />

R Erde<br />

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Darstellung von Fehlerstromkurven<br />

bei Fehlern auf der DC-Seite<br />

Beispiel: Fehler PV- gegen Erde; trafoloser Wechselrichter: je zwei Transistoren geschaltet und zwei Transistoren getaktet<br />

(Transistoren vereinfacht als Schalter dargestellt)<br />

1. Netzspannungshalbwelle:<br />

S1 geschlossen, S4 getaktet (PWM)<br />

S2 offen, S3 offen<br />

2. Netzspannungshalbwelle:<br />

S1 offen, S4 offen<br />

S2 geschlossen , S3 getaktet (PWM)<br />

U<br />

AC<br />

I<br />

Fehler<br />

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Darstellung von Fehlerstromkurven<br />

bei Fehlern auf der DC-Seite<br />

Bei Fehlern gegen Erde auf der DC-Seite hängen Gleich- und Wechselanteil des<br />

Fehlerstroms von der Bauart bzw. Topologie des Wechselrichters und der Höhe der<br />

Gleichspannung des PV-Generators ab.<br />

Die Kurvenform des Fehlerstroms kann daher sehr verschieden sein. Der DC-Anteil kann<br />

so groß werden, dass eine RCD vom Typ A in ihrer Funktion erheblich beeinträchtigt wird.<br />

Zusammensetzung des Fehlerstroms:<br />

» AC-Anteil (üblicherweise 50 Hz)<br />

» DC-Anteil<br />

» HF-Anteil (bedingt durch Schaltfrequenz des WR (typ. 16 – 22 kHz),<br />

Höhe abhängig von im WR integrierten HF-Filtermaßnahmen)<br />

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T1<br />

L<br />

T2<br />

N<br />

Darstellung von Fehlerstromkurven<br />

bei Fehlern auf der DC-Seite<br />

bei verschiedenen Wechselrichtertopologien<br />

T3<br />

T4<br />

alle Transistoren getaktet (PWM)<br />

T1, T3 geschaltet / T2, T4 getaktet (PWM)<br />

PV+ Erde<br />

PV- Erde<br />

PV+ Erde<br />

PV- Erde<br />

Typ B Typ B Typ B Typ B<br />

T3, T4 geschaltet / T1, T2 getaktet (PWM)<br />

WR mit geteiltem Zwischenkreis und<br />

Hochsetzsteller mit Dreipunktschaltung<br />

PV+ Erde<br />

PV- Erde<br />

PV+ Erde<br />

PV- Erde<br />

Typ B Typ A/B Typ B Typ B<br />

Diese Darstellung möglicher Fehlerströme ist beispielhaft und nicht vollständig (vereinfacht, ohne HF-Anteil).<br />

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Einsatz von RCDs in Photovoltaik(PV)-Anlagen<br />

» RCDs für den Fehlerschutz (AC-Seite) mit I∆n ≥ 30 mA gemäß VDE 0100-712,<br />

wenn ein Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung mit<br />

Überstromschutzeinrichtungen nicht realisierbar ist.<br />

» RCDs für den Personenschutz (DC-Seite) mit I∆n ≤ 30 mA gemäß VDE V 0126-1-1,<br />

wenn eine selbsttätige Schaltstelle mit <strong>RCMU</strong> nicht vorhanden ist.<br />

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Einsatz von RCDs in Photovoltaikanlagen<br />

Verbraucherabzweig<br />

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Auswahlhilfe für RCDs in Photovoltaik(PV)-Anlagen<br />

In Systemen, wo Schutz durch<br />

automatische Abschaltung mit<br />

Überstromschutzeinrichtungen<br />

nicht möglich ist:<br />

ohne<br />

Verbraucherabzweig<br />

RCD 1 RCD 2<br />

mit<br />

Verbraucherabzweig<br />

**<br />

ohne<br />

Verbraucherabzweig<br />

mit<br />

Verbraucherabzweig<br />

**<br />

WR Schutzklasse I<br />

ohne<br />

Schaltstelle/<strong>RCMU</strong><br />

WR ohne Trafo - Typ B * Typ B * Typ B *<br />

WR mit Trafo - - Typ A Typ A<br />

WR Schutzklasse I<br />

mit<br />

Schaltstelle/<strong>RCMU</strong><br />

WR ohne Trafo - - Typ B Typ B<br />

WR mit Trafo - - Typ A Typ A<br />

WR Schutzklasse II<br />

ohne<br />

Schaltstelle/<strong>RCMU</strong><br />

WR Schutzklasse II<br />

mit<br />

Schaltstelle/<strong>RCMU</strong><br />

WR ohne Trafo - - Typ B * Typ B *<br />

WR mit Trafo - - - Typ A<br />

WR ohne Trafo - - - Typ B<br />

WR mit Trafo - - - Typ A<br />

Unabhängig vom Versorgungssystem (TN, TT) des Niederspannungsnetzes:<br />

* Für den Personenschutz auf der DC-Seite gemäß VDE V 0126-1-1 muss die RCD einen Bemessungsfehlerstrom von 30 mA haben<br />

(mögliche hohe Ableitströme sind jedoch zu beachten).<br />

** Bei Verbraucherabzweig mit Steckdosen (Laienbereich, Außenbereich): I∆n = 30 mA oder zusätzliche RCD im Verbraucherzweig<br />

mit I∆n = 30 mA (siehe auch VDE 0100-410).<br />

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Kommentare zur Tabelle<br />

PV-Anlagen mit einseitig geerdetem PV-Generator sind in der vorstehenden Tabelle nicht berücksichtigt<br />

und können gegebenenfalls den Einsatz weiterer oder anderer Schutzmaßnahmen erfordern.<br />

Anmerkung zu RCDs vom Typ B:<br />

Bezüglich einer möglichen alternativen Verwendung von RCDs des Typs A<br />

siehe Abschnitt „Fehlerstromschutz auf der AC-Seite“.<br />

Weitere Anmerkungen:<br />

» WR Schutzklasse I ohne Trafo: Fehler vom WR müssen berücksichtigt werden. RCD1 direkt hinter<br />

WR erforderlich, wenn Verbraucherabzweig vorhanden.<br />

» WR ohne Schaltstelle: Einspeisung ggf. auch bei Wegfall der Netzspannung möglich<br />

(Inselnetzbildung). Zudem kein Personenschutz auf DC-Seite gegeben, RCD mit I∆n = 30 mA<br />

erforderlich.<br />

» WR mit Schaltstelle: Einspeisung bei Wegfall der Netzspannung nicht möglich.<br />

Schutzklassen:<br />

» Schutzklasse I: Alle elektrisch leitfähigen Gehäuseteile des Betriebsmittels sind mit dem<br />

Schutzleitersystem der festen Elektroinstallation verbunden, welches sich auf Erdpotenzial befindet.<br />

» Schutzklasse II: Betriebsmittel haben eine verstärkte oder doppelte Isolierung zwischen<br />

Netzstromkreis und Ausgangsstromkreisen beziehungsweise Metallgehäuse. Sie haben i. d. R.<br />

keinen Anschluss für einen Schutzleiter.<br />

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Informationsmaterial / Fragen<br />

Fragen beantworten wir Ihnen gerne jetzt oder später:<br />

» Telefon: 04931 1806-825 oder<br />

» mobil: 0176 12255886 oder<br />

» E-Mail: stefan.davids@doepke.de<br />

» Telefon: 04931 1806-611 oder<br />

» E-Mail: guenter.gruenebast@doepke.de<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!<br />

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