von Dr. Michael Köhler - Stand: April 2003 Inhalt: 1 ...
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<strong>von</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Michael</strong> Köhler - <strong>Stand</strong>: <strong>April</strong> <strong>2003</strong><br />
<strong>Inhalt</strong>:<br />
1. Entwicklungsgeschichte der Schuldrechtsmodernisierung<br />
2. Wesentliche Änderungen durch das SchuldrechtsmodernisierungsG<br />
3. Checkliste: Voraussetzungen eines Anspruchs nach § 280 I BGB<br />
4. Haftung wegen Pflichtverletzung - zu den Voraussetzungen <strong>von</strong> § 280 I BGB<br />
5. Übersicht zur Regelverjährung §§ 195, 199 I BGB<br />
6. Besondere Verjährungsfristen<br />
7. Checkliste Verjährung<br />
8. Übergangsvorschriften Verjährung<br />
9. Verjährungsverlauf<br />
10. Zinsverjährung<br />
1. Entwicklungsgeschichte der Schuldrechtsmodernisierung<br />
1981 - 1983<br />
2.2.1984<br />
1991<br />
1994<br />
25.1.1999<br />
4.8.2000<br />
Vergabe <strong>von</strong> 24 Gutachten, die zur Reformbedürftigkeit des<br />
Schuldrechts Stellung beziehen.<br />
Kommission zur Überarbeitung des Schuldrechts nimmt ihre<br />
Tätigkeit auf.<br />
Abschlussbericht der Kommission wird <strong>von</strong> Justizminister Kinkel<br />
vorgelegt.<br />
Ergebnisse werden auf 60. Juristentag erörtert, weitere Schritte zur<br />
Umsetzung unterbleiben jedoch.<br />
EU-Richtlinie zum Verbrauchsgüterkauf wird mit der Vorgabe<br />
verabschiedet, dass eine nationale Umsetzung bis zum 1.1.2002<br />
erfolgen muss.<br />
Aufbauend auf die Arbeit der Kommission legt die<br />
Bundesregierung einen ersten Diskussionsentwurf zur<br />
Schuldrechtsmodernisierung vor.<br />
daraufhin Nach heftiger Kritik <strong>von</strong> Seiten der Rechtswissenschaft<br />
und der Praxis:<br />
Einberufung einer Expertenkommission bestehend aus<br />
Hochschullehrern und Praktikern durch die Bundesregierung<br />
14.5.2001<br />
11.10.2001<br />
Ergebnisse der Expertenkommission werden als Regierungsentwurf<br />
bezüglich eines Gesetzes zur Schuldrechtsmodernisierung<br />
vorgelegt.<br />
Endgültiger Text des Schuldrechtsmodernisierungsgesetzes wird<br />
nach zweiter und dritter Lesung im Bundestag verabschiedet.<br />
9.11.2001 Zustimmung des Bundesrates
1.1.2002 Gesetz zur Modernisierung des Schuldrechts tritt in Kraft.<br />
2. Wesentliche Änderungen durch das SchuldrechtsmodernisierungsG:<br />
• Neuregelung des Verjährungsrechts<br />
• Herabsetzung der Regelverjährung <strong>von</strong> 30 auf 3 Jahre § 195 BGB + Einführung<br />
absoluter Verjährungsgrenzen<br />
• Verjährungsbeginn hängt <strong>von</strong> subjektivem Element ab<br />
• Ausweitung der Hemmungstatbestände - Eingrenzung der Neubeginntatbestände<br />
(bisher Verjährungsunterbrechung)<br />
• Neuregelung des Rechts der Leistungsstörungen<br />
• Einheitlicher Begriff der Pflichtverletzung § 280 BGB<br />
• 280 BGB als zentraler Haftungstatbestand bei Nichtleistung (Unmöglichkeit),<br />
Spätleistung (Verzug) und Schlechtleistung<br />
• Nachbesserung § 286 III 1 BGB: Verzug "spätestes 30 Tage nach Fälligkeit und<br />
Zugang einer Rechnung"<br />
• Änderung der Verzugszinsen §§ 288, 247 BGB<br />
• Darlehensrecht<br />
• Umstrukturierung in Gelddarlehen (§ 488 BGB) und Sachdarlehen (§ 607 BGB)<br />
• Integration des Verbraucherkreditgesetzes - Verbraucherdarlehens-vertrag (§ 491<br />
BGB)<br />
• Kaufrecht - Gewährleistungsrecht<br />
• Nacherfüllung als vorrangiges Recht §§ 437 Nr. 1, 439 BGB<br />
• Neuregelung der Verjährung der Gewährleistungsansprüche § 438 BGB<br />
• Anpassung des MängelgewährleistungR an das Allg. Leistungsstörungsrecht<br />
• Def. Sachmangel auf Grundlage des subj. Fehlerbegriffes § 434 BGB<br />
• Ausweitung des Sachmangelbegriffs auf Werbeaussagen, Montagefehler und<br />
fehlerhafte Montageanleitungen (Ikea-Klausel)<br />
• Gleichbehandlung <strong>von</strong> Sach- und Rechtsmangel<br />
• Rücktritt und Minderung werden einheitlich als Gestaltungsrechte behandelt (Wegfall<br />
der Wandelung)<br />
• Erfüllung nur bei Lieferung einer mangelfreien Sache § 433 BGB<br />
• Einführung des Verbrauchsgüterkaufs
• Integration der Verbraucherschutzgesetze in das BGB<br />
• Haustürwiderrufsgesetz (§§ 312, 312 a BGB)<br />
• VerbraucherkreditG (§§ 491 - 506 BGB)<br />
• FernabsatzgG (§§ 312 b - 312 f BGB)<br />
• AGB - Gesetz (§§ 305 - 310 BGB)<br />
• Wichtigste Neuerung: Widerruf und Rückgaberecht<br />
• Integration bisher nicht geregelter Rechtsinstitute in das BGB<br />
• Wegfall der Geschäftsgrundlage (§313 BGB)<br />
• Culpa in contrahendo (§§ 311 a II, 241 II BGB)<br />
• Positive Vertragsverletzung (§ 280 BGB)<br />
• Kündigung <strong>von</strong> DauerSV (§ 314 BGB)<br />
3. Checkliste: Voraussetzungen eines Anspruchs nach § 280 I BGB<br />
1. Bestehen eines Schuldverhältnisses<br />
2. Pflichtverletzung<br />
3. Vertretenmüssen des Schuldners nach §§ 276, 278 BGB<br />
4. dadurch entstandener Schaden des Gläubigers<br />
5. Je nach Umfang des Schadensersatzes müssen weitere Voraussetzungen erfüllt sein<br />
(§§ 281, 283, 286 BGB)<br />
Beispiele für Pflichtverletzungen:<br />
• S liefert die bestellte Ware zwei Wochen nach vereinbartem Liefertermin. (Verletzung<br />
einer Hauptleistungspflicht - verspätete Lieferung - Verzug)<br />
• K bezahlt die ordnungsgemäß gelieferte Ware einen Monat nach Zahlungstermin.<br />
(Verletzung einer Hauptleistungspflicht - verspätete Bezahlung - Verzug)<br />
• Während Renovierungsarbeiten beschädigen die Arbeiter immer wieder die<br />
Einrichtung des Auftraggebers.<br />
(Verletzung <strong>von</strong> Nebenpflichten - §§ 241 II, 311 II BGB)<br />
• Bevor Antiquitätenhändler A seinem Kunden die bestellte Gutenbergbibel liefern<br />
kann, verbrennt diese aufgrund einer Unachtsamkeit des A.<br />
(Verletzung <strong>von</strong> Hauptleistungspflichten - nachträgl. obj. Unmöglichkeit)<br />
• Anlageberater A lässt den Kunden K über das hohe Risiko der empfohlenen<br />
Wertpapiere im Unklaren.<br />
(Verletzung einer Nebenleistungspflicht - Aufklärungspflicht)
4. Haftung wegen Pflichtverletzung - zu den Voraussetzungen <strong>von</strong> § 280 I BGB<br />
Nach altem Recht wurde<br />
unterschieden zwischen:<br />
Das neue Recht fasst zusammen:<br />
- cic<br />
- pVV<br />
- Unmöglichkeit<br />
- Verzug<br />
- ...<br />
--><br />
§280 I BGB Pflichtverletzung<br />
Pflicht aus einem Schuldverhältnis<br />
• Hauptleistungspflichten<br />
• Nebenleistungspflichten<br />
• Verhaltenspflichten<br />
--> konkretes Vertragsverhältnis<br />
--> einseitig oder gegenseitig verpflichtend<br />
<strong>Dr</strong>ei Typen <strong>von</strong> Pflichtverletzungen<br />
Nichtleistung<br />
Verzögerung &<br />
Unmöglichkeit<br />
Schlechtleistung<br />
bei KV bis<br />
Gefahrübergang danach<br />
bes. GewährleistungsR<br />
--> andere Verjährung<br />
Aufklärungspflichten<br />
Verletzung <strong>von</strong><br />
Nebenpflichten<br />
§241 II BGB<br />
Schutz- & Obhutspflichten<br />
Geheimhaltungspflichten<br />
Vertretenmüssen §§ 276, 278 BGB<br />
Rechtsfolge: Schadensersatz<br />
--> statt der Leistung<br />
--> statt der ganzen<br />
Leistung<br />
--> neben der Leistung
5. Übersicht zur Regelverjährung §§ 195, 199 I BGB<br />
Dauer: § 195 BGB 3 Jahre<br />
Abhängig:<br />
objektiv:<br />
subjektiv:<br />
Entstehen des Anspruchs<br />
a. den anspruchsbegründenden Umständen<br />
b. der Person des Schuldners<br />
Beginn:<br />
§ 199 I BGB<br />
sog. Ulitmoverjährung<br />
Ablauf des Jahres in dem die objektiven und subjektiven Voraussetzungen vorliegen!<br />
Frist: Rechtsgut: Ereignis + Beginn:<br />
30<br />
Jahre:<br />
Schadensersatz wg. Verletzung des<br />
Lebens, Körpers, Gesundheit Freiheit<br />
seit Begehung d. Handlung<br />
Pflichtverletzung etc<br />
10<br />
Jahre:<br />
30<br />
Jahre:<br />
Sonstige Schadensersatzansprüche<br />
seit Entstehung ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis<br />
seit Begehung d. Handlung<br />
Pflichtverletzung etc. ohne<br />
Rücksicht auf Entstehung und<br />
Kenntnis<br />
Maßgeblich ist die früher endende Frist!<br />
10<br />
Jahre<br />
Andere Ansprüche als<br />
Schadensersatzansprüche<br />
seit Entstehung ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis
6. Besondere Verjährungsfristen im BGB<br />
Beginn: § 200 BGB Mit der Entstehung des Anspruchs<br />
10 Jahre: § 196 BGB Rechte an einem Grundstück auch:<br />
Kaufpreisanspruch!<br />
30 Jahre: § 197 BGB<br />
Nr. 1 Ansprüche aus dinglichen Rechten<br />
Herausgabeansprüche<br />
Nr. 2 Familien- und erbrechtliche Ansprüche<br />
Nr. 3 Rechtskräftig festgestellte Ansprüche<br />
Nr. 4 Ansprüche aus vollstreckbaren<br />
Vergleichen und vollstreckbaren Urkunden<br />
Nr. 5 Ansprüche, die im Insolvenzverfahren<br />
festgestellt wurden<br />
Mängelgewährleistungsansprüche im Kaufvertrag:<br />
2 Jahre: § 438 I Nr. 3<br />
BGB<br />
5 Jahre: § 438 I Nr. 2<br />
BGB<br />
30 Jahre: § 438 I Nr. 1<br />
BGB<br />
Kauf beweglicher Sachen (Hauptfall)<br />
Kauf <strong>von</strong> Bauwerken und<br />
bestimmungsgemäß dafür verwendeter<br />
Sachen<br />
wenn ein <strong>Dr</strong>itter aufgrund eines dingl.<br />
Rechts die Herausgabe verlagen kann<br />
(gestohlene Sachen)<br />
wenn der Mangel in einem sonst. Recht<br />
bestehe, das im Grundbuch eingetragen<br />
werden kann.<br />
Gewährleistungsrechte im Werkvertrag: § 634 a Nr. 1 - 3 BGB!<br />
7. Prüfungs-Checkliste zur Verjährung<br />
1. Verjährungsfrist<br />
Regelverjährung<br />
besondere Verjährungsfristen
Regelverjährung: 3 Jahre §195 BGB<br />
Besondere Verjährungsfristen:<br />
§ 196 BGB Rechte an Grundstücken<br />
§ 197 BGB 30-jährige Verjährungsfrist<br />
§ 438 BGB KaufR<br />
Gewährleistungsansprüche<br />
§ 634 a BGB WerkvertragsR<br />
Gewährleistungsansprüche<br />
§ 88 HBG Ansprüche aus<br />
Handelsvertretervertrag<br />
2. Berechnung der Frist<br />
Regelverjährung<br />
a. Regelmäßige Verjährung: § 199 I<br />
BGB zum Ende des Jahres<br />
(Ultimoverjährung):<br />
besondere Verjährungsfristen<br />
Sonstige Verjährungsfristen:<br />
§ 200 BGB oder Sonderregeln zum<br />
Zeitpunkt des Entstehens des Anspruchs<br />
aa. Entstehung des Anspruchs<br />
bb. Kenntnis oder Kennmüssen auf<br />
Seiten des Gläubigers <strong>von</strong><br />
(1) anspruchsbegründenden Umständen<br />
(2) Person des Schuldners<br />
3. Verjährungsverlauf<br />
Regelverjährung<br />
besondere Verjährungsfristen
a. Neubeginn § 212<br />
BGB<br />
b. Hemmung §§<br />
203, 209 BGB<br />
• Anerkenntnis des Schuldners durch<br />
Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung<br />
oder in anderer Weise!<br />
• Vornahme oder Beantragung einer gerichtlichen oder<br />
behördlichen Vollstreckungsmaßnahme<br />
• Verhandlungen zwischen Gläubiger und Schuldner<br />
• Klageerhebung<br />
• Zustellung eines Mahnbescheides<br />
• Zustellung des Antrags im Selbständigen<br />
Beweisverfahren<br />
• Anmeldung im Insolvenzverfahren<br />
• aus familiären Gründen (§ 207 BGB)<br />
• bei Ansprüchen wegen Verletzung der sexuellen<br />
Selbstbestimmung<br />
• Höhere Gewalt innerhalb der letzten 6 Monate der<br />
Verjährungsfrist<br />
Ende der Hemmung<br />
§ 203 BGB<br />
§ 204 BGB<br />
Verjährung tritt frühestens 3 Monate nach dem Ende der<br />
Hemmung ein.<br />
Die Hemmung endet 6 Monate nach der rechtskräftigen<br />
Entscheidung oder anderweitigen Beendigung des<br />
Verfahrens.<br />
§ 207 BGB Die Verjährung ist gehemmt, solange die Ehe besteht.<br />
§ 208 BGB Hemmung bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres<br />
Hemmung bis zur Beendigung der häuslichen Gemeinschaft.<br />
c. Bestehen Vereinbarungen über die Verjährung (§ 202 BGB)<br />
4. Höchstfristen / Begrenzung der Regelmäßigen Verjährungsfrist § 199 II-IV<br />
BGB<br />
Regelverjährung<br />
besondere Verjährungsfristen<br />
Frist<br />
30<br />
Jahre<br />
Ereignis +<br />
Beginn<br />
seit Begehung<br />
der Handlung,<br />
Pflichtverletzung<br />
Rechtsgut<br />
Schadensersatz wegen.<br />
Verletzung des Lebens,<br />
Körpers, Gesundheit,
10<br />
Jahre<br />
30<br />
Jahre<br />
10<br />
Jahre<br />
etc.<br />
ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis<br />
seit Entstehung<br />
ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis<br />
seit Begehung<br />
der Handlung,<br />
Pflichtverletzung<br />
etc.<br />
ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis<br />
und Entstehung<br />
seit Entstehung<br />
ohne Rücksicht<br />
auf Kenntnis<br />
Freiheit<br />
Sonstige Schadensersatzansprüche<br />
Andere Ansprüche als<br />
Schadensersatzansprüche<br />
5. Ende der Verjährung<br />
Regelverjährung i.w.S.<br />
besondere<br />
Verjährungsfristen<br />
Frist<br />
3 Jahre<br />
Regelverjährung<br />
i.e.S.<br />
10 Jahre<br />
gilt nur für<br />
sonstige<br />
Schadensersatzansprüche<br />
&<br />
Nichtschadensersatzansprüche<br />
30 Jahre<br />
gilt nur für<br />
Schadensersatzansprüche<br />
Beginn: § 200<br />
Ende: siehe<br />
gesetzliche<br />
Bestimmungen<br />
Bezugselemente<br />
Berechnungszeitpunkt<br />
Ende des Jahres taggenau taggenau<br />
Welche Frist endet zuerst?<br />
Ergebnis<br />
8. Übergangsvorschriften Verjährung
Allgemeine Überleitungsvorschriften: Art. 229 § 5 EGBGB<br />
Art. 229 § 5 S. 1 EGBGB: Neues Recht gilt grds. nur für Neuverträge!<br />
Folge: Für Schuldverhältnisse, die vor dem 1.1.2002 entstanden sind, gilt altes<br />
Recht!<br />
Verjährungsrechtliche Überleitungsvorschriften: Art. 229 § 6 EGBGB<br />
Grundregel:<br />
Neues Recht ist anwendbar auf alle Ansprüche, die<br />
a) am 1.1.2002 bestehen und<br />
b) zu diesem Zeitpunkt noch nicht verjährt sind<br />
Wichtige Ausnahmen <strong>von</strong> dieser Grundregel:<br />
• Art. 229 § 6 III EGBGB<br />
Ist die Verjährungsfrist nach neuem Recht länger als nach altem Recht, so<br />
verbleibt es bei der kürzeren Frist: ALTES RECHT bleibt anwendbar!<br />
• Art. 229 § 6 IV EGBGB<br />
regelt den umgekehrten Fall: Ist die Verjährungsfrist nach neuem Recht<br />
kürzer als nach altem Recht, so gilt die Frist nach NEUEM RECHT mit<br />
Fristbeginn am 1.1.2002!<br />
Ausnahme: Läuft die längere Frist nach altem Recht früher ab als die nach<br />
neuem Recht, so gilt die nach ALTEM RECHT berechnete Frist<br />
Beispiel:<br />
Vor 29 Jahren - gerechnet ab dem 1.1.2002 verursachte S einen Schaden aus pVV!<br />
Verjährungsende nach ALTEM RECHT: (§ 195 BGB a.F.) 1.1.<strong>2003</strong>!<br />
Verjährungsende nach NEUEM RECHT: (§§ 195, 199 I BGB n.F.) 1.1.2005!<br />
Fazit: Es gilt immer die Frist, die zuerst abläuft!<br />
9. Verjährungsverlauf (Fallen für die Schuldnerberatung)<br />
I. Verjährungsneubeginn § 212 BGB<br />
II.<br />
III.<br />
IV.<br />
Hemmung der Verjährung § 203 BGB<br />
Verjährungsvereinbarungen §202 BGB<br />
Grenzen der Vereinbarungen über die Verjährung<br />
Allgemeine Geschäftsbedingungen §§ 307, 309 Nr. 7 a) b), 309 Nr. 8 b. ff.<br />
BGB<br />
Gewährleistungsansprüche beim Verbrauchsgüterkauf § 475 BGB<br />
Treu und Glauben § 242 BGB
I. Verjährungsneubeginn<br />
entspricht der Verjährungsunterbrechung im alten Recht<br />
Wirkung:<br />
Der Neubeginn bewirkt, dass die bereits angelaufenen Verjährungszeit nicht beachtet<br />
wird, und ab dem Neubeginn die Verjährungsfrist in voller Länge erneut zu Laufen<br />
beginnt.<br />
Dabei ist die für den Anspruch kraft Gesetzes oder kraft vertraglicher Abrede<br />
geltende Verjährungsfrist erneut anzuwenden.<br />
Wichtigster Neubeginn-Tatbestand für die Schuldnerberatung: § 212 Nr. 1 BGB<br />
Neubeginn durch Anerkennung<br />
Hierunter ist wie nach bisherigem Recht jedes tatsächliche Verhalten zu verstehen,<br />
durch das der Schuldner sein Bewusstsein vom Bestehen des Anspruchs eindeutig<br />
zum Ausdruck bringt.<br />
Beispiele: Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung, etc.....<br />
II. Hemmung der Verjährung § 203 ff BGB<br />
Das SchuldrechtsreformG hat die meisten Unterbrechungstatbestände des alten<br />
Rechts in Hemmungstatbestände umgewandelt!<br />
§ 204 I Nr. 1<br />
BGB<br />
§ 204 I Nr. 3<br />
BGB<br />
§ 204 I Nr. 10<br />
BGB<br />
Klageerhebung<br />
Zustellung eines Mahnbescheids<br />
Anmeldung im gerichtlichen Insolvenzverfahren<br />
Daneben sind neue Hemmungsgründe geschaffen worden:<br />
§ 204 I Nr. 9<br />
BGB<br />
H. durch Zustellung im Verfahren des einstw. Rechtsschutzes<br />
§ 208 BGB H. wegen Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung<br />
§ 497 III 3 BGB Hemmung der Verzugsansprüche im VerbraucherdarlehensV.<br />
§ 771 S. 2 BGB<br />
Hemmung des Anspruchs gg. den Bürgen während der<br />
Vorausklage
Andere Hemmungstatbestände wurden in ihrem Anwendungsbereich erweitert:<br />
§ 207 BGB<br />
H. aus familiären Gründen gilt nun auch für nichtehel.<br />
Lebensgemeinschaft<br />
§ 203 BGB H. bei Verhandlungen (vgl. § 852 II BGB a. F.)<br />
Einzelne Hemmungstatbestände<br />
§ 203 BGB Hemmung der Verjährung bei Verhandlungen<br />
früher:<br />
§ 242 BGB Einrede der Verjährung war treuwidrig,<br />
während Verhandlungen geführt wurden.<br />
Zweck der Regelung:<br />
Gegenstand d.<br />
Verhandlungen:<br />
Verhandlungsparteien:<br />
Schweben der<br />
Verhandlungen:<br />
Vermeidung <strong>von</strong> gerichtlichen Auseinandersetzungen!<br />
Die Verhandlungen dienen der außergerichtlichen<br />
Streitbeilegung. Der Gläubiger soll wegen eines<br />
drohenden Verjährungsablaufes nicht gezwungen werden,<br />
Klage zu erheben, nur um auf diesem Weg eine<br />
Verjährungshemmung herbeizuführen.<br />
Verhandlungsgegenstand ist der Anspruch bzw. die den<br />
Anspruch begründenden Umstände. Hierunter ist nicht die<br />
materiell-rechtliche Anspruchsgrundlage zu verstehen,<br />
sondern das aus dem Lebenssachverhalt hergeleitete<br />
Begehren auf Befriedigung eines Interesses!<br />
WEITE AUSLEGUNG!!!<br />
Gläubiger und Schuldner oder deren Vertreter!<br />
Das Gesetz schreibt keine best. Form vor. Für die<br />
Annahme schwebender Verhandlungen genügt jeder<br />
Meinungsaustausch über den Anspruch bzw. die<br />
Umstände, sofern der Schuldner nicht sofort und<br />
eindeutig jede Anspruchserfüllung ablehnt.<br />
Problem: Verhandlungen ohne Mitwirken des Schuldners?<br />
Schriftliche Anspruchserhebung des Gl. reicht nicht aus! Verhandeln erfordert stets<br />
ein Entgegnen des Schuldners, das über die bloße Erfüllungsverweigerung<br />
hinausgeht!
Merksatz für die Schuldnerberatung<br />
Verhandlungen schweben schon dann, wenn der Schuldner Erklärungen abgibt, die<br />
dem Gläubiger die Annahme gestatten, der Schuldner lasse sich auf Erörterungen<br />
über die Berechtigung des Anspruchs ein.<br />
Dabei ist nicht erforderlich, dass der Schuldner eine Vergleichsbereitschaft oder<br />
eine Bereitschaft zum Entgegenkommen signalisiert!<br />
Beispiele:<br />
(Hier kann die bisherige Rechtsprechung zu § 852 II BGB a. F. herangezogen<br />
werden.)<br />
Ausreichendes Verhandeln liegt vor, wenn der Schuldner erklärt, er sei zur<br />
Aufklärung des vom Gläubiger angesprochenen Sachverhaltes bereit, doch setze<br />
dies voraus, dass der Gläubiger den dem Anspruch zugrundeliegenden Sachverhalt<br />
im Detail schildere und belege. Erst dann seien sachdienliche Auskünfte des<br />
Schuldners möglich. Pauschale Vorwürfe weise er zurück! (BGH NJW-RR 2001,<br />
1168, 1169)<br />
Hat der Schuldner erstmals eindeutig die Anspruchserfüllung abgelehnt, dann liegt<br />
kein erneutes Verhandeln vor, wenn er auf die Gegenvorstellung des Gläubigers<br />
lediglich zurückhaltend erwidert, dass er derzeit keine Veranlassung zur erneuten<br />
Überprüfung sieht, er sich aber einer erneuten Überprüfung nicht verschließen<br />
werde, wenn ihm noch weitere Tatsachen und Beweismittel zugänglich gemacht<br />
werden (OLG Köln NJW-RR 2000, 1411 zu § 651 g II BGB a.F.)<br />
- In Zukunft ist damit zu rechnen, dass einzelne Gläubiger den Schuldner zu<br />
Äußerungen verleiten werden, aus denen sie später eine Verjährungshemmung<br />
herleiten können!!!!!<br />
- In der Schuldnerberatung ist scharf zwischen Verhandlungen i.S.v. § 203 BGB<br />
und einem Anerkenntnis des Anspruchs i.S.v. § 212 BGB zu unterscheiden!<br />
Ende der Verhandlungen:<br />
ausdrücklich: (= der gesetzlich geregelte Fall)<br />
Die Hemmung endet, wenn der Schuldner oder Gläubiger die Fortsetzung der<br />
Verhandlungen verweigert. Hierzu ist ein eindeutiges und unmissverständliches<br />
Verhalten notwendig!<br />
die Verhandlungen schlafen ein<br />
Lässt der Gläubiger die Verhandlungen einschlafen, so sind sie in dem Zeitpunkt<br />
beendet, in dem der nächste Schritt nach Treu und Glauben zu erwarten gewesen<br />
wäre (BGH NJW 86, 1337, Palandt-Heinrichs Gesetz zur Modernisierung des<br />
Schuldrechts, § 203 Rnr. 4).<br />
Haben beide Teile eine Verhandlungspause vereinbart, ist es grds. Sache des
Schuldners, die Initiative zur Wiederaufnahme der Verhandlungen zu ergreifen,<br />
wenn er ein Ende der Hemmung erreichen will.<br />
In jedem Fall kann der Schuldner schwebende oder eingeschlafene Verhandlungen<br />
durch einseitige klare Erklärung beenden<br />
Folge: Die Hemmung endet mit dem Ende der Verhandlungen.<br />
Beachte: § 203 S. 2 BGB: Die Verjährung tritt frühestens 3 Monate nach dem Ende<br />
der Hemmung ein!<br />
Verhaltenratschläge für den Schuldner bzw. die Schuldnerberatung<br />
um den Zeitraum der Hemmung nach § 203 BGB möglichst kurz zu halten:<br />
Dokumentation der Ereignisse (Verhandlungsprotokoll), um später Streitigkeiten<br />
über den Verlauf der Verjährung zu vermeiden!<br />
zur Vermeidung jeglicher Hemmung nach § 203 BGB:<br />
Der Schuldner, der den Eintritt der Hemmung nach § 203 BGB vermeiden möchte,<br />
darf sich auf eine sachliche Anspruchserörterung nicht einlassen und diese auch<br />
nicht in Aussicht stellen.<br />
Er muss deutlich machen, dass er die Anspruchserfüllung ablehnt und darüber auch<br />
nicht mehr verhandelt.<br />
Dann besteht allerdings die Gefahr, dass der Gläubiger den Anspruch gerichtlich<br />
geltend macht, um die Hemmung nach § 204 BGB zu erreichen!<br />
Ende der Hemmung<br />
• § 203 S. 2<br />
BGB:<br />
• § 204 II 1<br />
BGB:<br />
• § 207 BGB<br />
• § 208 BGB<br />
Die Verjährung tritt frühestens 3 Monate nach Ende der<br />
Hemmung ein.<br />
Die Hemmung endet 6 Monate nach Beendigung des Verfahrens<br />
/ rechtskräftige Entscheidung / letzte Verfahrenshandlung.<br />
Die Verjährung ist gehemmt, solange die Ehe besteht<br />
Hemmung bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres<br />
Hemmung bis zur Beendigung der häuslichen Gemeinschaft<br />
III. Verjährungsvereinbarungen § 202 BGB<br />
Erweiterung der Vertragsfreiheit - nach altem Recht (§ 225 BGB a. F.) waren<br />
Vereinbarungen erlaubt, die die Verjährung verkürzten aber nicht wenn sie die<br />
Verjährung verlängerten!<br />
Nach neuem Recht besteht die generelle Möglichkeit der<br />
Verjährungserschwerung. Die Regelungsfreiheit des neuen Rechts entspricht den
Bedürfnissen der Praxis.<br />
Grundlage: Privatautonomie - Vertragsfreiheit<br />
§ 202 BGB trägt eine irreführende Überschrift. Die Vorschrift nennt nur best. Fälle,<br />
in denen eine Vereinbarung über die Verjährung ausnahmsweise unzulässig ist.<br />
• keine Erleichterung der Verjährung im Voraus wg. Vorsatzes<br />
• Absolute Grenze 30 Jahre!<br />
Verjährungsabreden erfolgen regelm. durch Rechtsgeschäft zw. Gläubiger und<br />
Schuldner. Eine bestimmte Form ist nicht vorgeschrieben.<br />
Aber: auch einseitige Erklärungen des Schuldners sind wirksam, in denen dieser<br />
auf die Erhebung der Einrede der Verjährung zu verzichtet. Und zwar sowohl vor<br />
als auch nach Eintritt der Verjährung!<br />
Wichtig: Der Verzicht muss zeitlich begrenzt sein!!!!!<br />
IV. Grenzen der Verjährungsabrede<br />
1. Gewährleistungsansprüche im Kaufrecht (Verbrauchsgüterkauf) § 475 II III<br />
BGB<br />
Vor Mitteilung eines Mangels an den Unternehmer darf dieser keine<br />
Mängelgewährleistungsfristen i.S.v. § 437 BGB durch Rechtsgeschäft unter 2<br />
Jahren vereinbaren.<br />
D.h.: Beim Kauf <strong>von</strong> neuen beweglichen Sachen ist eine Verkürzung der Frist des<br />
§ 438 I Nr. 3 BGB nicht möglich!<br />
Beim Kauf <strong>von</strong> gebrauchten Sachen kann die Mängelgewährleistungsfrist auf 1<br />
Jahr verkürzt werden.<br />
Beachte: Ist der Verkäufer kein Unternehmer (=Kauf <strong>von</strong> Privat) darf er nach wie<br />
vor sämtliche Gewährleistungsrechte ausschließen!!<br />
2. <strong>Inhalt</strong>skontrolle <strong>von</strong> AGB durch §§ 305 - 310 BGB<br />
§ 307 BGB Generalklausel: Unwirksam ist jede Vertragsklausel, die den<br />
Verwender nach Treu und Glauben unangemessen<br />
benachteiligt.<br />
§ 309 Nr. 8 b) ff)<br />
BGB<br />
1. Fall: keine Erleichterung der Verjährung in den Fällen der<br />
§§ 438 I Nr. 2 (KaufV), 634a I Nr. 2 (WerkV) BGB<br />
- Mängelgewährleistung i. Zsshg. mit Bauwerken.<br />
2. Fall: in allen anderen Fällen des § 438 BGB darf die<br />
Verjährung nicht weniger als 1 Jahr betragen<br />
§ 309 Nr. 7 a) b)<br />
BGB<br />
Jegliche Haftungsbegrenzung ist unzulässig, wenn sie die<br />
Haftung für Schäden aus der Verletzung <strong>von</strong> Leben, Körper<br />
oder Gesundheit betreffen.
Dies gilt auch dann, wenn der Schädiger selbst nur fahrlässig<br />
handelt und sein Vertreter fahrlässig oder vorsätzlich<br />
handelt.<br />
-> Haftungsausschluss für leichte Fahrlässigkeit ist zulässig!<br />
Haftungsbegrenzungen sind ebenfalls unzulässig, wenn sie<br />
die Haftung für sonstige Schäden betreffen. Dies gilt nur für<br />
den Ausschluss grob fahrlässiger Pflichtverletzung des<br />
Schädigers und den Ausschluss vorsätzlicher oder grob<br />
fahrlässiger Pflichtverletzung seines Vertreters.<br />
-> Haftungsausschluss für (einfache) fahrlässige<br />
Pflichtverletzung ist möglich!<br />
Beachte:<br />
Die Vorschrift nennt Ausnahmen: Allg.<br />
Beförderungsbedingungen i.R.d. PersonenbeförderungsG<br />
3. Beschränkung <strong>von</strong> Verjährungsvereinbarungen nach § 242 BGB (Verstoß<br />
gegen Treu und Glauben)<br />
Sofern §§ 305 BGB nicht anwendbar sind, schließt § 242 BGB eine unangemessene<br />
Verkürzung bzw. Verlängerung der Verjährungsfristen im Einzelfall aus. Eine<br />
Prüfung der Vereinbarung nach § 242 BGB kommt etwa in Betracht, wenn eine<br />
Individualabrede vorliegt, die wegen § 305 I 3 BGB nicht der <strong>Inhalt</strong>skontrolle der<br />
§§ 305 ff BGB unterliegen.<br />
Abwägung aller Interessen und Umstände im Einzelfall! <strong>Inhalt</strong>lich entspricht die<br />
Prüfung der nach § 307 BGB! Allerdings ist der konkret-individuelle<br />
Vertragszweck und die konkreten Interessen der Parteien stärker zu würdigen.<br />
Stärkere Ausrichtung auf den Einzelfall! Die gesetzlichen Verjährungsregeln haben<br />
bei der Abwägung Ordnungs- und Leitbildfunktion!<br />
Benachteiligt eine Klausel einen der Vertragspartner unangemessen, hat dies ihre<br />
Unwirksamkeit zur Folge!<br />
Konsequenz: Ergänzende Vertragsauslegung<br />
Anwendung (dispositiven) Gesetzesrechts<br />
10. Verjährung <strong>von</strong> Zinsen<br />
1.<br />
Verzugszinsen<br />
(Schuldnerverzug)§§ 286,<br />
288 BGB<br />
Regelverjährung<br />
§§ 195, 199 I BGB
2. Zinsen aus Darlehensvertrag§<br />
488 BGB<br />
Regelverjährung<br />
§§ 195, 199 I BGB<br />
3. Verbraucherdarlehensvertrag<br />
§ 491 BGB<br />
Grds. Regelverjährung<br />
§§ 195, 199 I BGB<br />
Die Verjährung der Ansprüche auf<br />
Darlehensrückerstattung und Zinsen sind vom<br />
Eintritt des Verzuges an nach § 497 I BGB bis<br />
zur Feststellung in einer in § 197 I Nr. 3 bis 5<br />
BGB bezeichneten Art gehemmt!<br />
Die Höchstdauer der Hemmung beträgt 10 Jahre<br />
ab Entstehung des jew. (Zins-)Anspruchs!<br />
§ 197 II BGB findet keine Anwendung. D.h.<br />
auch Zinsansprüche, die nach der Titulierung<br />
fällig werden, verjähren gem. § 197 I Nr. 3 - 5<br />
BGB in 30 Jahren.<br />
4.<br />
Zinsen aus titulierten<br />
Ansprüchen<br />
§ 197 II BGB<br />
Differenzierung nach dem Zeitpunkt der<br />
Fälligkeit<br />
wenn die Zinsansprüche nach Unanfechtbarkeit<br />
der Anspruchsfeststellung i.S.v. § 197 I Nr. 3 - 5<br />
BGB fällig werden.<br />
§ 197 I Nr. 3 -5 BGB 30 Jahre<br />
wenn die Ansprüche vor Rechtskraft der<br />
Entscheidung oder Unanfechtbarkeit der<br />
Feststellung in der in § 197 I Nr. 3 - 5 BGB<br />
beschriebenen Art fällig werden.<br />
Beispiel: Der Schuldner wird im Titel nach § 197 I Nr. 3 BGB (Urteil) zur Zahlung<br />
<strong>von</strong> 8% Zinsen seit Rechtshängigkeit verurteilt.<br />
§ 197 I Nr. 3 BGB Alle bis zur Rechtskraft aufgelaufenen Zinsen verjähren in 30<br />
Jahren nach Rechtskrafteintritt (§§ 197 I Nr. 3, 201 BGB).<br />
Alle nach diesem Zeitpunkt fällig werdenden Zinsen verjähren hingegen nach §§ 197<br />
II, 195, 199 BGB in 3 Jahren (Regelverjährung). Vorher: § 218 II , 197 4 Jahre!