Gomphiden-Nachweise an Fließgewässern im Kanton Aargau
Gomphiden-Nachweise an Fließgewässern im Kanton Aargau
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Heft 4 mercuriale - LIBELLEN IN BADEN-WÜRTTEMBERG 2004<br />
Möglicherweise sind die Larven selber eingew<strong>an</strong>dert,<br />
oder sie sind z.Bsp. durch Drift bei Hoch was ser<br />
hineingespült worden. Exper<strong>im</strong>entelle Unter such -<br />
ungen (SUHLING & MÜLLER 1996) belegen, dass die<br />
Driftraten von drei untersuchten Arten (G. vulgatis -<br />
s<strong>im</strong>us, G. flavipes und O. cecilia) art- und substratspezifisch<br />
sind. Alle drei Arten driften in groben<br />
Substraten wie grobem S<strong>an</strong>d oder Kies bereits<br />
bei niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten, währ -<br />
end in feineren Substraten Drift-Ereignisse erst bei<br />
starker Strömung auftreten. Diese Unter suchung<br />
zeigte auch, dass das Driftrisiko wahrscheinlich<br />
unmittelbar von der Bewegungs aktivität und dem<br />
Grabvermögen der Larven in verschiedenen<br />
Substraten abhängig ist.<br />
Auf Grund des Artenspektrums und der Anzahl<br />
gefundener Exuvien <strong>an</strong> verschiedenen Fundorten<br />
des Untersuchungsgebiets ist <strong>an</strong>zunehmen, dass<br />
bei extremen Hochwassern die Larven teilweise<br />
über weit größere Dist<strong>an</strong>zen verdriften, als bisher<br />
vermutet wurde. Dies bedeutet, dass der Fluss -<br />
bereich zwischen den Eiablage- und Schlupf -<br />
plätzen, der von den <strong>Gomphiden</strong> als Lebensraum<br />
genutzt wird, mehrere Kilometer betragen k<strong>an</strong>n<br />
und daher entsprechend vielfältige Strukturen aufweisen<br />
sollte.<br />
Ausblick<br />
negativen Nutzungsauswirkungen, wie z.B. Motor -<br />
boot- und Schiffsverkehr, können für den Fort -<br />
best<strong>an</strong>d der <strong>Gomphiden</strong>populationen von entscheidender<br />
Bedeutung sein.<br />
Das <strong>Aargau</strong>ervolk hat mit der Annahme der k<strong>an</strong>tonalen<br />
Volksinitiative „Auen-Schutzpark – für eine<br />
bedrohte Lebensgemeinschaft” am 6. Juni 1993<br />
einen weitreichenden Auftrag für den Auenschutz<br />
in der K<strong>an</strong>tonsverfassung ver<strong>an</strong>kert. Der Aufbau<br />
eines Auenschutzparks bezweckt die Erhaltung<br />
bzw. Wiederherstellung der noch vorh<strong>an</strong>denen<br />
Auenreste <strong>im</strong> K<strong>an</strong>ton <strong>Aargau</strong> auf mindestens einem<br />
Prozent der K<strong>an</strong>tonsfläche bis zum Jahr 2014.<br />
Aktuelle Informationen sind erhältlich unter:<br />
www.ag.ch/alg (Baudepartement K<strong>an</strong>ton <strong>Aargau</strong>;<br />
Abteilung L<strong>an</strong>dschaft und Gewässer)<br />
D<strong>an</strong>k<br />
Ohne die Mithilfe vieler Leute wäre die Durch -<br />
führung dieser Untersuchungen nicht möglich<br />
gewesen. D<strong>an</strong>k gebührt allen, die uns bei dieser<br />
Arbeit auf irgendeine Art und Weise unterstützt<br />
haben. Die Übersichtskarten zu Flussabschnitten<br />
und Exuvienfunden wurden erstellt von Stef<strong>an</strong><br />
Meier, Abt. L<strong>an</strong>dschaft und Gewässer, Baudeparte -<br />
ment K<strong>an</strong>ton <strong>Aargau</strong>.<br />
SGL -TAGUNGSBEITRÄGE: GOMPHIDEN IM AARGAU<br />
Der Schutz, die Wiederherstellung und die Neu -<br />
schaffung von <strong>Fließgewässern</strong> und Auegebieten,<br />
der Schutz der Gewässer vor Verschmutzung und<br />
Art Exuvien PP OO PP:OO-Wert X 2 -Wert Signifik<strong>an</strong>z<br />
O. f. forcipatus n=897 478 419 1,14:1 3,9 5%<br />
G. vulgatiss<strong>im</strong>us n=2.703 1.235 1.468 0,84:1 20,1 0,1%<br />
O. cecilia n=3.043 1.491 1.552 0,96:1 1,2 -<br />
G. s<strong>im</strong>ill<strong>im</strong>us n=591 317 274 1,16:1 3,1 -<br />
Tab. 3: Geschlechterverhältnis von vier <strong>Gomphiden</strong>-Arten, gesammelt 1993-2001 <strong>an</strong> den Untersuchungs -<br />
gewässern<br />
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