Familienfreundliche Unternehmen - Betriebsplus Familie
Familienfreundliche Unternehmen - Betriebsplus Familie
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Gute Beispiele aus der Praxis<br />
Eine Initiative für den Kreis Steinfurt<br />
<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />
im Kreis Steinfurt
Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer im Kreis Steinfurt,<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit ist ein wichtiger Faktor<br />
für die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft!<br />
Das haben die 30 Teilnehmer der zweiten Auflage unseres <strong>Unternehmen</strong>swettbewerbs<br />
zur guten Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> eindrucksvoll unterstrichen.<br />
Nach der ersten Wettbewerbsrunde in 2008 haben sich auch zur Neuauflage viele<br />
<strong>Unternehmen</strong> mit tollen Konzepten beteiligt. Einige haben zum wiederholten<br />
Mal teilgenommen, aber auch viele neue Firmen sind hinzugekommen.<br />
Eines haben alle Wettbewerbsteilnehmer deutlich gemacht: Die Vereinbarkeit<br />
von <strong>Familie</strong> und Beruf ist nicht nur für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
wichtig, sondern auch für die Wirtschaft als Arbeitgeber. Dies gilt insbesondere<br />
für die <strong>Unternehmen</strong> im Kreis Steinfurt. Angesichts einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten<br />
in NRW verschärft sich im Münsterland zusehends der Wettbewerb<br />
um qualifizierte Facharbeitskräfte. Ein familienfreundliches Umfeld kann da zum<br />
echten <strong>Betriebsplus</strong> werden, das für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer interessant<br />
und motivierend ist.<br />
Wir haben uns sehr gefreut, dass einige <strong>Unternehmen</strong> nach eigener Aussage den<br />
Wettbewerb gezielt genutzt haben, um sich Anregungen zu holen und sich mit<br />
unserer Wirtschaftsförderung auszutauschen.<br />
Wir möchten mit dieser Broschüre einen Beitrag leisten, um <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
für möglichst viele <strong>Unternehmen</strong> greifbar zu machen und zum Nachahmen<br />
anregen. Wir setzen damit ein familienfreundliches Zeichen – für die teilnehmenden<br />
<strong>Unternehmen</strong> und für unseren Kreis Steinfurt als familienfreundliche Region.
„Anregung ist das Stichwort für diese Broschüre.<br />
Die eingereichten Beiträge haben sowohl Organisatoren als<br />
auch die Wettbewerbsjury überzeugt und verdienen es, einer<br />
breiten Öffentlichkeit vorgestellt zu werden.“<br />
» Thomas Kubendorff<br />
Kreis Steinfurt, Landrat
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 3<br />
Inhalt<br />
1 | 3 Grusswort | Inhaltsverzeichnis<br />
4 | 5 Der Wettbewerb<br />
6 Die Jury<br />
7 | 8 perbit Software GmbH<br />
9 | 10 Lewedag<br />
11 | 12 Das kleine Lädchen | WIR Solutions<br />
13 | 14 DWL<br />
15 | 16 Eilers Futtermittel | DLRZ<br />
17 | 18 Hidding | Jägerhof Höffker<br />
19 | 20 NFT<br />
21 | 22 Raumpflege Plus | Sonneberg<br />
23 | 24 Korff & Schlüter | Use Lab<br />
25 | 26 OKE<br />
27 | 28 MBH<br />
29 | 30 apetito<br />
31 | 32 Caritas Rheine | Crespel & Deiters<br />
33 | 34 Dachser | Hengst Automotive<br />
35 | 36 Kreissparkasse Steinfurt<br />
37 | 38 Verkehrsbetrieb Schäpers | Sparkasse Emsdetten/Ochtrup<br />
39 | 40 Stadtwerke Rheine | Jahn-usw<br />
41 | 42 Volksbank Nordmünsterland | Volksbank Tecklenburger Land<br />
43 | 44 Kontakt WESt | Erfolgsfaktor <strong>Familie</strong><br />
45 | 46 Qualitätssiegel
Der Wettbewerb– eine Neuauflage<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit in <strong>Unternehmen</strong> – ein viel diskutiertes populäres Thema.<br />
Während der ersten Wettbewerbsrunde in 2008 hatten sich 24 <strong>Unternehmen</strong><br />
vorgestellt. Mit der Neuauflage waren daher verschiedene Fragen verbunden:<br />
Wie haben sich die Teilnehmer von 2008 weiterentwickelt? Ist diese Entwicklung<br />
nachhaltig? Wer kommt neu dazu?<br />
Teinehmerfeld:<br />
Gegenüber der ersten Wettbewerbsrunde in 2008 konnte die Teilnehmerzahl<br />
um 5% gesteigert werden:<br />
15 kleine <strong>Unternehmen</strong> unter 50 Mitarbeiter<br />
15 große <strong>Unternehmen</strong><br />
davon:<br />
14 Neuteilnehmer<br />
16 Wiederholungsteilnehmer<br />
Doch nicht nur qualitativ hat sich einiges getan. Mit der Neuauflage des<br />
Wettbewerbs hatte die WESt erstmals die Möglichkeit, die qualitative<br />
Entwicklung in den vergangenen Jahren zu untersuchen. Auch hier wurden<br />
Organisatoren und Jury positiv überrascht.<br />
Entwicklungstrends<br />
Das Bewusstsein im Teilnehmerfeld für <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit ist von einem<br />
sehr guten Ausgangslevel noch einmal gestiegen. Nicht nur, dass sich die<br />
Wiederholungsteilnehmer zum Teil stark weiterentwickelt haben, für das<br />
gesamte Teilnehmerfeld lassen sich bestimmte Trends festhalten:<br />
Der Fachkräftemangel als Motivation, seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
die Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu erleichtern, hat noch einmal<br />
stark an Bedeutung gewonnen. Betroffen davon sind nicht nur die IT-Branche<br />
und das Ingenieurswesen, sondern alle Branchen, wie z.B. auch das klassische<br />
Handwerksgewerbe.
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 5<br />
Die Elternzeit ist inzwischen weitgehend zum Normalfall geworden. Der<br />
Anteil der Väter, die in Elternzeit gehen und mindestens die obligatorischen<br />
Vätermonate in Anspruch nehmen, steigt zunehmend an. Auch die Betriebe<br />
haben sich darauf eingestellt und inzwischen Routine und Konzepte<br />
entwickelt, um den Kontakt zu halten, Fortbildungsteilnahmen anzubieten<br />
und den gleitenden Wiedereinstieg zu ermöglichen.<br />
Die Pflege von Angehörigen rückt vermehrt ins Bewusstsein der Betriebe.<br />
Auch wenn es erst bei einigen <strong>Unternehmen</strong> institutionalisierte Maßnahmen<br />
gibt und der große Bedarf von Arbeitnehmerseite noch nicht artikuliert wird,<br />
ist das „Zukunftsthema“ Pflege bereits jetzt präsent.<br />
Vor allem bei den größeren <strong>Unternehmen</strong> wird das Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
organisatorisch zunehmend mit dem Bereich Gesundheitsmanagement<br />
verknüpft. Gesundheitsbeauftragte übernehmen zunehmend<br />
auch die Funktion als erster Kontakt für alle Belange rund um das Thema<br />
<strong>Familie</strong> und Beruf. Hier gibt es offenbar Synergien.<br />
Die Siegerehrung<br />
Inklusive der fünf jungen Gäste, die in der Kinderbetreuung gut aufgehoben<br />
waren, hatten sich am 15. November 2010 über 100 Teilnehmer zur feierlichen<br />
Preisverleihung in Stroetmanns Fabrik in Emsdetten eingefunden.<br />
Landrat Kubendorff war in der glücklichen Situation, vier Sieger auszeichnen<br />
zu können. Zur Markteinführung des Gütesiegels „<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong>r<br />
Mittelstand“ stellte das Projekt <strong>Familie</strong> Arbeit Mittelstand im Münsterland<br />
(FAMM) die Teilnahme am Zertifizierungsverfahren zweimal als Sonderpreis<br />
zur Verfügung. (Näheres zum Gütesiegel auf Seite 45)<br />
Die ersten Preise gingen in der Kategorie „Große <strong>Unternehmen</strong>“ über<br />
50 Mitarbeiter an die OKE GROUP GmbH aus Hörstel und in der Kategorie<br />
Kleine <strong>Unternehmen</strong> bis 50 Mitarbeiter an die perbit Software GmbH<br />
aus Altenberge. Die beiden Sonderpreise erhielten die Lewedag GmbH aus<br />
Lengerich und die MBH Maschinenbau & Blechtechnik GmbH aus Hörstel.<br />
Die Sieger und die weiteren Teilnehmer stellen wir Ihnen auf den nächsten<br />
Seiten vor.<br />
Weitere Informationen über den Wettbewerb finden Sie unter:<br />
www.betriebsplusfamilie.de
Die Jury<br />
Günter Borowski<br />
Caritas-Verband Rheine e.V.<br />
Vorsitzender des Vorstands<br />
Detleve Prange<br />
Gemeinde Laer<br />
Bürgermeister<br />
Dr. Erwin Weßling<br />
Wessling GmbH, Altenberge<br />
Firmengründer und Inhaber<br />
Martina Nötzold<br />
Verband alleinerziehender<br />
Mütter und Väter e.V.<br />
Stellvertretende Vorsitzende<br />
Landesverband NRW<br />
Thomas Kubendorff<br />
Kreis Steinfurt<br />
Landrat<br />
„Ich freue mich über das ausgeprägte <strong>Familie</strong>nbewusstsein<br />
von Seiten der Wirtschaft im<br />
Kreis Steinfurt. Natürlich haben die <strong>Unternehmen</strong><br />
ihren wirtschaftlichen Erfolg im Auge. Dahinter<br />
steckt aber auch ein hohes soziales Engagement.“<br />
„Ich habe in diesem Wettbewerb viele Erfolgsgeschichten<br />
gesehen. Wenn Geschäftsleitung,<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an einem Strang<br />
ziehen, ist vieles möglich. Wichtig für den<br />
Erfolg familienfreundlicher Maßnahmen ist, dass sie<br />
aus Überzeugung angeboten werden.“<br />
„Ein gutes Verhältnis zu Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern ist die Grundlage für den nachhaltigen<br />
Erfolg als Unternehmer. Die <strong>Unternehmen</strong>, die<br />
sich das Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit zu Herzen<br />
nehmen, werden am Ende davon profitieren.“<br />
„Ich hoffe, dass die vielen positiven Beispiele aus dem<br />
Wettbewerb Schule machen und weitere Nachahmer<br />
finden. Besonders alleinerziehende Eltern sind auf<br />
Verständnis und Unterstützung durch ihren Arbeitgeber<br />
angewiesen.“<br />
„Auf den guten Ergebnissen des Wettbewerbs dürfen<br />
wir uns nicht ausruhen. Ziel muss es sein, in enger<br />
Zusammenarbeit aller Beteiligten den Kreis Steinfurt<br />
zu einer Region zu machen, die überregional für ihre<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit bekannt ist.“
Sieger<br />
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 7<br />
Kleine <strong>Unternehmen</strong><br />
bis 50 Mitarbeiter<br />
„An erster Stelle steht der Mensch!“ – dieser Leitsatz wird bei der perbit Software<br />
GmbH nicht nur nach außen kommuniziert, sondern auch durch zahlreiche<br />
und vielfältige Maßnahmen für die Beschäftigten belegt. Die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu verbessern, ist dem Spezialisten<br />
für Human-Resources-Management-Systeme ein besonderes Anliegen.<br />
Das soziale Engagement ist keineswegs Selbstzweck, wie Geschäftsführer<br />
Wolfgang Witte betont: „<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong> Personalpolitik ist geradezu<br />
ein Muss für Firmen, die zukünftig qualifizierte Mitarbeiter gewinnen und<br />
langfristig binden möchten. Sie ist vor dem Hintergrund der demografischen<br />
Entwicklung ein wichtiger Pluspunkt für die Arbeitgeberattraktivität.“<br />
Entsprechend breit gefächert ist die<br />
Palette der familienfreundlichen<br />
Maßnahmen, die das Software- und<br />
Beratungshaus umgesetzt hat.<br />
Geburtsbeihilfen oder Kinderbetreuungszuschüsse für junge Eltern gehören<br />
ebenso dazu wie individuelle Dienstwagenregelungen. Elternzeit wird rege<br />
genutzt – auch Väter bilden hier keine Ausnahme. Über persönliche Paten<br />
und Zugang zum Firmennetzwerk hält das <strong>Unternehmen</strong> aktiv Kontakt zu<br />
den Beurlaubten.<br />
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird auf allen Ebenen eine<br />
sehr flexible Arbeitsgestaltung ermöglicht, damit sich Berufs- und<br />
Privatleben leichter in Einklang bringen lassen. Hohe Zeitautonomie<br />
durch Vertrauensarbeitszeit sowie die Option, vom Home Office aus<br />
zu arbeiten, schaffen die Basis. Besonders stolz ist man bei perbit<br />
darauf, dass es gelungen ist, Teilzeit auch für Führungskräfte möglich<br />
zu machen.<br />
Dem gesellschaftlichen Wandel und der Tatsache, dass <strong>Familie</strong> heute in<br />
vielfältiger Art und Weise gelebt wird, trägt perbit durch einen weit<br />
gefassten <strong>Familie</strong>nbegriff Rechnung. In engem, partnerschaftlichem<br />
Dialog wird stets versucht, eine praktikable Lösung für die individuelle<br />
Lebenssituation zu finden.
So ist man bei perbit beispielsweise im Themenfeld<br />
Pflege sehr weit fortgeschritten. Auf die betrieblichen<br />
Unterstützungsangebote im Umgang mit pflegebedürftigen<br />
Angehörigen wird in einem eigens erstellten<br />
Ratgeber hingewiesen. Im Fall des Falles wird durch<br />
Sonderurlaub oder Schnupperteilzeiten eine unkomplizierte<br />
Freistellung über das gesetzliche Maß hinaus<br />
ermöglicht. Kürzlich wurde zudem ein betriebseigener<br />
Rollstuhl angeschafft, den sich Mitarbeiter bei Bedarf<br />
kurzfristig ausleihen können – eine Anregung im Rahmen<br />
einer Mitarbeiterbefragung.<br />
Auch die Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
wird bei perbit groß geschrieben. Dafür sorgt ein umfassendes<br />
betriebliches Gesundheitsmanagement: Von<br />
kostenlosem frischem Obst und Gemüse im Aufenthaltsraum<br />
über Ernährungsberatungen bis hin zu Massagen<br />
und Yogakursen reichen die Angebote.<br />
perbit Software GmbH - Sieger in der Kategorie „Kleine <strong>Unternehmen</strong>“<br />
<strong>Unternehmen</strong>: perbit Software GmbH, Altenberge<br />
Branche: IT - Dienstleistungen<br />
Beschäftigte: 50<br />
Kontakt: Gabriele Hampel<br />
Telefon: 0 25 05 / 93 00 19<br />
E-Mail: ghampel@perbit.de<br />
Internet: www.perbit.de<br />
Sicher ist, dass all diese Maßnahmen nur dann erfolgreich<br />
sein können, wenn sie wirksam kommuniziert werden<br />
und den Beschäftigten bekannt sind. Daher hat perbit im<br />
Intranet einen eigenen Bereich zu familien orientierter<br />
Personalpolitik geschaffen. Ergänzt wird dieses Informationsangebot<br />
durch regelmäßige Mitarbeiterinformationen<br />
und Hausmit teilungen. Auch die Führungskräfte werden<br />
durch speziell ausgerichtete Seminare und Feedbacks<br />
für das Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit sensibilisiert und<br />
nachhaltig in die Entwicklung eingebunden.<br />
Da passt es nur ins Bild, dass perbit für sein familien-<br />
freundliches Engagement bereits 2005 das Audit<br />
perbit bietet optimale Rahmenbedingungen, um Beruf und <strong>Familie</strong> vereinbaren zu<br />
können. Davon konnte auch die Jury überzeugt werden.<br />
„berufundfamilie“ der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung<br />
erhalten hat und kürzlich als erstes <strong>Unternehmen</strong> aus<br />
dem Kreis Steinfurt mit dem FAMM-Gütesiegel „<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong>r<br />
Mittelstand“ ausgezeichnet wurde.<br />
Damit steht fest: Die perbit Software GmbH bietet ihren<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern optimale Rahmenbedingungen,<br />
um Beruf und <strong>Familie</strong> zu vereinbaren. Dass<br />
perbit dabei nicht nur den Status quo sichert, sondern<br />
zusätzlich weitere Maßnahmen proaktiv entwickelt, hat<br />
die Jury vollends überzeugt. Ergebnis: 1. Platz in der Kategorie<br />
„Kleine <strong>Unternehmen</strong> bis 50 Mitarbeiter“.
Lewedag – außergewöhnliches Engagement<br />
im klassischen Männergewerbe<br />
„Lewedag – Die Entsorgungs-Spezialisten“ –<br />
unter dieser Bezeichnung kümmern sich 5 Mitarbeiterinnen<br />
und 20 Mitarbeiter in Lengerich<br />
um alle Leistungen rund um die Entsorgung:<br />
vom Abfallmanagement über Containerdienst<br />
und Grünannahme bis hin zum Verpressen. Ein<br />
Entsorgungsbetrieb, klassisches Männergewerbe<br />
– wie lässt sich in so einem Umfeld <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
umsetzen? Geschäftsführerin<br />
Britta Lewedag stellt sich dieser Herausforderung<br />
und setzt mit ihrem Engagement ein<br />
Zeichen.<br />
Verdiente Siegerin: Britta Lewedag bei der Preisübergabe<br />
mit Landrat Kubendorff (r.) und Juror Dr. Erwin Wessling<br />
Durch Gleitzeit ist es den Lewedag-Mitarbeitern<br />
möglich, ihre Arbeitszeit flexibel zu<br />
gestalten. <strong>Familie</strong>nbezogene Teilzeitmodelle<br />
in verschiedensten Ausgestaltungen sind<br />
nach Absprache möglich. Zudem helfen Jahresarbeitszeitkonten,<br />
Spitzen im Betrieb und im<br />
familiären Bereich besser zu bewältigen. Bei<br />
Bedarf können Büromitarbeiter ihre Arbeit<br />
auch von einem Heimarbeitsplatz verrichten.<br />
„Hierdurch kann in einzelnen Fällen auch das<br />
Problem der Kinderbetreuung gelöst werden,<br />
zum Beispiel bei Engpässen während der Ferien.<br />
Oder auch, wenn kurzfristig die Betreuung<br />
ausfällt“, berichtet Britta Lewedag.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: B. Lewedag GmbH & Co. KG<br />
Lengerich<br />
Branche: Entsorgungsfachbetrieb<br />
Beschäftigte: 20<br />
Kontakt: Britta Lewedag<br />
Telefon: 0 54 81 / 94 54 0<br />
E-Mail: britta.lewedag@lewedag.de<br />
Internet: www.lewedag.de<br />
Sonderpreis Teilnahme<br />
am Qualitätssiegel
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 10<br />
Wenn die Kinderbetreuung – trotz flexibler<br />
Arbeitszeiten – im Einzelfall mal nicht gewährleistet<br />
werden kann, wird den Mitarbeitern<br />
auch eine kurzfristige Freistellung angeboten.<br />
Möglich macht dies ein „Springerteam“ aus<br />
drei Mitarbeitern. Aber auch wenn es darum<br />
geht, Kinder mit zur Arbeit zu nehmen, ist Frau<br />
Lewedag sehr entgegenkommend.<br />
„Wenn die Kinder möchten, können sie auf dem<br />
Lkw mitfahren – in den Ferien gerne auch den<br />
ganzen Tag“, erzählt Britta Lewedag. Um das zu<br />
ermöglichen, nimmt sie zusätzliche Versicherungskosten<br />
in Kauf.<br />
Elternzeit wird von den Lewedag-Mitarbeitern<br />
immer häufiger in Anspruch genommen. Um<br />
den Kontakt zu halten, werden die Elternzeitler<br />
zu allen Firmenaktivitäten mit eingeladen.<br />
Nach der Elternzeit ist in bestimmten Bereichen<br />
auch für die Väter ein gleitender Wiedereinstieg<br />
möglich, z. B. mit acht Stunden pro<br />
Woche und späterem Aufstocken.<br />
„Der Umgang hier im <strong>Unternehmen</strong> ist sehr<br />
persönlich und familiär. Wenn ein Mitarbeiter<br />
Fragen oder Probleme hat – sei es rund um<br />
die Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> oder<br />
zu anderen Themen, stehe ich persönlich als<br />
Ansprechpartnerin zur Verfügung. Ich helfe<br />
und unterstütze meine Mitarbeiter soweit wie<br />
möglich. Zum Beispiel sind für mich Besuche im<br />
Krankenhaus selbstverständlich“, erzählt die<br />
zweifache Mutter.<br />
Geschäftsführerin Britta Lewedag ist mit ihrem<br />
Entsorgungsfachbetrieb ein sehr schönes<br />
Beispiel dafür, dass und wie <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
auch in einem klassischen Männergewerbe<br />
gelebt werden kann.<br />
Die einstimmige Meinung der Jury: Dieses Engagement<br />
hat es verdient, mit einem Sonderpreis<br />
in der Kategorie „Kleine <strong>Unternehmen</strong>“<br />
ausgezeichnet zu werden!
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 11<br />
Gutes Klima im „kleinen Lädchen“ – im dienstlichen<br />
genauso wie im privaten Bereich<br />
Das kleine Lädchen<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Das kleine Lädchen, Greven<br />
Branche: Bäckerei, Gastronomie<br />
Beschäftigte: 11<br />
Kontakt: Marlies Kirst<br />
Telefon: 0 25 75 / 27 78<br />
Internet: www.das-kleine-laedchen.net<br />
<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong> Öffnungszeiten<br />
im kleinen Lädchen<br />
Belegte Brötchen, Kaffee zum Mitnehmen, preiswerte Mittagsangebote,<br />
kalte Platten, vegetarische Gerichte sowie Kaffee und Kuchen am<br />
Nachmittag – das kleine Lädchen an der Grevener Landstraße ist eine<br />
Institution in Greven-Reckenfeld und behauptet sich seit langem erfolgreich<br />
gegen die Cafes und Bäckereifilialen in den Einkaufszentren.<br />
Dabei geht die Inhaberin Marlies Kirst ganz eigene Wege.<br />
Öffnungszeiten bis 20 Uhr und Verkauf am Sonntag kommen für das kleine<br />
Lädchen nicht in Frage. „Wir möchten unseren Kunden etwas bieten.<br />
Aber dabei ist es mir ganz wichtig, dass meine Mitarbeiter nicht darunter<br />
leiden müssen“, betont Frau Kirst. Daher hat das „kleine Lädchen“ werktags<br />
nur bis 16:30 Uhr geöffnet, sonntags ganz geschlossen.<br />
Wie die Mitarbeiter die Arbeitszeit untereinander aufteilen, regeln sie<br />
selber. So hat jeder die Möglichkeit, genau dann zu arbeiten, wenn die<br />
Betreuung der Kinder gesichert ist. Und falls es in den Ferien einmal eng<br />
wird, wird das „kleine Lädchen“ am Nachmittag geschlossen. „Wenn es erforderlich<br />
ist, auch mal für zwei Wochen. So lange es möglich ist, möchte<br />
ich diese familienfreundlichen Regelungen aufrecht erhalten“, sagt Kirst.<br />
Die Kunden tragen es mit. Im „kleinen Lädchen“ gibt es zwar eingeschränkte<br />
Öffnungszeiten – dafür aber etwas anderes, das man<br />
mit Geld eigentlich gar nicht kaufen kann: Ein harmonisches<br />
und familienfreundliches Betriebsklima, das von der treuen<br />
Stammkundschaft geschätzt wird. Im „kleinen Lädchen“<br />
werden soziale Kontakte gepflegt, hier wird geklönt und<br />
sich ausgetauscht. Das nötige Umfeld schaffen Frau Kirst<br />
und ihre motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />
<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong> Arbeitsbedingungen machen es möglich.<br />
Das kollegiale Miteinander erstreckt sich auch in den privaten<br />
Bereich. So werden gemeinsame Feiern abgehalten wie z. B.<br />
Karneval, Weihnachten und Geburtstag. Auch die Geburtstage<br />
der Lebenspartner werden dabei nicht vergessen. In den<br />
Sommerferien wird zudem für die Daheimgebliebenen<br />
angeboten, Fremdfirmen oder andere Sehenswürdigkeiten<br />
zu besichtigen. Danach findet immer<br />
ein kollegiales Zusammensein in gemütlicher<br />
Runde statt.
WIR Solutions – mit <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
gerüstet für die Zukunft<br />
Netzplanung für Glasfasernetze und IT-Sicherheit, die WIR Solutions<br />
GmbH aus Greven erbringt Dienstleistungen in einer, wenn nicht „der“<br />
Zukunftsbranche. Das <strong>Unternehmen</strong> ist stark auf Wachstumskurs. Im<br />
Wettbewerb um hochqualifizierte Fachkräfte konkurriert man mit den<br />
ganz Großen der IT Branche – und ist erfolgreich mit familienfreundlichen<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
„In unserem Geschäft werden andere Faktoren immer wichtiger.“,<br />
erklärt Gesellschafter Frank Ribbers. „Die Kernfrage bei unseren Mitarbeitergesprächen<br />
ist: Was braucht ihr, um euch wohlzufühlen und<br />
euch bestmöglich für die Firma einzusetzen?“<br />
Qualität geht vor Zeitdruck. Und so kann es im äußersten Fall sogar<br />
vorkommen, dass in familiärer Notlage Termine in Absprache mit den<br />
Auftraggebern geringfügig verschoben werden. „Man darf so etwas<br />
nicht vorschieben und muss am Ende natürlich mit Leistung überzeugen.<br />
Dann sind auch die Kunden zufrieden“, weiß Frank Ribbers aus<br />
Erfahrung.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: WIR Solutions GmbH, Greven<br />
Branche: IT- Dienstleistungen<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit ist wichtig und wird gelebt. Gesellschafter<br />
Claus Wissing hat es sich nicht nehmen lassen, Elternzeit zu nehmen –<br />
Beschäftigte:<br />
Kontakt:<br />
11<br />
Frank Ribbers<br />
ein Signal für alle Mitarbeiter. Mit zunehmendem Firmenwachstum<br />
werden die Herausforderungen vielschichtiger. Das gilt aber auch<br />
Telefon: 08 00 / 2 33 33 33<br />
für die Unterstützungsmöglichkeiten. „Wir haben den Wettbewerb<br />
gezielt für uns genutzt, um das Thema zu ordnen und neue Ideen zu<br />
erhalten“, erklärt Frank Ribbers ohne Umschweife. Die Kooperation<br />
mit einer Kindertagesstätte ist nur eine der Ideen,<br />
die im Rahmen des In-<br />
Internet: www.wir-solutions.de<br />
terviewsdurchdisku- „Wir haben den Wettbewerb gezielt für uns genutzt, um<br />
tiert wurden. Eines<br />
steht fest: Die WIR<br />
das Thema zu ordnen und neue Ideen zu erhalten.“<br />
Solutions GmbH denkt die Zukunft nicht nur<br />
mit ihren Produkten, sondern auch im Hinblick<br />
auf <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit.<br />
E-Mail: frank.ribbers@wir-solutions.de
Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungssozietät<br />
Döcker Wigger Lührmann:<br />
Multiplikator für <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
Die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungssozietät<br />
DWL, der Sieger in der Kategorie<br />
„Kleine <strong>Unternehmen</strong>“ aus dem Jahr 2008, hat<br />
durch seine Auszeichnung neue Impulse für<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit erhalten. „Viele unserer<br />
Mandanten haben uns beglückwünscht“,<br />
erinnert sich Sozietätspartner Bernward<br />
Wigger. „Wir wollten uns aber natürlich nicht<br />
auf unseren Lorbeeren ausruhen. Für uns war<br />
das ein Ansporn, uns zu überprüfen und noch<br />
weiter zu entwickeln.“<br />
Sport verbindet – das DWL Team beim Firmenlauf<br />
Nicht zuletzt aufgrund der Art der Arbeit und<br />
der guten Organisation sind die Bedingungen<br />
für Eltern im Hause DWL seit vielen Jahren<br />
ideal: Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten,<br />
Geburtsbeihilfen und Arbeitgeberdarlehen<br />
decken die finanziellen Sorgen. Heimarbeit,<br />
Teilzeit und sehr flexible Arbeitszeiten erleichtern<br />
die Kinderbetreuung. Während in diesem<br />
Bereich kaum noch Verbesserungspo tenzial<br />
bestand, war DWL seit 2008 bestrebt, sich<br />
insbesondere in den Bereichen Beruf und<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungs -<br />
sozietät Döcker, Wigger, Lührmann; Rheine<br />
Branche: Steuerberatung<br />
Beschäftigte: 43<br />
Kontakt: Birgit Saborowski<br />
Telefon: 0 59 71 / 9 21 41 46<br />
E-Mail: b.saborowski@dwl-rheine.de<br />
Internet: www.dwl-rheine.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 14<br />
Pflege sowie Kommunikation zu verbessern<br />
und weiterzuentwickeln.<br />
Diese Entwicklung ist beeindruckend. Wie<br />
kaum ein anderes <strong>Unternehmen</strong> im Kreis<br />
Steinfurt hat DWL das Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
besetzt und aktiv weiter entwickelt.<br />
Dabei hat man sich nicht nur auf die eigenen<br />
Mitarbeiter beschränkt. Die Wirtschaftsförderung<br />
war dankbarer Partner und hat viele<br />
Anregungen aus der Unternehmerpraxis gerne<br />
aufgenommen – seien es die zur Verfügung<br />
gestellten Rechenbeispiele zum Thema steuerfreier<br />
Kinder betreuungskostenzuschuss oder<br />
die aktive Mitarbeit an den Informationsflyern<br />
zum Thema Beruf und Pflege im Kreis Steinfurt.<br />
Fast selbstredend ist es da, dass DWL<br />
sich in den vergangenen Jahren im Bereich<br />
Pflege sehr stark aufgestellt hat und unter<br />
anderem an dem ESF geförderten Pilotprojekt<br />
„Hausnotruf“ teilnimmt, ein Notruftelefon für<br />
sorgebedürftige Angehörige zu Hause, die sich<br />
damit bei den kleineren Problemen des Alltags<br />
unkompliziert Hilfe holen können.<br />
„Ein Stück weit ist das natürlich Überzeugungs-<br />
arbeit. Aber wir nutzen unser Engagement auch<br />
gezielt zur Kundenbindung.“ betont Bernward<br />
Wigger. In Mandantengesprächen werden immer<br />
wieder auch bewusst familienfreundliche<br />
Themen angesprochen und Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Um ein Zeichen zu setzen werden<br />
ab 2011 Mutterschaftsgeldbescheinigungen bei<br />
DWL kostenfrei ausgestellt.<br />
Nachwuchs hat bei DWL Perspektive<br />
Man kann also mit gutem Gewissen behaupten:<br />
Bei DWL ist <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit ein fester<br />
Bestandteil der <strong>Unternehmen</strong>sstrategie – nicht<br />
nur zur Mitarbeiterbindung, sondern auch als<br />
strategisches Instrument zur Positionierung<br />
am Markt.
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 15<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Eilers Futtermittel<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Emsdetten<br />
Branche: Futtermittelindustrie<br />
Beschäftigte: 13<br />
Kontakt: Daniel Krischak<br />
Telefon: 0 25 72 / 9 60 17 37<br />
E-Mail: daniel.krischak@<br />
eilers-futtermittel.de<br />
Internet: www.eilers-futtermittel.de<br />
Eilers Futtermittel – <strong>Familie</strong>nbetrieb mit<br />
Tradition / Geht nicht – gibt´s nicht!<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Eilers Futtermittel ist seit über 100 Jahren der<br />
erfahrene und verlässliche Partner für die spezialisierte Beratung<br />
zur Tierernährung, für die Produktion von Mischfutter sowie für den<br />
Handel von Getreide und Einzelfuttermitteln. Angefangen hat alles<br />
im Jahre 1866 mit dem Bau einer Windmühle in Sinningen durch den<br />
Gründer Herrn Felix Eilers. Über all die Jahre ist das familiengeführte<br />
Landhandel- und Futtermittelunternehmen mit der Zeit gegangen<br />
und produziert mit Hilfe modernster Produktionsverfahren, langjähriger<br />
Erfahrung und Fachwissen verschiedene Mischfuttersorten.<br />
Im Jahr 2001 gründeten die Geschäftsführer Rudolf und Stefan Eilers<br />
die Eilers Futtermittel GmbH & Co. KG.<br />
Bei einer kleinen Mannschaft von nur 13 Mitarbeiter/-innen bleibt es<br />
nicht aus, dass man mehr voneinander mitbekommt als in einer<br />
großen Firma. Das ermöglicht dem Geschäftsführer Stefan Eilers<br />
besser auf seine Beschäftigten einzugehen. „Als <strong>Familie</strong>nunternehmen<br />
fühle ich mich unseren Mitarbeitern in besonderer Weise verpflichtet“,<br />
erklärt Stefan Eilers. Und so verwundert es nicht, dass der<br />
Chef sich bereit erklärte bei einer Beziehungskrise eines Mitarbeiters<br />
persönlich zu vermitteln. Der persönliche Einsatz von Herrn Eilers<br />
hilft dem <strong>Unternehmen</strong> bei der Gewinnung neuer Fachkräfte.<br />
„Wenn wir jemanden von außerhalb für eine Arbeit bei<br />
uns begeistern wollen, unterstützen wir ihn natürlich<br />
auch daneben – z. B. bei der Wohnungssuche. Wir sind<br />
ein kleiner Betrieb und auf unsere Mitarbeiter angewiesen.<br />
Anders können wir uns gegen die Großen nicht<br />
behaupten.“<br />
In Notfällen steht das ganze Team zusammen und vertritt<br />
sich gegenseitig. Das klappt sehr gut, wie der Marketingverantwortliche<br />
Daniel Krischak erklärt: „Da profitiert jeder<br />
von jedem.“
DLRZ.net GmbH – Außergewöhnliche<br />
Arbeitszeiten und außergewöhnliche<br />
Maßnahmen für <strong>Familie</strong>n<br />
DLRZ.net – der Firmenname steht für bislang drei Dienstleistungsrechenzentren<br />
im Münsterland. Glasfaserdirektanbindungen ermöglichen<br />
den Kunden die sichere Auslagerung und Wartung ihrer EDV.<br />
Das Geschäft bringt es mit sich, dass Es gilt das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit<br />
oftmals Arbeit zu Randzeiten stattfindet<br />
– will heißen nachts und am Wochenende, wenn der Betrieb<br />
des Kunden nicht gestört wird. Dieses Engagement wird an anderer<br />
Stelle mit Freizeit abgegolten. Eine Zeiterfassung gibt es allerdings<br />
nicht. Es gilt das Prinzip der Vertrauensarbeitszeit. Inhaber Dieter<br />
Jansen weiß, dass er seinen Beschäftigten einiges zumuten muss:<br />
„Zum Teil sehe ich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter öfter als<br />
meine Frau. Wir sind ein junges <strong>Unternehmen</strong>, das in den letzten Jahren<br />
stark gewachsen ist. Alle haben mitgezogen und einige Entbehrungen<br />
auf sich genommen. Und das hat nur funktioniert,<br />
weil wir uns gut verstehen und in Bezug auf unsere <strong>Familie</strong>n Rücksicht<br />
aufeinander nehmen.“<br />
DLRZ.net unterstützt seine Angestellten bei privaten Problemen<br />
bedingungslos – z.B. wenn die Kinderbetreuung ausfällt, Kind oder<br />
Frau schwer erkranken. „Dann gibt es für meine Mitarbeiter nur eins –<br />
ab nach Hause!“, erklärt Dieter Jansen. In solchen Fällen kann es auch<br />
einmal vorkommen, dass der Firmenchef den bestellten Arbeitsspeicher<br />
persönlich beim Kunden ausliefert und einbaut. Ein Mitarbeiter<br />
stand plötzlich vor der Herausforderung, sich zu Hause um einen<br />
behinderten Angehörigen kümmern zu müssen.<br />
In diesem Fall wurde die Arbeit im gesamten<br />
Team reorganisiert, um ihm feste Arbeitszeiten<br />
zu ermöglichen. „Wenn es ernst wird,<br />
halten bei uns alle fest zusammen.“, betont<br />
Dieter Jansen nicht ohne Stolz.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: DLRZ.net GmbH,<br />
Emsdetten<br />
Branche: IT-Dienstleistungen<br />
Beschäftigte: 13<br />
Kontakt: Dieter Jansen<br />
Telefon: 0 25 72 / 9 60 16 40<br />
E-Mail: jansen@dlrz.net<br />
Internet: www.dlrz.net
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 17<br />
Ein gutes Verhältnis und persönliche Gespräche zwischen<br />
Mitarbeitern und Betriebsführung sind die Basis einer familienfreundlichen<br />
Personalpolitik.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Fleischerei Hidding<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Nordwalde<br />
Branche: Fleischerei,<br />
Beschäftigte: 56<br />
Catering<br />
Kontakt: Thomas und<br />
Feinkostfleischerei<br />
Christiane Hidding,<br />
Andrea Runge<br />
Telefon: 0 25 73 / 95 89 90<br />
E-Mail: nordwalde@fleischerei-hidding.de<br />
Internet: www.fleischerei-hidding.de<br />
Hidding: Einvernehmliche<br />
Lösungen für beide Seiten<br />
Die Feinkostfleischerei Hidding ist ein Fleischerfachgeschäft in<br />
dritter Generation, das neben Fleisch- und Wurstwaren auch einen<br />
Partyservice anbietet. Der Fachkräftemangel macht auch vor diesem<br />
Gewerbe nicht halt. „Das betrifft keinesfalls nur High Tech Betriebe.<br />
Was meinen Sie, wie schwer es für uns ist, Auszubildende zum Fleischereifachverkäufer<br />
zu finden? Ohne Flexibilität, wenn es um die<br />
Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> geht, würden wir da gar nicht<br />
mehr weiter kommen“, ist sich Thomas Hidding sicher.<br />
Die Lösungen zeichnen sich durch individuelle Absprachen und eine<br />
flexible Arbeitsorganisation aus. Mütter und Väter können etwas<br />
später zur Arbeit kommen, um beispielsweise die Kinder zur Schule zu<br />
bringen. In gleicher Weise können die Mitarbeiter bei dringenden Terminen<br />
eher nach Hause gehen. Ebenso flexibel werden freie Tage bei<br />
Hidding gehandhabt: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können<br />
diese ohne Probleme untereinander tauschen. In Notfällen – wenn<br />
z. B. der „Babysitter“ kurzfristig ausfällt – können die Kinder auch<br />
mit in den Betrieb gebracht werden und sich in den Sozialräumen<br />
beschäftigen (Spiele spielen, Hausaufgaben machen etc.). Gleitender<br />
Wiedereinstieg nach der Schwangerschaft oder längerer Krankheit ist<br />
selbstverständlich.<br />
Mit dem starken Wachstum der Firma werden diese<br />
individuellen Absprachen jedoch immer schwieriger,<br />
was auch der Firmenleitung nicht verborgen geblieben<br />
ist. „Langfristig müssen wir da etwas tun“, weiß Thomas<br />
Hidding. Einen ersten Schritt ist die Fleischerei Hidding<br />
mit der Handwerkskammer Münster gegangen und hat ein<br />
familienfreundliches Leitbild entwickelt.
Jägerhof Höffker – Teamarbeit<br />
in der Gastronomie<br />
Gastronomie – ein schwieriges Arbeitsumfeld mit nicht gerade familienfreundlichen<br />
Arbeitszeiten! Und doch ist die Wichtigkeit<br />
der Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong> und Beruf für kaum eine Branche<br />
naheliegender. „Was bringt es mir, wenn die Bedienung mit Sorgen<br />
belastet herumläuft, weil sie eigentlich bei ihren Kindern sein müsste?<br />
Da geht doch nur die Konzentration und verständlicherweise<br />
die Freundlichkeit gegenüber dem Gast verloren – das ist Gift fürs<br />
Geschäft!“, weiß Mechthild Höffker vom Jägerhof Höffker in Borghost.<br />
„Gezielt auf Wiedereinsteigerinnen setzen!“<br />
Nach dem Tod ihres Mannes stand die Unternehmerin vor einer<br />
schwerwiegenden Entscheidung: „Mache ich den Laden zu oder<br />
versuche ich es auf eigene Faust alleine?“ Von allein kann keine Rede<br />
sein, das weiß Frau Höffker heute: „Ohne meine Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter hätte ich das nie geschafft. Wir haben von damals bis<br />
heute als Team zusammengehalten.“<br />
Das gilt auch für die Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong> und Beruf. „Wenn einer<br />
keine Zeit hat, ist das in Ordnung. Bei mir wird niemand zwangsverpflichtet“,<br />
erklärt Frau Höffker. Zu diesem Zweck hat sie einen Pool<br />
an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Bedarfsfall einspringen<br />
können. Dabei setzt sie zum Teil gezielt auf Wiedereinsteigerinnen.<br />
„Viele von meinen Mitarbeiterinnen sind aus ihrem<br />
alten Beruf herausgekommen und wollen einfach<br />
wieder etwas machen.“ Im Jägerhof Höffker<br />
erhalten sie nicht nur flexibel die Möglichkeit<br />
dazu, sondern können in einer angenehmen<br />
Gemeinschaft arbeiten, wie Frau Höffker<br />
betont. „Wir sitzen noch oft nach Dienstschluss<br />
beisammen und klönen. Alle wichtigen<br />
Entscheidungen besprechen wir im Team.“<br />
Teamarbeit in der Gastronomie – im Jägerhof packen<br />
alle gemeinsam an.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Jägerhof Höffker,<br />
Steinfurt Borghorst<br />
Branche: Gastronomie<br />
Beschäftigte: 15<br />
Kontakt: Mechthild Höffker<br />
Telefon: 0 25 52 / 25 27<br />
E-Mail: mail@jaegerhofhoeffker.de<br />
Internet: www.jaegerhofhoeffker.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 19<br />
Zum NFT-Zooevent waren alle Mitarbeiter und Kunden<br />
mit ihren <strong>Familie</strong>nangehörigen geladen.<br />
NFT Automatisierungssysteme GmbH:<br />
„<strong>Familie</strong>n gehören zum NFT-Team mit dazu!“<br />
Bei NFT wird <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit groß geschrieben. „Wenn ich zuhause<br />
nicht alles klar habe, habe ich auch keinen freien Kopf für die Arbeit im<br />
Betrieb“, sind sich Geschäftsführer Frank Haacks und Klaus Lühn sicher. Als<br />
mehrfache <strong>Familie</strong>nväter wissen die beiden, wovon sie reden.<br />
Deshalb bietet NFT seinen Mitarbeitern verschiedene Möglichkeiten an, um<br />
sie bei der Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu unterstützen. Die ganze<br />
Palette der Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung wird genutzt<br />
– von der Gleitzeit bis zur Heimarbeit. Freistellung in familiären Notfällen<br />
ist selbstverständlich. Wenn es nötig ist, springt ein Teammitglied ein und<br />
unterstützt im Sinne aller. „Es ist erfreulich zu sehen, wie gut die Kunden<br />
reagieren. Wenn man ihnen die Situation erklärt, haben sie viel Verständnis<br />
und akzeptieren sogar Terminverschiebungen“, freut sich Frank Haacks.<br />
Um den Mitarbeitern im Bereich der Kinderbetreuung auch finanziell unter<br />
die Arme zu greifen, hat sich NFT – inspiriert von anderen Teilnehmern des<br />
„<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong>“ Wettbewerbs – dazu entschlossen, die Kinderbetreuungskosten<br />
im Rahmen der steuerlichen Absetzbarkeit für seine Mitarbeiter zu<br />
übernehmen.<br />
Unterstützungsbedarf von Mitarbeitern, die pflegebedürftige Angehörige<br />
haben, wurde bei NFT bisher noch nicht geäußert. Für diesen<br />
Fall ist NFT aber gut vorbereitet: die Mitarbeiter können Informationsmaterial<br />
bekommen und werden unterstützt, wenn es um die<br />
Vermittlung von Kontakten geht.<br />
Einen besonderen Weg ist NFT im Bereich der Kommunikation gegangen:<br />
„Wir haben die gesamte Belegschaft für drei Tage zu einem Kommunikationsworkshop<br />
zusammengerufen, um gemeinsam ein Firmenleitbild<br />
zu entwickeln. Das Ergebnis wird seither von allen Beteiligten<br />
mitgetragen und zieht sich wie ein roter Faden durch die <strong>Unternehmen</strong>spolitik<br />
von NFT. Es lässt sich mit drei Schlagworten zusammenfassen:<br />
Ehrlichkeit, Teamgeist und Verantwortung“, berichtet Haacks.
„Die <strong>Familie</strong>n gehören zum NFT-Team mit dazu!“, so die<br />
eindeutige Einstellung der Geschäftsführer. <strong>Familie</strong>nangehörige<br />
werden zu allen außerbetrieblichen Aktivitäten<br />
mit eingeladen; das Programm ist dabei selbstverständlich<br />
familienorientiert gestaltet – z. B. mit gemeinsamen<br />
Besuchen im Zoo. Auch nach Feierabend kommen die<br />
<strong>Familie</strong>nangehörigen gerne dazu, wenn auf der neu<br />
gestalteten Terrasse gegrillt wird.<br />
„Bei uns herrschen flache Hierarchien. Alle duzen sich<br />
– das gilt für Führungsebene, Mitarbeiter und auch<br />
<strong>Familie</strong>nangehörige gleichermaßen“, erzählt Klaus Lühn.<br />
„Das ist eine gute Basis; viele Mitarbeiter kommen mit<br />
ihren Problemen direkt zu uns und wir suchen gemein-<br />
Geben und Nehmen: Zum 15-jährigen Firmenjubiläum<br />
überreichte das NFT-Team den <strong>Familie</strong>n Haacks und<br />
Lühn Karten für die Freilichtbühne Tecklenburg.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: NFT Automatisierungssysteme GmbH,<br />
Ibbenbüren<br />
Branche: Automatisierungstechnik<br />
Beschäftigte: 32<br />
Kontakt: Frank Haacks<br />
Telefon: 0 54 51 / 5 44 5- 0<br />
Email: frank.haacks@nft-systeme.de<br />
Internet: www.nft-systeme.de<br />
sam nach Lösungsmöglichkeiten.“ Allerdings wird das mit<br />
zunehmender Mitarbeiterzahl immer schwieriger. Um<br />
sicherzustellen, dass alle Probleme angesprochen werden<br />
können, möchte NFT in Zukunft spezielle Kontakte<br />
benennen. So soll es demnächst einen Kontakt für den<br />
Bereich <strong>Familie</strong>nmanagement geben, der für die Mitarbeiter<br />
bei allen Fragen rund um die Vereinbarkeit von Beruf<br />
und <strong>Familie</strong> als erste Anlaufstelle zur Verfügung steht.<br />
Für den Bereich Gesundheitsmanagement ist ein fester<br />
Kontakt schon vorhanden. Dieser kümmert sich um die<br />
Entwicklung des Gesundheitsmanagements im NFT-<br />
Team. So gibt es Laufevents, Teilnahmen an großen Veranstaltungen,<br />
aber auch Tipps und Verhaltenshinweise<br />
für den normalen Berufsalltag.<br />
Die Stadtrallye sorgte bei den NFT-Mitarbeitern und ihren Kindern für viel Vergnügen.
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 21<br />
Ein starkes Team:<br />
Inhaberin Anne Kipke mit zwei Mitarbeiterinnen.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Raumpflege Plus,<br />
Emsdetten<br />
Branche: Haushaltsnahe<br />
Beschäftigte: 5<br />
Dienstleistungen<br />
Kontakt: Anne Kipke<br />
Telefon: 02 59 71 / 7 99 94 08<br />
E-Mail: akipke@xm-mail.de<br />
Raumpflege Plus – das Arbeitsklima<br />
ist Gold wert.<br />
Beim Reinigungsunternehmen Raumpflege Plus aus Emsdetten geht<br />
es familiär zu. Zum Wettbewerbsinterview lädt die Inhaberin Anne<br />
Kipke in ihre Wohnküche ein. Familiär ist auch das Arbeitsklima. „Ich<br />
habe Freude an meiner Arbeit. Das könnte ich nicht, wenn wir hier im<br />
Team ein schlechtes Klima hätten“, erklärt die zweifache Mutter.<br />
Die Arbeitsanforderungen ermöglichen Frau Kipke die flexible Einteilung<br />
ihrer fünf Mitarbeiterinnen. „Wenn z. B. das Kind kurzfristig aus<br />
der Schule geholt werden muss, finden wir da eigentlich immer eine<br />
gute Lösung mit unseren Kunden. Wichtig ist ja im gewerblichen Bereich,<br />
dass der betriebliche Ablauf nicht gestört wird und im privaten<br />
Bereich, dass die Reinigung den Feierabend der Kunden nicht beeinträchtigt.“<br />
Das führt dazu, dass sich die Angestellten von Frau Kipke<br />
bis zu 80 % ihrer Arbeitszeit frei einteilen können. Diese Flexibilität<br />
macht sich für die Kunden mit guter Leistung bezahlt. Denn auch<br />
hierfür ist es natürlich wichtig, dass die Mitarbeiterinnen mit einem<br />
guten Gefühl zur Arbeit gehen können.<br />
Auch wenn Frau Kipke Wert auf eine gerechte Bezahlung legt, ist sie<br />
überzeugt, dass <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit für die Zufriedenheit der Mitarbeiter<br />
mindestens genauso wichtig ist und gibt ein Beispiel:<br />
„Eine Mitarbeiterin hat für eine Stelle in ihrem ursprünglichen<br />
Lehrberuf mit besserem Gehalt gekündigt. Nach<br />
einem Monat war sie wieder bei mir, weil sie einfach keine<br />
Lust auf das schlechte Arbeitsklima in ihrem Betrieb<br />
hatte.“<br />
Der gute Zusammenhalt macht mit dem Feierabend keine<br />
Pause. Das kleine Team von Raumpflege Plus unternimmt<br />
oft gemeinsam etwas in der Freizeit. Insbesondere die Kinder<br />
kommen gerne mal mit dazu.
Sonnenberg Bauen + Wohnen GmbH:<br />
Individuelle Lösungen – die<br />
Stärke der „Kleinen“<br />
Mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Hochbauunternehmen<br />
Sonnenberg Bauen + Wohnen GmbH erneut einer der kleinsten<br />
Wettbewerbsteilnehmer. „Wir möchten zeigen, dass auch kleine<br />
<strong>Unternehmen</strong> familienfreundlich sein können. Wir haben sicher nicht<br />
die gleichen Möglichkeiten wie die „Großen“, doch eigene, individuelle<br />
Lösungen erleichtern auch bei uns die Vereinbarkeit von Beruf<br />
und <strong>Familie</strong> – und das bereits seit Jahren“, berichtet Geschäftsführer<br />
Alwin Sonnenberg.<br />
Seit der Erstteilnahme des <strong>Unternehmen</strong>s in 2008 hat sich einiges<br />
im kleinen Bauunternehmen getan. Das vor mehr als zehn Jahren<br />
eingeführte Job-Sharing für zwei Mütter wurde ausgeweitet. Mittlerweile<br />
sind die Kinder älter, die Betreuung hat sich eingespielt und bei<br />
beiden Müttern bestand der Bedarf, die Arbeitszeit wieder aufzustocken.<br />
Was andere kleine <strong>Unternehmen</strong> vor unlösbare Probleme<br />
gestellt hätte, kam für die Sonnenberg GmbH zur passenden Zeit, da<br />
ein neues Geschäftsfeld erschlossen werden sollte. Inzwischen gibt<br />
es unter dem „Dach“ der Sonnenberg GmbH die Beson GmbH, einen<br />
Dienstleistungsservice für die Abrechnung von Heizkosten.<br />
Durch diese Erweiterung konnten die beiden Mitarbeiterinnen ihre<br />
Stundenzahl wunschgemäß aufstocken und es wurde sogar noch ein<br />
zusätzlicher Teilzeitarbeitsplatz für eine dreifache Mutter geschaffen.<br />
Dieses Wachstum ging aber nicht zu Lasten von flexiblen Regelungen<br />
für die Mitarbeiterinnen: Neben der Möglichkeit zur Heimarbeit können<br />
sie weiterhin Arbeitstage tauschen – sei es<br />
bei Schulveranstal tungen oder Krankheit der<br />
Kinder. „Und falls es nicht anders geht, ist die<br />
Geschäftsführung nachwievor bereit, alleine<br />
die Stellung zu halten“ berichtet Mitarbeiterin<br />
Petra Schlagmann.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Sonnenberg Bauen + Wohnen GmbH,<br />
Emsdetten<br />
Branche: Bauunternehmen<br />
Beschäftigte: 7<br />
Kontakt: Petra Schlagmann<br />
Telefon: 0 25 72 / 96 04 70<br />
E-Mail: info@sonnenberg-bauen-wohnen.de<br />
Internet: www sonnenberg-bauen-wohnen.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 23<br />
Individuelle Beratung gehört für Thomas Schlüter genauso<br />
zum Geschäftsalltag wie die individuelle Rücksichtnahme<br />
auf seine Mitarbeiter.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: <strong>Unternehmen</strong>sberatung<br />
Korff & Schlüter, Steinfurt<br />
Branche: Dienstleistung<br />
Beschäftigte: 4<br />
Kontakt: Thomas Schlüter<br />
Telefon: 0 25 51 / 93 42 42<br />
E-Mail: Thomas.schlueter@korff-schlueter.de<br />
Internet: www.ubks.de<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberatung Korff und<br />
Schlüter - „Arbeitszeit ist Lebenszeit“<br />
<strong>Unternehmen</strong> erfolgreich zu machen, heißt die Menschen in den <strong>Unternehmen</strong><br />
zu befähigen. Die <strong>Unternehmen</strong>sberatung Korff & Schlüter<br />
begleitet mittelständische <strong>Unternehmen</strong> – insbesondere deren<br />
Führungskräfte – als Berater, Trainer und Coach zum ökonomischen<br />
Erfolg. Mit vier Mitarbeitern ist die <strong>Unternehmen</strong>sberatung<br />
der kleinste Teilnehmer des Wettbewerbs und ein Beweis dafür,<br />
dass <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit auch in dieser Größenordnung ein<br />
Erfolgsfaktor für Mitarbeiterzufriedenheit sein kann.<br />
Um den Bedürfnissen der Mitarbeiter gerecht zu werden, setzt die<br />
<strong>Unternehmen</strong>sberatung auf flexible Lösungen. Wenn ein Mitarbeiter<br />
spontan mal einen Tag frei braucht, ist das in der Regel kein Problem.<br />
Falls es die <strong>Familie</strong>nsituation erfordert, können die Mitarbeiter auch<br />
vom heimischen Computer aus arbeiten. „Flexibilität und Vertrauen<br />
sind dabei der Schlüssel zum Erfolg“, ist sich Geschäftsführer Schlüter<br />
sicher.<br />
„Elternzeit ist bei uns im Team eine Selbstverständlichkeit, aber<br />
auch für andere Bedürfnisse ermöglichen wir längere Auszeiten“,<br />
berichtet Schlüter. Insbesondere zur persönlichen Weiterbildung sind<br />
die sogenannten Sabbaticals – mehrmonatige Auszeiten – bei den<br />
Mitarbeitern sehr beliebt. „So etwas erweitert den Horizont.<br />
Die Mitarbeiter kehren mit ganz neuen Eindrücken in die<br />
Firma zurück, die sie nun positiv einbringen“, ergänzt<br />
Thomas Schlüter.<br />
Allgemein wird Weiterbildung bei der <strong>Unternehmen</strong>sberatung<br />
Korff & Schlüter groß geschrieben. Dabei<br />
geht es nicht allein um das rein Fachliche. Weiterbildungen<br />
zu Themen der Persönlichkeitsentwicklung sind im<br />
Team obligatorisch – ein Umstand, der nicht zuletzt auch<br />
der <strong>Familie</strong> zu Gute kommt.<br />
„Arbeitszeit ist Lebenszeit! Wer sich in seiner Arbeit wohl<br />
fühlt, hat Spaß daran und ist auch leistungsfähiger“, erklärt<br />
Geschäftsführer Thomas Schlüter seine Motivation<br />
für die familienfreundliche Personalpolitik.
Use-Lab:<br />
„Wohlfühlen am Arbeitsplatz“<br />
Die Use-Lab GmbH ist im Bereich der Medizintechnik tätig: Acht Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter untersuchen und optimieren die Gebrauchstauglichkeit<br />
medizinisch-technischer Produkte. Ziel ist es, die sichere<br />
Nutzbarkeit dieser Produkte in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen,<br />
Praxen und zu Hause zu gewährleisten.<br />
„Nur wenn sich Mitarbeiter am Arbeitsplatz wohlfühlen, kommen<br />
sie gerne und motiviert zur Arbeit“, ist sich Geschäftsführer Torsten<br />
Gruchmann sicher. Dazu gehört auch, dass sich die Mitarbeiter<br />
während der Arbeit keine Sorgen um ihre <strong>Familie</strong> machen müssen.<br />
Deshalb ist es für ihn selbstverständlich, bestmögliche Bedingungen<br />
für die Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu schaffen.<br />
Die Arbeitszeiten werden bei Use-Lab möglichst auf die familiären<br />
Bedürfnisse abgestimmt. So gibt es z. B. keine feste Kernarbeitszeit.<br />
Und falls sich Arbeitszeit und Betreuung des Kindes einmal überschneiden,<br />
kann man sein Kind auch mit in den Betrieb nehmen. Bei<br />
längerer Krankheit eines <strong>Familie</strong>nangehörigen wird der Mitarbeiter<br />
schnell und unkompliziert freigestellt.<br />
Die Kommunikation innerhalb des Teams ist sehr gut. Bei Fragen oder<br />
Problemen können die Mitarbeiter jederzeit zum Chef. Sie wissen,<br />
dass dieser ein offenes Ohr für sie hat.<br />
Zur angenehmen Arbeitsatmosphäre trägt auch das ausgeprägte<br />
Teamgefühl bei. Häufig unternimmt das Team von Use-Lab etwas<br />
gemeinsam außerhalb des Dienstes: Da werden<br />
Kochevents, Wanderungen, Radtouren und<br />
diverse Ausflüge veranstaltet. Besonders auf<br />
die gemeinsame Segeltour, die einmal im Jahr<br />
stattfindet, freuen sich alle Kolleginnen und<br />
Kollegen.<br />
Alle Mann an Bord! Das Use-Lab Team ist für die jährliche<br />
Segeltour klar zum Auslaufen<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Use-Lab GmbH, Steinfurt<br />
Branche: Medizintechnik<br />
Beschäftigte: 9<br />
Kontakt: Claudia Geersen<br />
Telefon: 0 25 51 / 96 24 83<br />
E-Mail: claudia.geersen@use-lab.com<br />
Internet: www.use-lab.com
Sieger<br />
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 25<br />
Große <strong>Unternehmen</strong><br />
ab 50 Mitarbeiter<br />
OKE GROUP GmbH: Mit dem OKE<br />
plus-Konzept auf dem Weg zur „Traumfabrik“<br />
Die OKE GROUP GmbH aus Hörstel gehört mit ihren internationalen Tochtergesellschaften<br />
zu den führenden Anbietern von Kunststoffkomponenten für<br />
die Automobil- und Möbelindustrie.<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit ist seit langem ein fester Bestandteil der <strong>Unternehmen</strong>skultur.<br />
„Arbeiten bei OKE ist etwas Besonderes. Weil OKE das erreicht<br />
hat, wovon andere immer noch träumen – einen harmonischen Einklang von<br />
Beruf, <strong>Familie</strong> und Gesundheit. Wir sehen<br />
den ganzen Menschen, mit seinen<br />
beruflichen Zielen und mit seinem<br />
privaten Umfeld“, erklärt Personalleiter<br />
Carsten Gellrich.<br />
Im Rahmen des „OKE plus“-Konzepts bietet OKE den Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern zahlreiche Serviceleistungen an, wie beispielsweise Shuttle-<br />
Fahrzeuge für die Produktionsmitarbeiter, betriebliche Altersvorsorge sowie<br />
Konzepte für Weiterbildung, Gesundheit und <strong>Familie</strong>. „Zum Vorteil für alle!<br />
Das OKE plus Konzept ist in dieser Form und konsequenten Umsetzung wohl<br />
einzigartig für den Mittelstand – von vielen werden wir inzwischen für unsere<br />
„Traumfabrik“ beneidet “ wie Marketingleiter Frank Giesker betont.<br />
Kinderbetreuung im OKE Zwergenland.<br />
Bei der firmeneigenen Kindertagesstätte Zwergenland können<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch während der Arbeit ganz<br />
beruhigt sein, dass ihr Nachwuchs in den besten Händen ist. Auch für<br />
eine Notfallbetreuung stehen die Pädagoginnen im Zwergenland zur<br />
Verfügung. Mehr Informationen, auch für ‚Gastkinder’, unter<br />
www.oke-zwergenland.de<br />
<strong>Unternehmen</strong>: OKE GROUP GmbH, Hörstel<br />
Branche: Kunststoffindustrie<br />
Beschäftigte: 400<br />
Kontakt: Frank Giesker<br />
Telefon: 0 54 59 / 91 41 60<br />
E-Mail frank.giesker@oke.de<br />
Internet: www.oke.de
Pflege von Angehörigen:<br />
Mitarbeiterbefragung und Fortbildung<br />
Für das Thema Pflege ist OKE gerüstet, auch wenn eine<br />
Mitarbeiterbefragung noch keinen großen Unterstützungsbedarf<br />
hat erkennen lassen. „Das Thema wird<br />
immer wichtiger“, ist sich Personalleiter Carsten Gellrich<br />
mit Blick auf die demografische Entwicklung sicher.<br />
„Hinzu kommt, dass die Pflege von Angehörigen – Stand<br />
heute – noch weitgehend mit Tabus beladen ist. Da gibt<br />
es mit Sicherheit noch eine Dunkelziffer.“ Die gilt es<br />
abzubauen: Indem proaktiv Hilfsbereitschaft signalisiert<br />
wird. Die Personalabteilung hält Informationen bereit<br />
und stellt bei Bedarf den Kontakt z. B. zur unabhängigen<br />
Beratung der Kreispflegestützpunkte her. Ergänzend<br />
werden Pflegeseminare für Mitarbeiter und <strong>Familie</strong>n im<br />
LernWerk angeboten.<br />
Training für den Kopf im LernWerk<br />
Das LernWerk ist die OKE eigene Betriebsakademie. Die<br />
Workshops, Foren, Trainings und Seminare werden nach<br />
neusten lernmethodischen und didaktischen Erkenntnissen<br />
konzipiert und unterliegen einer teilnehmerorientierten,<br />
konsequenten Optimierung. Hier werden<br />
Karrieremöglichkeiten aufgezeigt und Kollegen auf<br />
breiter Basis qualifiziert. OKE macht sich und seine<br />
Mitarbeiter rechtzeitig fit für die<br />
Zukunft.<br />
Einklang von Beruf, <strong>Familie</strong> und Gesundheit – OKE macht es möglich.<br />
Präventive Gesundheitsvorsorge mit System<br />
Durch den Aufbau eines professionellen Gesundheitsmanagements<br />
bietet OKE viele Angebote zur Gesundheitsvorsorge<br />
– insbesondere mit der betriebseigenen<br />
FitnessWerkstatt, die mit modernsten Trainingsgeräten<br />
ausgestattet ist. Hier können sich alle Mitarbeiter, aber<br />
auch <strong>Familie</strong>nangehörige körperlich und geistig frisch<br />
halten. OKE bietet unterschiedliche Indoor- und Outdoorkurse,<br />
feste Trainingseinheiten und Sportevents an,<br />
an denen auch die <strong>Familie</strong>n der Belegschaft teilnehmen<br />
können. Dazu kommen Fitness-Tests und die Möglichkeit,<br />
Physiotherapietermine im Haus zu nutzen. Das OKE<br />
Gesundheitsteam sorgt dabei für eine professionelle<br />
Betreuung.<br />
Das Lächeln, das Du aussendest, kehrt zu Dir zurück.<br />
(Indisches Sprichwort)<br />
Sieger Große <strong>Unternehmen</strong> ab 50 Mitarbeitern.<br />
Viele Mitarbeiter unterstützen im Rahmen der OKE<br />
Kinderhilfe Projekte in Indien und Südafrika. Weitere<br />
Informationen unter www.oke-kinderhilfe.de<br />
Im Zwergenland sind die Kleinsten der OKE <strong>Familie</strong> bestens aufgehoben.
MBH: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit lohnt sich<br />
Die MBH Maschinenbau und Blechtechnik<br />
GmbH ist ein familiengeführtes Mittelstandsunternehmen<br />
mit Sitz in Ibbenbüren- Uffeln<br />
und beschäftigt derzeit etwa 230 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter. Ob einfache Blechzuschnitte,<br />
anspruchsvolle Schweißkonstruktionen,<br />
Systemkomponenten oder komplette<br />
Maschinen – MBH hat als Zulieferunternehmen<br />
für die Anforderungen der zumeist industriellen<br />
Abnehmer immer eine wirtschaftliche<br />
Lösung parat.<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit im <strong>Familie</strong>nunternehmen:<br />
Der MBH Führungskreis (v.l.) Ralf Hesping, Reinhard Hassink,<br />
Heike Hassink-Lah, Björn Hassink<br />
Sonderpreis Teilnahme<br />
am Qualitätssiegel<br />
Als einer der Erstteilnehmer aus 2008 hat MBH<br />
sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv<br />
mit dem Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit beschäftigt.<br />
Dafür gibt es drei gute Gründe:<br />
MBH ist ein <strong>Familie</strong>nunternehmen, damit<br />
stellt die <strong>Familie</strong> einen hohen Wert dar. Außerdem<br />
haben zwei Drittel der Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter Kinder. Das Durchschnittsalter<br />
liegt aktuell bei 39 Jahren, so dass auch das<br />
Thema Pflege der Eltern immer aktueller wird.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: MBH Maschinenbau & Blechtechnik GmbH,<br />
Ibbenbüren<br />
Branche Maschinenbau<br />
Beschäftigte: 230<br />
Kontakt: Heike Hassink-Lah<br />
Telefon: 0 54 59 / 9 30 94 20<br />
E-Mail: h.hassink-lah@mbh-hassink.de<br />
Internet: www.mbh-hassink.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 28<br />
Kinder nach vorn: Bambinis MBH Benefizlauf<br />
„Auf diese Situation wollen wir vorbereitet<br />
sein, um unser Fachpersonal zu halten und an<br />
das <strong>Unternehmen</strong> zu binden und auch weiterhin<br />
ein attraktiver Arbeitgeber zu sein“, erklärt<br />
Heike Hassink- Lah, die für das strategische<br />
Management zuständig ist.<br />
Um Ängste und Vorbehalte abzubauen,<br />
sprechen die Personalverantwortlichen und<br />
Führungskräfte das Thema Pflege in den Mitarbeitergesprächen<br />
proaktiv an, signalisieren<br />
Offenheit und Unterstützungsbereitschaft.<br />
Um noch besser auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter<br />
eingehen zu können, wurde im Jahr<br />
2010 eine Mitarbeiterbefragung speziell zum<br />
Thema Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong><br />
durchgeführt. Die Ergebnisse haben zwei<br />
Aspekte deutlich gemacht, nämlich dass die<br />
Mitarbeiter im Prinzip sehr zufrieden sind und<br />
welche Themen für die Belegschaft von starker<br />
Bedeutung sind.<br />
Eine Projektgruppe koordiniert die Umsetzung<br />
dieser Themen und versucht, eine gesunde<br />
Balance zwischen Kunden, <strong>Unternehmen</strong> und<br />
Mitarbeiter zu erreichen, was bislang immer<br />
sehr gut funktioniert hat. Dabei geht es z. B.<br />
um ein Notfallmanagement, flexible Arbeitszeiten,<br />
familienfreundliche Besprechungszeiten,<br />
Ferienbetreuung oder eine stärkere familienorientierte<br />
Führungskultur.<br />
„Wir organisieren schon seit Jahren <strong>Familie</strong>ntage,<br />
die neugeborenen Kinder bekommen ein<br />
Begrüßungsgeschenk und wir bemühen uns<br />
schon lange um eine gute Vereinbarkeit zwischen<br />
<strong>Familie</strong> und Beruf, die wir aber immer<br />
noch verbessern können“, ist sich Stephan<br />
Bartels sicher, der als Gesundheitsmanager<br />
bei MBH auch Ansprechpartner für das Thema<br />
„Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong>“ ist.
Stillstand ist Rückschritt – <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
bei apetito<br />
Die apetito AG aus Rheine ist im Münsterland<br />
keine Unbekannte. Der Anbieter von Tiefkühlprodukten<br />
beschäftigt rund 1300 Mitarbeiter<br />
am Standort Rheine. Die apetito AG ist sowohl<br />
in der Individualverpflegung, in der Gemeinschaftsrestauration<br />
als auch im Endverbrauchermarkt<br />
tätig. Gut 1,3 Mio. Menschen verzehren<br />
täglich die Tiefkühlmenüs von apetito.<br />
Die Projektgruppe „<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit“<br />
um Ansgar Spellmeyer, Sabina Hagedorn und<br />
<strong>Unternehmen</strong>: apetito AG, Rheine<br />
Branche: Nahrungsmittelindustrie<br />
Beschäftigte: am Standort Rheine rund 1.300 Mitarbeiter<br />
Kontakt: Ansgar Spellmeyer<br />
Telefon: 0 59 71 / 7 99 94 08<br />
E-Mail: ansgar.spellmeyer@apetito.de<br />
Internet: www.apetito.de<br />
Janine Diekhaus hat in den vergangenen zwei<br />
Jahren die bestehenden Angebote im Betrieb<br />
kontinuierlich verbessert und wo nötig ergänzt.<br />
Der Sieger des Wettbewerbes aus 2008 bietet<br />
insbesondere Ehemaligen und Mitarbeitern<br />
in Elternzeit die kostenfreie Ausbildung zur<br />
Tagesmutter bei der <strong>Familie</strong>nbildungsstätte<br />
Rheine an. Bei einer Rückkehr in den Beruf in<br />
Teilzeit oder bei einer längeren Auszeit zu Hause<br />
Aktionswoche „Wir sind alle kleine Künstler“:<br />
Bodypainting für den apetito Nachwuchs<br />
„Wer macht was bei
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der Praxis<br />
können die neu ausgebildeten Tagesmütter<br />
die Betreuung der Kinder für ihre bekannten<br />
Kollegen mit übernehmen. Zugleich kann dies<br />
ein zusätzliches berufliches Standbein sein.<br />
Zur Notfallbetreuung wurde ein Kooperationsvertrag<br />
mit dem <strong>Familie</strong>nzentrum Schotthock<br />
in Rheine geschlossen, das für den Ernstfall<br />
Belegplätze bereit hält, wenn die Betreuung<br />
kurzfristig ausfällt.<br />
Für apetito hört die Unterstützung für Eltern<br />
aber nicht bei schulpflichtigen Kindern auf.<br />
Es gibt Kinderferienprogramme während der<br />
Randferien und Hilfen zur Berufsorientierung<br />
in Form eines Bewerbertrainings.<br />
Die Sonderurlaubsregelung im Betrieb wurde<br />
konsequent auf ihren Mehrwert für die Mitarbeiterfamilien<br />
überprüft und entsprechend<br />
umgestellt. Zur Einschulung von Mitarbeiter-<br />
apetito?“ – Über den Erlös des Malbuchverkaufs freute sich das <strong>Familie</strong>nzentrum Schotthock.<br />
Seite 34 30<br />
kindern und zum Wechsel auf die weiterführenden<br />
Schulen nach der vierten Klasse gibt es<br />
jetzt bezahlten Sonderurlaub.<br />
apetito wäre nicht apetito, wenn das <strong>Unternehmen</strong><br />
die Jury nicht erneut mit einer innovativen<br />
Idee zur Vereinbarkeit überrascht hätte.<br />
Den kleinen, aber äußerst feinen Beitrag haben<br />
dieses Jahr die apetito Azubis zu verantworten.<br />
Im Rahmen der alljährlichen Azubi-Projektarbeit<br />
haben die Auszubildenden ein Malbuch<br />
erstellt, das den Kindern erklärt, was Mama<br />
oder Papa eigentlich machen, wenn sie zur Arbeit<br />
gehen. Das Malbuch wurde für 2 € verkauft<br />
– mit großen Erfolg und einem schönen Nebeneffekt:<br />
Die ersten Einnahmen wurden dem<br />
<strong>Familie</strong>nzentrum Schotthock für das Projekt<br />
„Haus der kleinen Forscher“ gespendet – bislang<br />
sind 1050 € zusammengekommen.<br />
Verbesserungspotenzial besteht immer und so<br />
kann es nicht verwundern, dass Ansgar Spellmeyer,<br />
Sabina Hagedorn und Janine Diekhaus<br />
sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen und<br />
schon einige „Baustellen“ fest ins Visier genommen<br />
haben. Mit der Verbesserung des Kontakts<br />
während der Elternzeit durch ein Patenkonzept<br />
und Elternstammtische sowie die Einrichtung<br />
einer eigenen Homepage zum Thema<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit bei apetito seien hier<br />
nur zwei Beispiele genannt. Stillstand gibt es<br />
nicht bei apetito.
<strong>Unternehmen</strong>: Caritas Rheine<br />
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 31<br />
Die <strong>Familie</strong>nbeauftragten der Caritas Rheine helfen<br />
in beson deren Lebenslagen.<br />
Branche: Wohlfahrtsverband<br />
Beschäftigte: über 1200 Hauptamtliche<br />
Kontakt: Annette Derksen<br />
Telefon: 0 59 71 / 86 22 71<br />
E-Mail: annette.derksen@caritas-rheine.de<br />
Internet: www.caritas-rheine.de<br />
Caritas Rheine – familienfreundlich …<br />
nach außen und nach innen!<br />
Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche mit über 1200 hauptamtlichen<br />
Mitarbeitern sieht der Caritasverband Rheine, einer der<br />
größten Arbeitgeber im Kreis Steinfurt, es als eine seiner zentralen<br />
Aufgaben, Kinder, Jugendliche und <strong>Familie</strong>n, alte, kranke und Menschen<br />
in besonderen Lebenslagen zu beraten und zu unterstützen.<br />
Die Gesundheit und Zufriedenheit der eigenen Mitarbeiter ist<br />
dabei ein wichtiges Gut. So entwickelte und etablierte die Caritas ein<br />
Konzept, um die Mitarbeiter im Arbeits- und Lebensumfeld durch<br />
ein ausgefeiltes und transparentes System familienfreundlich zu<br />
unterstützen. Ein Ansprechpartnerkonzept mit acht <strong>Familie</strong>nbeauftragten<br />
der unterschiedlichsten <strong>Unternehmen</strong>sbereiche soll für<br />
umgehende und effektive Beratung und Vermittlung, wann und wie<br />
immer sie von den Mitarbeitern und ihren <strong>Familie</strong>nangehörigen<br />
benötigt wird, sorgen– natürlich kostenlos, vertraulich und diskret!<br />
Um <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit zu gewährleisten, gibt es feste Vereinbarungen,<br />
wann und wie die Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu unterstützen<br />
ist. Bei kurzfristigen Notsituationen etwa stellt die Caritas<br />
ihre Mitarbeiter frei – bis zu vier Tagen sogar unter Fortzahlung der<br />
Bezüge. Sämtliche Caritas-Beratungsangebote stehen allen<br />
Mitarbeitern offen. Diese Beispiele zeigen die Praxisnähe<br />
der familienfreundlichen Caritas.<br />
Mithilfe der hauseigenen Broschüre „<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong><br />
Caritas“ und durch die <strong>Familie</strong>nbeauftragten, die<br />
dort bewusst mit Foto und Kontaktdaten vorgestellt<br />
werden, sollen die familienfreundlichen Leistungen niederschwellig<br />
dargestellt, kommuniziert und intern bei allen<br />
Mitarbeitern beworben werden.<br />
Die Caritas ist familienfreundlich … nach außen und nach<br />
innen.
Crespel & Deiters – Schritt für Schritt<br />
zum Erfolg<br />
Crespel & Deiters ist als Weizenstärke-Produzent und Systemanbieter<br />
für unterschiedliche Branchen tätig. „Unser Engagement im Bereich<br />
Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> ist nicht von heute auf morgen<br />
entstanden. Das Angebot hat sich nach und nach entwickelt, ausgerichtet<br />
auf den Bedarf der Mitarbeiter“, blickt Geschäftsführer Gustav<br />
Deiters auf die letzten Jahre zurück.<br />
Heute verfügt Crespel & Deiters über eine umfangreiche und breite<br />
Angebotspalette an familienfreundlichen Maßnahmen. Im Bereich<br />
der Arbeitszeitgestaltung werden den Mitarbeitern Gleitzeit und Teilzeit,<br />
Vertrauensarbeitszeit und Sabbaticals angeboten. Insbesondere<br />
die Teilzeitmodelle sind vielfältig. „Eine Mitarbeiterin arbeitet zum<br />
Beispiel in erster Linie am Wochenende – auf ihren eigenen Wunsch.<br />
Da am Wochenende der Mann zuhause ist, können sie so die Betreuung<br />
der Kinder sicher stellen.“, berichtet Personalleiter Rainer Wallenhorst.<br />
Zudem werden Kinderbetreuungskostenzuschüsse gezahlt<br />
und es besteht ein Kontakthalteprogramm während der Elternzeit. Es<br />
gibt Überlegungen, Belegplätze in bestehenden Kindertages stätten<br />
einzukaufen. „Sobald wir von unseren Mitarbeitern das Signal bekommen,<br />
dass entsprechender Bedarf besteht, werden wir diese Idee<br />
weiterverfolgen.“<br />
Auch das Gesundheitsmanagement bei Crespel & Deiters ist im Laufe<br />
der Zeit immer umfangreicher geworden. Angefangen hat das <strong>Unternehmen</strong><br />
in 2006 mit einem kostenlosen „Check up-Termin“ für die<br />
Mitarbeiter. Mittlerweile hat Crespel & Deiters eine Vollzeit-Stelle<br />
eingerichtet, die mit einer Mitarbeiterin mit dem<br />
Studienabschluss „Master Public Health“<br />
besetzt ist und verfügt über einen eigenen<br />
„Aktivraum“. „Das Angebot ist absolut<br />
freiwillig, niemand wird bei uns gezwungen.<br />
Das ist uns ganz wichtig. Dennoch werden<br />
die unterschiedlichen Maßnahmen sehr gut<br />
angenommen, Tendenz weiter steigend – gut für<br />
den Mitarbeiter, gut für das <strong>Unternehmen</strong>.“, freut sich<br />
Wallenhorst.<br />
Der Aktivraum wird von den Mitarbeitern rege genutzt.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Crespel & Deiters GmbH & Co. KG,<br />
Ibbenbüren<br />
Branche: Stärkeproduktion<br />
Beschäftigte: 173<br />
Kontakt: Rainer Wallenhorst<br />
Telefon: 0 54 51 / 5 00 00<br />
E-Mail: info@crespel-deiters.com<br />
Internet: www.crespel-deiters.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 33<br />
Mehr als 130 Auszubildende haben am Dachser-Azubi-<br />
Event „Für Sport – gegenDrogen“ teilgenommen.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Dachser GmbH & Co. KG,<br />
Niederlassung Rheine<br />
Branche: Güterverkehrsgewerbe<br />
Beschäftigte: 170<br />
Kontakt: Diane Baß<br />
Telefon: 0 59 71 / 99 61 30<br />
E-Maill: diane.bass@dachser.com<br />
Internet: www.dachser.com<br />
Dachser – <strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong>s<br />
Engagement seit vielen Jahren<br />
Der international tätige Logistikdienstleister Dachser unterstützt<br />
seine Mitarbeiter bereits seit mehreren Jahren, um ihnen die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und <strong>Familie</strong> zu erleichtern.<br />
Teilzeitarbeit und Heimarbeit werden für alle Mitarbeiter möglich<br />
gemacht, soweit die Stellen dies zulassen. Das gilt auch für Führungskräfte.<br />
Auch während und nach der Elternzeit werden die Mitarbeiter<br />
tatkräftig unterstützt: Teilzeit ist ebenso möglich wie der gleitende<br />
Wiedereinstieg. „Wir freuen uns, dass jetzt auch zunehmend Väter<br />
Elternzeit in Anspruch nehmen“, berichtet HR Manager Diane Baß. Um<br />
auch die <strong>Familie</strong>nangehörigen einzubinden, veranstaltet Dachser alle<br />
zwei Jahre ein großes „Dachser <strong>Familie</strong>nfest“.<br />
„Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter möglichst lange fit zu halten“<br />
Das Engagement von Dachser geht aber noch weiter: Auch die Gesunderhaltung<br />
der Mitarbeiter ist bei Dachser ein wichtiges Thema.<br />
„Unser Ziel ist es, die Mitarbeiter möglichst lange fit zu halten. Das<br />
kommt dem Mitarbeiter selbst ebenso zu Gute wie dem <strong>Unternehmen</strong>“,<br />
erklärt Diane Baß. Daher bietet Dachser seinen Mitarbeitern<br />
unterschiedliche Sportkurse wie z. B. Rückengymnastik<br />
oder auch Massagen an. Zudem können die Mitarbeiter<br />
Ernährungsberatung, z. B. zum Thema Gewichtsreduktion<br />
oder speziell für Nachtschichtler in Anspruch nehmen.<br />
„Das Angebot wird von den Mitarbeitern sehr gut<br />
genutzt“, freut sich Diane Baß.<br />
„In unserem Leitbild haben wir fixiert, dass der Mitarbeiter<br />
im Mittelpunkt steht“, berichtet Baß. „Das sehen wir für uns<br />
als Verpflichtung, die Mitarbeiter durch unterschiedliche<br />
Maßnahmen zu unterstützen. Daher werden wir auch in<br />
den nächsten Jahren unser Engagement in diesem Bereich<br />
weiter verstärken.“
Hengst Automotive: Eigene Kita für<br />
den Mitarbeiternachwuchs<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> Hengst Automotive ist im Bereich Filtration und<br />
Fluidmanagement ein international anerkannter Entwicklungspartner<br />
und Serienlieferant für die Automobil- und Motorindustrie sowie<br />
für Anwendungen im Industrie- und Konsumgüterbereich.<br />
„Uns ist es wichtig, durch eine familienbewusste Personalpolitik unseren<br />
Beitrag zu einer familienfreundlicheren Gesellschaft zu leisten“,<br />
erklärt Geschäftsführer Günter Röttgering. Daher sind bei Hengst<br />
familienbezogene Teilzeitmodelle und Gleitzeit (im verwaltenden<br />
Bereich) nach Absprache ebenso möglich wie Heimarbeit. Auch im<br />
Freizeitbereich werden den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verschiedene<br />
Möglichkeiten (Volleyball, Schwimmen, Laufen, Tennis etc.)<br />
geboten, die über die Betriebssport-Gemeinschaft wahrgenommen<br />
werden können.<br />
Besonderes Highlight für die Mitarbeiter und vor allem deren Kinder<br />
ist die eigene Betriebskindertagesstätte „Hengst-Kinderland“. Hier<br />
können 30 Jungen und Mädchen zwischen zwölf Monaten und sechs<br />
Jahren aufgeteilt in zwei Altersgruppen betreut werden. Mit einer<br />
Regelbetreuungszeit von täglich 6:45 bis 17:15 Uhr sind die Öffnungszeiten<br />
optimal auf die Gegebenheiten im Betrieb zugeschnitten.<br />
„Durch die eigene Kita können die Mitarbeiter nach der Elternzeit<br />
schneller und reibungsloser in den Betrieb zurückkehren. Da die Eltern<br />
ihre Kinder gut versorgt wissen, können sie guten Gewissens und mit<br />
Ruhe ihrer Arbeit nachgehen“, weiß Günter Röttgering. „Und für das<br />
<strong>Unternehmen</strong> bringt es auch Vorteile: sowohl die<br />
Attraktivität von Hengst als Arbeitgeber als<br />
auch die Motivation und Loyalität der Arbeitnehmer<br />
erhöht sich.“<br />
Das „Hengst-Kinderland“ ermöglicht den Mitarbeitern,<br />
schneller in den Betrieb zurückzukehren – gut für die<br />
Mitarbeiter, gut für das <strong>Unternehmen</strong>.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Hengst GmbH & Co. KG,<br />
Münster / Nordwalde<br />
Branche: Automobilzulieferer<br />
Beschäftigte: 2700<br />
Kontakt: Melanie Schulte-Frankenfeld<br />
Telefon: 02 51 / 20 20 21 82<br />
E-Mail: m.schulte-frankenfeld@hengst.de<br />
Internet: www.hengst.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 35<br />
Kontakt: Sonja Gottwald<br />
Telefon: 0 54 51 / 5 58 81 12<br />
E-Mail: info@ksk-steinfurt.de<br />
Internet: www.ksk-steinfurt.de<br />
Kreissparkasse Steinfurt – effektive<br />
Umsetzung von <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit im<br />
großen Filialbetrieb<br />
Die Kreissparkasse Steinfurt hat seit ihrer ersten Wettbewerbsteilnahme<br />
im Jahr 2008 eine beeindruckende Entwicklung vollzogen.<br />
Verantwortlich dafür ist eine konsequente Weiterentwicklung der<br />
Personalstrategie. Bereits 2007 wurde eine Stelle für Gesundheitsmanagement<br />
in der Personalabteilung geschaffen. Gesundheitsmanagerin<br />
Sonja Gottwald ist mittlerweile auch zentrale Ansprechpartnerin<br />
für alle Maßnahmen und Fragen zur Vereinbarkeit von<br />
Beruf und <strong>Familie</strong>:<br />
„Die Bündelung bringt viele Synergien mit sich. Insbesondere<br />
Vieles was 2008 noch neu war, hat<br />
sich mittlerweile fest eingespielt.<br />
wenn es um Stress geht, lassen sich die beiden Themen eigentlich Die jährlichen Informationstage<br />
gar nicht trennen.“<br />
für Elternzeitler haben sich zu einer<br />
festen Institution entwickelt.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Kreissparkasse Steinfurt<br />
„Das ist immer eine runde Sache. Wir haben die Erfahrungen gemacht,<br />
dass die grundsätzlichen Fragen in Bezug auf die Elternzeit eigentlich<br />
immer die gleichen sind“, weiß Personalleiter Richard Schulte. „Die<br />
jährlichen Treffen sind aber nicht nur eine gute Vorbereitung auf die<br />
Branche:<br />
Beschäftigte:<br />
Bank<br />
800<br />
individuellen Rückkehrgespräche. Sie dienen natürlich auch dem<br />
Kontakt und dem Austausch der Eltern untereinander.“<br />
Vergleichsweise neu ist das Thema „Pflege von Angehörigen“.<br />
Wenn nötig werden hier Freistellungen über das gesetzliche<br />
Maß hinaus getroffen. Natürlich ist das nicht immer unproblematisch<br />
– Freistellung heißt zwar mehr Zeit, bedeutet<br />
aber auch Einkommensverlust. Und den kann sich nicht jeder<br />
leisten. Deshalb beteiligt sich die Kreissparkasse an einem Pilotprojekt<br />
des TAT in Rheine und bietet für pflegende Mitarbeiter die<br />
Nutzung eines Hausnotruftelefons, über das Angehörige daheim<br />
bei Problemen Hilfe anfordern können. Zusätzlich werden einige<br />
Präventionsmaßnahmen angeboten und auf externe Informationsveranstaltung<br />
aufmerksam gemacht. Die Präventionsmaßnahmen<br />
werden von allen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern – auch von den Führungskräften – gut wahrgenommen.<br />
Sonja Gottwald betont: „Gerade in einem so<br />
großen Betrieb mit mehreren Filialen ist es wichtig, dass<br />
die Vorgesetzten mit gutem Beispiel vorangehen.“<br />
Als großes <strong>Unternehmen</strong> mit Filialbetrieb steht die Kreissparkasse<br />
vor besonderen Herausforderungen: Wie kann<br />
sichergestellt werden, dass die Unterstützungsangebote<br />
und Maßnahmen auch beim Mitarbeiter ankommen und<br />
abgerufen werden? Einen neuen Ansatz verfolgt das<br />
Kreditinstitut deshalb im Bereich der Krisenberatung<br />
seiner Mitarbeiter. „Von Sucht bis zu anderen familiären<br />
Problemen – sich damit seinem Vorgesetzten oder der<br />
Personalleitung anzuvertrauen, erfordert eine enorme<br />
Überwindung. Das hat in der Vergangenheit zum Teil<br />
Ein Starkes Team: Die Mitarbeiter der Kreissparkasse<br />
beteiligen sich an der Aktion mit dem Rad zur Arbeit.<br />
Information und Unterstützung für die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim<br />
KSK Gesundheitstag<br />
dazu geführt, dass sich Mitarbeiter mit ihren Problem<br />
spät, wenn nicht zu spät an uns gewandt haben“, weiß<br />
Sonja Gottwald. Deshalb hat die Kreissparkasse einen<br />
Vertrag mit einem externen Dienstleister geschlossen,<br />
Mitarbeiter anonymisiert zu beraten. Die Kreissparkasse<br />
bezahlt die ersten drei Termine, weiß aber nicht wer sich<br />
hat beraten lassen. Die Erfahrungen damit sind sehr gut.<br />
„Oft nutzen unsere betroffenen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter dieses Angebot, um die Problematik überhaupt<br />
einmal für sich zu ordnen. Im Nachgang finden<br />
über 90% den Mut, sich doch an uns zu wenden. Gemeinsam<br />
können wir dann strukturiert und in der Regel erfolgreich<br />
nach Lösungen suchen, die wir als Arbeitgeber<br />
möglich machen können.“<br />
Das Gesundheitsprogramm wird von den Mitarbeitern sehr gut<br />
angenommen.
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 37<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Verkehrsbetrieb W.Schäpers GmbH<br />
& Co. KG, Rheine / Nordwalde<br />
Branche: Omnibusunternehmen<br />
Beschäftigte: 140<br />
Mit viel Spaß entdeckt die nächste Generation<br />
den Arbeitsplatz der Eltern.<br />
Kontakt: Evelyn Goldbeck-Jochum<br />
Telefon: 0 59 71 / 6 60 39<br />
E-Mail: evelyn.jochum@schaepers.de<br />
Internet: www.schaepers.de<br />
Verkehrsbetrieb Schäpers: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
– dokumentiert und fest-<br />
geschrieben in der Betriebsvereinbarung<br />
Der Verkehrsbetrieb Schäpers ist mit seinen 140 Beschäftigten und<br />
70 Fahrzeugen überwiegend im „öffentlichen Personennahverkehr“<br />
tätig. Geleitet wird das <strong>Unternehmen</strong> heute in zweiter und dritter<br />
Generation von Ulrich Schäpers und Ute Schäpers-Scheiwe, denen<br />
das Thema Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> sehr am Herzen<br />
liegt. Schäpers bietet seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
verschiedene Arbeits- und Teilzeitmodelle an. Selbst im komplizierten<br />
Schichtdienst des Fahrpersonals bemüht sich der Verkehrsbetrieb,<br />
die Arbeitszeit bei familiären Notsituationen anzupassen.<br />
Besonders wichtig ist Schäpers eine gute Betreuung des Nachwuchses.<br />
Das <strong>Unternehmen</strong> übernimmt für die beschäftigten Mütter und<br />
Väter zu zahlende Kindergartenbeiträge in voller Höhe. Dies ist in der<br />
Betriebsvereinbarung ausdrücklich festgeschrieben. Zudem wird in<br />
Notfällen individuell reagiert: „Hier darf auch schon mal ein Baby mit<br />
ins Büro gebracht werden – oder nach dem Kindergarten das Mittagsschläfchen<br />
im Büro erledigt werden.“, erzählt Geschäftsführerin<br />
Ute Schäpers-Scheiwe. Und falls das Kind plötzlich krank sein sollte,<br />
wird bei Schäpers sofort gehandelt und für Ersatz gesorgt. Dies gilt<br />
selbstverständlich in gleicher Weise, wenn die Mitarbeiter sich wegen<br />
Pflegebedürftigkeit um die Betreuung ihrer Eltern kümmern<br />
müssen.<br />
Auch auf das psychische und physische Wohl der Mitarbeiter<br />
achtet der Verkehrsbetrieb. Bei familiären Krisen<br />
oder finanziellen Sorgen und Problemen, z.B. bei der<br />
Betreuung von Sterbefällen oder in Trennungsfällen, wird<br />
den Mitarbeitern Beratung und Beistand angeboten.<br />
Aber natürlich kommt der Spaß innerhalb des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
auch nicht zu kurz. Regelmäßig finden <strong>Familie</strong>n-Sommerund<br />
auch Winterfeste statt, bei denen die Kinder den<br />
Arbeitsplatz der Eltern genauer unter die Lupe<br />
nehmen können. Nur so kann die nächste<br />
Generation „Berufskraftfahrer im Busbetrieb“<br />
gesichert werden.
VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup<br />
– zufriedene Mitarbeiter/-innen im Mittelpunkt<br />
„Nur zufriedene Mitarbeiter/-innen bringen entsprechende Leistung“,<br />
weiß Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Eckhardt. Mit familienfreundlichen<br />
Angeboten wird die VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup den<br />
Bedürfnissen der Mitarbeiter/-innen gerecht. „Es ist ein Geben und<br />
Nehmen, von dem letztlich beide Seiten profitieren.“<br />
Die VerbundSparkasse Emsdetten-Ochtrup bietet z. B. ein umfang-<br />
reiches Kontakthalteprogramm für Elternzeitler an. Zu Beginn der<br />
Elternzeit erhalten die Mitarbeiter/-innen einen Brief mit vielen wichtigen<br />
Informationen, während der Elternzeit haben sie die Möglich-<br />
„Mütter sind einfach die belastbarsten Mitarbeiter“<br />
keit, sich bei Mütter- und Väterfrühstücken weiter zu informieren und<br />
sich auszutauschen. Bei der Rückkehr aus der Elternzeit unterstützt<br />
die Sparkasse durch ein Mentorenprogramm, bei dem die Rückkehrer/in<br />
nen von ihren Kollegen/-innen gecoacht werden. „Zudem haben<br />
wir die Möglichkeit, über die Sparkassenakademie Hilfestellungen<br />
anzubieten, die speziell auf die Mitarbeiterin / den Mitarbeiter und<br />
die Stelle angepasst sind. So ist es uns z. B. gelungen, eine Wiedereingliederung<br />
nach neun Jahren Elternzeit zu ermöglichen.“, berichtet<br />
Personalleiterin Isabel Mehring.<br />
Neben vielen anderen Maßnahmen hat die Sparkasse ein Gesundheitsprogramm<br />
entwickelt. Dies beinhaltet unterschiedlichste<br />
Schnupperangebote zu Themen wie z. B. Pilates<br />
oder Aqua-Spinning.<br />
„Mit diesem Angebot haben wir sehr gute<br />
Erfahrungen gemacht. Es fördert nicht nur die<br />
Gesundheit, sondern trägt auch zur Stärkung<br />
der Gemeinschaft bei“, berichtet Mehring.<br />
Den Bedürfnissen der Mitarbeiter wird die Verbundsparkasse<br />
Emsdetten-Ochtrup durch zahlreiche<br />
familienfreundliche Angebote gerecht.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Verbundsparkasse Emsdetten<br />
Branche: Bank<br />
Beschäftigte: 220<br />
-Ochtrup, Emsdetten<br />
Kontakt: Isabel Mehring<br />
Telefon: 0 25 72 / 87 22 70<br />
E-Mail: info@spkeo.de<br />
Internet: www.spkeo.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 39<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Stadtwerke Rheine GmbH,<br />
Rheine<br />
Branche: Energiehandel und Vertrieb<br />
Beschäftigte: 188<br />
Kontakt: Dr. Ralf Schulte-de Groot<br />
Telefon: 0 59 71 / 4 50<br />
E-Mail: info@swrheine.de<br />
Internet: www.stadtwerke-rheine.de<br />
Stadtwerke Rheine – Solidarität<br />
ist keine Einbahnstraße<br />
Handel, Telekommunikation, Wasserwerke, ÖPNV und Bäderbetrieb -<br />
die knapp 200 Angestellten der Stadtwerke Rheine arbeiten in verschiedenen<br />
Bereichen unter verschiedensten Arbeitsbedingungen.<br />
Die Geschäftsführung hat sich bewusst für eine familienfreundliche<br />
Personalpolitik<br />
entschieden und<br />
„Durch <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit schaffen wir eine absolute Win-Win Situation“<br />
ist damit sehr<br />
erfolgreich. Eine<br />
Mitarbeiter-Fluktuation von unter einem Prozent kann sich bei diesen<br />
Rahmenbedingungen sehen lassen.<br />
Wie sehr die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinter „ihren“ Stadtwerken<br />
stehen, konnte man vor einigen Jahren beobachten, als es zu<br />
einer Verunreinigung im Trinkwasser kam. Nur informiert über das<br />
Radio standen am zweiten Weihnachtsfeiertag morgens um 6:30Uhr,<br />
ohne dass bereits ein Notruf seitens der Firma erfolgt wäre, gut 50<br />
Mitarbeiter auf dem Betriebsgelände bereit, um die Notsituation zu<br />
klären.<br />
„Unsere Beschäftigten zeigen ein außerordentliches Engagement.<br />
Und wir kommen ihnen in vielen Situationen entgegen, die die<br />
Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong> und Beruf betreffen. Das ist eine<br />
absolute Win-Win Situation“, betont Geschäftsführer<br />
Ralf Schulte-de Groot.<br />
Job-Sharing, Teilzeit auch für Führungskräfte, Elternzeit,<br />
die auch bei Vätern obligatorisch ist – bei den Stadtwerken<br />
Rheine eine gelebte Selbstverständlichkeit, um in allen<br />
Arbeitsbereichen gute Lösungen für die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter anbieten zu können. Eine wichtige Rolle kommt angesichts<br />
der verschiedenen Geschäftsfelder den Führungskräften<br />
zu, die natürlich eine Vorbildfunktion haben. Personalreferentin<br />
Patricia Opitz geht mit gutem Beispiel voran<br />
und arbeitet nach der Elternzeit in Teilzeit.
Jahn-usw GmbH & Co. KG -<br />
Denkmodelle statt Betriebsvereinbarung<br />
United Systems Workshops – das bedeutet für die Kunden ein breites<br />
Angebot von der Raumvermessung mittels Laserscanning, Ausstattungsentwürfen<br />
bis hin zur individuellen Planung und Maßanfertigungen<br />
in der Tischlerei. Ulrich und Mechtild Jahn haben in Laer ein<br />
beeindruckendes <strong>Unternehmen</strong> aufgebaut, das hochwertige Produkte<br />
in alle Welt ausliefert.<br />
Genauso wichtig wie die Qualität ihrer Produkte sind den Jahns ihre<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Dabei geht das <strong>Familie</strong>nunternehmen<br />
besondere Wege, um die Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu<br />
verbessern. Sehr gute Erfahrungen wurden z. B. damit gemacht, beide<br />
Elternteile einer <strong>Familie</strong> im Betrieb zu beschäftigen. Damit kann<br />
die Firmenleitung Betreuungszeiten bei der Arbeitsplanung besser<br />
berücksichtigen und sicherstellen, dass finanziell gut für die <strong>Familie</strong><br />
gesorgt ist. Im Betriebsalltag zählt die individuelle Hilfe statt einer<br />
starren Mitarbeitervereinbarung, wie Herr Jahn betont. „Das ist wie<br />
mit unseren Produkten. Wir geben unseren Mitarbeitern Denkmodelle<br />
vor und diese füllen sie weitgehend im Team aus und unterstützen sich<br />
gegenseitig.“<br />
In Notsituationen können sich die Mitarbeiter auf die aktive Unterstützung<br />
von Herrn und Frau Jahn verlassen, wie am Beispiel einiger<br />
ausländischer Mitarbeiter mit geringeren Deutschkenntnissen klar<br />
wird. Denn aus Sprachproblemen können auch ernste private Probleme<br />
entstehen – etwa wenn es um Kontakt mit den Behörden geht.<br />
In solchen Fällen kümmert sich die Chefin persönlich um die Betroffenen,<br />
hilft beim Ausfüllen von Formularen und begleitet im Zweifelsfall<br />
bei Behördenterminen. Was für die Jahns<br />
„selbstverständlich“ ist, kann eigentlich gar<br />
nicht hoch genug geschätzt werden.<br />
Das kollegiale Miteinander erstreckt sich auch in den<br />
privaten Bereich. Zu privaten Feiern laden die Jahns<br />
alle Mitarbeiter ein.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Jahn - USW GmbH & Co. KG , Laer<br />
Branche: Tischlerei<br />
Beschäftigte: 53<br />
Kontakt: Ulrich Jahn<br />
Telefon: 0 25 54 / 9 19 00<br />
E-Mail: info@jahn-usw.de<br />
Internet: www.jahn-usw.de
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 41<br />
Auch in der Freizeit treffen sich die Mitarbeiter zum<br />
gemeinsamen sportlichen Aktivitäten.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Volksbank Nordmünsterland eG,<br />
Rheine<br />
Branche: Bank<br />
Beschäftigte: 300<br />
Kontakt: Melanie Treger<br />
Telefon: 0 59 71 / 40 61 84<br />
E-Mail: melanie.treger@vbnml.de<br />
Internet: www.vbnml.de<br />
Volksbank Nordmünsterland eG – auf<br />
die richtige Kommunikation kommt es an<br />
Der Fachkräftemangel macht auch vor der Bankenbranche nicht<br />
halt. Deshalb hat die Volksbank Nordmünsterland eG auch in 2010<br />
wieder am Wettbewerb „<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong>“ teilgenommen, um<br />
ein Zeichen zu setzen. Das umfangreiche Angebot, das die Volksbank<br />
Nordmünsterland bereits in 2008 vorweisen konnte, wird weiterhin<br />
aufrecht erhalten. <strong>Familie</strong>nbezogene Teilzeitmodelle, die Einführung<br />
von Lebensarbeitszeitkonten und gleitender Wiedereinstieg sind nur<br />
einige Beispiele.<br />
Ergänzt wurde das bestehende Angebot um Maßnahmen im Bereich<br />
des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Hier wurde z. B. ein<br />
„Schlaf-gut-Training“ mit Entspannungstechniken neu eingeführt.<br />
„Dieses Angebot wird von den Mitarbeitern sehr gut angenommen.<br />
Sie lernen, richtig abzuschalten – und so nach der Arbeit der <strong>Familie</strong><br />
wieder zu 100 % zur Verfügung zu stehen“, weiß Personalreferentin<br />
Melanie Treger.<br />
In vielen – gerade größeren – <strong>Unternehmen</strong> ist die Kommunikation<br />
des familienfreundlichen Angebotes ein Problem: Viele Maßnahmen<br />
werden zwar angeboten, sind bei den Mitarbeitern aber nicht bekannt.<br />
Um hier Abhilfe zu leisten, stellt die Volksbank Nordmünsterland<br />
nicht nur umfangreiche Informationen über das Intranet<br />
bereit. Sie setzt auch auf eine aktive Einbindung der<br />
Führungskräfte. „Nur wenn die Vorgesetzten dem Thema<br />
aufgeschlossen gegenüberstehen und dies auch an die<br />
Mitarbeiter kommunizieren, können die angebotenen<br />
Maßnahmen auch erfolgreich praktiziert werden“, ist<br />
sich Vorstandsmitglied Klaus Korte sicher. In Vorträgen<br />
und Gesprächen, z. B. auf Klausurtagungen, werden die<br />
Führungskräfte daher in regelmäßigen Abständen speziell<br />
über das Thema <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit informiert.
Volksbank Tecklenburger Land eG:<br />
klare Ziele für die Zukunft<br />
Die Volksbank Tecklenburger Land beschäftigt rund 300 Mitarbeiter.<br />
„Auch wir stehen im Wettbewerb um gute Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter unter Zugzwang“, erklärt Vorstandsmitglied Franz-Josef<br />
Konermann. Dabei spielt <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit eine große Rolle.<br />
„Grundsätzlich darf es heute kein Hindernis für das Fortkommen im<br />
Beruf sein, Kinder zu haben. Mit einer Work-Life-Balance orientierten<br />
Personalpolitik möchten wir mögliche Hürden abbauen, um insbesondere<br />
auch das Potenzial der weiblichen Führungskräfte weiter zu<br />
erschließen.“<br />
Für Elternzeitler hält die Volksbank Tecklenburger Land bereits<br />
verschiedene Hilfestellungen bereit. So können die Mitarbeiter eine<br />
erweiterte Elternzeit über drei Jahre hinaus in Anspruch nehmen.<br />
Weiterbildung während der Elternzeit wird durch E-Learning-Kurse<br />
erleichtert. Nach der Elternzeit bietet die Volksbank den Mitarbeitern<br />
verschiedene Job-Sharing-Modelle, um den Wiedereinstieg zu erleichtern.<br />
Zudem steht den Mitarbeitern ein spezieller Ansprechpartner<br />
rund um das Thema Elternzeit zur Verfügung.<br />
„Für die Zukunft haben wir viele Ideen und klare Ziele. Für die Mitarbeiter<br />
in Elternzeit möchten wir die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />
mit Hilfe der IT ausbauen und das bestehende Kontakthalteprogramm<br />
erweitern. Auch das betriebliche Gesundheitsmanagement<br />
soll ausgebaut werden“, berichtet Stephanie Wolters aus dem<br />
Personalmanagement von den Zukunftsplänen der Volksbank Tecklenburger<br />
Land. „Mit Umsetzung dieser Maßnahmen sind wir auch<br />
in Zukunft gut aufgestellt. Wir hoffen, dass es uns dadurch gelingt,<br />
auch in Zeiten des Fachkräftemangels qualifizierte<br />
Arbeitskräfte zu gewinnen und zu halten.“<br />
<strong>Familie</strong>nfreundlichkeit spielt bei der Volksbank Tecklenburger<br />
Land eine große Rolle.<br />
<strong>Unternehmen</strong>: Volksbank Tecklenburger Land eG<br />
Branche: Bank<br />
Beschäftigte: 300<br />
Kontakt: Stephanie Wolters<br />
Telefon: 0 54 51 / 57 82 12<br />
E-Mail: stephanie.wolters@vb-tl.de<br />
Internet: www.vb-tl.de
Ihr Kontakt vor Ort<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftsförderungs-<br />
und Entwicklungs-gesellschaft<br />
des Kreises Steinfurt WESt stehen Ihnen<br />
als Kontakt für alle Fragen<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zur<br />
Verfügung.<br />
Regional und überregional pflegen wir den<br />
Austausch mit Experten, wie z. B. dem<br />
Erfolgsfaktor <strong>Familie</strong> Netzwerk aus Berlin,<br />
um Sie hier vor Ort möglichst kompetent zu<br />
beraten und bei spezifischen Fragen die richtigen<br />
Kontakte zu vermitteln. Gemeinsam mit<br />
unseren Nachbarkreisen Borken, Coesfeld und<br />
Warendorf haben wir im Rahmen des Projektes<br />
<strong>Familie</strong> Arbeit Mittelstand im Münsterland<br />
(FAMM) ein Gütesiegel speziell für familienfreundliche<br />
KMU (klein- und mittelständische<br />
<strong>Unternehmen</strong>) entwickelt, das wir Ihnen auf<br />
Seite 45 dieser Broschüre vorstellen. Um Ihre<br />
Probleme vor Ort möglichst effektiv anzugehen,<br />
arbeiten wir eng mit lokalen Entscheidungsträgern<br />
wie dem Jungendamt oder dem<br />
Sozialamt zusammen. Bundesweit tauschen<br />
wir uns mit Experten wie dem <strong>Unternehmen</strong>snetzwerk<br />
„Erfolgsfaktor <strong>Familie</strong>“ aus.<br />
Ihre Ansprechpartner bei der WESt:<br />
Ingmar Ebhardt<br />
Telefon: 0 25 51 / 69 27 72<br />
E-Mail: ingmar.ebhardt@westmbh.de<br />
Sandra Waterkamp<br />
Telefon: 0 25 51 / 69 27 73<br />
E-Mail: sandra.waterkamp@westmbh.de<br />
Wir organisieren für Sie:<br />
» Fachbezogene Informationsveranstaltungen<br />
und Workshops<br />
» Netzwerkveranstaltungen<br />
mit Austauschmöglichkeiten für die <strong>Unternehmen</strong><br />
im Kreis Steinfurt<br />
» An Ihren Bedürfnissen ausgerichtete Informationssammlungen<br />
und Flyer<br />
» Öffentlichkeitswirksame Werbung für Ihr<br />
Engagement<br />
» Problemgerechte Vermittlung kompetenter<br />
Kontakte<br />
» Individuelle Erstberatung
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der Praxis<br />
<strong>Unternehmen</strong>snetzwerk „Erfolgsfaktor <strong>Familie</strong>“<br />
Das <strong>Unternehmen</strong>snetzwerk „Erfolgsfaktor<br />
<strong>Familie</strong>“ wurde im Herbst 2006 in einer<br />
gemeinsamen Initiative des Bundesfamilienministeriums<br />
und des DIHK ins Leben gerufen. Es<br />
ist die bundesweit größte Plattform für<br />
<strong>Unternehmen</strong>, die sich für eine familienbewusste<br />
<strong>Unternehmen</strong>sführung interessieren<br />
und/oder engagieren.<br />
Ziel des Netzwerks ist es, das Engagement<br />
und die Erfahrung familienbewusster <strong>Unternehmen</strong><br />
stärker ins öffentliche Blickfeld zu<br />
rücken und andere zu motivieren, selbst Ideen<br />
und Maßnahmen für mehr Vereinbarkeit von<br />
Beruf und <strong>Familie</strong> umzusetzen. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei der Erfahrungsaustausch der<br />
<strong>Unternehmen</strong>, der durch gemeinsame<br />
Veranstaltungen oder Gute-Beispiele-Berichte<br />
gefördert wird.<br />
Aufgabe des Netzwerkbüros ist es, eine möglichst<br />
große Zahl von Arbeitgebern in Deutschland<br />
für den Nutzen einer verbesserten<br />
Vereinbarkeit von Beruf und <strong>Familie</strong> zu sensibilisieren<br />
und für das Netzwerk zu gewinnen.<br />
Gleichzeitig schafft es für Mitgliedsunternehmen<br />
Möglichkeiten zur Information<br />
und Orientierung, zum Austausch mit anderen<br />
und zur Darstellung des eigenen Engagements.<br />
Gerade auch kleine und mittlere <strong>Unternehmen</strong><br />
sollen Lösungen und Ideen erhalten, wie sie<br />
Vereinbarkeit praxisnah und konkret umsetzen<br />
können. Dafür arbeitet das Netzwerkbüro eng<br />
mit anderen Institutionen zusammen und<br />
unterstützt regionale Initiativen wie<br />
„<strong>Betriebsplus</strong><strong>Familie</strong>“ des Kreises Steinfurt.<br />
Mehr Informationen zum Netzwerk und der<br />
kostenlosen Mitgliedschaft finden Sie unter<br />
www.erfolgsfaktor-familie.de/netzwerk.<br />
Seite 44
Qualitätssiegel „<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong>r Mittelstand“ –<br />
Ist Ihr <strong>Unternehmen</strong> fit für das Siegel?<br />
Der <strong>Unternehmen</strong>swettbewerb <strong>Betriebsplus</strong><br />
<strong>Familie</strong> hat es erneut gezeigt: <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
von <strong>Unternehmen</strong> hat viele Gesichter,<br />
ihre jeweilige Umsetzung ist abhängig von<br />
vielfältigen betrieblichen Faktoren und Möglichkeiten.<br />
Wichtigster Faktor sind und bleiben<br />
die Glaubwürdigkeit und Authentizität des<br />
Engagements. Ohne sie drohen gute Ansätze<br />
für die Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong> und Beruf<br />
ein Strohfeuer zu bleiben, ohne nachhaltigen<br />
Nutzen für das <strong>Unternehmen</strong> und seine Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
Das Netzwerk <strong>Familie</strong> – Arbeit – Mittelstand im<br />
Münsterland hat als münsterlandweite Initiative<br />
für eine bessere Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong><br />
und Beruf mit Unterstützung der Bertelsmann<br />
Stiftung ein Qualitätssiegel entwickelt, das der<br />
Situation und den Bedürfnissen mittelständischer<br />
<strong>Unternehmen</strong> in besonderem Maße<br />
gerecht wird. Das Siegel bietet familienfreundlichen<br />
<strong>Unternehmen</strong> im Münsterland (und ab<br />
Sommer 2011 auch darüber hinaus) die Chance,<br />
ihre familienfreundlichen Personalpolitik klar<br />
nach innen und außen zu zeigen und sich auf<br />
dem Markt gut qualifizierter Arbeitskräfte<br />
als familienfreundliches <strong>Unternehmen</strong> zu<br />
positionieren.<br />
Die mittelstandsorientierte Gewichtung der<br />
Bewertungskriterien, das „schlanke“ Prüfverfahren,<br />
das überzeugende Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis – das sind nur einige Argumente für<br />
einen neuen Weg der Zertifizierung familienbewusster<br />
Personalpolitik. Das Markenzeichen<br />
„<strong><strong>Familie</strong>nfreundliche</strong>r Mittelstand“ ist Ihr<br />
Signal an Bewerber und Mitarbeiter, dass sich<br />
Produktivität und Lebensqualität nicht<br />
ausschließen, sondern zwei Seiten ein und<br />
derselben Medaille sind.<br />
Das Prüfverfahren ist ganz bewusst schlank<br />
angelegt und wird erfahrungsgemäß in einem<br />
Zeitraum von drei bis vier Monaten durchlaufen.<br />
Kerninstrumente der Datenerhebung und Prüfung<br />
sind ein ausführlicher <strong>Unternehmen</strong>sfragebogen,<br />
ein Kurzfragebogen für die Befragung<br />
der Mitarbeiter und ein Vor-Ort-Termin, bei<br />
dem wir im Dialog mit <strong>Unternehmen</strong>sleitung,<br />
Führungskräften und Mitarbeitern ein Bild von<br />
der Wirklichkeit der Vereinbarkeit von <strong>Familie</strong><br />
und Beruf machen.
Die Bewertung der <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
erstreckt sich auf fünf Dimensionen:<br />
<strong>Unternehmen</strong>skultur: Wie glaubwürdig und<br />
verbindlich wird <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit gelebt<br />
und nach innen und außen kommuniziert?<br />
Führung und Kommunikation: Inwieweit<br />
engagieren sich die Führungskräfte in dieser<br />
Sache? Unterstützen die Führungskräfte ihre<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei der Vereinbarkeit<br />
von <strong>Familie</strong> und Beruf?<br />
Flexibilität von Zeit und Ort: Welche Möglichkeiten<br />
besitzen Ihre Mitarbeiter, ihre Arbeitszeit<br />
an familiäre Anforderungen anzupassen oder ggf.<br />
ihre Arbeit teilweise zu Hause zu erledigen?<br />
Service- und Unterstützungsangebote: Ob<br />
Kinder betreuung oder Bügelservice: Es gibt<br />
viele Möglichkeiten, Mitarbeitern die Vereinbarkeit<br />
von <strong>Familie</strong> und Beruf ganz praktisch<br />
zu erleichtern.<br />
Welche Angebote unterbreiten Sie? Personal-<br />
entwicklung und Nachhaltigkeit: Wie konse-<br />
quent und vorausschauend gehen Sie vor? Wie<br />
strategisch nutzen Sie Ihre <strong>Familie</strong>nfreundlichkeit<br />
als Wettbewerbsfaktor im Personalmanagement<br />
und im Marketing?<br />
Fragen zum Qualitätssiegel „<strong>Familie</strong>n freundlicher<br />
Mittelstand“ beantwortet Ihnen gerne Ihr<br />
Ansprech partner bei der WESt,<br />
Herr Ingmar Ebhardt, Tel.: 0 25 51 - 69 27 72.<br />
Seite 46
<strong>Betriebsplus</strong> <strong>Familie</strong> - Gute Beispiele aus der PraxisSeite 2<br />
» Organisator<br />
Wirtschaftsförderungs - und<br />
Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH<br />
Tecklenburger Straße 8<br />
48565 Steinfurt<br />
» Informationen:<br />
www.betriebsplusfamilie.de<br />
» Fragen beantworten:<br />
Ingmar Ebhardt<br />
Telefon: 0 25 51 / 69 27 72<br />
E-Mail: ingmar.ebhardt@westmbh.de.de<br />
Sandra Waterkamp<br />
Telefon: 0 25 51 / 69 27 73<br />
E-Mail: sandra.waterkamp@westmbh.de<br />
» Organisationspartner und Förderer