PROF. DR. GERLINDE BAUMANN LEBENSLAUF PUBLIKATIONEN (AUSWAHL)
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DONNERSTAG, 10. JULI 2014, 10.45 UHR<br />
<strong>PROF</strong>. <strong>DR</strong>. <strong>GERLINDE</strong> <strong>BAUMANN</strong><br />
Professorin für Altes Testament an der Philipps-Universität<br />
Marburg<br />
KONTAKT:<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Fachgebiet Altes Testament / Fachbereich Evangelische Theologie<br />
Deutschland, 35037 Marburg/Lahn, Lahntor 3<br />
E-Mail: baumann@staff.uni-marburg.de<br />
http://www.staff.uni-marburg.de/baumann/welcome.html<br />
<strong>LEBENSLAUF</strong><br />
• Studien der Evangelischen Theologie (1982-1990), Ägyptologie (1990-1992) und<br />
Altorientalistik (1998-2005) in Tübingen, Hamburg und Marburg/Lahn<br />
• Vikariat bei der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (1995-1997)<br />
• Promotion an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1997 (Publikation der Arbeit<br />
als: Die Weisheitsgestalt in Proverbien 1-9. Traditionsgeschichtliche und theologische<br />
Studien [FAT 16], Tübingen 1996)<br />
• Wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Assistentin am Fachbereich Evangelische<br />
Theologie der Philipps-Universität Marburg (1997-2006)<br />
• Lehraufträge an diversen Universitäten in Deutschland und Österreich<br />
• Habilitation am Fachbereich Evangelische Theologie der Philipps-Universität Marburg<br />
2004 (Publikation der Arbeit als: Gottes Gewalt im Wandel. Traditionsgeschichtliche<br />
und intertextuelle Studien zu Nahum 1,2-8 [WMANT 108], Neukirchen-Vluyn 2005)<br />
• Tätigkeit als Pfarrerin in der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (2006-<br />
2009)<br />
• außerplanmäßige Professorin für Altes Testament an der Philipps-Universität Marburg<br />
(seit 2009)<br />
• freiberufliche Tätigkeit als Übersetzerin, Lektorin, Autorin, Dozentin, Referentin etc. in<br />
Buxtehude nahe Hamburg (seit 2009)<br />
• 2006 Karl Rahner-Preis für theologische Forschung für die Dissertationsschrift<br />
„Kritische Zeitgenossenschaft. Konturen einer Kontextuellen Theologie für die moderne<br />
Gesellschaft in Auseinandersetzung mit der Pastoralkonstitution Gaudium et spes“<br />
<strong>PUBLIKATIONEN</strong> (<strong>AUSWAHL</strong>)
• Liebe und Gewalt. Die Ehe als Metapher für das Verhältnis JHWH-Israel in den<br />
Prophetenbüchern (SBS 185), Stuttgart 2000 (2001 ausgezeichnet dem „Leonore<br />
Siegele-Wenschkewitz-Preis“); englische Übersetzung: Love and Violence. The<br />
Imagery of Marriage for YHWH and Israel in the Prophetic Books, Collegeville 2003<br />
• Gottes Gewalt im Wandel. Traditionsgeschichtliche und intertextuelle Studien zu<br />
Nahum 1,2-8 (WMANT 108), Neukirchen-Vluyn 2005<br />
• Der gnädige Gott ist zornig. Micha 7,18-20 und Nahum 1,2f. als Beispiel inneralttestamentlicher<br />
Gewaltbearbeitung, in: Joachim Kügler (Hg.), Prekäre Zeitgenossenschaft.<br />
Mit dem Alten Testament in den Konflikten der Zeit. Internationales Bibel-Symposium<br />
Graz 2004 (bayreuther forum TRANSIT 6), Münster 2006, 39-49<br />
• Gottesbilder der Gewalt im Alten Testament verstehen, Darmstadt 2006;<br />
portugiesische Übersetzung: Entender as imagens divinas da violência no Antigo<br />
Testamento, São Paulo 2011<br />
• Stimme der Stummen. Wie die alttestamentlichen Gottesbilder der Gewalt zu verstehen<br />
sind, ZeitZeichen 9/6 (2008), 18-20<br />
• Hermeneutical Perspectives on Violence against Women and on Divine Violence in<br />
German-Speaking Old Testament Exegesis, in: Knut Holter/Louis C. Jonker (eds.),<br />
Global Hermeneutics? Reflections and Consequences (IVBS Online Publication), 2010,<br />
17-24<br />
• Gewalt im Alten Testament. Grundlinien der Forschung – hermeneutische<br />
Überlegungen – Anregungen, in: Irmtraud Fischer (Hg.), Macht – Gewalt – Krieg im<br />
Alten Testament (QD 254), Freiburg u.a. 2013, 29-52
GEWALT IN BIBLISCHEN TEXTEN –<br />
HINTERGRÜNDE, DIFFERENZIERUNGEN, HERMENEUTISCHE<br />
ÜBERLEGUNGEN<br />
ABSTRACT<br />
Gewalt spielt ist zahlreichen biblischen Texten eine Rolle. In unterschiedlichen<br />
Gewaltformen wie Kriegsgewalt, sexueller oder struktureller Gewalt spiegelt sich die<br />
Lebenswirklichkeit der Entstehungszeit der biblischen Schriften: Gewalt ist in der<br />
altorientalischen und antiken Lebenswelt in höherem Maß als derzeit bei uns heute Teil<br />
des alltäglichen Lebens.<br />
Als besonders skandalös wird heute das in der Bibel Gott selbst zugeschriebene<br />
Gewalthandeln wahrgenommen. Doch auch hier stehen Erfahrungen von Menschen im<br />
Hintergrund, und zwar im Rahmen eines anderen als unseres heutigen Wirklichkeitsverständnisses.<br />
Wenn Gott als Gewalttäter geschildert wird, geht es häufig darum, für<br />
erlebte Gewalt eine Erklärung zu finden und so Wege zur Bewältigung erlittener Gewalt zu<br />
finden.<br />
Wie bei allen biblischen Texten ist auch die Auslegung von biblischen Texten über Gewalt<br />
davon abhängig, vor welchem Verstehenshintergrund und mit welcher Absicht sie gedeutet<br />
werden. Biblische Gewalttexte können als Aufforderung zur Gewalt interpretiert werden, sie<br />
können aber beispielsweise auch als Kritik an menschlicher Gewalt verstanden werden.<br />
Welche Richtung die Interpretation nimmt, hängt entscheidend von den<br />
Auslegungsgemeinschaften ab. Ihre Aufgabe ist es, sich über ihre Auslegungsziele und -<br />
wege zu verständigen und die entsprechenden Leitlinien an ihre Mitglieder zu<br />
kommunizieren.<br />
Im Vortrag werden die hier nur kurz angedeuteten Zusammenhänge breiter entfaltet.