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Action, Spannung und ein bisschen Grusel - Die Soester Fehde

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Presse-Information<br />

Meier Helmbrecht<br />

TheaterstÄck<br />

Helmbrecht – <strong>ein</strong> Mann probt den Aufstand gegen die Obrigkeit<br />

<strong>Action</strong>, <strong>Spannung</strong> <strong>und</strong> <strong>ein</strong> <strong>bisschen</strong> <strong>Grusel</strong><br />

<strong>Die</strong> Inszenierung des Stücks „Meier Helmbrecht“, <strong>ein</strong>er Textvorlage aus dem fernen Mittelalter,<br />

bietet spannendes, unterhaltsames Theater mit Musik, Tanz <strong>und</strong> vielen turbulenten Szenen. Fröhlich<br />

<strong>und</strong> traurig, lustig <strong>und</strong> ernst, heiter <strong>und</strong> grausam kommt die Geschichte des jungen Meier Helmbrecht<br />

daher, der sich aus s<strong>ein</strong>em Dorf aufmacht die große Welt zu erobern <strong>und</strong> kläglich scheitert. Ein<br />

Spektakel für Jung <strong>und</strong> Alt. Ein Mittelaltervergnügen für die ganze Familie.<br />

Neben dem Sturm der Wallmauer <strong>und</strong> dem festlichen Einzug des Herzogs von Kleve bieten die<br />

Veranstaltungstage der <strong>Soester</strong> <strong>Fehde</strong> mit dem TheaterstÅck „Meier Helmbrecht“ <strong>ein</strong>en weiteren<br />

HÑhepunkt. Mit insgesamt drei AuffÄhrungen wird hier <strong>ein</strong> mittelalterliches Vers-Epos (also <strong>ein</strong><br />

Roman in Versform) aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert als Parabel fÄr die <strong>Soester</strong> <strong>Fehde</strong> inszeniert.<br />

Zum Inhalt des StÅckes<br />

Helmbrecht ist der Sohn <strong>ein</strong>es Bauern, sieht gut aus <strong>und</strong> ist von der Vorstellung besessen, dass er<br />

<strong>ein</strong> Ritters<strong>ein</strong> sollte <strong>und</strong> nicht <strong>ein</strong> Bauer. S<strong>ein</strong> grÅÇter Wunsch ist es, <strong>ein</strong>em anderen Stand<br />

anzugehÅren. <strong>Die</strong>swar nach den mittelalterlichen Ordnungsvorstellungen allerdings <strong>ein</strong> Rechtsbruch<br />

<strong>und</strong> zudem GotteslÉsterung. Nachdem er von s<strong>ein</strong>er Mutter <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>em Vater mit all der Kleidung<br />

<strong>und</strong> den AusrÄstungsgegenstÉnden ausgestattet wird, die <strong>ein</strong> Ritter benÅtigt, verlÉsst er den<br />

vÉterlichen Hof – <strong>und</strong> damit auch das Leben in Sicherheit <strong>und</strong> bescheidenem Wohlstand. Er erreicht<br />

dann–wen w<strong>und</strong>ert es - nicht den fÄrstlichen Hof, um sich dort zu <strong>ein</strong>em edlen Ritter ausbilden zu<br />

lassen, sondern er wird Mitglied <strong>ein</strong>er RÉuberbande. Und damit nicht genug: er entwickelt sich zu<br />

<strong>ein</strong>em der schlimmsten <strong>und</strong> brutalsten RÉuber von allen.<br />

Damit die gottgewollte Ordnung wiederhergestellt wird, werden er <strong>und</strong> s<strong>ein</strong>e SpieÇgesellen<br />

schlieÇlich gefangen genommen <strong>und</strong> verurteilt. Als Zehnter wird er nicht wie die anderen<br />

hingerichtet, sondern verstÄmmelt. Er zieht schlieÇlich wieder zum Hof s<strong>ein</strong>es Vaters <strong>und</strong> bettelt<br />

darum, dort wieder aufgenommen zu werden. Das lehnt der Vater jedoch ab. Einsam in <strong>ein</strong>em Wald<br />

wird er von Bauern, die er frÄher beraubt <strong>und</strong> deren Frauen <strong>und</strong> TÅchter er geschÉndet hat,<br />

aufgespÄrt <strong>und</strong> aufgehÉngt. Damit ist die Ordnung wiederhergestellt.<br />

<strong>Die</strong> ursprÅngliche Botschaft des Romans<br />

„Meier Helmbrecht“ entstand in <strong>ein</strong>er Zeit, in der viele reich gewordene Bauern sich wie<br />

Ritter fÇhlten <strong>und</strong> in der Éffentlichkeit so auftraten. Der Versroman sollte<br />

systemstabilisierend wirken <strong>und</strong>ist <strong>ein</strong>deutig <strong>ein</strong> PlÑdoyer gegen politische <strong>und</strong> soziale<br />

VerÉnderungen <strong>und</strong> fÄr die Erhaltung der Äberkommenen politischen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Strukturen, also der StÉndegesellschaft mit ihren Herren <strong>und</strong> Knechten.


Was hat das eigentlich mit der <strong>Soester</strong> <strong>Fehde</strong> zu tun?<br />

Doch warum wurde gerade dieser Stoff, der ja sch<strong>ein</strong>bar auf den ersten Blick nichts mit der<br />

Stadt Soest zur <strong>Fehde</strong>zeit zu tun hat, fÄr <strong>ein</strong> TheaterstÄck zur <strong>Fehde</strong> ausgesucht? „Meier<br />

Helmbrecht“ stellt <strong>ein</strong>e Art Parabel dar, <strong>ein</strong>e ErzÉhlung, die <strong>ein</strong>e Bildebene hat, die<br />

eigentliche Helmbrecht-Geschichte, <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e Sachebene mit <strong>ein</strong>er Botschaft, die durchaus<br />

auch im Zusammenhang mit der <strong>Fehde</strong>zeit interessant ist.Der Ursprung der<br />

„Verbrecherkarriere“ Helmbrechts war ja der Wunsch nach <strong>ein</strong>em selbstbestimmten Leben.<br />

Er akzeptiert die ihm nach der herrschenden StÉndeordnung vorgegebene gesellschaftliche<br />

Rolle nicht. Er missachtet Tradition, Gesetz <strong>und</strong> die von der Religion geprÉgten<br />

Ordnungsvorstellungen.<br />

Mit der Trennungvon KÅln 1444 verstieÇ auch die Stadt Soest gegen geltendes Recht, der<br />

Erzbischof von KÅln war schlieÇlich der rechtmÉÇige <strong>Soester</strong> Stadtherr. Nach M<strong>ein</strong>ung vieler<br />

Menschen damals war die Rebellion der <strong>Soester</strong> ebenfalls <strong>ein</strong> VerstoÇ gegen die von Gott<br />

geschaffene <strong>und</strong> gewollte Ordnung. Der Ausgangspunkt der <strong>Fehde</strong> waren also auch<br />

AufsÉssigkeit <strong>und</strong> dass man in Soest sich nicht mehr an <strong>ein</strong>e Ordnung hielt, nur weil sie<br />

h<strong>und</strong>erte von Jahren schon existierte.<br />

Um dies dem Zuschauer zu verdeutlichen, weist das StÄck mit <strong>ein</strong>em Prolog <strong>und</strong> <strong>ein</strong>em<br />

Epilog geschickt auf den Parabelcharakter hin. Es beginnt mit <strong>ein</strong>er fiktiven Szene: Ein<br />

Beauftragter des Dekans des Patroklistifts – als Vertreter des KÅlner Erzbischofs <strong>Die</strong>trich von<br />

Moers vor Ort – lÉdt die BÄrger zu <strong>ein</strong>er AuffÄhrung des „Helmbrecht“ <strong>ein</strong>, versucht dabei<br />

aber den fÄr die <strong>Soester</strong> abschreckenden, lehrhaften Charakter des StÄcks zu verschleiern.Er<br />

versucht, die Einladung als GefÉlligkeit des Dekans <strong>und</strong> das StÄck als r<strong>ein</strong>e Unterhaltung zu<br />

kaschieren. In Wirklichkeit soll es die <strong>Soester</strong> BÄrger jedoch abschrecken <strong>und</strong> ihnen<br />

drastisch vor Augen fÄhren, was mit Menschen passiert, die die etablierte Ordnung nicht<br />

akzeptieren <strong>und</strong> <strong>ein</strong>e neue schaffen wollen <strong>und</strong> damit <strong>ein</strong>e politische Revolution<br />

veranstalten, also den Erzbischof von KÅln als Stadtherrn absetzen <strong>und</strong> den Herzog von Kleve<br />

als neuenwÉhlen. Der Manipulationsversuch misslingt. Im Epilog durchschauen die <strong>Soester</strong><br />

den TÉuschungsversuch. Sieerkennen die Absicht des Dekans <strong>und</strong> lassen sich von ihrer<br />

geplanten Trennung von KÅln nicht abhalten.<br />

Anders als „Helmbrecht“ erwirkte die Stadt Soest durch ihren Rechtsbruch die Freiheit.<br />

Bereits die Wahl des Helmbrechtstoffes ist <strong>ein</strong> Versuch, den Charakter des Freiheitskampfes,<br />

diesmal indirekt – anders als im Festspiel„<strong>Die</strong> <strong>Soester</strong> <strong>Fehde</strong>“ von Michael Zeller –, aber<br />

dennoch genauso unterhaltsam darzustellen. Auf diese Weise sollen die <strong>Soester</strong> erneut mit<br />

der Deutung der <strong>Fehde</strong> als positivesEreignisihrer Stadtgeschichte konfrontiert werden.<br />

<strong>Die</strong> Inszenierung: spannend <strong>und</strong> kurzweilig umgesetzt<br />

Als Regisseur zeichnet auch hier wieder Michael Ritz verantwortlich, der auch schon die<br />

ersten beiden Festspiele 2009 <strong>und</strong> 2011 inszeniert hat. Neben zwei Berufsschauspielern<br />

(Sophia Ritz <strong>und</strong> Jens Peter Fiedler) stehen fÄr „Meier Helmbrecht“ noch Äber 20<br />

Laiendarsteller auf der BÄhne.


Der <strong>Soester</strong> KÄnstler Fritz Risken hat sich zu dem – teilweise durchaus gruseligen -<br />

TheaterstÄck <strong>ein</strong>e Ausstattung <strong>ein</strong>fallen lassen, die auch „heftige“ Szenen sehr realistisch<br />

ersch<strong>ein</strong>en lÉsst.<br />

Termine:<br />

Donnerstag, 1. August 2013 / PREMIERE<br />

Freitag, 2. August 2013<br />

Samstag, 3. August 2013<br />

Jeweils um 20 Uhr im Blauen Saal des Rathauses<br />

Eintritt 15 Euro / SchÄler bis 14 Jahre 10 Euro<br />

Vorverkauf: Stadthalle Soest <strong>und</strong> Tourist Information Soest<br />

Online-Bestellungen mÅglich Äber fs@friederschuetz.de<br />

Kontakt: Birgitt Moessing<br />

Wirtschaft & Marketing Soest GmbH – Tourist Information Soest, Teichsmühlengasse 3, 59494 Soest<br />

Telefon 02921 / 66 35 00-60, Telefax 02921 / 66 35 00-99, b.moessing@soest.de

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